hallo! Februar/März 2017

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Sexpannen Reinigungstechnikerin Michelle im Berufsporträt Feminismus heisst Gleichberechtigung

e l l a r ü f g n u Bild Mit einer Schule die motiviert und nicht frustriert.

hallo! das Magazin der Österreichischen Gewerkschaftsjugend

Feb/März 17

€ 1,80


inhalt

Bildung!

Meinung

7 Kamikatze. Schule 4.0. 17 Trendbarometer. Von Mobbing bis Lohnsteuerausgleich. 17 Moooment. Fake News. 18 Pro und Kontra. Befreundet mit dem/der Ex. 18 Die üblichen Verdächtigen. Flüchtlinge. Demokratie & Gesellschaft

le modernen Schu Cover: In einer d un t rk stä n ge müssen Stärke en. schwächt werd Schwächen ge

3 ÖGJ Aktuell. Plan A fehlt Mut. 4 Cover. Bildung – Perspektive für alle. 8 Interview. Zukunftsforscher John Casti im hallo! Speeddate. 10 Was bewegt das Land? Feminismus. 11 Was bewegt die Welt? Bedrohliche Gefühlswelten. Donald Trump – der König Amerikas. Freizeit & Beruf

12 Leben, Lieben, Leiden. Sexpannen. 13 Job und Cash. ReinigungstechnikerIn. 14 Sport und Facts. Schach. 15 KulturUpdate. And the Oscar goes to. 16 Movietime. Wilde Maus. Trainspotting 2. Lion. Der junge Karl Marx.

16 Freestyle. Gegen Vorurteile. Jane the Virgin. 17 Webnews. Dossier. Handlungsreisen. Rubriken

2 hallo!

Beruf: Michell e Schweiger ist 16 Jahre und nim mt als Reinigu ngstechnikerin tä glich den Kam pf gegen Schmut z aller Art auf.

Speeddate: Zuku nftsforscher John Casti spricht im ha llo! Speeddate über die Zukunft von Jobs und Gesellschaft.

Impressum: Redaktion: 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1, Sekretariat (8–13 Uhr): (01) 534 44-39062. Fax: (01) 534 44100324. E-Mail: hallo@oegb.at. Chefredaktion: Mag.a Barbara Kasper. Layout: Katharina Bruckner. Herausgeber: Österreichischer Gewerkschaftsbund, 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1020 Wien, JohannBöhm-Platz 1, Tel.: (01) 662 32 96-0, Fax: (01) 662 32 9639793. E-Mail: zeitschriften@oegbverlag.at, www: http://www.oegbverlag.at. Hersteller: Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstraße 21. Verlagsort: Wien. Herstellungsort: Neudörfl. Anzeigen werden nicht angenommen. Preise: Einzelnummer € 1,80. Jahresabo € 7,99. Bestellungen nimmt der Verlag des ÖGB (Adr. wie oben) entgegen. DVR-Nummer: 0046655. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Gefördert durch das Bundesministerium für Familien und Jugend (Bundesjugendförderungsgesetz). ZVR-Nr.: 576439352

F O TO S : LI S A LU X

3 Comic 9 ÖGJ-Termine, Prof. Schlaumeier, Karriere-Tipp 14 Wusstet ihr schon, dass ... 19 Cartoon


Was bewegt die Welt?

Plan A fehlt Mut für echte Reform bei Lehrlingsausbildung Lehrstellenförderung muss an Qualitätsstandards gebunden werden. BA R BA R A K A S P ER

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undeskanzler Christian Kern hat Mitte Jänner seinen Plan A für Österreich präsentiert. Auch die Lehrausbildung will Kern reformieren – das Image soll besser werden. Das ist ein bisschen wenig für eine Reform der Lehrausbildung, findet die Österreichische Gewerkschaftsjugend. „Wir begrüßen den Vorstoß von Bundeskanzler Christian Kern, die Lehre wieder attraktiv zu machen. Gratisführerschein, Sprachkurse im Ausland finanzieren, kostenfreie Vorbereitungskurse für die Lehrabschlussprüfung im Rahmen der Berufsschule allein werden aber zu wenig sein. Wir brauchen Mut für eine echte Reform der Lehrausbildung“, sagt Sascha Ernszt, Vorsitzender der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ).

Qualität in der Lehrausbildung notwendig. Noch immer kommen circa 25 Prozent der Lehrlinge nicht am Ende der Lehrausbildung an. Auch, weil viele von ihnen ausgebeutet statt ausgebildet werden. „Das lässt sich nur ändern, indem die Lehr-

stellenförderung an Qualitätsstandards gebunden wird. Die Ausbildung von Lehrlingen wird im Gegensatz zu jener von MaturantInnen nämlich nicht überprüft“, kritisiert Ernszt. Derzeit könne jedes Unternehmen ausbilden, wie es möchte.

Die ÖGJ fordert daher: ☛ Umsetzung des Ausbildungsfonds (Fachkräftemilliarde) in den Firmen einzahlen, die nicht ausbilden obwohl sie es könnten, und aus dem Betriebe, die qualitativ hochwertig ausbilden, Förderungen erhalten. Der Fonds soll durch ein Prozent der Jahresbruttolohnsumme durch die Unternehmen finanziert werden. ☛ Kostenübernahme der Internatskosten ausnahmslos für alle Lehrlinge. ☛ Einführung einer verpflichtenden Teilprüfung, die auf die Lehrabschlussprüfung angerechnet wird. ☛ Rechtsanspruch auf „Lehre mit Matura“.

„Bildung ist unsere Zukunft“

Mal sehen, was ich für euch tun kann.

Ihr habt ja noch immer keinen Schulabschluss.

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allo! Österreichs SchülerInnen schneiden beim PISA-Test im Verhältnis immer noch schlechter ab als SchülerInnen anderer Länder, und das, obwohl Österreich eines der reichsten Länder der Welt ist. Was läuft hier schief? Wieso bekommt die Politik das nicht in den Griff? Und wieso werden noch immer nicht die Stärken von Kindern gefördert und versucht, die Schwächen zu schwächen? Die hallo!-Coverstory beschäftigt sich in dieser Ausgabe mit dem Thema Bildung, warum sie so wichtig ist und was geändert werden muss.

Editorial Im hallo! Speeddate hat dieses Mal John Casti mit uns über die Zukunft gesprochen. Wie wird es mit unserer Gesellschaft weitergehen, wie werden Jobs in der Zukunft aussehen? Die Langversion des Interviews kannst du auf www.oegj. at lesen. Über die peinlichsten, aber auch normalsten Sexpannen der Welt berichten wir im Leben, Lieben, Leiden auf Seite 12. Sonst noch im Heft: Alles über Schach (S. 14), And the Oscar goes to ... (S. 15), die neuesten Kino-Hits auf Seite 16 und die hallo!-Webnews auf Seite 17. Viel Spaß beim Lesen! Deine Gewerkschaftsjugend

Aber es heißt doch, lebenslanges Lernen ist die Zukunft.

Jänner ´17

hallo!

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Perspektive für alle! VO N C H R I S T I A N R E S EI

F O TO S : LI S A LU X

Der PISA-Test zeigt: Österreichs SchülerInnen sind bestenfalls Durchschnitt. Doch bei uns haben nicht alle die gleiche Chance auf eine gute Bildung und Ausbildung. Auf dem Weg zur besseren Schule und Lehre sind noch viele stillstehende Baustellen in Angriff zu nehmen.


Coverstory

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athematik, Naturwissenschaften und Lesekompetenz: Diese Fächer testet die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) weltweit alle drei Jahre bei SchülerInnen. An der aktuellen PISA-Studie nahmen rund 540.000 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 16 Jahren teil – stellvertretend für 29 Millionen in den Schulen der 72 teilnehmenden Länder. Diesmal wurde ein besonderer Schwerpunkt auf die Naturwissenschaften gelegt. Auf den ersten Blick sieht das Ergebnis für Österreich nicht so schlecht aus: Im Haupttestgebiet Naturwissenschaften kommen die SchülerInnen auf einen Wert von 495 Punkten. Das ent-

spricht in etwa dem Durchschnitt (493). Doch im Testgebiet Lesen schneiden die SchülerInnen mit 485 Punkten eher schlecht ab – der OECD-Schnitt liegt bei 494 Punkten. In Mathe, dem besten Austro-Ergebnis, konnten 497 Punkte erreicht werden. Immerhin hier liegt Österreich über dem Schnitt von 490.

Schwächen und Ungleichheiten. Bedenklich ist aber, dass fast jeder/jede dritte SchülerIn in Österreich in zumindest einem Fach (Lesen, Mathe, Naturwissenschaften) zur Gruppe der Risiko-SchülerInnen, die „gravierende Mängel“ aufweisen, gehört. Ganze 13 Prozent sind sogar in allen drei Gebieten in dieser Risiko-Gruppe

zu finden. Große Unterschiede gibt es auch weiterhin zwischen Burschen und Mädchen. Beim Lesen sind die Mädchen überlegen, in Mathe ist es umgekehrt. In den Naturwissenschaften haben die Burschen ihren Vorsprung seit dem vorigen Test sogar verdoppelt. Dagegen zeigen Länder wie etwa Finnland, dass es auch anders geht: Die Mädchen sind dort in den Naturwissenschaften überlegen. Die besten PISA-SchülerInnen kommen aus Singapur, Japan, Hongkong. Europas Beste sind die Esten und Finnen.

Ungerechtes Schulsystem. Was wirklich schockiert: „Noch immer ist der Leistungsunterschied bei Kindern aus Akademikerhaushalten und Kindern, deren Eltern maximal Pflichtschulabschluss haben extrem hoch. Das österreichische Bildungssystem gleicht das nicht ausreichend aus“, weiß Wolfgang Schüchner, Bildungsexperte der Arbeiterkammer (AK) Wien. In allen drei Testgebieten erreichten AkademikerInnenkinder um exakt 100 Punkte mehr als Kinder von Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss. Das entspricht etwas mehr als zwei Lernjahren! In keinem anderen europäischen Land gibt es diesen Unterschied. Österreichs Schulsystem ist ungerecht, Kinder von weniger gebildeten Eltern werden zu wenig gefördert. Oft wird das Urteil der LehrerInnen über SchülerInnen in sozial schlechter gestellten Familien kaum hinterfragt, gilt als in Stein gemeißelte Wahrheit. Dabei fehlt es meistens nicht an Intelligenz, sondern bloß an einer guten Lernumgebung – etwa ruhige und helle Räumlichkeiten und ein Mensch, der bei Fragen zum aktuellen Lernstoff hilfreich

hallo!

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Spaß

Coverstory

Stärken s tärken

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Mitb Lernen

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zur Seite stehen kann. Grundsätzlich sollte das die Aufgabe der Schulen sein. Umso mehr müssen Schulen, in denen viele Kinder aus ärmeBewegung ren Schichten lernen, wesentlich mehr Geld bekommen. Die AK hat festgestellt: 17 Prozent nsame aller österreichischen gemei is 15 ät tivit Krea Schulen haben einen b Schule sehr hohen Förderbedarf. Heißt: Diese Schulen versammeln eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Kindern, deren Eltern „Schwächeren“ werden gut, denn maximal einen PflichtDas System siebt Kinder ab 10 Kinder lernen am besten voneinschulabschluss haben und Kids, deren Muttersprache nicht Jahren aus. Eine sozial gerechte ander. Richtig gemacht führt die Deutsch ist. Diese Schulen müs- Lösung wäre daher eine gemein- gemeinsame Schule zur Nivelliesen mehr Geld als bisher bekom- same Schule der 6- bis 15-Jähri- rung nach oben. In Finnland, in men und selber bestimmen, wo sie gen. Denn Kinder lernen in sozial Deutschland (u. a. in Hamburg es einsetzen: etwa für zusätzliche gemischten Klassen mehr und und Berlin), in Südtirol oder auch in Polen konnten mit der EinLehrerInnen, SozialarbeiterInnen nicht weniger. Studien ergaben: „Gute“ wer- führung der gemeinsamen Schuoder FreizeitpädagogInnen. den besser, wenn man ihnen die le bessere Lernergebnisse für alle Gesamtschule wäre wichtig. Möglichkeit gibt, „schwächeren erzielt werden. In Österreich wird Sämtliche internationale Studien SchülerInnen“ etwas beizubrin- schon lange an neuen Schulkonzeigen: In Österreich werden die gen. Dabei klären sie offene Fra- zepten herumgedoktert. Doch das SchülerInnen zu früh getrennt. gen und festigen ihr Wissen. Die

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iale z n e Pot ern d för

du an die Schule? Welche Erinnerungen hast Claudia Vasic

(15), Kochlehrling: In der Schule gab es Lehrer, die nicht so nett waren, aber es gab welche, die mir in Mathe, wo ich nicht so gut war, weitergeholfen haben.

6 hallo!

Toni Pakic

Patrick Wonofsky (15), Metallbearbeitungstechniker: Die Schule war meistens stressig, drei Stunden hintereinander Deutsch oder Mathe das war nicht toll. Ich gehe lieber jetzt in die Lehre.

(16), Metallbearbeitungstechniker: Meine Schulzeit war okay, ich konnte gut mit den Lehrern, aber für mich ist es auch wichtig, dass wir in der Lehre etwas Ordentliches lernen.


coverstory

PISA PISA steht für Programme for International Student Assessment (Programm zur internationalen Schülerbewertung). Weltweit werden dabei in über 70 Staaten SchülerInnen zwischen 15

Beharren der ÖVP auf die Gymnasium-Unterstufe zerstört viele Bemühungen. Die „Neue Mittelschule“ kann trotz guter pädagogischer Konzepte die Probleme nicht lösen solange es parallel dazu ein Gymnasium gibt.

Auf niveauvolle Lehre achten. Gute Ausbildung funktioniert über menschliche Beziehungen. Motivieren, anspornen, gemeinsam Ziele stecken. Die Menschen sind von Natur aus neugierig, wollen lernen, doch ein Teil unseres Systems versteht es, das Verlangen nach mehr Wissen Stück für Stück abzubauen. Das gilt leider auch für so manche Lehrstelle. Die Öffentlichkeit sollte deshalb nicht nur auf Schulen mit Niveau achten, sondern auch die Qualität in der Lehre verbessern. Nach wie vor gibt es Betriebe, die Lehrlinge nur als billige Arbeitskräfte sehen und den Jugendlichen kaum etwas beibringen. Viele Jugendliche müssen deshalb weite Strecken

Daniel Hauser (16), Uhrmacher: Ich war im letzten Schuljahr in der NMS, da wurde ich sehr unterstützt, und ich konnte in Englisch Nachhilfe nehmen und habe einen positiven Abschluss geschafft.

und 16 Jahren in Naturwissenschaften, in Mathematik und in Lesen getestet. Diese Überprüfung findet alle drei Jahre statt, sie soll den Bildungsstand am Ende der Schulpflicht erheben.

ihrer Ausbildung im Leerlauf absolvieren. Die Österreichische Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) setzt sich daher für ein gesetzlich vorgeschriebenes Qualitätsmanagement und für Qualitätsnormen in der Lehrlingsausbildung ein. Zusätzlich soll für alle Lehrlinge die Lehre mit Matura möglich werden.

Eine neue Chance geben. Auch sollte an die gedacht werden, die am unteren Ende des Systems stehen. Immerhin gibt es 5.000 Jugendliche pro Jahr, die nur die Pflichtschule abschließen und danach keine Lehre oder Schule besuchen. Die Gefahr, dass sie nur schlecht in die Arbeitswelt einsteigen und dabei nur schlecht bezahlte Jobs haben oder bald arbeitslos werden, ist sehr hoch. Deshalb hat die Regierung die Ausbildungspflicht bis 18 beschlossen, sie gilt seit Juli vorigen Jahres und jeder/jede der/die seine Pflichtschulzeit beendet hat, muss danach eine Ausbildung, also eine Lehre, schulische Bildung oder eine andere Art von Qualifizierung beginnen. Die nun auch geltende Ausbildungsgarantie bis 25 soll jenen eine Chance geben, die sich nachträglich qualifizieren wollen. Für unqualifizierte 19- bis 24-jährige Arbeitslose werden dabei Nachqualifizierungs-Angebote geschaffen: etwa eine Lehre für Erwachsene oder eine Facharbeiter-Intensivausbildung. Ein Schritt in die richtige Richtung – aber weitere müssen folgen.

Schule 4.0 Digitalisierung, Robotik, Crowdworking – diese und noch mehr Begriffe beschreiben den digitalen Wandel, der unser Arbeitsleben, die Ausbildung, die Gesellschaft im Allgemeinen, betrifft. ExpertInnen, Arbeitgeber- und ArbeitnehmervertreterInnen machen sich Gedanken dazu, wie Digitalisierung unser Arbeitsleben verändert, und wie wir gleichzeitig alle davon profitieren können. Digitalisierung beginnt aber schon davor, in der Bildung und Ausbildung junger Menschen und damit in den Schulen. Digitalisierung heißt auch, dass Schulen mit aktuellen Technologien, Infrastruktur und entsprechendem Unterricht ausgestattet sind. Die meisten Schulen sind hier auf einem guten Weg. Für die Lehrlinge heißt es aber oft warten. Denn während 90 Prozent der höheren Schulen und Neuen Mittelschulen E-Learning im Unterricht anwenden, setzen weniger als die Hälfte (47 Prozent) der Berufsschulen neue Technologien ein. Das wiederum hängt unmittelbar mit der WLAN-Abdeckung in Schulen zusammen. Nur knapp die Hälfte der BerufsschülerInnen kann sich kabellos mit dem Internet oder den Schulnetzwerken verbinden. Bei den Bundesschulen ist nur jede zehnte Schule ohne WLAN. Wer kein WLAN hat, tut sich auch schwer, einen innovativen digitalen Unterricht zu gestalten, bei dem Jugendliche lernen sollen, Alltagsgeräte für den Wissenserwerb und berufliche Ziele zweckorientiert einzusetzen. Zugriff auf WLAN zu haben, ist für junge Leute das Selbstverständlichste auf der Welt. Nutzen wir neue Technologien doch für unsere Zwecke! Die Jugendlichen sind bereit, bitte auch die Schulen.

Die Kamikatze


hallo! speeddate

Hört auf euer Herz! hallo! sprach mit dem bekannten Wissenschafter Professor John Casti. Der amerikanische Mathematiker mit Wahlwohnsitz in Wien spricht über die Zukunft. F R A N KO P E T R I

Unsere Gesellschaft droht immer mehr auseinanderzufallen, weil die Reichen reicher und die Armen immer ärmer werden. Wie sehen sie dieses Problem? Ja, das stimmt leider. Die Ärmeren verlieren ihre Freiheit, weil sie nicht so locker über ihr Leben verfügen können wie die Reichen. Das führt zu Spannungen wie bei einem Gummiband und das ist nur begrenzt belastbar. Früher oder später kann diese Entwicklung zur Katastrophe oder zu neuen Kriegen führen. Aber wir müssen darauf achten, dass wir diese Entwicklungen begrenzen und kontrollieren können.

Wie sieht die Job-Entwicklung der Zukunft aus? Viele Berufe werden schon sehr bald von Maschinen und Robotern übernommen werden. In Japan habe ich gesehen, wie hinter Hotelrezeptionen bereits heute Roboter stehen, die das Check-in übernehmen, und Roboter tragen

Wie sehen Sie den Aufstieg der rechtsextremen Kräfte und der Autokraten? Die Ursachen sind nicht nur in der zunehmenden Ungleichheit zu suchen. Die Menschen verlieren immer mehr das Vertrauen in ihre gewählten Regierungen. Sie wollen nicht nur kosmetische Veränderungen, son-

8 hallo!

Welchen Rat würden Sie jungen Menschen von heute geben? Nichts ist sicher im Leben. Lasst euch geistig nicht einkerkern oder begrenzen! Haltet eure Augen offen, seid flexibel und geht auch Risiken ein und entwickelt euch selbst!

John Casti lehrte an vielen amerikanischen Universitäten wie Santa Fe, Tucson/Arizona, New York, in Princeton und auch an der Technischen Universität Wien und am Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse in Laxenburg. Er gründete das internationale X-Center, das sich mit den Auswirkungen von Extremereignissen auf die Gesellschaft befasst. 1972 kam er zum ersten Mal nach Wien und lebt nun seit 2005 abwechselnd in den USA und in Österreich.

F O TO : LI S A LU X

Prof. Casti, was sollen junge Leute heute bei ihrer Wahl der Ausbildung und bei ihrer Berufswahl beachten? Sie sollen vor allem eine Ausbildung machen, die sie wirklich interessiert und bei der sie aus dem Herzen spüren, was für sie das Richtige ist, worin sie talentiert sind, und sich nicht beeinflussen lassen, was sie tun sollen. Wichtig ist, dass man das Denken lernt, sich zu entwickeln und zu organisieren. Robotik und Computer werden zwar immer wichtiger, aber auch viele heutige Berufe werden bleiben. Nicht alles können in Zukunft Roboter übernehmen.

dern große Systemwechsel. Der Reichtum wird immer ungleicher verteilt und konzentriert sich auf immer weniger Leute. Das spüren die Menschen.

wiesoweshalbwarum

die Koffer auf die Zimmer. In den meisten Ländern der Welt stellen Lkw-Fahrer die größte Zahl an Arbeitern. Solche Jobs, wie auch Taxifahrer, werden bald von selbstfahrenden Autos obsolet werden.


ÖGJ-Termine

hallo! extraservice

☞ 8. April 2017 gress

Bundesjugendkon Uhr des ÖGB, ACV Wien, 10

Job per App F O TO : LENA G A N S S M A N N / P H O TO C A S E . D E

BA R BA R A K A S P ER

Wer auf Job-Suche ist, hat es nicht immer leicht. Die App des AMS hilft dir schnell und einfach, eine neue Stelle zu finden. Im digitalen Zeitalter suchen Arbeitssuchende nicht nur noch in Zeitungen nach freien Stellen. Das Smartphone hingegen ist unser ständiger Begleiter und stets in greifbarerer Nähe. Die kostenlose AMS-Job-App kommt hier genau richtig. Sie liefert alle Stellenangebote aus dem

e-Job-Room direkt aufs Smartphone. Mittels Push-Nachrichten kannst du dich über aktuelle Jobs und Lehrstellen informieren und benachrichtigen lassen.

Deine Vorteile. D u kannst die App kostenlos und ohne Registrierung nutzen. Du erhältst auf Wunsch PushNachrichten über aktuelle Stellen in deinem Umkreis, kannst durchgeführte Suchen speichern, gefundene Jobs merken und deinen AMSStandort finden. Also los – check it out!

Professor Schlaumeier Sehr geehrter Herr Prof. Schlaumeier, mein Kumpel macht eine Lehre zum Bäcker und hatte einen schweren Mopedunfall. Er kann jetzt für mindestens 6 Monate nicht im Betrieb arbeiten und hat Angst, seine Lehrstelle zu verlieren. Wie sieht das rechtlich genau aus? Vorab gute Besserung. Dein Kumpel muss keine Sorge haben, dass sein Lehrverhältnis aufgelöst wird. Das wäre nur möglich, wenn

er sich so schwer verletzt hätte, dass er seinen Lehrberuf nicht mehr erlernen kann. Das ist aber zum Glück nicht der Fall. Bei längeren Fehlzeiten müssen zwei Fälle unterschieden werden. Einerseits eine zusammenhängende Verhinderung, die länger als 4 Monate dauert. Und andererseits mehrere Verhinderungen in einem Lehrjahr, die länger als 4 Monate dauern und zusammengerechnet werden. In beiden Fällen führt also eine Verhinderung von mehr als 4

Hallo, wie gehts? Amira El-Ansary ist 18 Jahre alt und Jugendvertrauensrat (JVR)-Vorsitzende im Hotel Intercontinental. Dort wird sie im 3. Lehrjahr zur Hotelund Gastgewerbe-Assistentin ausgebildet. JVR wurdest du? Weil ich den Lehrlingen helfen wollte und schauen will, dass die Arbeitsbedingungen passen. Derzeit sind bei uns 26 Lehrlinge in den verschiedensten Berufen. Dein wichtigstes Anliegen? Dass sich die Lehrlinge im Betrieb wohlfühlen. Der Schuh drückt? Manchmal in der Diensteinteilung zu den verschiedenen Bereichen. Aber das hat der JVR als Aufgabe erkannt und will das verbessern. In Zukunft wirst du? Ich werde mich weiterbilden, um die Lehrlinge besser zu vertreten. Gewerkschaft ist für dich? Immer da. Wenn ich anstehe, hilft sie mir weiter. Du entspannst bei? Guter Musik und ich unternehme gerne etwas mit meinen Kolleginnen und Kollegen.

Monaten zu einer Lehrzeitverlängerung um die Dauer, die die 4 Monate übersteigt. Alle Zeiten unter 4 Monaten am Stück oder mehrere Unterbrechungen unter 4 Monaten, die in einem Lehrjahr zusammengerechnet werden, führen daher nicht zu einer Verlängerung der Lehrzeit. Bei deinem Kumpel handelt es sich um eine zusammenhängende Verhinderung von 6 Monaten. Daher muss die Lehrzeit um 2 Monate verlängert werden, da alle Verhinderungen bis zu 4 Monaten nicht zu einer Lehrzeitverlängerung führen. MfG Prof. Schlaumeier

hallo!

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Was bewegt das land?

Sich als Feministin zu bezeichnen, ist heutzutage nicht gerade in. Und doch sagen viele, dass sie für Gleichberechtigung eintreten. BARBARA KASPER

Wenn ich heute Frauen frage, ob sie sich selbst als Feministinnen bezeichnen, bekomme ich oft ein „Nein“ als Antwort. Viel zu groß ist die Angst davor, mit männerhassenden Frauen, Emanzen, brennenden BHs und Verfechterinnen des Binnen-Is in Verbindung gebracht zu werden. Viele Frauen wollen sich nicht selbst in eine Opferrolle begeben, die ihnen zuschreibt, sich nicht selbst befreien zu können. Es sind andere, die benachteiligt werden, nicht aber sie selbst.

Gleiches Recht für alle. Feminismus ist ein Wort, das für viele negativ behaftet ist. Fragt man die gleichen Frauen, ob sie der Überzeugung sind, dass alle Geschlechter die gleichen Rechte und Chancen haben sollen, dann antworten sie mit „Ja“. Doch Feminismus steht genau dafür, dass alle, egal welchen Geschlechtes, gleichbehandelt werden sollen. Gleiche Rechte für alle in sozialer, politi-

Viel erreicht, viel zu tun. Der Feminismus und die Frauenbewegung haben vieles erreicht. Vom Frauenwahlrecht über den straffreien Schwangerschaftsabbruch bis hin zum Gleichbehandlungsgesetz. Es waren starke Frauen, die dafür gekämpft haben. Wer glaubt, damit wär es jetzt getan, der irrt sich. Denn Gleichberechtigung muss täglich neu verteidigt und ausgebaut werden. Allein dass Frauen sich „schämen“, sich als Feministinnen zu bezeichnen, oder verbündete Männer schräg angeschaut und ausgelacht werden, weil sie sich als Feminist bezeichnen, zeigt, wie viel noch zu tun ist. Der 8. März, der Internationale Weltfrauentag allein wird dazu nicht viel beitragen. Aber es ist ein Tag, an dem wir die erreichten Errungenschaften feiern und uns alle wieder in Erinnerung rufen sollten, wofür wir einstehen und wofür wir kämpfen.

sexuelle Selbstbestimmung. Ganz egal, auf welchen dieser Aspekte die Priorität gelegt wird. Eines ist klar, das gemeinsame Ziel ist die Gleichberechtigung aller. Und dafür soll sowohl jede Frau als auch jeder verbündete Mann stolz sein können und sich als FeministIn bezeichnen.

Feministin und stolz darauf. Feminismus hat viele Gesichter und Facetten – von der Frauenforschung, Geschlechterforschung über die Sprachkritik oder die

Knallo!

hallo! Hause ein Die meisten von uns haben zu it noch altes Handy herumliegen. Wer dam rtphone Sma alte das kann will, tun s Gute spenden in die Ö3-Wundertüte packen, es n. Die und so Familien in Notlagen helfe einfach auf ganz du st kann rtüte unde Ö3-W oe3.orf.at bestellen.

Das österreichische Arb eitsrecht ist jetzt schon sehr flexibel, auc h der 12-StundenArbeitstag ist möglich. Arbeitgeber wollen aber noch mehr Flexib ilität von uns Arbeitneh me rIn nen . Arb eit sze itfl exi bil isie run g gibt’s für uns nur mit einer gleichzeitigen Arbeitszeitverkürzung!

FOTO: FEMMECURIEUSE / PHOTOCASE.DE

We can do it

scher und ökonomischer Hinsicht. Gleiche Rechte am Arbeitsplatz, in der Lehre, in der Ausbildung, beim Einkommen, in der Freizeit – in allen Lebenslagen.


Was bewegt die Welt?

Bedrohliche Gefühlswelten „Gefühlte Wahrheiten“ sind neuerdings wichtiger als Fakten. Zusammengefasst werden sie im Wort postfaktisch, das nun in aller Munde ist.

„F lugzeuge bringen Giftstoffe in die Atmosphäre, das sieht man an den Kondensstreifen.“ Viele Menschen glauben an sogenannte Chemtrails, obwohl sie technisch unmöglich sind. Eine Verschwörung wittern nicht nur obskure Internetfreaks, sondern auch bekannte Personen. Zur Gefahr der Chemtrails stellte die FPÖ eine Anfrage im Nationalrat. Weltweit gibt es ähnlich seltsame Ideen und sie werden politisch ausgenutzt: „Der Klimawandel ist eine Erfindung der Chinesen“, erklärte etwa der neue US-Präsident Donald Trump. In Österreich

CHRISTIAN RESEI

war die Meldung „Jeder Asylwerber bekommt ein gratis I-Phone“ populär. Ein kleiner Blick ins Netz zeigt, dass es eine wahre Flut „postfaktischer“ Nachrichten gibt. So werden Meldungen bezeichnet, die einfach erfunden sind und auf keinen bewiesenen Tatsachen beruhen. Sie sind schlicht „gefühlte Wahrheiten“. War es vor kurzem in politischen Debatten noch tabu, ohne nachweisbare Fakten zu argumentieren, scheren sich Populisten nun nicht mehr darum. Gerne wird dabei auch die Redewendung „der Herzen“ verwendet. So gibt es in bestimmten Kreisen „einen Bun-

despräsidenten der Herzen“. Zwar wurde der nicht gewählt, aber das ist ein zu vernachlässigender Aspekt. Die postfaktische Gesellschaft redet nicht von dem, was passiert, sondern von dem, was sie gerne hätte.

Donald Trump – der König Amerikas

F O TO : P R A S H A N TA / W I K I M ED I A . O RG

Die Welt ist unsicherer geworden. Mit Donald Trump sitzt ein Superreicher als Präsident im Weißen Haus. Mit seinen Geschäftspartnern teilt er sich die USA auf und macht es zum Unternehmen.

Im Jänner 2017 wurde der Multimilliardär Donald Trump als 45. US-Präsident angelobt. Der Wahlkampf war eine einzige Hetzkampagne gegen Minderheiten. Trump, der sich gern als Retter der Benachteiligten aufspielt, lebt selbst in einem goldenen Palast, der Hunderte Millionen Dollar kostete. Mit sexistischen Parolen und Verschwörungstheorien hat er die WählerInnen auf seine Seite gebracht. Mit Trump hat der Auf-

FRANKO PETRI

stieg des Rechtspopulismus vorerst seinen Höhepunkt erreicht, denn kein anderer Machthaber zwischen der Türkei und den Philippinen ist so knapp vom Atomknopf entfernt.

Gegen das Establishment. Trump gab vor, gegen das Establishment zu kämpfen und hievt nun selber seine milliardenschweren Geschäftsfreunde, Superreiche und Familienmitglieder in entscheidende Positionen. Ame-

rika wird zum privaten Unternehmen der Marke Trump. Mit dem Kongress und dem Obersten Gerichtshof hinter sich hat der Republikaner fast die Macht eines konstitutionellen Königs erreicht – das ist genau das, was die USA immer bekämpften. Und nun will der neue US-Präsident Mauern bauen, Illegale abschieben, die Reichen sollen noch reicher und Obamas Sozialversicherungssystem abgebaut werden – armes Amerika!

hallo!

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leben, lieben, leiden

Pleiten, Pech und Sexpannen Die größte Sexpanne ist wahrscheinlich die falsche Wahl des Partners oder der Partnerin. Was sonst noch so alles schiefgehen kann? Einiges. RO D ER I C K S C H Ö N - S Z AVA I

Geschmacksache

Kondome reißen, wenn beim „Aufziehen“ Luft in der Spitze bleibt oder der Sex zu trocken ist. Das zu vermeiden ist einfach: Beim Abrollen des Gummis muss die runde Spitze zusammengedrückt werden. Um Trockenheit beim Verkehr vorzubeugen, geht es langsam an und helft euch mit Gleitgel oder Oralverkehr. Beides kann im Vorspiel eine Rolle spielen. Wichtig: Wenn das Kondom reißt, kann eine Schwangerschaft nicht mehr ausgeschlossen werden. Wenn du eine ungewollte Schwangerschaft vermeiden willst, besorg dir die „Pille danach“ in der Apotheke.

Du gibst gerne Oralsex, aber dein Partner oder deine Partnerin schmeckt dir auch frisch geduscht nicht? Kein Problem, da helfen spezielle Lotionen und Öle. Sei nur ehrlich, damit ihr beide diese Spielart genießen könnt.

Da zwickt’s im Schenkel! Ein Stöhnen der anderen Art, dafür sorgt schon mal ein böser Krampf im Wadel, dem Po oder sonstwo. Meist geht er schnell vorüber, ein Stellungswechsel und kurzes Entspannen helfen dabei. Wie es dazu gar nicht kommt? Angenehme Positionen einnehmen und sagen, welche Verrenkungen gehen und welche nicht. Es muss ja nicht immer der „Brückenpfeiler“ sein.

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Die Luft ist raus … Akustisch bietet Sex so einiges. Quietschen, Wummern, Stöhnen … und manchmal mischt sich in diesen Wohlklang ein Spielverderber: ein deutlich wahrnehmbarer Furz! Im ersten Moment ist das peinlich, aber wir sind Menschen. Druck auf den Bauch, Anwinkeln der Beine, ständige Bewegung, all das animiert den ganzen Körper. Nehmt ein solches Missgeschick als Zeichen dafür, dass es gerade besonders gut ist.

„Penisbruch“ Dabei handelt es sich um einen Riss im Schwellkörper, wenn der steife Penis heftig geknickt wird. Im Eifer des Gefechtes kann es schon mal dazu kommen, z. B. wenn in der Reiterstellung der Penis rausrutscht. Eine Ruptur zeigt sich daran, dass der Penis

anschwillt und blau anläuft. Ist das der Fall, endet das Date unbedingt im Krankenhaus, sonst drohen Komplikationen wie eine Verkrümmung oder Potenzprobleme.

Erwischt! Ihr seid gerade mittendrin, da fliegt die Türe auf und erboste Eltern stehen im Zimmer, obwohl sie gar nicht da sein dürften. Sind es nicht deine Eltern, hast du zwei Möglichkeiten: Die galante ist, dich im angezogenen Zustand höflich vorzustellen, die unfeine ist, dich schleunigst aus dem Staub zu machen. Sind es deine Eltern, wird ein klärendes Gespräch notwendig sein, über Verantwortung und deine Privatsphäre.

Erregt und nicht können Du bist richtig heiß, aber irgendwie geht es trotzdem nicht so richtig. Das kommt öfter vor und sollte niemanden beunruhigen. Kuscheln und Entspannen bringen euch wieder auf Touren. Bei Frauen kann zwar mit Gleitgel nachgeholfen werden, jedoch ist Sex dann meist mit Schmerzen verbunden. Ist das ein Dauerzustand, ist medizinischer Rat einzuholen.

F O TO : P I T TO R E S K / P H O TO C A S E . D E

Der Gummi-Riss


Mehr über das nikerIn Berufsbild Reinigungstech auf: www.oegj.at

job und cash

ReinigungstechnikerIn Staub, Schlieren, Flecken … Michelle Schweiger, 16 Jahre alt, Lehrling im 1. Lj. bei der Firma Simacek, nimmt den Kampf gegen Schmutz aller Art auf. Eine sehr anspruchsvolle Aufgabe! RO D ER I C K S C H Ö N - S Z AVA I

Was brachte dich zu diesem Lehrberuf? Ein Freund von mir arbeitet in der Branche und erzählte mir, dass man in diesem Job gute Aufstiegschancen hat. Bei einem Ausflug in die Gebäudereinigungs-Akademie fand ich einen Aushang und bewarb mich. Was müssen InteressentInnen an diesem Job mitbringen? Geduld, weil es Schmutz gibt, der sehr schwer zu entfernen ist. Ungeduldige können da schon mal ausrasten. Körperliche Stärke, weil viel gehoben und verschoben wird. Bei einer Bodenreinigung wird zuerst alles aus dem Raum geschafft. Und Neugier! Hinter einer gründlichen Reinigung steckt viel theoretisches Wissen. Es gibt ja die Außen- und die Innenreinigung … Stimmt. Die Außenreinigung umfasst Fassade, Rollos, Fenster und mehr. Das folgt erst später in der Ausbildung. Für Fensterputzer gibt es nach der Lehre spezielle Kurse für das Abseilen von Gebäuden. Das ist schon cool. Ich mag den Thrill. Die Innenreinigung lernen wir in Beispielräumen: Ob Hotelzim-

F O TO : LI S A LU X

Wirtschaftsfaktor Die Lehre „ReinigungstechnikerIn“ dauert drei Jahre. Wird sie mit der Matura kombiniert oder als Doppellehre mit Bürokauffrau/-mann kombiniert ein Jahr länger. Die Lehrlingsentschädigung beträgt

mer, U-Bahn, OP-Saal, Labore, Krankenzimmer, Küche … in der Schule haben wir für fast jeden Einsatz ein Übungsobjekt. Der Fitness-Raum ist leider auch nur zum Üben da.

Besonders interessant ist … der Umgang mit Chemikalien und die Wirkung auf den verschiedenen Oberflächen wie Holz, Stein, Glas. We l c h e G e r ä t s c h a f t e n machen das Leben leichter? Da gibt es einige, zum Beispiel die Einscheibe-Maschine. Sie wird in der Grundreinigung eingesetzt. Sie wird über den Boden geschoben und hat wechselbare Aufsätze, je nach Oberfläche. In der Außenreinigung kommen Kranwägen zum Einsatz und viele andere Maschinen. Was war bis jetzt dein heftigster Einsatz? Das war eine Folien-Entfernungsaktion in einem Aufzug. Mit einem speziellen Heißluftgebläse wurden die Folien erhitzt, um sie dann abziehen zu können. Das hat fast einen Tag gedauert.

im 1. Lj. € 715,66; im 2. Lj. € 894,58 und € 1.091,39 im 3. Lj. Im 4. Lj. liegt die Entschädigung bei bereits € 1.252,41. Der durchschnittliche Einstiegslohn liegt zwischen € 1.750,– und € 1.950,–. Gut ausgebildete Reinigungsfachkräfte haben

Für eine Tatortreinigung benötigt man viiiieeeel Reinigungsmittel.

Wie reinige ich einen Tatort? Dazu haben wir nur mal ein Video gesehen. Grundsätzlich: Mit viel Desinfektionsmittel. Interessieren würde es mich schon, aber es ist ziemlich widerlich. Ist Ordnung gleich Sauberkeit? Nein! Eingeräumte Kästen beweisen das. Selbst wenn alles ordentlich geschlichtet ist kann jede Menge Schmutz rundherum sein. Wie und wo siehst du dich in 5 Jahren? Ich mache auf jeden Fall die Meisterprüfung, um zur Objektleiterin aufzusteigen. Ich bin dann verantwortlich für die MitarbeiterInnen, die Reinigung und für die KundInnenbetreuung.

hervorragende Karrierechancen. Voraussetzung ist jedoch oftmals die Meisterprüfung. Neben dem Aufstieg im Betrieb ermöglicht sie die Gründung eines eigenen Betriebs oder eine Betriebsübernahme.

hallo!

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sport

Bauernopfa! Spiel, Sport, Schicksalskampf! Schach ist ein Klassiker, der die Jahrhunderte überdauert und Menschen auf der ganzen Welt in seinen Bann zieht.

D

as Spiel der Könige mag in Zeiten der GratisApps langsam oder sogar langweilig wirken. Wer Schach näher betrachtet, entdeckt aber die dramatischen, ja epischen Schlachten, die diesen Sport so faszinierend machen (und sogar offline verfügbar!). Nie wurde das in deutscher Sprache schöner und mitreißender zu Papier gebracht als in Stefan Zweigs „Schachnovelle“ – ein must read nicht nur für Schachfans.

Zug für Zug. Gespielt wird auf einem Brett mit 8 x 8 Feldern. Zwei Armeen stehen sich gegenüber, die aus je 16 verschiedenen Figuren bestehen, die unter-

schiedliche Bewegungen (Züge) am Brett durchführen können. Ziel ist es, den „König“ so auszumanövrieren, dass dieser nicht mehr ziehen kann – ihn also Matt zu setzen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es oft notwendig, dem/r GegnerIn eine Figur der eigenen Armee zu überlassen. Handelt es sich dabei um die schwächste Figur („Bauer“) spricht man von einem klassischen Bauernopfer.

Die Besten der Besten. Der berühmteste Spieler der vergangenen Jahre ist der Weltmeister Magnus Carlson, ein erst 26-jähriger Norweger. Doch auch Österreich ist in der erweiterten Weltspitze vertreten – der Schachgroß-

meister Markus Ragger ist unter den Top-50-SpielerInnen. Judit Polgar ist darunter mit Platz 40 die einzige Frau. Unlängst gab es im Nachwuchs ebenfalls einen schönen Erfolg: Die heimische U18-Auswahl konnte bei der Junioren-EM im Schnellschach den Mannschaftstitel gewinnen und noch einige weitere Medaillen einheimsen. Wenn du Lust auf Schach bekommen hast, hast du in ganz Österreich die Möglichkeit, einen Schachklub zu besuchen (siehe www.chess.at). Vielleicht steckt auch in dir ein/e GroßmeisterIn! Linktipp: www.chess.at Buchtipp: Stefan Zweig: Schachnovelle.

Wusstest du schon, dass ... … 23 Prozent aller Schäden an Fotokopierern von Menschen verursacht werden, die darauf sitzen, um ihren nackten Hintern zu kopieren.

… es in Europa zwei verschiedene Nutella-Rezepturen gibt. Die nordeuropäische Variante enthält mehr Kakao, die südeuropäische dagegen mehr Fett und schmeckt sowohl etwas süßer als auch nussiger.

… die deutsche Flugbegleitergewerkschaft „UFO“ heißt. Die Abkürzung steht für Unabhängige Flugbegleiter Organisation.

… ein gesunder Mensch pro Tag bis zu 100 Haare verliert.

… es in unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, circa 200 Milliarden Sterne gibt. Mit bloßem Auge sind für uns Menschen aber nur rund 6.000 Sterne erkennbar. Da man von einem festen Standpunkt aus immer nur den Himmel bis zum Horizont beobachten kann, verringert sich die Zahl sogar auf maximal 3.000.

F O TO : DA N I EL . S C H O EN EN / P H O TO C A S E . D E

T H O M A S S T I E G M A I ER


kulturupdate

Musik-Update Skunk Anansie en 18.2. – Arena, Wi my Ar l New Mode 09.3. – WUK, Wien l a, Wörg 11.3. – Vz Komm Concert in e Liv – Conchita aus, Linz 10.3 – Brucknerh The Tiger Lillies Linz 27.3. – Posthof, Salzburg e, us ho ck Ro – 28.3. , 29.3. – Spielboden Dornbirn

And the Oscar goes to ... Fix ist gar nichts – zu Redaktionsschluss stehen noch nicht einmal die Nominierungen für die diesjährigen Oscars fest. Wir haben uns aber einmal angesehen, welche Filme es heuer schaffen könnten. M I C H A EL A H U B W EB ER

F O TO : DA LE RO B I N E T T E

La La Land. Von den Kritikern hochgelobt und mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet erzählt das Filmmusical die Liebesgeschichte zwischen dem Jazzpianisten Sebastian „Seb“ Wilder (Ryan Gosling) und der Schauspielerin Mia Dolan (Emma Stone), die beide von einer Karriere in L.A. träumen. Der Film von Regisseur Damien Chazelle läuft seit 13. Jänner bei uns in den Kinos. Hacksaw Ridge – Die Entscheidung. Seit es bei den Golden Globes abräumte, wird das Kriegsdrama unter der Regie von Mel Gibson auch als wichtiger Oscaranwärter gehandelt. Der Film erzählt die wahre Geschichte des jungen Soldaten Desmond T. Doss (Andrew Garfield), der sich als Sanitäter im Zweiten Weltkrieg weigerte, eine Waffe zu tragen. Trotz seiner Waffenverweigerung wurde ihm später

die Medal of Honor verliehen, da er die Leben zahlreicher Kameraden rettete. Filmstart: 26. Jänner

Manchester by the Sea. Der Tod seines Bruders bringt den eigenbrötlerischen Lee Chandler (Casey Affleck) dazu, in seine Heimatstadt Manchester-by-theSea zurückzukehren. Dort muss er Ersatzvater für seinen Neffen sein und trifft seine Ex-Frau Randi (Michelle Williams) wieder, was ihn dazu zwingt, sich seiner Vergangenheit zu stellen. Regie: Kenneth Lonergan, Filmstart: 19. Jänner Moonlight. Bei den Golden Globes als bestes Filmdrama ausgezeichnet, erzählt Moonlight die Geschichte des Afroamerikaners Chiron (Ashton Sanders) auf der Suche nach sich selbst. Drogenerfahrungen und die Suche nach

seiner sexuellen Identität begleiten den Werdegang des schwulen Jugendlichen im Armenviertel von Miami. Filmstart: 9. März

Jackie. Eine Woche nach dem Attentat auf JFK trifft sich Jackie Kennedy (Natalie Portman) mit einem Journalisten und durchlebt im Interview jene verstörenden Tage, die auf die Ermordung ihres Ehemanns folgten. Der Film von Pablo Larraín wurde bei den Filmfestspielen Venedig vom Publikum gefeiert, erhielt von der Kritik aber gemischte Bewertungen. Filmstart: 26. Jänner Vergeben werden die Oscars am Abend des 26. Februar in Los Angeles. Bei uns ist es dann bereits nach Mitternacht. Wer sich die berühmten Acadamy Awards also bis zum Ende ansehen möchte, sollte sich am Tag darauf besser frei nehmen.

hallo!

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movietime & freestyle

Wenn Kabarettist Josef Hader an Bord ist, wird jeder Film garantiert zu einem Wettlauf mit dem Wahnsinn. Hader spielt diesmal den Musikkritiker Georg, der eines Tages urplötzlich von seinem Chefredakteur gekündigt wird. Wegen Sparmaßnahmen. Seine Frau Johanna (Pia Hierzegger) hat aber gerade blöderweise den Gedanken, Kinder in die Welt zu setzen. Darum verheimlicht

Wild auf österreichisch Georg ihr den Rausschmiss und sinnt auf Rache. Dabei steht ihm sein ehemaliger Mitschüler Erich (Georg Friedrich) zur Seite. Dieser hilft Georg in seiner neu gewonnenen Freizeit, eine marode Achterbahn im Wiener Prater wieder in Gang zu setzen. Alles Ungemach beginnt mit kleinen Sachbeschädigungen, läuft aber sehr schnell außer Rand und Band. Erstmals zeichnet Kabarettist Josef Hader („Vor der Morgenröte“, „Das ewige Leben“) auch als Regisseur verantwortlich. „Wilde Maus“ entpuppt sich als eine pointierte und pechschwarze Tragikomödie über neurotische Stadtmenschen und die Liebe in Zeiten unendlicher Freiheit. Ab 17. Februar in den Kinos. (DN)

Freestyle

Kino-Neustarts Trainspotting 2 Im Jahr 1993 war die gnadenlose Geschichte über den Drogenexzess einer Gruppe schottischer Jugendlicher der Überraschungserfolg des Kinojahres. Fast ein Vierteljahrhundert später kommt jetzt die Fortsetzung und bleibt sich dem Motto treu: „Sag Ja zu schwarzem Humor und messerscharfem Zynismus. Sag Ja zu Tabulosigkeit. Sag Ja zu Pornoindustrie.“ Das ist Trainspotting 2! Ab 17. Februar.

Lion „Wo komm ich her?“, fragt sich der 5-jährige Saroo Brierley und fragt Google Earth! „Lion“ ist die Geschichte des tapferen Jungen, der allein in Kalkutta strandete, von australischen Eltern adoptiert wurde. 20 Jahre später macht er sich virtuell auf die Suche nach seinem Heimatort in Indien, um seine leibliche Familie aufzuspüren. Ab 24 Februar.

Der junge Karl Marx Paris 1844, kurz vor der industriellen Revolution. Anfangs ist dem erst 26-jährige Karl Marx (August Diehl) der junge Friedrich Engels (Stefan Konarske) nicht sympathisch. Klar, für den feinen Bourgeois und Sohn eines Fabrikbesitzers hat er nur Verachtung übrig. Bald aber zeigt sich, dass die beiden mehr als nur denselben Humor gemeinsam haben. Als Kampfgefährten für die Rechte der Arbeiter inspirieren sie sich gegenseitig. Ein filmischer Einblick in die Entstehung des Sozialismus. Ab 10. März.

16 hallo!

Gegen Vorurteile Du hast die Nase voll von dummen Behauptungen und möchtest dich dagegen wehren können? Dann ist dieses Buch genau das richtige für dich. Es räumt gründlich mit aktuellen Vorurteilen auf und entkräftet unreflektierte Sager durch Statistiken und Studien, die gut verständlich aufbereitet sind. Themenschwerpunkte sind Fakten zu AusländerInnen, Europa und Nationalsozialismus. Du willst aktiv und selbstsicher in Debatten mitreden und Österreich zu einem besseren Land machen? Dann klicke auf www.besserewelt. at und check dir dieses schlaue Buch. (RSS) Nina Horaczek, Sebastian Wiese: Gegen Vorurteile, Czernin-Verlag, € 17,90

Jane the Virgin Jane ist Latina, angehende Lehrerin, seit zwei Jahren mit Michael, einem Polizisten liiert, 23 und Jungfrau. Als Kind hat sie ihrer Abuela (Oma) Keuschheit bis zur Hochzeit versprochen. Doch ein Besuch bei ihrer Gynäkologin ändert alles. Aus Versehen wird Jane künstlich befruchtet und ist fortan eine schwangere Jungfrau. Vater des ungeborenen Kindes ist der attraktive Hotelier Rafael Solano. Der hatte Hodenkrebs und Jane ist seine einzige Chance auf biologische Vaterschaft. Zugegeben, die Serie ist etwas seicht und prüde – vor allem das Festhalten an der Jungfräulichkeit ist bedenklich. Doch wie Telenovelas so sind, ist die Serie voller Dramatik, Leidenschaft und Verstrickungen. Eine sehr witzige und kurzweilige Serie. (BK)

F O TO S : I OA N G AV R I EL ; S O N Y; F I L M L A D EN ; CO N S TA N T I N ;

Mit „Wilde Maus“ legt Kabarettist Josef Hader sein Regiedebüt hin


news und trends

den Tr barometer BARBARA KASPER

+ + + + automatischer Lohnsteuerausgleich + + Schnee + Eislaufen

Gegen Vorurteile

ter allen Gewinnspiel! Un nen In er Teilnehm Exemplar ein r wi n se rlo ve en des Buches „Geg h bis Vorurteile“. Einfac il an Ma ein r ua br Fe . 28 .at gb oe @ hallo schicken!

- Arbeitszeitflexibilisierung - - Mobbing - - - Nulllohnrunden

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Web-News F O TO : Z AU B ER S C H M E T T ER LI N G / P H O TO C A S E . D E

Reise auf dem Sofa Der deutsche Geograf Jens Nommel betreibt eine Internetseite, die etwa 4.000 Romanschauplätze auf der Welt erfasst. Ein Atlas zeigt nicht nur die geografischen Koordinaten der Orte, er ist auch verlinkt mit kurzen Inhaltsangaben der Werke, die dort spielen. Wer zum Beispiel nach Island, Klagenfurt oder Kalkutta reisen möchte, der kann Länder- und Städtenamen in die Suchmaschine eingeben und sich die Einträge anzeigen lassen. Bei Klagenfurt spuckt die Seite acht Romane aus: Die Liste reicht von Ingeborg Bachmanns Klassiker „Das dreißigs-

Moooment!

Fake News Vermehrt Menschen unter 35 Jahren lesen Nachrichten meist auf Facebook statt in seriösen Zeitungen oder Magazinen. „Fakebook“ ist aber wie eine Blase, denn die Algorithmen servieren uns immer das, was uns interessiert. Leider ist Facebook voll mit Fake News, also Nachrichten, die zwar einen wahren Kern enthalten können, meist aber Versatzstücke aus Verschwörungstheorien oder einfach nur „lustige“ Lügen sind. Fake News können sogar den Ausgang von Wahlen mitbeeinflussen, wie das mit den Fake News-Produzenten aus Mazedonien bei der Wahl von Donald

Trump passierte. Fast wäre im Dezember ein Krieg zwischen Pakistan und Israel durch Falschinformation entstanden. Wir alle sind anfällig für solche Falschmeldungen. Lieber checken, ob die Meldung ein Hoax, also eine Falschmeldung, ist oder nicht! Sonst wird man selber zum Mittäter oder zur Mittäterin bei der Verbreitung der Lügen. Check die Website mimikama.at, wo seit Jahren Web-Lügen aufgedeckt werden. (FP)

te Jahr“ über den „Klagenfurter Kneipen Krimi“ und dem „Tod auf dem Kreuzbergl“ bis zu den „Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus“. Für LeserInnen mit Fernweh und für Menschen, die mit ihrem Wissen protzen wollen, hervorragend geeignet. www.handlungsreisen. de (CR)

Dossier JournalistInnen in Zeitungsredaktionen stehen unter Druck oder ökonomischen Zwängen und müssen oftmals schnell Geschichten bringen. Die Redaktion von Dossier kam zur Erkenntnis, dass Recherchen, die tiefgehen, die Zeit brauchen, die Themen und Sachverhalte gründlich untersuchen, immer seltener werden. Daher wollen sie mit ihrem investiga-

tiven und Datenjournalismus genau diese Lücke decken. Ihre Beiträge handeln von Korruption in Politik und Wirtschaft, von der Ausbeutung Schwächerer, vom Missbrauch durch Stärkere, vom Versagen Einzelner und ganzer Systeme. Die Artikel erscheinen frei zugänglich auf der Website www.dossier.at oder auch in Medien von Kooperationspartnern. (BK)

hallo!

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hallo! meinung

Befreundet mit dem/der Ex Nicht immer hält die Beziehung für alle Ewigkeit. Doch was ist danach? Freunde bleiben und gemeinsam in Erinnerungen schwelgen oder lieber Abstand nehmen und sich neu verlieben?

Pro.

Wer kann schon ewig böse sein? Ich kann schon verstehen, dass man es mit mir nicht aushält. Und wenn ich verlassen werde, ärgere ich mich oft, dass ich ihr nicht zuvorgekommen bin. Viele Beziehungen sind ab einem gewissen Zeitpunkt schon so ausgeleiert, dass viele nur noch zusammen sind, weil sie einander gewohnt sind und nicht, weil es aufregend ist. So ist eine Trennung verständlich. Aber das ist doch kein Grund, die Vertrautheit aufzugeben. Jemand, der noch bis vor kurzem die wichtigste Person in meinem Leben war, den kann ich nicht aus meinem Leben vollkommen eliminieren. Es gibt viele gemeinsame Erlebnisse, die schön waren. Heute ist die Erinnerung daran idyllisch, obwohl ich inzwischen weiß, dass sie eine Kanaille ist. Hübsch, aber gezeichnet von schlechten Charakterzügen, Untreue und Verschwendungssucht. Leider kann sie aber ausgezeichnet kochen. Und bevor ich einmal in der Woche in ein Restaurant gehe, lasse ich lieber die alten Zeiten mit ihr und ihrem neuen Freund aufleben. (CR)

Kontra.

Mal ganz davon abgesehen, dass den Stehsatz „Lass uns doch Freunde bleiben“ nun wirklich keiner hören mag – nach dem Beziehungsende einfach so auf Freundschaft umzusatteln funktioniert einfach nicht. Immerhin gab es ja gute Gründe für die Trennung. Diesen ganzen Wust aus verletzten Gefühlen, Wut und Frustration hinter sich zu lassen, dauert einfach und ist einer Freundschaft nicht gerade förderlich. Distanz ist da besser und macht es leichter, die Beziehung hinter sich zu lassen und sich neu zu verlieben. Wer sich ständig mit dem oder der Verflossenen trifft, dem wird es ziemlich schwerfallen, emotional loszulassen. Und wie soll schließlich eine neue Beziehung eine Chance haben, wenn ständig der oder die Ex vor der Türe steht? Interessant in dem Zusammenhang ist auch eine psychologische Studie der Universität Oakland, die sich mit der Frage beschäftigt hat, warum Menschen nach einer Beziehung befreundet bleiben wollen. Die Gründe dafür sind ziemlich eigennützig – beispielsweise Geld, soziale Kontakte oder Sex. (MH)

89.000 Asylanträge wurden 2015 gestellt. Die Mehrheit der Anträge kam von jungen Männern. Die meisten entkamen den grausamen Kriegen in Afghanistan und Syrien. Zu einem Anstieg der Gewaltverbrechen wird es durch die „mit Testosteron vollgepumpten Asylanten“ kommen, wie die rechten Parteien hetzten. Eine Kriminalitätswelle wird über Österreich schwappen und die FPÖ forderte den Aufnahmestopp für Asyl-

18 hallo!

werberInnen. Tatsächlich wurden 2015 etwas mehr als 14.000 Anzeigen gegen AsylwerberInnen registriert, das sind nicht einmal drei Prozent aller Anzeigen. Und besonders Flüchtlinge aus Syrien oder dem Irak sind weiter unten angesiedelt in der Kriminalstatistik, wenn man sich die Zahlen seit 2003 anschaut. 2015 ist die Gesamtkriminalität sogar zurück-

gegangen. Der Großteil krimineller Handlungen wird noch immer von InländerInnen verübt. Auch wenn es, wie zuletzt in Berlin, zu Terroranschlägen kommen kann, so hat dies nichts mit der Anzahl der Flüchtlinge zu tun. Denn Attentäter werden finanziell von radikalen Gruppen unterstützt und können auch anders ins Land kommen als auf den Flüchtlingsrouten. (FP)

F O TO : M R . N I CO / P H O TO C A S E . D E

Die Flüchtlinge



t s s a P chon! s Ja, es

passt schon,

dass das Trinkgeld allein den ArbeitnehmerInnen geb端hrt! Es handelt sich rechtlich gesehen um eine Schenkung, also um eine Aufmerksamkeit der KundInnen gegen端ber den DienstnehmerInnen. Trinkgeld soll eine Belohnung und Anerkennung f端r guten Service und besondere Freundlichkeit sein.

Danke f端r faires Trinkgeld!

Mehr Infos unter www.oegj.at


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