DER OFFROADER #8

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OFFROADER

Der

DER OFFROADER - Ausgabe #8 - 25.04.2013

DAS E M AG AZI N RU N D U M DE N M OTORRAD OFFROAD- SPORT

MX WELTMEISTERSCHAFT

AMA SUPERCROSS

MOTOCROSS

SEITENWAGEN MX

SUPERMOTO

RALLYE

GP Trentino & GP Bulgarien MX2 DM Auftakt in Lugau

DM Auftakt in Harswewinkel

Minneapolis & Seattle Lochem & H채nchen

Abu Dhabi Desert Challenge


OFFROADER

Der

MOTOCROSS

6

MX GP No. 4

12

MX GP No. 5

18

Vorschau ADAC MX Masters

20

MX2 DM Auftakt

GP von Italien in Trentino GP von Bulgarien in Sevlievo Vorschau auf den Saisonauftakt in Fürstlich Drehna Erstes Aufeinandertreffen in Lugau

SUPERCROSS

24

AMA Supercross No. 14

30

AMA Supercross No. 15

Doppelerfolg für KTM in Minneapolis Barcia und Roczen siegen in Seattle

SEITENWAGEN MOTOCROSS

36

Inter DM Hänchen

38

ONK Sidecar MX Lochem

Daiders Brüder dominieren das Geschehen Grondman/ Verhagen bauen Führung aus

RALLYE

44

Abu Dhabi Desert Challenge

Sieg auf den letzten Metern für Marc Coma

SUPERMOTO

56

Int. Deutsche Supermoto Meisterschaft Auftakt in Harsewinkel

Cover: Marc Coma gewinnt zum

siebten Mal die Abu Dhabi Desert Challenge.

Photo by M. Chytka

2 ­ Der Offroader 08/2013


08/2013 Der Offroader ­

3

Foto: Marian Chytka © 201 3 speedbrain GmbH


DIES und Jenes

Regionales

Internationales

ADAC MX MASTERS

PREISE UND PRÄMIEN FÜR DIE SCHNELLSTEN PILOTEN

Foto: © Steve Bauerschmidt

Beim ADAC MX Masters kämpfen die Piloten nicht nur um den Titel in der beliebtesten Motocross-Serie Europas. Für die Starter geht es in allen drei Klassen auch um ein Gesamtpreisgeld von mehr als 230.000 Euro, von dem ein Teil nach jedem Tourstopp unter den schnellsten 20 Fahrern je nach Platzierung aufgeteilt wird. Am Saisonende erhalten die Besten der Jahreswertung einen weiteren Bonus. Zusätzlich gibt es eine Markenwertung und - neu in diesem Jahr - auch einen Teamwettbewerb. Dabei kommt nur der jeweils punktbeste Fahrer eines eingeschriebenen Teams in die Wertung. Die ADAC MX Masters-Klasse zählt doppelt, ADAC MX Youngster Cup und ADAC MX Junior Cup einfach. Den Gewinnern winkt am Ende eine Siegprämie. Auch die schnellsten Starter können in allen drei Klassen etwas gewinnen. Der Führende nach der ersten Kurve ("Holeshot") wird bei jedem Rennen mit dem Red Bull Holeshot Award ausgezeichnet, gewinnt einen Überraschungspreis und sammelt Zähler für die Gesamtwertung. Am Saisonende werden die jeweils Punktbesten der Red Bull Holeshot-Wertung mit 4 ­ Der Offroader 08/2013

Begleitung zur spektakulären Nitro Circus Live Show des 1 7-fachen XGames-Medaillengewinners Travis Pastrana eingeladen. Im Preis sind zwei Tickets sowie eine Übernachtung für zwei Personen und weitere Specials enthalten. Außerdem gibt es für die "Schnellstarter" des Jahres einen Red Bull Cooler sowie den Red Bull Bedarf für ein Jahr. Der Wettbewerb Best Qualifier powered by Saxess belohnt den besten Qualifikanten mit einem Satz Kompletträder. Dabei werden die schnellsten Zeiten der Piloten aus jedem Qualifikationstraining addiert, bis am Ende des Jahres ein Gesamtsieger feststeht. Beim Golden Tyre Fastest Lap Award sind die "jungen Wilden" im ADAC MX Junior Cup gefragt. Der Fahrer mit der schnellsten Rennrunde pro Lauf darf einen neuen Satz Reifen in Empfang nehmen. In dieser Saison können die Teilnehmer der beiden Nachwuchsklassen etwas gewinnen, die sich nicht direkt qualifiziert haben. Beim Goldfren Last Chance Gewinner wird wie in den vergangenen Jahren jeder Sieger eines Last Chance Race jeweils mit einem neuen Satz Bremsen belohnt. <<

Nationales Sonstiges

JUGEND DM – AUFENAU NICO ADLER MIT GESAMTSIEG ZUR DM-FÜHRUNG TIM-RENE NEUMANN GLÄNZT MIT LAUFSIEG!

Zur zweiten Runde der Deutschen Jugend Motocross Meisterschaft reisten die Junioren des Kalli-Racing Team ins hessische Wächtersbach-Aufenau in den Main-Kinzig-Kreis. Auf der ehemaligen Grand Prix Strecke brauchten der als DM-Zweiter angereiste Nico Adler und sein Teamkollege Tim-Rene Neumann in der Klasse 85ccm ein wenig um sich auf die Streckenbedingungen einzustellen. In der Qualifikation sorgten siebenundvierzig Piloten für viel Bewegung auf der Strecke und ließen durch das recht unterschiedliche Leistungspotential kaum eine freie Runde für die schnellen Piloten zu. Trotz dieses Handicaps stellte Nico Adler die KalliKTM auf Startplatz zwei während TimRene Neumann als Achter etwas hinter den eigenen Erwartungen blieb. Als das Startgatter zum ersten Wertungslauf fiel, reagierte Tim-Rene Neumann am schnellsten und übernahm mit einem Blitzstart die Führung. Mit den schnellsten Rundenzeiten setzte er sich mehr und mehr ab, kontrollierte das Geschehen von der Spitze souverän und gewann am Ende überlegen mit einem Vorsprung von 3,6 Sekunden auf den Zweitplatzierten. „Endlich hat es geklappt, ich habe alles richtig gemacht. Ich bin total happy und mir fällt ein Stein vom Herzen!“, freute sich der Sauziner ausgelassen nach seinem Laufsieg. Nico Adler kam auf Rang sechs ins Ziel, war aber nicht sehr zufrieden mit seiner Leistung: „Der Start war gut und ich konnte auf Rang zwei das Rennen aufnehmen. Leider habe ich zu keinem Zeitpunkt meinen Rhythmus gefunden und musste so nach und


nach einige Kontrahenten ziehen lassen. Im Ziel war es dann wenigstens noch Rang sechs. Das muss besser werden!“ Und es sollte viel besser werden. Diesmal gelang Adler der beste Start und er führte das Feld in die erste Runde. Im Gegensatz zum ersten Wertungslauf fand er schnell seinen Rhythmus und behauptete sich konsequent in der Führungsposition. Souverän parierte der Ebersbacher die Angriffe der Konkurrenz und fuhr am Ende verdient als Sieger ins Ziel. Damit konnte der Kalli-Junior sogar den Tagessieg in Aufenau einfahren und als besonderes Bonbon übernahm er auch gleich die DM-Führung. „Eigentlich waren meine Erwartungen nicht so hoch, zumal meine Erkältung noch mal zurückgekommen ist und ich nicht wirklich fit bin. Ich hätte nicht gedacht dass ich mit einem 6/1 Ergebnis am Ende des Tages ganz oben auf dem Treppchen stehe. Ich bin total happy und freue mich riesig über Tagessieg und Meisterschafts-führung.“ Für Tim-Rene Neumann lief es im zweiten Wertungslauf nicht gerade optimal. Am Start auf Rang zwei liegend, stürzte er beim Angriff auf den führenden Teamkollegen und musste das Feld von hinten aufrollen. Fast in den Punkterängen ging es ein weiteres Mal zu Boden und die Aufholjagd ging von vorne los. Durch einen Dreher

I M P R ES S U M

DER OFFROADER WIRD HERAUSGEGEBEN VON

Offroad Media Service Uhlandstr. 51 D-1 071 9 Berlin, Germany Tel.: +49 (0)30 / 88 62 58 62 Fax: +49 (0)30 / 88 62 58 63 E-Mail: info@offroad-media-service.de

INHABER

Thomas Filges

auf der gut gewässerten Strecke nochmals eingebremst, war im Ziel Rang vierzehn Lohn der kämpferischen Leistung. In der Tageswertung erreichte er immerhin noch Gesamtrang sechs. „Ich muss unbedingt an Geduld und Konzentration arbeiten, das muss ich

in den Griff kriegen, denn dann ist so viel mehr drin. Auf jeden Fall bin ich auf einem guten Weg und freue mich auf die anstehenden Aufgaben.“ In der DM-Zwischenwertung nach zwei Veranstaltungen ist Tim-Rene Neumann auf Rang dreizehn platziert.

MARNIQUE APPELT BEHAUPTET SICH WEITER IN DEN TOP­10 DER KLASSE 65CCM Mit konstanten Leistungen wartete Marnique bei der zweiten DM-Veranstaltung der Kategorie 65ccm auf. Der 11 -Jährige schnupperte den gesamten Renntag an den Top-1 0 und konnte den Renntag letztendlich auch mit Gesamtrang zehn abschlie-ßen. Schon im freien Training sowie dem Zeittraining hatte der Woltersdorfer die zehntschnellste Zeit markiert. Den

ersten Lauf schloss er dann auch als Zehnter ab. Lediglich der zweite Wertungslauf fiel dann mit Rang elf etwas aus der Reihe. In der DM-Wertung liegt der junge Woltersdorfer nach dem Rennen in Wächtersbach-Aufenau auf einem ausbaufähigen achten Rang. <<

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D

as kleine Örtchen Arco mit seinen rund 1 7.000 Einwohnern war am 1 3. und 1 4. April Austragungsort der vierten Runde zur MX1 und MX2 Weltmeisterschaft.

Mit 1 42 Punkten im Gepäck reiste der WM-Führende Antonio Cairoli nach Arco und verfügte dabei über einen Vorsprung von 26 Zählern auf dem WM-Zweiten Clement Desalle.

Arco gehört zur Provinz Trient (Südtirol) und liegt nur etwa 5 Kilometer nördlich vom Gardaseee entfernt. In erster Linie trifft man in diesem Luftkurort vornehmlich auf Kletterer und Mountainbiker, doch an diesem Wochenende war die Luft vom dröhnen der MotocrossBoliden erfüllt.

In der MX2 Klasse hört der WM-Führende auf den Namen Jeffrey Herlings. Der Niederländer verzeichnete im Vergleich allerdings schon einen etwas komfortableren Vorsprung. Satte 49 Punkte betrug vor diesem GP bereits der Rückstand des WM-Zweite Jordi Tixier.

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Foto: © ICE1 Racing

MX GP No. 4 GP of Trentino Arco di Trento, 14.04.2013

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M

MX GP No. 4

it sonnigen 22°C konnte man die Witterungsbedingungen an diesem Tag als durchaus angenehm bezeichnen und auch der 1 .660 Meter lange Hartboden Track präsentierte sich in einem guten Zustand. Rundum also gute Vorraussetzungen für ein schönens GP-Wochenende an dem laut Veranstalter rund 23.000 Zuschauer teilhaben wollten. Eine interessante Zahl im übrigen, denn Arco zählt geradeeinmal knappe 1 7.000 Einwohner. Für den WM-Leader Antonio Cairoli begann das GPWochenende nicht ganz so berauschend wie er das sicherlich gerne gehabt hätte, denn im Qualifikationsrennen am Samstag musste er sich mit Rang vier begnügen während sich sein Teamkollege Ken De Dycker vor Clement Desalle und Gautier Paulin den Sieg sichern konnte. Am Rennsonntag dann ein ganz anderes Bild, hier sahen die Zuschauer dann einen Antonio Cairoli wie man ihn kannte. Sowohl im ersten als auch zweiten Durchgang legte der Italiener den Holeshot hin und beendete beide Rennen als Sieger und konnte sich so weitere 50 Punkte für sein Meisterschaftskonto gutschreiben lassen. Für Cairoli war es der 57 GP-Sieg seiner Karriere und damit zog er mit dem Belgier Joel Smets gleich. Auf Stefan Everts hingegen fehlen ihm allerdings noch ein paar Siege, denn dieser konnte in seiner Laufbahn als WM-Fahrer ganze 1 01 GP´s für sich entscheiden. Zweiter auf dem Podium der GP-Wertung wurde Polesetter Ken De Dycker. Musste sich der Belgier im ersten Rennen noch mit Rang vier begnügen, konnte er den zweiten Durchgang auf Position zwei beenden. Platz drei holte sich der Franzose Gautier Paulin der ein 2-4 Ergebnis einfuhr und damit ebenfalls 40 Punkte für sein WM-Konto erhielt. Clement Desalle schrammte mit einem 3-8 Ergebnis am Podium vorbei und belegte Rang vier. Mit diessem Ergebnis rutschte der Suzuki-Pilot auf Position drei der WM-Tabelle zurück. Neuer Zweiter nach diesem GP war nun Ken De Dycker. <<<<

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Foto: © Ray Archer / KTM Images Foto: © Ray Archer / KTM Images

MX1

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MX GP No. 4

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I

MX2

n der MX2 Klasse sieht es derzeit so aus, als habe Jeffrey Herlings in diesem Jahr nur einen wahren Gegner und das scheint wohl er selbst zu sein. Mit 1 50 Punkten nach drei GP-Rennen im Gepäck schlug der Niederländer in Arco auf und wer dem Rechnen mächtig ist der weiß, der KTM-Pilot konnte bisher alle GP´s mit der Maximalpunktzahl beenden. Allerdings macht es sich der KTM-Werksfahrer auf dem Weg zum Laufsieg nicht immer leicht, doch vielleicht braucht er auch diese Herausforderung. Bei diesem vierten GP der laufenden Saison glänzte der WM-Leader nicht gerade mit guten Starts. Im ersten Durchgang konnte Herlings erst fünf Runden vor Schluß die Führung von Teamkollege Jordi Tixier übernehmen und so den Sieg einfahren. Im zweiten Durchgang dann ein ähnliches Bild, erneut musste Herlings das Feld von hinten aufrollen, dennoch reichte es zum Sieg und somit weiteren 50 Punkten für das Meisterschaftskonto. Es muss für die Konkurrenz ein zermürbendes Gefühl sein, wenn ein Mitstreiter vom letzten Platz aus ins Rennen geht und am Ende als Sieger auf dem Podest steht.

Foto: © Ray Archer / KTM Images

Jordi Tixier, im ersten Durchgang auf Rang zwei gewertet, ging im zweiten Durchgang auf Position vier über die Ziellinie und wurde mit diesem Ergebnis zweiter auf dem Podium der GP-Wertung vor dem Spanier Jose Butron der im ersten Rennen auf Position sechs und im zweiten auf Rang zwei über die Ziellinie ging. Damit war dieses Podium komplett in Händen von KTM-Piloten. Ohnehin wurde dieser GP wie auch die WM an sich, von Fahrern dieser Marke dominiert. Es dürfte wohl nur wenig dagegen sprechen das KTM nicht auch in diesem Jahr beide Weltmeister stellen wird. „The same procedure as every year.“ Beste „Nicht-KTM-Pilot“ wurde an diesem Tag mit Rang vier der Franzose Christophe Charlier. Der Yamaha-Pilot wurde im ersten Rennen dritter und im zweiten fünfter. In der WM-Tabelle belegt er derzeit Rang fünf und ist auch hier bester "Nicht-KTM-Pilot". << 08/2013 Der Offroader ­

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V

on Arco di Trento ging es für die WM-Teilnehmer eine Woche später ins bulgarische Sevlievo. Runde fünf der diesjährigen Weltmeisterschaft stand auf dem Programm. Im letzten Jahr richtete Sevlievo am fast dem gleichen Datum Runde zwei der WM aus, in diesem Jahr ist es bereits Runde fünf und somit hatten die Jungs schon einige Rennen mehr in den Knochen.

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Diesen GP könnte man auch unter der Überschrift "Duplizität der Ereignisse" zusammenfassen, denn nicht nur das Datum entspricht fast dem des Vorjahres, sondern auch der Name ganz oben auf dem GPTreppchen sollte dem des Vorjahres entsprechen. Die Siegesserie des Antonio Cairoli sollte in Bulgarien also so zunächst ein Ende finden. In der MX2 Klasse hingegen fand die Siegesserie des Jeffrey Herlings ihre Fortsetzung.


Foto: © Sarah Gutierrez

MX GP No. 5

GP of Bulgaria Sevlievo, 21.04.2013 08/2013 Der Offroader ­

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B

MX GP No. 5

ei wechselhaften Bedingungen aber bei angenehmen 24°C und vor einer Kulisse von rund 22.000 Zuschauern ging dieser fünfte GP der laufenden Saison über die Bühne.

Gautier Paulin dürfte an diesen Austragungsort gute Erinnerung gehabt haben, bereits im letzten Jahr konnte sich der Kawasaki-Pilot an gleicher Stelle über den GP-Sieg freuen. Das er auch in diesem Jahr für einen Platz ganz oben auf dem Podium in Frage kommen könnte, untermauerte der Franzose bereits mit seinem Sieg im samstägigen Qualifikationrennen bei dem er Kevin Strijbos und Tommy Searle auf die Plätze zwei und drei verweisen konnte. Der Deutsche Max Nagl konnte sich hier gegenüber seinem ehmaligen Teamkollegen Antonio Cairoli behaupten und vor diesem auf Rang vier über die Ziellinie gehen. Gute Vorraussetungen also für die beiden Wertungsläufe am Sonntag. Die Dominanz des Gautier Paulin aus dem Qualifikationsrennen fand am Sonntag im ersten Wertungslauf dann auch ihre Fortsetzung. Mit einem Vorsprung von 4.689 Sekunden auf den zweitplatzierten Kevin Strijbos sicherte sich der Franzose hier die ersten an diesem Tag zu vergebenen 25 Punkte für einen Laufsieg. Der WM-Führende Antonio Cairoli musste sich mit Rang vier hinter Clement Desalle begnügen und Teamkollege Ken De Dycker sah sogar nur als neunter die Zielflagge. Im zweiten Durchgang rückte Cairoli die Verhältnisse dann allerdings wieder zurecht und holte sich hier den Laufsieg. Paulin folgte jedoch auf Position zwei womit der GP-Sieg an den Franzosen ging. Cairoli sicherte sich mit diesem Sieg noch Rang zwei der GP-Wertung vor Clement Desalle der in Lauf zwei auf Position drei über die Ziellinie ging. In der WM-Wertung konnte Paulin so Rang zwei übernehmen. Auf den auf Rang eins geführten Cairoli fehlen ihm jedoch noch 40 Punkte. Paulin ist allerdimgs gut beraten seinen Blick nicht nur nach vor zu richten, denn dem auf Rang drei geführten Clement Desalle fehlen nur sechs Punkte auf Position zwei. << 14 ­ Der Offroader 08/2013


Foto: © Sarah Gutierrez Foto: © Ray Archer / KTM Images

MX1

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MX GP No. 5

16 足 Der Offroader 08/2013


I

MX2

n der MX2 Klasse ist Jeffrey Herlings derzeit soetwas wie der FC Bayern in der Fußball Bundesliga – Nicht zu besiegen. Auch in Bulgarien nicht.

Beide Rennen konnte der Niederländer souverän für sich entscheiden und das Wort souverän ist dabei richtig gewählt. Denn wenn der KTM-Pilot in einem Rennen einmal seinen Rhythmus gefunden hat, dann hat die Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. Im ersten der beiden Durchgänge verweis er mit einem Vorsprung von 25.397 Sekunden seinen Teamkollegen Jordi Tixier auf Position zwei und im zweiten waren es sogar 40.387 Sekunden. Damit flossen zum bereits fünften mal in dieser Saison 50 Punkte auf das WMKonto des Titelverteidigers. Der die Tabelle nun mit entsprechenden 250 Punkten und einem Vorsprung von 65(!) Punkten auf den zweitplatzierten Tixier anführt. Anzumerken sei vielleicht noch, dass es Herlings erstmals in neun Jahren gelang in Sevlievo einen Sieg einzufahren. Einen guten Tag erwischte auch Kawasaki-Fahrer Alessandro Lupino. Der CLS MX2 Kawasaki Monster Energy Pro Circuit Fahrer konnte sich mit seinem achten Platz im ersten und dem dritten Platz im zweiten Lauf Rang drei der GP-Wertung sichern und durfte sich so zum ersten Mal in seiner Karriere über einen Platz auf dem Podest der MX2-WM freuen. Interessant dabei, der Italiener ging mit zwei gebrochenen Rippen, zugezogen bei einem Crash in Arco di Trento vor Wochenfrist gehandicapt in dieses Rennen. Beim Überqueren der Ziellinie war dem KawasakiPiloten zunächst gar nicht klar das er an diesem Tage einen Platz auf dem GP-Podium erkämpft hatte, erst einige Zeit später wurde er sich dessen bewusst, entsprechend emotional zeigte sich der Italiener dann auch in der späteren Pressekonferenz in der er sagte er wolle weiterhin hart arbeiten um auch in der Zukunft Podestplätze einfahren zu können. Wünschen wir es ihm, das richtige Arbeitsmaterial dürfte er dazu haben. <<

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VORSCHAU

SAISONAUFTAKT IM TIEFEN SAND VON FÜRSTLICH DREHNA

Die deutsche Motocross-Fangemeinde schaut erwartungsvoll nach Fürstlich Drehna in Brandenburg. In dem kleinen Ort südlich von Berlin startet am 27. und 28. April das ADAC MX Masters in die neue Saison.

A

uf der Traditionsstrecke "Rund um den Mühlberg" kämpfen circa 260 Fahrer aus 26 Nationen um die ersten Wertungspunkte in Europas beliebtester Motocross-Serie. Der 1 ,65 Kilometer lange, tiefsandige und anspruchsvolle Kurs ist für alle Piloten gleich zum Auftakt eine optimale Standortbestimmung und für die jungen Heißsporne in den Nachwuchsklassen ADAC MX Youngster Cup und ADAC MX Junior Cup eine echte Bewährungsprobe. Suzuki-Waldmann-Pilot Marcus Schiffer, Sieger des ADAC MX Masters 201 2, kann in Fürstlich Drehna das Unternehmen Titelverteidigung starten. Der Frechener wurde hier im Vorjahr Zweiter und könnte die Konkurrenz mit einem Sieg gleich unter Druck setzen. Einer seiner schärfsten Widersacher ist Filip Neugebauer vom Kawasaki Monster Energy Elf Team aus Tschechien. Der Zweite des Gesamtklassements 201 2 ließ im vergangenen Jahr als 21 -ster viele Punkte beim Start in Fürstlich Drehna liegen und will in dieser Saison von Anfang an vorne mitmischen. Max Nagl, der das ADAC MX Masters für das KMP-Honda-Racing-Team bestreiten wird, geht mit der Gelassenheit eines zweifachen MX Masters-Champion ins Rennen. "Ich freue mich auf Fürstlich Drehna. Wenn es der WM-Verlauf zulässt, plane ich bei allen ADAC MX Masters Rennen dabei zu sein", erklärt der 25-Jährige. Zum Favoritenkreis auf den Titel beim ADAC MX Masters zählen auch der Franzose Sébastien Pourcel (KTM Sarholz Racing Team), der Amerikaner Max Anstie (Rockstar Energy Suzuki Europe), der aus Ungarn stammende Kornel Nemeth (HTS KTM) und der Niederländer Marc de Reuver (Stabilo Pro Grip MX Team). Gute Chancen im tiefen brandenburgischen Sand

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rechnet sich der für das Kalli-Racing Team startende Ron Noffz beim ADAC MX Youngster Cup aus. Der Gesamtzweite des vergangenen Jahres will mit einer guten Platzierung zum Saisonauftakt seiner Favoritenstellung gerecht werden. "Ich bin auf Sandboden groß geworden und deshalb kommt mir die Strecke in Fürstlich Drehna entgegen. Im vergangenen Jahr lief es sehr gut bei mir und ich belegte Platz eins und zwei. Natürlich möchte ich auch in diesem Jahr an die Spitze fahren", so der 20-jährige Greifswalder. Der in Italien lebende deutsche Überflieger Brian Hsu, unterwegs für Rockstar Energy Suzuki Europe, fehlte 201 2 beim Auftakt in Fürstlich Drehna. Umso gespannter fiebern die Fans dem Auftritt des aktuellen Juniorenweltmeisters in der 85ccm-Konkurrenz entgegen, der als Dritter des ADAC Junior Cup 201 2 jetzt eine Klasse höher sein Potenzial zeigen will. Mit einer guten Platzierung könnte sich der von der ADAC Stiftung Sport geförderte Hsu, der am Montag nach dem Rennen 1 5 Jahre alt wird, selbst sein schönstes Geburtstagsgeschenk machen. Im ADAC Junior Cup wird dem erst zwölf Jahre alten Nachwuchsfahrer Jorge Prado eine Menge zugetraut, zumal der Spanier bereits KTM Werksfahrer für das KTM Factory Red Bull Team ist. Die Zuschauer verpassen beim Saisonstart des ADAC MX Masters keinen Sprung und kein Überholmanöver der Motocross-Akrobaten. Der Kurs ist von allen Seiten begehbar, die Rennen können hautnah mit verfolgt werden. Jörg Lischka, der Clubvorsitzende des MSC Fürstlich Drehna: "Ich freue mich bei unserem Rennen auf die besondere Atmosphäre. Wenn ich den Spaß auf den Gesichtern der Zuschauer sehe, ist das einfach schön."


Foto: © Steve Bauerschmidt Foto: © Ray Archer / KTM Images

ADAC MX MASTERS

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A

m 21 . April trafen sich die Teilnehmer zur Deutschen MX2 Meisterschaft im sächsischen Lugau um erstmals in diesem Jahr auf Punktejagd zu gehen.

Rund 2.000 Zuschauer ließen es sich nicht nehmen dieser Veranstaltung beizuwohnen und sie wurden für ihr Kommen mit spannenden Rennen belohnt.

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Foto: © Thomas Trienitz

MX2 DM No. 1

Auftakt MX2 DM Lugau, 21.04.2013 08/2013 Der Offroader ­

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I

DEUTSCHE MEISTERSCHAFT

nsgesamt 36 Fahrer fanden sich zu diesem MX2 Saisonauftakt in Lugau ein und somit blieb dem Veranstalter nichts anderes übrig, als das Fahrerfeld für das Pflichttraining in zwei Gruppen aufzuteilen. In der stark besetzten Gruppe A konnte sich der Thüringer Daniel Siegl gegenüber der Konkurrenz behaupten. Mit 1 :27.358 Minuten brannte der KawasakiPilot hier die schnellste Zeit auf die Monitore. Die beiden Kalli-Racing Piloten Ron Noffz und Angus Heidecke folgten auf den Positionen zwei und drei. In der Gruppe B war es Sullivan Jaulin der mit 1 :26.999 Minuten die schnellste Zeit fuhr und sich damit auch die Pole Position sicherte. Auf Rang zwei folgte Dennis Baudrexl. Boris Maillard trug sich auf Rang drei der Ergebnisliste ein. Angus Heidecke kam im ersten der beiden Wertungsläufe am besten vom Gatter weg und sicherte sich so den Holeshot mit Boris Maillard und Stephan Büttner am Hinterrad. Zum Sieg sollte es aber nicht reichen, denn in Runde neun übernahm Filip Neugebauer die Führungsposition und brachte diese sicher über den Rest der Renndistanz. Heidecke sah auf Rang zwei vor Boris Maillard die Zielflagge. Lokalmatador Dominique Thury wurde vierter gefolgt von Ron Noffz. Im zweiten Durchgang zeigte Daniel Siegl beim Fallen des Startgatters die schnellste Reaktion und schoß so als Führender auf die erste Kurve zu. Teamkollegen Jaulin und Heidecke folgten auf den Positionen zwei und drei. Nach elf gefahrenen Runden war es dann erneut Filip Neugebauer der sich an die Spitze des Feldes setzen und diese einmal erlangte Führung sicher über die Zeit bringen konnte. Daniel Siegl konnte seine zweite Position gegenüber Jaulin behaupten der vor Angus Heidecke dritter wurde. Komplettiert wurde die Top-Five von Dominique Thury. In der Tageswertung ging der Sieg an Filip Neugebauer der die Meisterschaft nun mit 50 Punkten anführt. Die Plätze zwei und drei auf dem Podium holten sich Angus Heidecke und Dominique Thury. <<

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Foto: © Thomas Trienitz Foto: © Ray Archer / KTM Images

MX2

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A

m Samstag dem 1 3. April dröhnten im Hubert H. Humphrey Metrodome von Minneapolis, gewöhnlicherweise auch nur „The Metrodome“ oder „The Dome“ genannt, die Motoren der USSupercross Stars. Klarer Favorit an diesem Tag natürlich Ryan Villopoto. Fünf Siege in Folge konnte der Kawasaki-Pilot bis hierher für sich verbuchen und die meisten der rund 48.800 Zuschauer waren der Ansicht in Minneapolis

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würde der Titelverteidiger dieser Serie einen weiteren Sieg hinzufügen. Die Daumen dürften sie hingegen jedoch jemand anderem gedrückt haben und zwar Lokalmatador Ryan Dungey. In der kleinen Klasse hatte Marvin Musquin ein klares Ziel vor Augen. Macht sich der Franzose doch noch Hoffnungen auf den Titel im Rahmen der OstküstenMeisterschaft - zurecht im übrigen.


Foto: © AMA SUPERCROSS

AMA SX No.14 Minneapolis / MN 13.04.2013 07/2013 Der Offroader ­

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E

ine Frage die sich an diesem Abend wohl viele gestellt haben dürften könnte gelautet haben „Villopoto oder Dungey?“ Wer von beiden würde sich im abendlichen Main Event den Sieg holen? Favorit in Beantwortung dieser Frage sicherlich Ryan Villopoto. Fünf Rennen in Folge konnte der Kawasaki-Fahrer bisher für sich verbuchen. Acht Siege insgesamt standen zu diesem Zeitpunkt zu Buche. In der Tabelle lag er vier Rennen vor Schluß der Serie mit einem Vorsprung von 21 Punkten auf 26 ­ Der Offroader 08/2013

den zweitplatzierten Davi Millsaps in Front. Klar das man vor einem solchen Hintergrund als klarer Favorit gilt. In seinem Vorlauf wurde Villopoto dieser Rolle allerdings nicht ganz gerecht, denn hier sollte es hinter Jushua Hill und Chad Reed, der in Minneapolis wieder mit von der Partie war, nur zu Rang drei reichen. Lokalmatador Ryan Dungey beendete den zweiten Vorlauf dagegen hinter Davi Millsaps auf Rang zwei und hatte sich damit für einen Sieg im Finale

durchaus ins Gespräch gebracht. Gleiches galt natürlich auch für Davi Millsaps, dem viele in diesem Jahr den Titel sicherlich gegönnt haben. Doch der Suzuki-Pilot hatte bei den letzten Rennen das Glück nicht unbedingt auf seiner Seite woraus sich ein eintsprechender Punkterückstand ergab. Ganze 21 Punkte vier Rennen vor Schluß und die derzeitige Dominanz eines Ryan Villopoto sprechen eigentlich eine deutliche Sprache und so galt es für den Suzuki-Fahrer vornehmlich Rang zwei abzusichern. Denn Ryan Dungey fehlten vor diesem


Rennen und auf diese Position geradeeinmal vier Punkte. Das abendliche und mit Spannung erwartete Main Event entwickelte sich dann auch zu einem wahren Krimi. Besonders die letzten Runden hatten es dabei in sich. Noch vor Ende der ersten Runde zog Villopoto an Holeshot-Gewinner Mike Alessi vorbei. Ryan Dungey und Davi Millsaps folgten nur wenig später. Nach fünf absolvierten Runden lag

Villopoto noch immer in Front. Sein Vorsprung auf Dungey betrug dabei nichteinmal zwei Sekunden und dem Kawasaki-Piloten sollte es im weiteren Verlauf nicht gelingen diesen Abstand zu verkürzen. Im Gegenteil, denn sehr zur Freude des Publikums gelang es Dungey diesen Abstand zu verkürzen und mehr noch. Im letzten Abschnitt des Rennens brachte er sich sogar in Schlagdistanz und konnte sogar die Führung übernehmen. Doch Villopoto konterte und eroberte diese zurück. Dungey steckte allerdings nicht auf und ging vier Runden vor

Foto: © AMA SUPERCROSS

450er

Schluß erneut in Führung und verteidigte diese bis zum Schluß und beendete so die Siegesserie des Ryan Villopoto. Millsaps beendete das Rennen auf Position drei und büßte damit auch seinen zweiten Platz in der Meisterschaft ein den ab diesem Moment Ryan Dungey für sich beanspruchen sollte. Doch der Vorsprung des KTMPiloten belief sich auf nur ein margeres Pünktchen und so war für Millsaps noch nicht alles verloren. << 08/2013 Der Offroader ­

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D

rei Rennen in Folge hatte Marvin Musquin für sich entscheiden können bevor Suzuki-Pilot Blake Wharton der Siegesserie des KTMPiloten ein jähes Ende bereitete und so den Hoffnungen des Franzosen auf den Titel im Rahmen der Ostküsten-Meisterschaft einen kleinen aber feinen Dämpfer verpasste. Acht Punkte Rückstand verzeichnete der ehemalige MX2 Weltmeister vor diesem Rennen auf den Tabellenführenden Wil Hahn der beim Rennen zuvor auf Position zwei die Zielflagge 28 ­ Der Offroader 08/2013

sah und so ein wenig Boden auf seinen Verfolger gut machen konnte. Bei nur noch zwei ausstehenden Rennen zwar ein guter, wenn auch bei weitem nicht sicherer Vorsprung.

liche Finale bekamen die Fans im Hubert H. Humphrey Metrodome von Minneapolis bereits im zweiten Vorlauf bei dem Musquin und Hahn bereits aufeinander trafen.

Will Musquin bei nur noch zwei ausstehenden Rennen am Ende doch noch den Titel einfahren, so musste in Minneapolis der Sieg her. Gleichzeitig hieß es darauf hoffen das Hahn möglichst nicht unter den ersten fünf ins Ziel kommt.

Am Ende der Renndistanz von sechs Runden sollte es dann Musquin sein der sich hier gegenüber der Konkurrenz behaupten konnte. Wil Hahn musste sich mit Rang vier hinter Daniel Herrlein und Vince Friese zufrieden geben. Vielleicht steckte hinter diesem Ergebnis aber auch soetwas wie Taktik, frei nach dem Motto bloß kein Risiko

Einen Vorgeschmack auf das abend-


eingehen und sicher für das Main Event qualifizieren. Ein Sturz und eine damit einhergehende Verletzung die einen Start im Finale unmöglich machen könnte, wäre zu diesem Zeitpunkt der Saison fatal gewesen und würde unweigerlich den Titel kosten. Zuvor hatte sich schon Blake Wharton, im ersten Vorlauf mit einem Sieg sicher für das Finale qualifiziert. In diesem über 1 5 Runden gehenden Finale sicherte sich Musquin auch schon frühzeitig die Führung. Hahn

und Wharton folgten auf den Plätzen zwei und drei.

In den folgenden Runden ließ der KTM-Pilot dann auch keine Zweifel aufkommen dieses Rennen gewinnen zu wollen, denn bereits nach nur drei gefahrenen Runden betrug dessen Vorsprung auf die Verfolger bereits knappe fünf Sekunden und im weiteren Verlauf sollte dieser noch anwachsen. Am Ende ging der Tabellenzweite mit über acht Sekunden Vorsprung auf Hahn über die Ziellinie. Blake Wharton folgte auf Position drei die er zwischen-

Foto: © Simon Cudby / KTM Images

250er

zeitlich mal an Tyler Bowers abgeben musste aber erfolgreich zurückerkämpfen konnte. Mit diesem Ergebnis hatte Musquin eines seiner Ziele erreicht, doch leider ging Hahn auf Position zwei über die Ziellinie und so konnte Musquin nur drei Punkte im Kampf um die Meisterschaftskrone gut machen. Mit fünf Punkten Rückstand tritt er nun die Reise zum großen Serien-Finale in Las Vegas an. << 08/2013 Der Offroader ­

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V

on Minneanapolis ging es für die US-Supercross Piloten nun nach Seattle der größten Stadt im Nordwesten der Vereinigten Staaten. Austragungsstätte dabei war das CenturyLink Field Stadion, Sportstätte u.a. des Football Teams Seattle Seahawks. Im Rahmen dieses fünfzehnten Saison-Rennens kehrten auch die Fahrer der Westküsten Meisterschaft zurück ins Rampenlicht und damit auch der deutsche

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Ken Roczen der diese Meisterschaft anführt und gute Chancen besitzt diese in diesem Jahr für sich zu entscheiden. Bei den 450zigern galt es auf die Frage ob Ryan Villopoto zurück auf die Siegerstraße finden würde eine Antwort zu finden. Der Titelverteidiger würde doch auf der Zielgeraden nicht noch ins Straucheln geraten?


Foto: © AMA SUPERCROSS

AMA SX No.15 Seattle / WA 20.04.2013 08/2013 Der Offroader ­

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or Wochenfrist beim Rennen in Minneapolis fand die Siegesserie des Ryan Villopoto ein jähes Ende. Wirklich gestört haben dürfte ihn das nicht. Sicherlich, ein Rennfahrer seines Kalibers geht an den Start um Rennen zu gewinnen. Um aber eine Meisterschaft am Ende erfolgreich abschließen zu können gehört auch Taktik und die Vermeidung von unnötigem Risiko. Für eine erfolgreiche Titelverteidigung muss Villopoto bei einem Punktevor32 ­ Der Offroader 08/2013

sprung von 22 Zählern auch keines der letzten drei Rennen mehr gewinnen. Regelmäßig unter den ersten drei ins Ziel kommen reicht völlig aus und der Titel gehört erneut ihm.

Berechtigte Hoffnungen auf Platz zwei können sich nämlich noch Ryan Dungey als auch Davi Millsaps machen, die beden trennt lediglich ein margeres Pünktchen.

Das Villopoto sich die Meisterschaftsführung nocheinmal abjagen lässt gilt ohnehin als eher unwahrscheinlich, dennoch ist die Meisterschaft nicht langweilig, zumindest nicht wenn man seinen Fokus auf den Kampf um den Vizemeistertitel richtet. Hier ist nämlich bei weitem noch nicht alles geklärt.

Bevor es aber um die Vergabe der Punkte gehen sollte, hieß es zunächst die Vorläufe gut zu überstehen. Mit Bravour erledigte dies im ersten der beiden Rennen Davi Millsaps der sich hier vor Justin Barcia und Trey Canard den Sieg sichern konnte.


Im zweiten Vorlauf holte sich Ryan Villopoto vor Ryan Dungey und Justin Brayton den Sieg und damit waren einmal mehr die Favoritenrollen vergeben. Als das Startgatter das Fahrerfeld dann auf die Strecke entließ, war es Justin Barcia der mit Mike Alessi am Hinterrad das Feld durch die erste Kurve führen konnte und damit für eine kleine Überraschung sorgte. Ryan Villopoto und Davi Millsaps

folgten auf den Positionen dahinter.

Ryan Dungey als auch Chad Reed wurden noch in der ersten Kurve in einen Crash verwickelt, während Dungey auf Position 1 3 das Rennen in Angriff nehmen konnte war es für Chad Reed an dieser Stelle bereits vorzeitig beendet. Zur Mitte des Rennens hieß der Führende noch immer Justin Barcia gefolgt von Ryan Villopto und Davi Millsaps. Eine Reihenfolge an der sich

Foto: © AMA SUPERCROSS

450er

auch bis zum Ende des Rennens nichts mehr ändern sollte. Für Barcia war es der zweite Rennerfolg im Laufe der Saison. Zuletzt stand der Honda-Pilot beim zweiten Saisonrennen in Phoenix ganz oben auf dem Treppchen. Dungey konnte sich im Verlauf des Rennens noch auf Position vier vorkämpfen verlor damit aber seinen in Minneapolis erkämpften zweiten Tabellenplatz wieder an Davi Millsaps. << 08/2013 Der Offroader ­

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uletzt trafen die Fahrer der Westküsten-Meisterschaft am 9. Februar im kalifornischen San Diego aufeinander. Ist also schon eine ganze Weile her. Nun galt es in Seattle die Jagd um Meisterschaftspunkte fortzusetzen.

Ziel des in Kalifornien lebenden Deutschen ist natürlich der Gewinn des Titels in diesem Jahr ganz klar.

Die beste Ausgangsposition im Kampf um den Titel besitzt der Deutsche Ken Roczen der mit 1 38 Punkten auf dem Konto und einem Vorsprung von siebzehn Zählern in Seattle aufschlug.

Nachdem Martin Davalos vor Zach Osborne und Malcolm Stewart den ersten der beiden Vorläufe für sich entscheiden konnte, hatte die Gruppe um Ken Roczen ihren Auftritt.

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Doch der Abend in Seattle begann nicht unbedingt nach Wunsch für den KTM-Werksfahrer.

Roczen erwischte hier einen guten Start und konnte das Rennen von Position zwei aus in Angriff nehmen. Doch nur wenige Augenblicke später wurde das Rennen aufgrund gestürzter Fahrer abgebrochen und so hieß es zurück ans Startgatter und alles auf Anfang. Erneut reagierte Roczen gut und kam auf Position zwei vom Gatter weg. Doch der Deutsche haderte ein wenig mit den Streckenverhältnissen, denn das Stadion in Seattle ist nicht über-


dacht und Regen hatte die Strecke ein wenig rutschig gemacht. Insgesamt zwei Stürze sollten den Verlust wertvoller Plätze bedeuten. Nach Sturz zwei wurde die Startnummer 94 gar nur auf Position zwölf geführt. Am Ende wurde es aber noch Rang sieben und die Teilnahme am Main Event war ohne Umweg über das Last Chance Rennen gesichert.

Den besten Start in das abendliche Finale erwischte dann auch Eli Tomac mit Christian Craig und Ken Roczen am Hinterrad. Wenig später zog Roczen dann an Craig vorbei und setzte zum Angriff auf den Führenden an doch der vergrößerte von Runde zu Runde den Abstand auf seinen Verfolger. Am Ende von Runde fünf betrug dieser gute fünf Sekunden.

Gewonnen wurde dieser Vorlauf im übrigen von Eli Tomac.

Einige Runden später geriet Tomac dann allerdings in Schwierigkeiten und stürtze. Für Roczen die Gelegen-

Foto: © Simon Cudby / KTM Images

250er

heit die Führung zu übernehmen die er auch nicht ungenutzt ließ und bis ins Ziel verteidigte. Tomac rettete noch Position zwei vor Zach Osborne ins Ziel und verlor damit weitere drei Punkte im Kampf um die Meisterschaft. Bei einem Rückstand von nun zwanzig Punkten auf Tabellenleader Roczen, dürften dessen Chancen auf den Titelgewinn, bei nur noch zwei ausstehenden Rennen, eher von nur noch theoretischer Natur sein. << 08/2013 Der Offroader ­

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INT. DM SEITENWAGEN

DAIDERS/ DAIDERS DOMINIEREN IM BRANDENBURGISCHEN SAND

Zum zweiten Lauf der internationalen Deutschen Meisterschaft der Klasse Seitenwagen ging es für die Teilnehmer am 1 4. April ins brandenburgische Hänchen. Der MSC hatte auf seine Strecke „Am Hänchener Weinberg“ geladen. Leider fanden sich nicht ganz soviele Teams ein wie noch bei der Auftaktveranstaltung in Schnaitheim. Auch der derzeitige WM-Leader Ben Adriaenssen und sein Beifahrer Ben van den Boogart glänzten mit Abwesenheit obwohl ihr Name auf der Starterliste zu finden war. Doch die Erklärung warum das Duo in Hänchen nicht mit von der Partie war ist eine ganz einfache, denn zeitgleich fand im niederländischen Lochem der dritte Lauf zur niederländischen Meisterschaft statt und da sich beide Strecken in Bezug auf ihre Bodenbeschaffenheiten ähneln, zog das Team es vor in Lochem an den Start zu gehen womit man eine kürzere Anreise hatte. Verständlich, warum weiterfahren als unbedingt nötig. Da auch einige andere Teams sich die Anreise sparten oder auch verletzungsbedingt passen mussten, war das Fahrerfeld recht überschaubar. Das Renngeschehen lässt sich auch recht schnell zusammenfassen. An den amtierenden Deutschen Meistern Janis und Lauris Daiders sollte es an diesem Tag kein Vorbeikommen geben. Schon im Zeittraining glänzten die beiden Letten mit der schnellsten Zeit und auch die beiden Wertungsläufe konnten sie siegreich für sich entscheiden. Das Schweizer Gespann Andreas Bürgler/ Martin Betschart holte sich in beiden Läufen den zweiten Rang und auch auf Platz drei sahen die Zuschauer mit Silvio Senz und dessen Beifahrer Ronny Bening in beiden Läufen das gleiche Gespann über die Ziellinie gehen. In der Pokalwertung konnte sich Nils Kregefsky mit Copilot Markus Richter den Sieg sichern und seinen Vorsprung in der Meisterschaft so weiter ausbauen. << Fotos: Lisa Kutschke 36 ­ Der Offroader 08/2013


Foto: © Ray Archer / KTM Images

HÄNCHEN

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ONK SIDECAR MX

Niederländische Meisterschaft – Lochem 13./14.04.2013

SIEG FÜR JAN HENDRICKX/ ELVIJS MUCENIEKS GRONDMAN/ VERHAGEN BAUEN MEISTERSCHAFTSFÜHRUNG AUS

Die dritte Runde zur niederländischen Seitenwagen Motocross Meisterschaft führte die Teilnehmer ins „Mekka“ des Seitenwagensportes, nämlich nach Lochem. Kenner der Szene werden wissen, Lochem ist auch Heimatort der Willemsen Brüder.

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Leen van der Sluiss

Bert van der Sluis

it am Start an diesem Rennwochenende auch ein Duo namens Willemsen/ Bax. Allerdings handelte es sich hierbei nicht um das WMDuo Daniel Willemsen und Robbie Bax zumindest nicht zu 1 00%. Daniel, der seiner Frau zwichenzeitlich gesagt haben soll sie könne seine Cross-Klamotten verbrennen, erholt sich noch immer von seinen beim WM-Auftakt in Frauenfeld zugezogenen Verletzungen. Vielmehr war es Daniels Bruder Marcel der mit Robbie Bax inklusive WM-Gespann an den Start ging. Für Robbie so beste Gelegenheit im Rennrhythmus zu bleiben. Ebenfalls nicht mit von der Partie das Gespann Bax/ Stupelis. Die beiden waren beim Training in Geldermalsen heftig gestürzt und die Genesung von Fahrer Etiënne Bax schreitet nicht so schnell voran wie gehofft.

Mit der Beteiligung der Belgier Adriaenssen/ Hendrickx war das Starterfeld im Vergleich zum Rennen in Sint Isidorushoeve vor einer Woche stark besetzt. Auf den letzten Drücker meldeten sich auch noch die Briten Brown und Jenkins zu diesem Rennen. Ihre AuftaktVeranstaltung zur englischen Meisterschaft in Milton Park musste kurzfristig abgesagt werden und so traten die beiden die Reise nach Lochem an um nicht aus dem Tritt zu kommen. 38 ­ Der Offroader 07/2013

PFLICHTTRAINING Die absolut schnellsten im Kampf gegen die Uhr waren Ben Adriaenssen/ Ben v.d. Bogaart. Die beiden waren fast 2 Sekunden schneller als das Duo Marcel Grondman/ Christian Verhagen die sich ihrerseits nur mit einem Vorsprung von 0,5 Sekunden gegenüber Marcel Willemsen/ Robbie Bax behaupten konnten. Das Gespann Gert van Werven/ Peter Beunk, die beim Rennen in Sint Isidorushoeve nicht mit am Start waren, holten sich mit einer Zeit von 2:1 6.099 Minuten Rang vier.

Carlo van Duijnhoven musste sich unter der Woche auf die Suche nach einem neuen Beifahrer begeben da sich die Verletzung seines finnischen Beifahrers Juho Saloniemi als schlimmer erwies als zunächst angenommen. Saloniemi hatte sich in Frauenfeld eine Schulterverletzung zugezogen war aber dennoch unter zur Hilfenahme von Schmerzmitteln in Sint Isidorushoeve an den Start gegangen. Keine gute Entscheidung wie sich so zwischenzeitlich herausstellte. Mit Marc van Deutekom wurde Duijnhoven dann letztendlich fündig und die Chemie zwischen den beiden schien zu stimmen, denn sie holten sich in diesem Pflichttrraining Rang fünf.

LAUF 1 Ben Adriaenssen/ Ben v.d. Bogaart kamen in diesem ersten Lauf am besten vom Gatter weg, drehten aber etwas zu heftig am Gashahn und wurden zu weit nach außen getragen und machten so die Tür für Grondman/ Verhagen auf, die sich diese Gelegenheit natürlich nicht nehmen ließen um so als erste über den großen Sprung im Wald zu verschwinden.

Eine Runde später hatten sich die Belgier Adriaenssen/ v.d. Bogaart die Führungsposition allerdings wieder zurückerkämpft. Auf den Positionen dahinter folgten Van Duijnhoven, Willemsen, Van Werven, Hendrickx und Visscher. >>


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ONK SIDECAR MX Adriaenssen/ v.d. Bogaart fuhren ein schnelles Rennen welches allerdings in Runde fünf aufgrund eines Motorschadens ein frühzeitiges Ende fand. Die Führungsposition ging so kampflos an Grondman/ Verhagen über. Hinter den Führenden kämpfte ein Trio bestehend aus Van Duijnhoven, Willemsen und Hendrickx erbittert um Platz zwei. Von Duijnhoven gab hier sein Bestes, musste sich letztendlich aber Willemsen und Hendrickx geschlagen geben. Doch auch Willemsen/ Bax konnten sich ihres frisch erworbenen zweiten Platzes noch nicht sicher sein, denn Hendrickx/ Mucenieks machten ordentlich Druck dem Willemsen/ Bax nicht mehr viel entgegenzusetzen wussten und so mussten sie Hendrickx passieren lassen. Der setzte nun zum Angriff auf das Führungsduo Grondman/ Verhagen an welches es im Verlauf des Rennens nicht geschafft hatte, einen ordentlichen Abstand zwischen sich und seine Verfolger zu bringen und so kam es wie es kommen musste, auch sie bekamen noch die Heckansicht des schnellen Duos Hendrickx/ Mucenieks zu sehen. Die sich den Sieg in diesem ersten Durchgang dann auch nicht mehr nehmen ließen. Grondman/ Verhagen gerieten noch einmal ins Visier von Marcel Willemsen, doch zu einem erfolgreichen Überholmanöver sollte es nicht mehr kommen und so konnten die beiden Rang zwei ins Ziel retten. Auf Rang vier, gefolgt von den Brüdern Jan und Jeroen Visscher ging Carlo van Duijnhoven mit Beifahrer Marc van Deutekom über die Ziellinie. Gert van Werven und Copilot Peter Beunk erzielten einen respektablen sechsten Rang dicht gefolgt vom britischen Duo Brown/ Chamberlain. Dessen Landsleute Richard Jenkins und Dan Chamberlain lagen zunächst in aussichtsreicher Position im Kampf um einen Platz innerhalb der Top Ten, mussten aber aufgrund eines defekten Auspuffes zurückstecken und wurden so am Ende nur auf Rang 1 9 gewertet. Bjorn Roes kam im Rennverlauf nicht an den beiden vor ihm fahrenden Links-Gespanne vorbei und musste sich so mit Rang acht begnügen. Rang neun holten sich Thijs Derks/ Jan Bielen die einen miesen Start erwischten und sich so vom hinteren Teil des Fahrerfeldes erst nach vorne arbeiten mussten. Vervollständigt wurde die Top-Ten vom Gespann Durk-Jan Tjoelker und Ard Klein Nijenhuis. >> 40 ­ Der Offroader 07/2013


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ONK SIDECAR MX

LAUF 2 Erneut waren es Ben Adriaenssen/ Ben v.d. Bogaart die bestens vom Gatter wegkamen und diesmal ließen sie sich ihre Führungsposition nicht abjagen. Die auf Rang zwei folgenden Marcel Grondman/ Christiaan Verhagen versuchten das Tempo des WM-Leaders mitzugehen was auch gut gelang. Die beiden studierten das Führungsduo genau und warteten nur darauf das diese einen Fehler machen würden, was sie aber nicht taten.

Auf Position drei und somit in Verfolgung des Führungsduo folgten die Brüder Visscher. Ihren dritten Rang konnten sie allerdings nicht über die Renndistanz halten und mussten diesen zunächst an Marcel Willemsen abtreten. Doch auch er sollte nicht lange Freude an dieser Position haben, denn bereits eine Runde später zog das Gespann Jan Hendrickx/ Elvijs Mucenieks an ihm vorbei und übernahm so die Führungsarbeit innerhalb dieser dreier Gruppe. Zur Mitte des Rennens dann eine Schrecksekunde, das Gespann Wesey Genevasen/ Jimmy van Gennip war so heftig gestürzt, dass das Rennen abgebrochen werden musste. Wie später bekannt wurde, waren die Verletzungen allerdings weniger schlimm als der Sturz es zunächst hätte vermuten lassen. An den Positionen innerhalb der Spitzengruppe gab es bis zu diesem Zeitpunkt keine Veränderungen mehr und so gewannen Adriaenssen/ v.d. Bogaart vor Marcel Grondman/ Verhagen und Jan Hendrickx/ Elvis Mucenieks. TAGESWERTUNG UND MEISTERSCHAFT Da im zweiten Durchgang zum Zeitpunkt des Rennabbruches bereits mehr als die Hälfte der Renndistanz zurückgelegt wurde, wurde dieser entsprechend des Reglements auch gewertet. Die ersten drei Plätze auf dem Podium der Tageswertung gingen so an Jan Hendrickx/ Elvijs Mucenieks vor Marcel Grondman/ Christiaan Verhagen sowie Marcel Willemsen / Robbie Bax.

Mit ihren zweiten Rang an diesem Tag konnten Marcel Grondman und Christian Verhagen ihren Vorsprung in der Meisterschaft weiter ausbauen. << 07/2013 Der Offroader ­

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ie Abu Dhabi Desert Challenge bildete Anfang April den Auftakt zur diesjährigen FIM CROSS COUNTRY RALLY WORLD CHAMPIONSHIP. Das Fahrerfeld konnte sich dabei absolut sehen lassen, denn neben dem sechsfachen Sieger dieser Rallye Marc Coma, waren auch Paulo Goncalves und Joan

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Barreda aus dem Hause Speedbrain mit am Start. Die Bedingungen bei dieser Rallye-Klassiker waren alles andere als einfach, Temperaturen um die 40°C verlangten den Fahrern alles ab. Aber auch Geduld war unter den Bikern gefragt, denn ihr Einsatz begann aufgrund eines Sandsturms mit einem Tag verspätung.


FIM CROSS COUNTRY RALLY WORLD CHAMPIONSHIP NO. 1

Foto: © Chytka M.

Desert Challenge Abu Dhabi 4. - 11. April 2013

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Abu Dhabi

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ufgrund eines Sandsturms den Rest des Tages verbrachten und konnte diese erste Etappe für auf Wetterbesserung hofften. die Vertreter der Motorradklasse Die beiden Speedbrain-Piloten Joan nicht gestartet werden. Barreda als auch Paulo Goncalves Nach der Super Special Stage, dem zeigten sich von den WitterungsbeProlog zur Abu Dhabi Desert Challenge dingungen nicht gerade begeistert 201 3, sollte eigentlich am Sonntag- zeigten aber Verständnis für die morgen die erste Etappe über 309 Entscheidung der Verantwortlichen. Kilometer Gesamtdistanz über die „Schade, aber da kann man nichts Bühne gehen. Doch ein ausgesprochen machen," so Joan Barreda. "Die starker Sandsturm, der bereits seit Sicherheit aller Fahrer geht vor, und einigen Tagen über die südliche wir respektieren die Entscheidung der arabische Halbinsel fegte, hatte an Rennleitung. Hoffentlich ist der Sturm diesem Tag auch die Vereinigten morgen vorbei, damit es endlich Emirate fest im Griff. Bei Sichtweiten losgeht." von maximal 1 00 Metern sah sich der Veranstalter aus Sicherheitsgründen Teamkollege Goncalves fügte hinzu: gezwungen, zumindest die Motorräder „So ein Ruhetag außer der Reihe ist und Quads nicht auf die Strecke zu nicht unbedingt wünschenswert, denn Du bist eigentlich schon im Rennmodus schicken.

Foto: © Chytka M.

Die Teilnehmer mussten also von der Startlinie im Konvoi zum nächsten Biwak geführt werden, wo alle Teams

und musst nun dasitzen und warten. Aber ok, morgen wird`s schon losgehen."

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Foto: © Edoardo Bauer

Desert Challenge 2013

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Abu Dhabi

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Gesamtlänge 250km achdem die erste Etappe auf- mussten mit Ihren Speedbrain 450 grund eines Sandsturms für die Rally Bikes durch diese Tortur. WähMotorradfahrer nicht gestartet rend Paulo nicht nur unbeschadet, werden konnte, begann der erste sondern auf einem hervorragenden richtige Renntag für die Teilnehmer dritten Platz diese extrem harte Etappe dann auch gleich richtig hart und hielt meisterte, lief es für Joan nicht optimal. für alle Fahrer die ganze Emotions- Der schnelle Spanier war nach dem bandbreite des Rallye-Rennsports ersten Tankstopp bereits auf Podiparat. Im Glutofen der Liwa-Wüste umskurs, als er nach einem der zahlkämpften alle Piloten vom Start weg losen Dünensprünge einen heftigen nicht nur gegen ihre Gegner, sondern Schlag an seinem Handgelenk vervor allem gegen den tiefen Sand und spürte und am Servicepunkt stoppen die extrem weichen, endlos langen musste. Damit kam für Joan das frühe Aus bei der Abu Dhabi Desert und steil abfallenden Dünen. Challenge 201 3, denn an eine sichere Titelverteidiger Marc Coma gehörte Weiterfahrt in diesem physisch äußerst an diesem Tag mit zu den Fahrern die anstrengenden Rennen war unter diesich von diesen Gegebenheiten nicht sen Umständen nicht mehr zu denken. unbedingt großartig beeindrucken ließen. Mit einem Rückstand von 2:09 Paulo Goncalves bildete zu diesem Minuten kam der KTM-Pilot auf Rang Zeitpunkt bereits mit Sam Sunderland zwei hinter dem Briten Sam Sunder- und Marc Coma das Führungstrio, land, der nach dem Prolog auch das ging das Tempo souverän mit und Gesamtklassement anführte, ins Ziel. konnte so einen sicheren dritten Platz nach dem ersten Renntag auf seinem Auch die beiden Speedbrain Cracks Konto verbuchen. Joan Barreda und Paulo Goncalves

Foto: © Marian Chytka

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Foto: Š Marian Chytka

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Abu Dhabi

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Gesamtlänge 284 km ie Abu Dhabi Desert Chal- zweiten Gesamtrang vor. lenge bleibt weiter eine extreme Herausforderung für „Heute war es wichtig, den Kontakt Mann und Maschine. Nach der Mate- zu meinen beiden Hauptkontrahenten rialschlacht vom Vortag in der Liwa- Coma und Sunderland zu halten und Wüste warteten auch auf der dritten dabei möglichst Zeit gutzumachen. Etappe Temperaturen von über 40 Das hat trotz der extremen BedingGrad Celsius, extrem weicher Sand ungen prima geklappt. Ich konnte die und dazu eine anspruchsvolle Navi- äußerst weichen Sanddünen perfekt surfen und mich voll auf das Motorrad gation auf die Fahrer. verlassen." So Goncalves im Ziel. Der Pole Kuba Przygonski markierte an diesem Tag die schnellste Zeit. Mit Marc Coma, der den Tag mit Rang 3:37.1 6 Stunden setzte sich der KTM- drei beendete zeigte sich nicht ganz Pilot an die Spitze des Tagesklas- so zufrieden. „Ich habe heute versucht sements gefolgt vom Speedbrain-Pilo- etwas Druck zu machen und einen ten Paulo Goncalves. Der damit sein Abstand auf meine Verfolger herausgestecktes Ziel, den Startabstand auf zufahren, das ist in der Wüste allerdie beiden im Gesamtklassement vor dings gar nicht so einfach. In den ihm liegenden und an diesem Tag vor ersten zwei Stunden lief es auch ganz ihm startenden Fahrern Marc Coma gut, doch gegen die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht, ist es und Sam Sunderland aufzuholen.

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Foto: © Marian Chytka

Nach einer souveränen und fehlerfreien Fahrt erreichte Paulo zusammen mit den beiden das Tagesziel und schob sich so auf den hervorragenden

fast unmöglich die Konturen zu sehen. Die vierte Etappe dürfte sicherlich eine interessante werden.“

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Abu Dhabi

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Gesamtlänge 266 km it einer sehr guten kämpfe- „Für mich galt heute erneut die klare rischen und taktischen Leis- Ansage, dass ich " hautnah" an Marc tung hatte Speedbrain Pilot und Sam dranbleibe, um für den FinalPaulo Goncalves sich und seine tag morgen in der besseren VerfolgerSpeedbrain 450 Rally in eine ideale position starten zu können und gleichAusgangsposition für das am folgenden zeitig keine Zeit zu verlieren. Das Tag stattfindende Finale der Abu Dhabi Streckenprofil war auch heute wieder Desert Challenge gebracht. Der 34- ideal für mich, denn es war wieder jährige Portugiese musste hinter dem eine reine Sandetappe mit jeder Menge Polen Jakub Przygonsk das Rennen Surfeinlagen in den Dünen. Die Temeröffnen und zeigte erneut von Beginn peraturen allerdings sind fast unmenan eine fehlerfrei Leistung. Dabei zog schlich heiß." er alle Register eines Profi-Rallyepiloten, denn neben einem konstanten Marc Coma brachte sich und seine Topspeed galt es auch, seine beiden KTM hinter dem Briten und führenden Hauptkontrahenten Coma und des Gesamtklassements Sam SunderSunderland in Schach zu halten und land auf Position zwei ins Ziel und idealerweise mit ihnen zusammen die verkürtze weiterhin den Abstand auf den Führenden. Ziellinie zu überqueren.

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Auf der extrem weichsandigen Strecke und wie an den Vortagen bei Temperaturen jenseits der 40° Celsius sicher keine leichte Übung, doch Paulo als erfahrener Wüstenfuchs lieferte pünk-

Foto: © Marian Chytka

tlich und zuverlässig.

Mit einem Rückstand von nur 2.53 Minuten auf die Spitzenposition hatte der Spanier am letzten Tag noch alle Möglichkeiten den Gesamtsieg einzufahren. Nicht einfach, zugegeben, aber machbar.

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Foto: Š Marian Chytka

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Abu Dhabi

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Gesamtlänge 296 km it einem extrem spannenden zu bieten. Goncalves musste bei Wimpernschlagfinale ging die seinem Husarenritt also Nervenstärke Abu Dhabi Desert Challenge zeigen und gleichzeitig attackieren. 201 3 zu Ende. Paulo Goncalves Schlussendlich wurde er für diesen demonstrierte am letzten Tag erneut Einsatz mit dem Tagessieg belohnt. seine Klasse und bewies Nervenstärke. Im Endklassement fehlten lediglich Mit hauchdünnen zehn Sekunden vor 32 Sekunden auf Gesamtsieger Marc seinem schärfsten Rivalen Marc Coma Coma der bereits zum siebten Mal gewann der Portugiese die finale diesen Klassiker unter den WüstenEtappe und sicherte sich und dem Rallyes für sich entscheiden konnte. Team damit den sensationellen zweiten Gesamtrang bei diesem Wüsten- Der bis dato Führende des Gesamtklassements Sam Sunderland, kam klassiker. bei dieser letzten Etappe nur auf Der Renntag, der die Teilnehmer über Position fünf ins Ziel und büßte damit insgesamt 296 Kilometer zurück nach zuviel Zeit ein um schlußendlich als Abu Dhabi führte, war ein echter Sieger aus dieser Rallye hervorzuThriller. Paulo Goncalves startete gehen. Am Ende reichte es für den hinter Marc Coma und zog auf den Honda-Piloten so nur zu Rang drei. sehr schnellen Pisten alle Register. Aber auch die Wettbewerber waren SuperEnduro-Weltmeister Taddy hart am Gas und kämpften um die Blazusiak war bei dieser Rallye ebenTop-Positionen, denn das Strecken- falls mit von der Partie. Der Pole profil war eindeutig auf Tempo ausge- beendete sein Wüstenabenteuer mit legt und hatte nicht die navigatorischen einem siebten Gesamtrang. << und fahrtechnischen Herausforderungen der vorangegangenen Tage

Foto: © Marian Chytka

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D serie.

ie Erwartungen für die Auftaktrennen der Internationalen Deutschen Supermoto Meisterschaft lagen deutlich auf der Prominenz dieser Renn-

In der hubraumoffenen S2 Klasse bestätigte das Ergebnis des Zeittrainings die Vermutungen. Markus Class preschte seine Zweitakt-Husaberg mit einem soliden Abstand von 0,8 Sekunden auf die Pole Position, ge56 ­ Der Offroader 08/2013

folgt vom Tschechen Pavel Kejmar. Jan Deitenbach und Jürgen Künzel komplettierten die erste Startreihe. In der S1 Klasse überraschte das Ergebnis des Zeittrainings allerdings. Der Österreicher Lukas Höllbacher und Lokalmatador Andre Plogmann gaben hier den Ton an, gefolgt vom zweifachen Weltmeister Bernd Hiemer und Markus Volz.


Foto: © Thomas Trienitz

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Auftaktrennen Harsewinkel, 13./14.04.2013 08/2013 Der Offroader ­

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IDSM No. 1

NEUE SAISON, NEUE SIEGER

as erste Rennen der S1 musste nach einem üblen Startcrash von Bernd Hiemer erst abgebrochen und dann neu gestartet werden. Hiemer konnte nach Freigabe des Rennarztes sofort wieder mit frischem Helm und Motorrad an den Start gehen. Beim Neustart setzte sich Andre Plogmann wie schon zuvor gegen Lukas Höllbacher durch. Der Ostwestfale zeigte bei seinem Heimrennen keinerlei Schwäche und setzte seine Führung in den Sieg um. Der erste DM Sieg von Plogmann. Höllbacher konnte als einziger an Plogmann dran bleiben, während der drittplatzierte Markus Volz nach ein paar Runden den direkten Anschluss verloren hatte. Im Kampf um den vierten Platz fanden sich Nico Joannidis und Bernd Hiemer. Die beiden wechselten mehrmals die Positionen, gingen aber wenigen Runden vor Schluss gemeinsam zu Boden, wodurch Kevin Würterle sich Rang vier schnappte. Da Hiemer schneller wieder auf dem Motorrad war, belegte er vor Joannidis den fünfen Rang. Lukas Höllbacher hatte sich fest vorgenommen, dass ihm zu Ehren an diesem Tag noch die österreichische Nationalhymne gespielt würde. Um das zu erreichen musste er Plogmann möglichst schon beim Start im Zaum halten, was er dann auch tat. Höllbacher, Plogmann, Joannidis, Volz und Maik Voorwinden, so ging es in die erste Runde. Voorwinden war gut unterwegs und schnappte sich schnell Joannidis. Doch der Holländer bekam wenig später technische Probleme und fiel zurück bis auf den neunten Rang. Auch Markus Volz patzte, wodurch Joannidis und Hiemer nun um den dritten Platz kämpften. Die beiden liefen zur Hochform auf. Angestachelt durch ihre Auseinandersetzung im ersten Rennen brodelte es eh schon zwischen den beiden. Am Ende schob sich Hiemer in der engen Kurve vor der Boxenanlage innen an Joannidis vorbei. Joannidis stürzte während dieses Manövers und wurde Sechster. Hinter Hiemer kam Michi Herrmann als Vierter ins Ziel. Herrmann kam vom zwölften Startplatz und hatte mit dem vierten Platz ein gutes Stück Arbeit geleistet. Markus Volz wurde Fünfter. <<

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Foto: © Thomas Trienitz Foto: © Ray Archer / KTM Images

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Neuer Schauplatz für alte Streithähne Im letzten Jahr wurde die S1 vom Zweikampf zwischen Pavel Kejmar und Markus Class bestimmt. Nun, da Kejmar kurzfristig die Rückkehr in die DM beschlossen hatte und teamseitig dafür nur die S2 in Frage kam, stehen sich die beiden Widersacher erneut im Kampf um den Titel gegenüber. 201 2 konnte sich der Tscheche durchsetzen. Class möchte natürlich nicht, dass sich dies in diese Saison wiederholt, doch Kejmar legte im ersten Rennen gleich einen Traumstart hin und setzte sich vor Class. Das Tempo der Beiden war außerordentlich hoch. Während der 1 6 Rennrunden zogen sie dem auf Rang drei liegenden Jan Deitenbach auf um fast 30 Sekunden davon. Der Iserlohner hatte seinerseits wenig Not seinen dritten Rang zu verteidigen. Er fuhr sich genügend Vorsprung zu Danni Fuhrbach und Jürgen Künzel heraus, die sich im Kampf um Position vier nichts schenkten. An der Spitze fuhr Kejmar sicher seine Runden, während Class es immer wieder probierte den Tschechen zu überholen. Nachdem dies am Ende der Sandbahn klappte, währte die Führung von Class nur kurz. Kejmar konterte seinerseits und fuhr den ersten Sieg ein. Jan Deitenbach wurde Dritter, während sich Fuhrbach gegen Künzel als Vierter durchsetzen konnte. Beim Start zum zweiten Rennen herrschte Verwirrung, als Deitenbach einen deutlichen Frühstart hinlegte. Zumindest Kejmar und Künzel zauderten danach deutlich zu lange und ließen Class den Vortritt. Deitenbach fiel nach seiner Stop and Go Strafe zwar um einige Plätze zurück, wurde letztlich aber doch noch Sechster. Class führte das Rennen danach an, gefolgt von Kejmar, Jens Wiedemann, Danni Fuhrbach und Jürgen Künzel. Wiedemann leistete sich in den ersten Runden ein paar Fehler und fiel auf den fünften Rang zurück. Anders als im ersten Rennen schien Künzel dieses Mal deutlich schneller fahren zu können als Fuhrbach. Er packte sich den Rheinländer im schnellen Streckenteil, fuhr sich ein Polster heraus und wurde Dritter vor Fuhrbach und Wiedemann. Class und Kejmar setzten sich im Kampf um die Spitze erneut ab. Der Wormser konnte den Tschechen nicht abschütteln und musste sich schon nach wenigen Runden geschlagen geben. Kejmar war einfach schneller und riss die Führung an sich. Alle späteren Attacken von Class blieben wirkungslos und warfen ihm am Ende des Rennens sogar ein Stück zurück. << 08/2013 Der Offroader ­

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IDSM No. 1

Foto: © Markus Niegtsch 62 ­ Der Offroader 08/2013


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PODESTPLATZ FÜR JAN DEITENBACH BEIM DM­AUFTAKT! Beim Auftakt der internationalen deutschen SuperMoto Meisterschaft im westfälischen Harsewinkel sicherte sich Jan Deitenbach im ersten Lauf mit Rang drei einen Platz auf dem Podium. In der Klasse S2 (ohne Hubraumbeschränkung) verpasste er allerdings auf seiner Johannes-Bikes Suzuki nach einem Frühstart im zweiten Durchgang einen Podestplatz.

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praktisch gelaufen, denn noch vor dem Erlöschen der Ampel setzte er sich in Bewegung – Frühstart! „Ich hab alles wie immer gemacht, aber plötzlich ließ der Druck in der Bremse etwas nach, und das Motorrad fing leicht an zu rollen. Das darf es nicht, das gilt schon als Frühstart, und da bin ich dann sofort losgefahren.“ So lag der Iserlohner die ersten beiden Runden in Führung, aber es war klar, dass er zu einer Stop and Go Strafe anhalten musste. Nach vier Runden erfolgte der Halt und Deitenbach fiel Im ersten Rennen setzte sich der bis auf Position neun zurück. Mit orIserlohner direkt nach dem Start auf dentlich Wut im Bauch machte er sich Platz drei hinter Kejmar und Class. an die Aufholjagd und zeigte ein beDoch schon nach wenigen Runden herztes Rennen. Allerdings war das wurde der Abstand zum Führungsduo Überholen nicht einfach, da es prakgrößer. „Ich habe einfach nicht so tisch nur eine schnelle Spur gab. Denschnell meinen Rhythmus gefunden noch arbeitete sich Jan Deitenbach und war vielleicht auch etwas zu vor- bis zur letzten Runde auf Platz sieben sichtig“, so Deitenbach nach dem vor. Und in der letzten Kurve schnappte Lauf. Aber für den Rest des Feldes er sich mit einem tollen Manöver noch blieb er unerreicht. So konzentrierte Rang sechs. „So ein Mist, von den sich der Suzuki-Pilot darauf, seinen Rundenzeiten wäre Platz drei drin Vorsprung auf die Verfolger zu kon- gewesen“, ärgerte er sich nach dem trollieren und brachte damit sicher Rennen über sein Pech. „Abhaken, seinen Podestplatz ins Ziel. „Die beiden der Speed ist ok, und die Saison noch Jungs sind schon flott, aber mit Platz lang“ blickte er am Abend aber schon drei zum Meisterschaftsstart bin ich wieder optimistischer in die Zukunft. In knapp zwei Wochen steht der erste absolut happy!” Lauf zur Europameisterschaft in Italien Im zweiten Umlauf wollte Deitenbach auf dem Programm, eine Woche später mehr Druck machen. Doch schon geht es zur nächsten Runde der DM beim Start war für ihn das Rennen nach Sachsen-Anhalt. << ereits im Training zeigte sich, dass die offene Klasse in diesem Jahr deutlich an Konkurrenz zugelegt hat. Mit dem Tschechen Pavel Kejmar und Markus Class sind Meister und Vizemeister aus der S1 (450 Kubik) hinzugekommen, dazu ebenfalls der sechsfache deutsche Meister Jürgen Künzel. So war Jan Deitenbach mehr als zufrieden, dass er in der Qualifikation mit Rang drei einen Platz in der ersten Startreihe erobern konnte.

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Night of the Jumps München 2013

GIGANTISCHES FAHRERFELD MIT WELTMEISTERN, VIZE‐WELTMEISTERN UND X‐FIGHTERS‐SIEGER BEIM EM‐WETTBEWERB IN DER OLYMPIAHALLE

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Damit bietet sich den Münchener Zuschauern ein spektakulärer EM-Kampf mit vielen Trickpremieren und neuen Fahrern. Ein weiteres Highlight ist Emma McFerran. Die Australierin ist nur eine von weltweit zwei aktiven FMX Sportlerinnen und will den ersten FMX Backflip einer Frau auf bayerischem Boden springen. Nach dem durchschlagenden Erfolg der Mountain Bike Show im letzten Jahr sind auch die MTBLuftakrobaten wieder mit dabei. Hier wird u.a. Mit Libor Podmol (CZE) wird der FMX-Weltmeister der Newcomer Antti Rissanen aus Finnland für des Jahres 201 0 mit von der Partie sein. Zu ihm spektakuläre Trickpremieren in München sorgen. gesellen sich mit Brice Izzo (FRA) und Jose Wer sich dieses Spektakel in der bayerischen Miralles (ESP) zwei Vize-Champions der FIM Landeshauptstadt entgehen lässt, ist also selber Freestyle MX World Championship. Dany Torres, schuld! der spanische Red Bull X-Fighters Sieger von 2011 , greift erstmals in den EM-Kampf ein. Mit seinem Oxecutioner Flip sowie den Paris Hilton Backflip will er seinen ersten Triumph in der NIGHT of the JUMPs Serie feiern. Das wird David Rinaldo verhindern wollen, der nicht nur die Gesamtwertung der Europameisterschaft anführt, sondern auch schon zwei WM-Wettbewerbe diese Saison gewonnen hat. er 27. April 201 3 ist ein Pflichttermin für alle Extremsportsfans! Zum dritten Mal macht die NIGHT of the JUMPs Tour in der Olympiahalle München Halt. Erstmals treten die FMX Profis zur Europameisterschaft in der bayerischen Landeshauptstadt an. Und das Fahrerfeld für den dritten Wettbewerb der Freestyle MX European Championship könnte spektakulärer nicht sein.

Auch Hannes Ackermann hat sich viel vorgenommen. Der beste deutsche FMX-Fahrer, aktuell auf dem vierten Platz der EM, will vor heimischem Publikum auf das Podest springen. Dafür hat er auch wieder den Tsunami Backflip trainiert. Hannes 1 5-Jähriger Bruder Luc stellt sich im MAXXIS Race & Style und ROCKWELL Time Best Whip Contest der Weltelite. Dritter deutscher Fahnenträger ist der Berliner Kai Haase, der versuchen wird ins Freestyle Finale zu springen und im Race & Style zu triumphieren. Für den verletzten Weltmeister Remi Bizouard rückt sein Landsmann Maxime Gregoire ins Fahrerfeld, der eventuell den The Volt Trick zeigen wird. Mit Chris Brock aus England kehrt ein alter NIGHT of the JUMPs Fahrer der ersten Jahre zurück. Er wird nach sage und schreibe sieben Jahren versuchen, sich noch einmal in ein Finale zu tricksen. Vervollständigt wird das Fahrerfeld vom Spanier Maikel Melero und dem Russen Aleksey Koleshnikov, die in der Olympiahalle zum ersten Mal in dieser Saison ins EMGeschehen eingreifen. 64 ­ Der Offroader 08/2013


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Foto: Š Simon Cudby / KTM Images


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