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Die ultimative Untersuchung für alle Diesel-Motorenöle

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»Check-up«

»Check-up«

Diesel-Motoren in Baumaschinen, Last- und Personenkraftwagen, in BHKWs und Not stromaggregaten sind häufig extremen Belastungen ausgesetzt. An das Leistungsvermögen der Schmierstoffe werden höchste Anforderungen gestellt. Lange Einsatzintervalle, Temperaturbelastungen und Rußpartikel aus der Verbrennung machen ihnen zu schaffen. Sind die Motoren bereits nach dem CommonRail-System konstruiert, ist die Rußbelastung besonders hoch.

Um den Verschmutzungsgrad und das Schmutztragevermögen der eingesetzten Schmierstoffe noch genauer analysieren zu können, setzt WEARCHECK ab Januar 2000 mit dem CCD Photometer eine neue Testmethode ein. Bei allen Motorenölproben werden damit zwei zusätzliche aussagekräftige Analysenwerte ermittelt. Sie sind automatisch in den Laborberichten aufgeführt.

Das Common-Rail-System –eine Herausforderung für DieselMotorenöle

Für moderne Dieselmotoren wurde 1997 eine neue Variante der direkten Einspritzung entwickelt. Ein gemeinsamer Druckspeicher für den Kraftstoff versorgt das Einspritz-System für alle Zylinder einheitlich – daher Common-Rail. Durch den gleichmäßigeren Kraftstoffdruck werden bessere Leistungsdaten und ein geringerer Kraftstoffverbrauch erzielt. Die Zündung des Kraftstoffs erfolgt später als bei einer konventionellen Einspritzung, der Kolben ist anders geformt und verzichtet auf einen Brennraum. Durch die spätere Zündung bleiben Rußpartikel an der ölfeuchten Zylinderwand hängen. Der Ausstoß von Rußpartikeln wird vermindert, allerdings werden die Rußpartikel in das Motorenöl gewaschen. Beim Common-Rail-System muss das Motorenöl mehr Rußpartikel aufnehmen und zum Filter transportieren als bei Dieselmotoren mit herkömmlicher Technik.

Verschmutzungsgrad und Schmutztragevermögen –Analysewerte mit erhöhter Aussagekraft

Die TBN (Total Base Number, Basenzahl) gibt bei Motorenölen an, wie viele sauer reagie- rende Verbrennungsprodukte vom Öl noch neutralisiert werden können. Die TBN nimmt ab bei langen Ölwechselintervallen, schlechter Verbrennung, Verschleiß im Kolbenringbereich und bei erhöhtem Schwefelgehalt im Kraftstoff. Bei dem Common-Rail-System stimmt die Abnahme der TBN nicht mehr mit dem an die alkalische Reserve gekoppelten Schmutztragevermögen überein. Selbst bei hoher TBN kann die detergierende und dispergierende Wirkung des Motorenöls völlig erschöpft sein.

Mit dem CCD-Photometer steht eine Testmethode zur Verfügung, die zuverlässige Aussagen zum Verschmutzungsgrad und zum Schmutztrage- bzw. Dispergiervermögen des Schmierstoffs erlaubt.

Der CCD Photometer –eine aufwendige Untersuchungsmethode

Der CCD Photometer besteht aus einer Spezialkamera und einem computergestützten Rechner mit ausgeklügelten Simulationsprogrammen.

Der Ablauf einer Untersuchung:

2 ml Öl werden auf 240°C erhitzt, 0,2 ml dieser Probe (weniger als 1 Tropfen) werden anschließend auf einem speziellen Filterpapier als Tüpfel aufgebracht. Das so präparierte Filterpapier wird mit der Probe über einen Zeitraum von 1 Stunde bei 100°C getrocknet.

Ab Januar 2000 in WEARCHECK Laborberichten

Für sämtliche von WEARCHECK untersuchten Motorenöl-Proben werden mit dem CCD Phototmeter zwei zusätzliche Werte ausgewiesen.

Verschmutzung in %

Verschmutzung in %

Dieser Wert bezieht sich auf die im Öl enthaltenen Rußpartikel und Verbrennungsrückstände. Er wird ermittelt aus der Intensität der Schwarzfärbung des Tüpfels.

Schmutztragevermögen bzw. Dispergiervermögen

Schmutztragevermögen

bzw. Dispergiervermögen

Das Dispergiervermögen wird auf der Basis der unterschiedlichen Durchmesser der ringförmigen schwarzen Ablagerungen auf dem Tüpfel berechnet.

Es wird als Wert zwischen 20 und 100 angegeben. Dabei steht ein Wert von 100 für ein Frischöl. Je niedriger der Wert des Schmutztragevermögens ist, desto weniger ist das Additivepaket des Öles in der Lage, Ruß und Schmutz zu transportieren. Ein Wert kleiner 30 zeigt, dass das Öl Ablagerungen im Motor nicht verhindert.

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