DER OFFROADER #7

Page 1

OFFROADER

Der

DER OFFROADER - Ausgabe #7 - 12.04.2013

DAS E M AG AZI N RU N D U M DE N M OTORRAD OFFROAD- SPORT

MX WELTMEISTERSCHAFT RUNDE 3 Großer Preis der Niederlande in Valkenswaard

AMA SUPERCROSS HOUSTON / TX

MOTOCROSS SCHNAITHAIM

Auftakt der DM Open und Seitenwagen DM

Villopoto setzt Siegesserie fort

SEITENWAGEN GP SCHWEIZ Der Kampf um WM­Punkte ist eröffnet


OFFROADER

Der

MOTOCROSS

10

MX GP No. 3

32

DM Open No. 1

36

LM Berlin-Brandenburg

42

ADAC MX Masters

GP der Niederlande in Valkenswaard Saisonauftakt in Schnaitheim Die Klassen 85ccm und Open zu Gast in Bensdorf 192 Nachwuchs-Piloten brennen auf ihren Einsatz

SUPERCROSS

22

AMA Supercross No. 13

Villopoto und Wharton siegen in Houston

SEITENWAGEN MOTOCROSS

44

Großer Preis der Schweiz

56

Inter DM in Schnaitheim

64

Sidecar-Cup

70

ONK Sidecar MX

Der Kampf um WM-Punkte ist eröffnet Saisonauftakt auf für die Pokal-Fahrer Ostern im Sand von Assenede / BEL Sand ist kein Problem für Grondman/ Verhagen

PEOPLE

06

Jeremy van Horebeek

54

Kurzportrait:

68

Kurzportrait:

Saisonstart mit Hindernissen Sidecarteam Adriaenssen/ v. d. Bogaart Sidecartream Peter/ Rüwe

Cover: Ryan Villopoto lässt aktuell keine Zweifel daran aufkommen, seinen Titel erfolgreich verteidigen zu wollen.

Photo by Kawasaki US

2 ­ Der Offroader 07/2013


07/2013 Der Offroader ­

3

Foto: © Ray Archer / KTM Images


DIES und Jenes

Regionales

Internationales

DOPPELT HÄLT BESSER

Nationales Sonstiges

ERSTMALS DEUTSCHE MOTOCROSS QUAD­ MEISTERSCHAFT IN AUFENAU Ein abwechslungsreiches Programm bietet der MSC Aufenau den Motorsportfans beim 41 . DMV-Kinzigtal Motocross am 20. und 21 . April auf der WM-Strecke im Aufenauer Tal-kessel.

Foto: © Zweirad Pfeil

Der Saisonstart für das Monster Energy Kawasaki Team Pfeil verlief höchst erfreulich. Im holländischen Valkenswaard konnten Meghan Rutledge und Filip Neugebauer auf das Podest der Motocross-WM fahren. Rutledge wurde Zweite in der Frauenklasse WMX, Neugebauer holte den dritten Rang in der MX3 Klasse. Das ist das zweite Mal in der Ge-schichte des Teams aus Dreitzsch (Saale-Orla-Kreis), dass man an einem Wochennde in zwei WM-Klassen die Top drei knackt. Der andauernde Spätwinter zeigte auch auf dem Eurocircuit südlich von Eindhoven seine Zähne. Kälte, Wind und eine teilweise gefrorene Piste sorgten für schwierige Verhältnisse. Rutledge und Neugebauer waren davon unbeeindruckt und fuhren beide mit kalkuliertem Risiko ihr Spitzenergebnis ein. Die junge Australierin Rutledge, die extra für das Rennen aus ihrer Heimat

anreiste, hatte sogar den Grand Prix Sieg vor Augen. Bis kurz vor Schluss im zweiten der beiden Läufe führte "Mad Meg", bevor sie stürzte und anschliessend wie bereits am Vortag als Zweite durchs Ziel fuhr - jeweils hinter der amtierenden Weltmeisterin Chiara Fontanesi. Der mehrfache Deutsche Meister Neugebauer konnte in beiden seiner Rennen in die Spitzengruppe vorstossen. Der Tscheche zeigte sich gewohnt fit und machte auf dem tückischen Untergrund, der sich aufgrund der Kälte komplett verändert zu den Vorjahren präsentierte, kaum Fehler. Zur Belohnung sammelte er 42 wertvolle Weltmeisterschaftspunkte und viel Selbstvertrauen. Für den Wermutstropfen des Wochenendes sorgte Kevin Wouts. Der Belgier, der das Rennen in Valkenswaard letztes Jahr gewinnen konnte, verletzte sich sonntags an der Hand.

Erstmals wird hier ein Lauf zur Deutschen MX Quad-Meisterschaft ausgetragen. Bei der europaweit ausgeschriebenen Meisterschaft werden die schnellsten deutschen Quadfahrer und weitere Starter aus mehreren Nationen am Start sein. Auch das Auftaktrennen zum Deutschen Motocross Pokal der MX2 Klasse findet in Aufenau statt. Spannend wird es sicher auch beim zweiten Saisonrennen zur Deutschen Jugend MX Meisterschaft der 85 ccm Klasse. Hier werden nach dem Auftaktrennen in Moorgrund weitere Meisterschaftspunkte der neuen Saison vergeben. Bereits am Samstag, kommen die Fans der Classic Motorräder auf ihre Kosten. Mit den Rennen zum Deutschen DMV Motocross Classic Cup, ist bei freiem Eintritt Start in die neue Saison beim Kinzigtal Motocross. In zwei Kategorien, Classic-Motorräder bis Baujahr 1 972 und einer Twinshock Klasse, mit Motorrädern von Baujahr 1 973 bis 1 983 ist die Meisterschaft ausgeschrieben. Am Sonntag beginnt das Programm um 8.00 Uhr mit dem Freien Training sowie dem Pflicht- und Starttraining in allen Klassen. Bereits im Pflichttraining ist Spannung angesagt, da nur die jeweils schnellsten 40 Solofahrer und die 30 schnellsten Quadfahrer an den Rennläufen am Nachmittag teilnehmen können.

4 ­ Der Offroader 07/2013


OSTER­WOCHENENDE BRINGT DIE ERSTEN WM­PUNKTE FÜR RON NOFFZ

Foto: © motocrossmx1.com

Im niederländischen Valkenswaard feierte Kalli-Racing Pilot Ron Noffz am Oster-Wochenende beim Grand Prix der Niederlande sein WM-Debüt. Dabei startete der talentierte Youngster auf dem Eurocircuit mit seiner MX2 Kalli-KTM in der Kategorie MX3 und zeigte sein großes Potential gegen die internationale Konkurrenz ein ums andere Mal auf. Am Ostersonntag ging es für die MX3Piloten gleich um 08.00 Uhr ins erste freie Training und auf Rang vier setzte der 20-Jährige gleich ein Ausrufezeichen. Auch im zweiten freien Training zeigte sich der Greifswalder sehr gut aufgelegt, behaupte sich wiederum in den Top-1 0 und wurde am Ende als Zehnter notiert. Entsprechend motiviert ging es dann in die Qualifikation

I M P R ES S U M

DER OFFROADER WIRD HERAUSGEGEBEN VON

Offroad Media Service Uhlandstr. 51 D-1 071 9 Berlin, Germany Tel.: +49 (0)30 / 88 62 58 62 Fax: +49 (0)30 / 88 62 58 63 E-Mail: info@offroad-media-service.de

INHABER

Thomas Filges

und nach einer soliden Leistung stand hier mit Rang neun wiederum ein zufriedenstellendes Resultat zu Buche. Das bedeutete Startplatz achtzehn in der Startaufstellung zu den Rennen. Nach dem Warm-up am Renntag stand dann der erste Wertungslauf auf dem Programm. Mit einem nicht gerade optimalen Start begann dieser und so war der Kalli-Pilot zunächst außerhalb der Punkteränge platziert. Mit seinen bekannt hohen Sandqualitäten kämpfte er sich aber schnell nach vorne und war schnell in den Punkterängen unterwegs. Der Vorwärtsdrang wurde jedoch eingebremst als er sein Bike ausbremste und so wertvollen Boden verlor. Im Ziel fuhr er auf Rang achtzehn jedoch seine ersten WM-Zähler ein.

REDAKTIONSANSCHRIFT

Offroad Media Service Redaktion DER OFFROADER Uhlandstr. 51 D-1 071 9 Berlin, Germany Tel.: +49 (0)30 / 88 62 58 62 E-Mail: redaktion@der-offroader.de Web: www.der-offroader.de

Der Start zum zweiten Wertungslauf erfolgte am Ende des Renntages und als Ziel waren weitere WM-Punkte gesteckt. Diesmal klappte der Start schon besser, aber nach wenigen Kurven lag der Youngster bereits im holländischen Sand. Wieder auf dem Bike jagte er dem Feld als Letzter hinterher, musste in Runde vier aber nochmals zu Boden und fiel erneut weit zurück. Nach diesem Abflug war erst einmal sammeln angesagt und das Rennen ging außerhalb der Punkteränge auf Rang dreiundzwanzig zu Ende. In der Tageswertung belegte Noffz Rang zwanzig, während im WMZwischenklassement aufgrund des unterschiedlichen Reglements Rang neunzehn zu Buche steht.

Der Herausgeber übernimmt keine Haftung für unverlangt eingeschickte Manuskripte und Fotos. Leserbriefe können aus redaktionellen Gründen geküzt werden. Die Zeitschrift und alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Veröffentlichungen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. 07/2013 Der Offroader ­

5


JEREMY

VAN HOREBEEK

6 足 Der Offroader 07/2013


Foto: © Sarah Gutierrez

SAISONSTART MIT HINDERNISSEN

07/2013 Der Offroader ­

7


Für den 23 Jährigen Belgier, der die zurückliegende Saison noch in Diensten von KTM und in der MX2 Klasse betsritt, fing die Saison 201 3 etwas holprig an. Den GP von Qatar als auch den von Thailand konnte er für seinen neuen Arbeitgeber Kawasaki nur mit den Plätzen 1 8 und 1 6 abschließen und blieb damit hinter den Erwartungen ein wenig zurück. Allerdings sei an dieser Stelle angemerkt, das Van Horebeek diese beiden GP´s mit einer Handverletzung absolvierte. Er hatte sich zu Beginn der Saison den Finger gebrochen. Die Zeit zwischen dem GP von Thailand und dem

Preis der Niederlande am Osterwochenende auch aus. Im Pre-Qualifying Practice trug sich Van Horebeek auf Rang sechs der Zeitentabelle ein und ließ dabei so namhafte Fahrer wie Gautier Paulin, Max Nagl als auch Tommy Searle hinter sich. Auch im folgenden Qualifikationsrennen lief es gut. Erneut fand man den Namen Van Horebeek auf Position sechs. Mit etwas über siebzehn Sekunden auf den Sieger Antonio Cairoli ging der Belgier hier über die Ziellinie. Mit diesem Ergebnis zeigte der KawasakiFahrer das seine zu Anfang der Saison zugezogene Verletzung keine Rolle mehr zu spielen schien und er diese zu den Akten gelegt hatte. Von Seiten des Teams hatte man diesen GP der Niederlande als "The real beginning" propagiert und hatte damit darauf angspielt das Van Horebeek dieses Rennen ohne Handicap in Angriff nehmen würde und die Ergebnisse vom Vortag ließen auf ein gutes Ergebnis hoffen. Doch es sollte ganz anders kommen.

Großen Preis der Niederlande nutzte Van Horebeek um sich intensiv auf das Rennen in Valkenswaard vorzubereiten. Dazu nahm er an zwei Rennen zur niederländischen Meisterschaft teil und traf hier u.a. auch auf WM-Fahrer die ebenfalls die Gelegenheit wahrnahmen um sich auf sandigen Terrain den letzten Feinschliff zu holen. Das Rennen in Halle beendete er mit Gesamtrang zwei hinter dem Honda-Werkspiloten Evegeny Boryshev und eine Woche später in Oldebroek folgte Gesamtrang drei. Die Reise nach Valkenswaard trat man verständlicherweise also recht optimistisch an. In einem Interwiev vor diesem WM-Lauf schätze Van Horebeek seine Chancen auch recht optimistisch ein, ein Platz unter den besten Sieben sollte wohl in einem der beiden Läufe drin sein. Danach sah es am Qualifikationstag bei diesem Großen

8 ­ Der Offroader 07/2013

Irgendwie war dem Belgier das Glück an diesem Renntag allerdings abhanden gekommen, denn schon der Start in den ersten Wertungslauf gestaltete sich schwierig. Dabei ist der bei einer Strecke wie der in Valkenswaard von großer Bedeutung. Wenn man diesen versemmelt, hat man es schwer. Das musste auch Van Horebeek feststellen denn er konnte nur von Rang zwanzig aus ins Rennen gehen. Am Ende der Renndistanz stand dann auch nur Rang elf zu Buche. Dabei hatte man sich doch einen Platz unter den besten Zehn erhofft. Naja, vielleicht im zweiten Durchgang und tatsächlich, hier sah es zunächst so aus als könne es mit einem Platz in den Top Ten klappen. Doch im Kampf um weitere Plätze meldete sich plötzlich sein Arbeitsgerät zu Wort und ein Besuch an der Box wurde nötig. Eine Rückkehr ins Rennen sollte jedoch nicht mehr erfolgen. Verständlich das sich der junge Belgier entsprechend enttäuscht zeigte. Doch er sollte den Blick nach vorn richten, denn erstens ist es seine erste MX1 Saison und zweitens steht der nächste GP bereits vor der Tür und hier können die Dinge dann schon wieder ganz anders verlaufen.


Foto: © Sarah Gutierrez 07/2013 Der Offroader ­

9


Z

diesmal relativ durchgehärtet und die sonst üblichen Wellen und Spurrillen waren reduziert, darüberhinaus war die Strecke relativ schnell. Ein Umstand, mit dem nicht jeder unbedingt gut zurecht kam.

Im Vergleich zum Vorjahr präsentierte sich der Parcours

Keine Probleme hingegen hatten die jeweiligen WMFührenden. Antonio Cairoli machte in der MX1 Klasse seinen Anspruch auf die WM-Krone deutlich und in der MX2 war es Jeffrey Herlings der vor heimischem Publikum zu überzeugen wusste.

ur dritten Runde der diesjährigen Motocross Weltmeisterschaft der Klassen MX1 und MX2 trafen sich die Teilnehmer am Osterwochenende im niederländischen Valkenswaard. Bei Temperaturen um die 4° C waren die Witterungsverhältnisse allerdings alles andere als frühlingshaft, dennoch ließen es sich rund 27.000 Zuschauer nicht nehmen, der Veranstaltung einen Besuch abzustatten.

10 ­ Der Offroader 07/2013


Foto: © SUZUKI

MX GP No. 3 GP of The Netherlands Valkenswaard, 01.04.2013

07/2013 Der Offroader ­

11


N

MX 1

ach bereits zwei absolvierten GP-Rennen verzeichnete Antonio Cairoli 95 Punkte auf seinem WM-Konto und damit genau acht mehr als der derzeitige Tabellenzweite Clement Desalle. Ein Vorsprung der aus Sicht des WM-Führenden ausgebaut gehört und genau mit dieser Zielsetzung reiste der Italiener in Valkenswaard an. Clement Desalle hatte ebenfalls ein Ziel vor Augen und dies lautete Rückstand konstant halten oder, wenn möglich, sogar verkürzen. Zugegeben, keine leichte Aufgabe, denn wenn ein Antonio Cairoli einmal eine Führungsposition sein Eigen nennt, dann ist es sehr schwer ihm diese wieder zu entreißen. Den Willen Valkenswaard mit der Maximalpunktzahl verlassen zu wollen untermauerte Cairoli bereits im Qualifikationsrennen am Ostersonntag. Mit einem Vorsprung von etwas über drei Sekunden auf seinen Teamkollegen Ken De Dycker sicherte er sich hier den Sieg und damit ein weiteres Mal auch die Pole Position. Clement Desalle beendete die Qualifikation mit Rang drei. Was der Belgier zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, es sollte sein bestes Ergebnis bei diesem GP sein. Überhaupt nicht zufrieden war der Deutsche Max Nagl mit seinem Quali-Rennen. Nach einem schlechten Start kam er nur auf Rang vierzehn aus der ersten Runde zurück und zu allem Überfluß kollidierte er im weiteren Verlauf des Rennens auch noch unverschuldet mit Xavier Boog und viel so zunächst auf auf den zwanzigsten Rang zurück. In den verbleibenden Runden konnte der Oberbayer zwar noch einige Plätze gut machen, doch zu mehr als Platz sechszehn sollte es nicht reichen. „Ich kann mit dem Quali-Race nicht zufrieden sein. Der Start hat überhaupt nicht gepasst und nach dem Sturz war ich zunächst total aus dem Rhythmus. Erst gegen Ende des Rennes lief es dann wieder besser.“

Pünktlich um 1 3:1 0 Uhr gab das Startgatter am Renntag den ersten Wertungslauf frei und es sollte Evgeny Bobryshev sein, der hier als erster in die erste Kuve einbiegen durfte. Ihm am Hinterrad Antonio Cairoli als auch Max Nagl der im Vergleich zum Vortag wesentlich besser vom Gatter wegkam. Noch im Verlauf der ersten Runde konnte Cairoli den Russen hinter sich lassen und die Führung übernehmen. 12 ­ Der Offroader 07/2013

Diese sollte bis zur Mitte des Rennens von Bestand sein, bevor er von seinem Teamkollegen Ken De Dycker überrascht und vernascht wurde. Dieser schickte sich nun an dem Sieg entgegen zu fahren. Doch wer glaubte der Sieger in diesem ersten Wertungslauf würde auf den Namen Ken De Dycker hören, der sah sich getäuscht. Dem Belgier unterlief im weiteren Verlauf ein Fahrfehler der einen Sturz zur Folge haben und zwei Positionen kosten sollte. Nutznießer dieses Mißgeschicks - Antonio Cairoli der sich so den Sieg auf die Fahne schreiben konnte. Evgeny Bobryshev überquerte auf Rang zwei die Ziellinie. Ken De Dycker rettete noch Position drei ins Ziel. Tanel Leok und Gautier Paulin folgten auf den Plätzen vier und fünf. Max Nagl konnte sich lange Zeit gegenüber Paulin behaupten, erst in Runde dreizehn gelang es dem Franzosen am Deutschen vorbeizuziehen und diesen auf Rang sechs zu verweisen. Der Vorgänge des zweiten Wertungslaufes sind schnell erzählt, denn hier blieb De Dycker sturzfrei und konnte sich so gegenüber seinem Teamkollegen behaupten und den Sieg am Ende sein Eigen nennen. Cairoli gab später an er habe zu Beginn des Rennens Probleme mit den Unterarmen bekommen weshalb ihm einige Fehler unterlaufen seien. Er habe sich dann mit Rang zwei zufrieden gegeben, reichte dieser doch zum GPSieg. Evgeny Bobryshev verpasste mit Rang vier in diesem Lauf einen Platz auf dem Podium. Für die GP-Wertung reichte es hingegen zu Rang drei hinter den beiden KTM-Werkspiloten Cairoli und De Dycker. Max Nagl erwischte erneut einen guten Start und konnte sich wie bereits in Lauf eins unter den besten fünf behaupten. Während des Rennens lieferte er sich dann einen spannenden Zweikampf mit Clement Desalle dem er aber in Runde neun den Vortritt lassen musste. Gegen Gautier Paulin konnte er sich hingegen behaupten denn dieser fand keinen Weg mehr vorbei da Nagl gegen Ende des Rennens das Tempo nocheinmal forcieren konnte. Clement Desalle, dem ein Platz auf dem Podium verwehrt blieb, büßte an diesem Wochende böse Punkte im Kampf um die WM-Krone ein. Statt den Abstand konstant halten oder gar verkleinern zu können, wuchs dieser auf nun 26 Zähler an womit Cairoli sein Tagesziel erreicht hätte. <<


"Die Strecke war extrem hart. Du glaubst es ist Sand, doch das täuscht, einige Abschnitte waren ganz schön kantig."

Foto: © Ray Archer / KTM Images

ANTONIO CAIROLI:

07/2013 Der Offroader ­ 13 07/2013 Der Offroader ­ 13


MX 1

Kevin Strijbos:

"Das war eine Geschichte mit zwei unterschiedlichen Rennen. Ich hatte im ersten Rennen einen guten Start – lag um Platz fünf oder sechs – und am Anfang wollte ich Druck machen, doch dann bekam ich nach der dritten Runde starkes Arm­Pumpen. Ich war nicht müde oder so, konnte aber einfach keinen Druck machen. Nach dem Rennen war ich wütend und wusste, dass ich mit der Abstimmung von Gabel und Federbein die Linien und Rillen nicht so treffen würde, wie ich das wollte. Ich sprach mit Frank über das Setup, und er versuchte etwas Drastisches, das mir 2011 bei einigen Wild­Card­Einsätzen für das Team schon einmal geholfen hatte. Ein dickes Dankeschön an ihn, denn es war sehr viel besser. Ich konnte das Motorrad wesentlich besser manövrieren und das tun, was ich wollte. Es ist schade, dass wir es nicht gleich fürs erste Rennen hinbekamen, denn heute wäre ein Platz ganz oben auf dem Podest drin gewesen. Schnell genug war ich auf jeden Fall. Trotzdem war es gut, unter die ersten drei zu kommen, und ich möchte mich nochmals beim Team für die harte Arbeit und Hilfe bedanken.“

Rockstar Energy Suzuki World MX1 Fahrer Kevin Strijbos erzielte in Valkenswaard sein erstes Topdrei-Ergebnis in der FIM Motocross MX1 Weltmeisterschaft 201 3. Er wurde Gesamt-Vierter, während Teamkollege Clement Desalle nach einem Crash in der ersten Kurve Sechster in der MX1 -Klassse wurde. Strijbos machte zwiespältige Erfahrungen in den 14 ­ Der Offroader 07/2013

beiden Läufen. Der Belgier war im ersten, 35 Minuten und zwei Runden langen Rennen frustriert von seinem Setup. Obgleich die Nummer 22 einen brillanten Start hinlegte und in den entscheidenden Rennphasen mit den Führenden mithielt, kam er über einen siebten Platz nicht hinaus. Änderungen an der Gabel sowie am Federbein zahlten sich im nächsten Lauf aus, als die Strecke rauer wurde, an manchen Stellen aber nach wie vor hart war. Fotos: © SUZUKI


Clement Desalle:

"Heute Morgen war es wirklich kalt, und nach gestern war das auch kein Wunder. Im ersten Lauf bin ich gut aus dem Gate gekommen, aber ich war vor der zweiten Kurve dicht an anderen Fahrern dran. Es ist sehr schnell dort, und irgendjemand hat mich berührt – ich denke, es war Leok. Ich stürzte und habe mir den Kopf ziemlich angeschlagen. Ich war zwar kurzzeitig benommen, aber es war nicht so schlimm, und so konnte ich mich auf Platz acht zurückkämpfen. Für den zweiten Lauf war ich bereit, und dieses Ergebnis war besser, als gar keine Punkte zu haben. Ich hatte etwas Bedenken wegen des zweiten Starts und spürte den großen Druck, als wir alle so dicht beisammen waren. Ich brauchte etwas Zeit, um Max Nagl zu überholen und wurde Fünfter. Nichts Besonderes. In der Woche zuvor war ich angeschlagen und konnte nicht so trainieren, wie ich wollte. Das soll keine Entschuldigung sein, aber wenn ich zwei Tage auf dem Motorrad gehabt hätte, wäre es heute besser ausgefallen. Wir werden weiter arbeiten, denn es ist noch ein langer Weg, und ich fühle mich gut.“

Strijbos erhielt eine neue Chance, konnte Evgeny Bobryshev auf Position vier auf Distanz halten und schließlich Dritter werden. Für Desalle hatte sich der Verlauf des Wochenendes bereits im ersten Lauf nach wenigen Sekunden abgezeichnet. Der Gewinner des Qatar GP war das alleinige Opfer der schnellen ersten Kurve. Der Belgier stürzte und nahm das Rennen als

Letzter, etliche Sekunden hinter dem Letzten im Feld, wieder auf. Schließlich arbeitete er sich noch auf Platz acht vor und erntete 1 3 Punkte. Nach etwas vorsichtigem Start im zweiten Lauf konnte Desalle in der zweiten Hälfte der Top ten Boden gut machen, schließlich Max Nagl überholen und Fünfter werden.

07/2013 Der Offroader ­

15


MX 1

Evgeny Bobryshev:

"Am Morgen zeigte das Thermomenter nur ­2°C an doch als die Sonne rauskam wusste ich, es kann nur besser werden. Im Warm­Up war es noch ziemlich kalt und die Strecke war relativ rutschig. Zum Rennen war es dann aber wesentlich besser und ich fand schnell zu meinem Rhythmus. In der ersten Runde konnte ich das Feld sogar anführen, doch Cairoli und De Dycker waren eine Spur schneller. Allerdings konnte ich das Tempo der beiden mitgehen. Als De Dycker dann einen Fehler machte und stürzte konnte ich Rang zwei übernehmen. Es ist schon ein schönes Gefühl ein Rennen in der Spitzengruppe bestreiten und beenden zu können, ist schon eine ganze Weile her das uns das gelang. Im zweiten Rennen gelang mir erneut der Holeshot, eigentlich eine Überraschung, denn das gelingt mir nur selten an einem Tag. Ken war heute gut unterwegs und er fand die Spuren und den Rhythmus den es braucht um auf dieser Strecke gewinnen zu können. Den hab ich in diesem zweiten Lauf nicht unbedingt gefunden. Ich habe einige Fehler gemacht und als Konsequenz daraus war mehr als Rang vier hier nicht drin, nicht zuletzt auch wegen meines kleinen Sturzes gegen Ende des Rennens. Aber nicht so tragisch, denn es reichte ja zu Rang drei der Gesamtwertung und somit zu einem Platz auf dem Podium.“

Die Fahrer des Honda World Motocross Team machten in Valkenswaard eine gute Figur, allen vorran Evgeny Bobryshev. Der Russe sicherte sich in beiden Läufen den Holeshot und gewann damit den Get Athena Award. Dieser wird all denjenigen Fahrern zuteil, die sich im ersten Wertungslauf den Holeshot sichern können. Im ersten der beiden Rennen fand Bobryshev relativ 16 ­ Der Offroader 07/2013

schnell seinen Rhythmus und konnte sich über die gesamte Renndistanz in der Spitzengruppe behaupten. Belohnt wurden die Anstrengungen am Ende mit einem zweiten Rang. Im zweiten Durchgang liefen die Dinge dann nicht mehr ganz so optimal. Im Vergleich zu Durchgang eins dauerte es nun ein wenig länger bis er seinen Rhythmus fand und so reichte es hier nur zu Rang vier. Doch Fotos: © HONDA


MAX NAGL:

"Es war ein super Tag für mich. Die Rennen verliefen viel besser als erwartet, für mich wäre im Vorhinein eine Platzierung unter den ersten Zehn realistisch gewesen. Mit den beiden sechsten Rängen und Platz fünf in der Tageswertung bin ich super zufrieden. Nach der Quali hab ich die Kupplung am Motorrad verändern lassen und dann haben die Starts auch wieder gepasst. Die letzten Wochen waren sehr problematisch, da war das heutige Ergebnis Balsam für die Seele. Es freut mich besonders für mein Team und die vielen Fans an der Strecke. Die nächsten Wochen gilt es weiter hart zu arbeiten und den Rückstand zu verkürzen“.

dieser vierte Rang reichte zu Rang drei der GP-Wertung und damit zu einem Platz auf dem Podium. Es war der erste Podestplatz für Bobryshev seit über einem Jahr.

auch hier startete Nagl gut in das Rennen und konnte sich erneut auf Rang sechs behaupten. Für die GPWertung bedeutete dies in am Schluß Rang fünf.

Auch Max Nagl zeigte sich in Valkenswaard nach überstandener Mageninfektion gut augfgelegt. Im ersten Durchgang kam er auf Rang drei vom Gatter weg und konnte am Ende einen soliden sechsten Platz für sich verbuchern. Ähnliches Bild dann in Durchgang zwei,

Während Bobryshev nach nun drei GP-Rennen und mit 87 Punkten auf dem Konto Rang sechs belegt, liegt Nagl auf Rang vierzehn der WM-Tabelle hat dabei aber ein Rennen weniger in den Knochen als sein Teamkollege. 07/2013 Der Offroader ­

17


Foto: © Ray Archer / KTM Images

18 ­ Der Offroader 07/2013


W

MX 2

ie in der MX1 so ist auch in der MX2 die Marke KTM mit ihrem Top-Piloten Jeffrey Herlings die Ton angebende. Der Niederländer und Sandspezialist beendete die vorrausgegangenen beiden GP-Rennen mit jeweils der Maximalpunktzahl und führt die Tabelle so souverän an. Auch hier in Valkenswaard und somit vor heimischem Publikum, galt der KTM-Pilot als Favorit. Das Qualifikationsrennen verlief allerdings alles andere als nach dem Geschmack des Niederländers. Hier gaben andere den Ton an, allen vorran Glenn Coldenhoff der sich an diesem Tag vor Romain Febvre und Jake Nicholls Sieg und Pole Position sichern konnte. Alle drei pilotieren im übrigen ein Bike der Marke KTM. Jeffrey Herlings schien hingegen einen gebrauchten Tag erwischt zu haben, was ja durchaus mal vorkommen kann. Schon der Start in dieses Rennen konnte unter der Rubrik "Vergiß es" abgeheftet werden. Nur auf Position zwanzig fand sich der Titelverteidiger am Ende der ersten Kurve nach dem Start wieder. Was in den kommenden Runden folgte war eine entsprechende Aufholjagd die jedoch mit Position sieben ein jähes Ende finden sollte, dies nicht etwa weil das Rennen beendet war, sondern vielmehr aufgrund eines heftigen Sturzes des Niederländers bei dem er Gott lob unverletzt blieb. Damit aber noch nicht genug, denn im weiteren Tagesverlauf folgte auch noch die Disqualifikation, Herlings hatte nach diesem Crash fremde Hilfe in Anspruch genommen und das ist laut Reglement untersagt und führt zur Disqualifikation und diese hatte somit den letzten Startplatz zur Folge. Man kann sich vorstellen das dies nicht wirklich nach dem Geschmack des amtierenden MX2 Weltmeisters gewesen sein dürfte. Das Interesse der deutschen Fans richtete sich bei diesem GP sicherlich auf Dennis Ullrich der in Valkenswaard erstmals in seiner Karriere an das Startgatter eines MX2 WM-Rennens rollte. Ein 36. Platz in diesem Rennen spiegelte allerdings nicht das wieder, was der KTM-Pilot eigentlich im Stande ist zu leisten. Am Renntag stellte sich dann der ein oder andere die Frage wie würde Herlings die Geschichte vom Vortag weggesteckt haben? Kurze und knappe Antwort, er hat sie komplett abgehakt. So wie es ein Profi auch tun sollte. Tage an denen die Dinge nicht so laufen wie sie sollten, wird es immer geben und man muss

lernen solche Dinge abzuhaken. Herlings tat dies mit bravour. Bereits der Start in den ersten Wertungslauf verlief im Vergleich zum Vortag wesentlich besser und so konnte er auf Position acht das Rennen in Angriff nehmen. Nach der Hälfte der Renndistanz fand man den Namen Herlings dann bereits ganz oben auf der Zeitenliste und dort sollte er auch bis zum Ende des Rennens bleiben. Im zweiten Rennen kam Herlings dann nicht mehr ganz so gut vom Gatter weg und es galt einige Fahrer zu überholen. Dies gelang recht gut, denn innerhalb weniger Runden hielt er bereits Platz zwei inne. Sein Rückstand auf den erstplatzierten Tixier betrug zu diesem Zeitpunkt round about 20 Sekunden. Eigentlich ein Vorsprung von dem man annehmen könnte ein Fahrer bringt damit den Sieg einigermaßen sicher nach Hause. Nicht aber in diesem Fall, denn Tixier musste den Anstrengungen zunehmend Tribut zollen und so gelang es Herlings die Lücke zum Vorrausfahrenden zu schließen und letztendlich hatte Tixier den Angriffen seines Teamkollegen nichts mehr entgegenzusetzen der sich so Sieg Nummer zwei an diesem Tag sicherte. Jordi Tixier beendete beide Läufe auf Position zwei und konnte sich so auch über Position zwei im Rahmen der GP-Wertung freuen. Rang drei auf dem Podium der Gesamtwertung ging an Jake Nicholls der sich im letzten Durchgang im Kampf um Position drei Landsmann Max Anstie geschlagen geben musste. Der Deutsche Dennis Ullrich kam bei seinem MX2 WM-Debüt nicht über einen 35. Gesamtrang hinaus und konnte damit den Erwartungen noch nicht gerecht werden. Sicherlich ist der Sarholz KTM Pilot im Stande mehr zu leisten und das weiß er auch, wichtig ist in erster Linie die Nervosität abzulegen und sich auf das eigene Können zu konzentrieren. Denn der Vizemeister des zurückliegenden ADAC SX Cup ist vom Leistungspotential her sicherlich in der Lage in die Punkte zu fahren. Wenn nicht heute, dann morgen, geben wir ihm einfach ein wenig Zeit. Vielleicht klappt es ja bereits beim vierten GP am 1 4. April im italienischen Arco di Trento. Wir drücken die Daumen. <<

07/2013 Der Offroader ­

19


MX 2

Max Anstie:

"In den vergangenen Wochen haben wir viel in Lommel gearbeitet, und dann kommen wir hierher und alles ist gefroren und hart. Das ganze Wochenende über haben wir nach dem richtigen Setup gesucht, haben auch etwas gefunden, aber so richtig gut hingehauen hat es nicht. Im ersten Rennen hatte ich einen guten Start und machte mein Tempo. Das musste ein Top­fünf­Resultat werden. Ich bin zwar körperlich nicht müde, konnte heute aber nicht so fahren, wie ich wollte. Alles was wir tun können, ist weiterzuarbeiten; ich weiß, dass wir dicht dran sind. In ein paar Wochen geht‘s weiter.“

Mit dem vierten Gesamtplatz und einem dritten Rang im ersten Lauf zeigte Max Anstie beim Grand Prix der Niederlande dass sich er und das Team Rockstar Energy Suzuki Europe in der MX2 Motocross Weltmeisterschaft 201 3 auf dem richtigen Weg befinden. Am holländischen Sand gingen die arktischen Temperaturen am Osterwochenende nicht spurlos vorüber, und an den Morgen-Sessions war die Strecke gefroren 20 ­ Der Offroader 07/2013

und rutschig. Weniger Spurrillen und technisch anspruchsvolle Wellen in den vielen Kurven und Sprüngen machten die Rennen zu einer besonderen Prüfung für die Nerven der Fahrer und das Setup der Motorräder. Anstie und Teamkollege Julien Lieber kamen beide perfekt aus dem Startgatter, setzten die Power ihrer Suzuki RM-Z250 voll um und lagen im ersten Lauf innerhalb der Top sechs. Der Brite legte einen konstanten Fotos: © SUZUKI


Julien Lieber:

"Das erste Rennen war ganz gut und der Start war perfekt. Ich wurde Sechster und fühlte mich etwas müde, hatte dazu noch Rückenschmerzen. So wusste ich nicht, was mich im zweiten Lauf erwartet. Mein Start war nicht so gut, und ich lag hinter Banks­Browne in den Top ten, als ich stürzte und dann nochmals. Als ich mein Motorrad aufhob, sah ich die anderen Fahrer kommen und musste sie ziehen lassen. Nachdem mein Motorrad getroffen wurde, war es nicht mehr fahrtüchtig. Ich hatte echt Glück, dass mir nichts passiert ist. Die Strecke war heute schwierig.”

Speed vor und lag in den ersten fünf Runden an zweiter Stelle, bevor er schließlich Platz drei vor Jeffrey Herlings und Jordi Tixier sicherte. Lieber lag nicht weit dahinter: Der junge Belgier behauptete sich in den Top sechs und sicherte sich am Ende 1 5 Zähler. Im zweiten Lauf waren die beiden Fahrer etwas tiefer im Feld verankert. Anstie war an sechster Position, womit er das Gesamt-Podest um nur drei Zähler

verpasste. Lieber hatte Pech und sah die Zielflagge nach zwei Stürzen nicht, konnte aber von Glück reden, dass er Valkenswaard unverletzt verlassen konnte, nachdem Jose Butron die RM-Z mit der Nummer 33 beim zweiten Sturz des Teenagers rammte. Die Beschädigungen waren erheblich, und Lieber musste aufgeben.

07/2013 Der Offroader ­

21


N

achdem man den Fahrern eine kleine Ruhepause über die Osterfeiertage gönnte, fand die Jagd um Meisterschaftspunkte am ersten April-Wochenende im Reliant Stadium von Houston, gelegen im US Bundesstaat Texas, ihre Fortsetzung. Das Stadion mit einer beweglichen Dachkonstruktion und mit Platz für bis zu 72.000 Zuschauer ist auch Heimat der Houston Texans, einem Team der NFL. Am 1 . Februar 2004 fand hier der Super Bowl XXXVIII

22 ­ Der Offroader 07/2013

statt, bei dem die New England Patriots die Carolina Panthers mit 32:29 besiegten. Bekannt wurde dieses Spiel allerdings vor allem durch den "NipplegateSkandal", als während der Halbzeitpause ein für amerikanische Verhältnisse empörend freizügiger Blick auf den Busen von Janet Jackson möglich wurde. An diesem Wochenende dröhnten in diesem Stadion allerdings vor einer Kulisse von 49.438 Zuschauern die Motoren der Supercross-Piloten.


Foto: © AMA SUPERCROSS

AMA SX No.13 Houston / TX 06.04.2013 07/2013 Der Offroader ­

23


V

iele der Fans dürften sich an diesem ersten Wochenende im April sicherlich die Frage gestellt haben ob die Siegesserie des Ryan Villopoto eine Fortsetzung finden würde. Der Kawasaki-Pilot hatte bis zu diesem Zeitpunkt bereits vier Rennen in Folge und sieben Rennen insgesamt für sich entscheiden können und führte die Meisterschaft mit einem zwölf Punkte Vorsprung auf Davi Millsaps an. 24 ­ Der Offroader 07/2013

Die Meisten sind sich hingegen jedoch einig und glauben fest an eine erfolgreiche Titelverteidgung, zumal nur noch 5 Rennen, Houston mit eingerechnet, auf dem Plan stehen. Zwar sind somit noch eine Menge Punkte zu holen, doch die derzeitige Dominanz des Titelverteidigers lässt sich nicht wegdiskutieren. HEAT 1 Im ersten der beiden abendlichen Vorläufe hatte Millsaps seinen Auftritt

und der verlief nicht unbedingt so wie ihn sich der Suzuki-Pilot vorgestellt haben dürfte. Kurz nach dem Start in ein Startgerangel verwickelt, fand sich der Tabellenzweite nur im letzten Drittel des Feldes wieder und hatte nun eine entsprechende Aufholjagd vor sich, wollte er sich eine Teilnahme am Last Chance Rennen ersparen. Dies sollte ihm auch erspart bleiben, denn mit Platz vier schaffte er die direkte Qualifikation für das Finale. Der Sieg in diesem ersten Vorlauf


ging an Trey Canard vor seinem Teamkollegen Justin Barcia. Joshua Hill wurde dritter. Damit hatten sich alle Favoriten direkt qualifiziert. HEAT 2 Wer sich fragte ob Villopoto auch an diesem Abend den Ton angeben würde, der bekam bereits in diesem zweiten Vorlauf eine Antwort. Zwar konnte der Kawasaki-Pilot sich nicht den Holeshot sichern, dieser ging an Mike Alessi, doch bereits in Runde

zwei setzte sich der amtierende Titelträger an die Spitze des Feldes. In Runde drei wurde das Rennen dann aufgrund zweier verunfallter Fahrer zunächst unterbrochen bevor es mit einem "fliegenden Neustart" fortgesetzt wurde. Auch hier hatte Villopoto die Nase vorn und setzte seinen Siegeszug fort. James Stewart der zwischenzeitlich an Mike Alessi vorbeigehen konnte, kam zwar nocheinmal dicht an den

Foto: © AMA SUPERCROSS

450er

Führenden heran, doch für ein erfolgreiches Überholmanöver sollte es nicht mehr reichen. Somit Rang zwei für den Suzuki-Piloten. Markenkollege Alessi folgte auf Position drei. MAIN EVENT Wie schon im Vorlauf, so konnte sich auch hier Mike Alessi den Holeshot sichern. Von langer Dauer sollte dessen Führung auch diesmal nicht sein, denn noch vor Ende der ersten Runde musste er dem heranstür07/2013 Der Offroader ­

25


AMA SX No.13

menden Villopoto den Vortritt lassen. Dieser machte dann auch in den kommenden Runden keinen Hehl daraus dieses Finale gewinnen zu wollen. Was er letzendlich auch tat und somit seiner Vita einen weiteren Sieg hinzufügte. Den Fünften in Folge und damit auch den achten der laufenden Saison.

Während Villopoto an der Spitze seinem Sieg entgegenfuhr, entbrannte auf den Positionen dahinter einen spanneder Kampf um die Plätze. Daran beteiligt: Trey Canard, Ryan Dungey und James Stewart. Letzterer verabschiedete sich zur Mitte des Rennens aus diesem Kampf. Der Suzuki-Pilot stürzte und musste in Folge dessen die Box ansteuern wo man hektisch einige kleinere Reparaturen an der Suzuki vornahm. Von wirklichem Erfolg waren diese jedoch nicht gekrönt, denn nur wenig später gab Stewart das Rennen auf. Ryan Dungey übernahm so kampflos Rang zwei nachdem er zuvor Trey Canard das Hinterrad seiner KTM zeigen konnte. An dieser Reihenfolge sollte sich auch bis zum Zieleinlauf nichts mehr ändern und so ging Platz zwei auf dem Podium an Ryan Dungey gefolgt von Trey Canard.

Foto: © SUZUKI

Und was war mit Davi Millsaps? Der Suzuki-Pilot kam nur auf Rang fünf ins Ziel und büßte so wertvolle Punkte im Kampf um die Meisterschaft ein. Sein Rückstand auf den Tabellen-Leader Villopoto beträgt nun satte 21 Punkte und die Zahl derer, die glauben Millsaps könne Villopoto im Kampf um den Titel noch einmal gefährlich werden, dürfte damit um einiges kleiner geworden sein. Es scheint derzeit so, als könne nur einer Villopoto am Siegen hindern und das sei wohl nur er selbst. <<

26 ­ Der Offroader 07/2013


Foto: © Simon Cudby / KTM Images

450er

07/2013 Der Offroader ­

27


D

aytona, Indianapolis und Toronto haben, neben der Tatsache das sie in diesem Jahr Austragungsorte zur AMA Supercross Meisterschaft waren, noch eine weitere Gemeinsamkeit. Richtig, es sind Veranstaltungsorte an denen Marvin Musquin den Sieg in den jeweiligen abendlichen Finalläufen einfahren konnte. Drei Siege in Folge und nur sechs Punkte Rückstand auf den Meisterschaftsführenden William Hahn, so die Bilanz des Franzosen vor diesem Rennen im texanischen Houston. 28 ­ Der Offroader 07/2013

Vor diesem Hintergrund und der Tatsache das neben dem Rennen in Houston nur noch zwei Rennen zur Ostküsten-Meisterschaft auf dem Zettel stehen, war das Ziel des ehemaligen MX2 Weltmeisters natürlich klar defniert - Sieg Nummer vier sollte her und wenn das nicht klappt, dann möglichst weit vor Hahn ins Ziel kommen. HEAT 1 Der erste Vorlauf des Abends verlief wenig spektakulär und deshalb braucht man über diesen auch nicht viele Worte zu verlieren. Hahn sicherte sich

hier nicht nur den Holeshot, sondern auch den Sieg. Schon frühzeitig konnte der GEICO Honda-Pilot einen komfortablen Vorsprung herausfahren und am Ende der Renndistanz rund elf Sekunden früher über die Ziellinie gehen als sein Kontrahent und Markenkollege Cole Thompson. Auf Position drei sah Vince Friese die schwarzweiß karrierte Flagge.

HEAT 2 Favorit in diesem Lauf ganz klar Marvin Musquin. Dieser Rolle wurde der KTMPilot dann auch gerecht. Mit Tyler Bowers am Hinterrad schoß er als


erster durch die erste Kurve und sicherte sich so den Holeshot. Diese einmal erlangte Führung war im Verlauf der sechs Runden auch nie ernsthaft in Gefahr. Bowers gab sich redlich Mühe, musste aber frühzeitig erkennen das der Spatz in der Hand besser ist als die Taube auf dem Dach und so gab er sich mit Rang zwei vor dem Suzuki-Piloten Blake Wharton zufrieden. Letzterer sollte an diesem Abend noch von sich Reden machen. MAIN EVENT Drei Namen und damit drei Kandidaten die in diesem Finale für einen Sieg in

Frage kommen würden. Zwischen Hahn und Musquin einen Favoriten auszumachen fällt schwer, beide sind in etwa gleich stark, berücksichtigt man allerdings die Leistungen des KTM-Piloten in den vorrausgegangenen Rennen, so geht die Tendenz eher in Richtung Musquin als in Richtung Hahn. Blake Wharton konnte bisher noch keinen Sieg für sich verbuchen. Sein bestes Ergebnis bisher, Rang drei bei der Auftaktveranstaltung in Arlington. Sein schlechtestes Rang neun in Indianapolis. Mit 1 08 Punkten auf dem Konto und einen Rückstand von 20

Foto: © Suzuki

250er

Zählern auf den zweitplatzierten Musquin und 21 Punkte Vorsprung auf den Tabellenvierten Dean Wilson der verletzungsbedingt nicht mehr mit von der Partie sein kann, notierte Wharton einen soliden dritten Tabellenrang für sich. Einzig verbliebener Konkurrent im Kampf um Rang Tabellenplatz drei ist aktuell nur noch Vince Friese der 81 Meisterschaftspunkte sein Eigen nennt. Die eigentliche Frage an diesem Abend lautete aber für die Meisten - Musquin oder Hahn? Blake Wharton dürften die Wenisgten auf dem Zettel gehabt 07/2013 Der Offroader ­

29


AMA SX No.13

haben. Doch der Reihe nach, denn der Weg zum Sieg führt in der 250er Klasse bekanntlich über 1 5 Runden und in denen kann viel passieren.

Der Start in dieses Finale verlief recht turbulent, denn gleich sieben Fahrer nahmen in der ersten Kurve Kontakt mit dem texanischen Boden auf. Die Favoriten blieben hiervon verschont und konnten das Rennen unbeschadet aufnehmen. Allen vorran Blake Wharton der das Feld vor Marvin Musquin anführen konnte. Doch dieser fakelte nicht lange und nahm Wharton noch vor Ende der ersten Runde die Führungsposition ab. Der Suzuki-Pilot gab sich aber nicht einfach so geschlagen und gab sein Bestes um den Kontakt zum Führenden nicht abreißen zu lassen und tatsächlich, in der darauffolgenden Runde glang es dem Mann mit der auffälligen Haarpracht tatsächlich die Führungsposition zurückzuerobern. Wil Hahn wurde zu diesem Zeitpunkt auf Position drei notiert. In den folgenden Runden konnte sich dieses Trio dann mehr und mehr vom Rest des Feldes absetzen und in Runde sechs unternahm Musquin dann den Versuch Wahrton zu überholen, doch dieser Versuch mißlang und Musquin stürzte. Statt der Führungsposition zu übernehmen fiel er auf Rang drei zurück da Hahn die Gunst des Augenblickes zu nutzen wusste. Die Reihenfolge zu diesem Zeitpunkt Wharton vor Hahn und Musquin.

Aus einem sechs Punkte Rückstand wurde so also ein acht Punkte Rückstand und die Chance auf den Titel ein wenig kleiner. Doch wie heißt es so schön, eine Meisterschaft ist erst dann beendet, wenn die letzte Zielflagge geschwenkt wurde. Die nächste Chance den Rückstand zu verkürzen bietet sich dem KTM-Piloten Musquin bereits am 1 3. April. Denn dann macht die Serie Station in Minneapolis, dass letzte Rennen der Ostküsten-Meisterschaft vor dem Finale in Las Vegas. Blake Wharton machte seinen dritten Tabellenplatz mit diesem Sieg so gut wie Dingfest. Sein Vorsprung auf den Tabellenvierten Vince Friese, der nicht über Rang dreizehn hinaus kam, betrug zu diesem Zeitpunkt 44 Punkte. Hier sollte also nichts mehr anbrennen. <<

Foto: © AMA SUPERCROSS

Hahn übte in den letzten Runden des Rennens noch

ordentlich Druck auf den Führenden aus, doch zu einem Überholmanöver sollte es nicht mehr kommen und so fuhr der Suzuki-Pilot seinen ersten Sieg der laufenden Saison ein. Allerdings war es ein knapper Sieg und das Rennen hätte auch keine Runde länger duern dürfen, denn Hahns Rückstand beim Überqueren der Ziellinie betrug gerade einmal 0.730 Sekunden. Mit diesem zweiten Rang konnte der Honda-Pilot im Kampf um die Meisterschaft allerdings zwei Punkte gut machen, denn Marvin Musquin musste sich aufgrund seines Fahrfehlers zur Mitte des Rennens mit Rang drei begnügen.

30 ­ Der Offroader 07/2013


Foto: © Simon Cudby / KTM Images

250er

07/2013 Der Offroader ­

31


B

ei weiterhin wenig frühlingshaften Bedingungen startete die Deutsche Motocross Meisterschaft Klasse Open wie gewohnt in Heidenheim-Schnaitheim. Die rührigen Mitglieder des MSC Schnaitheim hatten zum 40. Jubiläum ihre Traditionspiste "Am Hafnerhäule" umgebaut und präsentierten den Fahrern eine neue Streckenführung. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl wurde das Pflichttraining in zwei Etap32 ­ Der Offroader 07/2013

pen gefahren. In Gruppe eins war es erwartungsgemäß Marcus Schiffer der sich gegenüber der Konkurrenz behaupten konnte. Der Suzuki-Pilpot fuhr hier mit 2:02,023 Minuten die schnellste Rundenzeit und verwies damit Enrico Jache vom Castrol Power 1 Moto Web Team auf Position zwei der mit 2:02,744 Minuten seine schnellste Rundenzeit notierte. Der auf Rang drei geführte Dennis Baudrexl verpasste mit 2:02,993 Minuten diesen zweiten Rang nur knapp.

Bester Fahrer vom Team Monster Energy Kawasaki Elf Pfeil war in diesem Pflichttraining Filip Neugebauer. Er trug sich auf Position vier der Zeitentabelle ein. Komplettiert wurde die Top-Five von Angus Heidecke der sich für die Rennen recht zuversichtlich zeigte: „Die Zeiten liegen dicht beieinander und ein Startplatz in den Top-10 ist eine sehr gute Basis. Mit einer richtig freien Runde wäre mehr drin gewesen, aber das hat


diesmal nicht gepasst."

LAUF 1 Als das Startgatter den ersten der beiden DM Open Läufe frei gab, war es Filip Neugebauer der am schnellsten reagierte und sich so den Holeshot sichern konnte. Der Fahrer vom Kawasaki Pfeil Team gab dann auch mächtig Gas und konnte sich bereits ab der zweiten Runde vom Verfolgerfeld absetzen und so einem ungefährdeten Sieg entgegenfahren.

Interessanter ging es dagegen auf den Verfolgerplätzen zur Sache. Hier kämpften Marcus Schiffer und Boris Maillard um die zweite Position. Allerdings fand dieser Zweikampf kurz vor Schluß des Rennens ein jähes Ende als dem Franzosen ein Fahrfehler unterlief der einen Sturz zur Folge hatte. Für den Kawasaki-Piloten bedeutete dieses Mißgeschick den Verlust wertvoller Plätze. Denn statt einem Platz auf dem Podest, reichte

Foto: © ZWEIRAD PFEIL

DM OPEN No. 1

es so nur zu Rang sechs. Platz drei ging so kampflos an Dennis Baudrexl, wobei kampflos so nicht ganz richtig ist, denn der Fahrer vom COFAIN Racing Team hatte den vor ihm fahrenden Maillard im Verlauf des Rennens bereits ins Visier genommen und wartete nur auf seine Chance. Die sich dann ja letztendlich auch bot. Von Rang sieben kam Baudrexl vom Gatter weg und da er relativ schnell seinen Rhythmus fand, konnte er sich 07/2013 Der Offroader ­

33


DM OPEN No. 1

recht zügig diese gute Ausgangsposition verschaffen.

Mit einer sehr guten Reaktion schoss Heidecke beim ersten Start aus dem Gatter und ging als Dritter in die erste Kurve. Allerdings konnte er nicht auf Anhieb das Tempo der Spitzengruppe mitgehen, verlor im ersten Renndrittel einiges an Boden und fiel so bis auf Rang sechs zurück. Vier Runden vor Schluss fand der Kalli-Pilot dann aber seinen Rhythmus, glänzte mit schnellen Rundenzeiten und fuhr noch bis auf Rang vier im Ziel nach vorne. Komplettiert wurde die Top Five von Sullivan Jaulin. Teamkamerad Daniel Siegl ging auf Rang sieben über die Ziellinie.

LAUF 2 Im zweiten Lauf, auf jetzt teils glattgefahrener Strecke nach den Rennen der Seitenwagen und Quads, war es Daniel Siegl, der mit Marcus Schiffer um den Sieg kämpfen konnte. Der Thüringer war im Windschatten des amtierenden Meisters unterwegs und konnte bis zur letzten der 1 7 Runden um den Laufsieg kämpfen. Am Ende musste sich der Kawasaki-Pilot nur knapp geschlagen geben. Mit diesem zweiten Rang wurde Siegl dritter der Tageswertung.

Dritter in diesem Durchgang wurde Dennis Baudrexl der im Vergleich zum ersten Lauf diesmal noch ein wenig besser vom Gatter wegkam und sich im Verlauf des Rennens gut in der Spitzengruppe behaupten konnte. Es gelang ihm sogar den zweitplatzierten unter Druck zusetzen, doch da es auf dieser Strecke teilweise nur eine Idealspur gab, fand der KTM-Pilot nicht die passende Lücke. Zwei dritte Plätze bedeuteten für die Tageswertung Rang zwei, für Baudrexl das erste Gesamtpodium in der DM Open überhaupt. 34 ­ Der Offroader 07/2013

Auch Angus Heidecke erwischte im Vergleich zum ersten Wertungslauf einen besseren Start denn dessen Startnummer 1 56 leuchtete zunächst an der Spitze des Feldes. Doch die Freude über den Blitzstart währte nur kurz. Gleich nach der ersten Kehre bremste er die Kalli-KTM aus und fiel entscheidend zurück. Außerhalb der Top-1 0 platziert blies der Freiberger zum Angriff, überholte Kontrahent um Kontrahent und finishte am Ende wieder als Vierter. Damit stand in der Tageswertung ebenfalls der vierte Rang zu Buche. Im Zwischenklassement bedeutet dies nach der ersten Veranstaltung folglich ebenfalls Rang vier. „Mit dem DM-Auftakt bin ich zufrieden, auch wenn mehr drin gewesen wäre. Ich habe gesehen und gezeigt, dass ich und mein Bike in sehr guter Verfassung sind und dass in der

Saison 2013 einiges möglich ist. Auf jeden Fall bin ich bereit für die anstehenden Aufgaben und freue mich schon heute auf das nächste Rennen.“

Filip Neugebauer verpasste seinen Chancen auf den Gesamtsieg durch einen Sturz. Der 25-jährige, beim Grand Prix in Holland noch dritter, war kurz benommen und blieb im zweiten Rennen punktelos. In der Meisterschaft rangiert er nach dem ersten von sieben DM-Rennen vorerst auf Position sieben, hinter seinem Teamkollegen Boris Maillard, der an diesem Tag zwei konstante Fahrten auf jeweils Platz sechs hinlegte. Das nächste Rennen der DM Open findet am 26. Mai beim MSC Dreetz statt. <<

Foto: © ZWEIRAD PFEIL


SCHNAITHEIM

ROCKSTAR MEYER MIT CHRIS GUNDERMANN IN DEN TOP TEN Text: Andrea Otto - Fotos: Steffen Schollbach

Das Rockstar Meyer Racing Team nutzte mit seinen Fahrern Steffen Leopold (#24), Chris Gundermann (#31 2) und der Neuzugang Kasper Jensen (#431 ) die Geelegenheit in Schnaitheim um sich unter Wettbewerbedingunen auf die bevorstehende ADAC MX Masters Saison vorzubereiten. Steffen Leopold wird in dieser Saison für das Rockstar Meyer Yamaha Team an den Start gehen und somit die blaue Flagge des Teams hochhalten. Schon im ersten Lauf trennte sich die Spreu vom Weizen. Chris Gundermann legte einen super Start hin und konnte sich in der ersten Runde auf Platz 7 behaupten. Während des Rennablaufs

fuhr er sich mit einer Gesamtzeit von 36:32 auf den 11 . Platz und machte deutlich klar, dass er mit den Stars der Top Ten mithalten kann. Steffen Leopold fuhr sich mit seiner Rockstar Meyer Yamaha und einer Rundenzeit von 37:1 3 auf den 21 . Platz und sein Teamkollege Kasper Jensen landete, nach seinem Sturz in der ersten Runde zunächst auf Rang 40, schaffte es aber, mit einer Gesamtrundenzeit von 37:29 vor auf den 25. Platz.

In der Tageswertung sicherte sich Chris Gundermann mit 1 8 Gesamtpunkten den 1 0. Platz und gehört nun offiziell zu den Top Ten. In der Prädikatswertung lag Chris Gundermann sogar auf Rang 8 mit 24 Punkten und beendete diesen Tag als bester Honda Pilot. Kasper Jensen fuhr sich 9 Punkte ein und damit Platz 1 7 in der Gesamtwertung und drittbester Honda Pilot. Steffen Leopold landete in der Tageswertung auf dem 26. Platz, konnte sich aber mit 8 Punkten in der PrädiIm zweiten Lauf fand Kasper Jensen katswertung Rang 1 8 sichern und war (Platz 1 2) seinen Rhythmus und fuhr an diesem Tag der zweitbeste Yamaha sogar vor seinem Teamkollegen Chris Pilot. Gundermann (Platz 1 3) ins Ziel sein. Steffen Leopold dagegen landete auch im zweiten Lauf auf dem 21 . Platz. 07/2013 Der Offroader ­

35


um ersten Rennen der neuen Saison ging es am ersten April-Wochenende für die Fahrer der 85ccm und Open Klasse im Rahmen der Landesmeisterschaft Berlin-Brandenburg zum MCC Bendsdorf. Der Club hatte alles getan um den Fahrern

Z

bestmögliche Bedingungen zu bieten. Belohnt wurden die Anstrengungen der fleißigen Helfer mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Auch fanden zahlreiche Zuschauer den Weg an die Rennstrecke und diese bekamen spannende Rennen geboten. Thomas Wichert

36 ­ Der Offroader 07/2013

Thomas Wichert


LM Berlin / Brandenburg

Klassen 85ccm & Open Bensdorf, 07.04.2013

07/2013 Der Offroader 足

37


Klasse 85 ccm

LM Berlin / Brandenburg

NICO KOCH MIT TAGESSIEG HANNES WEGNER ERSTER TABELLENLEADER

W

ar im freien Training noch etwas Frost im Boden, waren die Bedingungen zum Pflichttraining beinahe perfekt und bereits hier sollte es ordentlich zur Sache gehen. In der 85ccm Klasse sicherte sich Nico Koch mit über einer Sekunde Vorsprung auf TimRené Neumann die freie Wahl am Gatter. Hannes Wagner verzeichnete mit 1 :36,924 Minuten die drittschnellste Zeit in diesem mit vielen DM-Piloten besetzten Fahrerfeld. Was sich im Pflichttraining bereits abzeichnete, sollte in den Wertungsläufen seine Fortsetzung finden - Nico Koch war an diesem Tag nicht zu schlagen. Beide Wertungsläufe konnte der Nachwuchspilot für sich entscheiden und Hannes Wegner dabei auf Rang zwei verweisen. Oliver Sczeponek konnte sich im ersten Rennen noch über Rang zwei freuen musste aber im zweiten mit Position vier vorlieb nehmen und hier Tim-René Neumann den Vortritt lassen der in Durchgang eins fünfter wurde. Mit diesen zwei Laufsiegen ging auch der Tagessieg an Nico Koch gefolgt vom Bellinger Hannes Wegner und Oliver Sczeponek. TimRené Neumann wurde vor dem Felixseer Eric Schwella Gesamtvierter. Da Koch kein eingeschriebener Fahrer zur Landesmeisterschaft ist, erhält er auch keine Punkte, die gingen an diesem Tag an Hannes Wegner der nun mit 50 Punkten auf dem Konto die Meisterschaftstabelle anführt. Auf Rang zwei folgt hier Eric Schwella mit 44 Zählern. Rang drei belegt mit 40 Punkten Nicolas Scheunemann vom Kalli Racing Team.

38 ­ Der Offroader 07/2013


07/2013 Der Offroader 足

39


Klasse Open

LM Berlin / Brandenburg

MEISTERSCHAFTSFÜHRUNG FÜR TOBIAS LINKE Im Kampf gegen die Uhr und somit um den besten Startplatz konnte sich Dominik Schunke gegenüber der Konkurrenz behaupten. Der Werchower brannte mit 1 :28,254 Minuten die schnellste Rundenzeit in den Bensdorfer Sand. Toni Wolff verpasste die Bestzeit mit einem Rückstand von nur 00,897 Sekunden denkbar knapp, zeigte sich über seinen zweiten Startplatz nicht gerade unzufrieden. Jack Krupke verzeichnete in diesem Pflichttraining die drittschnellste Zeit und konnte sich damit noch vor Kai Haase in die Zeitenliste eintragen. Der Suzuki-Pilot ließ sich mit 1 :29,868 Minuten die viertschnellste Zeit notieren. Komplettiert wurde die Top-Five von Felix Frick. Toni Wolff kam im ersten Durchgang am besten vom Gatter weg und holte sich den Holeshot. Allerdings sollte er nicht lange Freude an seiner Führungsposition haben, denn nur wenig später musste er Kai Haase den Vortritt lassen. Der Berliner ließ im Rennverlauf dann auch keinen Zweifel daran aufkommen diesen ersten Durchgang gewinnen zu wollen, was er letztendlich auch tat. Wolff ging mit etwas über zwei Sekunden Rückstand auf Rang zwei gefolgt von

40 ­ Der Offroader 07/2013

Dominik Schunke über die Ziellinie. Tobias Linke und Jack Krupke sahen auf den Plätzen vier und fünf die Zielflagge. Im zweiten Durchgang konnte sich Jack Krupke auf seiner 250er den Holeshot sichern und so das Feld zunächst anführen. Allerdings konnte Jack diese Position nicht lange behaupten und die Jungs um Schunke, Haase, Wolf und Tobias Linke zogen vorbei. Je länger dieser zweite Lauf andauerte, umso besser kam Kawasaki-Pilot Linke in Fahrt der sich so kurzerhand die Führungsposition unter den Nagel riss und bis ins Ziel behauptete. Haase startete im Verlauf des Rennens einige Angriffe auf Schunke, doch der wusste sich zur Wehr zu setzen und und verteidigte seinen zweiten Rang erfolgreich bis ins Ziel. Toni Wollf ging auf Platz vier über die Ziellinie und Krupke wurde ein weiteres Mal fünfter. In der Tageswertung konnte sich Kai Haase über den Gesamtsieg freuen die Plätze zwei und drei auf dem Podium gingen an Tobias Linke und Dominik Schunke. Der erste Tabellenleader der neuen Saison heißt allerdings Tobias Liinke da Kai Haase nicht zur LM Berlin-Brandenburg eingeschrieben ist. Auf Tabellenplatz zwei mit ebenfalls 45 Punkten folgt Tobias Wollf. Mit nur einem Punkt Rückstand belegt Dominik Schunke Tabellenplatz drei. <<


07/2013 Der Offroader 足

41


192 NACHWUCHS-PILOTEN BRENNEN Text & Foto: ADAC A UF I H R E N E I N S A T Z Das Warten hat bald ein Ende. In wenigen Wochen wird das ADAC MX Masters für knapp fünf Monate wieder zum Mittelpunkt der deutschen Motocross-Szene. Aber der Saisonauftakt am 27. und 28. April in Fürstlich Drehna elektrisiert nicht nur die Fans, sondern auch die jungen Nachwuchs-Piloten der beliebtesten europäischen Motocross-Serie. 1 92 Talente aus 22 Nationen gehen beim ADAC MX Youngster Cup (Klasse zwei) und dem ADAC MX Junior Cup (Klasse drei) an den Start. Völlig offen ist die Meisterschaft für 42 ­ Der Offroader 07/2013

die jüngsten Piloten beim ADAC MX Junior Cup. Drei der vier Erstplatzierten aus der vergangenen Saison starten jetzt in der höheren Klasse. Deshalb werden dem 1 4 Jahre alten Dänen Glen Meier (Kosak Racing Team) als Fünfter des Vorjahres und dem Siebten, Dovydas Karka (Mefo Sport Racing Team) aus Litauen, die besten Chancen eingeräumt. Der 1 4-jährige Nico Adler (Kalli-Racing) aus Ebersbach belegte 201 2 zwar nur Platz 20, bestritt aber verletzungsbedingt lediglich die Hälfte der insgesamt sechs Rennen und sammelte dabei fleißig Punkte. Deshalb ist dem Siebten der

Deutschen Juniorenmeisterschaften von 2011 und mehrfachen sächsischen Landesmeister einiges zuzutrauen. Hochspannung herrscht auch vor dem ersten Start beim ADAC MX Youngster Cup. Der 20-jährige Ron Noffz (Greifswald/Kalli-Racing) hat als Vorjahreszweiter ein klares Ziel vor Augen und stellt unmissverständlich fest: "Der Titel muss unbedingt her." Damit wird Lars Reuther (KTM Sarholz Racing Team) aus Pleidelsheim nicht einverstanden sein, denn der Dritte von 201 2 will ebenfalls ganz nach oben. Die beiden Deutschen müssen


ADAC MX MASTERS

allerdings Jaulin Sullivan (Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil) im Auge behalten. Der 20-jährige Franzose, der 201 0 Vierter bei der Junioren-WM in der 1 25ccm-Klasse wurde, will den sechsten Platz aus dem vergangenen Jahr toppen und den Titel holen. Hochinteressant dürfte das Debüt der jungen Wilden sein, die im Vorjahr noch beim ADAC MX Junior Cup für Furore sorgten und jetzt in der höheren Klasse ganz vorne mitmischen wollen. Der 1 5-jährige Niederländer Bas Vaessen (Monster Energy-Frentec-

Junior Team) rechnet sich als amtierender MX Junior Cup Champion auch bei den älteren Piloten gute Chancen auf einen vorderen Platz aus. Besonders gespannt ist man aus deutscher Sicht auf den ersten Start von Brian Hsu (Rockstar Energy Suzuki Europe) beim ADAC MX Youngster Cup. Der Sohn eines ungarischen Vaters und einer taiwanesischen Mutter lebt zwar im norditalienischen Cremona, ist aber in Freiburg geboren und deutscher Staatsbürger. Das 1 4-jährige Ausnahmetalent feierte im vergangenen Jahr seinen bisher größten Triumph und wurde Junioren-

weltmeister in der 85ccm-Konkurrenz. Brian Hsu, der vier Sprachen spricht und gerne Geige spielt, beendete den ADAC MX Junior Cup 201 2 als Dritter. Auch eine Klasse höher ist dem von der ADAC Stiftung Sport geförderten Shooting-Star einiges zuzutrauen. Gleiches gilt für den Rüdersdorfer Tilo Wittlerbäumer (Juniorteam GSTGekatec Berlin), der als Gesamtvierter des ADAC MX Junior Cups und Deutscher Jugend Motocross Meister 201 2 auch bei den "Youngsters" zeigen will, dass er ein Spitzenfahrer ist. 07/2013 Der Offroader ­

43


DER KAMPF

UM WM-PUNKTE IST ERÖFFNET

Der Start in die neue Seitenwagen WM-Saison verlief aufgrund der Witterungsbedingungen im schweizerischen Frauenfeld mehr als holprig und zu allem Überfluß gab es auch noch die ersten prominenten Ausfälle zu beklagen. Leen van der Sluiss

44 ­ Der Offroader 07/2013

Albert Schreuder und Bert van der Sluis


07/2013 Der Offroader 足

45


46 足 Der Offroader 07/2013


SIDECAR WM

DIE BEN UND BEN SHOW

D

er Beginn der Seitenwagen WM verlief in diesem Jahr nicht gerade wie am Schnürchen. Noch in der Vorwoche zu diesem ersten GP der neuen Saison hatte es im schweizerischen Frauenfeld geregnet und zu allem Überfluß auch noch geschneit. Am Samstag glich die Strecke und die Landschaft drum herrum beinahe einer großen Seenplatte und auch der Wetterbericht für dieses Rennwochenende verhieß nichts Gutes - Regen am Samstag und Schnee am Sonntag. Braucht zu dieser Jahreszeit kein Mensch mehr! Lediglich für den Ostermontag sagten die Wetterfrösche trockene Bedingungen und sogar etwas Sonnenschein vorraus. Grund genug für die internationale Jury in Absprache mit dem Veranstalter den Samstag kurzehand aus dem Programm zu nehmen. Der Zeitplan am Ostermontag sah dann für jede Gruppe ein dreißig minütiges Training vor in denen die Fahrer zum einen Gelegenheit hatten die Strecke kennenzulernen, als auch eine schnelle Rundenzeit auf die Monitore zu brennen um an den beiden Wertungsläufen teilnehmen zu dürfen. Die fünfzehn schnellsten Gespanne jeder Gruppe sollten so ihr Ticket zur Teilnahme an den Wertungsläufen lösen. Wer sich auf Rang sechzehn platzierte, musste auf einen Ausfall hoffen um doch noch ans Startgatter rollen zu können.

Beifahrer Martin Betschart. Aus deutscher Sicht schaffte in dieser Gruppe nur Silvio Senz mit Co-Pilot Ronny Benning den Sprung unter die ersten fünfzehn. Das Team Prokesch/ Hildebrand schrammte mit Rang siebzehn knapp am Reservistenplatz vorbei. Ebenfalls vorzeitig die Sachen packen musste auch das Duo Marcel Faustmann/ Christian Daiss. Sie kanem bei diesen schwierigen Bedingungen nicht über Rang 1 8 hinaus.

QUALIFIKATION GRUPPE B In dieser Gruppe machten dann die beiden Franzosen Valentin Giraud/ Nicolas Musset von sich reden. Mit 2:06.877 Minuten fuhr das Duo hier die schnellste Rundenzeit und sorgte damit für die erste Überraschung des Tages. Selbst Adriaenssen/ V.d. Bogaart gelang es nicht diese Zeit zu unterbieten und mussten sich so mit Rang zwei begnügen. In Fachkreisen zählen diese beiden jungen Teams in diesem Jahr allerdings mit zu den Favoriten wenn es um vorderste Plätze geht.

Die beiden Schweden Philip Stenborg und Christian Nilsson erkämpften sich Rang drei vor dem erfahrenen Profi Maris Rupeiks der in diesem Jahr wieder mit Haralds Kurpnieks im Boot unterwegs ist. Ebenfalls gut unterwegs der Niederländer Carlo Duijnhoven der sich mit seinem finnischen Beifahrer Juho Saloniemi einen starken fünften Platz sichern konnte.

QUALIFIKATION GRUPPE A Skepsis ob die Fahrer überhaupt um den Parcours kommen würden war an diesem Morgen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt durchaus vorhanden doch wer nichts wagt, der nichst gewinnt und so nahmen die Dinge ihren Lauf.

Die beiden jungen Österreicher Benjamin Weiss und sein Beifahrer Patrick Schneider qualifizierten sich mit Rang zehn für die Wertungsläufe. Ebenfalls qualifiziert die beiden deutschen Teams Thomas Morch/ Stefan Nicke als auch Tobias Blank und sein Co-Pilot Maximilian Moll. Sie belegten in dieser Qualifikation die Plätze dreizehn und fünfzehn.

Daniël Willemsen mit seinem neuen Beifahrer Robbie Bax ging die Dinge auf der recht rutschigen Strecke dann auch gleich recht forsch an und notierte die schnellste Rundenzeit in dieser Gruppe. Eine Bemerkenswerte Leistung lieferte auch der junge Belgier Jason van Daele mit seinem erfahrenen Beifahrer Tim Smeuninx ab. Sie brannten eine Rundenzeit von 2:1 2.282 Minuten auf die Monitore und waren damit nur 0.585 Sekunden langsamer als der mehrfache Weltmeister. Landsmann Jan Hendrickx mit Elvijs Mucenieks im Boot notierte die drittschnellste Rundenzeit vor dem schwedischen Duo Söderqvist/ Gustavsson sowie den Lokalmatadoren Andy Bürgler und dessen

Kein Glück in dieser Qualifikation hatten Garhammer/ Klooz. Sie verschätzen sich in der Wahl der Fahrwerkseinstellung und kamen so nicht über Rang siebzehn hinaus und mussten so vorzeitig die Heimreise antreten. Das britischen Bruderpaar Daniel und Joe Millard schrammte knapp an einem katastrophalen WM-Start vorbei. Aufgrund eines Maschinenausfalls befürchtete man zunächst das Schlimmste, denn ein Austausch des Antriebsaggregates innerhalb von nur zwanzig Minuten wäre so gut wie unmöglich gewesen, doch Gott sei Dank konnte das Problem schnell behoben werden und den Briten gelang es noch auf die Strecke 07/2013 Der Offroader ­

47


SIDECAR WM

zurückzukehren. Am Ende qualifizierten sie sich noch mit Rang vierzehn.

LAUF 1 Daniël Willemsen und Co-Pilot Robbie Bax kamen in diesem ersten Wertungslauf am besten vom Gatter weg und konnten so als Führende in die erste Rechtskurve einbiegen. Doch Willemsen unterlief hier ein Fehler und er würgte seinen Motor ab. Ein Umstand der dem schwedischen Duo Söderqvist/ Gustavsson zunächst die Führungsposition einbrachte. Allerdings konnten sich die beiden nicht lange an dieser Position erfreuen, denn noch vor Ende der ersten Runde mussten sie Ben Adriaenssen und und Ben van den Bogaart den Vortritt lassen und die beiden legten sich auf dem Weg zum Sieg auch mächtig ins Zeug.

Während Ben Adriaenssen und sein Beifahrer einem ungefährdeten Sieg entgegen fuhren, überschlugen sich im Feld hinter ihnen die Ereignisse. Jason van Daele und sein Bootsmann Tim Smeuninx hatten gerade das auf Position zwei fahrende schwedische Gespann Söderqvist/ Gustavsson überholt, als sie wenige Meter später bei einem großen Sprung schwer zu Fall kamen. Van Daele verletzte sich bei diesem Sturz so schwer, dass er das Rennen nicht fortsetzen konnte. Auf Position zwei fanden sich so die beiden Franzosen Giraud/ Musset wieder, denn auch sie konnten zwischenzeitlich an den Schweden vorbeiziehen. Dieser einmal erlangte zweite Rang sollte dann auch bis ins Ziel von Bestand bleiben. Jan Hendrickx und Elvijs Mucenieks kamen nicht besonders gut vom Gatter weg, nur auf Rang zwölf kamen die beiden aus der ersten Runde zurück. Doch der belgischer Meister drehte ordentlich am Gashahn und wenige Runden später wurde er bereits auf Position sechs geführt direkt hinter den Brüdern Jánis und Lauris Daiders. Ebenfalls ordentlich Gas gab auch Daniël Willemsen, der durch seinen Fahrfehler zu Beginn des Rennens selbiges nur vom letzten Platz aus aufnehmen konnte. Der Mehrfache Weltmeister pflügte nur so durchs Feld und wurde bereits in Runde vier auf Position sieben geführt. Als Willemsen dann Hendrickx überholen wollte, quittierte sein Gefährt plötzlich den Dienst. Der Totmanschalter hatte sich gelöst. Bis dem Aggregat wieder neues Leben eingehaucht werden konnte, 48 ­ Der Offroader 07/2013

waren natürlich wieder einige Plätze verloren gegangen. Mit ordentlich Wut im Bauch versuchte der Niederländer nun diese Plätze wieder aufzuholen. Doch der amtierende Weltmeister versuchte es mit der Brechstange und das führt seltem zum Erfolg. So auch hier nicht. Denn Willemsen stürzte schwer und musste ärztlich versorgt werden. Wie später bekannt wurde, hatte er sich bei diesem Sturz nicht nur das Schlüsselbein sondern auch mehrere Rippen, teils auch mehrfach, gebrochen. Das Rennen ging unterdessen weiter und hier kämften sich Hendrickx/ Mucenieks Stück für Stück an die vor ihnen fahrenden Daiders Brüder heran. Als Jánis Daiders dann ein Schaltfehler unterlief war Hendrickx zur Stelle und übernahm so dessen vierte Position. Damit war der Vorwärtsdrang des Belgiers aber noch


nicht gestillt, denn im weiteren Rennverlauf ließ er auch noch das schwedische Duo Söderqvist/ Gustavsson hinter sich und trug sich so auf Rang drei in die Ergebnislsite ein. Söderqvist/ Gustavsson und Daiders/ Daiders folgten auf den Plätzen vier und fünf. Thomas Morch und sein Beifahrer Stefan Nicke erkämpften sich in diesem Lauf mit Rang siebzehn vier WM-Punkte und waren damit das beste Deutsche Team in diesem Lauf denn Tobias Blank und Maximilian Moll blieben hier mit Rang 22 ebenso punktlos wie das Duo Silvio Senz/ Ronny Benning die auf Platz 26 gewertet wurden. LAUF 2 Nachdem Jason van Daele und Daniël Willemsen verletzungsbedingt zum zweiten Lauf nicht antreten

konnten, rückten die Reservisten Tomas und Jakub Vejchoda und Andreas Closhe / Marius Strauss nach und durften ihr Glück im Kampf um WM-Punkte versuchen. Den besten Start in diesen zweiten Lauf erwischte das Duo Ben Adriaenssen und Ben v.d. Bogaart die sich auch gleich an die Spitze des Feldes setzten und von diesem Moment an ihr eigenes Rennen fuhren. Mit einem Startziel-Sieg holte sich das belgisch-niederländische Gespann ein weiteres Mal die Maximalpunktzahl für einen Laufsieg. Die beiden Letten Jánis und Lauris Daiders konnten zunächst Rang zwei behaupten mussten diesen aber zwischenzeitlich an Hendrickx/ Mucenieks abtreten. Allerdings nur vorrübergehend, denn Hendrickx stürzte 07/2013 Der Offroader ­

49


SIDECAR WM

und so konnten die Letten kampflos Rang zwei zurückerobern und ins Ziel retten.

Die beiden Franzosen Giraud/ Musset konnten sich erfolgreich gegenüber Maris Rupeiks/ Haralds Kurpnieks behaupten und Rang drei einfahren. Allerdings war es bis zu diesem Platz ein hartes Stück Arbeit für das junge Team, denn das Rennen konnten sie nach einem eher durchwachsenen Start nur von Position zehn aus in Angriff nehmen. Andy Bürgler und Beifahrer Martin Betschart verteidigten die Ehre der Schweiz und brachten vor dem britischen Duo Stuart Brown und Josh Chamberlain Rang fünf nach Hause. Die beiden Niederländer Marcel Grondman und Christian Verhagen erwischten einen guten Start in diesen zweiten Wertungslauf und konnten sich lange Zeit auf Position fünf behaupten. Am Ende brachten sie Platz sieben ins Ziel und ließen sich damit 1 4 Meisterschaftspunkte gutschreiben. Ein Ergebnis mit dem sich die beiden sehr zufrieden zeigten. Ebenfalls zufrieden mit ihrem achten Platz zeigten sich auch Jan und Joeren Visscher. Thomas Morch und Stefan Nicke konnten auch in diesem Lauf Punkte sammeln und zwar derer zwei. Tobias Blank und Maximilian Moll hingegen blieben mit Rang 23 auch diesmal ohne Punkte. Das Duo Senz/ Benning war zu diesem letzten Lauf erst gar nicht mehr angetreten. TAGESWERTUNG Mit einer beeindruckenden Leistungen und zwei Laufsiegen sicherten sich Ben Adriaenssen und Ben v.d. Bogaart in Frauenfeld den GP-Sieg und damit die Maximalpunktzahl von 50 Zählern und gelten absofort als die gejagten. Valentin Giraud und Nicolas Musset sind mit ihrem zweiten Platz erste Verfolger und die beiden Franzosen dürften in diesem Jahr noch für die ein oder andere Überraschung gut sein.

Großer Verlierer an diesem Wochenende dürfte wohl Daniel Willemsen gewesen sein der nun mit Rückstand in die neue Saison geht. Allerdings nichts Unbekanntes für ihn. Doch es stellt sich die Frage wie groß der Rückstand sein wird, denn die Rückkehr des zehnfachen Weltmeisters in die WM steht noch in den Sternen. << 50 ­ Der Offroader 07/2013


07/2013 Der Offroader 足

51


SIDECAR WM GARHAMMER / KLOOZ #83

QUALIFIKATION KNAPP VERPASST!

Für das Deutsche Team wäre an diesem WM-Wochenende sicherlich etwas mehr drin gewesen und wahrscheinlich haben sich die beiden auch selbst etwas mehr ausgerechnet. Doch leider hatte man sich bei der Wahl der Fahrwerkseinstellung etwas verrechnet. Man ging von einer sehr tiefen Strecke aus und stellte das Fahrwerk entsprechend ein. Leider war dies die falsche Entscheidung, denn der Parcours entpuppte sich dann als doch nicht so tief wie angenommen und so hatte Fahrer Tobias Garhammer im Qualifikationsrennen recht schnell mit harten Unterarmen zu kämpfen. Am Ende war so mehr als Rang siebzehn nicht drin womit eine Teilnahme an den Wertungsläufen knapp verpasst wurde.

52 ­ Der Offroader 07/2013


07/2013 Der Offroader 足

53


SIDECAR WM

Team Adriaenssen / v.d. bogaart #3 Name: Nationalität: Alter: Hobbys: Erfolge:

Ziele 2013:

Fahrer Ben Adriaenssen Belgien 24 Sidecarcross, Laufen, Radfahren Tischfussball 2009: WM 18 / ONK 3 2010: WM 6 / ONK + BK 4 2011: WM 6 2012: WM 3 WM Top 3

54 ­ Der Offroader 07/2013

Beifahrer Ben van den Boogart Niederlande 23 Mountainbike, Radfahren, Fitness, Laufen, Squash 2011 WM 5 / ONK 1 2012: WM 12 BK 3


07/2013 Der Offroader 足

55


eim 40. Int. Schnaitheimer ADAC Motocross startete am ersten April-Wochenende die internationalen Deutschen Meisterschaft im Seitenwagen Motocross in ihre neue Saison. Auf der, am Rande der Ostalb wunderschön in die Landschaft eingebetteten, Hartboden-Rennstrecke „Am Hafnerhäule“ ging es somit erstmals in diesem Jahr um Meisterschaftspunkte.

B

56 ­ Der Offroader 07/2013

Die Bedingungen an diesem Wochenende waren nicht unbedingt die besten und hatten mit Frühing nicht unbedingt etwas zu tun, dennoch konnte sich der Veranstalter über ein gut gefülltes Starterfeld freuen. T. Filges

Lisa Kutscke


INT. DM SEITENWAGEN

Auftaktveranstaltung Schnaitheim, 07.04.2013 07/2013 Der Offroader 足

57


D

INT. DM SEITENWAGEN

as Datum auf dem Kalender zeigte den 7. April doch gefühlt war es eher Anfang Februar, denn Temperaturen um den Gefrierpunkt ließen eher an Winter denn an Frühling glauben. Dennoch ließen es sich hochkarätige Teams nicht nehmen sich in Schnaitheim beim Auftakt zur internationalen Deutschen Seitenwagen Motocross Meisterschaft ein Stelldichein zu geben. Mit dabei auch das WM-Duo Ben & Ben. Gemeint sind Ben Adriaenssen und Ben van den Boogart die aufgrund ihrer beiden Laufsiege beim WMAuftakt in der Schweiz Rang eins der WM-Tabelle belegen. Die frisch umgebaute Strecke in Schnaitheim präsentierte sich für die Gespanne als recht anspruchsvoll und man war fast geneigt zu sagen das sie für Gespanne fast schon nicht mehr geeignet ist. Leider ist es ein Trend Rennstrecken immer mehr einen Supercross Karakter zu verpassen. Ein Umstand unter dem die Gespannfahrer zunehmend zu leiden haben. Die Zeit schöner Naturstrecken scheint vorbei. Höher, schneller, weiter - so scheint aktuell die Devise. Ein Umdenken oder gar eine Besinnung wird wohl erst dann stattfinden, wenn es die ersten schwerverletzten gegeben hat. Das Kind muss immer erst in den Brunnen fallen bevor sich etwas ändert. Leider gab es auch in Schnaitheim einige Stürze zu verzeichnen, nicht alle sind dabei natürlich auf das Streckenprofil zurückzuführen, einige allerdings schon weil die Fahrer schlichtweg ungeübt im Umgang mit solchen Gegebenheiten sind. So erwischte es bspw. das Team Schlehahn/ Schmidt die sich bei einem Sprung nach hinten überschlugen und in dessen Folge sich Co-Pilot Patrick Schmidt einen Oberarmbruch zuzog. Im Vergleich zum kapitalen Abflug von Uhlig/ Forster im ersten Wertungslauf, eine noch eher recht harmlose Geschichte, denn sie mussten noch an der Strecke notärztlich versorgt werden. Weshalb der erste Durchgang auch von der Rennleitung abgebrochen und nur mit der halben Punktzahl gewertet wurde. Dies obwohl hier noch nichteinmal die Hälfte der Renndistanz zurückgelegt wurde. Der Zeitplan ließ eine andere Entscheidung nicht zu. Doch nun genug des Vorgeplänkel, kommen wir zur Zusammenfassung des Renngeschehens und beginnen wir mit der Qualifikation. Natürlich galt das Team Adriaenssen/ v.d. Bogaart als Favorit auf den Tagessieg

58 ­ Der Offroader 07/2013

auch wenn sie mit den beiden lettischen Teams Daiders/ Daiders in ihrer Eigenschaft als Titelverteidiger sowie Rupeiks/ Kurpnieks durchaus zwei ernstzunehmende Konkurrenten vorfanden. Im Kampf gegen die Uhr und somit um den besten Startplatz wurden Ben und Ben ihrer Favoritenrolle dann auch erstmals an diesem Tag gerecht. Mit 2:22,551 Minuten verzeichnete das Duo hier die schnellste Rundenzeit und und war damit Inhaber der Pole Position. Die beiden Daiders Brüder verpassten die Bestzeit mit einem Rückstand von nur 0,296 Sekunden allerdings denkbar knapp. Platz drei in diesem Pflichttraining ging mit Rupeiks/ Kurpnieks ebenfalls an ein lettisches Gespann. Auf Rang vier dann mit Thomas Morch und Stefan Nicke das erste deutsche Gespann. Sie notierten mit 2:27,366 Minuten ihre schnellste Runde. Tobias Garhammer mit Beifahrer Michael Klooz folgte hinter den beiden Österreichern


SCHNAITHEIM

Benjamin Weiß und Patrick Schneider auf Position sieben.

LAUF 1 Als das Startgatter den ersten Wertungslauf freigab, waren es auch die schnellsten drei aus dem Pflichtraining die sich sofort an die Spitze des Feldes setzen konnten. Allen vorran natürlich Adriaenssen/ v.d. Bogaart. Daiders/ Daiders und Rupeiks/ Kurpnieks folgten auf den Pätzen dahinter. In Runde zwei verabschiedeten sich die Daiders Brüder dann aus dieser Spitzengruppe. Ein technisches Problem und dessen Behebung sollte dem lettischen Duo einige Plätze kosten. Im weiteren Rennverlauf konnten sie allerdings wieder einige Plätze gutmachen. Zum Zeitpunkt des Rennabruches aufgrund des bereits erwähnten schweren Sturzes von Uhlig/ Forster, waren sie bereits weider auf Position drei vorgefahren für den sie auch die entsprechenden Anzahl an Punkte erhielten. Der Sieg von Ben & Ben

war während des Rennens nie ernsthaft in Gefahr ebenso der zweite Rang von Rupeiks/ Kurpnieks. Thomas Morch und Stefan Nicke wurden vor dem belgische-schweizerischen Duo Andreas Clohse/ Marius Strauss auf Position vier gewertet. LAUF 2 Wie bereits in Durchgang eins, so kamen auch diesmal Adriaenssen/v.d.Bogaart am besten vom Gatter weg und konnten so als Führende in die erste Kurve einbiegen. Diese einmal erlangte Führungsposition sollte dann auch bis zum Ende des Rennens, welches diesmal von schweren Stürzen verschont blieb, von Bestand sein. Auch Janis und Lauris Daiders kamen unbeschadet über die Runden und konnten sich so Rang zwei vor ihren lettischen Landsleuten Rupeiks/ Kurpnieks sichern.

07/2013 Der Offroader ­

59


INT. DM SEITENWAGEN

Eine beeindruckenede Leistung lieferten in diesem Lauf Thomas Morch und Stefan Nicke ab. Kurz nachdem Start sprang ihnen der Gang heraus und sie mussten einen kurzen Stopp einlegen der ihnen die letzte Position einbrachte. Davon zeigte sich das Duo allerdings gänzlich unbeeindruckt und pflügte in den folgenden Runden nur so durchs Feld. Belohnt wurde diese Aufholjagd mit Rang vier. Komplettiert wurde die Top-Five in diesem Rennen von den beiden jungen Österreichern Benjamin Weiss und Patrick Schneider.

TAGESWERTUNG Mit zwei blitzsauberen Laufsiegen holte sich das für diesen Sieg favorisierte Team Adriaenssen/ v.d. Bogaart letztendlich auch den Gesamtsieg und somit die Führung in der Meisterschaft. Platz zwei in Addition beider Läufe ging an das Titel verteidigende Duo Janis und Lauris Daiders vor ihren Landsleuten Maris Rupeiks und Haralds Kurpnieks.

POKAL Da im Rahmen der DM-Rennen ja auch die Fahrer zum Deutschen Seitenwagen Motocross Pokal auf Punktejagd gehen, sei erwähnt das sich hier das Duo Nils Kregefsky/ Marcus Richter den Tagessieg in dieser Wertung vor Ronny Winkler/ Rico Buschmann und Thomas Kutschke/ Philipp Hildebrandt sichern konnte.

Kregefsky/ Richter holten sich diesen Sieg mit Rang vierzehn im ersten und Rang siebzehn im zweiten Lauf. Ronny Winkler und sein Beifahrer Rico Buschmann sahen auf den Plätzen 20 und 1 8 die Zielflagge. Thomas Kutscke und Mann im Boot Philipp Hildebrandt überquerten die Zielinie jeweils aud den Plätzen 20 und 1 9. Das nächste Rennen zur Internationalen Deutschen Meisterschaft findet am 1 4. April im brandenburgischen Hänchen statt. Laut Starterliste sollen auch hier die WM- u. DM Führenden Adriaenssen/ v.d.Bogaart mit von der Partie sein. Allerdings taucht das Team auch in der Starterliste des Rennens im niederländischen Lochem auf. Hier wird am gleichen Tag ein weiterer Lauf zur internationalen niederländischen Meisterschaft ausgetragen. Mal schauen hinter welchem Startgatter sie letztendlich stehen werden. << 60 ­ Der Offroader 07/2013


SCHNAITHEIM

07/2013 Der Offroader 足

61


INT. DM SEITENWAGEN

TOBIAS BLANK/ MAXIMILIAN MOLL #90 Das Duo Blank/ Moll kam anfangs nicht unbedingt gut mit der Strecke und ihren vielen neuen Wellen und Kurven zurecht, die ein bisschen den gewohnten Fluss aus der Strecke nahmen. So versuchten die beiden erst einmal einen guten Rhythmus zu finden. Das Training am Sontagmorgen verlief dann im Vergleich zu dem vom Vortag schon ein wenig besser und so konnten sie hier ihre ersten schnellen Runden drehen. In der später folgenden Qualifikation konnten sie lange einen sehr guten siebten Platz behaupten, schafften es dann aber nicht sich noch weiter zu verbessern und so wurde es am Ende Rang neun. Eine Position über die man aber nicht unbedingt unglücklich war. Beim Start zum ersten Lauf kamen die beiden nicht optimal vom Start weg und versuchten sich in der ersten, sehr engen Linkskurve, außen vorbei zu kämpfen. Doch leider wurden sie hier gegen einen Erdwall gedrängt und kippten auf die Seite. Dieser Vorfall blieb allerdings 62 ­ Der Offroader 07/2013

nicht ohne Folgen, denn Fahrer Tobias verdrehte sich hier das Knie. Bei ihrer anschließenden Aufholjagt wurden sie auf Rang 1 3 liegend nach dem heftigen Unfall des Teams Uhlig/Forster gestoppt. Die Rennleitung hatte sich dazu entschieden das Rennen nach 4 Runden zu beenden um die Verletzten sicher bergen zu können. Da dieser Lauf nicht neu gestartet wurde, musste sich das Team mit eben dieser 1 3. Position zufrieden geben. Im zeiten Lauf konnten sich die beiden vom Start weg besser um die erste Kurve behaupten und lagen so anfangs auf einem tollen vierten Platz. Nach mehreren Zweikämpfen und immer kräfteraubenderer Strecke fielen sie jedoch noch bis auf Platz sieben zurück, konnten diesen aber sicher ins Ziel einfahren. Im Gesamtklassement wurden sie am Ende auf Rang neun gewertet. Ein Ergebnis was sie beim nächsten Rennen im brandenburgischen Hänchen nahe Cottbus toppen möchten.


SCHNAITHEIM

guten Start und kam auf Rang zehn aus dem StartRonny Winkler/ Rico Buschmann #80 getümmel, leider verhakte sich wenig später ein Stein in der Antriebskette und diese sprang auch prompt vom Für das Pokal-Team Winkler/ Buschmann hieß die Kettenblatt. Nach Behebung des Schadens mussten Parole in Schnaitheim: "Durchhalten!". Aufgrund des sie das Feld von hinten aufrollen. Zum Zeitpunkt des langen Winters war es dem Duo nicht möglich großartig Rennabbruchs hatten sich die beiden auf Rang vier der mit dem Motorrad zu trainieren und so die nötige Kondi- Pokal-Wertung vorgefahren und wurden auch auf dieser tion aufzubauen. Darüberhinaus konnten sie das Position gewertet. überarbeitete Gefährt nicht richtig einstellen und kennenlernen. Allerdings konnte dieser Trainingsrückstand Im zweiten Lauf gelang der Start dann nicht mehr so durch Erfahrung und einer guten Taktik ausgeglichen optimal und sie mussten von Rang 25 aus ins Rennen gehen. Doch die beiden fanden recht schnell ihren werden. Rhythmus und konnten sich aufgrund kontinuierlicher Mit der neu gestalteten Strecke kamen die beiden recht Rundenzeiten gut nach vorne arbeiten. Am Ende stand schnell gut zurecht und konnten sich so in der Qaulifikation der 2. Platz im Pokal-Wettbewerb und Rang 1 8 in der an die Spitze der Pokal-Wertung setzen. In Bezug auf DM-Wertung zu Buche. die DM-Wertung bedeutete dies Rang achtzehn. Ein Ergebnis welches Hoffnung auf die beiden Wertungsläufe Insgesamt zeigten sich die beiden mit Rang zwei im Pokal-Tagesklassement und Position 1 9 im Rahmen machte. der Int. Deutschen Meisterschaft im Seitenwagen Im ersten der beiden Läufe erwischte das Team einen Motocross sehr zufrieden.

Pokal-Team

07/2013 Der Offroader ­

63


m Osterwochenende ging der Sidecar-Cup in Fachkreisen auch Jan Hendrickx Cup genannt, in seine zweite Runde. Austragunsort war dabei das belgische Assenede. Eigentlich hätte dieses Rennen in Houthulst stattfinden sollen, doch der

A

Parcours hier präsentierte sich als unbefahrbar und so organisierte der verantwortliche VMCF kurzehand eine Ersatzveranstaltung bei der sich die deutschen Seitenwagen Teams beachtlich gut schlugen. Brigitte Schindhelm

64 ­ Der Offroader 07/2013

Brigitte Schindhelm


SIDECAR CUP No.2 Jan Hendrickx Cup Assenede / BEL, 31.03.2013 07/2013 Der Offroader 足

65


SIDECAR CUP äre diese zweite Veranstaltung auf deutschem Boden zur Austragung gekommen, so wäre sie wahrscheinlich wohl auch komplett abgesagt worden, denn so flexibel wie sich die Belgier zeigten ist man auf deutscher Seite nicht unbedingt, schon allein die hohen Auflagen die es auf deutscher Seite zu erfüllen gibt, würden eine so kurzfristige Verlegung des Austragungsortes unmöglich machen, denn erst am Mittwochabend wurde den Teilnehmern Assenede als neuer Austragungsort bekanntgegeben. Hier hatte man dann in der Kürze der Zeite eine neue Strecke förmlich aus dem Boden gestampft.

W

Für die die Vertreter der deutschen Landesfarben brachte die Verlegung an diesen nur 30 Kilometer vom Ende der europäischen Erdplatte entfernten Veranstaltungsort auch einen Vorteil mit, An-und Abreise gestalteten sich so rund 1 00 Km kürzer und das ist bei den heutigen Spritpreisen schon was wert. Dennoch zählt Assenede zu dem aus deutscher Sicht am weitesten entfernten Austragungsort umso erstaunlicher das fünf Teams aus good old Germany die Reise aufsich nahmen. Nachdem die jüngsten im Fahrerlager am Ostersonntag die versteckten Ostereier erfolgreich gefunden hatten, denn Brauch ist Brauch, konnte der Trainingslauf über die Bühne gehen. Schon hier wurde der Vorteil der belgischen Teams deutlich, die Jungs sind halt sandige Böden gewohnt. Doch die deutschen Fahrer ließen

66 ­ Der Offroader 07/2013

sich nicht lumpen und zeigten, dass sie unter der Woche ihre Hausaufgaben durchaus gemacht hatten. Auch wenn es an diesem Tag knappe fünf Grad wärmer war als in Deutschland, so richtig warm wurde einem nicht, das änderte sich erst ein wenig als die Wertungsläufe auf dem Zettel standen. Den Sieg in der Gruppe A und im Rahmen der CupWertung konnten sich Dirk Van Leeu und sein Co-Pilot Achly Vanlerberghe ans Revers heften. Auf Position zwei folgte hier bereits das deutsche Duo Dirk Döhmen/ Tobias Lange. Ebenfalls hervorzuheben die Leistung des jungen Teams Adrian Peter/ Dennis Rüwe. Sie fuhren in der Klasse B den Sieg ein und wurden in der Gesamtwertung auf Rang drei notiert. Kein Glück im zweiten Durchgang hatte der zum Kreise der Favoriten zählende Luc Deeschemackers und dessen Beifahrer Jürgen Hülsmann. Bereits in Kurve zwei nach dem Start mussten sie ihr Gespann mit technischem Defekt abseits der Strecke parken. Von schweren Stürzen blieb diese Veranstaltung ebenfalls verschont. Lediglich einmal mussten die Sanitäter einschreiten, doch im nachhinein wurde auch hier nichst ernsthaftes diagnostiziert. <<


07/2013 Der Offroader 足

67


SIDECAR CUP

Sidecar Team Adrian Peter / Dennis Rüwe #1 Name: Nationalität: Alter: Hobbys: Erfolge: Ziele 2013:

Fahrer Adrian Peter Deutsch 16 Moto­Cross, Sidecar­Cross Mountainbike Holländischer Vizemeister Jugend Sidecar­Cross 2011

Beifahrer Dennis Rüwe Deutsch 16 Dirtbike, Sidecar­Cross

Clubmeister Solo Motocross

Unter die Top 3 in der DAM Bei der DAM und beim Inter­Sidecarcup die Wertung Gruppe B gewinnen.

68 ­ Der Offroader 07/2013


07/2013 Der Offroader 足

69


ONK SIDECAR MX

Sand ­ Kein Problem für Grondman/ Verhagen

A

Leen van der Sluiss

Bert van der Sluis

ufgrund ihrer beim WM-Auftakt im schweizerischen Frauenfeld zugezogenen, teils schweren Verletzungen, mussten Etiënne Bax als auch der mehrfache Weltmeister Daniël Willemsen ihre Teilnahme an dieser zweiten Runde zur internationalen niederländischen Seitenwagen Meisterschaft absagen. Somit konnte das Team Bax seine Tabellenführung an diesem Wochenende in St. Isidorushoeve natürlich nicht verteidigen. Etiënne Bax zeigte sich zwischenzeitlich recht zuversichtlich zum Großen Preis der Ukraine am 20. Mai in Chernivtsi wieder mit von der Partie sein zu können. Sein Bruder Robbie und Beifahrer von Daniël Willemsen geht davon aus, dass auch Daniël zu diesem Zeitpunkt wieder am Gashahn drehen könne. Willemsen sei ein Kämpfer und hart im Nehmen und würde alles dafür tun, um an diesem zweiten GP der laufenden WMSaison teilzunehmen. Mit Ausfall dieser beiden Teams war und ist im Kampf um den Titel im Rahmen dieser Meisterschaft alles wieder offen. Für den Sieg bei dieser zweiten Runde in Sint Isidorushoeve wurden gleich zwei Teams gehandelt. Zum einen das niederländisch-belgische Duo Grondman/ Verhagen als auch das bas belgische Bruderpaar Visscher. Beide Teams sollten ihrer Favoritenrolle an diesem Wochenende auch gerecht werden. Bereits im Pflichttraining konnten sich Marcel Grondman/ Christiaan Verhagen gegenüber der Konkurrenz behaupten und Carlo van Duijnhoven und dessen Co-Piloten Juho Saloniemi sowie die Brüder Visscher auf die Pläze zwei und drei verweisen.

Lauf 1 Die Engländer Daniel und Joe Millard, auf Platz fünf im Pflichttraining notiert, hatten schon kurz vor diesem ersten Wertungslauf mit Problemen an ihrem ZabelGespann zu kämpfen. Bis zur allerletzten Sekunde werkelten sie an ihrem Gefährt herum und nahmen erst als letztes Gespann ihren Startplatz ein.

Den besten Start in diesen ersten Lauf erwischte das 70 ­ Der Offroader 07/2013

Duo Grondman/ Verhagen mit Van Duijnhoven und Visscher am Hinterrad. Diese Reihenfolge sollte sich allerdings schon wenig später ändern, denn als das Feld aus dem Waldstück herauskam, waren es die Brüder Visscher die das Feld anführten. Grondman/ Verhagen folgten auf Rang zwei vor Durk-Jan Tjoelker und dessen Beifahrer Ard Klein Nijnhuis. Die auf diesem Platz so kaum jemand erwartet hatten und damit für eine Überraschung zu diesem Zeitpunkt sorgten. Lange konnten sie diese dritte Position allerdings nicht behaupten, denn kurze Zeit später zogen erst Van Duijnhoven/ Saloniemi als auch Roes/ Kälin an ihnen vorbei. Thijs Derks und sein Mann im Boot Jan Bielen hätte man eigentlich auch in dieser Spitzengruppe erwarten dürfen, doch das Duo erwischte einen eher mittel-


ST. ISIDORUSHOEVE

prächtigen Start und kam so nur auf Rang zwölf aus dem Waldstück. Mit dieser Position wollte sich Derks allerdings nicht zufrieden geben und machte in den kommenden Runden ordentlich Druck. In Runde sechs wurden er und sein Beifahrer bereits auf Rang vier notiert.

Van Duijnhoven/ Saloniemi drehten einsam ihre Runden auf Rang drei und auch die vierte Position von Roes/ Kälin war nie ernsthaft in Gefahr. Platz fünf in diesem Lauf ging an das Duo Thijs Derks und Jan Bielen. Das junge Team Koen Hermans/ Roy Bijenhof holte sich nach einem tollen Fight Rang sechs.

Lauf 2 Nach dem Start in den zweiten Wertungslauf waren alle GP-Teams in der Spitzengruppe vertreten. Jan und Jeroen Visscher kamen als Führende aus dem Waldstück zurück. Ihnen auf den Fersen, Grondman/ In Runde zwei hatten Grondman/ Verhagen dann die Verhagen, Van Duijnhoven/ Saloniemi als auch Derks/ Führungsposition von Visscher/ Visscher übernommen Bielen sowie Millard/ Millard. Durk-Jan Tjoelker und und diese beiden Teams fuhren dann auch einen or- sein Beifahrer Ard Klein Nijenhuis wurden zu diesem dentlichen Vorsprung auf das Verfolgerfeld heraus. Zeitpunkt auf Position sechs vor Bjorn Roes und Bruno Kaelin geführt. Letzt genannte konnten bereits in Runde

Die Brüder Millard hatten mit Kupplungsproblemen zu kämpfen und kamen nur auf dem letzten Platz aus dem Waldstück. Wenige Meter später folgte dann auch das Vorzeitige Aus.

07/2013 Der Offroader ­

71


ONK SIDECAR MX

zwei zur Führungsgruppe aufschließen in der ein Kampf zwischen Visscher/ Visscher und Grondman/ Verhagen entbrannte.

Bis zur Mitte des Rennens konnten sich Visscher/ Visscher den Angriffen des niederländisch-belgischen Duos erwehren doch dann mussten sie sich deren Attacken geschlagen geben und die Führungsposition abgeben. Diese einmal erlangte Führung sollte bis ins Ziel von Bestand bleiben womit sich Grondman/ Verhagen zum zweiten Mal an diesem Tag die Maximalpunktzahl gutschreiben lassen konnten. Jan und Jeroen Visscher sahen mit einem Rückstand von etwas über 21 Sekunden die Zielflagge. Weitere knapp zehn Sekunden später folgten Carlo van Duijnhoven und Juho Saloniemi. Thijs Derks und sein Beifahrer Jan Bielen konnten lange Zeit Position drei behaupten, hatten aber gegen Ende des Rennens mit konditionellen Problemen zu kämpfen und büßten so einige Plätze ein. Am Ende gingen sie auf Position sechs über die Ziellinie. Keine konditionellen Probleme schien hingegen das Duo Bjorn Roes und Bruno Kaelin zu haben, sie konnten in der letzten Runde noch das britische Bruderpaar Millard/ Millard von Rang vier verdrängen. Tageswertung Hier entsprach das Ergebnis auf den Podiumsplätzen denen der Zieleinläufe sowohl dem in Lauf eins, als auch dem in Lauf zwei. Denn in allen lautete die Reihenfolge Grondman/ Verhagen vor Visscher/ Visscher und van Duijnhoven/ Juho Saloniemi.

ONK Meisterschaft Da Bax/ Stupelis und Willemsen/ Bax verletzungsbedingt nicht anwesend sein konnten, veränderte sich natürlich auch die Reihenfolge innerhalb der Meisterschaft. Neuer Führender ist nun Marcel Grondman. Auf Rang zwei mit siebzehn Punkten Rückstand folgen Jan und Jeroen Visscher. Tabellendritter ist das Duo Carlo van Duijnhoven/ Juho Saloniemi.

Runde drei der internationalen niederländischen Seitenwagen Meisterschaft findet am 1 4. April im Mekka des Seitenwagen-Sportes in Lochem statt. << 72 ­ Der Offroader 07/2013


ST. ISIDORUSHOEVE

07/2013 Der Offroader 足

73



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.