DER OFFROADER #2

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OFFROADER

Der

DER OFFROADER -Ausgabe #2 - 01.02.2013

DAS E M AG AZI N RU N D U M DE N M OTORRAD OFFROAD- SPORT

g a t e h u R m e d h c a N

N E G I T L Ä W E B M K 0 0 0 . 4 L A M N I E H C NO A MA S upercross D N A L K A O & 2 M A N A H EI S ta rcross Ma n tova

G N U M M I T S E B T R ER STE S TA NDO


>I>I>>Inhalt >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

C OVE R :

Der Franzose Cyril Despres beendete die Dakar auch in diesem Jahr als Sieger. Bereits fünf Mal konnte der KTM­ Werkspilot diese prestigeträchtige Rallye für sich ent­ scheiden. Foto: © Maragni M. KTM Images

2 ­ Der Offroader 02/2013


>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Inhalt >>>>>>>>>>>>>>II

D E R OF F R OA D E R #2

Z us a m m e n f a s s un g d e r l e t z t e n 8 E t a p p e n

S ei t e 4

I m I n t e r v i e w D a ka r - T e i l n e h m e r F e r d i n a n d K r e i d l

S ei t e 1 8

A n a h ei m I I - V i l l o p o t o m i t er s t em S a i s o n s i eg

S ei t e 2 2

O A K L A N D - R o c z e n üb e r n i m m t üb e r n i m m t T a b e l l e n f üh r un g

S ei t e 4 0

S t a r c r o s s M a n t o v a - E r s t e S t a n d o r t b e s t i m m un g

S ei t e 4 6

N i g h t o f t h e J um p s - W a c h a b l ö s un g b e i d e r N o t J ?

S ei t e 5 6

N i g h t o f t h e J um p s - E m m a M c F e r r a n k o m m t n a c h B e r l i n

S ei t e 5 8

L e t z t e S e i t e - B M W v e r k a uf t H us qv a r n a a n . . .

S ei t e 6 0

W er i s t v er a n t wo r t l i c h , B i l d n a c h wei s e

S ei t e 6 1

IN T E R V IE W

A M A SU P E R C R O SS R U N D E III A M A SU P E R C R O SS R U N D E IV M O T O C R O SS F R E E ST Y L E F R E E ST Y L E R U B R IK

IM P R E SSU M

© Maragni M. KTM Images

D IE D A K A R 2 0 1 3

D E R O F F R O AD E R - Au s g a b e # 2 - 0 1 . 0 2 . 2 0 1 3

02/2013 Der Offroader ­

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>I>I>>DAKAR >>>>>>>>>>>>>2013 >>>>>>>>>>>>>>>>>

RUHETAG

W

ir schreiben Sonntag den 1 3. Januar 201 3 - Ruhetag bei der Dakar Ein wohlverdienter, denn den Fahrern steckten zu diesem Zeitpunkt rund 4.000 Rallyekilometer in den Knochen und weitere 4.000 mit der ein oder anderen Überraschung sollten in den nächsten Tagen noch folgen.

Der gesamte Tross hatte in der argentinischen Provinzhauptstadt San Miguel de Tucuman sein Biwak aufgeschlagen. Während die Fahrer die Rennpause zur Erholung nutzten, herrschte bei den Mecha-

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nikern Hochbetrieb. Bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius waren sie bereits seit dem Morgen bei der Arbeit, um die Motorräder für die weiteren Tage wieder einsatzbereit zu machen. Tabellenleader zur Halbzeit der Rallye war der Franzose David Casteu. Der Yamaha-Pilot verzeichnete eine Fahrtzeit von 1 9 Stunden 56 Minuten und 33 Sekunden und war damit 11 Minuten und 1 6 Sekunden besser unterwegs gewesen als der Portugiese Ruben Faria. Francisco Lopez, der bishierher 3 Etappen für sich entscheiden konnte verzeichnete Rang drei. Ebenfalls drei Etappen konnte Joan

Barreda Bort vom Husqvarna Rallye Team by Speedbrain für sich verbuchen. Trotz dieser Erfolge bekleidete der Spanier zu diesem Zeitpunkt jedoch nur Rang 41 im Zwischenklassement. Der Grund u.a. eine 1 5 minütige Zeitstrafe die er sich aufgrund eines Motorwechsels am Vorabend zur dritten Etappe einfing. Titelverteidiger Cyril Despres belegte mit etwas über 24 Minuten Rückstand Rang fünf. Auch der Franzose musste unter der Woche den Motor wechseln und bekam hierfür ebenfalls 1 5 Minuten aufgebrummt. Der KTM-Werkspilot, der in der Szene als Taktiker bekannt ist, konnte auf der ersten Hälfte noch keine Etappe für sich entscheiden. Hondas Hoffnungen auf eine Top-


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Drei Etappensiege für Joan Barreda, ein zweiter Platz für Paulo Goncalves und zwei vierte Plätze für Alessandro Botturi das war die Zwischenbilanz auf Seiten des Husqvarna Rallye Team by Speedbrain. Mit seinem 1 2. Gesamtrang und damit nur 36 Minuten hinter dem Führenden war Allesando Botturi nach wie vor auf Schlag-

distanz zur Spitzengruppe. Die Platzierungen von Paulo Goncalves (23.) und Joan Barreda (41 .) waren durch technische Pro-bleme in der Anfangsphase der Rallye bedingt und spiegelten nicht die tatsächliche Leistung dieser beiden Spitzenpiloten wieder. Das sah Berthold Hauser von BMW Motorrad und Dakar-Projektleiter ähnlich. Er resümierte nach der ersten Rennwoche: „Das derzeitige Ranking zeigt nicht das Gesamtpotenzial des Teams. Die Motorräder laufen perfekt und haben bewiesen, dass sie vor allem im Highspeed-Bereich ganz vorne dabei sind. Auch die Piloten haben eindrucksvoll belegt, dass sie gewinnen können und die anspruchsvollen Navigationsaufgaben

bei der Dakar meistern. Es gab in den letzten Tagen ein paar technische Probleme, das kostete Zeit, und deshalb sind wir im Moment nicht ganz vorne in der Gesamtwertung dabei. Wir waren aber bei fast jeder Etappe in der Spitzengruppe vertreten. In der zweiten Halbzeit werden wir bei jeder Etappe alles versuchen, um vor allem Alessandro Botturi, aber natürlich auch die anderen Teampiloten noch weiter vorne zu platzieren. Die Dakar ist und bleibt einzigartig. Sie ist mit keiner anderen Rallye auf der Welt vergleichbar und bringt uns Erfahrungen, die wir eben nur hier und damit nur einmal im Jahr machen können.“

© M. Maragni / KTM Images

Ten Platzierung bei dieser Dakar ruhten auf Helder Rodrigues. Der Portugiese hatte in dieser ersten Hälfte der Rallye so seine Probleme und lag nur auf Rang dreizehn der Tabelle und verzeichnete dabei einen Rückstand von über 41 Minuten auf die Bestzeit. Im zweiten Abschnitt der Rallye sollte es für den Portugiesen allerdings besser laufen.

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>I>I>>DAKAR >>>>>>>>>>>>>2013 >>>>>>>>>>>>>>>>>

D A K A R 2 01 3 , E T A P P E 9 Tucuman > Cordoba

853 km ­ 593 km Spezialtest

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ANGRIFF DES TITELVERTEIDIGERS

ie erste Etappe nach dem Ruhetag sollte die längste dieser Marathon-Rallye werden und die 1 40 noch im Rennen verbliebenen Fahrer der Motorradklasse von San Miguel du Tucuman nach Cordoba führen. Dabei galt es über 850 Kilometer zurückzulegen davon 593 Km als Wertungsprüfung. Diese allerdings nicht am Stück, sondern aufgeteilt in zwei Abschnitte. Man tat als Teilnehmer also gut daran, den Tag zuvor ausgiebig zur Erholung genutzt zu haben. Der erste der beiden Wertungsprüfungs-Abschnitte verfügte über eine Länge von rund 293 Km und führte die Fahrer teilweise durch waldiges Gebiet. Höchste Konzentration war also gefordert. Fehler durfte man sich hier nicht erlauben und erschwerend hinzu kam noch die Tatsache, dass die ServiceTrucks eine andere Route zu absolvieren hatten. Es war also auf der zusätzlich noch kurvenreichen Etappe Fahrkönnen gefragt. Zwischen den beiden Wertungsprüfungen lag ein neutralisiertes Teilstück von 1 27 Kilometern bevor es auf knappen 240 Kilometern noch einmal um die schnellste Zeit

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gehen sollte. Hatte man diese hinter sich gebracht, standen noch einmal 83 Km auf dem Weg ins Biwak an. Vor diesem Hintergrund sollte dieser Tag eine wahre Herausforderung für Mensch und Maschine werden. Eröffnet wurde diese Etappe von Husqvarna-Pilot Joan Barreda der die letzte Etappe vor dem Ruhetag für sich entscheiden konnte. Der Spanier gab also den Weg vor. Ihm folgten die beiden KTM-Piloten Johnny Campbell und Ivan Jakes. Cyril Despres nahm diesen Tag von Startplatz elf aus in Angriff und es sollte der Tag des Franzosen werden. Dies wurde auch Zeit wollte der KTMWerkspilot die Dakar in diesem Jahr ein weiters Mal gewinnen. Das Despres diese Etappe gewinnen wollte, wurde schon nach den ersten Wegpunkten deutlich. Mit Bestzeit trug sich der KTM-Pilot hier in die Ergebnislisten

ein. An diesem Siegeszug sollte sich auch bis zum Ende der beiden Wertungsprüfungen nichts mehr ändern und so stand der Name Despres am Abend ganz oben in der Tageswertung gefolgt von den beiden Husqvarna by Speedbrain Fahrern Joan Barreda und Alessandro Botturi der das Rennen von ziemlich weit hinten unter die Stollen nehmen musste und sich so über seinen Erfolg sehr erfreut zeigte: „Ich bin ja von ziemlich weit


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...war Cyrill Despres der sich an diesem Tag der neunten Etappe angriffslustig zeigte und diese auch prompt als Etappensieger beendete und sich auf Position zwei der Gesamtwertung schieben konnte.

TOP 5

ETAPPENERGEBNIS 1 . 1 DESPRES (FRA) KTM 5:41 :36 2. 5 BARREDA BORT (ESP) HUS 5:45:39 +00:04:03 3. 1 7 BOTTURI (ITA) HUS 5:46:50 +00:05:1 4 4. 11 FARIA (PRT) KTM 5:49:23 +00:07:47 5. 3 RODRIGUES (PRT) HON 5:50:23 +00:08:47

PECHVOGEL DES TAGES...

© Yamaha

AUF DEM WEG AN DIE SPITZE...

nach dieser neunten Etappe indess der ebenfalls auf einer KTM fahrende Portugiese Ruben Faira gefolgt von Cyrill Despres der auf die Spitzenposition einen Rückstand von lediglich etwas über 5 Minuten verzeichnete und damit über eine optimale Ausgangslage auf den Gesamtsieg verfügte, denn auch auf den Plätzen drei und vier folgten mit Francisco Lopez und Ivan Jakes zwei weitere KTMFahrer.

...war der ehemalige Spitzenreiter im Gesamtklessement David Casteu. Der Yamaha-Pilot büßte nach einer Kollision mit einer Kuh seine Tabellenführung ein und verlor so auch alle Chancen auf eine Top-Five Platzierung.

TOP 5

© DPPI media

Für den Gesamtführenden vor dieser neunten Etappe, dem Franzosen David Casteu; stand dieser Tag unter keinem guten Stern. Der Yamaha-Pilot kollidierte mit einer

Kuh und konnte nur unter großen Schmerzen die Etappe beenden. Auch sein Gefährt blieb bei diesem Zwischenfall nicht verschont, ein Stein sorgte für ein Loch im Treibstofftank und so war der Pechvogel mehrfach an diesem Tag dazu verdammt anzuhalten um Treibstoff nachzufüllen. Entsprechend verzeichnete er am Abend einen Rückstand von 2 Stunden und neun Minuten. Im Gesamtklasse-ment warf ihn dies auf Position 21 zurück. Die Tabellenführung übernahm

© M. Maragni / KTM Images

hinten gestartet und musste daher jede Menge Staub schlucken. Trotzdem blieb ich heute voll am Gas und bin froh, dass alles geklappt hat. Es lief absolut rund, und wenn ich weiter vorne hätte starten können, wäre auch der Etappensieg drin gewesen.“

GESAMTKLASSEMENT NACH ETAPPE 9 1 . 11 FARIA (PRT) KTM 25:57:1 2 2. 1 DESPRES (FRA) KTM 26:02:35 +00:05:23 3. 7 LOPEZ (CHL) KTM 26:06:1 5 +00:09:03 4. 32 JAKES (SVK) KTM 26:1 4:08 +00:1 6:56 5. 1 7 BOTTURI (ITA) HUS 26:20:1 0 +00:22:58 02/2013 Der Offroader ­

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D A K A R 2 01 3 , E T A P P E 1 0 Cordoba > La Rioja

636 km ­ 357 km Spezialtest

V

Vorentscheidung gefallen?

ielen Fahrern der Motorradklasse dürfte der vorrangegangene Tag noch in den Knochen gesteckt haben, denn sie hatten die längste Etappe bei dieser Dakar hinter sich gebracht. Der zehnte Fahrtag kam da mit einer Verbindungsetappe von 297 Km und einer Wertungsprüfung von im Vergleich geradeeinmal 357 Km schon etwas kürzer daher. Von den Gegebenheiten her war diese Etappe vergleichbar der vom Vortag und für argentinische Verhältnisse somit typisch und so hieß es auch an diesem Tag für die verbliebenen 1 37 Biker Augen auf und höchste Konzentration. Eröffnet wurde dieser Fahrtag vom Vortagessieger Cyril Despres dessen augenscheinliches Ziel es in dieser zweiten Woche war die Dakar gewinnen zu wollen. Die Chancen standen zu diesem Zeitpunkt auch optimal, betrug sein Rückstand im Gesamtklassement auf den Führenden geradeeinmal 5 Minuten 23 Sekunden und dieser Führende war kein geringerer als sein "Edelhelfer" Ruben Faira. Auch die Plätze vier und fünf der Gesamtwertung beanspruchten KTM-Piloten und so kann sich an dieser Stelle jeder so selbst seine Gedanken machen ob nicht schon bei dieser Etappe soetwas wie eine Vorentscheidung fallen würde. Auch wenn Despres diese Etappe nicht für sich entscheiden konnte, was er vielleicht auch nicht unbedingt wollte, so konnte er doch mit 8 ­ Der Offroader 02/2013


>>>>>>>>>>DAKAR >>>>>>>>>>>>>>2013 >>>>>>>>>II Für Jordi Viladoms sollte es der letzte Tag bei dieser Dakar werden. Technische Probleme zwangen den Spanier zur vorzeitigen Aufgabe

seinem zweiten Tagesrang hinter Husqvarna by Speedbrain Pilot Joan Barreda Bort die Führung im Gesamtklassement übernehmen. In Sachen Gesamtsieg war für Barreda Bort der Zug allerdings bereits abgefahren, ihm ging es vorzugsweise nur noch um Einzelerfolge. Mit einem Rückstand von über drei Stunden auf die Bestzeit war für den Spanier kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Ruben Faria beendet den Renntag mit einem Rückstand von etwas über 9 Minuten auf den Tagessieger auf Position neun. In der Gesamtwertung bedeutete dies Rang zwei. Sein Rückstand auf Despres betrug dabei lediglich 1 Minute und 37 Sekunden, womit der Portugiese also durchaus noch in Schlagdistanz war.

TOP 5

Auf den Plätzen drei und vier blieb alles beim Alten. Gleich vier Fahrer mit Motorrädern des österreichischen Herstellers aus Mattighofen bekleideten die ersten vier Plätze und damit war zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon klar, dass der Sieg auch in diesem Jahr an einen KTMFahrer gehen würde und kaum einer zweifelte noch daran das dieser am Ende nicht Cyril Despres heißen könnte. Allerdings immer vorrausgesetzt, dass nicht noch etwas unerwartetes passiert, denn immerhin sind wir hier bei der Dakar. Honda-Pilot Helder Rodrigues, der sich einen Top-Ten Platz oder gar einen Platz unter den besten fünf am Ende der Rallye ausgerechnet hatte, kam im ersten Teil dieser zehnten Etappe gut zurecht. Erst

ETAPPENERGEBNIS 1 . 5 BARREDA (ESP) HUS 4:43:1 4 2. 1 DESPRES (FRA) KTM 4:44:29 +00:01 :1 5 3. 20 GONÇALVES (PRT) HUS 4:45:58 +00:02:44 4. 1 2 PEDRERO (ESP) KTM 4:47:41 +00:04:27 5. 29 CASELLI (USA) KTM 4:50:1 0 +00:06:56

in der zweiten Hälfte verlor der Portugiese etwas Zeit und trug sich so mit 9:34 Minuten Rückstand auf Platz neun der Ergebnisliste ein. In Der Gesamtwertung belegte Rodrigues zu diesem Zeitpunkt Rang sechs und lag damait absolut im Soll. Für Jordi Vildaoms sollte es kein guter Tag werden. Bei Kilometer 1 65 kam für den Husqvarna-Fahrer aufgrund eines technischen Problems das vorzeitige Aus. "Ich habe alles in meiner Macht stehende getan um das Bike wieder fahrbereit zu bekommen, doch es hat nicht sollen sein. Die Dakar 201 3 ist damit für mich beendet, nun gilt es den Blick nach vorne richten und 201 4 erneut angreifen."

TOP 5

GESAMTKLASSEMENT NACH ETAPPE 10 1 . 1 DESPRES (FRA) KTM 30:47:04 +00:00:00 2. 11 FARIA (PRT) KTM 30:48:41 +00:01 :37 3. 7 LOPEZ (CHL) KTM 31 :00:45 +00:1 3:41 4. 32 JAKES (SVK) KTM 31 :05:25 +00:1 8:21 5. 1 7 BOTTURI (ITA) HUS 31 :11 :29 +00:24:25 02/2013 Der Offroader ­

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>I>I>>DAKAR >>>>>>>>>>>>>2013 >>>>>>>>>>>>>>>>>

D A K A R 2 01 3 , E T A P P E 1 1 La Rioja > Fiambalà

483 km ­ 221 km Spezialtest

D

Zweiter Etappensieg für Rookie Caselli

ie Zahl der noch im Feld befindlichen Fahrer wurde zunehmend kleiner und so nahmen diese elfte Etappe nur noch 1 33 Fahrer in Angriff. Prominentester Ausfall dürfte wohl der von David Casteu gewesen sein der am Vortag mit einer Kuh kollidierte und sich dabei die Schulter auskugelte, die Etappe aber dennoch zu Ende fuhr

Zunächst stand an diesem elften Fahrtag eine 256 Kilometer lange Verbindungsetappe auf dem Plan bevor es in die argentinische Dünenlandschaft gehen sollte. Geplant war an diesem Tag eigentlich eine 221 Km lange Wertungsetappe, doch von Seiten des Veranstalters entschloss man sich am Vorabend diese um 30 Km zu kürzen und so blieben nur noch 1 91 km übrig. Als erstes wurde Vortagessieger

Joan Barreda Bort gefolgt von Cyril Despres auf die Reise geschickt und letzterer hatte nur noch eines im Sinn, nämlich diese Rallye gewinnen zu wollen. Doch diese elfte Etappe sollte so gar nicht nach dem Geschmack des Franzosen sein. Der Weg führte die Fahrer von La Rioja nach Fiambala und der Zielort wurde von Despres dann am Abend auch gleich mal als "Drecksloch"

H E L D E R R O D R IG U E S H RC H o n d a " Ich bin sch on seh r en ttä usch t, den n ich wa r h eute seh r sch n ell un terwegs vora llem a uf den stein igen Pa ssa gen un d in den D ün en sin d m ir kein e Na viga tion sfeh ler un terla ufen . Ein Eta ppen sieg wä re h eute im B ereich des Möglich en gewesen . S ta ttdessen wurde es kein guter Ta g für da s Tea m . Ein Zweig h a tte ein Ka bel durch tren n t wora uf der Motor sofort stoppte. Es h a t m ich ein e Men ge Zeit gekostet da s Problem zu fin den un d zu beh eben . Es ist um so beda uerlich da wir h eute a n greifen wollten wa s m ir zu B egin n gut gela n g. Es wa r h eute ein fa ch n ich t un ser Ta g. "

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Am besten zurecht mit diesen Bedingugen kam Dakar-Neuling Kurt Caselli, kennt der US-Amerikaner solche Gegebenheiten doch von der Baja 1 000 her. Nicht verwunderlich also, dass der KTM-Pilot sich am Abend auf Platz eins der Tageswertung wiederfand.

Kurs. Es war somit nicht unbedingt überraschend das sich einige Fahrer auch gleich mal verfuhren. Darunter auch der im Gesamtklassement zu diesem Zeitpunkt auf Rang vier geführte Ivan Jakes. Er bog zufrüh Richtung Osten ab und verlor so wertvolle Zeit, ebenso wie diejenigen, die seinen Spuren vertrauten. Am Ende musste sich Jakes mit Rang acht begnügen. Honda-Pilot Helder Rodrigues machte an diesem

Cyril Despres hingegen konnte mit Tagesrang drei hinter Caselli und Paulo Goncalves seine Führung im Gesamtklassement verteidigen. Edelhelfer Faria büßte an diesem Tag einige Minuten ein, wodurch der Vorsprung von Despres auf 1 3:1 6 Minuten anwuchs. War damit der Drops etwa schon gelutscht?

Einen Vorteil hatten auch diejenigen im Fahrerfeld, die der Navigation mächtig waren, denn diese stand an diesem Tag besonders hoch im

TOP 5

ETAPPENERGEBNIS 1 . 29 CASELLI (USA) KTM 2:55:01 2. 20 GONÇALVES (PRT) HUS 2:59:46 +00:04:45 3. 1 DESPRES (FRA) KTM 3:01 :25+00:06:24 4. 1 2 PEDRERO (ESP) KTM 3:05:1 9 +00:1 0:1 8 5. 7 LOPEZ (CHL) KTM 3:05:52 +00:1 0:51

Tag in Sachen Navigation hingegen alles richtig und konnte sich so zunächst auf Rang zwei behaupten. Doch gegen Ende machte ein Zweig die Hoffnungen des Portugiesen auf einen Podestplatz zu nichte. Denn dieser durchtrennte ein Kabel worauf die Honda sofort ihren Dienst einstellte. Bis das Problem erkannt und behoben war, waren 48 Minuten ins Land gegangen und statt eines sicherlich verdienten Podestplatzes wurde es nur ein enttäuschender 28. Rang an diesem Tag und auch im Gesamtklassement büßte er Plätze ein und so fiel er von Rang sechs auf Position neun zurück.

© M. Maragni / KTM Images

bezeichnet. Diese Aussage bezog sich allerdings mehr auf die Bedingungen die die Teilnehmer an diesem Tag vorfanden. Denn starke Regenfälle gestallteten die Geschichte äußerst schwierig. Trifft nämlich Wasser auf Sand, so wird dieser zu einem ziemlichen Brei und das ist dann wirklich nicht mehr lustig.

TOP 5

GESAMTKLASSEMENT NACH ETAPPE 11 1 . 1 DESPRES (FRA) KTM 33:48:29 2. 11 FARIA (PRT) KTM 34:01 :45 +00:1 3:1 6 3. 7 LOPEZ (CHL) KTM 34:06:37 +00:1 8:08 4. 32 JAKES (SVK) KTM 34:1 2:02 +00:23:33 5. 1 7 BOTTURI (ITA) HUS 34:1 8:01 +00:29:32 02/2013 Der Offroader ­

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>I>I>>DAKAR >>>>>>>>>>>>>2013 >>>>>>>>>>>>>>>>>

D A K A R 2 01 3 , E T A P P E 1 2 Fiambalà > Copiapò

715 km ­ 319 km Spezialtest

E

Von Argentinien zurück nach Chile

s ist Donnerstag der 1 7. Januar 201 3 und die restlichen 1 30 Motorradfahrer nehmen die zwölfte Etappe unter die Stollen die sie von Argentinien zurück nach Chile führen sollte wo die Rallye am 5. Januar ihren Anfang nahm und am kommenden Samstag auch ihr diesjähriges Ende finden würde. Insgesamt 31 9 Wertungskilometer galt es an diesem Donnerstag zu bewältigen und erneut ging es dabei durch die berühmt-berüchtigte Atacama-Wüste. Das Besondere an dieser Etappe sollte aber nicht

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unbedingt diese Wüste sein, denn heute ging es hoch, sehr hoch hinaus. Bevor nämlich die Wertungsetappe mit ihren 31 9 Km auf dem Plan stand, galt es zunächst noch die Anden zu überqueren und das führte die Motorräder in eine Höhe von 4.700 Metern und dort oben ist die Luft verdammt dünn von den Temperaturen ganz zu schweigen. Helder Rodrigues sprach am Abend von Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt während es in der Wüste dann wieder hochsommerlich

warm war. Nichts also für Leute die mit ihrem Kreislauf ein wenig auf Kriegsfuß stehen. Wie schon auf der Etappe zuvor, so stand auch diesmal wieder die Navigation im Vordergrund. Standardgemäß wurde die Etappe vom Vortagessieger eröffenet und der hieß ja bekanntlich Kurt Caselli. Paulo Goncalves und Cyril Despres folgten auf den Startplätzen zwei und drei. Als sechster ging Joan Barreda auf die beschwerliche Reise und dieser markierte dann auch


>>>>>>>>>>DAKAR >>>>>>>>>>>>>>2013 >>>>>>>>>II gleichmal bei Wegpunkt eins Bestzeit. Obwohl der Spanier das gesamte Fahrerfeld über die Hälfte der Distanz kontrollieren konnte, musste er bei der Führungsarbeit in den Dünen etwas Zeit abgeben, kam aber trotzdem, auch Dank einer fulminanten Aufholjagd, mit nur drei Minuten Rückstand ins Ziel. Mann des Tages war aber weder ein KTM- noch ein HusqvarnaFahrer, denn gewonnen wurde diese Etappe von einem YamahaFahrer und zwar von Frans Verhoeven. Der Niederländer absol-

vierte die Wertungsetappe in 3 Stunden 49 Minuten und 1 5 Sekunden und damit 1 :38 Minuten schneller als Ruben Faira der an diesem Tag Platz zwei für sich beanspruchte. Helder Rodrigues, dem am Vortag ein technisches Problem einen Platz in den Top-Five verhagelte, kam mit 3:1 5 Minuten Rückstand auf die Siegeszeit ins Ziel und verbuchte damit Rang fünf. Und was war mit Cyril Despres? Der Franzose hatte im Ziel einen

Rückstand von 9:1 5 Minuten und fand sich nur auf Rang vierzehn wieder. Im Gesamtklassement büßte er damit zwar Zeit auf seinen Verfolger Ruben Faira ein, doch der verbliebene Vorsprung von 5:39 Minuten sollte wohl ausreichen um sich am Samstag in Santiago de Chile als Sieger feiern lassen zu können. Bei einem Blick auf die Ergebnisliste dürften auch die letzten Zweifel ausgeräumt sein, dass dem nicht so sein könnte und damit sind nicht unbedingt die Zeiten gemeint.

JO A N B A R R E D A H u s q varn a Ral l ye Team by S peed brai n

TOP 5

ETAPPENERGEBNIS 1 . 1 5 VERHOEVEN (NLD) YAM 3:49:1 5 2. 11 FARIA (PRT) KTM 3:50:53 +00:01 :38 3. 5 BARREDA (ESP) HUS 3:52:1 6 +00:03:01 4. 1 4 DUCLOS (FRA) SHE 3:52:32 +00:03:1 7 5. 3 RODRIGUES (PRT) HON 3:52:50 +00:03:35

© DPPI media

" Ich gin g von A n fa n g a n voll zur S a ch e, la g ga n z vorn e, büß te a ber bei der Füh run gsa rbeit in den D ün en ein pa a r Min uten ein . Ich kon n te sch n ell wieder a ufsch ließ en un d die verloren e Zeit bis zum En de fa st wieder gutm a ch en . A lles in a llem wa r es ok für m ich h eute. "

TOP 5

GESAMTKLASSEMENT NACH ETAPPE 12 1 . 1 DESPRES (FRA) KTM 37:46:59 2. 11 FARIA (PRT) KTM 37:52:38 +00:05:39 3. 7 LOPEZ (CHL) KTM 38:00:39 +00:1 3:40 4. 32 JAKES (SVK) KTM 38:07:1 5 +00:20:1 6 5. 1 2 PEDRERO (ESP) KTM 38:28:1 3 +00:41 :1 4 02/2013 Der Offroader ­

13


>I>I>>DAKAR >>>>>>>>>>>>>2013 >>>>>>>>>>>>>>>>>

D A K A R 2 01 3 , E T A P P E 1 3 C o pi a pò > L a S e r e n a

7 3 5 km ­ 4 4 1 km S p e z i a l t e s t

M

DIE LETZTE GROßE HERAUSFORDERUNG

Auch wenn diese Etappe noch die ein oder andere Überraschung in Sachen Gesamtwertung hätte bringen können, so glaubten doch nur Wenige, das der diesjährige Gesamtsieger nicht Cyril Despres heißen könne. Zugegeben, eine Rallye wie die Dakar ist erst dann zu Ende, wenn man am Zielort angekommen ist. Doch das sich Despres, der seit dem zehnten Fahrtag das Gesamtklassement anführte das Heft auf den letzten Kilometern noch aus der Hand nehmen ließe, galt als eher unwahrscheinlich. Sicherlich, ein Sturz, ein technischer Defekt oder gar ein kapitaler Navigationsfehler könnten wichtige Minuten im Kampf um den Sieg dahinraffen lassen, zumal der Vorsprung des Franzosen vor dieser Etappe auf den Zweitplatzierten im Gesamtklassement gerade einmal knappe acht Minuten betrug. Wie schnell ein technischer Defekt wichtige Minuten fressen kann, durfte Helder Rodrigues unter der Woche feststellen, der fast 50 Minuten brauchte bis er den Fehler 14 ­ Der Offroader 02/2013

gefunden und behoben hatte. Allerdings lief die KTM des Tabellenleaders bisher tadellos, naja nicht ganz, denn einen Motorenwechsel musste bereits durchgeführt werden für den es dann auch eine Starfzeit von 1 5 Minuten gab. Zum Einsatz kam der Motor eines Privatiers und dieses Aggregat verrichtete seine Dienste bisher ohne Komplikationen. Gestürzt war Despres bisher auch nicht und Fehler in der Navigation waren ihm auch noch keine gravierenden unterlaufen. Also, warum sollte so kurz vor Schluß noch etwas außergewöhnliches passieren? Zumal sich auf den vier Positionen hinter ihm ein KTM-Pilot nach dem anderen einreihte.

und drei. Doch das Glück sollte dem Amerikaner an diesem Tag nicht hold sein. Kurz vor dem Ziel verreckte seine KTM aufgrund eines Motorenproblems. Somit aus der Traum von einem weiteren Etappensieg. Den sicherte sich hingegen einmal mehr der Chilene Francisco Lopez. Mit diesem Sieg machte es der Chilene dann auch gleich mal wieder spannend, denn Despres verlor an diesem Tag satte 5:25 Minuten. Ruben Faria sogar derer 1 4:1 7 Minuten der damit seinen zweiten Gesamtrang an Lopez abtreten durfte. Der nun mit einem Rückstand von 8:1 5 Minuten auf Despres die Schlußetappe am Samstag in Angriff nehmen würde.

Eröffnet wurde diese Etappe vom Vortagessieger Frans Verhoeven, mit dem Ausgang dieser Etappe sollte der Neiderländer allerdings nichts zu tun haben. Er verbuchte am Ende des Tages Platz 25. Besser lief es für seinen Kollegen Olivier Pain der sich auf Rang acht platzierte.

Eigentlich war an diesem Tag die Vorentscheidung gefallen, denn die Letzte Etappe sollte nur eine Wertungsprüfung von 1 28 Km länge behinahlten und das Depres auf dieser über 8 Minuten verlieren würde, daran glaubte kaum noch jemand.

Zunächst war es Joan Barreda Bort der die Zeiten vorgab doch auch er hatte der Armada von KTMPiloten in Form von Despres, Caselli, Lopez und Juan Pedrero im weiteren Verlauf nichts entgegenzusetzen. Despres bekam noch einmal richtig Feuer unter dem Hinter gemacht und das aus den eigenen Reihen, zumindest was die Motorrad-Marke betraf. Am Ende des ersten Abschnittes war es nämlich der USAmerikaner Kurt Caselli der sich an die Spitze des Klassements setzen konnte. Despres und Lopez folgten auf den Positionen zwei

© M. Maragni / KTM Images

it der dreizehnten und somit vorletzten Etappe bog die Dakar 201 3 am 1 8. Januar auf die Zielgerade ein. Ein Spaziergang sollte diese 1 3. Etappe jedoch nicht werden, denn auf dem Weg von Copiapo nach La Serena galt es nocheinmal 735 Km hinter sich zubringen davon allein 441 Km als Wertungsprüfung. Geprägt war diese Etappe von der ein oder anderen schnellen Passage als auch von gewaltigen Dünenlandschaften.


>>>>>>>>>>DAKAR >>>>>>>>>>>>>>2013 >>>>>>>>>II

TOP 5

ETAPPENERGEBNIS 1 . 7 LOPEZ (CHL) KTM 3:44:54 2. 1 DESPRES (FRA) KTM 3:50:1 9 +00:05:25 3. 20 GONÇALVES (PRT) HUS 3:50:23 +00:05:29 4. 1 2 PEDRERO (ESP) KTM 3:52:36s +00:07:42 5. 5 BARREDA BORT (ESP) HUS 3:53:1 8 +00:08:24

TOP 5

GESAMTKLASSEMENT NACH ETAPPE 13 1 . 1 DESPRES (FRA) KTM 41 :37:1 8 2. 7 LOPEZ (CHL) KTM 41 :45:33 +00:08:1 5 3. 11 FARIA (PRT) KTM 41 :51 :59 +00:1 4:41 4. 32 JAKES (SVK) KTM 42:02:03 +00:24:45 5. 1 2 PEDRERO (ESP) KTM 42:20:49 +00:43:31 02/2013 Der Offroader ­

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>I>I>>DAKAR >>>>>>>>>>>>>2013 >>>>>>>>>>>>>>>>>

D A K A R 2 01 3 , E T A P P E 1 4 La Serena > Santiago

626 km ­ 128 km Spezialtest

SCHLUßSPURT

In wie weit dieser Motorenwechsel wirklich nötig war, wird man wohl nie erfahren, denn der Chilene wäre durchaus ein Kandidat für den Gesamtsieg gewesen. Allen Verschwörungstheoretikern sei aber versichert, wer bei der Dakar soweit kommt wie Francisco Lopez und einen eventuellen Gesamtsieg so nah vor Augen hat, der wird wohl kaum freiwillig den Motor wechseln um einem Cyril Despres den Sieg zu schenken. Dafür sind die Anstrengungen im Rahmen dieser Marathonrallye einfach zu hoch. Vor diesem Hintergrund war die Rallye eigentlich entschieden, denn Despres´ Edelhelfer Ruben Faria verzeichnete bereits einen Rück16 ­ Der Offroader 02/2013

© M. Maragni / KTM Images

8:1 5 Minuten so der Vorsprung von Cyril Despres in der Gesamtwertung der Dakar 201 3 vor dieser vierzehnten und letzten Etappe und vor seinem Marken-Kollegen Francisco Lopez. Würde dieser Vorsprung reichen? Er sollte, denn der Chilene hatte das Pech am Vorabend noch den Motor wechseln zu müssen und dafür gibt es ja bekanntlich 1 5 Minuten aufgebrumt und damit hatte er sich aus dem Kampf um den Gesamtsieg verabschieden müssen.


>>>>>>>>>>DAKAR >>>>>>>>>>>>>>2013 >>>>>>>>>II stand von 1 4:41 Minuten. So gesehen stand Despres unter keinem großen Druck und musste diesbezüglich also auch kein Risko eingehen zumal dieser letzte Fahrtag auch nur eine 1 28 Km lange Wertungsetappe enthielt. Hier fast 1 5 Minuten zu kassieren wäre schon wirkliches Pech. Passieren kann soetwas natürlich immer und so stellte sich auch die Frage wie sich Faria in einem Fall der Fälle verhalten würde. Würde er zu Gunsten von Despres zurückstecken?

Fahrzeit noch 1 5 Minuten für besagten Motorenwechsel gesellten, reichte es nur zum 39 Platz. Gewonnen wurde diese 1 4. Etappe von Ruben Faria der für die 1 28 Km lange Speciale 1 :43:06 Stunden benötigte. Platz zwei mit geradeeinmal 8 Sekunden Rückstand ging an Joan Barreda Bort der seinem Team damit einen weiteren Podestplatz bei einer Etappe bescherte. In der Endabrechnung belegte der Spanier mit einer Gesamtfahrzeit von 46:29:04 Rang siebzehn.

Schnellster Fahrer an diesem Tag war in der Tat Francisco «Chaleco» Despres ging an diesem Tag tatLopez der noch einmal ordentlich sächlich kein Risiko mehr ein. Zu attackierte. Doch da sich zu seiner groß wahrscheinlich wohl auch die

Angst der von Privatier Marek Dabrowski übernommene Motor könne vielleicht doch noch auf den letzten Metern schlapp machen. Auf Rang vierzehn trug sich der KTM-Werkspilot in die Ergebnisliste ein und konnte mit diesem Platz seinen fünften Dakar-Sieg unter Dach und Fach bringen. Die Titelverteidigung war damit gelungen. Für KTM war es eine absolut erfolgreiche Dakar denn die Plätze eins bis fünf wurden allesamt von KTM-Fahrern belegt. Bester "Nicht KTM-Pilot" war Yamaha-Pilot Olivier Pain mit Rang sechs gefolgt von Honda-Pilot Helder Rodrigues.

TOP 5

ETAPPENERGEBNIS 1 . 11 FARIA (PRT) KTM 1 :43:06 2. 5 BARREDA BORT (ESP) HUS 1 :43:1 4 +00:00:08 3. 3 RODRIGUES (PRT) HON 1 :43:30 +00:00:24 4. 1 03 PATRAO (PRT) SUZ 1 :44:27 +00:01 :21 5. 9 PAIN (FRA) YAM 1 :45:20 +00:02:1 4

© M . M a ra g n i / KTM I m a g e s

Der Sieger der Dakar 201 3 Cyril Despres (r) und sein zweitplatzierter "Edelhelfer" Ruben Faria (l) .

TOP 5

GESAMTKLASSEMENT ENDSTAND 1 . 1 DESPRES (FRA) KTM 43:24:22 2. 11 FARIA (PRT) KTM 43:35:05 +00:1 0:43 3. 7 LOPEZ (CHL) KTM 43:43:1 0 +00:1 8:48 4. 32 JAKES (SVK) KTM 43:48:1 6 +00:23:54 5. 1 2 PEDRERO (ESP) KTM 44:1 9:51 +00:55:29 02/2013 Der Offroader ­

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# 1 2 5 F E R D IN A N D K R E ID L

>I>I>>DAKAR >>>>>>>>>>>>>2013 >>>>>>>>>>>>>>>>>

(AUT, KLS Rally Raid Team, KTM 450 Rallye Replica)

Der Österreicher Ferdinand Kreidl war einer von vielen Privatiers die das Abenteuer Dakar in diesem Jahr auf sich genommen haben. Die rund 8.000 Kilometer bewältigte er dabei auf einer KTM 450 Rallye Replica und am Ende trug er sich mit einer Fahrtzeit von 60:01 :48 Stunden auf Platz 88 des Gesamtklassements ein, dies trotz einer Ellenbogenverletzung die er sich bei einem Sturz zugezogen hatte. Am Ende der Rallye haben wir Ferdinand Kreidl einige Fragen gestellt.

18 ­ Der Offroader 02/2013


>>>>>>>>>>DAKAR >>>>>>>>>>>>>>2013 >>>>>>>>>II Frage: Du fährst unter der Bewerbung von KLS ADVANCE Rally Raid TEAM. Wer gehört zum Team und wie lange fährst du dort schon?

FERDINAND KREIDL: Wir sind 3 Fahrer und zum

Team gehören Georg Schöninger, Johannes Lukas und eben meine Person. Wir sind seit ca. 2 Jahren ein Team und bestreiten Rennen wie EVIA-Rally, Bulgarien Offroadmarathon, Dalmatienrally aber auch die FIM Cross CountryRallyWM: AbuDhabi, Sardinen und Pharaonsrally

Frage: Es würde unsere Leser interessieren, wie man sich als Privatier nach der spätabendlichen Ankunft im Biwak, dem Motorradservice und wenigen Stunden Schlaf am nächsten Morgen wieder motiviert aufs Bike zu steigen?

alleine bewältigen können.

Frage: Die Fans sehen das Ihr 14 Tage im "Sandkasten spielt", wieviel Zeit musst Du in der Vorbereitung für die Dakar wöchentlich für Training und Technikvorbereitung aufwenden?

FERDINAND KREIDL: Grundlagenausdauer am

Heimtrainer zumindest 1 0 h, Kraft-Rumpftraining 3h und am Wochenende Training am Motorrad. Zusätzlich noch der ganze organisatorische Aufwand für Nennung, Lizenz, medizinische Untersuchung, Flug buchen, Ausrüstung organisieren, Sponsorensuche uvm. Da kommen dann je Woche nochmals oft 5 bis 1 0h über einen Zeitraum von mehreren Monaten hinzu.

FERDINAND KREIDL: Es ist der unbedingte

Wunsch und Wille das Ziel der Rally Dakar zu erreichen, da werden Müdigkeit, Verletzungen, usw. ausgeblendet

Frage: Wie muss man sich das vorstellen, Privatfahrer bei der Dakar. Musst Du alles allein machen oder steht Dir ein Mechaniker zur Seite?

FERDINAND KREIDL: Ich habe mich bei einem Frage: Sollte jetzt einer Lust auf die Dakar oder eine Marathonrallye haben, welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein, um überhaupt eine Teilnahme ins Auge zu fassen?

FERDINAND KREIDL: Körperliche Fitness, d.h. vor allem die Kondition muß perfekt sein: endlose Stunden am Heimtrainer oder am Fahrrad sind Voraussetzung um sich nach einem anstrengenden Tag wieder schnell regenerieren zu können. Ohne diese körperlichen Voraussetzungen schafft man es im Kopf kaum die Dakar zu bewältigen. Man muß auch alleine sein können und Stresssituationen

Serviceteam eingekauft: Team Kaiser aus Deutschland. Thorsten Kaiser und sein Mechaniker erledigen sämtliche Service- und Wartungsarbeiten. Die beiden haben perfekt gearbeitet, ich habe mein Bordwerkzeug kein einziges mal benötigt.

Frage: Mit welchen Kosten muss man kalkulieren um eine Dakar in Angriff nehmen zu können?

FERDINAND KREIDL: Ohne Motorrad kann und sollte man ca. € 45.000,- einkalkulieren.

Frage: Was fasziniert Dich an der Dakar das Du dich diesem Risiko und den enormen Strapazen aussetzt? 02/2013 Der Offroader ­

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>I>I>>DAKAR >>>>>>>>>>>>>2013 >>>>>>>>>>>>>>>>> Frage: Wie bist Du mit der Organisation von Seiten des Veranstalters zufrieden, gibt es etwas, was Deiner Meinung nach verbesserungswürdig wäre?

FERDINAND KREIDL: Das Rennen ist perfekt organisiert. Tolle Notfallorganisation.

Frage: Gibt es etwas, was Dir bei dieser Dakar besonders positiv aufgefallen ist?

FERDINAND KREIDL: Die Begeisterung der MenFERDINAND KREIDL: Es ist das anstrengenste

Rennen welches man im Bereich Motorrad erleben kann. Es ist jede Faser von Körper und Geist gefordert und man muß täglich ums durchkommen kämpfen.

schen in Argentinien – die lieben unseren Sport. Und auch enorme Naturerlebnisse: Pinguine am Meer, riesige Dünen, täglich oftmals 5 Verschiedenen „Vegetationszonen“. Dreimal auf knapp 5000m und dann am Nachmittag wieder in die Wüste.

Frage: Welche Etappe war für Dich persönlich die schwerste, welche die leichteste?

Frage: Wie lässt sich das Gefühl beschreiben wenn man bei der letzten Etappe das Ziel erreicht?

FERDINAND KREIDL: Leichte Etappen gibt es

FERDINAND KREIDL: Erleichterung es „überlebt“

Frage: Gab es Momente an denen Du an Aufgabe gedacht hast und Du Dir die Frage gestellt hast was Du hier eigentlich tust?

Ferdinand, wir danken Dir für die Beantwortung unserer Fragen und wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und Gesundheit.

bei der Dakar nicht, sind die Tage mal von der Strecke her kurz ist die Strecke sehr schwer. Ist die Strecke mal leichter so ist diese um so länger.

FERDINAND KREIDL: Nein, die Frage hab ich

mir nie gestellt. Wenn man sich diese Frage stellt, dann hat man sich, so glaube ich zumindest, im Vorfeld menthal nicht richtig auf diese Rallye vorbereitet.

Frage: Steht die Dakar 2014 bereits in Deinem Terminkalender?

FERDINAND KREIDL: Ist noch offen und hängt vor allem von den Sponsoren ab.

20 ­ Der Offroader 02/2013

zu haben – riesen Freude und Stolz auf sich selbst, da man sich als Privatfahrer vor allem ja selbst besiegt.


>>>>>>>>>>DAKAR >>>>>>>>>>>>>>2013 >>>>>>>>>II

02/2013 Der Offroader 足

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19.01.2013 ­ Runde III

Anaheim 2 Villopoto siegt bei den "Großen" Roczen erneut auf zwei bei den "Kleinen" 22 ­ Der Offroader 02/2013


>>>>>>>>supercross >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>II

RUND 37.800 ZUSCHAUER WAREN IM ALTEHRWÜRDIGEN ANGEL STADIUM DABEI, ALS TITELVERTEIDIGER RYAN VILLOPOTO SEINEN ERSTEN SAISONSIEG FEIERN DURFTE. ES WAR IM ÜBRIGEN DAS 59. SUPERCROSS DAS AN DIESER WIRKUNGSSTÄTTE ÜBER DIE BÜHNE GING. 02/2013 Der Offroader ­

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VILLOPOTO SETZT ZUM ANGRIFF AN 450er

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© S u z u ki

© S . C u d b y / KT M I m a g e s

Den Nuclear Cowboyz® Holeshot sicherte sich an diesem Abend zwar auch ein Kawasaki-Fahrer, doch es war Jake Weimer der beim Fallen des Startgatters am schnllsten reagierte und so als erster in die erste Kurve einbog. Ihm folgten die beiden Honda Muscle Milk Teamkollegen Justin Barcia und Trey Canard. Ryan Villopoto nahm das Rennen von Rang sechs aus in Angriff und dies mit dem absoluten Siegeswillen, denn nur wenige Runden später setzte sich der Kawasaki-Star an die Spitze des Feldes und blieb dort bis zum Ende des Rennens. Sein

vorn haben und vor dem Tabellenleader auf Rang drei über die Ziellinie gehen. Auch wenn Millsaps ein Platz auf dem Podium verwehrt blieb, so konnte er seine Führung in der Meisterschaft verteidigen. Doch die Konkurrenz macht ordentlich Druck und so dürfte es nur noch eine Für Justin Barcia sollte es ein Frage der Zeit sein, bis der kurzer Final-Abend werden. Titelverteidiger oder Trey Der Sieger vom Rennen in Canard das Zepter übernehPhoenix stürzte noch in der men. Anfangsphase des Rennens und musste so verletzungs- Enttäuschend verlief der bedingt vorzeitig die Segel Abend für die beiden Mitstreichen. Besser lief es favoriten auf den diesjährigen hingegen für Teamkollege Titel Ryan Dungey und James Trey Canard. Anfänglich noch Stewart. KTM-Pilot Dungey in Führung liegend musste erwischte nicht gerade einen sich der Honda-Pilot nur Ryan guten Start in dieses Rennen Villopoto geschlagen geben und musste sich nach vor und konnte so, wie schon kämpfen, doch mehr als Rang beim Auftaktrennen, Rang sechs sollte nicht drin sein. An Jake Weimar gab es zwei nach Hause bringen. einfach kein Vorbeikommen. Der Tabellenleader Davi Noch schlechter lief es für Millsaps leistete sich in den zweimaligen SX Weltdiesem Main Event einen meister James Stewart. Der spannenden Zweikampf mit Suzuki-Pilot stürzte in Runde Chad Reed. Am Ende sollte sieben und kam am Ende so aber der Honda-Pilot die Nase nicht über Rang zwölf hinaus. Sieg war in diesem über 20 Runden gehenden Finales nie ernsthaft in Gefahr. Es war der erste Sieg nach einer langen Durststrecke, denn zuletzt durfte sich Villopoto im April des Jahres 201 2 über einen Supercross-Sieg freuen.

© S u z u ki

Der Saisonauftakt verlief für Titelverteidiger Villopoto mit Rang 1 6 im Auftaktrennen an exakt gleicher Wirkungsstelle alles andere als zufriedenstellend. In Phoenix eine Woche zuvor lief es dann mit Position zwei schon wesentlich besser. Als logische Konsequenz sollte nun also beim zweiten Auftritt in Anaheim ein Sieg folgen.


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EINER DER GANZ GROßEN SAGT GOODBYE

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KEVIN WINDHAM

E

ES WAR DIE ÜBERRASCHUNG DES ABENDS ALS KEVIN WINDHAM SEINEN RÜCKTRITT VOM AKTIVEN SPORT BEKANNT GAB.

Mit Superlativen um sich zu werfen ist ja immer so eine Sache, doch im Falle von Kevin Windham kann man getrost von einer Legende sprechen. Bis auf Mike LaRocco hat kein anderer Fahrer soviel Super- und Motocross Rennen in den Knochen wie eben dieser Kevin Windham. Der ganz große Wurf blieb K-Dub, wie er von seinen Fans genannt wird, jedoch in seiner 1 9 jährigen Profi-Karriere verwehrt - Der Gewinn der 450er AMA Supercross Meisterschaft hier reichte es im Laufe der Jahre nur zu drei Vizemeister-Titeln. Bei den Lites hingegen konnte er sich zweimal den Titel sichern. Im Alter von 1 7 Jahren nahm die Profi-Karriere von K-Dub ihren Anfang und sollte ursprünglich im Jahre 201 4 ihr Ende finden, doch zwei schwere Stürze im vergangenen Jahr bewegten den 34 jährigen zum Umdenken und so folgte der Entschluß vom aktiven Sport zurückzutreten bereits bei dieser dritten Runde der AMA Supercross Meisterschaft im kalifornischen Anaheim.

vorzeitige Rücktritt nicht wirklich überraschend. Er deutete sich vielmehr schon zu Beginn der neuen Supercross Saison an. "Es war abzusehen das Kevin den Helm schon vorzeitig an den Nagel hängen würde. Er fing an sich über Dinge gedanken zu machen, die anderen Fahrern komplett egal sind," so LaRocco. "Wenn man als aktiver Fahrer an einen Punkt kommt, an dem man Talent und bisherigen Erfolge hinterfragt, ist es besser einen Schlußstrich zuziehen."

neuen Saison käme die alte Abgeklärtheit zurück, erfüllte sich nicht. "Wenn Du im Kopf nicht frei bist, dann kannst Du nicht erfolgreich sein. Diese mentale Hürde ließ sich weder auf der Teststrecke noch bei den Rennen überwinden und von daher war die Entscheidung als auch der Zeitpunkt richtig gewählt, auch wenn viele glauben sie wäre überhastet getroffen worden. Ich habe im Vorfeld viele Gespräche geführt die mich in meiner Entscheidung bestärkt haben."

Dieser Rücktritt ist dem vierfachen Familenvater allerdings nicht leicht gefallen. "Dieser Rücktritt ist mir alles andere als leicht gefallen," gestand Windham ein. "Ich habe mir die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht und lange darüber nachgedacht. Am liebsten würde ich auf ewig weiterfahren."

Wie seine Zukunft aussehen wird ließ Windham offen, am Wichtigsten sind ihm jetzt seine Frau Dottie und seine vier Kinder Madelyn, Annabelle, Elizabeth und Kevin jr.. Ob er dem Motocross-Sport ganz den Rücken kehren wird bleibt abzuwarten. Auch ein Ricky Carmichael hat den Weg zurückgefunden und so darf man gespannt sein welche Aufgaben K-Dub in der Zukünft übernehmen wird. <<

Die zwei Stürze der vergangenen Saison haben ihre Spuren hinterlassen und die Hoffnung, mit der Kevin Windham auf seiner letzten Runde bei einem SX-Rennen

Für Mike LaRocco, Team Manager bei Geico Honda und somit enger Vertrauter Windhams, kam dieser 02/2013 Der Offroader ­

© AM A S U P E RCRO S S

s scheint eine Saison der Überraschungen zu werden. Erst gewinnt mit David Millsaps ein "Außenseiter" die Auftaktveranstaltung und führt drei Runden später noch immer die Meisterschaft an und jetzt das! Der Rücktritt einer Legende!

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28 足 Der Offroader 02/2013


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DAS BIKE...

...mit der Startnummer 1 4 - Das ehemaliges Arbeitsgerät von Kevin Windham. Man wird es auf der großen Bühne des Super- u. Motocross Sportes vermissen genauso wie seinen Fahrer.

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#7 JAMES STEWART

Für den Suzuki-Piloten läuft es in dieser Saison alles andere als rund. Platz acht beim Saisonauftakt folgte Platz sieben in Oakland und beim zweiten Rennen in Anaheim reichte es gar nur zu Rang zwölf. In der Meisterschaft belegte Stewart nach den ersten drei Rennen mit 36 Punkten nur Position neun. Eine Position mit der der zweimalige SX-Weltmeister alles andere als zufrieden sein dürfte. Zudem plagt ihn eine Knieverletzung die er sich beim ersten Rennen in Anaheim zugezogen hatte.

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#18 DAVI MILLSAPS

Der Suzuki-Fahrer hatte in Anaheim allen Grund zur Freude, zwar konnte er das Rennen nicht auf einem Podestplatz beenden, dennoch konnte er mit Rang vier seine Meisterschaftsführung verteidigen. Wie lange sein Name jedoch noch auf Platz eins der Tabelle zu finden sein wird, bleibt abzuwarten, denn sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Trey Canard betrug am Ende des Abends in Anaheim nur drei Zähler.

32 ­ Der Offroader 02/2013


02/2013 Der Offroader ­

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K E IN W E G V O R B E I A M T A BE L L E N L E A D E R

>I>I>>Supercross >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> 2 5 0 er

ZWE I S I E G E I N FO LG E B RAC H TE N E LI TO M AC D I E M E I S TE RS C H AF TS FÜ H RU N G . I H M D I C H T AU F D E N FE RS E N - KE N RO C ZE N U N D D E R WARTE T N U R AU F S E I N E C H AN C E .

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>>>>>>>>supercross >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>II omac oder Roczen, wer würde sich an diesem Abend den Sieg sichern? In den vorrangegangenen Rennen konnte sich Tomac durchsetzen, würde dem Honda-Piloten dies auch bei dieser dritten Runde gelingen? Sollte es, doch ganz so einfach sollte die Geschichte nicht werden.

T

Mit Roczen und Tomac am Hinterrad startete Cole Seely an diesem Abend als Führender in das über 1 5 Runden gehende Finale. Dieses Trio schaffte es dann auch ein wenig Abstand zwischen sich und seine Verfolger zu bringen. In Runde acht versuchte Roczen dann sein Glück um die Führung zu übernehmen, doch der Versuch scheiterte und statt den Spitzenplatz zu übernehmen machte er Tomac soweit die Tür auf, dass dieser sich nicht zweimal bitten ließ und Rang zwei übernahm. Zwei weitere Runden später machte Tomac dann Nägel mit Köpfen und zog auch an Seely vorbei. Diese einmal erlangte Führung sollte dann auch bis ins Ziel von Bestand bleiben. Für Tomac war dies der zehnte Sieg seiner Karriere.

© AM A S U P E RCRO S S

Roczen hingegen gab sich mit seinem dritten Platz noch nicht zufrieden und ging gegen Ende des Rennens noch an Seely vorbei und verweis diesen so auf Rang drei. Mit diesem Resultat wahrte der Deutsche noch alle Chancen im Kampf um die Meisterschaft fehlten ihm auf Tabellenplatz eins nach diesem Rennen in Anaheim doch gerade einmal 9 Punkte. Ein Rückstand der sich schnell aufholen lässt wie das Rennen in Oakland eine Woche später zeigen sollte. <<

02/2013 Der Offroader ­

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#43 COLE SEELY

Ăœber zehn Runden lang konnte Cole Seely seinen Markenkollegen Eli Tomac im Main Event der 250 Klasse in Schach halten bevor dieser an ihm vorbei und dem Sieg entgegen zog. Kurz vor Ende des Rennens musste er sich dann nur noch Ken Roczen geschlagen geben und wurde so am Ende verdienter Dritter.

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#94 KEN ROCZEN

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© Simon Cudby / KTM images

Drei Rennen, drei zweite Plätze, 66 Punkte auf dem Meisterschaftskonto. So die Bilanz des Deutschen. Auf den Führenden der Meisterschaft verzeichnete der KTM-Werkspilot nach dem Rennen in Anaheim einen Rückstand von 9 Punkten. Ein Rückstand, der gerade im Supercross, schnell aufzuholen ist. Wie schnell das gehen kann, sollten er und seine Fans bereits beim Rennen in Oakland eine Woche später erfahren dürfen.

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26.01.2013 足 Runde IV

Oakland Villopoto auch in Oakland erfolgreich Roczen 端bernimmt Tabellenf端hrung 40 足 Der Offroader 02/2013


© AM A S U P E RCRO S S

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RUND 47.000 ZUSCHAUER WAREN AM ABEND DES 26. JANUAR 2013 IM O.CO COLISEUM VON OAKLAND ZU GAST ALS SICH RYAN VILLOPOTO IN DER 450ER KLASSE SEINEN ZWEITEN SIEG IN FOLGE SICHERTE UND KEN ROCZEN BEI DEN LITES MIT EINEM SIEG DEN SPRUNG AN DIE TABELLENSPITZE SCHAFFTE. 02/2013 Der Offroader ­

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RYAN VILLOPOTO ÜBERLIEß IM MAIN EVENT NICHTS DEM ZUFALL 450er

Der Titelverteidiger kommt auf Touren. Nach einem eher durchwachsenen Saisonstart folgte beim Rennen in Anaheim der erste Sieg der Saison und in Oakland sollte ein weiterer folgen.

D

er Weg ins abendliche Main Event kann manchmal ein langer, manchmal ein kurzer sein. Für Ryan Villopoto war er ein kurzer, denn der Kwasaki-Pilot gewann seinen Vorlauf mit über 1 3 Sekunden auf den zweitplatzierten James Stewart souverän. Zuvor hatte schon Davi Millsaps seinen Vorlauf gewonnen, allerdings nicht ganz so souverän, eher im Gegenteil. Nicht einmal eine Sekunde fehlte dem zweitplatzierten Dungey 42 ­ Der Offroader 02/2013

auf den Sieger und somit war die Geschichte hier eine denkbar knappe. Große Überraschungen blieben hier aus, alle Favoriten sollten den Sprung in das abendliche Finale schaffen. Ein Finale, in dem die Konkurrenz neidlos anerkennen musste das hier und heute gegen Villopoto kein Kraut gewachsen zu sein schien. Schon beim Fallen des Startgatters reagierte der Mann auf der Kawa-

saki am schnellsten und sicherte sich so mit Justin Brayton und Davi Millsaps am Hinterrad Holeshot und Führungsposition. Die drei blieben so auch von dem verschont was hinter ihnen passieren sollte. In Kurve zwei rutschte nämlich Chad Reed das Bike weg und er räumte damit gleich mehrere Fahrer ab. Darunter auch James Stewart und Ryan Dungey sowie Justin Barcia. Während die erst-


>>>>>>>>supercross >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>II #1 RYAN VILLOPOTO

Monster Energy Kawasaki

© AM A S U P E RCRO S S

"Ziel in einem Rennen ist es, so viele Punkte als möglich einzufahren. Der Gewinn des Holeshots ist dafür schonmal eine gut Vorraussetzung. Wir haben einige Veränderungen an dem Bike vorgenommen und die haben sich heute ausgezahlt. Das Team hat hier ganze Arbeit geleistet, Hut ab! Die Saison ist noch lang aber ich denke wir sind auf einem guten Weg."

genannten das Rennen, wenn auch von weit hinten, wieder aufnehmen konnten, war für Honda-Pilot Barcia hier bereits Endstation. Stewart beendete das Rennen wenig später. Davi Millsaps ging noch in der Anfangsphase an Justin Brayton vorbei und versuchte auf Villopoto aufzuschließen, dessen Vorsprung war zwischenzeitlich auf 8 Sekunden angewachsen und weitere sollten folgen. Spätestens in Runde

1 6 musste Millsaps anerkennen, dass es an Villopoto kein Vorbeikommen mehr geben würde und so galt es für ihn Rang zwei abzusichern denn von hinten kam mit großen Schritten Ryan Dungey angestürmt. Doch Millsaps konnte seine zweite Position verteidigen und damit auch seinen Vorsprung in der Meisterschaft wieder ein kleinwenig ausbauen. Die Aufholjagd des Ryan Dungey wurde mit Rang drei belohnt. Chad Reed

musste sich hingegen mit Position zwölf begnügen. Villopoto machte mit seinem Sieg weiter Meter auf den Weg an die Tabellenspitze gut. Auf den Führenden Millsaps fehlen ihm aktuell noch acht Punkte. Wenn er den aktuellen Level halten kann, dürfte die Luft für Millsaps zunehmend dünner werden. << 02/2013 Der Offroader ­

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TOMAC STRAUCHELT ROCZEN SIEGT UND ÜBERNIMMT TABELLENFÜHRUNG 250er

Des einen Leid, des anderen Freud. Während Tomac sturzbedingt nur einen Punkt einsacken kann, fährt sich Kenny mit seinem ersten Sieg der laufenden Saison auf Platz eins der Meisterschaft.

W

ie dicht Licht und Schatten beieinander liegen können, durften die Fans im Main Event der 250er Klasse miterleben. Während der eine das Rennen vorzeitig beenden musste, freute sich der andere über seinen ersten Sieg der Saison und gleichzeitig über den Sprung an die Tabellenspitze. Es war nicht der Abend des Eli Tomac. Mit drei Siegen und 9 Punkte Vorsprung auf dem Konto reiste 44 ­ Der Offroader 02/2013

Tomac nach Oakland, fest entschlossen hier einen weiteren Sieg einzufahren. Doch die Dinge sollten einen ganz anderen Verlauf nehmen. Am besten kam Joey Savatgy in dieses abendliche Finale. Mit dem Gewinn des Holeshots sicherte sich der KTM-Pilot zunächst die Führungsposition. Ihm auf den Fersen, Cole Seely und Ken Roczen. Der Platz an der Sonne sollte Savatgy aber nicht lange

vergönnt bleiben, denn noch vor Ende der ersten Runde war Schluß mit lustig und der neue Mann an der Spitze des Feldes hieß Cole Seely. Auch Roczen ließ sich nicht lange bitten und ließ nur wenige Augenblicke später den Holeshot Gewinner hinter sich. Doch was war mit dem Tabellenleader, was war mit Eli Tomac? Der Honda-Pilot kam gar nicht gut in dieses Finale, nur auf Rang acht kam er aus der ersten Runde zu-


>>>>>>>>supercross >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>II #94 KEN ROCZEN Red Bull KTM

© Simon Cudby / KTM images

"Ich bin so glücklich hier heute Abend gewonnen zu haben. Ich wollte diesen Sieg unbedingt. Das Eli Tomac das Rennen vorzeitig beenden musste hab ich erst nach dem Rennen erfahren ich war so fokussiert das ich das nicht mitbekommen hab. Ich hoffe das ich diesen Schwung mit ins nächste Rennen nehmen kann."

rück und es sollte noch dicker kommen. In Runde zwei folgte ein Sturz der ihn auf die achtzehnte Position zurückwarf und als sei dies alles noch nicht genug, folgte nur zwei Runden später in den Whoops ein weiterer Sturz. Dieser jedoch mit Folgen, denn anstatt ins Rennen zurückzukehren, steuerte Tomac die Box an und beendete das Rennen vorzeitig. Zu diesem Zeitpunkt war Kenny bereits neuer Spitzenreiter der

West Coast Meisterschaft. Doch mit Rang zwei wollte sich der Deutsche nicht zufreiden geben und so kämpfte er sich Runde für Runde an den Führenden Seely heran und in Runde zwölf setzte er dann das entscheidene Überholmanöver welches ihn als Sieger über die Ziellinie gehen lassen sollte. Seely fand in den verbleibenden Runden kein Mittel mehr um dem Deutschen die Führung noch einmal abspenstig zu machen und musste sich so mit Rang zwei

vor Suzuki-Pilot Jason Anderson zufrieden geben. In der Meisterschaft liegt Roczen jetzt mit einem Vorsprung von 11 Punkten auf Seely auf Platz eins. Eli Tomac folgt mit nun 1 5 Punkten Rückstand auf Rang drei. So schnell kann es im Supercross gehen. Trotz dreier Siege in Folge, ein Ausfall und schon findet man sich auf Rang drei wieder. << 02/2013 Der Offroader ­

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2 6 . / 2 7 . 0 1 . 2 0 1 3 足 S t a rc ro s s M a n t o v a

ERSTE STANDORTBESTIMMUNG 46 足 Der Offroader 02/2013


>>>>>>>>>>MOTOcross >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>II

WÄHREND ES FÜR KEVIN STRIJBOS EIN ERFOLGREICHER START IN DIE NEUE SAISON WERDEN SOLLTE, HATTE MAX NAGL BEI SEINEM HONDA­DEBÜT NICHT SOVIEL GLÜCK

02/2013 Der Offroader ­

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D

er Mann des Tages beim Starcross im italienischen Mantova am 27. Januar war zweifelsohne Rockstar Energy Suzuki MX1 Fahrer Kevin Strijbos. Der Belgier konnte alle drei Wertungsläufe für sich entscheiden und wurde damit verdienter Tagessieger. Das Rennen in Mantova ist eines von insgesamt drei Rennen welches das Team in diesem Jahr zur Vorbereitung auf die Anfang März startende Motocross Weltmeister48 ­ Der Offroader 02/2013

schaft bestreitet. Strijbos als auch sein Teamkollege Clement Desalle zeigten sich bei dieser ersten Standortbestimmung gut aufgelegt. Bereits im Qualifikationsrennen am Samstag, welches von HondaNeuling Max Nagl gewonnen wurde, machten die beiden Suzuki-Piloten deutlich das mit ihnen am Sonntag durchaus zu rechnen sei. Während sich Clement Desalle Startplatz zwei sicherte, folgte Strijbos auf Rang drei. Gute Vorraussetzungen also für die Rennen am folgenden

Tag. Das Starterfeld konnte sich im übrigen sehen lassen, denn bis auf das KTM Werksteam war in Mantova alles vertreten, was im WMZirkus Rang und Namen hat. Aufgrund des teilweise noch gefrorenen Bodens präsentierte sich die Rennstrecke am Sonntag etwas schwierig, doch der Veranstalter tat alles in seiner Macht stehende um den Fahrern beste Möglich-


© Suzuki

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keiten zu bieten und so bekamen die Fans spannende Rennen zu sehen. Der erste der drei Wertungsläufe endete mit einem Startziel-Sieg für Kevin Strijbos gefolgt von Teamkollege Clement Desalle. Ein optimaler Auftakt also für das Team dessen Fahrer in diesem Jahr von keinem geringeren als Joel Smets unterstützt und betreut werden. Der Start in den zweiten Lauf verlief

dann nicht ganz so optimal, auf Rang drei kam Strijbos aus der ersten Kurve doch lange sollte es nicht dauern erst zog er an Xavier Boog vorbei und dann an Tanel Leok und so folgte Sieg numero due. Clement Desalle verhaute den Start in diesen zweiten Lauf, konnte sich aber innerhalb der Renndistanz noch auf Position vier vorkämpfen. Der dritte und letzte Lauf hatte es dann in sich, zumindest für Clement

Desalle. Dieser kollidierte zur Mitte des Rennens mit Max Nagl. Während dieser das Rennen aufgeben musste, konnte der Belgier seine Fahrt fortsetzen. Verlor dabei allerdings jegliche Chancen auf einen Podestplatz. Strijbos hingegen übernahm im Rennverlauf von Honda-Pilot Evgeny Bobryshev die Führungsposition und brachte so Sieg numero tre nach Hause. << 02/2013 Der Offroader ­

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#777 EVGENY BOBRYSHEV

"Im Qualifikationsrennen am Samstag hab ich versucht alles zu geben bekam dann aber harte Unterarme. Das Superpole Rennen besteht aus einer eizigen Runde und da musst du dich extrem konzentrieren. Mit Startplatz acht konnte ich aber gut leben. Im ersten Rennen hatte ich einen guten Start, doch in Runde zwei stürzte Rui Gonçalves vor mir und ich konnte nicht mehr ausweichen und so nahmen die Dinge hier ihren Lauf. Ich hab versucht über das Bike zu fahren was mir aber nicht gelang stattdessen flog ich über den Lenker. Als ich das Rennen

wieder aufnehmen konnte lag ich außerhalb der Top 20. Ich hab dann ordentlich Gas gegeben, doch mehr als Rang dreizehn war auf dem Kurs hier, der nur wenige Möglichkeiten zum Überholen bietet, nicht mehr drin. Im zweiten Lauf erwischte ich erneut einen guten Start diesmal liefen die Dinge besser und ich konnte dritter werden. Der Start in den letzten Lauf verlief ebenfalls gut und ich konnte sogar kurzzeitig das Feld anführen bevor Strijbos an mir vorbeizog. Ich bin mit meinem zweiten Platz absolut zufrieden. Wir konnten an diesem Wochenende eine Menge wichtiger Daten sammeln." 02/2013 Der Offroader ­

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#12 MAX NAGL

Für Honda-Neuzugang Max Nagl fing das Wochenende in Mantova mit dem Sieg im Qualifikationsrennen am Samstag verheißungsvoll an. Nahm dann aber am Sonntag eine unglückliche Wendung. Konnte der Hohenpeißenberger die über jeweils 15 Minuten gehenden Läufe eins und zwei auf den Positionen fünf und acht abschließen, schlug das Schicksal im letzten Lauf böse zu. Bei einem Sprung kollidierte er in der Luft mit dem Belgier Clement Desalle. Während dieser das Rennen fortsetzen konnte, kam für Max das

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vorzeitige Aus. Der Deutsche wurde dann zu ersten Untersuchungen vorsorglich ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht wo man diverse Blutergüsse diagnostizierte. Von Seiten der Teamleitung wollte man aber nichts dem Zufall überlassen und so folgten am Montag weitere sowie ausführlichere Untersuchungen und hier stellte man dann bei einem erneuten Scan Verletzungen von zwei kleinen Knochen und einem Band in der linken Hand fest, welche ihn zu einer 2-3 wöchigen Trainingspause zwingen.


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#89 JEREMY VAN HOREBEEK

" Vor d em Ren n en h i er i n M a n tova h a b i ch zwe i Woch e n a u f h a rte n U n te rg ru n d tra i n i e rt, i ch b i n m i t e i n e m g u te n G e fü h l a n g e re i st

obwoh l d i e S trecke h i er eh er san d i g i st. D i e wa r d a n n a u fg ru n d d e r ka l te n Te m pe ra tu re n i n d e r N a ch t zu m S on n tag zi em l i ch ru tsch i g . I ch h a tte d re i g u te S ta rts u n d kon n te e i n e n ä h n l i ch e n Rh yth m u s fa h re n wi e d i e J u n g s vor m i r. I ch wol l te a b e r ke i n R i s i ko e i n g e h e n u n d d e s h a l b wa r e s m i r wi c h ti g e m e i n e P o s i ti o n z u h a l te n . E s wa r d a s e rste M a l d a s i ch d a s We rksb i ke e i n se tze n d u rfte u n d wi r m ü sse n si ch e rl i ch b i s zu m S ta rt d e r WM n och d i e e i n od e r a n d e re Verän d eru n g vorn eh m en . I ch freu e m i ch a u f d i e WM u n d b i n re ch t p o s i ti v g e s ti m m t. "

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© Sarah Gutierrez

D er B el g i er J erem y va n H orebeek l i e fe rte b e i se i n e m D e b ü t fü r d a s Ka wa sa ki Ra ci n g Tea m ei n e g a n z respektabl e Lei stu n g ab. M i t ei n em 6 -4 -6 E rg ebn i ss verpa sste er zwa r m i t R a n g v i e r kn a p p d a s P o d i u m d e r Ta g e swe rtu n g , wa r so a b e r e i n e P o s i ti o n b e s s e r a l s s e i n Te a m kol l e g e G a u ti e r P a u l i n d e r a n d i esem Ta g i n I ta l i en m i t ei n em 3 -7 -5 Resu l tat P osi ti on fü n f fü r si ch b e a n sp ru ch te .

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A

m Samstag dem 1 9. Januar endete das große Freestyle Motocross Grand Prix Wochenende in der Linzer Tips Arena mit dem zweiten Wettbewerb der NIGHT of the JUMPs / Freestyle MX European Championship. Vor ausverkaufter Kulisse konnten die Athleten das Niveau vom Vortag noch einmal steigern. Auch Remi Bizouard wollte wieder in den Kampf eingreifen, nachdem ihn am Freitag eine Grippe flachgelegt hatte. Aber er konnte noch nicht alles abrufen und fuhr darum nur für die Fans.

rief Libor Podmol, dann aber noch einmal alles ab. Vom Underflip Indy bis Cliffhanger Flip. Damit schockte er Miralles und Pilat, die sich hinter ihm einreihten. Hannes Ackermann konterte mit allen Tricks, hatte aber zwei Unkonzentriertheiten im Run und wurde undankbarer Vierter. Daran nützte auch der beste

So dachten alle schon an eine Wachablösung in der NIGHT of the JUMPs Serie. In der Endrunde 56 ­ Der Offroader 02/2013

In der Gesamtwertung der Freestyle

N I G H T o f t h e JU M P s / F M X E u r o pe a n C h a m pi o n s h i p : L i n z / S U I ­ 1 8 . / 1 9 . 0 1 . 2 0 1 3

Wachablösung in der NIGHT of the JUMPs?

Der Franzose Fred Walser feierte Foto: Oliver Franke / NOTJ.de sein NIGHT of the JUMPs Debüt. Dabei durfte er schon mal EM-Luft schnuppern. Für mehr als einen elften Platz reichte es aber nicht. Lokalmatador Thomas Wirnsberger wurde von seinen Landsleuten kräftig angefeuert. Hochmotiviert schaffte er es schließlich in die Top 1 0 zu springen. Martin Koren und Massimo Bianconcini zeigten solide Runs, aber auch sie konnten sich vom Freestyle Wettbewerb an diesem Tag verabschieden. Vize-Weltmeister Libor Podmol wirkte ziemlich ausgepowert, und zeigte wie schon Freitag einen FlipDeadsailor. Als Sechster konnte er sich gerade noch so ins Finale retten. Mit Pilat, Ackermann und Rinaldo dominierten die jungen Wilden die Qualifikation an beiden Tagen. Von den Platzhirschen der letzten Jahre zeigte lediglich Brice Izzo eine Weltklasseleitung. Miralles konnte zwar ins Finale springen, von den Podiumsplätzen war er aber weit entfernt.

Jahr 201 3 wie 201 2 aufgehört hat. Hochsprung-Dominator Massimo Bianconcini flog im zweiten Wettbewerb bereits den zweiten Sieg ein. Und auch den Pokal im Whip-Contest holte sich der „italienische Hengst“.

Hartattack Flip, den er jemals zeigte, nichts. Mit Brice Izzo und David Rinaldo fand Libor Podmol dann aber seine Meister. Erst feuerte ihn Izzo mit Dreifach-Kombos vom Hotseat. Dann sprang mit Rinaldo der beste Fahrer des gesamten Wochenendes erneut zum Tagessieg, bei dem er erneut den Double Seatgrab Backflip unter das Hallendach feuerte. Im Maxxis Highest Air begann das

MX European Championship führt nach zwei Rennen David Rinaldo mit maximaler Ausbeute von 40 Punkten. Auf dem zweiten Rang folgt Brize Izzo mit 34 Zählern. Die nächsten EM-Punkte werden am 27. April bei der NIGHT of the JUMPs in München vergeben. Der nächste Wettbewerb folgt aber schon am 02. März. Dann startet die FIM Freestyle MX World Championship bei der NIGHT oft he JUMPs in Kaunas/Litauen. Die Oberösterreicher können sich schon jetzt auf nächstes Jahr freuen. Am 1 7./1 8. Januar 201 4 kehrt die NIGHT of the JUMPs zurück nach Linz. Der Kartenverkauf hat bereits begonnen.


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L R I G E L Y T S E E R AUSTRALCIEFNESRRFAN KOMMT NACH EMMA MUND WILL BACKFLIP BERLIN EN S P R I NG

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Australiens erste weibliche Freestyle Motocross Fahrerin, Emma McFerran kommt zur NIGHT of the JUMPs nach Berlin. Am 08. und 09. März will die FMX Amazone als erste Frau überhaupt einen Backflip bei der Weltmeisterschaftsserie springen. Im Dezember sprang sich Emma mit dem ersten Backflip einer Australierin in die Sportsgeschichtsbücher. Den setzte sie im FMX Park von X Games Goldmedaillengewinner Jackson „Jacko“ Strong in Lockhart, NSW Australien. Sie ist damit eine von weltweit nur zwei Frauen, die jemals einen Flip auf dem Motorrad gelandet sind. Jetzt dürfen sich die Besucher der NIGHT of the JUMPs in Berlin auf Emma freuen.

style umsteigen. Matty versorgte sie mit dem nötigen Wissen und den entsprechenden Fähigkeiten.

Traum vom Flip im Dezember. Mit Emma betritt zum ersten Mal eine Frau den NIGHT of the JUMPs / FIM Freestyle MX World Championship Parcours. Damit dürfen sich die Zuschauer in der o2 World auf ein weiteres Highlight freuen. Denn Berlin verspricht die sensationellste NIGHT of the JUMPs aller Zeiten zu werden. Im Maxxis Highest Air wird Rekordhalter Massimo Bianconcini versuchen, die Bestmarke von 11 ,50 Metern zu überbieten. Im Whip Contest tritt der erst 1 5-Jährige Luc Ackermann gegen die Weltspitze im Freestyle Motocross an. Und die besten FMX Profis der Welt kämpfen im Freestyle Wettbewerb mit den härtesten Tricks um die wichtigen WM-Punkte. Mehr Zündstoff gibt es bei keiner anderen Motorrad-Sportart oder Extremsportserie.

Emmas erster Durchbruch in der FMX Szene kam, als sie persönlich von Superstar P!NK und ihrem Mann Carey Hart eingeladen wurde, auf der National Im Jahr 2002 begann Emma Hart and Huntington Freestyle McFerran mit Motocross Rennen Tour zu fahren und die Konzerte und nahm insgesamt acht Jahre zu begleiten. Leider verletzte sie lang an den Senior Open der sich bei den Proben und musste Damen und den Senioren B in zuschauen. der 250f/1 25cc Klasse teil. 201 0 konnte sie schließlich ihren Ihr großer Durchbruch kam mit Traum als einzige, weibliche dem Relaunch der Crusty Freestyle Motocross Fahrerin in Demons 201 0. Emma sprang ihre Tricks vor ausverkauften Australien verwirklichen. Shows in Brisbane, Melbourne, Mit der Hilfe von ihrem älteren Sydney, Adelaide und Perth. Bruder, dem professionellen Nach ihrem Sturz in Darwin im FMX-Rider Matty McFerran, April 201 2 kämpfte sie sich konnte sie vom Racing zum Free- zurück und verwirklichte den Foto: Matty McFerran / MatMac Media 02/2013 Der Offroader ­

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BMW verkauft Husqvarna an die Pierer Industrie AG

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ie Meldung mit der motorradonline.de da am 30. Januar um die Ecke kam, schlug ein wie eine Bombe und sorgte für ordentlich Diskussionstoff und auch die ein oder andere Spekulation. BMW verkauft Husqvarna an KTM! Bis zum Nachmittag des 31. Januars blieb der interessierte Leser zunächst im Unklaren was jetzt wirklich gehauen und gestochen sein würde und dann kam es, das offizielle Statement aus dem Hause BMW und der Wortlaut der Pressemeldungen lautete im Original wie folgt: "Die BMW Group richtet den Geschäftsbereich BMW Motorrad strategisch neu aus. Vor dem Hintergrund sich verändernder Motorradmärkte, demographischer Entwicklungen und steigender Umweltanforderungen erweitert BMW Motorrad sein Produktangebot, um zukünftige Wachstumspotentiale zu erschließen. Schwerpunkte der Neuausrichtung liegen im Bereich der urbanen Mobilität und der E-Mobilität. Im Rahmen der Neuausrichtung des Segments wird sich die BMW Group aufden Ausbau und die Ressourcen der Marke BMW Motorrad konzentrieren. Aus diesem Grund wurde mit der Pierer Industrie AG (Österreich) ein Kaufvertrag zur Übernahme von Husqvarna Motorcycles unterzeichnet. Dieser tritt nach Vorliegen der kartellrechtlichen Genehmigungen in Kraft. Über den Kaufpreis wurde von den beiden Unternehmen Stillschweigen vereinbart."

Der ein oder andere mag sich jetzt die Frage stellen hat nun KTM Husqvarna käuflich erworben oder nicht. Diese 60 ­ Der Offroader 02/2013

Stefan Pierer, Mehrheitseigner bei KTM, ist neuer Besitzer der Motorradmarke Husqvarna und damit sein eigener Konkurrent. Foto © KTM

Frage kann man mit Ja und Nein beantworten. Wobei die Tendenz eher zum Ja gehen dürfte denn die börsenotierte KTM gehört zu 51 Prozent der Cross Industries, die wiederum zu 25 Prozent der Pierer Industrie und zu 50 Prozent der Pierer Invest. Dazu kommt noch das Pierer an KTM die Mehrheit hält. Alles klar? Nein? Auch nicht so schlimm. Am besten lässt es sich ohnehin mit den Worten auf motorradonline beschreiben: "Pierer kauft sich also den Mitbewerber einer Firma, der er selbst vorsteht und wird sozusagen sein eigener Konkurrent."

Es wird interessant zu beobachten sein wie sich die Dinge nun entwickeln werden zumal BMW seinerzeit ordentlich Geld in die Hand genommen hatte. Der Kaufpreis soll seinerzeit rund 93 Millionen Euro betragen haben zum jetzigen Kaufpreis äußerte sich Pierer gegenüber der Presse nur mit den Worten "Der Pierer habe noch nie teuer eingekauft." Weiterhin ließ er verlauten das die

beiden Firmen zwar formal getrennte Eigentümer hätten, als „Brüder" allerdings über viel Synergiepotenzial verfügen würden. Forschung & Entwicklung, aber auch im Einkauf und der Produktion von Komponenten strebe er zwischen KTM und Husqvarna eine enge Kooperation an. Der Vertrieb und die Marken sollen aber getrennt bleiben. Auf die Frage ob das Husqvarna-Werk in Cassinetta langfristig eine Zunkunft habe antwortete Pierer mit den Worten das Österreich langfristig meher profitieren würde. BMW hat im Vorjahr mit Husqvarna 10.751 Motorräder abgesetzt. Man wird nun sehen ob Pierer an diese Zahlen wird anknüpfen oder sie gar wird steigern können. Fakt ist zumindest eines, mit dem Erwerb von Husqvarna beschreitet man nun den gleichen Weg, wie er in der Automobilindustrie schon seit langen gegangen wird, nämlich mehrere Marken unter einem Konzerndach zu vereinen. Bestes Beispiel ist hier der Volkswagenkonzern. <<


I M P R ES S U M HERAUSGEBER

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CHEFREDAKTION Thomas Filges

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M. Maragni, Edo Bauer, Team HRC, Yamaha, J. Edmunds, S. Cudby, Suzuki, Sarah Gutierrez

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Der Herausgeber übernimmt keine Haftung für unverlangt eingeschickte Manuskripte und Fotos. Leserbriefe können aus redaktionellen Gründen geküzt werden. Die Zeitschrift und alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Veröffentlichungen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

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© S i m o n C u d b y / KT M i m a g e s

KE N N Y AU F D E M WE G ZU M TI TE L I N D E R AM E RI KAN I S C H E N 2 5 0 C C M S U PE RC RO S S M E I S TE RS C H AF T D E R WE S TKÜ S TE ?


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