Wer wird BundespräsidentIn? Computer zum Anziehen Die Ausbildungspflicht kommt
t z t e n r Ve
Wie Digitalisierung und Internet unser Leben beherrschen
hallo! das Magazin der Österreichischen Gewerkschaftsjugend
März 16
€ 1,80
inhalt Meinung
7 Kamikatze. Zum eigenen Standpunkt stehen. 17 Trendbarometer. Von Pollenallergie bis Sport treiben. 17 Moooment. Die Pflicht zur Bildung. 18 Pro und Kontra. Dating-Apps. 18 Die üblichen Verdächtigen. InnenministerInnen. Demokratie & Gesellschaft
en lauf vom vorig Cover: Lebens tz ist, Ne im t ch er ni Jahrhundert. W . sten Jobs verpasst die be
3 ÖGJ Aktuell. Gesetz zur Ausbildungspflicht. 4 Cover. Digitale Kluft – Access denied! 8 Interview. Ricard Bellera i Kirchhoff, spanischer Gewerkschafter, im hallo! Speeddate.
10 Was bewegt das Land? Die Wahl zum/zur BundespräsidentIn. 11 Was bewegt die Welt? Kampf gegen Schwarzarbeit. Premiere im Weißen Haus. Freizeit & Beruf
12 Leben, lieben, leiden. Computer zum Anziehen. 13 Job und Cash. Hotel- und GastgewerbeassistentIn. 14 Sport und Facts. Pöltl-Mania. 15 Musikupdate. The Beth Edges – Indie-Rock vom Feinsten. 16 Movietime. Die Geschichte eines jüdischen Mädchens. Im Himmel trägt man hohe Schuhe. Eddie the Eagle. Ratchet & Clank.
16 Freestyle. Marvels Agent Carter. Die Vorstadtweiber. 17 Webnews. Snapchat. Periscope. Rubriken
Beruf: Laura W agener ist im dritten Lehrjah r zur Hotel- un d Gastgewerbeas sistentin und weiß, wie man es schafft, im mer freundlich zu sein.
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Speeddate: Ricard Bellera i Kirchhoff, Gewerkschafter au s Barcelona, über Jugendarbeitslosigk eit und Gewerkschaften.
Impressum: Redaktion: 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1, Sekretariat (8–13 Uhr): (01) 534 44-39062. Fax: (01) 534 44100324. E-Mail: hallo@oegb.at. Chefredaktion: Mag.a Barbara Kasper. Layout: Katharina Bruckner. Herausgeber: Österreichischer Gewerkschaftsbund, 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1020 Wien, JohannBöhm-Platz 1, Tel.: (01) 662 32 96-0, Fax: (01) 662 32 9639793. E-Mail: zeitschriften@oegbverlag.at, www: http://www.oegbverlag.at. Hersteller: Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstraße 21. Verlagsort: Wien. Herstellungsort: Neudörfl. Anzeigen werden nicht angenommen. Preise: Einzelnummer € 1,80. Jahresabo € 7,99. Bestellungen nimmt der Verlag des ÖGB (Adr. wie oben) entgegen. DVR-Nummer: 0046655. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Gefördert durch das Bundesministerium für Familien und Jugend (Bundesjugendförderungsgesetz). ZVR-Nr.: 576439352
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3 Comic 9 ÖGJ-Termine, Prof. Schlaumeier, Karriere-Tipp 14 Wusstet ihr schon, dass ... 19 Cartoon
Was bewegt die Welt?
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Pflicht zur Ausbildung
allo! Internet, PC und Handy verbinden weltweit Menschen und sind wichtig, um an unserer Gesellschaft teilzuhaben. Massenmedien regieren unseren Informationsfluss, und wir sind so gut vernetzt wie nie zuvor. Dennoch können nicht alle Menschen an dieser wachsenden Digitalisierung teilhaben. Das führt auf Dauer zu enormen Nachteilen und zur sogenannten digitalen Kluft. Was es damit auf sich hat, erfährst du in der hallo!-Cover-Story auf den Seiten 4–7.
Im Sommer wird die Ausbildungsgarantie durch ein Gesetz zur Ausbildungspflicht. Die Gewerkschaftsjugend ist kritisch – es muss noch viel verbessert werden.
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ugendliche, die ihre Ausbildung frühzeitig abbrechen, sind deutlich häufiger arbeitslos. Daher begrüßen wir die Ausbildungspflicht als Erweiterung der Ausbildungsgarantie“, reagiert Sascha Ernszt, Vorsitzender der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ), auf den Entwurf zum Jugendausbildungsgesetz. Es muss aber sichergestellt werden, dass es ausreichende und passende Angebote für die Jugendlichen gibt. „Wem nutzt eine Pflicht zur Ausbildung bis zum 18. Lebensjahr, wenn es zu wenige Ausbildungsplätze gibt. Jugendliche können ihre Pflicht nicht erfüllen, so lange sie davon abhängig sind, dass Unternehmen freiwillig ausbilden“, sagt Ernszt. „Alle Jugendlichen, ohne Ausnahme, müssen ein Recht darauf haben, ausgebildet und nicht als Hilfsarbeiter eingesetzt zu werden“, fordert der ÖGJ-Vorsitzende.
Hilfsarbeit ist keine Ausbildung. Die Ausbildungspflicht soll unter anderem durch ein Beschäftigungsverhältnis erfüllt werden können. „Damit würde der Druck auf Jugendliche und auf die MitarbeiterInnen des AMS erhöht. Denn wenn zu wenige Ausbildungsplätze vorhanden sind, liegt der Weg, in die Hilfsarbeit zu gehen, nahe, um die Ausbildungspflicht nicht zu verletzen. Hier brauchen wir ein Gesetz, das jugendliche Hilfsarbeit verbietet, nicht einschränkt“, betont der Gewerkschafter. Die Eltern zu bestrafen, wenn das Kind sich weigert eine (bestimmte) Ausbildung zu machen, ist für die Gewerkschaftsjugend ebenso nicht zielführend. Wenn, dann muss das eingenommene Geld durch die Verwaltungsstrafen für eine qualitative Ausbildung junger Menschen investiert werden.
Editorial
„Digitalisierung – Fluch oder Segen“
Während in Österreich bald eine Ausbildungspflicht (S. 3, S. 17) Gesetz sein wird, kämpft Spanien noch immer mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit und wenigen Jobangeboten für junge Menschen. Wie die Situation aktuell aussieht, erklärt der Gewerkschafter Ricard Bellera i Kirchhoff im Speeddate auf Seite 8. Sonst noch im Heft: Die Wahl des/der BundespräsidentIn. Wer tritt an und welche Aufgaben hat ein/e BundespräsidentIn (S. 10)? Warum Computer uns bald an die Wäsche gehen (S. 12), und wieso Österreich vielleicht bald im BasketballFieber sein wird (S. 14) – das und viel mehr findest du in diesem hallo! Viel Spaß beim Lesen! Deine Gewerkschaftsjugend
Wir haben Zeit ;-) Ich habe fertig.
2,48 Tonnen Soll erreicht März ´16
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Internet, PC und Handy verbinden weltweit Menschen und sind wichtig, um an unserer Gesellschaft teilzuhaben. Doch zwischen Ländern und Gesellschaftsschichten spannt sich eine „digitale Kluft“: Nicht alle haben gleich guten Zugang zu aktuellen Technologien, was ganze Personengruppen enorm benachteiligt.
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Coverstory
Digitale Kluft – Access denied!
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as Internet gilt gemeinhin als Massenmedium – doch Masse bedeutet noch lange nicht, dass alle mit dabei sind. Digital Divide, also digitale Trennung bzw. digitale Kluft, ist ein Phänomen unserer digitalisierten Welt. Das Phänomen bewirkt, dass der Zugang oder Nicht-Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in verschiedenen Gesellschaftsschichten Ungleichheiten verstärkt oder überhaupt erst schafft, sagen SoziologInnen. Salopper formuliert: Es gibt „User“ und es gibt „Loser“. Der Begriff „digitale Kluft“ tauchte erstmals in den 1990er-Jahren in der sozialwissenschaftlichen Forschung auf. Dabei denkt man zuerst an Entwicklungsländer, Schwellenländer oder Diktaturen, wo die Menschen digitale Medien aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen schwer oder gar nicht uneingeschränkt nutzen können. Ohne Frage ist dort eine digitale Kluft zu finden. Doch auch innerhalb eines entwickelten Landes kann es zu Unterschieden kommen, etwa weil den Menschen das Geld fehlt, oder sie nicht mit den neuen Technologien umzugehen wissen.
Personas zeigen, wie wir das Internet nutzen. In der Softwareentwicklung, aber auch im
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Marketing für bereits fertige Produkte, werden oft sogenannte Personas kreiert, um das unterschiedliche Nutzungsverhalten verschiedener Gruppen von Menschen darzustellen. Mittels Personas kann auch verdeutlicht werden, welch unterschiedliche Voraussetzungen Menschen haben, um neue Informationstechnologien nutzen zu können: Das kann beispielsweise eine BWL-Studentin sein, die sozusagen mit PC und Handy aufgewachsen ist und für die es vollkommen normal ist, sich in virtuellen Welten zurechtzufinden. Der Pensionist, der bisher kaum Gelegenheit hatte, sich IT-Kenntnisse anzueignen. Oder die alleinerziehende Mutter, der das Geld fehlt, um sich moderne Geräte anzuschaffen – oder die Zeit, sich mit neuen Medien auseinanderzusetzen. Die Persona eines typischen versierten Internetnutzers sieht laut KommunikationsforscherInnen schon seit Jahren gleich aus: männlich, mittleren Alters, mit höherem Bildungsabschluss und einem überdurchschnittlichen Einkommen.
Internet nicht für alle. Darauf deuten auch aktuelle Zahlen der Statistik Austria hin: 2015 gab es in Österreich 18 Prozent an Haushalten, die über keinen Internetzugang verfügten. Besonders oft
sind es Menschen mit geringem Haushaltseinkommen, niedriger Bildung sowie ältere Menschen und Menschen in ländlichen Regionen, die keine Anbindung ans Internet haben. Noch deutlicher sind die Unterschiede in den USA: Zahlen für den Zeitraum bis 2002 belegen, dass sich die „digitale Kluft“ dort insbesondere in sozialer Hinsicht ausgeweitet hat. VerliererInnen der Digitalisierung sind insbesondere Af roamerikanerInnen und Hispanics, Haushalte mit niedrigem Einkommen und in vorwiegend ländlich geprägten Regionen Personen mit niedrigem Bildungsabschluss sowie ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen.
Nachteile der digitalen Kluft. Dass bestimmte Gruppen durch den „Digital Divide“ benachteiligt sind, wurde im Vorjahr im Forum Alpbach in Tirol kritisch diskutiert. Durch eingeschränkte Mediennutzung einzelner Bevölkerungsgruppen ergeben sich gesellschaftliche Probleme, etwa beim Zugang zu Wissen oder Information und um an öffentlicher oder privater Kommunikation teilzuhaben. Die Chancen am Arbeitsmarkt verschlechtern sich, viele Jobs werden nur noch online ausgeschrieben, und in vielen Berufssparten werden zumindest
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Coverstory
grundlegende PC-Kenntnisse vorausgesetzt. A u c h Va l e r i e H ö l l i n g e r, Geschäftsführerin des bfi Wien, betonte beim Forum Alpbach, dass die zunehmende Digitalisierung keine Gleichheit bringt, sondern im Gegenteil die Ungleichheit vergrößert: „Die, die jetzt schon damit umgehen können, werden davon profitieren. Bildungsferne Schichten nicht, weil sie mit dem verfügbaren Wissen und den Möglichkeiten nicht umgehen können.“
Weiterbilden. Gerade in der Arbeitswelt zählt aber auch nicht nur der bloße Zugang (oder Nicht-Zugang), sondern auch in welchem Zusammenhang Inter-
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Tipps Auf www.werdedigital.at gibt Computerführerschein und es Blogeinträge zu Datenschutz Demotests. am Arbeitsplatz, barrierefreiem Internet bis zu österreichwei- Die Volkshochschulen bieten ten Schulungsangeboten. immer wieder Weiterbildungskurse zu Computer und Auf www.a1internetfueralle.at Multimedia, z. B. in Wien, findet man Internet-Workshops unter www.vhs.at/beratung/ für alle Altersklassen. computer-multimedia an. Das Projekt www.digitalks.at bietet Workshops, Tools und Streams zur digitalen Weiterbildung.
Unter www.klickdichschlau. at gibt es freie Kurse unter anderem zu technischen Grundlagen, dem WindowsBetriebssystem sowie für Word, Unter www.ecdl.at gibt’s InforExcel, Internet und Mail. mationen zum Europäischen
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net & Co. genutzt werden. So gelten Jugendliche häufig als besonders sattelfest, was moderne Medien angeht. Doch laut Ronald Bieber, Chef der Österreichischen Computergesellschaft, muss man hier zwischen der privaten Nutzung, etwa von Facebook und WhatsApp, und beruflichen Fertigkeiten unterscheiden: „Eine Studie der Österreichischen Computer Gesellschaft zeigte, dass bei den Österreicherinnen und Österreichern ComputerGrundkenntnisse nicht so vorhanden sind, wie diese von ihnen selbst beurteilt werden – auch in der Gruppe der jüngeren Generation.“ Überprüft wurden unter anderem einfache Aufgaben am Rechner, wie z. B. das Kopieren und Einfügen von Dateien oder das Erstellen neuer Ordner. Bieber empfiehlt Qualifikationen wie z. B. den Europäischen Computerführerschein ECDL.
4 Milliarden haben keinen Zugang zu Internet. Auf internationaler Ebene warnte zuletzt die Weltbank vor der Entstehung und Verschärfung von Ungleichheit durch Digitalisierung. Denn laut Studien haben mehr als vier Milliarden Menschen weltweit gar keinen Zugang zum Internet. „Wir müssen verhindern, dass eine neue, sozial benachteiligte Klasse entsteht“, forderte daher Weltbank-Chefökonom Kaushik Basu. Besseres Leben für Indiens Fischer. Wie sehr die alltägliche Verfügbarkeit moderner Technologien das Leben der Menschen verbessern kann, zeigt eine
Harvard-Studie, die sich mit dem Sardinenhandel im südindischen Bundesstaat Kerala beschäftigt: Mangels Kommunikation und wegen der hohen Dieselpreise für ihre Boote steuerten die Fischer bis 1997 einfach den vom Meer aus nächstgelegenen Hafen an, um ihre Fische zu verkaufen. Das führte dazu, dass sie ihren Fang aufgrund schlechter Nachfrage nur zu niedrigen Preisen oder gar nicht verkaufen konnten. Gleichzeitig konnte im Nachbarhafen das Angebot knapp und damit die Preise unverhältnismäßig hoch sein. Ab 1997, als in Kerala erste Mobilfunknetze in Betrieb gingen, änderte sich das drastisch: Sobald die Fischer sich der Küste nähern und über Handy-Empfang verfügen, können sie sich über Angebot und Nachfrage am Festland informieren und so den profitabelsten Markt ansteuern. Unverkäufliche Fänge sind nun selten, während zuvor fünf bis acht Prozent nicht verkauft werden konnten und auf dem Müll landeten. Auch die Preisunterschiede in den unterschiedlichen Häfen haben sich angeglichen, was den Fischern letztlich zu mehr Geld und besseren Lebensbedingungen verhalf. In vielen Ländern der Erde sind zuletzt Projekte entstanden, die versuchen, Geräte wie Computer und Handy für alle Gesellschaftsschichten zugänglich zu machen und Schulungen dazu anzubieten. So sammelt z. B. die Organisation „Close the Gap“ (www.close-thegap.org) gebrauchte, aber funktionsfähige PCs und stellt diese weltweit für Bildungsprojekte zur Verfügung. Damit die Technik schlussendlich nicht einfach im Müll landet, kümmert sich die Organisation auch um das Recycling, wenn die Geräte irgendwann nicht mehr einsatzfähig sind.
Zum eigenen Standpunkt stehen Rund um den internationalen Frauentag am 8. März schreien alle auf: Gleichberechtigung in allen Lebenslagen, gleiche Rechte für alle, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, schließen der Einkommensschere, Stopp dem Sexismus und so weiter und so fort. Frauenrechte scheinen in Österreich so vielen Menschen so viel Wert zu sein, dass sie ihnen einen ganzen Tag widmen. Im ernst jetzt? Und was ist mit den 364 restlichen Tagen im Jahr? Da schauen wir dann alle still und leise zu, wenn Frauen weniger bezahlt bekommen als Männer, halten den Mund, wenn frauenfeindliche Witze erzählt werden und nehmen unfaire Strukturen einfach so hin? All jene, die genau einmal im Jahr vorgeben FeministInnen oder FrauenrechtlerInnen zu sein, damit sie für den Rest des Jahres ihr schlechtes Gewissen beruhigen, mag das ja ganz angenehm sein – bringen wird es leider genau nichts. Wir Frauen müssen lästig sein und zu unseren Standpunkten stehen – an jedem Tag in diesem Jahr! Wer einen frauenfeindlichen oder sexistischen Witz erzählt bekommt oder hört, muss kontern und sagen: „Hört’s auf, das geht so nicht!“ Wo Menschen ungerecht behandelt werden, muss etwas getan werden. Wir müssen reagieren, und auch wenn einem das nicht immer gerade und direkt heraus gelingt, der kann es mit einer „netten“ Anspielung versuchen. Steht doch zu eurem Standpunkt das ganze Jahr über, und ihr werdet sehen, wenn das alle machen, wird vieles einfacher.
Die Kamikatze
hallo! speeddate
„Gewerkschaft ist ein Instrument der Arbeiterklasse“ Ricard Bellera i Kirchhoff ist internationaler Sekretär der Gewerkschaft Comisiones Obreras (CCOO) in Barcelona und spricht im hallo! Speedate über Jugendarbeitslosigkeit und Gewerkschaften in Spanien. BA R BA R A K A S P ER
Was sind die Ursachen der Jugendarbeitslosigkeit in Spanien? Die Jugendarbeitslosigkeit war strukturell in Spanien immer schon sehr hoch, ist aber durch die Wirtschaftskrise noch mal stark angestiegen. Warum? Weil die Jugendlichen die schlechtesten Verträge hatten, und in Spanien der Übergang von der Schule in den Beruf schwierig ist, weil es keine richtige Berufsausbildung gibt. Durch die Kürzungen der europäischen Politik wurde die Berufsberatung gestrichen, und die Zahl der SchulabbrecherInnen ist gestiegen. In dem Moment, in dem der Staat seine Leistungen gekürzt und die Familien dadurch ihre soziale Stütze verloren haben, ist die Lage der Jugendlichen sehr viel schlechter geworden. Es gab keine Investitionen, Jugendliche bekommen keinen Kredit und Berufsangebote gibt es auch keine. Selbst etwas
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Wie ist die Stimmung unter den Jugendlichen? Als 50-Jähriger fühl ich mich manchmal schlecht bei dem Ganzen. Weil es geht nicht darum, dass sich die Jugendlichen über die Arbeitssituation beschweren, es geht darum, welches Bild das Land von sich gibt. Korruption und undemokratische Verhältnisse bringen auch sehr viele Jugendliche ins Ausland. Es sind also nicht nur die sozialen Umstände. Gibt es eine Lösung? Es geht nicht nur um Strukturen, es geht um Haltung – des Einzelnen, der Unternehmer und der Politiker. Was wir unbedingt brauchen, ist ein anderer Rechtsrahmen. Mit der Arbeitsmarktreform 2012 haben wir unheimlich viele Rechte verloren. Es sind prekäre Arbeitsverträge gefördert worden, und durch den Verlust der Tarifverhandlungen haben wir weniger Möglichkeiten, in den Betrieben einzugreifen. Durch die Kürzungen bei den Arbeitsinspektoraten und der Steuerfahndung haben wir eine Situation, die es schwer
macht, an die Mittel zu kommen, die da entgegenwirken könnten.
Welche Mittel sind das? Mehr Jugendzentren, aber auch vor allem mehr Unterstützung für Projekte, in denen sich Jugendliche selbst organisieren. Das ist manchmal eine gute Lösung, um einen Prozess zu starten und in Bewegung zu bringen. Aber dafür brauchst du Mittel und Investitionen. Wie können wir Jugendliche für die Gewerkschaft begeistern? Wir müssen als Gewerkschaften attraktiver werden, um Jugendliche organisieren zu können. Dazu müssen wir nicht nur unsere Vorschläge, sondern auch die Art, wie wir Vorschläge an Jugendliche bringen, ändern. Wir versuchen es z. B. über soziale Netzwerke, aber das Beste wäre, wenn die Jugendlichen zu uns kommen, sich organisieren und die Sache selbst in die Hand nehmen. Das wär der Sinn der ganzen Sache. Brauchen Gewerkschaften einen Imagewechsel? Gewerkschaft ist eine Funktion und nicht ein fixe Struktur. Gewerkschaft ist ein Instrument der Arbeiterklasse, um sich gegenüber dem Kapital, dem Unternehmertum wehren zu können. In der Hinsicht müssen
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zu gründen geht daher auch nicht. Dann bleibst du entweder zu Hause bei deinen Eltern, oder du gehst ins Ausland und versuchst, da deine Zukunft zu verdienen.
ÖGJ-Termine
hallo! extraservice 16
☞ 13.–15. Mai 20 ☞ 8. April 2016 KandidatInnen zur Antrittsprüfung – Jugendveranstaltung zur BundespräsidentInnenwahl, 10–12 Uhr, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien jugend@oegb.at
wir der Arbeiterkultur sehr nahe bleiben. Dass wir der Jugendarbeitskultur sehr nahe sind, bezweifle ich, obwohl wir es stark
minar Antifaschismus-Se er fei gs iun und Befre Mauthausen, OÖ j.at www.jugend.oeg
versuchen. Wir werden es schaffen, wenn wir mehr Jugendliche organisieren, wenn wir die Vorschläge der Jugendlichen besser anhören
Fortsetzung hallo! Speeddate und sie ernsthaft wahrnehmen. Wenn die Leute glauben, dass sie etwas verändern können, verändert sich auch etwas.
Netzwerken
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RO D ER I C K S C H Ö N S Z AVA I
Egal ob beruflich oder privat: Wer Hilfe oder Unterstützung benötigt, findet sie meist im eigenen Netzwerk. Bekannte, FreundInnen, Familie und KollegInnen helfen einander immer weiter, ob privat oder im Job. Du suchst einen Job, willst dich verändern oder weiterkommen? Dann knüpfe am besten
ein Netz aus Bekanntschaften, gehe auf Veranstaltungen, bilde dich weiter und bleib in Kontakt mit den Kurs- oder SeminarteilnehmerIn-
Professor Schlaumeier Sehr geehrter Herr Prof. Schlaumeier, ich heiße Markus und bin im 3. Lehrjahr zum Lagerlogistiker. In der Berufsschule habe ich mit meinen Kollegen gesprochen und gemerkt, dass ich die ganze Lehrzeit immer nur das Gleiche mache und nicht wirklich viel im Betrieb gelernt habe. Da ich sehr viel in meiner Lehrzeit nicht gelernt habe, habe ich nun Angst, die Lehrabschlussprüfung nicht zu schaffen.
Lieber Markus, leider bist du kein Einzelfall. In einem ähnlichen Fall hat der Oberste Gerichtshof sogar eine Entscheidung gefällt. Dabei ging es um einen Lehrling im Lehrberuf Mechatronik. Hier hat das Gericht entschieden, dass ein Lehrling einen gesetzlichen Anspruch auf Lehrausbildung hat. Die zu erlernenden Fähigkeiten und Kenntnisse sind während der Ausbildungszeit zu vermitteln, und nach den jeweiligen Ausbildungsvor-
nen. Online-Plattformen mit Gratis-Accounts wie LinkedIn, Viadeo oder Xing sind dafür auch gemacht, berufliche Kontakte zu knüpfen und zu nützen. Xing konzentriert sich dabei auf die deutschsprachigen Länder, die anderen beiden sind global ausgerichtet. Alle Plattformen sind für PersonalchefInnen interessant, da zahlungspflichtige Accounts über Suchfunktionen verfügen. Auf diese Weise können sich neue Möglichkeiten für dich ergeben. (RSS)
schriften des Berufsbildes zu beurteilen. Die Ausreden des Unternehmers, er richte die Ausbildung nach der Auftragslage und die Berufsschule müsse vermitteln, was nicht im Betrieb gelehrt wird, ließ das Gericht nicht gelten. Der Lehrling und sein Vater wiesen mehrmals den Ausbildner darauf hin, doch es änderte sich nichts. In diesem Fall löste der Lehrling das Lehrverhältnis und bekam vom Gericht eine Entschädigung zugesprochen. Du hast also grundsätzlich einen Anspruch darauf, genau nach deinem Berufsbild ausgebildet zu werden. MfG
hallo!
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Was bewegt das land?
Nach zwei Amtszeiten und zwölf Jahren an der Spitze der Republik wird Heinz Fischer im Sommer von einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin abgelöst. Am 24. April entscheiden die ÖsterreicherInnen. M T
Obwohl es viele KandidatInnen für die kommende Wahl geben wird, hat nur eine Handvoll realistische Chancen auf das Amt. Sie kommen meist direkt aus einer Partei oder sind dorthin verwurzelt, auch wenn gerne Unabhängigkeit vorgespielt wird.
Die KandidatInnen. Rudolf Hundstorfer und Alexander Van der Bellen sind die zwei Anwärter, die ihre politische Heimat links der Mitte haben. Rudi Hundstorfer war lange Zeit ArbeitnehmerInnenvertreter. Schon mit 16 war er Jugendvertrauensperson bei der Stadt Wien, später Vorsitzen-
der der Gewerkschaft GdG bis er 2006 zum Präsidenten des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (ÖGB) gewählt wurde. Bis zuletzt war er Sozial- und Arbeitsminister. Nicht nur Hundstorfer, auch van der Bellen gilt als bekanntes Gesicht in dieser Wahl. Van der Bellen hat seine politische Heimat bei den Grünen, denen er lange Zeit als Bundessprecher und Obmann des Parlamentsklubs zur Verfügung stand. Dennoch tritt er bei dieser Wahl als unabhängiger Kandidat an. Irmgard Griss, Juristin, ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofes und Leiterin des Hypo-Untersuchungsausschusses, ist eine unabhängige Kandidatin ohne Partei-Vorerfahrung. Andreas Khol ist allgemein als Obmann des Österreichischen Seniorenbundes der ÖVP bekannt. Neben den zwei KandidatInnen aus dem konservativen Lager tritt mit Norbert Hofer, 3. Nationalratspräsident (FPÖ), auch einer aus dem rechten Lager an.
So wird gewählt. Der/die BundespräsidentIn wird direkt vom Volk gewählt. Voraussetzungen,
hallo! nschaft hat Die österreichische Nationalman Freude! eine – hafft gesc M all-E Fußb es zur eiz Schw der aus er Train m Und das mit eine im Ausund zwölf Spielern, die ihre Wurzeln a, Arnautoland haben. Die Rede ist von Alab Junuzovic, Garics, Özcan, Lazaro, Dragovic, Menschen vic usw. Sie sind die Beispiele, dass lässt. Ohne sich integrieren, wenn man sie t zur EM sie, wäre Österreich vermutlich nich . hren gefa
um kandidieren zu dürfen, sind, dass der/die KandidatIn mindestens 35 Jahre alt ist und mindestens 6.000 Unterstützungserklärungen bis zum 37. Tag vor der Wahl (18. März 2016) eingebracht werden. Bekommt ein/e KandidatIn im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit, also mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen, ist die Wahl entschieden. Wird sie nicht erreicht, findet vier Wochen nach dem ersten Wahlgang eine Stichwahl zwischen den zwei stimmenstärksten KandidatInnen statt.
Beruf BundespräsidentIn. Der/ die BundespräsidentIn darf während der Amtszeit keinen anderen Beruf ausüben. Die Aufgaben sind vielfältig. Es gilt z. B. die Republik Österreich nach außen zu repräsentieren, Staatsverträge abzuschließen, er/sie hat den Oberbefehl über das Bundesheer und ernennt und entlässt die Mitglieder der Bundesregierung. Weitere Infos auf: www.help.gv.at
Knallo! Wenn FPÖ und ÖVP dan ach schreien, die Mindestsicherung zu kür zen, ist das nichts anderes, als Arme gegen Arme auszuspielen. Wer in eine Notsituation kommt, dem muss geholfen werden. In ein er Zeit, in der ein Prozent der Weltbevölkerung mehr besitzt als die restlichen 99 Prozent, muss über Umverteilung gesprochen werde n. Auch die Reichen müssen ihren solidarisc hen Beitrag für eine funktionierende, faire Ges ellschaft leisten.
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Bundespräsidentenwahl 2016
Was bewegt die Welt?
Kampf gegen Schwarzarbeit In der Schattenwirtschaft werden Beschäftigte und Sozialsysteme ausgenützt. Eine EU-weite Plattform gegen Schwarzarbeit soll helfen.
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Schwarzarbeit macht in der EU über 18 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Das ist ein großes Problem, denn: „die Beschäftigten haben keine Absicherung und Lohndumping nach unten entsteht. Dem müssen wir durch verstärkte Zusammenarbeit zwischen den nationalen Behörden einen Riegel vorschieben“, sagt EU-Abgeordnete und Gewerkschafterin Evelyn Regner (SPÖ). In vielen Fällen sind jene Unternehmen, die ihre Beschäftigten nicht anmelden, in mehreren EU-Staaten tätig.
Gewerkschaftlicher Erfolg. Anfang Februar hat das EU-
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Parlament daher die Einrichtung einer EU-weiten Plattform gegen Schwarzarbeit beschlossen. Dadurch sollen vor allem die Arbeitsinspektorate besser zusammenarbeiten. Mit dem Beschluss wurde auch eine jahrelange Forderung der europäischen Gewerkschaften umgesetzt. Neben den VertreterInnen der Mitgliedsstaaten werden auch die Sozialpartner an der Plattform teilnehmen.
Gegen Tricksereien. Manche Unternehmen wollen tricksen und die geltenden Regeln mit Briefkastenfirmen umgehen. „Dass auch sie unter die Zuständigkeit der Plattform fallen werden, ist
besonders wichtig. Denn mit Briefkastenfirmen können nicht nur die Sozialsysteme ausgenutzt werden, sondern auch ArbeitnehmerInnen“, so Evelyn Regner.
Premiere im Weißen Haus F O TO : J U D I G R A F I E / P H O TO C A S E . D E
Barack Obama, der erste afroamerikanische Präsident der USA, muss nach acht Jahren seinen Sessel räumen. Wer wird die oder der nächste Erste? Das Rennen ist eröffnet.
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Am 8. November 2016 wählen die BürgerInnen der USA ihr neues Staatsoberhaupt. Die Vorwahlen sind voll im Gange: Der Super Tuesday, an dem ganze 13 der insgesamt 50 Staaten abstimmten, ist geschlagen. Insgesamt hat schon mehr als die Hälfte der Staaten vorgewählt. Noch gibt es aber weder bei den Demokraten noch bei den Republikanern eine endgültige Entscheidung darüber, wer PräsidentschaftskandidatIn wird.
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Rechter Populismus. Im republikanischen Lager läuft ein Duell, das selbst für konservative Begriffe extrem ist: Donald Trump, der rassistisch-sexistisch provokante Milliardär, matcht sich mit dem religiösen Fundamentalisten Ted Cruz. Beide wären die ersten, die gegen den ausdrücklichen Willen ihrer Partei Präsidentschaftskandidat würden. Demokratischer Sozialismus. Bei den Demokraten sorgt ein
Überraschungskandidat für Aufsehen: Bernie Sanders wäre der erste US-Präsident, der sich selbst einen „demokratischen Sozialisten“ nennt. Mit seinen klaren Positionen gegen die Wall-Street-Banker und für soziale Absicherung ist er vor allem bei den Jungen beliebt. Favoritin ist allerdings die gemäßigste Kandidatin von allen: Hillary Clinton. Sie hat gute Chancen, die erste Frau im Amt zu werden. So oder so: Der oder die nächste Erste steht vor der Tür.
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leben, lieben, leiden
Computer zum Anziehen Chips bestimmen immer mehr unser Leben, und intelligente Kleidung wird zu unserem Alltag gehören. Die totale Vernetzung hat aber nicht nur Sonnenseiten.
Das Internet der Dinge. Thomas ist bereits angekommen im Zeitalter der Wearables. Das Smartphone, das von der Taschenlampe bis zu Bibliotheken, Musik
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und Kinofilmen alles erreichbar macht, was uns Spaß macht, ist erst ein Vorgeschmack darauf. Über das „Internet der Dinge“, so die Visionen der Ingenieure, wird alles mit allem verbunden sein, sogar unsere Kleidung. Inzwischen gibt es BHs und T-Shirts, in die Sensoren für die Körperfunktionen bereits eingebaut sind. Was früher nur für Spitzensportler leistbar oder für Schwerkranke in Intensivstationen verfügbar war, wird zum Konsumartikel.
Erweiterte Sinne. Eine andere Anwendung sind die SmartBrillen, die von Google vorgestellt wurden. Eingebaute Sensoren können mit dem Internet verbunden werden und nützliche Informationen liefern über das, was die Augen niemals sehen würden – der nächste Club, ein Restaurant um die Ecke oder ein Betrieb, der gerade über das Netz neue Arbeitskräfte sucht. So kann jeder und jede seine beschränkten Sinne mit „Augmented Reality“ enorm erweitern, ohne dass er oder sie auf das Handy schauen
muss – wie ein Terminator aus der Zukunft. Andere lassen sich einen Chip implantieren, damit sie garantierten Zugang zu ihrem Lieblingsclub in Rotterdam haben. Damit kommen sie auch noch in die VIP-Lounge und ihre Drinks werden automatisch von ihrem Konto abgebucht.
Schöne neue Welt? Schon heute reden die Menschen weniger miteinander und schreiben lieber über ihre Apps und Chats, was sie denken und fühlen. Die Foren im Internet werden zum Ersatz für den Freundeskreis, Computerspiele reichen quer über den Globus und die SpielerInnen kennen sich gar nicht. Die neue, total vernetzte Welt birgt auch viele Gefahren: Die persönlichen Daten über den eigenen Körper und aus dem Kopf werden in riesigen Datenbanken gespeichert, die für Geheimdienste, Polizei, Hacker oder auch für die Arbeitgeber zugänglich werden. Selbst der heute schon gläserne Mensch könnte schon bald zur nackten Nummer in der schönen neuen Welt werden.
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homas ist begeisterter Sportler. Sein Hobby ist das Laufen. Was für andere fad und anstrengend ist – ist für ihn das Höchste. Seit einem Jahr läuft er viermal in der Woche zwischen zwei und drei Stunden. Mit dabei ist seine Smart-Watch. Die zeichnet alles auf, seine Herzfrequenz, die Schritte und seinen Leistungsfortschritt. Seine LaufWatch ist mit seinem Smartphone verbunden und dort kann er weitere Analysen machen, wie lange er noch braucht, bis er fit für den Marathon ist. Jetzt will er sich auch die intelligenten Sneakers kaufen, die vor kurzem von einem 24-Jährigen in Kenia erfunden wurden. Mit diesen Laufschuhen kann er seine elektronischen Geräte während des Laufens aufladen, denn sie erzeugen durch den Druck während er läuft elektrische Energie.
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Mehr über das Berufsbild eassistentIn Hotel- und Gastgewerb auf: www.oegj.at
job und cash
Hotel- und GastgewerbeassistentIn Laura Wagener aus Bad Deutsch Altenburg absolviert ihr drittes Lehrjahr als Hotel- und Gastgewerbeassistentin im Wiener Hotel de France. Die 18-Jährige weiß, wie Dauerfreundlichkeit gelingt. C H R I S T I A N R E S EI
Was hat dich zu dieser Lehre motiviert? Meine Mutter hat im Wirtshaus gearbeitet, als Kind war ich häufig dort. Für mich stand immer fest: Ich werde in der Gastronomie tätig sein. Mir hat bereits die Jobbeschreibung der Hotel- und Gastgewerbeassistentin gefallen. Zum Beispiel? Die Vielseitigkeit. In der Service-Abteilung fing ich an, war im Housekeeping, ein halbes Jahr im Büro und bin nun an der Rezeption, dort möchte ich auch bleiben. Ist das schwierig? Man sollte nicht schüchtern, sondern offen sein. Mit Gästen gut reden können, auch spontan handeln, wenn es etwa zu einer Beschwerde kommt. Bei uns im Hotel gibt es keine Concierge, deshalb kommt es häufig vor, dass ich Theaterkarten besorgen muss. Und kürzlich habe ich ein spezielles Haargel für einen Gast gekauft, der seines vergessen hatte. Welche Dienste hast du? Unterschiedlich. Der Frühdienst
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Wirtschaftsfaktor Hotel- und GastgewerbeassistentInnen führen Organisationsund Verwaltungsarbeiten eines Hotel- oder Gastgewerbebetriebes durch. Sie sind dabei im kaufmännischen Bereich ebenso wie im Empfangsbereich tätig und
ist von 7 bis 15.30 Uhr, den mag ich am liebsten. Der Mitteldienst beginnt zwischen 10 und 11.30 Uhr und im Spätdienst arbeiten die Lehrlinge von 14.30 bis 23 Uhr.
Du arbeitest im Hotel de France – musst du Französisch können? Generell sollte man mehrere Sprachen können. In der Schule lernen wir berufsbezogenes Englisch und Französisch. Ich spreche nicht fließend, aber ich kann auf Französisch den Weg erklären oder die Zimmerausstattung beschreiben. Den Checkout üben wir auf Englisch. Sprichst du Japanisch? Da steige ich aus, aber wir haben regelmäßig japanische Gäste und jemanden an der Rezeption, der sich auf Japanisch verständigen kann.
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Man sollte mit Gästen gut reden und spontan handeln können.
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ich einen schlechten Tag habe, oder wenn sich davor jemand aufgeregt hat. Der Betrieb bietet ein Training, das uns auf Beschwerden vorbereitet. Zu viel Unterwürfigkeit ist auch nicht gut – wir sind keine Diener, wir erbringen Dienstleistungen.
Gehst du in der Freizeit noch in Restaurants? Natürlich, aber ich schaue jetzt wirklich, wie das Besteck hingelegt und wie serviert wird. Dafür gebe ich mehr Trinkgeld, weil das Trinkgeld besonders im Service ein wichtiger Teil des Einkommens ist.
Immer freundlich sein ... Lernt man nach einiger Zeit, selbst wenn ein Gast unwirsch ist. Es hat viel mit Selbstbeherrschung zu tun. Außerdem kann ein Gast auch nichts dafür, wenn
Deine Ziele ... Am 2. September bin ich mit der Lehre fertig, später möchte ich andere Länder kennenlernen und im Ausland arbeiten. Außerdem würde ich gerne einmal in die Catering-Abteilung reinschnuppern.
haben unmittelbaren Kontakt zu den Gästen. Im Service und in der Küche übernehmen sie vor allem Kontroll- und Organisationsaufgaben. Die Lehrlingsentschädigung beträgt im 1. Lehrjahr 625 Euro, im 2. Lj. 695 Euro, im 3. Lj. 830 Euro und im 4. Lj. 910 Euro.
Die tatsächliche Höhe der Lehrlingsentschädigung richtet sich nach der Gewerbeberechtigung des Ausbildungsbetriebes und kann daher unterschiedlich hoch sein. Die Kollektivverträge im Bereich Gastgewerbe/Tourismus werden von den Gewerkschaften GPA-djp und vida abgeschlossen.
hallo!
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sport
Pöltl-Mania in Sicht
Das gab es noch nie. Der Wiener Jakob Pöltl könnte der allererste Österreicher in der besten Basketball-Liga der Welt sein. Noch steht die laufende Saison im Fokus.
mache und mich weiterentwickle“, erzählt Pöltl.
Kommen, um zu bleiben. Die National Basketball Association ist für den 2,15 m großen Spieler das Ziel. Die Utes wollen ihren Star natürlich über den Sommer hinaus halten. Es scheint aber nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis er seine Karriere in der Basketball-Profi-Liga fortführt. Doch „das Schwere ist nicht, in die NBA zu kommen, sondern in der NBA zu bleiben. Der Durchschnittsspieler spielt nicht sehr lange in der NBA. Es geht für mich darum, dass ich mich dort auch festsetze, mir einen Namen
Basketball-Hype vor der Tür. US-Sportarten werden in Österreich immer beliebter. Sollte der Wiener den Sprung in die NBA schaffen, könnte das in Österreich zu einem BasketballHype führen. Wie beim Football besteht dann Hoffnung, dass viele heimische Talente diesem Sport nachgehen werden. Eines ist sicher: Pöltls Jugendverein, die Vienna D.C. Timberwolves, würde sich mehr als nur ein bisschen über den Erfolg des Riesentalents aus der eigenen Schmiede freuen.
wusstest du schon? Tetraphobie bezeichnet die Angst vor der Zahl vier. Ein Großteil der TetraphobikerInnen lebt im asiatischen Raum, da das chinesische Wort für „Tod“ ähnlich klingt wie das für „vier“.
Wer Auto fährt, verbringt zwei Wochen seines ganzen Lebens wartend an roten Ampeln.
Nachdem der mittlerweile ehemalige Regisseur von Star Wars, George Lucas, auf einer Pressekonferenz den berühmten Satz „May the force be with you“ („Möge die Macht mit dir sein!“) sagte, übersetzte ein Simultandolmetscher vom Nachrichtensender N24: „Am 4. Mai sind wir bei Ihnen“.
Der Vatikan, die Heimat des Papstes, verfügt über eine eigene Fußballmannschaft. Der Vatikan ist weder Mitglied bei UEFA noch der FIFA, weil er keinen entsprechenden Fußballplatz vorweisen kann. Die dortige Liga besteht aber aus 16 Mannschaften, zusätzlich gibt es Pokalwettbewerbe.
Lady Gaga ist die Patentante von Elton Johns beiden Kindern.
F O TO : W I K I P ED I A . D E
Ja
richtig, Österreichs Hoffnungsträger ist in Salt Lake City, USA, längst kein Unbekannter mehr. Denn Pöltl spielt sich im College Basketball Club bei den Utah Utes ins Rampenlicht. Meldet sich das Basketballtalent im April für das Auswahlverfahren der NBA (National Basketball Association), an, gilt er als einer der Favoriten, die es in die nächste Saison der NBA, die beste Basketball-Liga der Welt, schaffen. Die Auswahl dafür, Draft genannt, findet im Juni statt. Im Gespräch mit der APA meint der 20-Jährige aber: „Ich habe mir kaum noch Gedanken darüber gemacht.“
T H O M A S S T I E G M A I ER
Music-Update
Music-Update Bass: Johann Sebastian Salzburg 14.4. Rockhouse, k Club, Innsbruc 16.4. Weekender az Gr C, PP 21.4. Steven Wilson: , Wien 21.4. Gasometer z 23.4. Posthof, Lin Graz 24.4. Orpheum,
Indie-Rock vom Feinsten Seit einigen Jahren bereichern „The Beth Edges“ die österreichische Musiklandschaft. Nur, warum kennt kaum einer die Band?
F O TO : P I T P O N Y P H O TO G R A P H Y
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anda und Bilderbuch sind derzeit die angesagten österreichischen Bands im Indie-Bereich und werden mit Preisen überhäuft. „The Beth Edges“ dagegen sind wohl eher als Geheimtipp zu sehen, obwohl die Band seit rund sieben Jahren regelmäßig neue Songs veröffentlicht. Gegründet wurde die Band 2007 von drei Schulfreunden um Gitarrist und Sänger Tobias Grünzweil in Linz. Am Anfang standen vier EPs, die im Abstand von drei Monaten veröffentlicht wurden, um eine Fan-Base zu schaffen. 2010 wurden die EPs zusammengefasst als erstes Studio-Album erneut veröffentlicht. Der Lohn war eine Nominierung für den „Amadeus-Award“ 2010 in der Kategorie „Alternative“, wo sie sich jedoch „Bauchklang“ geschlagen geben mussten. Zwei Jahre
RO D ER I C K S C H Ö N S Z AVA I
später folgte „Blank Coins, Round Dice“ der zweite Streich.
Wandelbar. In eine Schublade lässt sich die Band kaum stecken. Mal geht es rockig zur Sache wie in „I Guess“, von ihrer zweiten EP, mal eher atmosphärisch wie in „Black Clouds“ oder poppiger wie auf der aktuellen Single „You’ll never know“. So vielfältig der Sound, so stilsicher sind die Songs. Die Band hat ein feines Händchen für Melodien, die sich mit der Zeit zu Ohrwürmern entwickeln. Dynamit. Das erkannte auch ein großes TelekommunikationsUnternehmen und unterlegte vor einem Jahr einen Werbe-Spot mit der Nummer „Pure Dynamite“, vom bis jetzt letzten StudioAlbum, das den Bandnamen als Titel hat. Über Crowdfunding selbst produziert, konnte sich die
Band perfekt entfalten. Sprengstoff ist auch das originale Video zum Song, denn „The Beth Edges“ verwöhnen mehr als nur die Lauscher. Besonders gelungen ist auch „Lonesome Riders“. In diesem Clip spielen Michael Steinocher und Sabrina Reiter mit, die bereits im Film „In drei Tagen bist du tot“ gemeinsam vor der Kamera standen.
Live. Wer sich live von der Band überzeugen will, hat am 9. April beim Ritterrock-Festival in Neumarkt im Hausruck-Kreis die Gelegenheit oder am „Out of the Woods“-Festival in Wiesen, das am 15. und 16. Juli steigt. Alle Infos dazu auf der Bandhomepage. www.thebethedges.com www.facebook.com/ thebethedges
hallo!
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„Hannas schlafende Hunde“ setzt sich mit dem naziverseuchten Nachkriegsösterreich auseinander. „Nur nicht auffallen!“ lautet das Gebot in Hannas Familie – egal, ob bei den Nachbarn oder beim Gottesdienst, den die Familie regelmäßig besucht. Hanna ist zwar erst neun Jahre alt, aber sie ist schlau genug, um zu spüren, dass an der sehr aufgesetzten Lebensweise ihrer Familie etwas nicht stimmt. Sie beginnt nachzufragen,
Die Geschichte eines jüdischen Mädchens bekommt aber erst von ihrer resoluten Großmutter Auskunft über den Grund des eigenartigen Verhaltens ihrer Familie: Es ist ihre jüdische Identität, die ihre Mutter und Großmutter verstecken wollen. Wir schreiben das Jahr 1967 und befinden uns in Wels, einer Stadt im Herzen Oberösterreichs. Auch mehr als 20 Jahre nach Ende der Hitler-Herrschaft ist das Gedankengut der Nazis leider noch nicht verschwunden. Hanna beginnt die Ängste ihrer Mutter zu verstehen. Im Dorf sind allerdings längst die schlafenden Hunde der Vergangenheit geweckt. Gedreht in Deutschland und Österreich, erzählt der Film „Hannas schlafende Hunde“ von einer mutigen Identitätssuche eines jungen Mädchens, dem über die Geschichte ihrer Familie die der Vergangenheit und die Missetaten der Gegenwart vor Augen geführt werden. Kinostart ist der 1. April. (DN)
Freestyle
Kino-Neustarts Im Himmel trägt man hohe Schuhe Beste Freundinnen und coole Karrierefrauen, das sind Jess (Drew Barrymore) und Milly (Toni Collette). Das Leben läuft und ist gut zu ihnen. Bis bei Milly Brustkrebs diagnostiziert wird. Was tun? Die Therapie heißt: ganz viel Freundinnenliebe und jede Menge schwarzer Humor! Ab 1. April im Kino, kein Scherz! (DN)
Eddie the Eagle Ich mach mal was total Irres, dachte sich Michael Edwards und wurde Skispringer. Für einen Briten ist das tatsächlich ein Ding. 1988 schaffte er es als erster englischer Springer zu den Olympischen Spielen. Seine Sprünge landeten wohl meist am Vorbau der Schanze, dafür flog Eddie „the Eagle“ in die Herzen der Fans. Die Kinofassung der Geschichte eines der schrägsten Sportler überhaupt ist ab 1. April zu sehen. (DN)
Ratchet & Clank So, jetzt mal den PlayStation-Controller weglegen und einfach zusehen! Fans der turbulenten ScienceFiction-Abenteuer von Ratchet & Clank können diesmal alles entspannt aus dem Kinosessel verfolgen. Das Schwierigkeitslevel ist dabei auf ultraschwer gestellt: Der mutige Lombax und der clevere kleine Roboter müssen diesmal immerhin den ganzen Planeten retten! Ab 8. April im Kino. (DN)
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Vorstadtweiber Sie sind zurück! Seit 14. März strahlt ORF 1 die 2. Staffel der Erfolgsserie aus, und die gewieften, intriganten und eleganten Frauen aus der Vorstadt begleiten uns wieder jeden Montagabend. Doch die Fassade der Reichen und Schönen bröckelt. Ungewollte Schwangerschaften, Verletzungen, zurückgewiesene Liebe, verlorenes Vermögen und Skandale trüben das Luxusleben. Die Autorin verspricht: Die Abgründe werden noch tiefer, die Geheimnisse noch brisanter und die Intrigen noch schmutziger. Die ZuseherInnen freuen sich über die kuriosen und witzigen Erlebnisse von Maria, Walli, Caro und Nico. Ob sie am Ende Freundinnen oder Feindinnen sind, bleibt ein Rätsel. (BK) Montags 20.15, ORF 1 oder www.flimmit.at
Marvels Agent Carter Mit dieser Comicverfilmung schickt uns Marvel seine beste Agentin. Die Geschichte spielt nach Ende des Zweiten Weltkrieges in New York City. Peggy Carter, Freundin von Captain America ist für mehr als einen stinknormalen Job bestimmt. Als die Männer 1946 aus dem Krieg zurückkommen, wird sie zu einem langweiligen Sekretärinnenjob beim SSR (Strategic Scientific Reserve) verdonnert. Doch administrative Aufgaben reichen ihr nicht, um ihr Leben auszufüllen. Sie ist Agentin mit Leib und Seele auf der Jagd nach dem Bösen. Jetzt geht es darum, ihre geheimen Missionen für Howard Stark unter einen Hut zu bringen. (BK)
F O TO S : T H I EM F I L M ; LU NA F I L M ; C EN T F OX ; U N I V ER S A L
movietime & freestyle
news und trends
den Tr barometer
+ F O TO : C H R I S TO P H E PA P K E / P H O TO C A S E . D E
+ + + bis zu 16,5 Prozent mehr Geld für Frisör-Lehrlinge + + Sport treiben + BundespräsidentIn wählen - Pollenallergie - - Lehrlinge nicht ausbilden - - - Flüchtlingen die Schuld für Probleme geben
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Web-News Snapchat Bei der Überflutung von angebotenen Apps kann man ganz leicht den Überblick verlieren. Manch eine App, so wie Snapchat, hat es aber auf unzählige Tablets und Smartphones geschafft. 100 Millionen Menschen nutzen diese App täglich, auf der kurze Tweets und wenige Sekunden lange Videos verschickt werden. Dagegen sind die sogenannten Snapchat-Stories öffentlich und verschwinden erst nach 24 Stunden wieder. Mit sechs Milliarden Videoaufrufen pro Tag liegt Snapchat nur knapp hinter Facebook. Gerade Facebook ist mit einem Kaufange-
Moooment!
Pflicht zur Bildung Tausende Jugendliche brechen jährlich ihre Ausbildung frühzeitig ab. Mithilfe eines Gesetzes sollen sie nun bis zu ihrem 18. Lebensjahr daran gehindert werden. Denn schlechter ausgebildete Jugendliche sind häufiger arbeitslos, und das verursacht Kosten für den Staat. Nur, die Ausbildungspflicht allein macht aus den Betroffenen keine Meister. Sie können ihre Pflicht nicht erfüllen, so lange die Unternehmen zu wenige Lehrplätze anbieten. Da wird es auch nichts nützen, die Eltern zu strafen, wenn ihre Kinder keine Ausbildung haben. Damit alle
bot über mehrere Milliarden USDollar gescheitert. Der Wert von Snapchat wird auf 19 Milliarden US-Dollar geschätzt. Aufgetretene Sicherheitslücken sollten uns allen aber wieder in Erinnerung rufen, nicht alles zu teilen und die eigene Privatsphäre zu schützen. (MT)
Periscope Als Roger Federer vorigen Sommer auf der Anlage von Wimbledon filmte, begann die Bekanntheit von Periscope rasant zu steigen. Dabei handelt es sich um eine LiveStream-App, über die man Videos in Echtzeit übertragen kann. Man gibt einen kurzen Erklärungstext ein, drückt den Startknopf, und schon übermittelt das Smartphone Kamerabild und Umgebungston
Jugendlichen bestmöglich ausgebildet sind, braucht es mehr als das. So könnten die Betriebe dazu verpflichtet werden, mehr Lehrstellen anzubieten. Dabei müssen aber auch die Interessen derer, die ihre Ausbildung abbrechen berücksichtigt werden. Denn Bildung darf nicht nur ein Zwang sein. Bildung muss Spaß machen, damit man später auch den Job gern macht. (KD)
an alle, die zuschauen wollen. 2015 erwarb Twitter die App um ungefähr 100 Millionen US-Dollar. Anfangs war Periscope nur für Apples iOS-Betriebssystem verfügbar, mittlerweile existiert aber auch eine Android-Version. Wer kein großes Datenvolumen oder keine WLAN-Verbindung zur Verfügung hat, sollte beim Livestreamen vorsichtig sein. Durch die einfache Videodirektübertragung können außerdem Urheberrechte verletzt werden. (MT)
hallo!
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hallo! meinung
Dating-Apps Sie sind die beste Erfindung der vergangenen Jahre. Wie sonst soll man heute noch den oder die Richtige finden? Top oder Flop – was meinst du? Keinen Aufriss auf der Party gemacht? Kein Problem! Einfach die Nachrichten auf deinen Dating-Apps checken. Diesmal ist bestimmt der Jackpot dabei. DatingApps wie Tinder, Lovoo, Badoo, Jaumo, Okcupid oder speziell für Gays, Grindr und Gayromeo, sind in, einfach und hilfreich. Wer will sich schon noch die Mühe machen und jemand persönlich ansprechen? Kostet viel zu viel Zeit. Die Programme zeigen dir, wer zu dir passt und übers GPS-Radar in der Nähe ist. Love 2.0 ist voll in allen Schichten angekommen, egal ob du nur eine Romanze, die neue Liebe oder einfach nur Freunde suchst, die zu dir passen. Da weiß man gleich was Sache ist, ohne es lange herausfinden zu müssen. Leider versprechen die Profile oft zu viel und beim Date zeigt sich, dass die Realität mit den Fotos gar nicht übereinstimmen. Die Chats sind voll mit Fakern und leider auch Kriminellen, die Sex-Opfer suchen. Wichtig ist, die richtigen Einstellungen im Profil zu machen und nicht alles gleich zu verraten. Dann sind die Dating-Apps eine volle Bereicherung für Sex- und Liebesleben. (FP)
Kontra.
Kaum ein Lebensbereich ist übrig geblieben, der ohne Handy und Apps organisiert wird. Manche finden das bequem und praktisch, dabei ist es Faulheit und geistige Armut. Das selbstständige Denken und nun auch Fühlen wird einem Gerät überlassen. Dating-Apps funktionieren fast alle gleich. Fotos von Paarungswilligen erscheinen am Display, dann wird selektiert. Über manchmal zahlungspflichtige Zusatzfunktionen werden Interessen ebenfalls abgeglichen. Je mehr persönliche Information eingegeben wird, desto besser für den Abgleich. Einige Apps können mit FacebookProfilen verknüpft werden, damit sogar die NSA weiß, wer mit wem in der Kiste liegt. Was mit Beziehungsglück wirbt ist nichts anderes als das F***-Paradies für fotogene oberflächliche Menschen ohne Interesse an einer aufrichtigen persönlichen Begegnung. Anscheinend gibt es weltweit mehrere Millionen Personen im emotionalen Prekariat, die so ihr Liebesleben organisieren. Glückwunsch zur Entmenschlichung des Flirtens, Suchens und Findens. (RSS)
Innenministerinnen Über Menschen, die schwierige Aufgaben übernehmen, sollte man nicht schimpfen. Doch das Innenministerium ist in den vergangenen Jahren nicht optimal besetzt. „Schottermitzi“, die ehemalige Innenministerin, war zynisch und ließ eine gut integrierte Familie in den Kosovo abschieben, um politisches Kleingeld zu machen. Sie wollte sich von Arigonas „Rehlein-Augen“ nicht erweichen lassen. Arigona, die Tochter der Familie, hat sich damals aus Angst tagelang
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versteckt. Sie lebt inzwischen wieder in Österreich, studiert und spricht ein besseres Deutsch als „Schottermitzi“. Die aktuelle Innenministerin „Hanni“ soll fleißig sein, war aber schon im vorigen Sommer von der Flüchtlingskrise überfordert. Ohne Initiativen der BürgerInnen, die freiwillig gespendet und gearbeitet haben, wäre da nichts gegangen. Nun hat sie sich mit jenen verbündet, die Griechenland beschul-
digen, zu viele Flüchtlinge einreisen zu lassen. Es ist superfeig auf ein Land einzuschlagen, das sowieso am Boden ist. Gleichzeitig traut sie sich nicht, die enttäuschende Politik der Ungarn, Tschechen, Polen, Slowaken oder auch Dänen zu kritisieren, die so gut wie keine Menschen aufnehmen und von einem christlichen Abendland schwadronieren. Unfähig, (CR) zynisch und feig.
F O TO S : DAV I D W / P H O TO C A S E . D E ; CO M P LI Z E / P H O TO C A S E . D E ; ER I C S I LVA / F LI C K R . CO M
Pro.
Bundespräsidentenwahl 2016
E I N L A D U N G Jugend-Veranstaltung zur Bundespräsidentenwahl:
„KANDIDATiNNEN ZUR ANTRITTSPRÜFUNG!“ Datum
08.04.2016, Einlass 09:30, Beginn 10:00, Ende 12:00 Uhr
Ort
Johann Böhm Platz 1, 1020 Wien, Wilhelmine Moik Saal
Anmeldung unter jugend@oegb.at
Ablauf:
» Eröffnung » Vorstellungsrunde und Diskussion mit den anwesenden KandidatInnen » Fragerunden und Antrittsprüfungen » Abschluss: Fragen aus dem Publikum Die/der neu gewählte BundespräsidentIn wird auch 100.000 Lehrlinge vertreten. Deshalb nutze deine Chance, die KandidatInnen näher kennenzulernen, während sie Aufgaben ausführen, welche Lehrlinge vor Antritt in die Lehre lösen müssen.