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Politisches Meinungsforum

ökumenischeStunde

Dieses Argument wird von der Umweltbewegung seit zirka 50 Jahren verwendet, wenn über den Bau neuer Straßen gesprochen wird.

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Bei uns hier in Offenburg und in Hohberg wird seit mehreren Jahrzehnten über den konkreten Verlauf des Autobahnzubringers zur künftigen Ausfahrt Offenburg-Süd diskutiert. Auch dieser Straßenbau wird zu zusätzlichem Straßenverkehr führen. Wir haben es sogar schriftlich. Nachzulesen in der Vorlage zum „Masterplan Verkehr OG 2035“ für die Sitzung vom 8.11.2022 auf Seite 45. Dieser Straßenbau wäre damit das Gegenteil von ökologischer Verkehrspolitik und Vermeidung von CO².Der Klimawandel würde geradezu beschleunigt.

Verkehrslärm beeinträchtigt die Lebensqualität: Davon ist Stefan Stürzel überzeugt.

Dazu kommt auch eine enorme Lärmbelästigung durch den Straßenverkehr.Esmuss Rücksicht genommen werden auf die Bewohner*innen von Hildboltsweier,des gesamten Südwestens von Offenburg aber auch die von Hofweier

Die Versiegelung von erheblichen Flächen ist ein weiteres Problem, insbesondere weil diese Straße voraussichtlich vierspurig ausgebaut werden soll. Wiesen, Äcker,Gärten, Wald und Erholungsräume werden zerschnitten und zerstört, als ob wir zu viel davon hätten.

Aus diesen Gründen hatten wir als Grüne Fraktion am Montag, 30.1.2023 im Gemeinderat beantragt, in einer Resolution jegliche Variante des Autobahnzubringers Süd abzulehnen. Die Mehrheit des Gemeinderats lehnte unseren Antrag ab. Sie wollte auf Vorschlag der SPD eine Trasse möglichst weit weg von Offenburg und somit kurz vor Hofweier.Dies würde aus meiner Sicht nur dafür sorgen, dass der Lärm nicht die Lebensqualität der Bewohner*innen von Hilboltsweier,sondern die der von Hofweier beeinträchtigt. Stefan Stürzel

Am 27. Januar 2023 jährtesich dieBefreiung des Konzentrations-und Todeslagers Auschwitz zum88. Mal.Andiesem inzwischen internationalenHolocaust-Gedenktag wurde jetzteine neueInternetseite freigeschaltet:

Auf ihr werden Informationen zur Deportation der jüdischen Bevölkerung in das Lager Gurs gebündelt.Essoll möglich sein, sich über dasSchicksal dermehr als6000 deportierten Jüdinnen und Juden aus Offenburg und demgesamten SüdwestenDeutschlands zu informieren, auch wenn man nicht direkt vor Ort am Fuß der Pyrenäen sein kann Gerade junge Menschen möchteman damit erreichen. Einewichtige Neuerung, der ich eine große Resonanz wünsche! Offenburg gedenkt lange schon am 27.Januar der Opfer des Nationalsozialismus– so auch in diesem Jahrineinerausgesprochen würdevollen und engagiert gestalteten ökumenischen Stunde.Unter erschwerten Bedingungen, hab ichmir sagenlassen. Denn vor der St.Andreaskirche bereitetesich die Fasnachtsgemeinde unüberhörbar auf das großeWochenende mitOffenburgerNarrentagund Ortenauer Narrentreffenvor In bewährter Weisehaben Offenburger Schülerinnen und Schülerdie Biografien jü- discher Mitmenschen aufbereitet und dokumentiert, die während des Nationalsozialismusausgegrenzt, entrechtetund deportiert wurden.Ein Projekt,das gar nicht hoch genug eingestuft werden kann. Denn erst das konkrete Schicksalmacht erfahrbar,was sich hinterabstrakten Zahlen verbirgt.Nicht gleichgültig sein, nichtwegschauen– das galt damals,das gilt heute.Mit einem „Nie wieder…?“ wardie Andacht überschrieben. Das Fragezeichen seiuns Mahnungund verweist auf die Notwendigkeitsolcher Veranstaltungen. Auchund geradeanWochenenden, an denenFreude und Feiern den Ton angeben. Ingrid Fuchs

Ingrid Fuchs erinnert an den HolocaustGedenktag: Nicht gleichgültig sein, nicht wegschauen!

Startschussfür das Kita-Projekt

MithohemEngagementaller Beteiligten wurdeindenvergangenenWochenüberdas nicht ganz unumstrittene Pilotprojekt zur Weiterentwicklung derOffenburgerKitas beraten.

Es ist ein Drahtseilakt.Zum einen der hohe Fachkräftemangel und derzwingendnotwendige Schutz derstädtischenMitarbeitenden in unseren Einrichtungen –zum anderendie Vereinbarkeit von Familie und BeruffürdieElternsowiedasBedürfnisnach einer verlässlichen Kitabetreuung. Vorallem abergehtesumdasWohlunsererKinderund um derenAnspruch auf eineprofessionelle Bildung, Erziehungund Betreuung. So erhof-

Wünscht gutes Gelingen für das ambitionierte Kita-Projekt: Johannes Vetter fen wir uns durch die Optimierung der VÖ-Betreuung und das zusätzlich buchbare Betreuungsmodul durcheinen weiteren Träger (Malteser) eine Verbesserung deraktuell sehr angespannten Lageinden Kitas. Selbstverständlichsehenwir dieses Vorhaben kritisch–wirwissennichtzuhundertProzent, obesfunktionieren wird. Aber wir sind der Überzeugung, dasseseinen Versuch wert ist.Zum Schutzder Kinder habenwir eine Limitierung auf dreiPilotstandorte erreicht. Außerdem wirdeserst nach einer umfassendenEvaluation,Aus-undBewertungmöglich sein, über eineAusweitung des Projektsauf weitere Standorte zu entscheiden. Der AusschussFamilie und Jugend nimmt dadurch einequalitätssicherndeFunktion ein und wirdden gesamten Prozess kritisch begleiten. Wir FreienWählerOffenburg sind uns der schwierigen Gesamtsituationwohl bewusst, sehen aber im Pilotprojekt aucheine Chance, neue Wege auszuprobieren. Durch die Zustimmungdes Gemeinderats in seiner jüngsten Sitzung ist der Startschussoffiziell gefallen. Das Projekt kann nunin dieFeinplanung und zeitnahe Umsetzunggehen.Wir wünschen gutes Gelingen!

Johannes Vetter

Mir ist kein*eOffenburger*in bekannt,die nicht schonfluchend vor dem Zebrastreifen am Bahnhofstand. Die Situation verlangt von den dort zu den verschiedensten Tageszeiten wartenden Verkehrsteilnehmern oft sehr viel Geduld ab. In Zeitenvon Pop-up-Radwegen und 30er-Zonenmüsste es doch möglich sein, dort mit einerBaustellenampel über einen bestimmten Zeitraum eineandere Regelung alsdie vorhandene auszuprobieren. Die jetzige Verkehrsführung an diesem Zebrastreifen istoft überfordertund erfüllt nicht die Anforderungender gegebenen Situation.Derzeit fehlt demGemeinderat derMut,wie er ihn zum Beispielbei der30er-Zoneinder OrtenbergerStraßebewiesen hatte. DieseCourage sollten wir jedoch nunaufbringenund für dieRestzeit desZebrastreifensdiese Verkehrsführungals Neuregelungausprobieren. Egal, wie man es betrachtet, Offenburg kommt zusehendsnicht mehr mitden Anforderungendes heutigenVerkehrs zurecht. Eines der jüngsten Beispieleist dieAmpelan der Union-Brücke. DieseAmpelregelung findet dort weder Verständnis noch Akzeptanz in der Bevölkerung. Bei immermehrFahrzeugen aufder Straßeist ein fließender Verkehr mittlerweile fastunmöglichgeworden.Als Pop-up ander Union Brückesollten wirden Versuch wagen,die dortigenAmpeln komplettabzuschalten.EssinddanachzweiSzenarienmöglich: Entweder brichtder Verkehr komplett zusammenoder es würdefunktionieren. Um dies zu erfahren,müsste man diesen Versuch möglichmachen.Wir müssen in solcherHinsicht experimentierfreudigerwerden, mit dem Risiko, dass es auch mal nicht klappt.Bekanntlichlerntman ja aus Fehlern. Beim Rundum-GrünMoltkestraße/ Weingartenstraße ist es vorerst gelungen, desBürgers Willen zum Erhalt dieser Regelunggerecht zu werden

Wünscht sich mehr Experimentierfreudigkeit bei der Lösung von Verkehrsproblemen: Heinz Hättig.

Es geht doch! Heinz Hättig

Es gibt manchmal in der Kommunalpolitik Entscheidungen, die fallen einem Ratsmitglied nicht leicht. Gutes Beispiel ist die Erhöhung der Eintrittspreise für unser Freizeitbad Stegermatt ab dem 1. März dieses Jahres.

Es war eine Abwägungsentscheidung. Das voraussichtliche Defizit des Offenburger Badbetriebs würde sich ohne Anpassung der Eintrittspreise auf voraussichtlich 3,27 Millionen Euro für das Jahr 2023 belaufen. Trotz der moderaten Erhöhung der Eintrittspreise wird das Defizit voraussichtlich immer noch 2,8 Millionen Euro zum Jahresende 2023 betragen. Dieser Betrag muss über den Haushalt der Stadt gedeckt werden und steht somit für andere Projekte nicht zur Verfügung.

Viele Städte und Kommunen haben sich für eine Schließung ihrer Bäder entschieden. Wir sind der Meinung, dass dieses Szenario für unsere Stadt die schlechteste aller Möglichkeiten wäre. Es ist dann zu befürchten, dass wir in ein paar Jahren eine 40-Millionen Bad-Ruine in Offenburg stehen haben. Die Konsequenz bei einer Schließung wäre auch, dass wir keinen Schwimmunterricht, Schul- und Vereinssport sowie Freizeitschwimmen anbieten könnten.

Die Badpreiserhöhung ist für Thomas Bauknecht ein fairer und vertretbarer Kompromiss im Vergleich mit anderen Bädern.

Als Entscheidungshilfe wurden die Eintrittsgelder von Vergleichsbäder in der Region als Anpassungsgrundlage herangezogen. Somit sind wir der Überzeugung, dass mit der Erhöhung ein fairer und vertretbarer Kompromiss gefunden wurde.

Nun hoffen wir,dass die Badnutzer sich weiterhin ihren Badespaß durch diese Mehrbelastung nicht verderben lassen.

Thomas Bauknecht

Als Kölscher Klüngel wird ein nepotistisches System auf Gegenseitigkeiten beruhender Hilfeleistungen und Gefälligkeiten bezeichnet. VorJahren gab es da in Köln helle Aufregung, es ging irgendwie um lukrative Müllabfuhr-Geschichten, wenn ich mich recht entsinne. Bundesweit medial aufbereitet konnte man den Eindruck gewinnen, so etwas gäbe es nur in der Domstadt.

Keine Sorge, so etwas gibt es überall, bei uns heißt das Vetterleswirtschaft. Kürzlich rauschte es im lokalen Blätterwald, dass doch einige aus dem Dunstkreis des OB-Bekannten- beziehungsweise früheren Wirkungskreises aus Willstätt sich am Hofe wiederfinden. Grenzwertig, ein G‘schmäckle, könnte man sagen, aber gerade noch halbwegs logisch durch den OB begründet. Das „Pilotprojekt“ bei der Lösung der Kitaplatz-Problematik durch die Malteser hat da noch einmal ganz andere Qualität. Das konnte man bei mir auch nicht durch organisierten Beifall aus den Zuschauerrängen bei der letzten Gemeinderatssitzung übertünchen.

Nun liegt es mir fern zu behaupten, die Malteser könnten das nicht. Das mag ich nicht beurteilen. Mehr als erstaunt bin ich aber gewesen, dass man solche Dinge ohne jede Ausschreibung vergibt. Man hätte ja noch andere Organisationen fragen können, nein, zwingend müssen! Hat man aber nicht. Als da in leisen Tönen kritisch angefragt wurde, zeigte Bürgermeister Kopp Null-KommaNull Unrechtsbewusstsein. Normal wäre, wie bei Befangenheiten, dass nicht einmal der Anschein erweckt werden dürfe, dass etwas unkorrekt laufe. Bei Kopp wurde daraus, wenn man jemanden kenne, dürfe jenen da auch kein Nachteil entstehen. Und man muss sich offenbar gut kennen. Der Mann der Malteser,der nicht nur das Impfzentrum an der Messe organisierte und bei der Flüchtlingsunterbringung maßgeblich mitmischt, hat schon beinahe etwas von eierlegender Wollmilchsau: Er ist auch noch Vorsitzender des Gesamtelternbeirats. Das ist dann etwas viel „man-kennt-sich, man-schätzt-sich“.

Ich glaube, da wären selbst hartgesottene Kölner tief beeindruckt.

Taras Maygutiak

Stimmen aus der Stadt

Briefe an die Redaktion: Die hier veröffentlichten Zuschriften sind Ausdruck der persönlichen Meinung der Einsender/innen und nicht notwendigerweise mit der Meinung der Redaktion identisch. Die Redaktion behält sich das Recht der sinnwahrenden Kürzung vor

Abteilung Digitalisierung

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Geburtsurkunde

Brauchen Sie ganz dringend Ihre Geburtsurkunde,können dieseabernirgendsfinden?

Jetztschnell undbequem beantragen: hatte, kann ich nicht bestätigen, dass Migranten bei der Gymnasialempfehlung benachteiligt werden. Häufig sind es die Elternder Kinder mit Migrationshintergrund welche eine Einschulung ihres Kindes auf das Gymnasium aus welchen Gründen auch immer nicht wollen. Dabei den empfehlenden Lehrkräften rassistische Hintergründe zu unterstellen ist geradezu beleidigend und absurd. Wer derartig unreflektierte Behauptungen aufstellt, schürt seinerseits eher Rassismus, als ihm entgegen zu wirken. offenburg.link/geburtsurkunde-beantragen

Zum Artikel „Misch dich ein“ (OFF vom 21. Januar 2023) als Ankündigung der Internationalen Wochen gegen Rassismus erreicht uns eine Zuschrift.

Dem Artikel „Misch dich ein“ zufolge ist zu entnehmen, dass bei ausländisch klingenden Namen eine Wohnungssuche schwieriger,Passkontrollen häufiger und eine Empfehlung für ein Gymnasium seltener sei.

Das sind Behauptungen, die ohne jeglichen Bezug auf statistische Grundlagen in den Raum gestellt werden und offensichtlich als Nachweis für einen, so wörtlich „Alltagsrassismus“ dienen sollen.

Beantragen Sieabsofort online unterservice-bw.de:

 Bauantrag

 Bauantrag–Unterlagen nachreichen

 Wohnungsgeberbescheinigung

Siehaben Fragenoderbenötigen Hilfe?

Melden Siesicheinfach unter: anfrage.digitalisierung@offenburg.de

Dazu beziehe ich wie folgt Stellung: Kaum eine Wohnung wird ohne Bewerbungsgespräch vermietet. Normaler Weise entscheidet der dabei entstehende Eindruck und nicht die Herkunft oder der Name des Bewerbers. Sollten tatsächlich mehr Passkontrollen durchgeführt werden, was sich statistisch jedoch nicht nachweisen lässt, so ist das nicht als Diskrimination oder Rassismus zu werten, sonderndient einzig und allein der Sicherheit der in Deutschland lebenden Bürgern. Da ich selbst Lehrer war und mit unzähligen anderen Lehrkräften Kontakt

Fürden Frieden

Das Evangelische Bezirkskantorat Offenburgund die Evangelische Stadtkirchengemeinde laden am Montag, 6. Februar um 18 Uhr zu 25 Minuten Besinnung und Gebet bei der Musikalischen Andacht „Töne des Friedens“ in die Evangelische Stadtkirche ein. Gebetet werden soll für den Frieden sowie um Überwindung von Hass und Spaltung im Land.

Schlimmer noch als die unreflektierten Behauptungen und die beleidigenden generellen Äußerungen von öffentlichen Berufszweigen ist folgende Äußerung: (Zitat) „Kinder von Migranten erhalten seltener eine Empfehlung für das Gymnasium als Biodeutsche .Als gebürtiger Deutscher finde ich die Bezeichnung „Biodeutscher“ diskriminierend und in Anbetracht der Ernsthaftigkeit des Themas vollkommen verfehlt.

Wenn ein mit Integration beauftragtes Team einen Artikel mit derartig unreflektierten und beleidigenden Behauptungen über Alltagsrassismus veröffentlicht, wirderRassismus eher schüren als abbauen.

Winfried Rudigier

Kurs fürKinder

Am Mittwoch, 15.2., 15 Uhr lädt das Museum im Ritterhaus zu einem Kurs für Kinder von 5bis 8 Jahren mit Susanne Hansert ein. Wieviel frisst ein Elefant am Tag? Warum hat das Zebra seine Streifen? Warum lag der Schwarzwald vor Urzeiten einmal am heutigen Südpol? Anmeldung bis Vortag 14 Uhr unter 07 81/82-25 77 oder per E-Mail an museum@offenburg.de.

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