hallo! - Ausgabe 2/2017

Gewinne Tickets für dein Festival 2017 Maschinenbautechnikerin Irini im Berufsporträt Österreich – ein Überwachungsstaat?

, a j g n u r e i s i l a t i Dig aber! hallo! das Magazin der Österreichischen Gewerkschaftsjugend

April/Mai 17

€ 1,80

inhalt Meinung

7 Kamikatze. Arbeiten, um zu leben.

17 Trendbarometer. Von Mitgliederplus bis 12-Stunden-Tag. 17 Moooment. KV-freie Zonen.

18 Pro und Kontra. Arbeitszeitflexibilisierung.

18 Die üblichen Verdächtigen. Demogegner.

Demokratie & Gesellschaft

r. Wie nur für Robote Cover: Einlass ser un ng ru sie ali Digit weit wird die rändern?

Arbeitsleben ve

3 ÖGJ Aktuell. Mindestlehrlingsentschädigung.

4 Cover. Digitalisierung ja, aber!

8 Interview. Jugendkulturforscher Bernhard Heinzlmaier im hallo! Speeddate.

10 Was bewegt das Land? Österreich – ein Überwachungsstaat?

11 Was bewegt die Welt? Menschen mit Behinderung einschließen nicht ausschließen.

Freizeit & Beruf

12 Leben, Lieben, Leiden. Spielend die Welt retten.

13 Job und Cash. MaschinenbautechnikerIn. 14 Sport und Facts. Virtual Reality.

15 MusicUpdate. Festival-Sommer 2017.

16 Movietime. Die Stadt ohne Juden.

Sieben Minuten nach Mitternacht. Siebzehn. Gimme Danger.

16 Freestyle. Lucifer. Leben auf Autopilot.

17 Webnews. Walulis sieht fern. PIQD. Rubriken

2 hallo!

Beruf: Irini Be llou ist 19 Jahre .

Als Lehrling zu r Maschinenba utechnikerin ar beitet sie in de r Metallbearbeitu ng, lernt Mathe und Fachzeich nen

Speeddate: Jugen dkulturforscher Bernhard Heinzlm aier spricht im hallo! Speeddate über die Trends, Ängste und Herau sforderungen von Jugendlichen.

Impressum: Redaktion: 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1, Sekretariat (8–13 Uhr): (01) 534 44-39062. Fax: (01) 534 44100324. E-Mail: hallo@oegb.at. Chefredaktion: Mag.a Barbara Kasper. Layout: Katharina Bruckner. Herausgeber: Österreichischer Gewerkschaftsbund, 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1020 Wien, JohannBöhm-Platz 1, Tel.: (01) 662 32 96-0, Fax: (01) 662 32 9639793. E-Mail: zeitschriften@oegbverlag.at, www: http://www.oegbverlag.at. Hersteller: Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstraße 21. Verlagsort: Wien.

Herstellungsort: Neudörfl. Anzeigen werden nicht angenommen. Preise: Einzelnummer € 1,80. Jahresabo € 7,99.

Bestellungen nimmt der Verlag des ÖGB (Adr. wie oben) entgegen. DVR-Nummer: 0046655. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Gefördert durch das Bundesministerium für Familien und Jugend (Bundesjugendförderungsgesetz).

ZVR-Nr.: 576439352

F O TO S : LI S A LU X

3 Comic 9 ÖGJ-Termine, Prof. Schlaumeier, Karriere-Tipp 14 Wusstet ihr schon, dass ...

19 Cartoon

Was bewegt die Welt?

700 Euro mindestens Wenn über 1.500 Euro Mindestlohn diskutiert wird, muss auch über die Lehrlingsentschädigung gesprochen werden. Die Österreichische Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) fordert für alle im 1. Lehrjahr mindestens 700 Euro.

BA R BA R A K A S P ER

D

er Bundesvorstand der Gewerkschaftsjugend hat sich in seiner jüngsten Sitzung für eine Mindestlehrlingsentschädigung von 700 Euro im ersten Lehrjahr ausgesprochen. Rund 200 Lehrberufe werden in Österreich ausgebildet. In fast allen, nämlich in 173 Lehrberufen, verdienen Lehrlinge aber im ersten Lehrjahr weniger als die geforderten 700 Euro im Monat. Profitieren würden davon vor allem viele junge Frauen. Denn von den niedrigsten Lehrlingsentschädigungen sind meist Frauen betroffen, die „typische“ Frauenberufe wie zum Beispiel Friseurin, Kosmetikerin, Einzelhändlerin oder Floristin lernen. „In der Diskussion um die Einführung des Mindestlohns von 1.500 Euro müssen wir als Gewerkschaftsjugend darauf aufmerksam machen, dass mit der Einführung des Mindestlohns der Abstand zwischen Lehrling und Hilfsbzw. FacharbeiterInnen stark ansteigt. Wir befürchten, dass diese Vorgehensweise die Lehr-

ausbildung insgesamt abwertet.

Durch den höheren Lohnunterschied würde die Hilfsarbeit im Vergleich zur Lehre deutlich attraktiver“, gibt Sascha Ernszt, Bundesjugendvorsitzender der ÖGJ, zu bedenken.

Bei der Anhebung der kollektivvertraglichen Mindestlöhne müssen immer auch die Lehrlingseinkommen mit erhöht werden. Im ersten Lehrjahr solle etwa nicht weniger als 40 Prozent des jeweiligen Mindestlohns bezahlt werden, das wären bei den vom ÖGB geforderten 1.700 Euro dann ca. 700 Euro Mindestlehrlingsentschädigung. „Mit der Erhöhung auf 700 Euro Lehrlingsentschädigung im ersten Lehrjahr würde man ein starkes Zeichen für die FacharbeiterInnen von morgen setzen“, ist Ernszt überzeugt.

Am 8. April soll die Forderung nach 700 Euro Lehrlingsentschädigung vom 35. ÖGB-Bundesjugendkongress noch einmal untermauert werden.

H

allo! In Diskussionen um die Arbeitswelt dreht sich momentan alles um Digitalisierung. Aber was ist Digitalisierung eigentlich? DIE Digitalisierung gibt es nicht. Es spielen viele einzelne Komponenten mit, wie zum Beispiel Roboter, Crowdworking, digitale Techniken, digitaler Unterricht, Vernetzung und vieles mehr. Digitalisierung bringt uns viele Vorteile, wir müssen aber aufpassen, wie sie unser (Arbeits-)Leben beeinflusst. Die Coverstory beschäftigt sich diesmal auch mit den Nebenwirkungen der Digitalisierung. Zu lesen auf den Seiten 4–7.

Editorial Im hallo! Speeddate spricht Jugendkulturforscher Bernhard Heinzlmaier mit uns über die Herausforderungen, Ängste und Trends der Jugend (S. 8). Welche Apps dir das Leben leichter machen, steht im Leben, Lieben, Leiden auf Seite 12. Und wie jedes Jahr kurz vorm Sommer verlost hallo! Tickets für die besten Festivals in Österreich. Auf Seite 15 erfährst du, wie du gewinnen kannst.

Sonst noch im Heft: Virtual Reality (S. 14), die neusten Kino-Hits auf Seite 16 und die hallo! Webnews auf Seite 17.

Viel Spaß beim Lesen!

Deine Gewerkschaftsjugend

„Industrie 4.0“ Sie werden ersetzt!

Leben sie wohl.

3 Wochen später

Wir kommen, um die Roboter zu reparieren.

Gu-ten Tag, ich bin der neu-e Pro-duk-ti-onslei-ter.

März ´17

hallo!

3

Coverstory

Schöne neue Arbeitswelt

4 hallo!

cherung, sondern nur jemanden, der sie repariert. Und genau die Person hätte das gerne.“ Die Konkurrenz zwischen Mensch und Maschine wird härter. „Durch die Automatisierung sind viele Jobs verloren gegangen.

Die Digitalisierung verschärft diesen Trend, schafft aber neue Betätigungsfelder, vor allem in technischen Berufen“, so Schiefer.

Digitales Alltagsleben. Unter Druck stehen auch andere Branchen. Vieles wird nur noch per Internet erledigt. „Uns wurde Selbstbedienung als Komfort verkauft“, kritisiert Patricia (Name v. d. Red. geändert), eine 19-jährige Studentin und Internetaktivistin. „Das bringt Kostenminimierung, Arbeitsplatzabbau und Daten für das Erstellen von Profilen.

Kaum ein Unternehmen kann auf Online-Services verzichten.“ Aber kleine Geschäfte können nicht mithalten und müssen oftmals zusperren, weil ein OnlineService zu teuer ist.

Neben klassischem Online-Shopping drängen sich Buchungsportale für Hotels, Flüge oder lokale Dienstleistungen zwischen Anbieter und KonsumentInnen. „Früher war es schwierig, Preise und Leistungen zu vergleichen.

Portale ermöglichen das, verlangen aber von den Anbietern hohe Provisionen und führen zu einem

heftigen Preiskampf“, bemerkt Patricia. „Verfahren gegen booking.com und Uber zeigen, dass hier Marktmacht konzentriert wird, und wie mit Wucht Wirtschaftsstrukturen destabilisiert werden.“ Dazu kommt, dass die großen kommerziellen Seiten und Portale in Steueroasen registriert sind und kaum besteuert werden. „Ein europäisches Steuersystem für Online-Geschäfte wäre notwendig“, appelliert die Wirtschaftssekretärin der PRO-GE.

Digitales Wohnen. In der Seestadt Wien-Aspern entstanden modernste Gebäude, deren Steuerung von Licht, Heizung und Lüftung smart geregelt wird. Aber auch privat werden Wohnungen und Häuser modern aufgerüstet. „Alles was netzwerkfähig ist, hängt bei mir im Netzwerk. Auch die Beleuchtung wird per Tablet gesteuert. Nur die Heizung war mir zu kompliziert“, erzählt der 34-jährige Netzwerktechniker Julian.

Einen Schritt weiter geht Michael, ebenfalls 34, der vor kurzem sein Elektronik-Studium abgeschlossen hat. Er bastelt sich die Elemente für die Digitalisierung und Fernsteuerung der Wohnungselektrik selber. „Die Smartphone-App programmiert ein Studienkollege, ich übernehme

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F

rüher waren leere Fabrikshallen unvorstellbar.

Heute werden bereits zahlreiche „Geisterschichten“ gefahren. Digital vernetzte Roboter produzieren komplett selbstständig. Menschen haben dennoch ihren Platz. „Der Mensch programmiert die Maschine, also liegt es an uns, was wir zulassen“, so Kerstin Schiefer, Sekretärin für Wirtschaft in der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE). Sie verdeutlicht: „Der Einsatz von Robotern ist Automatisierung.

Digitalisierung ist die Vernetzung einzelner Produktionseinheiten.“ Triebfeder hinter den Prozessen ist die Produktivität. Steigt sie, wird mit geringeren Kosten die gleiche Menge produziert. In Österreich steigt sie durchschnittlich pro Jahr um 1,6 Prozent. Wächst die Wirtschaft dagegen nur um 1 Prozent, werden theoretisch rund 15.000 Arbeitsplätze in einem Jahr wegrationalisiert. „Wir müssen uns überlegen, wie die Gewinne durch Roboter, Automatisierung und Digitalisierung verteilt werden“, merkt Schiefer an.

Möglich wäre das durch eine Wertschöpfungsabgabe. „Je mehr Werte mit weniger Menschen geschaffen werden, desto höher sollen die Abgaben sein“, erklärt die Gewerkschafterin die Logik dahinter. „Computer und Roboter brauchen keine Arbeitslosenversi-

VO N RO D ER I C K S C H Ö N  S Z AVA I

Coverstory

Die voranschreitende Digitalisierung hat uns alle fest im Griff – in der Arbeit, zu Hause, in der Ausbildung und Freizeit. Aber was macht sie mit uns? Profitieren ArbeitnehmerInnen davon, oder bleiben sie auf der Strecke?

Veränderungen und Weiterentwicklungen sind gut.

Es kommt aber auf die Umsetzung an.

hallo!

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Coverstory Fürchtest du die voranschreitende Digitalisierung in der Arbeitswelt?

Abed, 16, Schüler: „Beruflich orientiere ich mich Richtung Medizin, also finde ich das positiv. Dennoch werden viele Leute ihren Arbeitsplatz verlieren.“

Lilian, 15, Schülerin: „Wir haben kürzlich in der Schule darüber gesprochen. Maschinen müssen auch repariert werden. So schlimm wird’s nicht werden.“

Delia, 15, Schülerin: „Ich habe keine Angst vor der Digitalisierung.

Ich möchte Anwältin werden und da können Menschen kaum ersetzt werden.“

Richard, 22, Student Mikrobiologie: „Viele Arbeitsplätze werden wegfallen.

Industrie 4.0 finde ich also weniger gut. In der Medizin und in der Forschung ist die Digitalisierung jedoch von Vorteil.“

Sebastian, 13, Schüler: „Die Frage ist, ob ‚Künstliche Intelligenz‘ kontrollierbar ist. Generell ist Digitalisierung keine schlechte Idee.“

die Programmierung der Mikrocomputer.“

Information ist wertvoller als Gold. Basis für erfolgreiche Automatisierung und Digitalisierung ist eine Informationsgrundlage. „Ohne Datenpool geht nichts“, zeigt Patricia auf. Entweder steuern direkt erhobene Daten wie Temperatur und Lichteinfall die Prozesse, oder es wird auf Profile

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zurückgegriffen. In der Produktion läuft das anders. „Inzwischen steuert die Maschine den Takt der ArbeiterInnen. Im Angestelltenbereich ist die Frage, inwieweit die PC-Nutzung ausgeweitet wird“, erklärt Kerstin Schiefer.

Sonst sind die UserInnen selbst der Datenpool. Software im Hintergrund analysiert jeden Mausklick. „Anhand ausgewerteter persönlicher Nutzerdaten wird genau

das gezeigt, was den errechneten Interessen und Vorlieben entspricht“, erklärt Patricia. „Fake News“ und „Alternative Fakten“ sind ein Ergebnis dieser Entwicklung, da Menschen in einer digitalen Blase gefangen werden. „Facebook, Google und Co. zeigen nur Suchergebnisse, News und Werbung, die den Interessen des Users entsprechen.“

Schule der Zukunft. Wie soll damit umgegangen werden?

Woher kommt digitale Kompetenz? Michaels Grundlage war die Lehre als Kommunikationstechniker. Julians Liebe zum Digitalen entfachte mit elf Jahren, als er seinen ersten Computer bekam. Patricia wuchs mit Computern und Internet auf und lernte viel von ihrem Vater: „Der EDVUnterricht in der Schule dagegen war lächerlich.“

coverstory

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Arbeiten, um zu leben

Dabei sind die Schulen gefordert.

Die Ausstattung mit Computern ist laut Kerstin nachrangig, „viel wichtiger sind die Lehrkräfte, die Grundlagen vermitteln können.

Digitales Verständnis gehört in die pädagogische Grundausbildung und muss ein Schwerpunkt im Lehrprogramm sein“. Hier sieht Kerstin klare Vorteile der Lehre: „Sie ist die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis. Die Lehre findet an den jeweiligen Maschinen und Computern im Betrieb statt. Wird sie mit der Matura ergänzt, entsteht eine Kombination aus Hausverstand, praktischer Erfahrung und theoretischem Wissen, die immer gefragt sein wird.“

Digitalisierung gestalten. Was die Gestaltung des eigenen digitalen Lebens angeht, ist jeder selbst gefragt. Werden alle zu „gläsernen Menschen“? „Früher war ich kri-

tischer. Jetzt habe ich mich damit abgefunden, dass einige Konzerne alles über mich wissen. Für mich ist es eine Lebenserleichterung“, meint Michael. Julian sieht das etwas anders. Er hat sich von Big Data und seinem Smartphone befreit. „Die erste Woche war hart, aber es hat sich ausgezahlt.“ Auf Online-Shopping und andere Services will er nicht verzichten.

Sehr deutlich grenzt sich Patricia ab: „Ich bewege mich fast nur im Deep Web oder im Darknet.“ Auch die Aufgaben der Gewerkschaften werden neu definiert, so Kerstin: „Gewerkschaft und Wirtschaft müssen digitaler werden.

Digitalisierung muss gemeinsam angegangen werden, um kreative, gute und tragfähige Lösungen zu finden. Sie darf nicht zulasten der ArbeitnehmerInnen gehen und die Wirtschaft nicht lähmen, denn: Roboter kaufen keine Autos.“ Der Erfolg der Digitalisierung hängt also an uns allen.

Der 12-Stunden-Tag ist aus Diskussionen in der Mittagspause oder beim Stammtisch nicht mehr wegzudenken. 12 Stunden am Tag arbeiten muss unbedingt möglich gemacht werden, das will die Wirtschaft. Aber wieso? Das geht doch jetzt schon.

In Ausnahmefällen beispielsweise, wenn die von der Wirtschaft angepriesenen Auftragsspitzen anstehen. Mittels Betriebsvereinbarung oder, wenn es keinen Betriebsrat gibt, mittels Einzelvereinbarung ist es jetzt schon möglich, 12 Stunden pro Tag und 60 Stunden pro Woche zu arbeiten. Aber nur auf Überstundenbasis – das heißt, wenn entsprechende Überstundenzuschläge bezahlt werden, es zeitlich begrenzt und gesundheitlich unbedenklich ist. Das ist den Arbeitgebern nicht genug. ArbeitnehmerInnen seien zu unflexibel, das Arbeitsrecht würde sie einschränken. Wenn es nach Meinung der Wirtschaft geht, würden ArbeitnehmerInnen also gerne 12 Stunden arbeiten, dürfen es aber nicht, weil die Gewerkschaften das verhindern. Dabei sind ArbeitnehmerInnen jetzt schon sehr flexibel. Verschiedene Arbeitszeitmodelle, Gleitzeit u. v. m. machen das möglich. In Wahrheit wollen Arbeitgeber sich mit einem generellen 12-Stunden-Tag die teuren Überstundenzuschläge ersparen. Aber nicht mit uns!

12 Stunden arbeiten ja, aber nicht generell, schon gar nicht auf Abruf und nur mit Überstundenzuschlägen. Abgesehen davon, dass regelmäßig länger als acht Stunden zu arbeiten, nicht gesund ist, haben wir auch noch Familie, FreundInnen, Freizeit, Kinder, Geschwister, Hobbys – wir haben ein Leben, das wir auch leben wollen.

Die Kamikatze

hallo! speeddate

„Das Ich ist alles, das Wir ist nichts mehr“ Bernhard Heinzlmaier ist seit mehr als zwanzig Jahren in der Jugendforschung tätig. Mit hallo! sprach er darüber, wie es der Jugend geht, was sie interessiert und wie die Zukunft der Jugendlichen aussieht.

F R A N KO P E T R I

Und was interessiert die Jugend von heute am meisten? Die besser Gebildeten orientieren sich an ihrem Beruf und an ihrer Selbstverwirklichung, die weniger gebildeten Schichten mehr an der Freizeitkultur.

Was macht Jugendlichen besonders Angst? Die Elterngeneration wusste noch „ich kann etwas werden“. Heute sind wir eher in einer Abstiegsgesellschaft.

Jugendliche von heute müssen die Rolltreppe hinauflaufen, um noch das Niveau von heute zu halten.

Arbeitsplatz, Bildung und Sicher-

8 hallo!

Haben Jugendliche ein anderes Verhältnis zur Arbeit als ihre Eltern? Die Eltern identifizierten sich noch mit dem Unternehmen, für das sie arbeiteten und waren stolz darauf. Heute sind die jungen Leute viel flexibler und holen das Optimale für sich heraus. Jobs sind austauschbar geworden.

Warum ist die Jugend nicht mehr so rebellisch wie in den Jahrzehnten zuvor? Die großen Utopien sind alle gescheitert, trotz der Opfer, die gebracht wurden. Der Neoliberalismus hat den Einzelnen in den Mittelpunkt gerückt. Das Ich ist alles, das Wir ist nichts mehr. Die obersten fünf bis zehn Prozent profitieren auf Kosten der unteren 50 Prozent.

Die Schere geht leider immer weiter auseinander. Und der Wettbewerb alle gegen alle ist eine Folge davon.

Was sind die Herausforderungen für die Lehrlinge? Sie werden zu wenig unterstützt und gefördert. Die Politik sollte nicht nur in Start-Ups investieren, sondern in Berufsschulen und Ausbildungsakademien. Bei der Stadt Wien gibt es große Aufstiegschancen, aber z. B. als Friseurlehrling nicht so viele. Lehrlinge sollten sich die Potenziale ihres Lehrberufs anschauen, bevor sie sich dafür entscheiden.

Lehrlinge – benachteiligt Jugendliche – unter Druck Politik – langweilig Kapitalismus – ekelhaft

F O TO : LI S A LU X

Was sind die wichtigsten Trends in der Jugendszene?

Heute bastelt sich jeder sein eigenes Moralsystem. Die Jugendlichen wollen gut aussehen. Mode, Körperkult, die Selbstpräsentation in den sozialen Medien ist wichtig.

Die großen Zusammenhänge und allgemeinen Werte sind unwichtig geworden.

Sind Jugendliche politikfeindlich? Der Großteil der Jugendlichen sieht Politik mehr als Schauspiel und macht sich eher wenig Gedanken darüber. Meist interessieren sich vielmehr die besser Gebildeten für Politik.

Was sind die wichtigsten Jugend-Szenen heute? Da gibt es viele: die körperorientierte Fitnessszene, Tatoos und Piercings.

Dann die Sportfans, die lieber zuschauen, wie die Fußballfans.

Die Gaming- und Youtube-Szene sucht sich ihre eigenen Vorbilder.

Dann gibt es noch die zehn Prozent Alternativen, die eher elitären Ökos, die aus besser gebildeten Schichten kommen.

wordrap

heit sind heute wichtiger als abstrakte Gefahren.

ÖGJ-Termine

hallo! extraservice i 2017

☞ 4.–7. Mai 2017

AntiFa-Seminar un d Befreiungsfeier KZ Mauthausen jugend@oegb.at www.oegj.at

☞ 8. Jugenndsporttag in Wien ÖGJ-Ju z und Gra oegb.at @ d n e g ju j.at, g e .o w g.at ww ndsportta e g u www.j

F O TO : X EN I A _ G RO M A K / P H O TO C A S E . D E

Lernen goes Europe Du willst Teile deiner Ausbildung in Spanien machen? Oder ein Semester in England verbringen?

Das EU-Programm „Erasmus+“ macht’s möglich! Ab 16 Jahren kannst du einen geförderten Auslandsaufenthalt zwischen zwei Wochen und zwölf Monaten absolvieren.

Und das Beste ist: Das Praktikum bzw. das Austauschsemester wird dir für deine Ausbildung in Österreich voll angerechnet! Wie das geht? Bewirb dich entweder

über deinen Betrieb bzw. deine (Berufs-)Schule, wenn diese/r an einem Austauschprogramm teilnimmt, oder bei einer Mittlerorganisation (z. B.: ifa.or.at oder standort-tirol.at). Was wird gefördert? Die TeilnehmerInnen erhalten Pauschalbeträge für Reise-, Aufenthalts- und Versicherungskosten, teilweise auch für Sprachkurse. (TS) Mehr Infos? bildung.erasmusplus.at (+43 1 534 08 - 0) oder jugendinaktion.at (+43 1 586 75 44).

Professor Schlaumeier Sehr geehrter Herr Prof.

Schlaumeier, mich würde interessieren, was eine Doppellehre ist und wie lange sie dauert?

LG Sabrina aus Oberösterreich Liebe Sabrina, bei einer Doppellehre hat der Lehrling die Möglichkeit, gleichzeitig zwei Lehrausbildungen zu machen.

Man erhält aber nur eine Lehrlingsentschädigung. Die gesetzliche Regelung dazu findet sich in § 5 Abs. 6 Berufsausbildungsgesetz.

Du kannst dabei höchstens zwei Lehrberufe miteinander kombinieren. Beide Berufe müssen vom gleichen Lehrberechtigten ausgebildet werden, und beide Lehrausbildungen müssen auch zum gleichen Zeitpunkt beginnen. Die Lehrzeit darf maximal vier Jahre dauern. Die genaue Berechnung der Lehrzeit funktioniert ganz einfach: Man nimmt die Lehrzeit der beiden Berufe, die erlernt werden sollen, und teilt sie durch zwei. Dann rechnet man die bei-

Hallo, wie gehts?

Jeremy Strobl, 17, ist Maurer und JVRVorsitzender bei der Firma Porr Steiermark.

Vernetzen – Am Lehrlingstag lernen sich alle Lehrlinge kennen.

Neben den Telefonnummern werden auch die Social-Media-Kontakte ausgetauscht.

Als nächstes ... wollen wir wieder Firmenkleidung einführen. Und: Das Zusammenspiel zwischen Jung und Erfahren soll verbessert werden.

Erfolg – Die Wahl zum Vorsitzenden, also dass mir das Vertrauen gegeben wurde und auch vom Betriebsrat entgegengebracht wird.

Zukunft – Die Lehre wird noch wichtiger werden. Sie ist ein sehr gutes Komplettpaket. Einzig der Ruf muss verbessert werden.

Entspannt wird … beim Fischen!

In Ruhe und allein die Seele baumeln lassen.

Gewerkschaft ist … mir ein großes Anliegen. Sie ist DIE Instanz der ArbeitnehmerInnen.

den Ergebnisse zusammen und rechnet noch ein Jahr dazu. Das Endergebnis ergibt die Gesamtlehrzeit. Beispiel: Die Lehrzeit für KosmetikerInnen dauert zwei Jahre. Die Lehrzeit zum oder zur FußpflegerIn dauert auch zwei Jahre. Halbiert man nun die beiden Lehrzeiten, kommt man jeweils auf ein Jahr. Rechnet man die Jahre zusammen, ergibt das zwei Jahre.

Gibt man wie im Gesetz vorgeschrieben noch ein Jahr dazu, kommt man auf eine Gesamtlehrzeit von drei Jahren bei der Doppellehre Kosmetik und Fußpflege.

Viele Grüße, dein Prof. Schlaumeier

hallo!

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Was bewegt das land?

Innenminister Sobotka macht in letzter Zeit mit seltsamen Forderungen von sich reden: Demoverbote, Überwachung per Video und im Auto.

Im Gegenzug, verspricht er, wird Österreich zum „sichersten Land der Welt“.

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Der Innenminister selbst hat vor kurzem für jede Menge Lacher und Häme gesorgt, als er erklärte, er habe eine Überwachungskamera vor seinem Haus installiert, weil er vor seiner Tür regelmäßig menschliche Scheißhaufen fand und dadurch den Täter erfolgreich abschreckte. Das daraus resultierende #Gackerlgate war ja irgendwie witzig, die Rückschlüsse, die der Innenminister offenbar aus seiner Aktion zieht, sind es nicht.

Überwachung & Demonstrationsverbot. So wünscht sich Sobotka unter anderem eine Vernetzung der privaten Videoüberwachung und damit eine beinahe lückenlose Überwachung. Die

Kameras der Asfinag sollen nicht mehr nur der Geschwindigkeitskontrolle dienen, sondern dem Innenministerium die Kennzeichen und damit die Bewegungsprofile aller Autos liefern.

Dem nicht genug sollen auch Demonstrationen künftig starken Einschränkungen unterliegen und an bestimmten Orten für insgesamt 876 Stunden pro Jahr verboten werden können. Außerdem sollen die Versammlungsleiter der Demos mit bis zu 10.000 Euro haftbar gemacht werden, wenn es zu Verstößen kommt. Ist kein Leiter anwesend, kann dies auch Personen treffen, die z. B. einfach nur den Demonstrationszug anführen.

Warum das nichts bringt .

Verfassungsrechtler und Datenschützer sind entsetzt über die Vorschläge des Ministers. Es ist fraglich, inwieweit diese überhaupt mit Verfassung und Datenschutzrecht vereinbar sind. Und selbst wenn: Staatliche Datensammelwut trägt nicht dazu bei, Terroranschläge und Verbrechen zu verhindern. Das zeigen Erfahrungen aus anderen Ländern, etwa Großbritannien oder Frankreich.

Im Gegenteil können Überwachungskameras Terroranschläge

sogar begünstigen, da sie Attentätern eine mediale Bühne bieten.

Demokratie bleibt auf der Strecke. Privatsphäre, Meinungs- und Versammlungsfreiheit sind wichtige Eckpfeiler jeder Demokratie. Flächendeckende Überwachung und Einschränkungen des Demonstrationsrechts sind massive Eingriffe in die Rechte der BürgerInnen und untergraben diese wichtigen Werte. Wenn der Staat beginnt, unkontrolliert die Daten seiner EinwohnerInnen zu sammeln, droht Gefahr: Daten können in falsche Hände geraten, unverhältnismäßig verwendet werden und unschuldige Menschen verfolgt oder bloßgestellt werden.

Knallo!

hallo!

Schülern In Wien hat sich ein Team aus drei en Buchdaran gemacht, „den österreichisch Großkonh durc ng töru Zers der vor el hand st du ein zerne zu retten“. Bei „Lobu“ kann dir noch Buch per SMS bestellen, und es wird Derzeit t. stell zuge rad Fahr per Tag n am selbe olé!

– .at nur in Wien 18: lobu

Immer wieder Amazon!

Mitte März wurde in Deutschland erneut ges treikt. Grund dafür: De r Dru ck auf kra nke Mi tar bei ter Inn en steigt – bis hin zur Kün digung. Die Kontrolle am Arbeitsplatz ist ma ssiv – sogar Toilettengänge werden kritisiert . Und noch immer gibt es keinen BranchenKV!

FOTO: KALLEJIPP / PHOTOCASE.DE

Österreich – ein Überwachungsstaat?

Was bewegt die Welt?

Keine Ausgrenzung für Menschen mit Behinderung Menschen mit Behinderung wollen nicht mehr in Sonderschulen abgeschoben, sondern in die Mitte der Gesellschaft aufgenommen werden, wo sie sich entfalten können wie jede/r andere.

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F O TO : F R A N KO P E T R I

„Blinde, Taube oder RollstuhlfahrerInnen gehören in spezielle Einrichtungen, wo sie gut aufgehoben sind, sich wohl fühlen und einfache Tätigkeiten verrichten sollen.“ So oder ähnlich denken wohl viele.

Aber dass Menschen mit Behinderung die gleichen Bedürfnisse, wertvolle Fähigkeiten und dieselben Rechte haben, daran denken meist nur jene, die selber so jemanden im Verwandten- oder Freundeskreis haben. Viel zu oft bleiben sie verborgen. Wenn Menschen mit Behinderung abgeschoben oder ausgegrenzt werden, geht uns ihre wertvolle Teilhabe in der Gesellschaft verloren, und das bedeutet auch einen enormen Verlust für die Volkswirtschaft aller Staaten der Welt.

Alle gehören dazu. Inzwischen setzt sich heute immer mehr das Prinzip der Inklusion als wichtiges Prinzip der Menschenrechte durch.

15 Prozent der Menschheit müssen mit einer Behinderung leben – das sind insgesamt mehr als eine Milliarde Menschen, die heute noch an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Es ist nicht die Schuld von Menschen mit Seh-, Hör- oder einer anderen Behinderung, dass sie so sind, sondern es ist die Pflicht der Gesellschaft, Barrieren zu beseitigen, und dass jede/r die Möglichkeit bekommt, an der Gemeinschaft aktiv teilzunehmen. Seit zehn Jahren gilt die

UN-Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen, die vorschreibt, dass Menschen mit Behinderung das Recht auf Ausbildung, barrierefreie Entfaltung und volle Integration in ein Leben wie nicht-behinderte Menschen haben. 172 Staaten der Welt haben dieses Bekenntnis unterschrieben und müssen das Prinzip der Inklusion verwirklichen.

Nachholbedarf. In manchen Ländern Asiens oder Af rikas werden Menschen mit Behinderung oft jahrelang in dunklen Kammern festgehalten, weil sich die Eltern schämen, ein Kind mit

Behinderung zu haben. Verschiedene Organisationen setzen sich weltweit dafür ein, dass Millionen Menschen die Rechte bekommen, die ihnen zustehen. Oft ist es nur eine kleine Augenoperation, die Menschen wieder all das machen lässt, was sie ihr Leben lang machen konnten. Oder MitarbeiterInnen der Organisation befreien Kinder und Jugendliche und sorgen dafür, dass sie eine gute Ausbildung in regulären Schulen und später einen gleichwertigen Job bekommen. Bildung, Arbeit und Wertschätzung muss allen Menschen zugänglich sein, mit und ohne Behinderung!

hallo!

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leben, lieben, leiden

Spielend die Welt retten Handy-Apps und Games haben nicht den besten Ruf, gelten als Zeitfresser, die uns isolieren und von wichtigen Dingen abhalten. Es gibt aber auch Ideen, wie Apps & Spiele uns und unsere Welt zum Besseren verändern.

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Auch andere Entwickler nutzen McGonigals Ansatz. Das Spiel „My Life As a Refugee“ der UNHCR etwa macht auf Probleme von Flüchtlingen weltweit aufmerksam. Ein/e UserIn wählt zu Beginn einen Charakter aus, der sich auf der Flucht befindet, und bestimmt dessen Schicksal aufgrund der Entscheidungen, die er trifft.

Im koreanischen Spiel „Tree Planet“, das mittlerweile schon in der dritten Auflage erschienen ist, müssen SpielerInnen Bäume pflanzen, gießen, düngen und diese vor Monstern beschützen. Im Gegenzug pflanzen die Game-Entwickler für jeden im Spiel geretteten Baum einen realen in gefährdeten Waldgebieten.

Wer noch mehr Bäume pflanzen möchte, kann auch die Suchmaschine Ecosia am PC oder Handy verwenden, die die Werbeeinnahmen aus ihren Suchanfragen dafür zur Verfügung stellt.

Die Lauf-App „Moving twice“ verknüpft Sport mit der guten Sache: Die App misst nicht nur den persönlichen Lauferfolg, für

jeden zurückgelegten Meter wird mithilfe von Sponsoren Geld für Umwelt- und Sozialprojekte gesammelt. Das Motto: „Stell dir vor du gehst Joggen und rettest dabei die Welt.“ „Artigo“ ist ein Projekt des Instituts für Kunstgeschichte der Universität München und des Instituts für Informatik der LMU, das Spiel, Kunst und Forschung verbindet. Im Wettbewerb mit anderen SpielerInnen werden passende Begriffe zu verschiedenen Gemälden vergeben. Sie werden verwendet, um die Kunstwerke in Bilddatenbanken zu katalogisieren und diese einfacher durchsuchbar zu machen.

Dass SpielerInnen im Kollektiv tatsächlich die Macht haben, wissenschaftliche Probleme zu lösen, hat übrigens „FoldIt“ gezeigt, ein 3-D-Puzzle, bei dem Proteine gebastelt werden sollen. Mithilfe der SpielerInnen gelang den Forschern, woran sie bisher gescheitert waren: die Entschlüsselung eines Virus, das Aids bei Rhesusaffen auslöst.

F O TO : S U Z E / P H O TO C A S E . D E

B

ekannt wurde die Idee vor allem durch die amerikanische Spiele-Designerin Jane McGonigal. Selbst passionierte Gamerin, verfolgt sie den Ansatz, die kollektive Intelligenz und die Begeisterung, mit der SpielerInnen Probleme in virtuellen Welten lösen, ins echte Leben zu übertragen. Und tatsächlich steckt in der Community jede Menge Power: Weltweit verbringen Menschen drei Milliarden Stunden pro Woche mit Spielen.

Um diese Ressource zu nutzen, hat McGonigal einige Spiele entwickelt, deren Spielziele Auswirkungen auf die reale Welt haben sollen. „SuperBetter“ z. B. soll Menschen dabei unterstützen, Depressionen, Angst und chronische Schmerzen zu überwinden oder andere Probleme und Lebenskrisen zu meistern. Und „Evoke“ wurde gemeinsam mit dem World Bank Institute entwickelt, um SpielerInnen weltweit an der Suche nach Strategien gegen Armut zu beteiligen.

M I C H A EL A H U B W EB ER

Mehr über das echnikerIn Berufsbild Maschinenbaut auf: www.oegj.at

job und cash

MaschinenbautechnikerIn Vor fünf Jahren ist Irini Bellou mit ihrer Familie von Griechenland nach Österreich gezogen. Die 19-Jährige lernt im dritten Jahr Maschinenbautechnikerin.

C H R I S T I A N R E S EI

Weshalb ist deine Familie nach Wien übersiedelt? Als ich 14 Jahre alt war, sind wir wegen der Wirtschaftskrise in Griechenland ausgewandert. Ich stamme aus der Nähe von Athen, anfangs habe ich kein Wort Deutsch gesprochen.

Wie hast du dich verständigt?

Mit Englisch, aber für den Lehrberuf musste ich Deutsch beherrschen. So habe ich mich bemüht deutsch zu reden. Aber zu Beginn meiner Lehre bei Jugend am Werk habe ich einige Inhalte nicht verstanden – das war nicht leicht.

Im Maschinenbau sind die Jungs in der Mehrzahl ... Bei den Burschen muss man sich behaupten – entweder man ignoriert sie oder fragt gerade heraus, was los ist.

Wie bist du zu dieser Lehrstelle gekommen? Mein Ausbildner gab mir den Tipp, mich bei der Präzisionsfedernfabrik Nowak & Tobisch zu bewerben. Ich bin seit 9. Jänner in der Firma.

Was hat sich für dich verändert? Bei Jugend am Werk war es lauter und deshalb manchmal schwieriger, sich zu konzentrie-

F O TO : LI S A LU X

Wirtschaftsfaktor MetalltechnikerInnen in der Maschinenbautechnik, so die offizielle Bezeichnung, stellen Maschinen und Maschinenteile her und bauen sie zusammen. Sie sind mit der Montage, Wartung und Reparatur von Fertigungsstraßen, Fließ-

ren. Ich hatte aber Glück, in einer netten Gruppe mit einem guten Ausbildner zu lernen. Dort hatten wir mehr Zeit für die Praxis. In der jetzigen Firma ist es stressiger und manchmal geht es mir nicht so gut, weil mir die Kollegen Dinge erklären und zeigen müssen – ich brauche mehr Zeit als die anderen.

Aber mein Beruf macht viel Spaß.

Die anderen Lehrlinge ... Ich bin derzeit der einzige Lehrling in der Firma, vielleicht wird bald ein weiterer übernommen. Im Unternehmen bin ich die Jüngste, die anderen Jüngeren sind um die 25 Jahre alt.

Deine Kollegen ... In der Firma gibt es außer mir nur eine Frau, die im Büro arbeitet. Die männlichen Kollegen sind ruhig und nett. Überhaupt mag ich die ruhige, konzentrierte Atmosphäre in der Firma.

„

Drehen, Fräsen und CNC gefallen mir am besten.

“

Metallbearbeitung gefällt mir weniger.

Weshalb? Man muss sich darauf einstellen, dass man viel feilen muss. Da können die Hände ab und zu bluten.

Worauf musst du noch aufpassen? Es gibt viel Feinstaub, man muss sich die Nase oft putzen.

Woran arbeitest du gerade?

Derzeit muss ich viele Ösen an der Drehbank machen.

Was lernt ihr in der Berufsschule? Wir machen Metallbearbeitung, haben etwa Mathe und Fachzeichnen, arbeiten mit CNC, computergesteuerten Werkzeugmaschinen.

Kommst du mit deinem Geld aus? Bei Jugend am Werk habe ich weniger verdient, jetzt habe ich meine erste Lehrlingsentschädigung bekommen und habe mich sehr gefreut. Einen Teil des Geldes spare ich.

Was gefällt dir am besten?

Drehen, Fräsen und CNC, die

In der Freizeit ... tanze ich sehr gerne.

und Förderbänder befasst. Im Rahmen von Wartungs- und Servicearbeiten tauschen sie schadhafte Maschinenteile und Komponenten aus und stellen Ersatzteile auch selbst her. Sie bearbeiten Metalle und bedienen computergestützte Anlagen und Geräte. Die Lehrzeit

beträgt dreieinhalb Jahre: Die Höhe der Lehrlingsentschädigung hängt vom Kollektivvertrag ab: im Metall- und Elektrogewerbe beträgt sie 577 € im ersten und 1.398 € im letzten Lehrjahr, bei der ÖBB zum Vergleich 550 € im ersten und 1.349 € im letzten Jahr.

hallo!

13

sport

Unendliche Weiten – Virtual Reality Eine Zombie-Apokalypse bestehen, Rennautos steuern oder fantastische Welten besuchen? „Virtual Reality“ (VR) macht’s möglich. Fernsehen war gestern.

J

edes VR-Erlebnis ist emotionaler als anderer Medienkonsum. Einen Elefanten am Bildschirm sehen ist das eine. Wenn sich in der VR ein Elefant vor einem aufbaut, ist das viel beeindruckender“, erklärt Timon Liebau, einer der beiden Geschäftsführer des „VRei“ in Wien, des ersten VR-Cafés Europas im 21. Jhd. Der Einstieg ist günstig. „Ein modernes Handy, Kopfhörer, eine kostenlose App und eine Kartonvorrichtung um rund zehn Euro, schon kann ein erster Eindruck gewonnen werden“, erklärt Timon. Der Boom von 360°-Videos hat mit VR wenig zu tun. „Die Position der

Numbers

17

Max Verstappen ist der bisher jüngste Rennfahrer, der jemals an einem Formel-1-Rennen teilnahm. Er war damals 17 Jahre und 166 Tage alt. Fünf Monate später bestand er auch seine Führerscheinprüfung.

0,5

Kamera ist immer fix, man kann sich nur umsehen. Die ,echte‘ VR wird audiovisuell betreten und lässt einem etwas Bewegungsfreiraum.“

Wow!-Effekt. Anwendungen von VR sind vielfältig. „Erlebnisse wie die Landung eines Fallschirmsprungs können für Übungszwecke simuliert werden. Oder Dokumentationen: Mit einer 360°-Kamera wurden die Lebensumstände in einem Flüchtlingslager eingefangen. Das war erschütternd“, erzählt Timon über das große Potenzial.

Jede Innovation hat auch Schattenseiten. Timon dazu: „Die

40 Mio. Lance Stroll ist 18 Jahre und sein Papa finanziert ihm die Formel1-Karriere. Für etwa 40 Millionen Euro hat sich die Familie in den Williams-Rennstall eingekauft. Der Sohn darf sich heuer Formel-1-Rennfahrer nennen.

Die Italienerin Lella Lombardi ist bisher die einzige Frau, die in der Formel 1 Weltmeisterschaftspunkte schaffte. 1975 wurde sie 6. beim abgebrochenen Grand Prix in Spanien. Sie bekam einen halben Punkt dafür.

2

Entwickler haben kommerzielle Interessen und VR ist ein weiterer Schritt Richtung gläserner Mensch. Moralisch gesehen besonders absurd sind Simulationen von Kriegsschauplätzen und ähnlicher manipulativer Einsatz.“ Demgegenüber steht der Nutzen, Menschen schöne und tolle Erlebnisse zu ermöglichen. „Jemand der nie das Geld hatte für eine Reise, kann durch Paris spazieren. Oder in der Mittagspause am Strand liegen? Kein Problem. Eine kleine Sandkiste für die Füße, eine Wärmelampe und die richtige Simulation.“ Los geht’s!

Linktipp: www.vrei.at

800

Formel-1-Helme müssen einen Sicherheitstest bestehen. Sie müssen einer Temperatur von 800 Grad für 45 Sekunden standhalten. Das Innere des Helms darf nicht wärmer als 70 Grad dabei werden.

Jenson Button wurde 2009 Formel-1-Weltmeister. Bei der Führerscheinprüfung war er weniger erfolgreich. Er war dem Vordermann zu nahe aufgefahren und fiel deshalb durch. Er schaffte die Prüfung erst im 2. Versuch.

F O TO : F LI C K R . CO M

RO D ER I C K S C H Ö N  S Z AVA I

MusicUpdate

Mit hallo! und etwas Glück fährst du auf dein Festival 2017 Mit Riesenschritten naht endlich wieder die Festivalzeit. Zelt, Schlafsäcke und Festivalausrüstung schon vorbereitet? hallo! verlost Eintrittskarten für die sechs besten Festivals. Zu gewinnen gibt es pro Festival zwei Festivalpässe.

So nimmst du am Gewinnspiel teil: Schreibe bis spätesten s 10. Mai 2017 ein E-Mail an hallo@oeg b.at für welches Festival und wa rum genau DU Karten gewinnen mö chtest.

Nenne uns außerdem deinen Namen, Adresse und Telefonnu mmer.

Die Gewinner und Gew innerinnen werden von uns verstä ndigt und bekommen jeweils 2 Fes tivalpässe (der Rechtsweg ist ausgeschlossen).

NOVA ROCK

F O TO S : T I M E . / P H O TO C A S E . D E

Pannonia Fields, Nickelsdorf/Burgenland, 14. bis 17. Juni Ganz Österreich wird auch heuer zum größten Festival auf den Pannonia Fields pilgern: Viele neue Acts am Start, z. B. Fatboy Slim, Slayer, Pendulum, aber auch Linkin Park, Green Day, Blink 182, System of a Down, Prophets of Rage. www.novarock.at

FLOW FESTIVAL

Schottergrube/ Eggendorf bei Wiener Neustadt, 6. bis 9. Juli Das Paralleluniversum für die Goa Fraggles. 4 Tage nonstop Psytrance, Proggy, Hitech, Forest, Oldschool, Ambi-

F R A N KO P E T R I

ent und Chillout. Die besten internationalen Live-Acts: Astrix, Atmos, Juno Reactor, Symbolic, Goa Jonas, Aioaska. Wieder mit dabei der Avaloka-Tempel. www.flow-festival.at

LOVELY DAYS

FM4 FREQUENCY

Schlosspark EsterGreen Park/ házy/Eisenstadt, 8. Juli St. Pölten, Das beste Festival für Musik der 15. bis 17. August 60er- und 70er-Jahre. Hier wird die Zeit von Woodstock wieder lebendig: Rockklassiker Zucchero, Uriah Heep, Kris Kristofferson, Canned Heat, The Doors Alive, Brian Wilson. www.lovelydays.at

Eines der Megaevents in Österreich. Diesmal dabei: Bilderbuch, Flume, The Offspring, Cypress Hill, Birdy, At The Drive In, George Ezra, Band Of Horses, Jennifer Rostock. Neu am Start sind Sigma, Mija, Culture Shock, Hamilton, Teddy Killerz und 2Shy MC. www.frequency.at

PICTURE ON

Bildein, Festivalgelände, 11. bis 12. August Von Alternative bis Altrock, von Indie bis Metal: Bad Religion, Less Than Jake, August Burns Red, 5/8erl in Ehr’n, Max The Sax, Worried Man & Worried Boy, Shantel & Bucovina Club Orkestar, Polkov, Ozone Mama. www.pictureon.at

BEATPATROL

VAZ/St. Pölten, 25. Oktober Voriges Jahr war Beatpatrol restlos ausverkauft. In diesem Jahr das letzte EDM- und Drum’n’BassFestival. Alles dreht sich um Techno, Drum’n’Bass, Psytrance und Minimal. www.beatpatrol.at

hallo!

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movietime & freestyle „Die Stadt ohne Juden“ ist auch die Geschichte einer Filmrettung.

Die Stadt ohne Juden

Es ist eines der faszinierendsten Projekte der österreichischen Filmgeschichte! Der österreichische Stummfilm „Die Stadt ohne Juden“ wurde 1924 uraufgeführt und hat 14 Jahre vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung aus Wien bereits vorausgeahnt. Allein deshalb ist der Film höchst interessant.

Doch die Geschichte geht weiter: Der Autor der Romanvorlage, Hugo Bettauer, wurde wenige Monate nach der Uraufführung von einem Nazi erschossen. Bald darauf ging der Film in Vergessenheit. Viele Jahrzehnte später, im Oktober 2015, tauchte plötzlich auf einem Pariser Flohmarkt eine vollständige Kopie des Films auf – allerdings bereits sehr beschädigt. Deshalb startete das Filmarchiv Austria eine einmalige Aktion: Zur Wiederherstellung des Filmmaterials wurde eine CrowdfundingKampagne durchgeführt – und war erfolgreich. In nur sieben Wochen haben 714 „FilmretterInnen“ das filmische Kulturerbe mit insgesamt 86.319 Euro unterstützt! Somit bleibt dieses historisch bedeutsame Stück österreichischer Filmgeschichte erhalten. Die Premiere des Films wird noch diesen Sommer sein!

Sieben Minuten nach Mitternacht

Leben auf Autopilot

Der 13-jährige Conor kriegt den Kopf nicht frei. Seine Mutter ist an Krebs erkrankt, und der Junge schwankt zwischen Realität und Fantasie.

Als eine zum Leben erwachte Eibe Conor entführt, beginnt eine Reise, die den angehenden Teenager vor die großen Fragen des Lebens stellt. Ab 5. Mai im Kino.

Warum wir der Digitalisierung nicht blind vertrauen sollten, erklärt Gerd Pfitzenmaier anhand der Wirkung der Digitalisierung auf den Menschen selber. Anhand zahlreicher Beispiele zeigt er, wie fortgeschritten die Technologie bereits heute ist, und was in Zukunft noch alles möglich sein wird. Ob miteinander kommunizierende Maschinen, autonome Fertigungen und Reparaturen, implantierte Chips und Sensoren … jede neue Entwicklung stellt die Selbstbestimmung des Menschen erneut auf die Probe und schafft neue Lebensrealitäten. Wer Mensch im digitalen Zeitalter bleiben will, kommt um dieses Buch kaum herum. Zu kaufen über www.besserewelt.at. (RSS) Gerd Pfitzenmaier, Leben auf Autopilot, ISBN 978-3-86581813-3, 142 Seiten, € 13,30

Siebzehn Liebe ist kompliziert. Also: Paula will Charlotte, doch Charlotte ist mit Michael liiert. Um auf Charlotte Eindruck zu machen, fängt Paula etwas mit deren Freund Tim an! Alles klar? Für das Drehbuch ihres Spielfilmdebüts wurde Monja Art übrigens mit dem Carl-Mayer-Preis ausgezeichnet. Filmstart ist am 28. April.

Gimme Danger Heute gelten Iggy Pop und die Stooges als eine der Urväter des Punk.

1970 wurden sie noch als eine Horde von Freaks, die sich nicht benehmen kann und zu viele Drogen nimmt, abgestempelt. Die RegieIkone Jim Jarmush („Dead Man“, „Only Lovers left Alive“) ist dem Mythos einer der wichtigsten Bands der vergangenen 50 Jahre auf den Grund gegangen. Ab 28.

April ist das Resultat in den Kinos zu sehen.

16 hallo!

Lucifer Lucifer Morningstar, einst Lieblingssohn Gottes, dann dazu verbannt, über die Hölle zu herrschen, langweilt sich bis an den Rand des Burn-outs. Er beschließt, die Hölle zu verlassen und geht nach Los Angeles – die Stadt der Engel. Dort führt er den Nachtclub Lux und löst mit der Polizistin Chloe Decker Mordfälle. Er ist charmant und verführerisch, nur Chloe scheint immun gegen seine Superkräfte. Originelle Mordfälle, witzige Dialoge und ein schräges Beziehungsgeflecht rund um Lucifer – Chloe, seine Mutter, seine Brüder, seine Psychiaterin machen Lucifer zu einer absolut sehenswerten Serie.

Staffel 1 gibt’s komplett, Staffel 2 läuft, Staffel 3 folgt.

F O TO S : J Ü D I S C H E S M U S E U M W I EN ; F I L M L A D EN

Freestyle

Kino-Neustarts

news und trends

den Tr barometer  

+ + + + ÖGBMitgliederplus + + Frühling + Eierpecken

- ständiges Raunzen - - 12-Stunden-Tag - - - Terroranschläge

Web-News

F O TO : B I R DY S / P H O TO C A S E . D E

Das Richtige lesen Willst du dich nicht mehr wahllos mit News zuschütten lassen, sondern auswählen was dich wirklich interessiert, was du nirgendwo sonst lesen kannst? Dann ist piqd das Richtige für dich! Auf piqd kannst du dir verschiedenste Kanäle abonnieren. Von Musik und Subkultur über Liebe & Sex, Feminismus, Medien, Politik und Umwelt kannst du dir genau das aussuchen, was du willst. Lass dir den Newsletter mit den Beiträgen einfach zuschicken, täglich, wöchentlich – in Kurz- oder Langversion.

Du wirst über Themen reden können, die weit weg vom

Moooment!

Kollektivvertragsfreie Zonen 98 Prozent der ArbeitnehmerInnen sind durch einen Kollektivvertrag (KV ) abgesichert. Der KV regelt Mindestlohn/-gehalt, Lehrlingsentschädigung, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Überstundenzuschläge, Arbeitszeit u. v. m. Aber nicht alle Beschäftigungsverhältnisse in Österreich unterliegen einem Kollektivvertrag. „Freie DienstnehmerInnen“ arbeiten auf Basis einer Einzelvereinbarung, die meist lockerere Regelungen aufweist. „Neue Selbstständige“ arbeiten komplett auf eigene Rechnung. Vielen „PraktikantInnen“ wird

einfach gar nichts bezahlt.

Aber auch ArbeiterInnen und Angestellte können keinen Kollektivvertrag haben.

Vier Rechtsanwaltskammern (Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich, Kärnten) haben noch immer keinen Kollektivvertrag mit der Gewerkschaft abgeschlossen, der spürbare Verbesserungen für die Beschäftigten bringen würde. Andere Berufsgruppen haben nur Mindestlohn-Regelungen.

Eine faire Gestaltung der Arbeitswelt sieht anders aus.

Die Gewerkschaften sind jederzeit für Verhandlungen bereit. (RSS)

Mainstream sind – entweder zum Lesen oder als Podcast zum Anhören, wenn du unterwegs bist. Hier bekommst du Qualitätsjournalismus – genau das Gegenteil von Fake News. www.piqd.de (FP)

TV-Shows, und was dahinter steht „Fernsehen macht blöd, aber auch unglaublich viel Spaß!“ ist das Motto von „Walulis sieht fern“. In dieser Show parodiert ein Team um den deutschen Moderator Philip Walulis Fernsehformate. Die Darsteller geben den ZuschauerInnen einen Blick hinter die Kulissen des Fernsehens. „Walulis sieht fern“ nimmt die gängigen Muster der deutschen Informations- und Unterhaltungssendungen ins Visier. Dramaturgie und Tricks

werden übertrieben, aber dafür umso anschaulicher gezeigt.

Bis vor kurzem wurde „Walulis sieht fern“ noch auf dem Sender Eins Plus gezeigt. Nachdem der TV-Kanal eingestellt wurde, gibt es dieses Format adaptiert im Internet mit kürzeren Clips. „Make the Internet great again“ heißt es nun dort. Tipp: „Der typische Tatort in 123 Sekunden“ mit dramatischen Zuspitzungen, falschen Verdächtigen und einer abschließenden Verfolgungsjagd. (CR) http://www. walulissiehtfern.de/

hallo!

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hallo! meinung

Arbeitszeitflexibilisierung Flexible Arbeitszeiten sind schön und gut. Die Frage ist, wer gewinnt, wer verliert oder kann doch für beide Seiten was rausspringen?

Ich habe nichts dagegen, ab und zu länger zu arbeiten. Doch dafür müssen die Voraussetzungen stimmen. Erstens eine ordentliche Bezahlung mit Überstundenzuschlägen. Es soll sich ja auch für mich lohnen, dass ich länger in der Arbeit bleibe. Oder wenn das Geld nicht ausbezahlt wird, möchte ich ordentlich Freizeit dafür bekommen. Auch hier muss es Zuschläge geben. Zweitens will ich die Überstunden nicht von oben angeschafft bekommen, sondern mir zumindest in überwiegenden Fällen aussuchen können, wann ich mehr arbeite: Ich will auch wählen können, wann ich zu Hause bleiben kann und mich von den Strapazen der längeren Arbeitszeit erholen kann. Denn es ist gesundheitlich wichtig, nach ein, zwei intensiven Tagen möglichst rasch Freizeit zu bekommen. Besonders wichtig für mich ist: Die Arbeit sollte auch für meine Bedürfnisse flexibel sein. Mir ist schon klar, dass ich allein wenig bestimmen kann, aber es ist bedeutend, dass die Chefs wissen: Die Arbeitsflexibilisierung darf keine Einbahnstraße sein. (CR)

Kontra.

Ein paar Anrufe am Diensthandy, noch schnell eine Arbeits-Mail rausschicken – die Digitalisierung unserer Lebenswelt weicht auch zunehmend die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben auf. Möglichst flexibel sollen wir sein, nun fordert die Wirtschaft auch noch die Einführung des 12-StundenArbeitstags. Verschwiegen wird dabei gerne, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich ohnehin schon viel Flexibilität erlauben. In vielen Branchen sind 12-Stunden-Dienste bereits üblich, werden den ArbeitnehmerInnen aber finanziell abgegolten und erlauben ausreichend Erholungsphasen.

Die Forderung nach noch „flexibleren“ (sprich: längeren) Arbeitszeiten würde einen Wegfall von Überstundenzuschlägen und Arbeit auf Abruf bedeuten.

Die geltenden Arbeitszeitgesetze sind Schutzgesetze und haben einen Sinn: ArbeitnehmerInnen einen gesunden, nicht überfordernden Arbeitstag und genug Zeit für Privat- und Familienleben zu ermöglichen. Sie wieder abzuschaffen, wäre nicht modern, sondern rückschrittlich.

(MH)

Demo-Gegner vs. Gegen-Demos Dass Grundrechte ganz allgemein sehr wichtig sind, würde wohl kein/e MinisterIn je infrage stellen – beispielsweise die Versammlungsfreiheit. Wenn aber aus der Sicht mancher „zu viel demonstriert“ wird, weil ja die armen Geschäfte und die armen AnrainerInnen und erst die armen AutofahrerInnen gestört werden – ja, dann kann man die Grundrechte schon mal einschränken! So zumindest denkt ein gewisser Innenminister

18 hallo!

einer gewissen Alpenrepublik. Der will nämlich an bestimmten Straßen und Plätzen Demonstrationen einfach mal verbieten, damit eben nicht so viele Staus verursacht werden, und damit es ja keine „Spaßdemos“ gibt. Das klingt vielleicht im ersten Moment schlimm – aber halt! Ein gewisser Kollege Justizminister hat bereits die geniale Lösung zur Hand: Verlagern

wir doch unsere Demos einfach auf Facebook – FACEBOOK! Da sollen ArbeitnehmerInnen, Lehrlinge, StudentInnen und sonstige BürgerInnen also ihre Rechte einfordern! Gegenvorschlag: Sollen doch die AutofahrerInnen auf die PlayStation umsteigen (GTA zum Stressabbau), dann ist der Ring für unsere Demos frei! Problem solved.

(TS)

F O TO S : F O TO LI A / CO N T R A S T W ER K S TAT T; B EN I CC E / P H O TO C A S E . D E

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08.06.2017

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