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Die besten Musikfestivals – gewinne dein Ticket Spielerinnen des Frauenfußball-Nationalteams im Speeddate hallo! Fußball-Fanguide

i e b a d d Wir sin Wie Fußball die Menschen zusammenbringt.

hallo! das Magazin der Österreichischen Gewerkschaftsjugend

Mai/Juni 16

€ 1,80


inhalt Meinung

7 Kamikatze. Fair Play! 17 Trendbarometer. Vom Tag der Arbeit bis zu Steueroasen. 17 Moooment. Expresslehre. 18 Pro und Kontra. Public Viewing. 18 Die üblichen Verdächtigen. Steuerflüchtlinge.

e Team kann ein Cover: Nur als Aber auch . en nn wi ge Mannschaft eine . Mann, spielen die Fans, der 12 . wichtige Rolle

Demokratie & Gesellschaft

3 ÖGJ Aktuell. Hofburg-KandidatInnen zur Antrittsprüfung. 4 Cover. Als Team gewinnen, als Team verlieren. 8 Interview. Nadine Prohaska, Barbara Dunst und Jasmin Eder, Fußballerinnen des österreichischen Frauenfußball-Nationalteams im hallo! Speeddate.

10 Was bewegt das Land? Obergrenze, Flüchtlingskonvention, Asylverfahren. 11 Was bewegt die Welt? Lebensmittel für den Müll. Freizeit & Beruf

12 Leben, lieben, leiden. Fanguide. 13 Job und Cash. Maurer und Rapid-Nachwuchsakademiker. 14 Sport und Facts. Herbert Prohaska – eine Fußball-Legende zum Angreifen. Musikupdate. Die besten Festivals des Sommers – mit Gewinnspiel! Movietime. Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln. Zlatan – ihr redet, ich spiele! Der Nachtmahr. Ente gut! Mädchen allein zu Hause. Freestyle. Nach der Empörung. Der Wintertransfer. Webnews. Mimikama, WDR3-Hörspielplayer.

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3 Comic 9 ÖGJ-Termine, Prof. Schlaumeier, Karriere-Tipp 14 Wusstet ihr schon, dass ... 19 Cartoon

2 hallo!

Beruf: Dejan Lju bicic ist Kapit än der 2. Mannsch aft von Rapid und erzählt, wie er seine Ausbildun g zum Maurer un d Fußball unte r einen Hut krieg t.

Speeddate: Nadin e, Jasmin und Barbara (v. l.) sin d Profifußballerinnen und spielen im österreichischen Frauenfußball-Nati onalteam. Leben können sie davon leider nicht.

Impressum: Redaktion: 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1, Sekretariat (8–13 Uhr): (01) 534 44-39062. Fax: (01) 534 44100324. E-Mail: hallo@oegb.at. Chefredaktion: Mag.a Barbara Kasper. Layout: Katharina Bruckner. Herausgeber: Österreichischer Gewerkschaftsbund, 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1020 Wien, JohannBöhm-Platz 1, Tel.: (01) 662 32 96-0, Fax: (01) 662 32 9639793. E-Mail: zeitschriften@oegbverlag.at, www: http://www.oegbverlag.at. Hersteller: Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstraße 21. Verlagsort: Wien. Herstellungsort: Neudörfl. Anzeigen werden nicht angenommen. Preise: Einzelnummer € 1,80. Jahresabo € 7,99. Bestellungen nimmt der Verlag des ÖGB (Adr. wie oben) entgegen. DVR-Nummer: 0046655. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Gefördert durch das Bundesministerium für Familien und Jugend (Bundesjugendförderungsgesetz). ZVR-Nr.: 576439352

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Rubriken


Wettkochen für die Hofburg Hundstorfer, Griss und Lugner stellten sich auf Einladung der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) praktischen Prüfungen: Mit Eierspeiskochen, Latte zersägen und Warenkorb schätzen warben die KandidatInnen um die Jugendlichen.

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BA R BA R A K A S P ER

er Saal in der ÖGBZentrale in Wien ist voll. Über 300 Lehrlinge und SchülerInnen sind auf Einladung der ÖGJ gekommen, um den Hofburg-KandidatInnen Rudolf Hundstorfer, Irmgard Griss und Richard Lugner bei ihrer Antrittsprüfung zuzusehen. Vier Prüfungen waren zu absolvieren: eine Eierspeis musste inklusive Zwiebel und Speck schneiden zubereitet, ein Abflussrohr zusammengesetzt, eine Holzlatte zersägt und der Wert eines Warenkorbes geschätzt werden. Hilfe bekamen die KandidatInnen von Lehrlingen von Jugend am Werk. Zwischen den Aufgaben wurde geredet und die Fragen der Jugendlichen beantwortet. Antrittsmotiv, Lehrausbildung und Feminismus waren Themen.

Schwieriger als gedacht. Beim Eierspeis-Kochen schlug sich Hundstorfer gut. Er mache die auch zu Hause öfter. Dennoch hat

er sich beim Zwiebelzerkleinern in den Finger geschnitten. Lugner wirkte ratlos. Bei ihm zu Hause kocht die Frau. „Ich schau wie das die Frau Griss macht und mache es nach“, sagte er. Am besten schnitt Lugner beim Latte zersägen ab. Kein Wunder, die Aufgabe war für den Baumeister wie gemacht. Griss meisterte alle Prüfungen mit einem unbeirrbaren Lächeln. Sie findet das alles „ganz toll“. Zum Abschluss musste der Wert der Waren in einem kleinen Einkaufskorb geschätzt werden. Von Milch, Mehl, Kaffee über Waschmittel und Gemüse war alles dabei. 260 € muss das wert sein, meinte Lugner. Hochhaus daneben, tatsächlich wurden pro Korb 75 € ausgegeben. Auch Griss verschätzte sich mit (45 €), nur Hundstorfer hat den Preis beinahe erraten (80 €). Am Ende haben aber alle drei KandidatInnen ihr Prüfungszeugnis bekommen. „Mit Erfolg bestanden.“

Was bewegt die Welt?

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allo! In weniger als zwei Monaten ist es so weit. Am 10. Juni um 21 Uhr eröffnen Frankreich und Rumänien die vier Wochen dauernde EURO 2016 in Frankreich. In Wahrheit beginnt das EM-Feeling schon jetzt. Alle sind aufgeregt und fiebern der EM entgegen. Unsere National-Elf hat es zum ersten Mal geschafft, sich für die EURO zu qualifizieren. Fußball verzaubert und reißt die ZuschauerInnen nicht nur im Stadion, sondern auch beim Public Viewing mit. Was Fußball mit uns macht, wie er die Gesellschaft prägt und wie wichtig die Fans sind, erzählt die hallo!-Coverstory (S. 4–7).

Editorial

Im Speeddate hat hallo! mit Nadine Prohaska, Barbara Dunst und Jasmin Eder gesprochen. Sie spielen im österreichischen Frauenfußball-Nationalteam und bilden das Mittelfeld des Fußballmeisters FSK St. Pölten-Spratzern (S. 8). FußballLegende Herbert Prohaska spricht über den österreichischen Fußballnachwuchs und die Chancen Österreichs auf den EM-Titel (S. 14). Außerdem im Heft: Das hallo! Sommerfestival-Gewinnspiel. Gewinne 6-mal zwei Festivalpässe für die besten MusikFestivals des Sommers (S. 15). Glück auf! Deine Gewerkschaftsjugend

„Die Schattenseiten der EM“ Jö schau, …

Seht mal, wir haben Fanartikel für euch!

… von Kindern für Kinder.

April ´16

hallo!

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Coverstory

, u d t s n n i w e g Als Team als Team verlierst du irklich realisieren werde ich das erst, wenn wir in die Vorbereitung starten und das erste Spiel bei der EM angepfiffen wird.“ Das sagt nicht etwa David Alaba oder Alex Dragovic, sondern ein jüngerer Kicker. Denn die U-19- und die U-17-Nationalmannschaften haben sich auch für Europameisterschaften qualifiziert. Ganz kann es Manuel Maranda, Innenverteidiger der U-19, nicht glauben. Wenn er zurückdenkt, funkeln seine Augen. „Im letzten Spiel gegen Tschechien merkte ich schon, da geht’s um was. Erst der Treffer zum 3:1 beruhigte ein wenig. Da ging ein Traum in Erfüllung“, erzählt Manuel bei einem Glas Marillensaft.

Auch die Großen freuen sich. Erstmals hat sich das Nationalteam für die Fußball-EM qualifiziert und ein großes Ziel erreicht. Beeindruckend ist vor allem, wie das gelang: nämlich als überlegener Gruppensieger! Unter Teamchef Marcel Koller hat die Mannschaft einen Spielstil entwickelt, der die ZuschauerInnen im Stadion und vor dem Fernseher begeistert. Im Fernsehen ist Herbert Prohaska, die österreichische Fußball-Legende, in seiner Rolle als „Analysator der Nation“ häufig zu sehen. Über die Gegner bei der EM warnt er: „Die Gruppe mit Ungarn und Island ist schon

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machbar. Aber die Euphorie ist dort genauso groß wie bei uns.“ Die Begeisterung ist überall. Auch Manuel erlebt sie: „Wir werden Vollgas geben und alles versuchen. Die U-19 werden kämpfen wie die Löwen, um in Deutschland bei der EM 2016 unter die besten fünf zu kommen, damit wir für die WM qualifiziert sind.“

Solidarität und Teamspirit. Jedes gute Team ist mehr als die Summe der Einzelnen. Da wäre der Teamchef oder die Trainerin, der/die das Team zusammenstellt und das Spielsystem vorgibt. „Was der Trainer sagt, gilt. Das hat man zu verstehen, auch wenn man nicht immer einer Meinung mit ihm ist“, meint Manuel dazu mit einem Augenzwinkern. Auf dem Platz unter den Spielern sieht das anders aus. „Führungsspieler haben wir mehrere. Ein paar haben mehr Erfahrung oder spielen im Ausland, aber den einen Chef am Platz gibt es nicht.“ Das ist ein Zeichen des Zusammenhalts und des Rückhalts, den jeder Spieler und jede Spielerin hat. Monatlich treffen sich die Kicker der U-19 für gemeinsame Aktivitäten, um auch abseits der Meetings und des Trainings in Kontakt zu bleiben. Das schweißt zusammen und gibt Sicherheit. „Im Team ist ein grober Schnitzer kein großes Thema. Ganz im Gegenteil: Die Kollegen bauen

einen wieder auf. Die gegenseitige Unterstützung ist immer spürbar“, beschreibt Manuel die Stimmung.

Bunt ist Trumpf. Jedes eingeschworene Team hat gemeinsame Ziele. Dabei ist es egal, woher der/ die TeamkollegIn stammt, welche Hautfarbe er oder sie hat, ob er oder sie arm oder reich ist. Fußball überwindet Klassen, Nationen und Grenzen. Manuel bestätigt das: „Jeder Mensch zählt gleich. Wichtig ist, dass ich mich mit ihm verstehe. Das Zusammenspiel klappt dann von selbst. Die Spieler im Ausland haben andere Erfahrungen und gehen mit Situationen am Platz ganz anders um. Sicher kann man sich da einiges abschauen.“ Mal sehen, was unsere Gegner sich alles abschauen können, denn Manuel traut allen österreichischen Mannschaften die EMTitel zu. „Die U-19 hat gegen starke Gegner in der Qualifikation super gespielt. England, Deutschland und Frankreich sind sicher auch schlagbar. Die A-Mannschaft hat bereits bewiesen, dass sie alle schlagen kann. Das Können ist da, mit ein wenig Glück ist der EM-Titel sicher drinnen.“ „Schneckerl“ Prohaska dämpft ein wenig: „Der Titel ist wohl ein bisschen zu hoch gegriffen für Österreich. Aber die U-17 hat immerhin Frankreich geschlagen. Es ist also nichts unmöglich.“

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RO D ER I C K S C H Ö N  S Z AVA I U N D T H O M A S S T I E G M A I ER


Dejan Ljubicic (Mitte) ist Kapitän der 2. Mannschaft von Rapid und möchte später auch mal im Nationalteam spielen.

Coverstory

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Österreich hat es geschafft! Unsere National-Elf hat sich qualifiziert und darf sich bei der FußballEuropameisterschaft (EM) mit den ganz großen Mannschaften messen. Auch für andere FußballerInnen und Fans ist das sensationell.

hallo!

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Coverstory n Was erwartest du dir vo ft in der Europameisterscha h? Frankreic

EMILIA Deutschland wird ganz sicher gewinnen. Und Österreich kann einfach nicht gut genug Fußball spielen.

VERONIKA Ich freue mich drauf, dass sich Österreich und Ungarn qualifiziert haben und sogar in der gleichen Gruppe sind. Das ist ein echtes Prestigeduell.

TOBIAS Ich bin Deutscher, und wir sind gerade erst Weltmeister geworden. Insofern kann ich gut damit leben, wenn wir die EM nicht gewinnen. Ich denke, dass sich Frankreich den Titel holt.

DOMINIK Österreich gewinnt! Naja, so wirklich glaub ich das nicht. Aber ich werde auf jeden Fall mitfiebern!

Schritt für Schritt. Wer mit Manuel über seine Zukunftspläne spricht, merkt sofort, dass er am Boden bleibt. „Ich will mich bei der Admira weiterentwickeln und Einsätze in der A-Mannschaft bekommen. Am wichtigsten ist: Erfahrung sammeln und lernen“, erklärt er mit festem Blick. Dass nicht alle den Sprung zu den Profis schaffen, ist ihm bewusst; auch dass man als Fußballer nicht ewig

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spielen kann. „Es ist wichtig, nach der Karriere eine Ausbildung zu haben. Studieren ist da sicher eine Option für mich, dennoch: Es darf meine Fußball-Karriere nicht beeinträchtigen.“ Derzeit macht Manuel gerade seine Matura. Sein großer Traum ist aber klar: „In der Champions League spielen, am besten bei einem Klub der auch Chancen hat, den Titel zu holen.“ Sein Lieblingsverein ist übrigens

SSC Napoli. Das könnte in ein paar Jahren durchaus gut zusammenpassen.

Der 12. Mann. Bevor Manuel in Neapel vor 60.000 Fans spielen kann, ist es noch ein langer Weg. Die Unterstützung von der Kurve findet er aber heute bereits wichtig. „Schon bei der Qualifikation haben wir das gemerkt. Als das erste Tor fiel, wurde es mal wirk-


coverstory

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Fair Play!

lich laut“, erzählt Manuel, denn das letzte Spiel sahen immerhin 1.000 Fans. „Das ist ein super Gefühl, wenn auf der Tribüne gefeiert wird. Das Anfeuern bringt’s.“ Prohaska sind die niedrigen Z uschauer z ahlen natür lich bekannt. „Die heimischen Stadien sind dann ausverkauft, wenn es echt um was geht. Österreich ist jetzt nicht die große Sportnation.“ Dass sich dieser Umstand auch bei den Jugendauswahlen zeigt, überrascht ihn nicht: „Jeder sagt, man muss die Jugend fördern, geht dann aber nicht zu den Spielen hin. Das ist so und nicht zu ändern. Aber ich glaube, das ist für die Entwicklung der Jungen nicht so schlimm.“ Manuel ist leicht enttäuscht. „Es ist schade, dass das Qualifikations-Turnier kaum erwähnt und beworben wurde.“ Aber auch eine kleine Menge kann ordentlich Stimmung machen. „Wir haben zwar noch nicht so viele Fans, aber die sind dafür super drauf.“

Rassismus geht gar nicht. Neben all der Euphorie und Fankultur gibt es leider auch pöbeln-

de ZuschauerInnen, die andere beschimpfen oder fremdenfeindliche Sprüche von sich geben. So ein Verhalten darf nicht toleriert werden. Manuel erzählt: „Mich fasziniert die UEFA-Werbung gegen Rassismus mit den großen Stars immer wieder.“ Auch bei kleinen Vereinen müsse Rassismus sofort unterbunden werden, wenn so ein „Fan“ etwas Dummes hineinschreit. Manuel meint: „Das sind keine unterstützenden Fans. Die Vereine sind in der Pflicht, bei solch einem Verhalten auch Strafen auszusprechen.“

Liebe zum Spiel. Egal welche Fußball-EM, im Vordergrund steht das gemeinsame Erlebnis. Noch wichtiger sind die Grundaussagen von Fußball: Team-Solidarität – die/der eine kämpft am Platz für die/den andere/n. Ein Spiel oder ein/e TeamkollegIn werden nie aufgegeben. Fußball ist schön einfach und einfach schön, wenn Grundregeln befolgt werden. Und die wichtigste: Respekt vor dem/der GegnerIn, vor den Fans und vor den SchiedsrichterInnen. So zeigt Fußball auch, wie eine bessere Gesellschaft aussehen kann.

Sie sind erfolgreich, haben seit zwei Jahren das erste Mal ein Länderspiel verloren und werden sich trotzdem für die Fußball-Europameisterschaft 2017 in den Niederlanden qualifizieren. Ihr Manko, sie sind Frauen und keine Männer. Das ist grundsätzlich kein Nachteil, möge man glauben. Ist er doch, wirft man einen Blick auf die Lohnzettel von Nadine Prohaska, Barbara Dunst und Jasmin Eder. Sie sind Profi-Fußballerinnen und spielen im österreichischen Frauenfußball-Nationalteam. Leben können die Sportlerinnen von ihrer Fußball-Gage aber nicht. Viele studieren nebenbei oder gehen noch zur Schule. Wer berufstätig ist, muss sich für die Spiele des Nationalteams Urlaub nehmen. Zum Training geht’s mit den Öffis. Die Fußballerinnen gewinnen viele Spiele, sind Fußballmeister und trainieren genauso hart wie ihre männlichen Kollegen. Doch honoriert wird es ihnen nicht gleich, sondern schlechter. Während der Männer-Fußball in aller Munde ist und die Spieler gut bezahlt werden, müssen sich die ProfiFußballerinnen ihr Geld noch mit einem zusätzlichen Job verdienen. Das ist nicht fair! Im Fußball gibt es Regeln. Wer sich nicht daran hält, bekommt zuerst eine Gelbe, dann eine Rote Karte bis hin zum Ausschluss vom Spiel. Bei der Bezahlung von Männern und Frauen scheint es keine Regeln zu geben. Da kann dann die gleiche Leistung einfach unterschiedlich bezahlt werden. Das passiert nicht nur im Fußball, sondern quer durch alle Branchen. Wann wird es endlich einfach normal, Frauen gleich wie Männer zu bezahlen? Fair Play wär angesagt!

Die Kamikatze


hallo! speeddate

Frauenfußball populär machen Nadine Prohaska, 25, Barbara Dunst, 18, und Jasmin Eder, 23, spielen im österreichischen Frauenfußball-Nationalteam. Gemeinsam bilden die drei Spielerinnen auch das Mittelfeld des Fußballmeisters FSK St. Pölten-Spratzern. C H R I S T I A N R E S EI

Könnt ihr vom Fußball leben? Jasmin: Nein, in Österreich absolut nicht. Die meisten Spielerinnen studieren – wie Nadine und ich – oder gehen noch zur Schule. Auf diese Art lässt sich der Sport besser in den Alltag einbinden. Berufstätige müssen vor allem für die Spiele des Nationalteams Urlaub nehmen. Nadine: Es gibt nur eine kleine Aufwandsentschädigung und zum Training fahren wir mit den Öffis. Du gehst noch zur Schule ... Barbara: Ich besuche das Nationale Zentrum für Frauenfußball in St. Pölten – das ist die einzige österreichische Fußball-Akademie für Mädchen. Hier werden die besten des Landes zusammengefasst, trainieren und machen daneben eine Ausbildung. Ich absolviere gerade die letzte Klasse Handelsschule. Wie stehen die Chancen des Nationalteams für die EM? Nadine: Nach zwei Jahren ohne

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Niederlage haben wir jetzt das erste Mal wieder verloren. Doch auch als Zweite in der Qualifikationsgruppe werden wir wahrscheinlich zur Europameisterschaft fahren.

Barbara, du spielst sicher schon bei einer Europameisterschaft. Barbara: Ja, ich spiele auch noch im U-19-Nationalteam, da haben wir die Qualifikation schon geschafft. Ärgert es euch, nicht wie die Fußballer wahrgenommen zu werden? Jasmin: Nein, wir sind es irgendwie gewohnt, nicht so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Natürlich wäre es schön, wenn die Menschen unseren Sport mehr schätzen würden. Barbara: Es ist aber auch ein Ansporn, den Frauenfußball populärer zu machen. In Österreich ist es ja auch noch lange nicht so wie in Deutschland, wo sich die Medien viel mehr mit Frauenfußball beschäftigen.

Nadine: Im ORF sollten auch Spiele von uns übertragen werden. Und wenn es mehr Publikum geben würde, das hinter einem steht und Gas gibt, wäre es cool. Oft spielen wir in der Meisterschaft vor zehn Zuschauern, das ist wie im Training.

Eine Nationalspielerin kickt in Amerika ... Jasmin: Ja, Sarah Zadrazil. Sie ist vor vier Jahren aufs College gegangen und nun auf dem Sprung in die Profiliga. Sie ist sehr erfolgreich und hat nicht nur ihre Ausbildung abgeschlossen, sondern war auch Freshman of the Year. Sarah macht gerade ein Probemonat bei den Portland Thorns – da kommen im Durchschnitt 15.000 Zuschauer, das ist eine richtige Fußballstadt. Die USA und Fußball? Nadine: Dort ist Fußball eher ein Frauensport. Gerade läuft eine Klage, weil Frauen im amerikanischen Fußball weniger verdienen als Männer – dabei ist Frauenfußball dort populärer und bringt den Vereinen mehr Geld ein. Infos: www.fsk-stpoelten.at

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Jasmin Eder, Nadine Prohaska und Barbara Dunst (v. l.)


ÖGJ-Termine ☞ 9. Juni 2016 ☞ 13.–15. Mai 2016 Befreiungsfeier des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen, OÖ. Infos und Anmeldung auf www.oegj.at

r ÖGJ Jugendsporttag de Wien www.oegj.at

+

r ÖGJ Jugendsporttag de Steiermark t www.oegj-stmk.a

Richtig bewerben

F O TO : W W W. K A R I ER EB I B EL . D E

Auf dem Weg zum passenden Job, Lehrstelle oder Praktikum gilt es, ein paar Hürden zu überwinden. Vo n a n d e r e n Be wer berInnen abheben kannst du dich z. B. schon mit einem fehlerf reien Bewerbungsschreiben, das ansprechend formuliert ist und ein professionelles Foto beinhaltet. Sowohl bei den schriftlichen Unterlagen als auch beim Bewerbungsgespräch ist es nützlich, möglichst viel Info über deinen zukünftigen Arbeitgeber präsent zu haben. Fakten zum Unternehmen am

besten frühzeitig im Internet, auf der Firmenhomepage oder SocialMedia-Kanälen recherchieren! Falls du dich bei mehreren Firmen gleichzeitig bewirbst, solltest du trotzdem deine Bewerbung auf das jeweilige Unternehmen zuschneiden. Eine Checkliste hilft dir, den Überblick über die einzelnen Bewerbungen zu bewahren. (MH) Tipps zu den einzelnen Bewerbungsschritten gibt’s z. B hier: www.bic.at www.karrierebibel.de, www.bewerbung-tipps. com

Professor Schlaumeier Sehr geehrter Herr Prof. Schlaumeier, mein Name ist Peter, ich mache die Ausbildung zum Tischler und muss jetzt zehn Wochen in die Berufsschule gehen. Welche Kosten fallen für mich an? Lieber Peter, hier gibt es zwei Dinge zu unterscheiden: einerseits die Kosten für das Internat, und andererseits die Kosten für den Besuch der Berufsschule selbst. Der Besuch der Berufsschule ist kostenlos. Also alle

zur Schule gehörenden Lehrmittel sind kostenlos. Hefte und Stifte oder besondere Werkstoffe für den praktischen Unterricht musst du selbst bezahlen. Was dich eher betreffen wird, sind die Kosten für das Internat während deines Berufsschulbesuches. Du schreibst, dass du zehn Wochen durchgehend in die Berufsschule gehen musst. In deinem Fall spricht man daher von einer lehrgangsmäßigen Berufsschule. Grundsätzlich muss dir deine/dein Lehrberechtigte/r die Zeit für den

hallo! extraservice

Hallo, wie gehts? Daniela Herrmann, 20, hat die Ausbildung zur Industriekauffrau abgeschlossen, arbeitet bei emco in Hallein, Salzburg, und setzt sich dort seit 2013 als Jugendvertrauensrätin (JVR) für die Lehrlinge ein. Warum bist du JVR geworden? Weil ich die Anliegen der Lehrlinge unterstützen und ihnen helfen will, z. B. bei Problemen oder der Lehrabschlussprüfung. Junge Leute gehen bei Problemen lieber zu Gleichaltrigen, als zu einem Betriebsrat, der 30 Jahre älter ist. Es macht Spaß, sich für andere einzusetzen. Was habt ihr schon erreicht? Einmal pro Woche können die Lehrlinge kostenlos während der Arbeitszeit einen Deutsch- und Englischkurs besuchen. Alle zwei Jahre machen wir einen Lehrlingsausflug, und für neue Lehrlinge haben wir eine Lehrlingsmappe erstellt. Da sind alle wichtigen Infos über die Firma und die Ausbildung enthalten, wie Ansprechpersonen oder der Ausbildungsplan. Dein Motto? Wenn man zusammenhält und zusammenarbeitet, kann man alles erreichen! Schulbesuch freigeben. Die Internatskosten sind laut Gesetz von dir oder deinen Eltern zu bezahlen. Sind die monatlich entstehenden Kosten für den Aufenthalt im Internat höher als deine Lehrlingsentschädigung, muss dir dein/e ChefIn den restlichen Betrag, also alles was mehr ist, als das was du verdienst, ersetzen (§ 9 Abs. 5 BAG). Es lohnt sich aber, einen Blick in den Kollektivvertrag zu werfen oder bei uns anzurufen. Wir haben in vielen Bereichen durchgesetzt, dass die Internatskosten entweder ganz oder zum Teil vom Chef oder der Chefin zu bezahlen sind. MfG, Prof. Schlaumeier

hallo!

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Ja, dürfen’s denn das? Rund um die Situation der vielen Flüchtlinge, die Schutz in Europa suchen, wird vieles nicht richtig verstanden. Begriffe wie Obergrenze, Flüchtlingskonvention und Gesetze werden vermischt. hallo! versucht, die gängigsten Begriffe und Vorhaben der Regierung zu erklären. M T

Was ist diese Genfer Flüchtlingskonvention eigentlich? Bei der Genfer Flüchtlingskonvention handelt es sich um eine Art Vertrag, den zurzeit 147 Staaten, so auch Österreich, unterschrieben haben. Die Flüchtlingskonvention legt fest, wer ein Flüchtling ist, welchen Schutz er/sie bekommt, und welche sozialen Rechte er/sie erhält. Als Flüchtlinge werden jene Personen bezeichnet, die sich aus wohl begründeter Furcht vor Verfol-

gung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten ethnischen oder sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung außerhalb ihres Herkunftsstaates befinden und den Schutz des Herkunftsstaates nicht in Anspruch nehmen können.

Was heißt Asylverfahren? S tellt ein F lüchtling den Antrag auf Asyl, wird sie/er als Asylwerbende/r bezeichnet. Im Asylverfahren wird geklärt, ob die Person im Heimatland tatsächlich verfolgt wird. Ist das der Fall, wird die Person zum Asylberechtigten. Liegt kein Asylgrund vor, muss die Person Österreich wieder verlassen. Eine ganz andere Gruppe stellen MigrantInnen dar. Sie werden in ihren Heimatländern nicht verfolgt und kommen aus unterschiedlichsten Gründen nach Österreich, z. B.: wegen Arbeit. Ist die Obergrenze legal? Die Bestrebungen der Regierung, eine Obergrenze von 37.500 Asyl-

hallo! gibt es für Bis zu 16,5 Prozent Lohnerhöhung l 2016. Sie Apri 1. ab linge Lehr nenurIn Frise im 2. und verdienen jetzt 460 € im 1., 560 € hungen 760 € im 3. Lehrjahr. Solche Lohnerhö ten! chaf erks Gew en stark mit gibt’s nur

anträgen pro Jahr einzuführen und darüber hinaus keine Asylanträge mehr zu behandeln, wurde in einem Gutachten von zwei Universitätsprofessoren als verfassungswidrig bezeichnet. Wie oben erwähnt, hat sich Österreich mit der Genfer Flüchtlingskonvention verpflichtet, Menschen, die beispielsweise wegen ihrer Religion verfolgt werden, die Möglichkeit zu geben, einen Asylantrag zu stellen. Die Anzahl der Personen, die in ihrem Herkunftsland verfolgt werden, kann nicht mit einer Obergrenze geregelt werden. So hat auch der 37.501. Flüchtling ein Recht auf ein Asylverfahren – unabhängig davon, ob die Person Asyl in Österreich bekommt oder nicht. Die Obergrenze ist also weder mit österreichischem noch europäischem Recht vereinbar. Grundsätzlich sagt das Gutachten aber auch, dass bei der Gesetzgebung ein gewisser Spielraum besteht, soweit die Grundrechte eingehalten werden.

Knallo! Dass die Flüchtlingss ituation dazu missbraucht wird, Sozialleist ungen wie die Mindestsicherung zu kür zen, ist schäbig. Die Mindestsicherung ist ein Schutz für Menschen, die vorübergehen d Hilfe benötigen. Anstatt Sozialleistungen zu kürzen, sollte lieber Steuerflucht bek ämpft werden.

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Was bewegt das land?


Was bewegt die Welt?

Essen verschwenden ist Mist Riesige Mengen von Lebensmitteln landen jedes Jahr auf dem Müll. Wer richtig einkauft, wirft weniger weg.

F P

In Österreich fallen jedes Jahr mindestens 760.000 Tonnen an Lebensmittelabfällen an, wie eine Studie des WWF und der ORF-Organisation Mutter Erde im März ergeben hat. Eine halbe Million Tonnen wäre leicht vermeidbar. Allein ein Viertel der Obst- und Gemüseproduktion weltweit wird schon am Feld ausgeschieden. Bestimmte Normen, Standards und Qualitätskontrollen lassen krummes Gemüse und Früchte mit geringen Mängeln gar nicht auf den Markt kommen. Sie sind nicht „schön“ genug. Was dann in den Supermarktregalen landet, wird entweder gekauft oder bereits dort weggeworfen.

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Lebensmittel für die Mülltonnen. Nach einer Studie der UN-Welternährungsorganisation FAO geht etwa ein Drittel der weltweiten Lebensmittelproduktion verloren. Das sind jährlich 1,3 Milliarden Tonnen, die vom Acker über Transport, Handel und Haushalte für die Mülltonnen produziert werden. Jeder/jede EU-BürgerIn wirft jedes Jahr an die 180 Kilogramm Lebensmittel einfach weg. Das ist ein Viertel unseres Gesamtkonsums. Spenden als Alternative. Im österreichischen Handel sind jährlich 110.000 Tonnen Lebensmittel für den Müll bestimmt – das sind 1,5 Prozent des Gesamtumsatzes. Nur einen kleinen Teil, etwa 6.600 Tonnen, spenden die Handelsketten an soziale Einrichtungen wie die Tafeln – anders als

etwa in Frankreich, wo nicht verkaufte Lebensmittel seit kurzem per Gesetz gespendet oder weiterverarbeitet werden müssen.

Kaufen mit Köpfchen. Wir KonsumentInnen kaufen zu viel ein und werfen allein hierzulande 157.000 Tonnen Lebensmittel einfach weg. Zehn Prozent davon sind originalverpackte oder nur teilweise verbrauchte Produkte. Schuld daran ist ein falsches Einkaufsverhalten. Wer Schnäppchenangeboten wie „Kauf 2 für 1“ hinterherjagt, hungrig einkaufen geht, Essen falsch lagert, die Kühlkette zu lange unterbricht

und zu wenig über die Haltbarkeit von Lebensmittel weiß, wirft mehr in den Müll. Viele verwechseln das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) mit dem Verbrauchsdatum. Lebensmittel sind weit über das MHD hinaus haltbar, denn es beschreibt nur die Frischegarantie. Bei einem Auto würde auch niemand auf die Idee kommen, es nach Ablauf der Garantie einfach wegzuwerfen. Tipps, wie man mit Lebensmittel besser umgeht und noch viel Geld sparen kann, finden sich auf: www.muttererde.at

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leben, lieben, leiden

Immer wieder, immer wieder ...

Ohne Fans wäre jedes Match eine fade Angelegenheit. Mitzittern und Mitfiebern gehören zum Fußball, wie Apps zum Smartphone. Wie du dein Team richtig unterstützt, verrät der hallo!-Fanguide! RO D ER I C K S C H Ö N  S Z AVA I

So ist Dr. Arnautovic mit dem Nationalteam verbunden. Dennoch, ein Shirt, ein Schal oder eine Fahne sind ein sichtbarer Ausdruck der Unterstützung. Steh zu deinem Team und zeige es!

„All Cops are Postler?“ Ob vor, während oder nach dem Match, Securities und die Polizei richten ein Auge auf Fans. Sie garantieren einen reibungslosen Ablauf und sorgen für deine Sicherheit. Begegne Securities und Polizisten also mit dem gebotenen Respekt.

„Nur Pfeifen pfeifen ...“ … während der NationalHymnen vor dem Ankick oder Schweigeminuten zu besonderen Anlässen. Wer diese Momente stört, hat ein wichtiges Element von Fußball nicht kapiert: Es geht um Respekt, Verständigung und die globale Sprache des schönsten Spiels der Welt.

„Gegen Mineral und Alkoholverbot!“ Zugegeben, manche Fans werden durch alkoholfreies Bier aggressiv.

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Also säuft sich diese Gruppe vor dem Match an, da in den meisten Stadien Alkoholverbot herrscht. Dabei besteht kein Grund, sich schon vor dem Ankick das Match „schönzusaufen“. Wenn Alkohol, dann besser in der dritten Halbzeit.

„Schwul? Na und?“

fen, sollte gerade in schwierigen Situationen das Team unterstützt werden. Rassistische Beschimpfungen des gegnerischen Teams, der Fans oder gar der eigenen SpielerInnen sind wie auch im „echten Leben“ absolut fehl am Platz.

„Hey, Hey, wer nicht hüpft ist ...“

Rund ein Zehntel der Menschen ist homosexuell. In jedem Team spielt zumindest ein schwuler Spieler. Im Stadion ist statistisch auch jeder zehnte Fan homosexuell. Wenn irgendwelche Idioten einen homophoben Gesang anstimmen, mach einfach nicht mit oder besser pfeife dagegen an.

… ein langweiliger Socken. Es ist richtig geil, wenn das Stadion bebt, singt und klatscht. Damit das funktioniert, müssen alle mitmachen. Diese positive Energie befeuert die Fans und überträgt sich auf das Team am Platz.

„Pyrotechnik ist kein Verbrechen!“

„Schiri, wir wissen wo dein Auto stand“

Dennoch sind Böller, Rauchbomben, Bengalische Feuer und Raketen im Stadion aus gutem Grund verboten. Ausnahmen gibt es nur für Fanclubs, die um eine Bewilligung ansuchen müssen. Lass solche Gegenstände auf jeden Fall zu Hause.

Den schwersten Job im Fußball haben SchiedsrichterInnen. Jedes gegebene oder übersehene Foul oder Abseits führt zu Emotionen. Wie beim Team ist Kritik an der Leistung okay, Beschimpfen, Beleidigen und Bedrohen sind jedoch eine Frechheit. Wer glaubt, es besser machen zu können, der soll es einmal ausprobieren.

„Fair Play“ Goalies greifen daneben, Fehlpässe geschehen, hundertprozentige Torchancen, die ein Blinder in einem Rollstuhl verwertet hätte, werden vernebelt. Statt zu schimp-

Und jetzt ab ins Stadion!

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„Blutgruppe Rot-Weiß-Rot“


Mehr über das Berufsbild uchsakademiker Maurer und Rapid-Nachw auf: www.oegj.at

job und cash

Maurer und RapidNachwuchsakademiker Dejan Ljubicic ist Kapitän der 2. Mannschaft von Rapid. Der 18-Jährige absolviert derzeit die RapidNachwuchsakademie und arbeitet zeitgleich im dritten Lehrjahr als Maurer. C H R I S T I A N R E S EI

Wie bist zu Rapid gekommen? Ich habe mit meinem Verein Fav AC gegen Rapid gespielt – damals war ich acht Jahre alt, mit fünf habe ich dort begonnen. Rapid hat angefragt, ob ich bei ihnen spielen würde – aber ich wollte noch ein Jahr in Favoriten bleiben. Dann ist meine Familie nach Pressbaum gezogen, Rapid hat nochmals angefragt und ich habe den Verein gewechselt. Du machst jetzt eine Ausbildung in zwei Berufen? Ja, ich lerne Maurer und bin Mitglied der Rapid-Akademie. Wie sieht dein Alltag aus? Von 8 bis 15 Uhr arbeite ich, um 17.15 Uhr treffen wir uns zum Training und trainieren ab 18 Uhr nicht nur den Körper, sondern auch Taktik – etwa gutes Offensivpressing. Donnerstag und Freitag bin ich in der Berufsschule. Bist du lieber Maurer oder Fußballer? Ich arbeite gerne, aber spiele lieber Fußball. Mein Vorbild ist der Italiener Andrea Pirlo, der spielt auch im defensiven Mittelfeld.

Was stört beim Maurern? Das Mörtelmischen und der Stress, beide Berufe zu vereinbaren. Manchmal bin ich schon müde. Der Staub ... Stört mich nicht, dreckig werde ich auch beim Fußball. Kommst du mit deinem Geld aus? Ich bekomme die Lehrlingsentschädigung und Geld vom Verein. Damit komme ich gut aus. Wohnst du noch in Pressbaum? Ich ziehe gerade mit einem anderen Spieler in eine Wohnung im 14. Bezirk und freue mich darauf. Fußballerträume? Ich möchte auf jeden Fall bei Rapid Profi werden und gerne im österreichischen Nationalteam spielen. Zwar könnte ich auch für das kroatische Team kicken, aber das ist derzeit kein Thema. Dein Lieblingsverein? FC Barcelona – es wäre toll, auch dort spielen zu können. Bleibt noch für anderes Zeit? Ich mache gerade den Führerschein,

F O TO : LI S A LU X

Wie werde ich Rapid-Spieler? Die Rapid-Akademie nimmt Spieler ab dem 15. Lebensjahr. Sie sind entweder schon beim Verein oder werden von RapidBeobachtern (Scouts) entdeckt und zu einem Probetraining eingeladen. Nur wenige schaffen es

mit Eigenbewerbung. Die RapidAkademie bietet auch die Chance zur beruflichen Ausbildung – durch den Besuch der Bauakademie oder eine Bürokaufmann/ frau-Lehre. Auch können Spieler Kooperationsschulen (z. B. AHS,

Ich arbeite gerne, aber spiele lieber Fußball.

spiele Tennis, Tischtennis und gehe mit Freunden ins Kino – ich bewege mich gerne, ich bin kein Stubenhocker.

Du hast schon einen Spielerberater? Scouts beobachten ein Match, und wenn du ihnen gefällst, schicken sie eine Anfrage – ich habe mich mit meinem Vater beraten und dafür entschieden. Er hat selbst in der zweiten Liga bei St. Pölten gespielt. Er war mein erster Trainer und sagt mir heute noch, was ich verbessern kann. Was, wenn es mit der Profikarriere nicht klappt? Dann will ich die Matura nachholen. Der Vorteil einer dualen Ausbildung ist, abseits des Sports einfacher in einem Beruf Fuß fassen zu können. Im Fußball lernen wir vieles, was im Beruf gefordert ist – etwa Teamarbeit. Dein Frankreich-Tipp? Ich glaube, Österreich kann bei der EM bis ins Halbfinale kommen.

HAK, HASCH) besuchen. In der Akademie erhalten die Spieler ein Medientraining und werden von einem Sportpsychologen bei privaten Problemen unterstützt. Bezahlung ist Verhandlungssache, einen Standardvertrag gibt es nicht. www.skrapid.at

hallo!

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sport

Eine Legende zum Angreifen hallo! traf einen der besten österreichischen Fußballer aller Zeiten: Herbert Prohaska, der nicht nur Fußballer, sondern auch Gewerkschaftsmitglied ist, spricht über den Nachwuchs in Österreich und die Chancen der A-Nationalmannschaft. T H O M A S S T I E G M A I ER

Die Jugendregel in der Ersten Liga, wonach jeder Klub mindestens vier U-22-Spieler im Kader haben muss, wird

Alles schaut heuer nach Frankreich, wo unsere A-Nationalmannschaft bei der EM kämpfen wird. Was ist drin für Österreich? Der Titel ist sicher zu hoch gegriffen. Die Gruppe aber ist machbar. Das erste Spiel musst du halt gewinnen. Danach kommt es auch auf die körperliche Verfassung an.

Für alle Unter-40-Jährigen wäre es wieder mal Zeit für einen Cordoba-Moment. Können wir Deutschland raushauen? Das wäre 10-mal mehr wert als Cordoba ’78. Damals sind wir ja trotzdem nach Hause gefahren. Der Sieg wäre jetzt viel wichtiger. Es ist aber nicht wichtig, dass wir daran denken. Zuerst die Gruppe überstehen, dann überraschen! In Österreich kennt Sie jedes Kind. Warum haben Sie nicht als Bundespräsident kandidiert? (lacht) Schuster bleib bei deinen Leisten! Ich will über Fußball reden. Das ist mein Metier und hier kann ich etwas beitragen.

wusstest du schon, dass ... … der Schweizer Geschäftsmann Hans Gamper 1899 den FC Barcelona gründete?

… das Wiener Ernst-HappelStadion allein mit den vielen österreichischen Jugendlichen ohne Arbeit restlos gefüllt werden könnte?

… bei der Copa America 1999 der Argentinier Martin Palermo im Spiel gegen Kolumbien drei Elfmeter in der regulären Spielzeit verschoss? Das ist bislang einsamer Rekord auf Profiebene.

… es seit Ende der 1990er-Jahre in Argentinien eine Kirche zu Ehren des ehemaligen Nationalspielers Diego Maradona, nämlich die Iglesia Maradoniana, gibt? Nach eigenen Angaben auf der Website zählt die neureligiöse Bewegung weltweit 40.000 Mitglieder.

… der schwedische Nationalmannschaftskapitän Zlatan Ibrahimovic es ins nationale schwedische Wörterbuch geschafft hat? Das Verb „zlatanieren“ steht für „stark dominieren“.

F O TO : LI S A LU X

Herr Prohaska, die U-17- und die U-19-Nationalmannschaften haben sich für ihre EM qualifiziert. Ein Zeichen für gute Nachwuchsarbeit? Die Arbeit ist derzeit auf alle Fälle gut. Man muss die Jungen aber vorbereiten, dass es noch ein großer Schritt ist zum Erwachsenenfußball. Je älter sie sind, desto mehr müssen sie Gas geben. Talent allein reicht heute nicht mehr.

abgeschafft. Warum haben Sie das kritisiert? Die Regelung hat super funktioniert. Sie schafft eine Plattform für Junge aus den Akademien. Die können sich in der Ersten Liga optimal weiterentwickeln. Jetzt werden dann Spielervermittler ihre Kicker parken, die sie woanders nicht anbringen.


und Mitmachen gewinnen!

Music-Update

Dein Ticket für dein Festival Mit Riesenschritten naht endlich wieder die Festivalzeit. Zelt, Schlafsäcke und Festivalausrüstung schon vorbereitet? hallo! verlost für euch Eintrittskarten für die sechs besten Festivals. Zu gewinnen gibt es pro Festival zwei Festivalpässe. F R A N KO P E T R I

So nimmst du am Gewinnspiel teil: Schreibe bis spätesten s 15. Mai 2016 ein E-Mail an hallo@oeg b.at, für welches Festival du Kar ten gewinnen möchtest und nenne uns deinen Namen, Adresse und Tel efonnummer. Die Gewinner und Gew innerinnen werden von uns verstä ndigt und bekommen jeweils 2 Fes tivalpässe (der Rechtsweg ist ausgeschlossen).

Universe und die besten heimischen DJs spielen Tag und Nacht durch. Die spezielle Market Area mit den spacigen Partyklamotten und die bunten Goa-Leute sorgen wieder für Zauberfeeling. www.flow-festival.at

LOVELY DAYS NOVA ROCK

Pannonia Fields, Nickelsdorf/ Burgenland, 9. bis 12. Juni 4 Tage Wahnsinn auf Österreichs größtem Festival! Die Pannonia Fields werden heuer wieder erbeben, dass die Zelte flattern. Heuer mit dabei: Red Hot Chili Peppers, Volbeat, Cypress Hill, Korn, Billy Talent, Twisted Sister, Wanda, The Offspring und viele mehr. Auch gibt es eine eigene Songwriter Stage, einen Bandcontest und einen neuen VIP-Bereich. www.novarock.at

F O TO : F M 4 F R E Q U EN C Y

FLOW FESTIVAL

Schottergrube/Eggendorf bei Wiener Neustadt, 30. Juni bis 3. Juli Das Highlight für die Trance-Fans! 4 Tage Psytrance, Goa, Ambient und Chillout mit Fraggles aus aller Welt. Live-Acts wie Atmos, Avalon, Tristan, Loud, Electric

Schlosspark Esterházy/Eisenstadt, 9. Juli Ein Jurassic Park von Rock-Dinosauriern: Deep Purple, Jethro Tull’s Ian Anderson, Ten Years After, Mother’s Finest, The Sweet, Seiler & Speer. Heuer rockt das Woodstock Österreichs nicht mehr in Wiesen, sondern im Schlosspark in Eisenstadt. Rein in die Zeitkapsel und auf in die 60erund 70er-Jahre – Flower-PowerGänsehaut garantiert! www.lovelydays.at

FM4 FREQUENCY

Green Park/St. Pölten, 18. bis 20. August Ein Mega-Line-up wartet heuer auf die BesucherInnen, die heuer drei Festivals in einem erleben dürfen: Massive Attack, Manu Chao, La Ventura, Bilderbuch, Deichkind, Sportsfreunde Stiller, Paul Kalkbrenner – 7 Bühnen und 120 Acts – von Rock, EDM, Indie, Pop bis

Metal, Reggae und Hiphop. Dazu steht eine Flotte von Food-Trucks für die hungrigen Fans bereit. www.frequency.at

NUKE

Messe Graz, Freigelände, 2.–3. September Fast schon im Herbstlicht lockt das Nuke heuer mit coolen Acts wie die Fantastischen Vier, The 1975, AnnenMayKantereit, Olli Schulz & Band. Mit dabei sind diesmal auch Die Orsons, Grossstadtgeflüster, Fritz Kalkbrenner, Camo & Crooked, Gudrun von Laxenburg und viele mehr. Ein bunt gemischtes Musikspektakel, das Graz zum Musik-Highlight werden lässt. www.nuke.at

BEATPATROL

VAZ/St. Pölten, 25. Oktober Nachdem heuer das Urban Art Forms nicht stattfindet, wird das Beatpatrol sicher DAS Festival für die Fans der elektronischen Musik aus ganz Österreich – von House, Techno, Minimal bis Trance. Vier Stages, 40 Acts, ein cooles Late Night Special mit Scooter und wieder gibt es einen eigenen GoaFloor mit Neelix, Sesto Sento, Vini Vici, Hatikwa. www.beatpatrol.at

hallo!

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movietime & freestyle

Alice ist größer geworden. Aus dem Mädchen wurde ein Teenager. Der Hang zum Träumen hat sie aber nicht verlassen. Sie betritt wieder den magischen Spiegel, durch den sie in das fantastische Reich von Unterland zurückkehren kann. Dort trifft sie ihre alten Freunde: das weiße Kaninchen, die

Rückkehr ins Wunderland Grinsekatze, die Haselmaus, den Märzhasen und andere alte Bekannte. Bloß der Hutmacher, wieder gespielt von Johnny Depp, dürfte nicht mehr derselbe sein wie das vorige Mal. „Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln“ orientiert sich an der Originalvorlage von Lewis Carroll, der mit seinen Büchern über „Alice im Wunderland“ bereits 1865 die Kinder- und Jugendliteratur nachhaltig veränderte. Wobei längst nicht nur Kinder und Jugendliche zu seinen Fans zählen. Das filmische Sequel schließt nahtlos am erfolgreichen Blockbuster von 2010 an. Neben Johnny Depp sind die Stars Anne Hathaway, Mia Wasikowska, Matt Lucas und Helena Bonham Carter wieder mit dabei. Neue Figuren werden von Rhys Ifans und Sacha Baron Cohen gespielt. James Bobin hat den Regiestuhl von Tim Burton übernommen, der diesmal als Produzent fungierte. Ab 26. Mai.

Kino-Neustarts Zlatan – ihr redet, ich spiele! Zlatan Ibrahimovic spielt Fußball wie kaum ein anderer. Und der Schwede mit bosnischen Wurzeln ist auch bekannt für markige, nicht immer besonders durchdachte, Sprüche. Dieser Dokumentarfilm wirft einen genauen Blick auf die Karriere des Fußballstars. Ab 20. Mai.

Der NAchtmahr Tina liebt Partys und lässt nichts aus. Nach einer exzessiven Partynacht wird sie plötzlich von einer Embryokreatur verfolgt. Ist Tinas Unterbewusstsein schuld an ihren Visionen? Ihr Psychiater rät, dass sie sich mit dem unheimlichen Wesen anfreunden soll. Gänsehaut ist bei diesem PsychoHorror-Schocker aus Deutschland ab 26. Mai am Programm!

Ente gut! Mädchen allein zu Hause Die Mutter muss dringend nach Vietnam. Und die elfjährige Linh und ihre kleine Schwester Tien sind plötzlich auf sich gestellt. Doch das darf das Jugendamt nicht erfahren. Klar, dass Pauline, die Spionin des Häuserblocks, auf die Schliche kommt. Was als Erpressungsversuch beginnt, verwandelt sich in eine aufregende Freundschaft. Ab 25. Mai.

16 hallo!

Freestyle Der Wintertransfer Beim fiktiven Fußballclub London City geschehen seltsame Dinge. Wer grub ein Grab in die Mitte des gepflegten Spielfelds? Warum traf sich Star-Trainer Zarco heimlich mit einem Transfer-Agenten? Und wo ist Zarco überhaupt abgeblieben? Hängt alles mit dem Kauf eines Star-Spielers zusammen? CoTrainer Scott Mason ermittelt im Auftrag des russischen Club-Besitzers. Was nach einem Krimi klingt, ist ein humoristischer Blick hinter die Kulissen des knallharten Fußballgeschäfts. Wer sich in der englischen Liga auskennt, genießt die Anspielungen auf aktuelle Stars, Trainer und Clubs. (RSS) Philip Kerr: Der Wintertransfer, ISBN: 978-3-608-50138-4

Empörung reicht nicht! Klaus Werner-Lobo hat dieses Buch für Menschen geschrieben, denen es nicht reicht, alle paar Jahre ihr Kreuz auf einem Wahlzettel zu machen. Das neue Werk des bekannten Globalisierungskritikers zeigt, dass Demokratie viel mehr heißt. Es soll ermutigen und engagierten Menschen Wege aufzeigen, wie man sich politisch einbringen und schon allein durch seine Lebensweise die Gesellschaft verändern kann. Von den Yes-Men bis zu Blockupy beschreibt der Autor Plattformen des politischen Aktionismus. (FP). Klaus Werner-Lobo: Nach der Empörung, ISBN: 978-3-552-06313-6

SPIEL: hallo! GEWIstNN 3-mal „Nach der Empörung“.

verlo @ Einfach ein Mail bis 15. Mai an hallo ng“ oegb.at mit dem Stichwort „Empöru . schreiben und mit Glück gewinnen

F O TO S : D I S N E Y; F I L M L A D EN ; K EV I N LEE F I L M , M EI K E B I RC K ;

„Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln“ schließt mit einem fulminanten Staraufgebot an einen Kinoerfolg von 2010 an.


news und trends

den Tr barometer  

+ + + + Zur Lehrabschlussprüfung antreten + + 1. Mai – Tag der Arbeit F O TO : G U R S T I LI / P H O TO C A S E . D E

+ Sport machen - Pollen-Allergie - - Hass und Feindlichkeit gegenüber Fremden - - - Steueroasen

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Web-News Falsch gelesen Männer in Lieferwägen entführen Katzen, Prominente sind angeblich verstorben, Flüchtlinge essen Schwäne vom Dorfteich. Jeder Nutzer von sozialen Netzwerken wie Facebook oder Messengern wie Whatsapp kennt diese Geschichten. Oft sind diese frei erfunden oder stark verfälscht. Doch für viele ist es gar nicht so leicht rauszufinden, was wirklich stimmt. Der Verein Mimikama beschäftigt sich mit diesen Falschmeldungen und geht den urbanen Legenden auf den Grund. Auf der Facebookseite „Zuerst denken, dann klicken“ (ZDDK) werden dubiose Beispiele vorge-

Moooment!

Expresslehre funktioniert nicht Erneut kam der Vorschlag von WKO-Präsident Leitl nach einer Express-Lehre. Er schlägt vor, dass es nach der Matura möglich sein soll, in einem intensiven Praxisjahr einen Lehrabschluss zu machen. Egal ob Matura mit Lehre oder Expresslehre, das Ergebnis bleibt dasselbe. Die Österreichische Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) sieht das äußerst kritisch. „In einem Jahr ist einfach zu wenig Zeit, um die praktischen Seiten eines Berufs ordentlich zu lernen“, warnt Sascha Ernszt, Vorsitzender der ÖGJ. „Es ist verantwor-

stellt. So wird etwa aufgedeckt, was hinter den angeblich brennenden UFOs über Russland steckt. Diese Meldung wurde intensiv in Facebook diskutiert. ZDDK fand heraus, dass es sich um bearbeitete Aufnahmen einer englischen Flugshow handelte. www.mimikama.at (CR)

Legal downloaden Suchanek ist nach 15 Jahren freiwilliger Abwesenheit wieder in sein Heimatdorf (das fiktive Wulzendorf), irgendwo östlich von Wien, zurückgekehrt. Er soll dort Haus und Hund seiner Eltern hüten. Gleich in der ersten Nacht beobachtet der am Balkon kiffende Suchanek einen Brandstifter, der den Heustadl eines Großbauern abfackelt. Und blöderwei-

tungslos, AHS-MaturantInnen einzureden, dass ein Lehrabschluss eine leicht zu holende Zusatzqualifikation ist, die man schnell neben der Matura macht.“ Vor allem in technischen Berufen können mit „Matura mit Lehre“ die Qualitätsstandards nicht erreicht werden: „Ein Auto zu reparieren, lernt man nicht von heute auf morgen, und das sollen nicht jene entscheiden, die das noch nie gemacht haben.“

se wird gleich die Gattin die „(Schein)Heilige Johanna“ mit verbrannt. Nicht ganz nüchtern und clean gelingt es Suchanek, den Fall zu klären. Volksfest heißt dieses Hörspiel, das auf dem gleichnamigen Roman von Rainer Nikowitz basiert. Etwa 30 Produktionen (auch Nachtmahl, die Fortsetzung von Volksfest) können vom WDR3-Hörspielplayer runtergeladen werden. Diese mp3-Downloads sind legal und gratis. Den WDR3-Hörspielplayer gibt es auch als App fürs Handy. (CR)

hallo!

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hallo! meinung

Public Viewing

Öffentliches, kollektives Mitfiebern mit der Lieblingsmannschaft beim Public Viewing ist das höchste der Gefühle – für die einen. Die anderen nervt es ganz einfach. Wie geht’s dir? Ein entscheidendes Tor sorgt für kollektives Auszucken, fremde Menschen liegen sich in den Armen und auch außerhalb des Stadions hört man noch die Fans. Fußball schafft Emotionen, begeistert vielfach durch tolle Stimmung und verbindet Generationen. Wenn im Sommer die Europameisterschaft stattfindet, können leider nicht alle Fußballfans unseres Kontinents in den Stadien Frankreichs Platz finden. Daher ist Public Viewing eine wunderbare Möglichkeit, gemeinsam den Auftritt unserer Elf zu verfolgen, gemeinsam zu jubeln, und im besten Fall in der Menge die Siegesparty zu genießen. Bei der Heim-EM 2008 durfte ich das Public Viewing in Österreich hautnah miterleben. Viele Nationalfahnen der teilnehmenden Länder wurden in den größten Städten Österreichs geschwenkt. Vor den riesigen Leinwänden fanden überragende Fußballfeste statt. Es fühlte sich wahrlich so an, als wäre man direkt im Stadion. Obwohl ja Vorfreude die schönste Freude sein soll, kann ich die Eröffnung am 10. Juni kaum noch erwarten. (MaT)

Kontra.

Ich habe diesen einen Freund, der NIE Fußball schaut. Aber alle zwei Jahre bei einer WM oder EM will er mit mir zum Public Viewing. Heuer sage ich NEIN! Warum? Zum Beispiel, weil er bei einem Match hundertmal fragt: „Wer ist das? Und wer ist das jetzt?“ Oder er springt vor allen Leuten als einziger auf und schreit: „Tooor“. Und ich: „Oida, der war zehn Meter offside“ – „Aha. Und das zählt also nicht?“ Und dann muss ich ihm die ganze Halbzeit lang erklären, was dieses sogenannte Abseits denn ist. Oder, weil er IMMER seine Österreich-Fahne dabei hat – auch wenn wir gar nicht qualifiziert sind. Oder, weil er nach dem zweiten Bier mit den Tischnachbarn zu reden beginnt und jedes Gespräch so anfängt: „Gell, CORDOBA, das war a Wahnsinn! I werd heit no NARRISCH!“ Und wenn der Nachbar zufällig auch einer dieser Freunde ist, die NIE Fußball schauen, dann erklären sie sich gegenseitig, wie sie denn die Abseitsregel auslegen würden. Und spätestens dann weiß ich wieder, warum Public Viewing so nervt! (TS)

Böse Briefkästen Normalerweise sind sie eher unscheinbar, doch nun wurden die Briefkästen wieder einmal unrühmlich bekannt. JournalistInnen weltweit haben mit den „Panama Papers“ aufgedeckt, wie die in Panama sitzende Firma Mossack Fonseca über Jahre hinweg dabei half, durch Briefkastenfirmen Gelder vor Finanz- und Strafbehörden zu verstecken. Ein anonymer Whistleblower hatte den Medien 11,5 Millionen Dokumente zugespielt.

18 hallo!

Seine Begründung: Er wolle, „dass diese Straftaten öffentlich werden“. Die reichen von Steuerhinterziehung bis hin zur Geldwäsche, um Schwarzgelder von Kinderhändlern, Waffenschiebern, aus Korruptionsaffären und von Drogenringen zu waschen. In den Unterlagen finden sich auch Konten zahlreicher SpitzenpolitikerInnen und Sportstars sowie die Namen renommierter

Finanzinstitute, die ihren Kunden und Kundinnen beim Geldverstecken halfen. Obwohl die Veröffentlichungen große Wellen schlagen, bleibt ein Großteil der Gelder wohl weiterhin versteckt. Und so lange echte Sanktionen ausbleiben, überweisen findige SteuerhinterzieherInnen und GeldwäscherInnen ihr Vermögen demnächst wohl einfach auf die Bahamas. (MH)

F O TO S : F LI C K R . CO M / S T EFA N BAU C K M EI ER ; LI S A LU X

Pro.



ANTIFASCHISMUS SEMINAR UND -EXKURSION

der Österreichischen Gewerkschaftsjugend

FASCHISMUS, RASSISMUS, INTOLERANZ … Rechte Strömungen sind in Österreich so weit verbreitet wie Schnupfen. Dagegen wehren wir uns! Am besten natürlich gemeinsam mit dir!

Programm: Freitag, 13. Mai

bis 18:00 Anreise ab 19:00 Seminarbeginn # Zeitzeugengespräch Daniel Chanoch, Holocaustüberlebender # Vorbereitung Befreiungsfeier

Samstag, 14. Mai 09:00

Beginn # Zivilcourage Training # Referat mit Diskussion: Rechtsruck in Europa

Sonntag, 15. Mai 08:00

Abfahrt zur Gedenkstätte Mauthausen # Teilnahme an Befreiungsfeier # im Anschluss Jugendgedenkmarsch

Beginn: Freitag, 13. Mai 2016, Anreise bis 18:00, Ende: Sonntag,15. Mai 2016 Übernachtung: Ibis Hotel Linz Für Gewerkschaftsmitglieder kostenlos! Nichtmitglieder: 175 € (exkl. Reisekosten). Anreise: Per Bahn (Gerne kommen wir für deine Bahnkosten auf. Das Ticket schicken wir dir zu.) Eine Anreise privat mit dem Auto ist möglich. Nähere Infos unter jugend@oegb.at oder 01/53444 39062. Anmeldung bis 2. Mai direkt unter www.oegj.at/anmeldung. ACHTUNG: Begrenzte TeilnehmerInnen-Anzahl.


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