Gewinne zwei Festivalpässe für dein Lieblingsfestival des Sommers ÖGB-Präsident Erich Foglar im Speeddate Überwachungspaket: Sind wir alle verdächtig?
Das erste Mal ... … allein zu wohnen macht unabhängig, glücklich und manchmal auch Angst.
hallo! das Magazin der Österreichischen Gewerkschaftsjugend
April/Mai 18
€ 1,80
inhalt Meinung
7 Kamikatze. Unsozial und ungesund. 17 Trendbarometer. Von #JVRbleibt bis 12-Stunden-Arbeitstag. 17 Moooment. Studiengebühren für Berufstätige. 18 Pro und Kontra. Cat Content. 18 Die üblichen Verdächtigen. Leere Sportstätten. Demokratie & Gesellschaft
ng eigene Wohnu Cover: Die erste t iß he , Traum ist für viele ein sein und stellt unabhängig zu ine al auch vor kle einen manchm rderungen. fo us ra He e und groß
3 ÖGJ Aktuell. Lehrlingsmonitor 2017 – so geht es den Lehrlingen. 4 Cover. Die erste eigene Wohnung – Herausforderungen, Freude und Selbstständigkeit. 8 Interview. ÖGB-Präsident Erich Foglar im hallo! Speeddate. 10 Was bewegt das Land? Überwachungspaket: Wir sind alle verdächtig. 11 Was bewegt die Welt? Südsudan – ein Volk leidet. Freizeit & Beruf
12 Leben, Lieben, Leiden. Vier Wände ohne Stress. 13 Job und Cash. FriseurIn im Barbershop. 14 Sport. Critical Mass: Radeln mit Sinn. 15 MusicUpdate. Die besten Festivals des Sommers – gewinne je 2 Festivalpässe. Movietime. Zeit für Utopien inklusive Kino-Tickets zum Gewinnen. Glory. 7 Tage Entebbe. Freestyle. Österreich einfach erklärt. Rick und Morty. Webnews. Tools für die, die’s genau wissen wollen. Rauchfrei? Sicher doch!
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3 Comic 9 Prof. Schlaumeier, hallo! Wie gehts? Karriere-Tipp 14 Wusstet ihr schon, dass ... 19 Cartoon
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Beruf: Phili p Pavlidis ist 23 Jahre und steht ku rz vor der Le hrabschlussprüfung zum Friseur und Perückenmacher. In seiner Lehre hat er sich auch Wissen über Rasur und Pflege von Bärten angeeignet.
Speeddate: ÖGB-P räsident Erich Foglar spricht im hallo! Speeddate über die Pläne der Regierung, seine Zeit im ÖGB und die Zukunft.
Impressum: Redaktion: 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1, Sekretariat (8–13 Uhr): (01) 534 44-39062. Fax: (01) 534 44100324. E-Mail: hallo@oegb.at. Chefredaktion: Mag.a Barbara Kasper. Layout: Katharina Bruckner. Herausgeber: Österreichischer Gewerkschaftsbund, 1020 Wien, JohannBöhm-Platz 1. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1020 Wien, JohannBöhm-Platz 1, Tel.: (01) 662 32 96-0, Fax: (01) 662 32 9639793. E-Mail: zeitschriften@oegbverlag.at, www: http://www.oegbverlag.at. Hersteller: Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstraße 21. Verlagsort: Wien. Herstellungsort: Neudörfl. Anzeigen werden nich t angenommen. Preise: Einzelnummer € 1,80. Jahresabo € 7,99. Bestellungen nimmt der Verlag des ÖGB (Adr. wie oben) entgegen. DVR-Nummer: 0046655. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Gefördert durch das Bundesministerium für Familien und Jugend (Bundesjugendförderungsgesetz). ZVR-Nr.: 576439352
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Rubriken
Was bewegt die Welt?
H V.l.n.r.: Rudi Kaske, Susanne Hofer, Sascha Ernszt und Erich Foglar
Wie geht es den Lehrlingen? Die Österreichische Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) hat für ihren Lehrlingsmonitor bereits zum zweiten Mal mehr als 6.000 Lehrlinge zu ihrer Ausbildung befragt. BA R BA R A K A S P ER
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in Drittel der Bef ragten ist mit der Ausbildung nicht zuf rieden und sagt, es muss deutliche Verbesserungen geben. Ebenso viele geben an, immer oder häufig für ausbildungsfremde Tätigkeiten eingesetzt zu werden. „Diese haben nichts mit der Ausbildung zu tun“, sagt Sascha Ernszt, Vorsitzender der ÖGJ. „Da reden wir zum Beispiel vom Maler-Lehrling, der den ganzen Tag einen Kübel mit Farbe vom Erdgeschoß in den vierten Stock trägt, weil es keinen Aufzug gibt, und der quasi als lebender Aufzug verwendet wird. Das ist keine Ausbildung.“
Zu wenig Unterstützung bei der Lehrabschlussprüfung. 84 Prozent der Lehrlinge betonen, dass ihrem Lehrbetrieb der Antritt zur Lehrabschlussprüfung (LAP) besonders wichtig ist. Aber nur sechs von zehn Lehrlingen hilft der Betrieb bei der Vorbereitung zur LAP. „Hier zeigt sich, dass wir die Lehrlingsförderung neu denken müssen. Die Qualität der
Ausbildung muss im Mittelpunkt stehen“, kommentiert Sascha Ernszt die Ergebnisse. „Die ÖGJ hat dazu ein Modell ausgearbeitet. Alle Firmen sollen in einen Ausbildungsfonds einzahlen, aus dem dann die hoc hwer tig ausbildenden Betriebe die Ausbildungskosten refundiert bekommen.“
Automatische Anmeldung zur LAP. Fünf Prozent der L ehrlinge treten nie zur Lehrabschlussprüfung an. Die stv. ÖGJ-Vorsitzende Susanne Hof er f order t, dass die Anmeldung zur LAP wie bei der Matura automatisch passieren soll. „Damit könnte erreicht werden, dass wirklich jeder Lehrling zur Lehrabschlussprüfung antritt. Im Gymnasium wird darüber nicht einmal diskutiert. Es ist normal, dass alle zur Matura gehen“, so Hofer.
allo! Der Frühling steht vor der Tür und das ist für viele die Zeit, etwas zu verändern. Eine große Veränderung für jeden und jede ist die erste eigene Wohnung. Wo finde ich diese überhaupt? Woran muss ich denken, was ist alles zu tun, und wie komme ich mit meinem Geld aus? Aber auch allein zu sein und zu leben, stellt für manche eine größere Herausforderung dar. Die hallo!Coverstory hat dazu mit drei Betroffenen gesprochen und gibt Tipps und Tricks für die erste eigene Wohnung.
Editorial
Außerdem im hallo!: Interview (S. 8) mit ÖGB-Präsident Erich Foglar über die Wichtigkeit des Jugendvertrauensrats, die Angriffe der Regierung auf ArbeitnehmerInnen und seine Zeit im ÖGB. Im Berufsporträt (S. 13) sprechen wir dieses Mal mit einem Friseurlehrling in einem Barbershop, und in der MusikRubrik (S. 15) könnt ihr wieder Tickets für die besten Festivals des Jahres gewinnen. Gleich mitmachen! Im Pro und Contra scheiden sich die Meinungen über Cat Content. Was sagst du zur Gadse: Top oder Flop? Viel Spaß beim Lesen! Deine Gewerkschaftsjugend
Alle Ergebnisse auf: www.lehrlingsmonitor.at
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Coverstory
Meine Wohnung,
mein Lebensmittelpunkt, meine Regeln!
Auf ins echte Leben? Keine Eile hatte der gleichaltrige Student Alex: „Ich bin zufällig ausgezogen. Für die fast leere Zweitwohnung meines Opas hatte niemand Verwendung.“ Nach längerem Zögern hat er sich für die Wohnung entschieden.„Das große Kontra war die Selbstständigkeit. Eine WG mit geteilter Arbeit würde mir vielleicht mehr liegen.“ Ohne Wurzeln. Nur ein Jahr älter ist Max, der seit seiner Kindheit von seiner Familie getrennt lebt. „Mit neun Jahren kam ich in eine betreute WG für Kinder und Jugendliche. Die anderen Optionen wären schlechter gewesen.“ Mit knapp 16 begann er eine Lehre. „Ich musste damals aus dem Fenster springen, wenn ich früh Dienst hatte, da die Türe über Nacht immer zugesperrt war“, also zog Max von der WG in seine erste Wohnung.
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Mit den eigenen vier Wänden geht meist ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Mit der gewonnenen Freiheit steigt die Verantwortung, denn der Alltag muss gemeistert werden. Drei junge Menschen (Namen v. d. Red. geändert) erzählen, wie sie zurechtkommen, über Kühlschränke und ihre erste Nacht im eigenen Heim.
zu wohnen hat einen Vertrag zur Grundlage, der geprüft werden sollte. Lara erledigte das über ihre Tante: „Ich habe das Glück, dass sie Juristin ist und sich gut auskennt.“ Alex konnte sich auf seinen Vater verlassen, der als Bürge im Mietvertrag steht. „Ich habe nur einen geringfügigen Job, also bestand der Vermieter darauf.“ Ganz anders ist die Situation von Max: „Für die erste Wohnung musste ich mich um nichts kümmern, aber vor kurzem bin ich nach Wien gezogen. Ich habe keine Ahnung, vertraue aber darauf, dass ich nicht über den Tisch gezogen werde.“
Die erste Nacht. „Die erste Nacht war eine schöne Abwechslung, so ohne schreiende Kinder“, erzählt er. Auch Lara erinnert sich gerne. „Ich war komplett fertig vom Umzug. Geschlafen habe ich auf der Matratze am Boden und umringt von Kartons. Bequem war es nicht, aber das Aufwachen im eigenen Chaos war sensationell schön.“ Auch Alex schlief am Boden, aber ohne Matratze. „Ich war unterwegs und wollte den langen Weg nach Hause vermeiden. Angenehm war’s nicht“, erzählt er mit einem Lächeln, „weil in der leeren Wohnung Strom und Gas fehlten.“
So viel zu tun! Heizung, Strom und Internet müssen organisiert werden. Vieles davon kann online erledigt werden. „Aber vorher ist ein Blick auf Vergleichsportale gut. So kann viel Geld gespart werden“, sagt Lara, die sich gründlich informierte. Was auf keinen Fall fehlen sollte, ist eine Haushaltsversicherung, die zum Beispiel Schäden bei austretendem Leitungswasser abdeckt. Grundsätzlich deckt die Haushaltsversicherung Schäden, die an beweglichen Gegenständen wie Teppichen, Möbeln oder Geräten in den eigenen vier Wänden entstehen.
Verträge überprüfen lassen. Vorher muss eine Menge Papierkram erledigt werden. Jede Art
Einrichten. Deutliche Unterschiede machen die drei bei ihrer Einrichtung. Alex plünderte den
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n der Küche stapelt sich schmutziges Geschirr. Lara entschuldigt sich. „Gestern waren Freundinnen hier und es wurde spät.“ Wann die 19-Jährige aufgestanden ist, verrät sie nicht: „Meine Mutter hätte gesagt, zu einer unchristlichen Zeit.“ Seit einem halben Jahr wohnt die ausgelernte Friseurin in ihrer Genossenschaftswohnung, für die sie seit dem Beginn ihrer Lehre Geld zur Seite legte.
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Beim Wohnungseinzug ist viel zu tun. Nicht nur Kisten wieder ausräumen, sondern auch Strom, Heizung und Internet mßssen organisiert werden. Vieles davon kann ganz leicht online erledigt werden.
Coverstory
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Coverstory
Auch nicht angenehme Pflichten gehören zur eigenen Wohnung: schmutziges Geschirr spülen, Wäsche waschen und Staubsaugen – Musik an, Augen zu und durch.
Das Heiligtum. Auch wenn er meist eher leer ist, der eigene Kühlschrank ist heilig. Max sieht das als spannende Herausforderung: „Hineinschauen, drei Paradeiser, eine halbleere Flasche Kapern, ein Joghurt und ein Stück Käse finden und sich dann fragen: Was kann daraus gekocht werden?“ Lara genießt die eigene Verpflegung. „Ich kann essen, was ich will, so viel ich will, und wann ich will“, lacht sie. Alex sieht das genauso. Eine Sache, die jeden betrifft, zeigt Max auf: „Einräumen ist einfach, aber auch das Ausräumen von Sachen, die sich hinten ansammeln, darf man nicht vergessen. Warten bis das Zeug pelzige Beine bekommt und von allein wegläuft, das funktioniert leider nicht.“ Allein sein. Während Max damit kein Problem hat, vermisst Lara oftmals ihre Eltern, „obwohl wir
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ständig Zoff hatten. Seit dem Auszug ist alles entspannter“. Für Alex war das Alleinsein anfangs schwierig. „Ohne einer anderen Seele um mich herum – das war bedrückend. Dass es allein auch einsam sein kann, das wird, glaube ich, oft unterschätzt.“
Also wieder retour ins Hotel Mama? Das verneint Alex. „Es ist zwar cool und bequem, weil Wäsche waschen und die Wohnung so sauber halten, dass man sich darin wohlfühlt, wegfällt. Man hat weniger Stress, aber das geht auf Kosten der Freiheit.“ Auch wenn Eltern oder Betreuerinnen locker sind, Regeln mussten befolgt werden. Lara bringt’s auf den Punkt: „Die Freiheit, nur sich selbst gegenüber
Rede und Antwort stehen zu müssen, ist super. Um Erlaubnis fragen gehört der Vergangenheit an.“
Selbstständig, und stolz darauf? Alle drei stehen recht f rüh auf eigenen Beinen. Der durchschnittliche österreichische Jugendliche verlässt die elterliche Wohnung zwischen 25 und 26 Jahren. Macht das stolz? Max auf jeden Fall: „Trotz schwierigen Startbedingungen habe ich viel erreicht. Meine Lehre ist abgeschlossen und ich fühle mich in der Stadt einfach wohl.“ Vorsichtiger formuliert es Alex: „Ich hatte etwas Angst vor dem Sprung ins kalte Wasser. Schließlich habe ich mich überwunden.“ Für Lara ist es eine Sache des Selbstvertrauens. „Ich
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Sparstrumpf und kaufte groß ein. „Das Hochbett und der neue Kasten passen einfach besser“, meint er. Max wiederum bezog eine zum Teil möblierte Wohnung. Das einzig schwere war die alte Waschmaschine. „Die war schon heftig, weil ich Nudel-Arme habe.“ Lara ergänzt hingegen nach und nach die zusammengewürfelte Einrichtung. Ihr Lohn lässt keine großen Sprünge zu, also sucht sie gute Angebote auf diversen Websites. „Vieles gibt es gratis gegen Abholung. So kam ich zu meinem Tisch und drei Sesseln.“ Ihre Schwäche: Deko! Nippes, Fotos, Bilder, Kerzen: „Da kann ich mich nur schwer zurückhalten und gebe viel aus.“ Ein Klischee? Die beiden Jungs haben damit wenig am Hut und sind pragmatisch: „Aufräumen soll so wenig Arbeit wie nötig machen und Deko steht herum und macht Stress.“
coverstory zweifelte oft, ob ich die Wohnung und mein Leben allein stemmen kann. Viele sagten, das wäre zu früh, zu teuer und nicht machbar. Ich habe mir und anderen das Gegenteil bewiesen“, erzählt sie stolz.
Einfach tun! Allein wohnen heißt, jeglichen Aspekt des Lebens selber zu organisieren. Ob das ein Termin für die Wartung einer Gastherme ist oder auch darauf zu achten, immer
genügend Waschmittel zu haben. Dazu kommt noch Disziplin, weil niemand sonst darauf achtet, dass pünktlich aufgestanden wird, der Kühlschrank gefüllt ist oder Ungeziefer keine feinen Nistplätze findet, weil seit Wochen der Staubsauger unbenutzt in einer Ecke steht. Der Auszug in die eigene Wohnung ist der Schritt ins Erwachsenen-Leben. Wer das jedoch gut meistert, will nie mehr zurück.
WOHNUNG FINDEN D i e m e i s t e n Wo h n u n g e n werden online auf Portalen wie www.willhaben.at (auch gut für Einrichtung) und in den Immobilien-Teilen von (Online-) Zeitungen angeboten. ☛ Kosten: Ist ein Makler im Spiel, werden Gebühren von max. zwei Bruttomonatsmieten fällig. Zusätzlich muss meist eine Kaution hinterlegt werden. ☛ Info und Beratung: Die Arbeiterkammer prüft Mietverträge und berät dich gerne. www. arbeiterkammer.at
☛ Finanzielle Förderungen: Informationen dazu finden sich auf den offiziellen Seiten des Bundeslands, in dem du wohnst. Stichworte Wohnzuschuss, Wohnbeihilfe. ☛ Junges Wohnen: In einigen Städten und Bundesländern gibt es spezielle StartWohnungen, einfach danach online suchen. ☛ Hilfe: Was auch immer dich bedrückt, bei „Rat auf Draht“ wird dir geholfen, entweder auf www.rataufdraht.at oder unter der Rufnummer 147.
Unsozial und ungesund! Unter den zwölf Ministerien gibt es eines, das sich um Gesundheit, Arbeit und Soziales kümmern soll. „Sollte“ passt jedoch besser. Denn bis jetzt merkt man nicht, dass sich die zuständige Bundesministerin Beate Hartinger-Klein für die Gesundheit, für Soziales oder für die arbeitenden Menschen in diesem Land einsetzt. Im Gegenteil: Das geplante Rauchverbot in der Gastronomie, das vor allem ArbeitnehmerInnen schützen hätte sollen, wurde rückgängig gemacht. Beim Budget für das AMS, das Menschen wieder in den Arbeitsmarkt integriert und dafür qualifiziert, wurde ebenfalls eingespart. Jetzt setzt Hartinger-Klein (FPÖ) alles daran, die Gesundheitsversorgung massiv zu verschlechtern. Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) soll 500 Millionen Euro einsparen, das sind rund 40 Prozent des Jahresbudgets. Dabei versichert die AUVA nicht nur fünf Millionen ArbeiterInnen, Angestellte, Lehrlinge, Studierende, SchülerInnen und ca. 320.000 Unternehmer. Sie beugt auch Arbeitsunfällen mittels Unfallprävention vor und schützt Unternehmer vor Haftungen bei Arbeitsunfällen. Wir alle kennen Klagen in Millionenhöhe aus Amerika – davor wären Unternehmer bei einer Auflösung der AUVA nicht mehr geschützt. Leiden würden aber allen voran die PatientInnen. Die Ansage, entweder ihr spart euch selbst kaputt oder ihr werdet aufgelöst, ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten und Versicherten der AUVA. Dass es hier um Reformen geht, glaubt niemand mehr. Im Grunde geht es darum, den großen Unternehmen ihre Steuergeschenke zu überreichen. Das ist unsozial und ungesund!
Die Kamikatze
hallo! speeddate
„Einmal Gewerkschafter, immer Gewerkschafter“ Erich Foglar ist seit rund zehn Jahren Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB). Beim ÖGB-Bundeskongress im Juni gibt er die Funktion ab. Im hallo! Speeddate spricht er über die Angriffe der Regierung auf ArbeitnehmerInnen, seine Zeit in der Gewerkschaft und die Zukunft. BA R BA R A K A S P ER
Wie kann die Lehrlingsausbildung verbessert werden? Die Arbeitswelt verändert sich rasant, und daher muss die duale Ausbildung nicht nur abgesichert und erhalten, sondern auch Richtung Digitalisierung weiterentwickelt werden. Als ÖGB beschäftigen wir uns intensiv damit, welche
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Was sagst du zur geplanten Abschaffung des Jugendvertrauensrats? Das ist ein völlig irregeleiteter Vorschlag und unverständlich. Das Wahlalter auf 16 Jahre zu senken, wie das der ÖGB und die Gewerkschaftsjugend fordern, ist positiv. Daraus abzuleiten, dass es dann keinen Jugendvertrauensrat mehr braucht – so eine Chuzpe habe ich schon lange nicht mehr als Begründung gehört. Der ÖGB-Kongress im Juni wird dein letzter als Präsident sein. Was war deine größte Errungenschaft? Eine persönliche Errungenschaft als Präsident zu nennen, ist schwierig, weil die Gewerkschaft eine Organisation ist, die davon lebt, dass Tausende Menschen,
1,2 Mil lionen Mitglieder, 65.000 BetriebsrätInnen, PersonalvertreterInnen, JVRs sich gemeinsam für ein Ziel engagieren. Ich habe so viele schöne Momente von der Jugend über die Betriebsratstätigkeit oder als Gewerkschaftssekretär erlebt. Es ist das Gesamte, das immens viel Spaß und Freude gemacht hat.
Was wird eines der ersten Dinge sein, die du machst, wenn du wieder mehr Zeit hast? Also die Zeitbudgets und Prioritäten werden sich sehr verschieben. Mehr Zeit für die Familie, für die Enkelkinder und meine Frau. Das ist das, worauf ich mich freue, weil das in den letzten 40 Jahren manchmal etwas zu kurz gekommen ist. Was wirst du am meisten als ÖGB-Präsident vermissen? Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Vielleicht kommt das dann nächstes oder übernächstes Jahr. Es ist schwer zu sagen, weil ich bin dann zwar nicht mehr als Präsident in der Organisation, aber als Gewerkschaftsmitglied und Funktionär, der ich im Herzen immer war, und da werde ich auch weiterhin irgendwo mitwirken. Einmal Gewerkschafter, immer Gewerkschafter.
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Wovor warnst du beim Regierungsprogramm? Die Regierung hat ihr Programm sehr nach den Wünschen der Wirtschaft und Industriellenvereinigung ausgerichtet und kaum nach den berechtigten Forderungen der ArbeitnehmerInnen. Das ist klar erkennbar. Den generellen 12-Stunden-Arbeitstag einführen zu wollen, ist keine gute Botschaft für ArbeitnehmerInnen. Als Ausnahme kann jetzt schon z wö l f S t u n d e n g e a r b e i t e t werden, und das soll auch eine Ausnahme bleiben. Es wird sich zeigen, ob die Regierung nur das erfüllt, was sich die Industrie wünscht oder, ob sie auch ArbeitnehmerInneninteressen berücksichtigt.
Berufe in Zukunf t in der dualen Ausbildung in Richtung Digitalisierung ausgebildet werden können. Da geht es um mehr, als darum „digitalisierungsfit“ zu sein. Es müssen alle Kenntnisse und Fertigkeiten haben, um mit digitalen Arbeitsmitteln, Methoden, Programmen und mit künstlichen Intelligenzen zurechtzukommen. Das ist eine Anforderung an die Betriebe und an die Lehrlinge.
ÖGJ-Termine
hallo! extraservice
☞ 4.–6. Mai 2018
sive Antifaschismus-Seminar in Linz inklu des ehemaligen r sfeie iung Befre der an e ahm Teiln Konzentrationslagers Mauthausen. nd@oegb.at Infos auf www.oegj.at oder via juge
Die Finanzen im Griff
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Egal ob ganz klassisch auf Papier oder auf PC oder Handy: Wer ein Haushaltsbuch führt, hat seine Einnahmen und Ausgaben im Blick und kann auch schwierige finanzielle Situationen meistern. Eigentlich reicht für die monatliche Planung ein Schulheft oder vorgedrucktes Buch mit Einnahmen/AusgabenSpalten. Insbesondere empfiehlt es sich, die laufenden festen Ausgaben wie Miete, Strom, Heizung oder Handyrechnung im Blick zu
haben. Für variable Ausgaben, zum Beispiel für Essen, Konzerte, Fortgehen oder Kleidung, bietet sich ein fixes Budget pro Monat an. Wer seine Finanzen lieber am Handy verwaltet, für den eignen sich Apps wie etwa MoneyControl, Mein Budget oder Meine Finanzen. Einen ersten Überblick geben auch OnlineBudgetrechner, z. B. unter: www. budgetberatung.at oder www.schuldenberatung.at/ budgetrechner (MH)
Professor Schlaumeier Sehr geehrter Herr Prof. Schlaumeier, mein Name ist Jakob, ich bin Lehrling und 17 Jahre alt. Ich würde gerne im Sommer auf Urlaub gehen, aber mein Chef hat gesagt, dass ich lieber im Winter Urlaub nehmen soll, da im Sommer viel zu arbeiten ist. Ich würde aber gerne im Sommer mit meinen Freunden auf Urlaub fahren. Gibt es irgendeine Möglichkeit, dass ich trotzdem Urlaub bekomme?
Lieber Jakob! Zuerst einmal stehen dir als Lehrling fünf Wochen Urlaub pro Lehrjahr zu. Grundsätzlich muss Urlaub zwischen dem Lehrling und dem Lehrberechtigten vereinbart werden, wobei aber Rücksicht auf die Pflichten im Lehrbetrieb sowie auf die Erholung des Lehrlings genommen werden soll. Das bedeutet vorerst einmal, dass eine Urlaubsvereinbarung nur zustande kommt, wenn beide,
Hallo, wie gehts? Amer Kaniza, 20, ist vor einem Jahr zum Jugendvertrauensrat (JVR) bei Anker Brot gewählt worden und vertritt 30 Lehrlinge. Wie ist die Stimmung bei euch im Betrieb? Bei uns gibt es kaum Probleme, der Betriebsrat muss selten eingeschaltet werden. Unser Lehrlingsbeauftragter achtet sehr auf die Gesetze und die Jugendlichen. Gibt es Aktivitäten außerhalb der Firma? Im Sommer wollen wir wieder am Jugendsporttag der Gewerkschaftsjugend teilnehmen. Im Vorjahr bekamen die TeilnehmerInnen diesen Tag von der Firma bezahlt und zusätzlich einen Essensbeitrag spendiert. Was ist dir wichtig? Als JVR muss ich vorbildlich arbeiten. Ich will überall aktiv mithelfen und gestalten, sei es in der Gewerkschaft oder in der Firma. Wenn ich Zeit habe, gehe ich auch in eine der Filialen, besuche die Lehrlinge und frage, wie es ihnen geht, und ob ich irgendwie helfen kann. der Lehrling und der Lehrberechtigte, sich über den Urlaubszeitpunkt und die Urlaubsdauer einigen. Für Jugendliche unter 18 Jahre gibt es aber eine Sonderbestimmung im Kinder- und Jugendlichenbeschäftigungsgesetz (§ 32 KJBG). Daher kannst du verlangen, dass du zwischen 15. Juni und 15. September mindestens zwölf Werktage Urlaub bekommst. Besprich das am besten nochmals mit deinem Chef. Solltest du Unterstützung benötigen, hilft dir dein Jugendvertrauensrat, Betriebsrat oder die Gewerkschaftsjugend. Schönen Urlaub! Dein Prof. Schlaumeier
hallo!
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Was bewegt das land?
Am 1. Juni tritt das sogenannte „Überwachungspaket“ in Kraft. Es betrifft uns alle, denn es ermöglicht dem Staat den Zugriff auf eine riesige Menge an privaten Daten – auch von dir. T S
Wenn du auf WhatsApp schreibst, kann bald mitgelesen werden. Wenn du über den Hauptplatz deiner Stadt spazierst, kann das Überwachungsvideo gespeichert werden. Und wenn du mit dem Auto unterwegs bist, werden deine Daten vielleicht bald erfasst, gespeichert und automatisch ausgewertet – ohne dass du davon weißt!
Wer ist hier der Feind? Das Überwachungspaket wurde im Februar von der Bundesregierung beschlossen. Es wird dem Staat ermöglichen, viel mehr private Daten von seinen BürgerInnen zu erfassen und zu speichern. Das offizielle Ziel ist, schwere Kriminalität und Terrorismus zu bekämpfen. Aber in den
meisten Fällen werden Daten von völlig unbescholtenen Menschen beschafft, und zwar ohne konkreten Verdacht und quasi auf Vorrat (Stichwort: Vorratsdatenspeicherung). So sind wir aus Sicht des Staates alle irgendwie verdächtig. Für die Datenschutz-AktivistInnen von epicenter.works heißt das: „Es ergibt sich zunehmend das Bild, dass Österreich in einen Polizei- und Überwachungsstaat umgebaut wird.“
Bundestrojaner & Co. Ein zentrales Instrument für die geplante Ü ber wachung ist der Bundestrojaner. Diese staatliche Spionagesoftware soll die Verschlüsselung bei Internetdiensten (z. B. WhatsApp) umgehen, wie epicenter.works erklärt: „Der Staat soll sich künftig in die Geräte der Betroffenen hacken dürfen und dort die Kommunikation abgreifen, noch bevor sie verschlüsselt wird.“ Das ist nicht nur ein Eingriff in unsere Grundrechte, sondern gefährdet auch die IT-Sicherheit, wie KritikerInnen meinen. Daneben werden auch Videoüberwachung, das Erfassen von Kfz-Kennzeichen und das Registrieren von Prepaid-
SIM-Karten verstärkt werden. Ob damit wenigstens das Ziel der Verbrechensbekämpfung erfüllt wird, ist ebenfalls höchst umstritten.
Nichts zu verbergen? Wenn es um Datenschutz geht, hört man oft: „Ich habe ja eh nichts zu verstecken.“ Aber das ist nicht der Punkt. Durch diese Überwachung wird unsere Freiheit eingeschränkt! Denn bewusst oder unbewusst verhalten wir uns anders, wenn wir wissen, dass wir dabei ständig beobachtet werden können. Das Überwachungspaket hat dadurch starken Einfluss auf unser Leben. Tipps zur „digitalen Selbstverteidigung“ findest du unter: www.epicenter.works
Knallo!
hallo! neue n ÖGB Kori nna Schu man n wur de zur Im Fokus ählt. gew en zend orsit Bundesfrauenv Einkommen, ihrer neuen Aufgabe stehen gerechte Familie und die Vereinbarkeit von Beruf und rdung von efäh utsg Arm die der Kampf gegen er erwachten Frauen. „Wir erteilen der wied ‘-Po litik eine ‚Fra uen zurü ck an den Herd ewählte ÖGBneug die e kräftige Absage“, sagt e. zend orsit uenv esfra Bund
Die Au sbi ldu ngs gar ant ie bis 25 kön nte auslaufen, weil die Bun desregierung für 2019 kein Geld dafür budgetiert hat. Das ist fatal, weil gerade in die Qualifizierung jun ger Me nsc he n inv est ier t we rde n mu ss. „Wir alle wis sen , we r nu r üb er ein en Pfl ich tsc hu lab sch lus s ver füg t, ist vergleichsweise öfter von Arbeitslosigkeit betroffen“, warnt ÖGJ-Vo rsitzender Sascha Ernszt.
FOTO: F EM M E C U R I E U S E / P H O TO C A S E . D E
Wir sind alle verdächtig!
Was bewegt die Welt?
Südsudan – ein Volk leidet Krieg, Armut und Flüchtlingschaos: Im Südsudan herrscht Gesetzlosigkeit und das Volk leidet Hunger. Sogar ÄrztInnen sind gefährdet und die medizinische Versorgung ist am Boden.
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Die Hoffnung war groß, als sich der christliche Südsudan vom muslimischen Norden 2011 abgespalten hat und zum jüngsten Staat der Welt wurde. Nach zwei Jahren Frieden begann ein Konflikt, der bis heute andauert. Nun versinkt der Staat, der siebenmal so groß ist wie Österreich, seit Jahren in Bürgerkrieg, Armut und Hunger. Der Grund für diese Entwicklung war ein Streit um die Macht zwischen Präsident Salva Kiir vom Stamm der Dinka und dem Vizepräsidenten Riek Machar vom Stamm der Nuer. Aber auch andere Stämme kämpfen gegeneinander in dem Land, in dem 60 verschiedene Sprachen gesprochen werden.
Vier Millionen auf der Flucht. In den letzten fünf Jahren mussten vier Millionen der zwölf Millionen EinwohnerInnen aus den Kriegsgebieten fliehen. Sie leben im Elend in riesigen Flüchtlingslagern. Weite Teile des Landes werden von mehreren Rebellenarmeen kontrolliert, Gesetz e gelten nicht und Kriegsverbrechen sind an der Tagesordnung. Mehr als 50.000 Menschen wurden getötet, darunter viele ZivilistInnen. Soldaten und Rebellen rauben, plündern und brennen die Dörfer nieder. Hunger, Armut und Gewalt. Die Bauern trauen sich nicht mehr auf die Felder, weil sie d o r t m a s s a k r i e r t w e rd e n .
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Und so herrscht Hunger und Armut. Vergewaltigung wird als Kriegswaffe eingesetzt, Kinder entführt und zu Soldaten trainiert. Die ganze Bevölkerung leidet, weil die dringende medizinische Hilfe fehlt. Die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen gelangen nicht überall hin, weil sogar MitarbeiterInnen von Hilfsorganisationen entführt, beraubt und getötet werden.
Krankheit. Besonders schlimm ist das für Tausende Jugendliche, die unter einer schrecklichen neuen Krankheit leiden, der sogenannten Nickkrankheit. Eine Form von Epilepsie, die spätestens im Alter von 30 Jahren zum sicheren Tod führt. Sie kommt nur in einigen Gegenden des Südsudans vor. Manchmal sind ganze Familien betroffen. Die Krankheit trifft nur Kinder zwischen fünf und
15 Jahren. Es beginnt mit einem seltsamen Nicken, die Betroffenen fallen plötzlich um und winden sich in Krämpfen. Die Anfälle treten meistens mehrere Male am Tag auf, besonders beim Essen.
Heilung ungewiss. Mit jedem Anfall wird das Gehirn weiter geschädigt und der ganze Körper verfällt. 25-Jährige sehen dann aus wie achtjährige Kinder, weil ihr Wachstum gehemmt wird. Manchmal fallen die Jugendlichen beim Kochen ins Feuer und haben schwere Verbrennungen, die sie erst bemerken, wenn der Anfall vorbei ist. Andere fallen beim Wasserholen in den Fluss und ertrinken. Noch weiß niemand, was die Krankheit verursacht. Solange der Krieg im Land weitergeht, sind weder größere Forschungen möglich noch Heilung in Sicht.
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leben, lieben, leiden
Vier Wände ohne Stress Wer in seine erste Wohnung einzieht, muss sich vielen Herausforderungen stellen – dabei ist es schwierig, über den Dingen zu stehen. Hier einige, nicht immer ganz ernst gemeinte, Ratschläge, wie du in der ersten Wohnung überlebst. C H R I S T I A N R E S EI
Bestellst du schon oder kochst du noch? Kochen zu lernen ist bieder, und wer will schon eine langweilige Person sein? Versuche eine Wohnung zu finden, die in der Nähe einer Fastfood-Filiale liegt. Schau dabei
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auch, ob es ausreichend Container für Plastikmüll gibt. Und falls der Burger einmal kalt wird, sollte sich auch eine Biomülltonne in der Nähe finden. Wenn Mama noch im gleichen Ort wohnt, hilft es, ein Set Tupperware anzuschaffen. Du kommst dann knapp vor dem Mittagessen (oder auch Abendessen) vorbei und füllst das mitgebrachte Geschirr mit Mamas feinen Mahlzeiten auf. Leider musst du für die Lehrabschlussprüfung, Prüfung in der Schule oder Fahrprüfung lernen und kannst deshalb nicht zum Essen bleiben. Mit dieser Methode bist du versorgt und kannst trotzdem die Vorteile einer eigenen Wohnung genießen.
G eb r a u ch t s t a t t f r i sch gewaschen. Merke: Wäsche waschen zahlt sich nicht aus! Es gibt viele Secondhandläden und auch im Internet ist es leicht, billige Kleidung zu erwerben.Bevor du dir eine teure Waschmaschine zulegst und gar eine Wäschespinne in der Wohnung aufstellst, solltest du dir überlegen, wie viel Zeit, Mühe und Arbeit die Pflege der Wäsche
kostet. Kauf dir lieber gebrauchte Kleidung, du unterstützt damit humanitäre Projekte. Ist das Gwand dreckig, spendest du es dem nächsten Sammelcontainer. Außerdem macht dir niemand den Vorwurf, du hättest ständig den gleichen Pullover an.
Weniger ist mehr. Die Einrichtung einer Wohnung wird im Allgemeinen überbewertet. Ein Bett, ein großer Bildschirm, ein Sessel – das muss eigentlich genügen. Ist das Handy aufgeladen, benötigst du abends nicht einmal weitere Lichtquellen und sparst Strom. Vorsicht bei Pflanzen, sie sollten immer wieder mal mit Wasser in Berührung kommen und das ist unendlich anstrengend. Sie schmücken eine Wohnung nur dann, wenn sie sich im Hochsommer ungewässert als ausgedörrte Zeugen einer Hitzewelle präsentieren. Glaube nicht daran, dass eine Wohnung gemütlich sein muss. Das kostet meist Geld, macht Mühe und verführt Freunde, immer wieder auf einen längeren Besuch vorbeizuschauen.
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Schmutzvermeidung. Der beste Weg, eine Wohnung sauber zu halten, ist, sie erst gar nicht verschmutzen zu lassen. Daher versuche, möglichst viel Zeit außerhalb deiner ersten eigenen vier Wände zu verbringen. In Billardsaloons kannst du viel für dein Leben lernen, auch in Bars können die unterschiedlichsten Milieus studiert werden. Allerdings lässt es sich nicht vermeiden, sich doch eine gewisse Zeit in der Wohnung aufzuhalten. Es gibt sogar Menschen, die dich besuchen werden. Wenn FreundInnen vorbeikommen, solltest du nur die Belastbarsten mit Putzarbeiten beauftragen. Eher abzuraten ist es, dem ersten Date einen Putzfetzen mit der Bitte: „Auch unter dem Schüsselrand putzen“ in die Hand zu drücken.
Mehr über das d PerückenmacherIn Berufsbild FriseurIn un auf: www.oegj.at
job und cash
FriseurIn und PerückenmacherIn Philip Pavlidis (23) hat seine Lehre in einem Friseursalon mit angeschlossenem Barbershop absolviert und muss nur noch die Lehrabschlussprüfung bestehen. LI S A S Z A DA I
Was hast du in deiner Lehre alles gemacht? Ich arbeite in einem Friseursalon, der mit einem Barbershop zusammengehört. Das heißt, ich habe mir in meiner Lehre zum Friseur und Perückenmacher auch vertiefendes Wissen zur Rasur und der Pflege von Bärten aneignen können. Barbier ist ja kein eigener Lehrberuf, sondern eine zusätzliche Ausbildung, die man in Wien z. B. am Wifi machen kann. Was beinhaltet die klassische Ausbildung zum Friseur? Man lernt Damen- und Männerhaarschnitte, z. B. den Verlaufs- oder Graduationsschnitt, das Aufstecken von Frisuren, F l e c h t e n w i e z . B. e i n e n französischen Zopf, aber auch das Knüpfen von Perücken, Make-up oder Nageldesign. Die Glattrasur haben wir auch in der Berufsschule durchgenommen, nur nicht so ausführlich wie im Barbershop. In den theoretischen Fächern haben wir uns mit dem Aufbau der Haarwurzel, den Schichten der Kopfhaut oder mit der Geschichte der Mode
F O TO : LI S A LU X
Wirtschaftsfaktor Die Lehre zum/zur FriseurIn und PerückenmacherIn ist eine duale Ausbildung. Das heißt, die theoretischen Grundlagen des Berufs lernst du in der Berufsschule und kannst dein erworbenes
beschäftigt. Insgesamt ist der Beruf sehr abwechslungsreich.
Was machst du im Barbershop? Hier habe ich gelernt, richtig mit dem Rasiermesser umzugehen. Am besten übt man das mit einem Luftballon. Wichtig ist, das Messer im richtigen Winkel anzusetzen, stimmt dieser nicht, platzt der Ballon. Die Pflege und das Styling von Bärten sind aber genauso wichtige Bereiche wie die Rasur. Drei-Tage-Bärte müssen z. B. regelmäßig getrimmt werden. Längere Bärte sollte man täglich waschen, trocken tupfen – nicht reiben oder heiß fönen – und Bartöle verwenden. Diese machen den Bart geschmeidig und pflegen auch die Haut darunter. Warum hast du dich für diese Ausbildung entschieden? Ich wollte immer schon einen sozialen Beruf ausüben, in allen anderen Bereichen hat mir aber die Kreativität gefehlt. Der Beruf vereint diese zwei für mich sehr wichtigen Aspekte perfekt. Wissen in einem Betrieb am Kunden vertiefen und praktisch ausüben. Kreativität und Kontaktfreude sind wichtige Eigenschaften, die du für den Beruf mitbringen solltest. Insgesamt dauert die Ausbildung drei Jahre und schließt mit der Lehrabschlussprüfung
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Der Beruf vereint Kreativität und Soziales.
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Was ist der soziale Aspekt in deinem Beruf? Ich habe mit verschiedenen Menschen zu tun und erfahre viele Geschichten. Oft kommen die Menschen nach einem schwierigen Arbeitstag, sind angespannt und erzählen dir von ihren Problemen. Im Salon können sie sich dann ein wenig zurücklehnen und entspannen. Im Barbershop wird oft über Sport gesprochen. Insgesamt sind die Gespräche interessant, und man kann auch was dazulernen und sein Allgemeinwissen erweitern. Friseure haben montags zu. Wie ist es, da immer frei zu haben? Es ist schon cool, wenn man einen Tag hat, um seine privaten Sachen zu erledigen. Dafür muss ich aber am Samstag arbeiten. ab. Im ersten Lehrjahr beträgt die Lehrlingsentschädigung derzeit 490 €, im 2. Lj. 592 € und im 3. Lj. 799 €. Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung kannst du dich weiter spezialisieren und z. B. einen Kurs zum Barbier machen.
hallo!
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sport
Die kritische Masse Monatlich treffen sich weltweit RadfahrerInnen, um gemeinsam und radelnd mehr Platz auf den Straßen einzufordern. Mit im Gepäck sind Spaß (nicht für AutofahrerInnen) und Party.
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n Wien treffen sie sich jeden dritten Freitag im Monat am Schwarzenbergplatz, in Graz am letzten Freitag im Monat am Südtiroler Platz. Hunderte RadfahrerInnen, die dann gemeinsam quer durch die Stadt radeln. Diese Touren finden mit Unterbrechungen seit 1999 statt und werden mittlerweile von der Polizei toleriert und von Motorrad- oder Radcops eskortiert. Wenn sich die Gruppe Critical Mass zur Protestfahrt sammelt, brauchen AutofahrerInnen einen langen Atem.
Party-Stimmung. Mit einem kollektiven K lingelkonz er t kämpf en die R ad lerInnen
für Gleichberechtigung im Straßenverkehr. In der heißen Jahresz eit ger aten AutofahrerInnen nicht selten in Verzweiflung angesichts der hohen TeilnehmerInnenzahlen und langen Stehzeiten. Besser ist die Stimmung freilich bei den RadlerInnen,eine Critical-MassVeranstaltung erinnert an ein riesiges Familien-Happening – Alte, Junge, ganze Familien nebst Hund im Lastenrad, mit Blumen und anderen Lieblichkeiten geschmückte Drahtesel, rollende Getränkebudeln und wahre S ound-Mobile, die für Party-Stimmung sorgen. Verkleidungen sind erwünscht, im Juni ist auch Nacktradeln angesagt.
Wusstest du schon, dass ... … es weltweit fast doppelt so viele Räder gibt wie Autos: 130 Millionen davon bevölkern die Erde – im Gegensatz zu den 67 Millionen Autos. Holland hat weltweit die meisten Fahrräder pro Kopf. Statistisch gesehen besitzen 99,1 Prozent aller HolländerInnen ein Fahrrad, in Österreich sind es 77 Prozent.
… der Geschwindigkeitsrekord im Fahrradfahren bei über 200 Stundenkilometer liegt? Der Franzose Éric Barone ist der schnellste Radfahrer der Welt, er fuhr mit 227,720 km/h eine Schnee- und mit 172 km/h eine Schotterpiste bergab.
Der Ursprung. Entstanden ist die Radbewegung 1992 in San Francisco. Die Idee: Zumindest einmal pro Monat soll von Fahrrädern so viel Platz auf der Straße erobert werden, wie die Verkehrsplanung sonst nur den Autos gewährt. Critical-MassTouren funktionieren, wenn eine gewisse Anzahl von Menschen auf Rädern – eine „kritische Masse“ eben – dem Autoverkehr ein entsprechendes Gegengewicht bietet. Mittlerweile finden diese Fahrten in mehr als 300 Städten weltweit statt. In Österreich trifft sich die Critical Mass in Wien, Graz, Linz, Feldkirch, Innsbruck, Salzburg und Wiener Neustadt. Infos und Termine: www.criticalmass.at
… die polnische Armee während des Zweiten Weltkriegs einen Bären als Soldaten verpflichtet hatte? Der syrische Braunbär mit Namen Wojtek schaffte es bis in den Rang eines Unteroffiziers, trank mit den Soldaten Bier, rauchte Zigaretten und versorgte die Truppen mit Munition.
… 1518 in Straßburg ein bisher nicht geklärter Fall von Tanzwut ausgebrochen ist? Im Juli des Jahres begann eine Frau wie wild auf der Straße zu tanzen. Innerhalb einer Woche schlossen sich ihr 34 andere an, nach einem Monat tanzten bereits um die 400 Menschen wie besinnungslos durch die Straßen.
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C H R I S T I A N R E S EI
festivalUpdate
Der Festivalsommer 2018 – gewinne dein Ticket! Mit jedem Tag des Frühlings steigt die Vorfreude auf die fettesten Festivals in Österreich. hallo! verlost wieder 6 x 2 Gewinnertickets für die Festivalsaison.
piel: Gewinnilsbis 1. Mai an
h auf in E-Ma Schreib e t mit dem Wunsc nd .a t, u b ls g il e o w hallo@ u gehen Festival d ewinnen sollst. s e h lc e g w on uns erade du warum g winner werden v eils e w G je s n h Die sec ekomme igt und b r Rechtsweg d n tä rs e e v lpässe (d n). 2 Festiva schlosse ist ausge
DREAMWAVE FESTIVAL
F O TO : C R I EN E / P H O TO C A S E . D E
4. Mai, Freiluftarena/Messe Graz Graz bekommt endlich ein neues Festival, aus dem Hause Beatpatrol. Unter den 24 KünstlerInnen und DJs sind dabei: Vini Vici, Neelix, Camo&Crooked, Wilkinson, Hilight Tribe – von Techno, Drum’n’Bass, Psytrance bis Minimal – mit MegaAfterparty in der Postgarage. www.beatpatrol.at
NOVA ROCK 14. bis 17. Juni, Pannonia Fields, Nickelsdorf/Burgenland Nova Rock hat heuer ein echtes Mega-line-up am Start: Die Toten Hosen, Marilyn Manson, Avenged Sevenfold, The Prodigy, Billy Idol, Seiler & Speer, Bad Religion, Iron Maiden, Sunrise Avenue. www.novarock.at
F R A N KO P E T R I
THE NOVA JAZZ & BLUES NIGHT FESTIVAL 29. Juni, Schlosspark Esterházy/ Eisenstadt Wer auf Blues und Jazz steht, sollte unbedingt diese Nacht nicht versäumen. Jestofunk, Gregory Porter, Freak Power, The Cat Empire und andere. Mit dabei sind auch Parov Stelar, der auch in Glastonbury spielt. Er gehört inzwischen zum Fankreis von Lady Gaga und Brian Ferry – Österreichs Aushängeschild im Electroswing. www.njbn.at
F.L.O.W. FESTIVAL 5. bis 8. Juli, Schottergrube/ Eggendorf bei Wiener Neustadt 4 Tage lang Goa und Psytrance auf mehreren Floors. Die Schotterhalde wird zum bunten Hexenkessel. Heuer mit dabei: Atmos, Liquid Soul, Eat Static, Klopfgeister, Parasense, Fungus Funk und die heimische PsyElite. Market-Area, Workshops, Performances werden auch nicht fehlen. www.flow-festival.at
LOVELY DAYS 30. Juni, Schlosspark Esterházy/ Eisenstadt Das Woodstock Österreichs lässt die alte Hippiezeit wieder aufleben: Status Quo, Jimmy Cliff, Eric Burdon, Ten Years After, Manfred Mann’s Earth Band und viele andere. Back to the roots of Rock! www.lovelydays.at
FM4 FREQUENCY 16. bis 19. August, Green Park/ St. Pölten Das Frequency 2018 ist wieder gespickt mit einer langen Liste von Künstlern: Gorillaz, Imagine Dragons, Macklemore, Kygo, Herdwell, Die Andwoord, Casper, Kaleo, Bastille, Drunken Masters und fette DJ-Lines auf den vielen Stages. www.frequency.at
hallo!
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movietime & freestyle
Können wir uns eine Welt vorstellen, die ohne wirtschaftliche Ausbeutung der Natur und des Menschen, eine weltweit ungerechte Vermögensverteilung und all ihren Folgen funktioniert. Ist man ein Spinner/eine Spinnerin, wenn man daran glaubt? Nachhaltigkeit ist zwar zu einem Schlagwort unserer Zeit geworden. Doch ist das mehr als
Yes, we can! eine Worthülse? Am Ende siegt dann doch die Geiz-ist-Geil-Mentalität, der kopflose Konsum, die Geschäftemacherei. Da kann man nix machen. Oder? Doch, wir können. Und wie, das zeigt der österreichische Dokumentarfilmer Kurt Langbein in „Zeit für Utopien“ auf. Seine ermutigende Botschaft: Knapp 30 Jahre nach dem Ende des sogenannten realen Sozialismus müssen wir uns keineswegs der zerstörerischen Allmacht des Kapitalismus unterwerfen. Anhand von vier Beispielen zeigt die Doku, dass eine andere Welt möglich ist, wenn wir nur gemeinsam anpacken. Da gibt es eine landwirtschaftliche Kooperation, die 1,5 Milliarden Menschen versorgt – alles bio und regional, eine Firma, die Smartphones herstellt, ohne dabei Umwelt und ArbeiterInnen auszubeuten, oder FabriksarbeiterInnen, die einfach selbst eine Firma gründen – ohne die Profitinteressen der Aktionäre eines großen Konzerns. Der Film macht Mut. Eine bessere Welt ist möglich: Yes, we can! Ab 20 April im Kino. (DN)
Kino-Neustarts Glory Der Eisenbahnarbeiter Tzanko findet bei der Arbeit Bargeld in Millionenhöhe auf den Gleisen. Er übergibt ohne zu zögern das Geld an die Polizei – obwohl ihn seine korrupten Kollegen dafür auslachen. Als die PR-Abteilung der Firma beschließt, Tzanko als Ablenkung von einem Korruptionsskandal zu benutzen, beginnt das Unheil seinen Lauf zu nehmen. Ab 27. April. (DN)
7 Tage Entebbe 1976 wurde die Air-FranceMaschine 139 auf dem Weg von Tel Aviv nach Paris von Terroristen gekapert, ins ugandische Entebbe umgeleitet und dort zur Landung gezwungen. Dann begannen sieben Tage Angst und Spannung bis zur Befreiungsaktion, genannt „Operation Entebbe“. Eine wahre Geschichte mit Daniel Brühl in der Rolle eines deutschen Terroristen. Ab 4. Mai. (DN)
hallo!-Gewinnspiel:
16 hallo!
2 Karten für hallo! verlost 3 x Utopien“, für eit „Z den Film Kinos, en all einlösbar in zeigt wird, ge m Fil r de n ne in de r Cineplexx mit Ausnahme de 1. Mai 2018 Kinos. Einfach bis oegb.at d@ en jug an il ein Ma . en eib hr sc Viel Glück!
Freestyle Österreich einfach erklärt Was mag „Restösterreich“ nicht an Wien? Wer gilt für die Tiroler als Mensch? Wann kommt die Ansage, dass der Zug verspätet ist? Die Antworten gibt es meist als Tortendiagramm im Buch „Österreich in 150 leiwanden Grafiken“. Mit viel Humor werden Land und Leute aufs Korn genommen und viele liebgewonnene Vorurteile oder Handlungsweisen hinterfragt. Ob für sich selbst oder als Geschenk für internationale Freunde, treffender und leichter kann Österreich kaum beschrieben werden. Und wem das Buch nicht reicht, kann auf Facebook @oeleiwand folgen. (RSS) Holzbaum Verlag, Clemens und Katja Ettenauer (HG), ISBN 978-902980-65-6
Wubalubadubdub! Willkommen im Multiversum, wo es unendlich viele Versionen unserer Welt gibt! Nur der klügste Mensch des Universums kann dank seiner PortalGun zwischen den Welten reisen. So erlebt Rick, ein alkoholsüchtiger Wissenschaftler, mit seinem Enkel Morty die schrägsten Abenteuer mit superintelligenten Hunden bis hin zu intergalaktischen Regierungsbeamten. Aber Achtung: Die bisher drei Staffeln von „Rick und Morty“ sind nichts für schwache Nerven. Nicht nur die derben Sprüche und das viele, viele Blut könnten dich verstören. Am Ende ist es die Erkenntnis, dass nichts und niemand im Universum eine besondere Bedeutung hat, die dich grübeln lässt. (TS) Rick und Morty, zu sehen auf Netflix
F O TO S : L A N G B EI N & PA RT N ER M ED I A ; F I L M L A D EN ; C EN T F OX
„Zeit für Utopien“: Eine umweltschonende und solidarische Wirtschaft ist möglich.
news und trends
den Tr barometer
+ + + + #JVRbleibt + + endlich Frühling + Eis essen
- zu wenig Lehrstellen - - zu hohe Mieten - - - 12-StundenArbeitstag
F O TO S : . M A RQ S / P H O TO C A S E . D E ; NA N I H TA / P H O TO C A S E . D E
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Web-News Tools für die, die's genau wissen wollen Ist das erhaltene E-Mail ein Phish? Wem gehört eine Homepage? Welche Route durch den Serverdschungel nimmt mein Signal? Wo steht der Server, von dem ich die Daten ziehe? All diese Fragen und mehr können durch die verschiedenen Tools beantwortet werden, die auf https://centralops.net zu finden sind. Anonyme User haben pro Tag 50 Service-Einheiten für Abfragen zur Verfügung. Der E-Mail-Checker gibt Auskunft darüber, ob eine Adresse funktioniert und bei welchem
Moooment!
Studiengebühren Junge Menschen, die neben dem S tudium über der Geringfügigkeitsgrenze arbeiten gehen, müssen ab nächstem Semester Studiengebühren zahlen, wenn sie das Studium nicht in der vorgesehenen Studiendauer absolvieren können. Die Regierung prangert diese fleißigen Menschen als faule Langzeitstudenten an. Das Gegenteil ist der Fall. Die Arbeit geht meistens vor und dadurch müssen Vorlesungen, Seminare und Prüfungen oftmals verschoben werden. Auf der faulen Haut liegt die Regierung, die sich weigert, eine vom Verfassungsgerichtshof geforderte Reparatur des Gesetzes anzugehen.
Anbieter sie registriert ist. Das Domain-Dossier zeigt, wer eine Homepage registrierte und Daten wie Inhaber, Adresse und mehr. Der Browser Mirror zeigt, was der benützte Webbrowser dem Netz verrät und sorgt für Überraschungen. Wer sicher im WWW unterwegs sein will, kommt um diese Seite nicht herum. (RSS)
Rauchfrei? Sicher doch! Du bist unterwegs mit deinen Freunden und ihr wollt feiern. Aber ist die Bar in der Nähe rauchfrei? Wo ist das nächste rauchfreie Beisl? Kein Problem, auf www.da.stinkts.net kann das gecheckt werden. Auf der Seite finden sich österreichweit über
Das ausgesendete Signal ist verheerend. Was sollen Lehrlinge, die die Matura meistern, davon halten, dass sie für das längere Studieren neben dem Arbeiten bestraft werden sollen? Leider gibt es erst in etwas mehr als vier Jahren die Möglichkeit, der Regierung für ihr absichtliches Nichtstun die passende Antwort zu geben. (RSS)
2.400 Lokale, die Rücksicht auf NichtraucherInnen nehmen. Der Clou dabei: Die Lokale haben sich freiwillig auf der Seite registriert oder wurden von UserInnen vorgeschlagen. Sollte irrtümlich ein Raucher-Lokal in die Liste reinrutschen, wird es sofort von der Seite entfernt. Die Suchfunktion läuft tadellos und zeigt die Ergebnisse mit Standort und Kontaktmöglichkeiten. Da die Regierung auf den Schutz von NichtraucherInnen pfeift, liefert die Homepage Entscheidungsgrundlagen für alle, die Passiv-Rauch ausweichen wollen. (RSS)
hallo!
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hallo! meinung
Sie sind überall: Katzenbilder, Katzenvideos und was es sonst noch mit den flauschigen Haustieren gibt. Nichts emotionalisiert die Community mehr als Gadsen. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Die Welt hat schon genügend Schattenseiten. Ich denke da an Erdoğan, Trump, Putin, Kurz, Strache oder Orbán – sie alle verdunkeln unser Leben. Doch es gibt auch Wesen, die meine Welt zu einem schöneren Platz machen. Diese possierlichen, wohlig schnurrenden Tiere haben vier Pfoten und sind flauschig. Unsere anonyme, postmoderne, hochtechnisierte und kalte Welt braucht mehr Katzen! Sie sind wie Heizkörper für unser Innerstes. Und kaum ein Thema beherrscht das Internet so sehr wie Cat Content. Millionen erfreuen sich an Katzenfilmen auf Youtube, weltweit werden Katzenvideofestivals abgehalten (auch in Österreich). Wir finden es lustig, wie sich die Stubentiger in viel zu kleine Schachteln zwängen oder zur Musik miauen. Schon im alten Ägypten wurde eine Gottheit in Gestalt einer Katze verehrt – bis heute hat sich das kaum verändert, die Katze ist auch bei uns das beliebteste Haustier. Immerhin 1,6 Millionen von ihnen leben in Österreich. Auf dieser Welt sind Katzen die wahren Herrscher. Wir Menschen sind nur ihre Untergebenen und Dosenöffner. (CR)
Kontra.
Womit beginnt ein Kontra, wenn es kein Pro geben kann? Beim Hauptdarsteller selber, einem Geschöpf, das nicht einmal genug Fleisch für ein Gulasch abgeben würde und alles entweder annagt, mit Haaren einsaut oder bei mieser Laune einfach anpisst? Ein Parasit, der über Generationen hinweg von einem wilden Raubtier zu einer Karikatur eines stolzen Kammerjägers wurde? Ich verstehe es nicht, wenn Gadse mit Glupschaugen für Klickrekorde sorgt. Wer Grumpy Cat komisch findet, amüsiert sich auch über Mario Barth. Das Internet ist voll von Gadse auf Balkon, Gadse die stolpert, Gadse die spielt … Genau dafür wurde das WWW erfunden, damit Gadse die Weltherrschaft an sich reißen kann. Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass Gadse und ähnlicher Schrott Bandbreite frisst und meine Accounts vollmüllt. Süß finde ich Videos und Bilder, die zeigen, wie Kindern und Menschen geholfen wird. Gelungen finde ich Content, der Verantwortung zeigt. Spaßig finde ich Memes aller Art, aber Gadse hat nichts davon. (RSS)
Leere Ränge in den Sportstätten Nachhaltigkeit ist anscheinend bei der Vergabe von sportlichen Großereignissen kein besonders gewichtiges Kriterium. Im Jahr 2010 fand in Südafrika die FußballWeltmeisterschaft statt. Prunkvolle Stadien bekamen die vielen Millionen Zuseher vor dem TV zu sehen. Wie sieht die Situation heute aus? Die Stadien, die weit über eine Milliarde Euro gekostet haben, locken bei den
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wenigen Veranstaltungen kaum ZuseherInnen an. Der Betrieb verursacht enorme Verluste. Die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien zog ein ähnliches Bild nach sich. Auch abseits von König Fußball ist die Wahl der Austragungsorte von Olympischen Spielen oft unverständlich. Inmitten unberührter Naturlandschaften werden riesige Betonklötze für
ein einmaliges, wenige Wochen andauerndes Sportereignis aus dem Boden gestampft. Langfristige Konzepte für die anschließende Nutzung durch die heimische Bevölkerung fehlen auch hier häufig. Die entscheidenden Geldflüsse im Vergabeprozess gehen an die FunktionärInnen der Weltverbände, objektive Kriterien sind bestenfalls zweitrangig. (MT)
F O TO S : VA LU / P H O TO C A S E . D E ; F LI C K R . CO M
Pro.
2017/18 SO GEHT‘S DEN LEHRLINGEN IN ÖSTERREICH. www.lehrlingsmonitor.at facebook.at/oegj.at
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