hallo! Ausgabe 3/2018

ÖGJ-Vorsitzende Susanne Hofer im Speeddate Die Sozialverunsicherung der Bundesregierung 12-Stunden-Arbeitstag

t n e i d r e v d n e Jug Respekt!

Die Mitbestimmung im Betrieb stärken – nicht abschaffen

hallo! das Magazin der Österreichischen Gewerkschaftsjugend

Juni/Juli 18

€ 1,80

inhalt Meinung

7 Kamikatze. Freiwillig, aber sicher!

17 Trendbarometer. Von Arbeitszeitverkürzung bis Urlaubsgeld.

17 Moooment. Nazi-Verbrechen verharmlosen.

18 Pro und Kontra. 12-Stunden-Arbeitstag.

18 Die üblichen Verdächtigen. Ablösesummen bei Fußballern.

Demokratie & Gesellschaft

will chlos und leise Cover: Geräus ndge Ju n de rung die Bundesregie n. Die ffe ha sc ab t vertrauensra h jugend wird sic Gewerkschafts sen. las len fal ge t das nich

3 ÖGJ Aktuell. Jugendsporttag.

4 Cover. „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut!“ 8 Interview. Susanne Hofer, Vorsitzende der Gewerkschaftsjugend im hallo! Speeddate.

10 Was bewegt das Land? Die Sozialverunsicherung der Bundesregierung.

11 Was bewegt die Welt? Krieg gegen Drogen. Kampf ums Wasser.

Freizeit & Beruf

12 Leben, Lieben, Leiden. SchülerInnen-Bewegung gegen Waffen.

13 Job und Cash. ReisebüroassistentIn. 14 Sport. Ultimate Frisbee.

15 KulturUpdate. Dirk Stermann.

16 Movietime. Sommerkino-Zeit in Österreich.

16 Freestyle. Karl Marx – leicht verständlich. Haus des Geldes.

17 Webnews. „up-cyclen“ – einfach nachhaltig.

Regenradar – nie mehr nass werden.

Rubriken

2 hallo!

Speeddate: ÖGJ-Vorsitzen de Susanne Hofer spricht im hallo!

Speeddate über ihre Pläne für die Gewerkschaftsjugend, die geplante Abs chaffung des Jugendvertrauensrates und darüber, warum sie sich gewerks chaftlich engagiert.

Beruf: Chris topher Oppe l ist 22 Jahre und steht ku rz vor der Le hrabschlussprüfung zum Reisebüroas sistenten.

Das Interess e für Geogra fie und ande Kulturen sin re d für seinen Beruf wicht ig.

Impressum: Redaktion: 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1, Sekretariat (8–13 Uhr): (01) 534 44-39062. Fax: (01) 534 44100324. E-Mail: hallo@oegb.at. Chefredaktion: Mag.a Barbara Kasper. Layout: Katharina Bruckner. Herausgeber: Österreichischer Gewerkschaftsbund, 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1020 Wien, JohannBöhm-Platz 1, Tel.: (01) 662 32 96-0, Fax: (01) 662 32 9639793. E-Mail: zeitschriften@oegbverlag.at, www: http://www.oegbverlag.at. Hersteller: Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstraße 21. Verlagsort: Wien.

Herstellungsort: Neudörfl. Anzeigen werden nicht angenommen. Preise: Einzelnummer € 1,80. Jahresabo € 7,99.

Bestellungen nimmt der Verlag des ÖGB (Adr. wie oben) entgegen. DVR-Nummer: 0046655. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Gefördert durch das Bundesministerium für Familien und Jugend (Bundesjugendförderungsgesetz).

ZVR-Nr.: 576439352

F O TO S : LI S A LU X

3 Comic 9 Prof. Schlaumeier, hallo! Wie gehts? Karriere-Tipp 14 Wusstet ihr schon, dass ...

19 Cartoon

Was bewegt die Welt?

Fit in der Lehre Gewerkschaftsjugend fordert mehr Sportunterricht für BerufsschülerInnen.

BA R BA R A K A S P ER

F O TO : Ö G J

T

raditionell finden im Juni die Jugendsporttage der Ge werkschaf tsjugend Wien und der Steiermark statt. Über 5.000 Lehrlinge, SchülerInnen und interessierte Jugendliche sind in Wien zu Österreichs größtem Jugendsportfest gekommen.

Und auch im Sportzentrum Zeltweg nahmen rund 1.500 Sportbegeisterte am Jugendsporttag der ÖGJ Steiermark teil. „Mit dem Jugendsporttag haben Lehrlinge und junge ArbeitnehmerInnen zumindest einmal im Jahr die Möglichkeit, während ihrer Lehr- und Arbeitszeit verschiedene Sportarten auszuüben.

Das ist nicht nur für sie gut, sondern nützt auch den Unternehmen, wenn ihre Beschäftigten fit

und gesund sind und bleiben“, sagte Ali Dogan, Vorsitzender der Wiener Gewerkschaftsjugend.

Manuel Trausenegger, Vorsitzender der ÖGJ Steiermark, kritisiert: „Für Lehrlinge gibt es überhaupt kein Sportangebot in der Schule, und erst recht nicht in den meisten Betrieben, wo sie mehrere Tage pro Woche verbringen.“ Die Gewerkschaftsjugend fordert, dass es im Berufsschulunterricht und im Berufsleben mehr sportliche Möglichkeiten geben muss: „Sportunterricht muss an allen Berufsschulen eingeführt werden. Aber auch die Arbeitgeber sind gefragt: Sie sollten ihren Lehrlingen sportliche Freizeitaktivitäten anbieten. Denn von gesünderen Beschäftigten profitieren langfristig auch die Unternehmen.“

Das Angebot an den zwei Jugendsporttagen reicht von Fußball, Volleyball, Klettern, Zumba, Tischtennis über Bungee-Run, Rodeo-Reiten, Fitness und vieles mehr.

H

allo! Still und leise will die Bundesregierung die LehrlingssprecherInnen in den Betrieben – die Jugendvertrauensräte – abschaffen. Diese würden nicht gebraucht werden, der Betriebsrat könne alle Beschäftigten, auch die Lehrlinge und jugendlichen ArbeitnehmerInnen mitvertreten, meint Sozialministerin Beate Hartinger-Klein. Ja natürlich könnte er das. Fakt ist aber, dass sich das Prinzip „Jugendliche vertreten Jugendliche“ bestens bewährt hat. Jemand der selbst Lehrling ist, kann sich besser in

Editorial

die Situation von anderen Lehrlingen hineinfühlen als das ein 50-jähriger Betriebsrat kann. Das liegt in der Natur der Sache.

Dementsprechend kann ein Jugendvertrauensrat die Interessen Jugendlicher und die der Lehrlinge besser vertreten. Einen plausiblen Grund, warum die Bundesregierung die Jugendvertrauensräte abschaffen will, gibt es nicht. Außer, dass sie die ArbeitnehmerInnen generell schwächen wollen. Es werden ja auch nicht die KlassensprecherInnen abgeschafft und gesagt, SchülerInnen sollen sich von den Eltern mitvertreten lassen. Die Coverstory widmet sich dieses Mal der Mitbestimmung im Betrieb.

Viel Spaß beim Lesen und einen schönen Sommer!

Deine Gewerkschaftsjugend

„Die Jugend verstehen“

Hey Babo, ahnma! Da Teilzeittarzan mit‘n Overcut hat an voll smoofen Dummfall!

Vielleicht versteht euch der.

Ich wollt‘s mailden, oba de Bambusleitung funzt net.

Juni ´18

hallo!

3

Coverstory

„Wir sind hier, wir

sind laut, weil man

uns die Zukunft klaut“

Kampf ums ÜBA-leben. Das will die Regierung auch nicht.

Sie stürzt sich auf den vermeintlich schwächsten Gegner, um ihre Politik zu untermauern. „Das zeigt die rechtspolitische Einstellung der Regierung. Die Kürzungen in den ÜBAs und die Abschaffung des JVR treffen vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund.

Wir stehen hier, um Kontra zu geben“, erklärt Norbert Bucheg-

4 hallo!

Geräuschlos und leise will die Regierung den Jugendvertrauensrat abschaffen – so steht es in ihrem Regierungsprogramm. So einfach werden wir – die Gewerkschaftsjugend, Jugendvertrauensräte, Betriebsräte und viele Menschen mehr – uns das nicht gefallen lassen.

Wir werden kämpfen! ger, Betriebsratsvorsitzender bei Jugend am Werk. Aber es geht um mehr.

Angriff auf die Mitsprache.

In der FPÖ-nahen Zeitung „Zur Zeit“ wurde Betriebsräten vorgeworfen, den Tatbestand einer parasitären Existenz zu erfüllen.

2009 forderte der Ring Freiheitlicher Jugend in einer Resolution, dass sich Betriebe der Sozialpartnerschaft und lästigen Regulierungen wie dem Arbeitszeitgesetz entledigen können. Solche schäbigen Angriffe auf gewerkschaftliche Errungenschaften sind von der FPÖ alltäglich, und die ÖVP macht mit. Neben der Sozialversicherung und den Arbeiterkammern wird nun auch der JVR ins Fadenkreuz genommen.

Umfärbung? Es ist also kein Wunder, wenn der 18-jährige JVR Gabriel Klein meint: „Ohne JVR sieht es schlecht aus. Ein JVR wirkt halt und ist ein Zeichen der lebendigen Mitbestimmung.“ Denn Wählen ist wie Zähneputzen: Wenn man es nicht darf oder macht, wird’s braun. „Ein JVR ist ein Zeichen der Solidarität, und mit Solidarität kommt man immer weiter“, ergänzt er seinen Standpunkt.

Hoch die Solidarität! Auf die Unterstützung des Betriebsrats kann Gabriel bauen, wie Norbert Buchegger bestätigt: „Wir unterstützen unseren JVR gerne und geben auch Rückendeckung. Er vertritt ausschließlich die Interessen der Jugendlichen und ist ein notwendiges Glied in der Kommunikation zwischen Geschäftsleitung, Betriebsrat und Lehrlingen.“ Aktion M, M wie Mitbestimmung. Die Mitbestimmung für Jugendliche im Betrieb musste hart erkämpft werden. Das Jugendvertrauensräte-Gesetz wurde dank der Unterstützung von 51.243 gesammelten Unterschriften 1972 beschlossen. Früher bestand nur die Möglichkeit, Jugend-Vertrauenspersonen zu wählen. Erst seit Juli 2010 kön-

F O TO S : LI S A LU X

Es

ist ein Mittwoch im Mai vor dem Sozialministerium kurz vor Beginn des Ministerrats, als es zu einer lautstarken Kundgebung kam. Die Regierung kürzt den Lehrlingen über 18 in überbetrieblichen Ausbildungsstätten (ÜBA) ab September die Ausbildungsbeihilfe (DLU) auf 325,– Euro. Das schmeckt den Betroffenen und der Vertretung ganz und gar nicht. Was Carina Köpf, ehemalige Jugendvertrauensrätin ( JVR), davon hält, schmetterte sie ins Mikrofon: „Am Werk sind Lehrlingsverräter. Den Lehrlingen in den ÜBAs nehmen sie Geld weg, und mit der geplanten Abschaffung des Jugendvertrauensrats nehmen sie allen Lehrlingen auch noch ihre Stimme im Betrieb. Das schafft keinen einzigen der dringend benötigten Lehrplätze!“

VO N RO D ER I C K S C H Ö N  S Z AVA I

Coverstory

hallo!

5

Coverstory nen auch in ÜBAs so etwas wie Jugendvertrauensräte gewählt werden.

WAS HÄLTST DU VON MITBESTIMMUNG IN DER ARBEIT?

F O TO S : C H R I S T I A N R E S EI

Tino, 18, Schüler: Junge Leute haben auch etwas zu sagen. Und zumindest in einigen Bereichen sollen wir auch in der Arbeit etwas mitbestimmen können.

Marina, 25, Industriekauffrau: Ich finde es schon gut, dass es einen Jugendvertrauensrat gibt. In einer Firma habe ich schon selber gute Erfahrungen damit gemacht.

Rebecca, 22, Sozialberaterin: Wenn sie den Jugendvertrauensrat abschaffen, dann tut das mir auch nicht weh. Viele sind noch zu jung und haben wenig Ahnung wie Dinge funktionieren.

Alex, 27, 3D-Grafiker: Wenn viele Jugendliche in einem Betrieb arbeiten, finde ich es schon richtig, dass sich Lehrlinge selbst vertreten.

Ich weiß aber nicht, ob das in kleineren Betrieben sinnvoll ist.

Shanin, 20, Medizinstudentin: Ich bin eher dafür, dass sich die Jugendlichen weiter selber vertreten, auch wenn sie nicht so viel Erfahrung haben. Ein junger Jugendvertrauensrat bekommt auch eher mit, was Jugendliche denken.

Den Älteren ist das oft fremd.

(CR)

Wir wissen, was wir tun! „Ich übernehme gerne diese Verantwortung. In der Rolle des Problemlösers fühle ich mich wohl“, meint Daniel Skala. Er ist Jugendvertrauensrat bei Weidinger und Partner. An seinem Standort werden 150 Lehrlinge ausgebildet. „Der JVR gibt der Chefin Feedback betreffend Verbesserungen. Gibt es Probleme mit dem Lernen des Stoffs, treffen wir mit der Chefin Abmachungen, um das auszugleichen“, erklärt er Teile seiner Tätigkeiten selbstbewusst.

Gabriel schätzt das ähnlich ein: „Wer soll sonst wissen, was die Lehrlinge wirklich benötigen?“ Seine Kollegin im JVR, Birsen Peker, 21 Jahre alt, ergänzt: „Wir helfen bei allen Problemen.

Dabei ist es egal, ob das private Probleme der Lehrlinge sind oder Fälle wie schlechte Tools in der Werkstatt.“ Friede! Auch die Konfliktlösung ist eine wichtige Aufgabe, die erfüllt wird. Dazu Birsen: „Es gibt zwar eine Sozialberatung, aber der JVR ist für

JUGENDVERTRAUENSRATS-WAHL Wahlmöglichkeiten am Beispiel einer 4-jährigen Lehrzeit* Jugendvertrauensrats-Wahl

1. Lehrjahr

JVR-Wahl

2. Lehrjahr

JVR-Wahl

3. Lehrjahr

4. Lehrjahr

5 Jahre zwischen Betriebsratswahlen

Betriebsratswahl

Betriebsratswahl * Die JVR-Wahl findet alle 2 Jahre statt, muss aber nicht mit dem Beginn der Lehrzeit zusammenfallen.

6 hallo!

coverstory die meisten Lehrlinge dennoch die erste Anlaufstelle.“ Daniel sieht den Zusammenhalt bei der Abschaffung von Jugendvertrauensräten gefährdet: „Dadurch werden Probleme und Konflikte nur aufgeschoben. Die gute Kooperation und der Austausch zwischen den Lehrlingen, dem Betriebsrat und der Geschäftsleitung stehen auf dem Spiel.“

hat, schätzt unser politisches System – unabhängig von der Herkunft. Nur das hilft gegen Extremismus. Darum wünscht sich Norbert Buchegger einen Ausbau der Mitbestimmung: „Alles was die Demokratie stärkt, ist zu begrüßen. Je besser und ausgebauter die demokratischen Strukturen sind, desto besser ist das System in dem wir leben.“

Wahlalter senken? Ja, aber richtig! Geht es nach der Regierung, soll der Betriebsrat die Aufgaben des JVR übernehmen.

Dafür soll das Wahlalter für die Betriebsratswahl auf 16 Jahre gesenkt werden. Dass dafür aber der Jugendvertrauensrat abgeschafft werden soll, ist eine demokratische Katastrophe.

Immer vorwärts! Derzeit ist davon nichts zu spüren, wie Carina Köpf treffend bemerkt: „Der Titel Sozialministerin ist ein Wortwitz, da alle bisherigen Vorschläge das Gegenteil von sozial sind!“ Aber der Widerstand wächst weiter. „Jetzt ziehen wir weiter zum Austria Center. Dort ist eine Konferenz des Bundesvorstands des Gewerkschaftsbunds“, gab Mario Drapela das nächste Ziel des Protests an. „Wir geben auch dort den Jugendlichen eine starke Stimme und werden bei den Erwachsenen Druck machen!“

Betriebsratswahlen finden nur alle fünf Jahre statt. Da eine Lehre höchstens vier Jahre dauert, werden viele Lehrlinge von der Wahl faktisch ausgeschlossen (siehe Grafik S. 6). Und jugendliche Lehrlinge unter 16 Jahren dürfen überhaupt nicht wählen.

JVR-Wahlen finden jedoch alle zwei Jahre statt, was Norbert Buchegger verteidigt: „Gerade bei uns ist das wichtig, da die Vermittlungsrate von Jugendlichen sehr hoch ist.“ Demokratie-Werkstatt. Meist sind JVR-Wahlen der erste Kontakt mit gelebter Demokratie, was Norbert Buchegger bestätigt: „Der JVR macht Demokratie populär!

Die Wahlen wecken Interesse an allen damit verbundenen Abläufen.“ Daniel ergänzt diesen Standpunkt: „Der JVR wird sehr gut angenommen. Für jeden Lehrberuf und an jedem Standort gibt es eigene Ansprechpartner.“ Nur wer Praxis und Erfahrung mit Demokratie und Mitbestimmung

Eine Gewissheit bleibt: Kein Fußbreit wird dieser Regierung kampflos überlassen. Selbst wenn der JVR abgeschafft wird, die Jugendlichen bleiben und werden sich organisieren. „Das Vertrauen, das mir durch die Wahl entgegengebracht wird, ist schon cool“, sagt Gabriel über das Gefühl, sich für andere einzusetzen.

Nun bist aber du an der Reihe.

Unterstütze deinen JVR mit einer Unterschrift der Petition auf: www.jvrbleibt.at

Freiwillig, aber sicher!

Still und leise will die Bundesregierung eine Arbeitszeitflexibilisierung durchs Parlament peitschen – natürlich ohne genug Zeit zu geben, damit Gewerkschaften die Möglichkeit haben, den Gesetzesentwurf ausführlich zu analysieren. Da stellt sich die Frage warum? Hat die Regierung Angst vor Gegenwind? Vermutlich!

Denn was hier unter dem Stichwort „Arbeitszeitflexibilisierung“ vorgelegt wird, bringt für viele ArbeitnehmerInnen die 60-Stunden-Woche als Normalfall und Abhängigkeit von den Befehlen des Arbeitgebers.

Nur die zynischsten unter den Wirtschaftsvertretern können da von einem Freudentag für ArbeitnehmerInnen sprechen. Dass der Gesetzesentwurf auf einem Papier, auf das sich die Sozialpartner geeinigt hätten, beruht, ist falsch. Die Gewerkschaft hat dem Papier voriges Jahr eben nicht zugestimmt, weil es für ArbeitnehmerInnen viele Nachteile enthielt. In Zukunft soll trotzdem bis zu 12 Stunden gearbeitet werden dürfen – freiwillig natürlich. Davon kann aber nicht die Rede sein, wenn ich begründen muss, warum ich Überstunden ablehne, und warum meine Interessen über denen des Arbeitgebers stehen. Da werden ArbeitnehmerInnen den Kürzeren ziehen. Den Kürzeren ziehen sie auch, wenn sie aufgebaute Überstunden als Freizeit konsumieren wollen – denn ArbeitnehmerInnen können nicht selbst entscheiden, der Arbeitgeber muss zustimmen. Überstundenzuschläge sollten erhalten bleiben, beteuerte die Regierung. Fail! Wer Gleitzeit hat, fällt künftig um die Überstundenzuschläge für die 11. und 12. Stunde um.

Noch Fragen?

Die Kamikatze

hallo! speeddate

„Ich bin mit Herzblut dabei!“ Susanne Hofer ist seit Ende Mai die erste weibliche Vorsitzende der Gewerkschaftsjugend (ÖGJ). Was ihre Pläne sind, und warum sie sich engagiert, erzählt sie im hallo!-Speeddate.

BA R BA R A K A S P ER

Was bedeutet es für dich, Vorsitzende der größten politischen Jugendorganisation zu sein? Das ist schon sehr aufregend. Ich darf quasi das Sprachrohr für 140.000 Mitglieder unter 30 Jahren sein. Das ist natürlich auch eine große Verantwortung, der ich mich aber gerne stelle.

Du bist die erste Frau an der Spitze der ÖGJ. War das nicht schon längst überfällig? Es war schon sehr lange an der Zeit für eine Vorsitzende. Aber allein schafft man ohnehin keine Erfolge, wir sind ein super Team, und ich bin mit meinem ganzen Herzblut dabei.

Was sind die wichtigsten Themen, die du angehen wirst?

Die türkis-blaue Regierung glänzt

8 hallo!

Die Bundesregierung will das Wahlalter bei Betriebsratswahlen auf 16 senken, dafür den Jugendvertrauensrat abschaffen. Ist das ein Argument? Das eine hat für uns mit dem anderen nichts zu tun. Dass das Wahlalter für Betriebsratswahlen gesenkt werden soll, fordern wir schon lange. Da sind wir auch dafür. Wir würden sogar weiter gehen, und alle im Betrieb Beschäftigten zur Wahl zulassen, unabhängig vom Alter. Den Jugendvertrauensrat deswegen abzuschaffen, halten wir für eine schlechte Idee. Denn er kostet nichts, bringt aber enorm viel für die Lehrlinge, die jungen Beschäftigten und für das Unternehmen.

Das Prinzip „Jugendliche vertreten Jugendliche“ hat sich bewährt.

Der JVR agiert als Bindeglied zwischen Lehrlingen und Vor-

gesetzten und kann hier vermitteln und Probleme im Vorhinein abfangen.

Wie wollt ihr die Regierung umstimmen, den Jugendvertrauensrat nicht abzuschaffen? Die ersten Proteste und Aktionen gab es von uns bereits Anfang des Jahres. Aktuell nutzen wir jede Gelegenheit, um auf das Vorhaben der Regierung aufmerksam zu machen. Dazu haben wir auch eine Petition gestartet, die man mit seiner Unterschrift auf www.jvrbleibt.at unterstützen kann. Derzeit liegen wir bei rund 9.000 Unterschriften. Ganz wichtig für uns ist jetzt aber auch, Aufklärungsarbeit zu leisten. Viele wissen gar nicht, dass es einen Jugendvertrauensrat gibt oder was er macht. Das müssen wir jetzt verstärkt nach außen vermitteln, um die Solidarität der breiten Gesellschaft zu bekommen.

Wie bist du zur Gewerkschaftsjugend gekommen?

Ich hab mich bereits in meiner Schulzeit bei der SchülerInnenvertretung engagiert, weil mir Gerechtigkeit immer schon sehr wichtig war. Deshalb bin ich später zur Gewerkschaftsjugend in der Steiermark gegangen, weil man wirklich etwas umsetzen kann und sich hier für Lehrlinge und junge ArbeitnehmerInnen stark macht.

F O TO : LI S A LU X

mit Angriffen auf die ArbeitnehmerInnen. Uns betreffen z. B. die Kürzungen bei der überbetrieblichen Lehrausbildung oder die geplante Abschaffung des Jugendvertrauensrates. Das werden wir uns nicht gefallen lassen. Ein wichtiges Thema ist aber auch, die Qualität in der Lehrlingsausbildung zu verbessern und die Lehrlingsentschädigungen zu erhöhen.

Wir fordern mindestens 850 Euro im 1. Lehrjahr, denn auch junge Menschen müssen sich ihr Leben leisten können.

ÖGJ-Termine

hallo! extraservice

☞ 6.–8. Juli 2018

Hallo, wie gehts?

ÖGJ-Action-Weekend in Velden am Wörthersee jugend@oegb.at

Europa kennen und lernen

F O TO : DAV I LE S / P H O TO C A S E . D E

Du wolltest immer schon mal ein paar Monate deine Tapas in Spanien genießen? Oder doch lieber Köttbullar in Schweden?

Die EU macht ’s möglich! Das Erasmus+-Programm fördert den Austausch von Lehrlingen und SchülerInnen in ganz Europa. Ein Aufenthalt dauert zwischen 2 Wochen und 12 Monaten und du bekommst dabei finanzielle Unterstützung. Wenn dein Betrieb oder deine Schule an

diesen Programmen teilnimmt, kannst du also einen Teil deiner Ausbildung oder ein Praktikum in einem anderen europäischen Land absolvieren. So lernst du eine andere europäische Kultur und Sprache kennen und entwickelst dich sowohl beruflich als auch persönlich weiter.

Wenn dich das reizt, informiere dich, ob sich dein Betrieb oder deine Schule an Erasmus+ beteiligt.

Und dann heißt es: Koffer packen!

(TS) Weblink: bildung.erasmusplus.at

Professor Schlaumeier Lieber Prof. Schlaumeier!

Ich heiße Melanie, bin Lehrling und wollte mal grundsätzlich wissen, was passiert, wenn ich in meinem Urlaub krank werde. Muss ich meine Urlaubstage verbrauchen, wenn ich im Urlaub krank werde? Das wär sehr ungerecht, finde ich.

Liebe Grüße, Melanie Liebe Melanie, wenn du ausgerechnet im Urlaub krank wirst, ist das sehr ärgerlich.

Du musst dir aber keine Sorgen um

deine Urlaubstage machen. Am besten gehst du gleich zum Arzt, besorgst dir eine Krankmeldung und gibst deinem/r ArbeitgeberIn oder ChefIn Bescheid.

Bist du länger als drei Tage krank, werden dir für diese Tage keine Urlaubstage abgezogen. Erkrankst du im Ausland, benötigst du außerdem eine behördliche Bestätigung, dass der behandelnde Arzt tatsächlich ein zugelassener Arzt ist. Lässt du dich in einem öffentli-

Benjamin Schulz ist 28, Vorsitzender der GPAdjp-Jugend Wien und kämpft für den Erhalt des Jugendvertrauensrats (JVR).

Aktionen: Die Protestaktion vor dem Parlament kam sehr gut an, so erreichten wir 115.000 Personen. Wir haben Flyer verteilt und Fotoaktionen mit Lehrlingen gemacht.

Unterstützung: Wenn die Leute wissen, was der JVR macht, werden wir voll unterstützt. Bei vielen Aktionen waren die Rückmeldungen sehr positiv.

Weiter geht’s …mit Straßenaktionen! Die gesamte Gewerkschaftsjugend sammelt Unterstützungsunterschriften.

Warum du? Ich war JVR in der Fernwärme Wien. Lehrlingen bei Problemen unter die Arme greifen zu können, waren prägende Momente für mich, deshalb bin ich aktiv. chen Krankenhaus behandeln, fällt diese Bestätigung weg. Und Achtung: Dein Urlaub verlängert sich nicht um die Krankenstandstage, das ursprünglich vereinbarte Urlaubsende bleibt unverändert aufrecht. Wenn du den Urlaub verlängern willst oder erneut in den Urlaub gehen willst, musst du das wie üblich mit deinem Chef oder deiner Chefin vereinbaren.

Alles Gute, schönen Urlaub und schönen Sommer!

Dein Prof. Schlaumeier

hallo!

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Was bewegt das land?

Es hat Jahrzehnte gedauert, das Sozialversicherungssystem in Österreich aufzubauen. Heute zählt es zu den besten der Welt, genauso wie die medizinische Versorgung für alle. Die Frage ist, ob das so bleibt?

F P

Die neue Bundesregierung bläst zur Jagd auf die Errungenschaften der Sozialversicherung und damit auf eine der Speerspitzen des österreichischen Sozialstaats.

Alle Versicherten sollen die gleichen Leistungen bekommen, heißt es aus dem Sozialministerium. Die zuständige Ministerin Beate Hartinger-Klein plädiert für Einsparungen in der Verwaltung und für Reformen. Auch der Hauptverband der Sozialversicherungsträger begrüßt Reformen und Verbesserungen im Sinne der Versicherten – aber nicht die Zerschlagung des ganzen Systems zum Vorteil der Unternehmer.

ArbeitnehmerInnen müssen selbst verwalten dürfen. Die 21 Sozialversicherungen sollen auf fünf zusammengelegt werden, die Selbstverwaltung soll bleiben, aber die Arbeitgeber mehr Stimmrecht bekommen. Das ist unverständlich, gehören die Krankenkassen doch den Versicherten, den ArbeitnehmerInnen, die dort ihre Beiträge einzahlen. Deshalb ist es auch logisch, dass die Versicherten die Mehrheit in den Gremien der Gebietskrankenkassen haben und die Leistungen selbst verwalten.

Das will die Bundesregierung jetzt ändern und den Arbeitgebern gleich viel Stimmrecht geben.

S c h l e c h t e re L e i s t u n g e n befürchtet. Bernhard Achitz, Leitender Sekretär im ÖGB und stv. Vorsitzender des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger, sieht in den Reformen Nebelgranaten, die von den Verschlechterungen im Gesundheitssystem ablenken sollen: „Zwei Drittel aller Leistungen haben wir bereits vereinheitlicht – und zwar so, dass es für die Versicherten bessere Leistungen gibt als vorher.

Damit wird jetzt leider Schluss

hallo! ls und ihrem Man kann von den britischen Roya Harry eine Trara halten was man will. Dass Prinz ist ein wichtihat, t irate gehe erin rikan ame Afro igen zum USges Signal wie die Wahl eines Farb Präsidenten.

sein, denn je größer der Einfluss der Arbeitgeber, desto eher ist mit Leistungskürzungen zu rechnen.

Der Unterschied zwischen Beamten und GebietskrankenkassenVersicherten wird noch größer werden, als er ohnehin schon ist.“

Die AUVA. Bei der allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) sollen 500 Mio. Euro eingespart werden – 40 Prozent des Gesamtbudgets. „Selbst wenn man alle sieben AUVA-Spitäler und vier Rehabilitationszentren schließen würde“, so der oberste Chef der Unfallchirurgen, Christian Fialka, „könnte man nur 370 Millionen Euro einsparen.“ Detail am Rande: Hartinger-Klein hatte sich zwei Jahre vor der Nationalratswahl als AUVA-Generaldirektorin beworben, den Posten aber nicht bekommen. Ein Schelm, wer späte Rache vermutet. Sicher ist, die AUVA wird über Beiträge der Arbeitgeber finanziert. Und die will die Regierung zugunsten der Unternehmer massiv senken.

Knallo!

Donald Trump zerstört alles, was ihm nicht gefällt. Er kippte das Pariser Klimaabkomme n, den Ira n-A tom ver tra g un d wu rde gerade noch gehindert , das nordamerikanische Freihandelsabko mmen NAFTA aufzukündigen. Das Vertra uen für zukünftige internationale Vereinbar ungen wird damit geschwächt.

FOTO: ÖGJ

Akute Sozialver(un)sicherung

Was bewegt die Welt?

Kampf ums Wasser Sauberes Trinkwasser wird immer knapper auf unserem Planeten. Schon jetzt versuchen Großkonzerne, sich die Rechte am Trinkwasser zu sichern.

☞

Auch wenn unser Planet zu 70 Prozent mit Wasser bedeckt ist, sind nur drei Prozent davon Süßwasser. Der Großteil davon ist an den Polen tiefgefroren. Nur der kleinste Teil steht uns als Trinkwasser zur Verfügung.

Wasser in Hand von Großkonzernen. Durch den Klimawandel kommt der Wasserkreislauf der Erde schon jetzt durcheinander. Umweltverschmutzung und Raubbau an der Natur machen es schlimmer. Das Wasser gerät auch immer mehr in die Hand von Großkonzernen wie Nestlé

F P

und Coca Cola. Dabei haben fast 900 Millionen Menschen auf der Erde heute keinen Zugang zu sauberem Wasser. Die Großkonzerne sichern sich rund um den Globus die besten Quellen, füllen das Quellwasser ab und verkaufen es zum vielfachen Preis an die Bevölkerung – ein Milliardengeschäft.

Wenn immer mehr Quellen privatisiert werden, verliert der Staat die Kontrolle über ein lebenswichtiges Gut.

Menschrecht vs. Profit. Wasser muss ein Menschenrecht bleiben.

Denn wenn die großen Unternehmen erst einmal die Wasserver-

sorgung kontrollieren, können sie ganze Staaten unter Druck setzen. Und damit verliert auch die Demokratie ihre Grundlage, denn Unternehmen haben keine Verfassungen, die Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit garantieren.

Dort zählt nur der Profit.

Kampf gegen Drogen Seit Jahren tobt in Mexiko der „Krieg gegen Drogen“. Die Folgen sind furchtbar.

Trotzdem setzt auch der philippinische Präsident Duterte auf Härte.

F O TO S : F LI C K R . CO M ; W I K I P ED I A . CO M

☞

Dabei sterben in Mexiko 80 Menschen pro Tag durch Gewalteinwirkung. Das ist nur die Spitze des Eisbergs. Rund 35.000 Menschen gelten derzeit als vermisst. Dabei gehen zahlreiche Opfer auf Kosten der korrupten Polizei und des Militärs.

Im großen Stil werden Menschen festgenommen, gefoltert und oft getötet.

Zur falschen Zeit am falschen Ort. Die Kartelle setzen auf Brutalität, die abschrecken soll. Während junge Männer zwi-

R -S

schen die Fronten geraten oder beim Versuch sterben, „Karriere“ zu machen, verschwinden unzählige junge Frauen durch illegalen Menschenhandel oder werden getötet. Oft besteht kein Interesse der Polizei, die Taten aufzuklären.

„Oplan Tokhang“. Operation „Anklopfen und Fragen“ heißt der Anti-Drogen-Krieg auf den Philippinen. Meist klopfen Todes-Schwadrone an und die Fragen stellen Gewehre. Rund 13.000 Menschen wurden in den letzten zwei Jahren dabei getötet.

Präsident Duterte lehnt eine Aufklärung der Verbrechen ab. Wie in Mexiko sind die Menschenrechte nichts mehr wert. Donald Trump mag das und lobt Duterte für seine Politik. Dabei müsste Trump nur nach Süden schauen, um zu sehen, was sinnlose und brutale Staatsgewalt anrichtet. Gewalt erzeugt immer Gegengewalt.

hallo!

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leben, lieben, leiden

Die Waffen nieder!

Emma González ist die Stimme einer SchülerInnen-Bewegung, die sich gegen einen übermächtigen Gegner stellt: die US-Waffen-Lobby. Hintergrund ist eine erschütternd lange Liste von Massakern an Schulen.

T H O M A S S T I E G M A I ER

Eine Liste der Schande. Allein seit 1999 gab es weit über 200 Schießereien mit Toten an USSchulen. Viele Hunderte SchülerInnen und LehrerInnen wurden ermordet. 17 dieser Toten besuchten Emma González’ Schule in Parkland, Florida. Doch das ist Teil des nationalen Waffenwahns.

Im Jahr 2017 wurden über 15.000 Menschen durch Waffen getötet, 31.000 weitere verletzt.

Land der Cowboys. Die Zahl der Waffen-Toten in den USA ist mit Abstand die höchste in der westlichen Welt. Ein Hauptgrund dafür ist, dass Waffen dort sehr

12 hallo!

einfach und schnell zu bekommen sind. Die fatalen Folgen: Einerseits werden diese Waffen sehr oft für alle möglichen Verbrechen und eben solche Amokläufe verwendet. Andererseits ist die Todesrate gerade im eigenen Familienkreis am höchsten!

Denn nicht nur bei Beziehungsstreits wird „im Affekt“ zur Waffe gegriffen. Vor allem Kinder werden allzu häufig Opfer oder sogar TäterIn, wenn sich beim Spielen mit Daddys Pistole ein Schuss löst.

Lobbyisten des Todes. Waffen sind ein verdammt gutes Geschäft. Deshalb gibt es auch finanzkräftige Gruppen, die dafür sorgen, dass es eben nicht zu strengeren Waffengesetzen kommt. Die bekannteste dieser Gruppen ist die National Rifle Association (NRA). In den vergangenen Jahrzehnten hat es die NRA geschafft, eine Vielzahl von PolitikerInnen beider großen Parteien (Republikaner und Demokraten) als ihre Fürsprecher zu gewinnen. Als Gegenleistung

fließt die dementsprechende finanzielle Unterstützung. So hat es die NRA ein ums andere Mal geschafft, den Kongress und sogar einige Präsidenten – natürlich auch Trump – auf Linie zu bringen. Das Geschäft mit dem Tod geht ungehindert weiter.

Neue Protestkultur. Doch Hunderttausende SchülerInnen, angeführt von Emma González und vielen anderen AktivistInnen, lassen sich das nicht länger gefallen. Sie fordern striktere Waffengesetze und protestieren so stark wie nie zuvor! Es gab nach dem mass-shooting in Parkland spontane Kundgebungen mit kämpferischen und bewegenden Reden.

Beim walkout haben im ganzen Land unzählige SchülerInnen gleichzeitig ihre Schulen verlassen. Und der March for our Lives, bei dem es in den ganzen USA Protestmärsche gab, war einer der größten und meistbeachteten Proteste, die Amerika seit Jahrzehnten gesehen hat. Emmas Gesicht ist ein Zeichen der Hoffnung auf ein besseres Morgen.

F O TO : M A RC H F O R O U R LI V E S R A LLY D C

S

tell dir vor, du gehst in die Schule wie jeden Tag. Aber es ist kein friedlicher Ort zum Lernen. Denn im Hinterkopf ist immer der Gedanke: Heute kann es bei uns passieren! „Es“ ist im Fall von US-amerikanischen Schulen die Gefahr, dass irgendein Typ mit einem Schnellfeuergewehr deine Schule stürmt und dich und viele deiner FreundInnen erschießt.

Mehr über das istentIn Berufsbild Reisebüroass auf: www.oegj.at

ReisebüroassistentIn

„

job und cash

Mit jeder Reise, die ich organisiere, lerne ich Neues.

“

Christopher Oppel (22) steht bei TUI in seinem 3. Lehrjahr zum Reisebüroassistenten kurz vor der Abschlussprüfung. Eine Mischung aus Abenteuer und Entspannung macht für ihn den perfekten Urlaub aus. Sein absolutes Traumziel: Neuseeland.

LI S A S Z A DA I

Was sind die Aufgaben eines Reisebüroassistenten? Ich bin sozusagen der Vermittler zwischen den Kunden und den Reiseveranstaltern. In persönlichen Gesprächen finde ich heraus, wie sich mein Kunde den Urlaub genau vorstellt, berate ihn und stelle dann das passende Angebot zusammen. Das kann eine Pauschalreise sein oder auch eine individuell zusammengestellte Reise mit Flug, Transfer und einem oder mehreren Hotels.

Wichtig ist auch, dass ich meine Kunden über die Einreisebestimmungen in ein Land oder über spezielle Impfvorschriften aufkläre.

Welche Eigenschaften sind für die Ausbildung wichtig?

Die Bereitschaft Neues zu lernen und das Interesse für Geografie und andere Kulturen sollte man mitbringen. Für Beratung und Verkauf ist es auch wichtig, eine offene Persönlichkeit zu haben und auch in schwierigen Situationen freundlich und ruhig zu bleiben.

F O TO : LI S A LU X

Wirtschaftsfaktor Die Lehre zum/zur ReisebüroassistentIn dauert drei Jahre. Im 1. Lehrjahr beträgt die Lehrlingsentschädigung 543 €, im 2. Lj. 705 € und im 3. Lj. 994 €. Neben der Ausbildung in einem Reisebü-

Ist die Arbeit stressig? Zu den Hauptbuchungszeiten oder jetzt im Sommer mit den Last-MinuteReisen kann es schon sehr stressig werden. Dann kommen einfach viele Anfragen gleichzeitig herein. Wichtig dabei ist vor allem, organisiert zu arbeiten, damit man nicht den Überblick verliert.

Reisen bekomme ich von meinem Arbeitgeber TUI fünf Dienstreisetage im Jahr zur Verfügung gestellt. Voriges Jahr sind wir nach Dubai geflogen, haben in Kambodscha unter anderem den Angkor Wat Tempel besucht und auch noch eine Nacht in Bangkok verbracht. Das war sehr cool!

Was macht dir am meisten Spaß? Mein Beruf ist sehr abwechslungsreich. Mit jeder Reise, die ich organisiere, kann ich Neues dazulernen. Interessant finde ich, wenn eine herausfordernde Anfrage kommt und ich etwas tüfteln kann. Es ist super, wenn alles klappt und der Kunde zufrieden ist. Am besten finde ich aber die Agent-Tours. Das sind Reisen, die von den Reiseveranstaltern speziell für Mitarbeiter im Reisebüro organisiert werden.

Bei einer solchen Reise lernt man die Hotels näher kennen und natürlich auch das jeweilige Land, die Kultur und die Leute. Das hat den Vorteil, dass man sich durch die eigene Erfahrung viel leichter beim Verkaufen tut. Für diese

Bekommst du Fernweh, wenn du jeden Tag den Urlaub von anderen buchst? Manchmal schon, aber ich freue mich dann einfach umso mehr auf meinen eigenen Urlaub. Seit ich im Reisebüro arbeite, reise ich auch viel mehr. Heuer fahre ich nach Kreta in einen wunderschönen Ort am Meer mit den typischen engen Gassen. Dort kann man wunderbar entspannen, aber auch Party machen.

ro wird in der Berufsschule das Basiswissen über unterschiedliche Länder, z. B. ihre Sehenswürdigkeiten oder die Einreisebestimmungen, vermittelt. Wesentliche Fächer sind aber auch berufsbezogenes Englisch, (computerunterstützte) Touristik und Rechnungs-

wesen. Im 1. und 2. Lj. findet der Unterricht an jeweils zehn und im 3. Lj. an acht aufeinanderfolgenden Wochen in Wien statt. Das hat den Vorteil, dass man auch außerhalb der normalen Schulferien auf Urlaub gehen kann, meint Christopher.

hallo!

13

sport

Die Erde ist eine Scheibe Im Ultimate Frisbee ist Fairplay ein zentraler Gedanke, Zweikämpfe sollen ohne Berührung auskommen und SchiedsrichterInnen gibt es nicht.

C H R I S T I A N R E S EI

Zwei Teams. Es gibt zwei Teams zu je sieben SpielerInnen. Das Ziel

ist, die Scheibe – durch Pässe an den GegnerInnen vorbei – in die Fangzone am Ende des fußballplatz-langen Spielfelds zu bringen.

Fällt das Frisbee zu Boden oder wird es abgefangen, ist die gegnerische Mannschaft dran.

Spielaufbau erinnert an Fußball. Aus der Tiefe des Raums über die Flügel, oder auch mal durch die Mitte, Hauptsache nach vorne. Und wie beim Basketball, sollen Zweikämpfe ohne körperliche Berührungen auskommen.

Berühmt ist das Ultimate Frisbee auch für den sogenannten „Spirit of the Game“: Fairplay und Verantwortung. Es gibt keinen/ keine SchiedsrichterIn, strittige Entscheidungen müssen sich die

Wusstest du schon, dass ... … der aus Brooklyn (New York) stammende Rapper Jay-Z im Alter von zwölf Jahren seinen eigenen Bruder angeschossen hat, da dieser ihm einen Ring gestohlen hatte. Rechtliche Auswirkungen gab es keine, sein Bruder unternahm diesbezüglich nichts.

… der Begriff Orthorektiker Menschen bezeichnet, die auf die richtige Ernährung fixiert sind. Betroffene überlegen ganz genau, ob und welche Nahrung sie zu sich nehmen, woher die Nahrungsmittel stammen und ob sie bestimmte Inhaltsstoffe enthalten.

… freilaufende Elefanten im Schnitt nur zwei Stunden pro Tag schlafen und somit die Säugetiere mit dem geringsten Schlafbedürfnis sind.

Mannschaften untereinander ausmachen. Und bei jedem Turnier wird der oder die fairste SpielerIn geehrt.

Turniere. Auch bei uns finden mittlerweile viele Turniere statt – etwa jeden Mai das Vienna Springbreak. Immerhin 450 SpielerInnen haben heuer daran teilgenommen. Ernst und Ehrgeiz stehen bei Ultimate Frisbee jedenfalls nicht im Mittelpunkt – es fühlt sich eher nach einem Musikfestival denn einem Sportevent an.

Infos gibt es beim Österreichischen Frisbee Sportverband: www.oefsv.at

… Mahershala Ali als erster muslimischer Schauspieler 2017 einen Oscar gewann. Er erhielt die Auszeichnung für seine Nebenrolle in dem Drama „Moonlight“.

… das erste Foto auf Instagram von Mitbegründer Kevin Systrom am 17. Juli 2010 gepostet wurde.

Darauf ist ein Golden Retriever zu sehen.

F O TO : F LI C K R . CO M

W

er das Frisbee erfunden hat und wann genau, darum ranken sich Legenden.

Eine handelt von zu Flugscheiben umfunktionierten kleinen Kuchenformen der US-„Frisbie Pie Company“ in den 1940erJahren. Um 1968 entwickelten dann amerikanische Studenten die Sportart Ul timate Frisbee rund ums fliegende Plastikwurfgeschoß. Die Regeln sind simpel und vielen Menschen bereits aus anderen Sportarten geläufig: Mit dem Frisbee in der Hand dürfen SpielerInnen nicht laufen, Punkte werden in der Endzone erzielt, wie beim American Football.

kulturupdate

hallo!-Gewinnspiel:

Stermann touren Grissemann und programmen heut mit ihren Kabaret esländer. er durch die Bund 2 Tickets 3x ch eu für t hallo! ha 30. Juli ein bis eib bekommen. Schr , bei welchem .at gb oe @ llo ha Mail an dabei sein willst Auftritt und wo du eils 2 Tickets. Die und gewinne jew t ihr hier: de fin ine Term rissemann.at n-g www.sterman

„Man ist oft

gar nicht lustig“

Nächstes Jahr feiern Christoph Grissemann und Dirk Stermann 30 Jahre Zusammenarbeit. Jeder kennt sie aus Radio, Fernsehen und Internet. hallo! traf Dirk Stermann zum Interview.

F R A N KO P E T R I

F O TO : U D O LEI T N ER

Du machst mit Grissemann seit 2007 Willkommen Österreich im ORF. Wie schafft man es, so lange lustig zu bleiben?

Man ist oft gar nicht so lustig.

Einem Fleischer macht es auch nicht jeden Tag Spaß, Schweine zu schlachten. Es ist halt ein Beruf und man versucht, es so gut wie möglich zu machen. Meine Verwandten aus dem Ruhrgebiet haben wesentlich härter gearbeitet, und ich darf in Wien wohnen auch noch.

Wie viele Gagschreiber arbeiten für euch? Für Willkommen Österreich haben wir sechs GagSchreiber und noch zwei bis drei Leute, die sich ORF-Sendungen anschauen und etwas Lustiges suchen. Das ist eigentlich der härteste Job für die Sendung.

Wen würdet ihr gar nicht in die Show einladen? Keine

aktiven Politiker. Sonst müsste man die anderen ja auch einladen.

ßen. Und jetzt schreibe ich gerade meinen vierten Roman.

Ihr überschreitet oft die Grenzen politischer Korrektheit. Was sind eure Grenzen?

Wenn persönliches Leid dahintersteht. Jeder hat das Recht darauf, dass man sich über ihn lustig macht. Aber man will ja niemanden kränken. Man muss nicht für jeden Witz seine Großmutter verkaufen. Wenn doch mal was passiert, können wir die schlimmsten Dinge noch rausschneiden, weil die Sendung ja einen Tag vorher aufgezeichnet wird.

Wieso wirst du nicht österreichischer Staatsbürger? Ich würde gerne wählen dürfen und diese Frage stellt sich mir demnächst, weil ich schon so lange nicht mehr in Deutschland gemeldet bin, und ich bald das aktive Wahlrecht dort verliere. Aber ich finde Staatsbürgerschaften eigentlich grotesk und veraltet – so wie Festnetztelefon. Aber da wo man lebt, sollte man wählen dürfen und der Pass ist eigentlich wurscht.

Was kannst du besonders gut neben Kabarett? Ich kann gut schnell schreiben. Ich mache ja auch Kolumnen und das geht sehr schnell. Und ich kann auch sehr schnell essen ohne zu bei-

Was ist deine Botschaft für junge Menschen? Legt mal das Handy aus der Hand und macht wieder was Analoges. Und nicht verrückt machen lassen, was aus euch wird. Fahrt die Antennen aus, was euch interessiert, und bewegt euch dahin.

hallo!

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In ganz Österreich gibt es ein breites Sommerkino-Angebot.

Wenn der Schweiß das T-Shirt an den Körper klebt, wenn das Thermometer auf jenseits der 30 Grad klettert, zieht es Cineasten raus ins Freie. Sommerkino statt schnöde Kinosäle lautet dann das Motto. Kein Wunder, in den vergangenen Jahren haben sich die österreichischen Sommerkinos zu einem Pflichttermin für alle FilmfreundInnen entwickelt. Doch wohin? Um alle aufzuzählen, fehlt

Filmstars unter Sternen schauen es der hallo!-Redaktion an dieser Stelle an Platz. Wir haben aber einige Tipps zusammengetragen.

Massig Angebot gibt es in Wien: Das herrlich surreale „Kino wie noch nie“ bietet alles von Klassikern bis Arthaus. Super hip ist das „Kino am Dach“ der Stadtbibliothek. Ferienstimmung bereitet das Kino im Sand bei der Hermann-Strandbar, und allzeitige Klassiker sind das „Sommerkino in der Arena“ und das durch die Stadt wandernde und komplett kostenlose „Volxkino“ (siehe unten). Was Wien kann, kann Tirol natürlich schon längst. Ein Highlight ist das „Sommerkino im Riesen“ der Kristallwelten in Wattens. Im Juli und August heißt es im „Moviemento Sommerkino“ in Linz: Film ab! In St. Pölten gibt es das Open-Air-Kino am Rathausplatz, in Salzburg das „Akzente-Kino“, in Graz wird die Murinsel bespielt und Klagenfurt lädt zum „Volkskino Open-Air“ in den Burghof. (DN)

Freestyle

Kino-Neustarts Akzente-Filmfestival

Karl Marx – leicht verständlich

Auch dieses Jahr laden die Akzente-Jugendinfo, das Jugendbüro der Stadt Salzburg und das Stadtwerk in Lehen zum kostenlosen Freiluftkino ein. Auf dem Programm stehen jugendgerechte Kino-Highlights. Ein gutes Programm für laue Sommernächte sollte also garantiert sein! jugendinfo.akzente.net (DN)

Vor 200 Jahren wurde einer der wichtigsten Denker geboren: Karl Marx! Seine Schriften und Aussagen werden geliebt oder verteufelt, kalt lassen sie niemanden. Wer mitdiskutieren will, wird mit dem Buch „Karl Marx“ der Reihe „Philosophie für Einsteiger“ bestens bedient. Marx’ Schaffen wird mit Zeichnungen verdeutlicht, die die Denkansätze erklären. Verknüpft wird dies mit Porträts und Theorien anderer Denker, die widersprechen oder auf seinem Werk aufbauen. Man muss kein/e MarxistIn sein, um zu bemerken: Einige seiner Aussagen sind aktueller als je zuvor. (RSS) Ansgar Lorenz; Reiner Ruffing: Karl Marx – Philosophie für Einsteiger www.besserewelt.at

Open-Air-Kurzfilme Das Open-Air-Kurzfilmfestival dotdotdot in Wien zeigt ein weitreichendes Programm an Kurzfilmen.

Podiumsdiskussionen und Workshops laden zudem zum Mitdiskutieren und Mitmachen ein. Das Festival setzt auf ein möglichst diverses Publikum – je vielfältiger desto besser, lautet das Motto. dotdotdot.at (DN)

Volxkino Seit 29 Jahren ist das Volxkino ein mobiles Filmfestival, das durch ganz Wien wandert und noch dazu nichts kostet.

Gezeigt wird ein ausgewähltes Filmprogramm mit preisgekrönten und internationalen Filmproduktionen der vergangenen Jahre sowie Filmfestivalerfolge aus der ganzen Welt. Die Vorstellungen finden an ungewöhnlichen Orten wie in Parkanlagen, zwischen Gemeindebauten, auf öffentlichen Plätzen und Märkten, am Gürtel oder am Stadtrand statt. Programm: volxkino.at (DN)

16 hallo!

Haus des Geldes Eine Gruppe aus Dieben, Killern und Hackern tut sich unter Regie von Sergio Marquina (Álvaro Morte) zusammen und plant den größten Bankraub der Weltgeschichte. Ziel ist, in die spanische Notendruckerei einzubrechen, Geiseln zu nehmen und so lange Geld zu drucken, bis sie zwei Milliarden Euro beisammenhaben. Jeder Schritt ist bis ins letzte Detail durchgeplant, für jede mögliche Wendung gibt es einen Plan.

Sergio ist ein Genie. In seiner Vorstellung lässt sich alles menschliche Verhalten ausrechnen und vorhersehen. Netflix hat bereits zwei Staffeln der erfolgreichen spanischen Panzerknacker-Serie „Haus des Geldes“ abgedreht. Die dritte Staffel kommt 2019. (BK)

F O TO S : A F T ER I M AG E P RO D U C T I O N S ; KO LLEK T I V; VO L X K I N O

movietime & freestyle

news und trends

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+ + + + Arbeitszeitverkürzung + + Urlaubsgeld + Eis-Schlecken in der Sonne - Kürzungen bei ÜBA-Lehrlingen - - Jugendvertrauensrat abschaffen - - - der generelle 12-Stunden-Tag

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Web-News

F O TO : X EN I A _ G RO M A K / P H O TO C A S E . D E

Nie mehr nass werden Es passiert oft, dass man sich den Wetterbericht vorher genau angeschaut hat und plötzlich kommt man doch ins Gewitter und wird pitschnass.

Mit der kostenlosen RegenRadar-App von WetterOnline (www.wetteronline.de) kann das nicht mehr passieren. Mit der App sieht man genau, wo die Gewitterzellen stehen und in welche Richtung sie ziehen.

Voraussetzung ist, dass die Standortfunktion eingeschaltet ist. Die App liefert ein dynamisches Bild von Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Ihr könnt den Regenfilm nicht

Moooment!

Nicht dumm stellen, (ge)denken!

Empörung! „Verharmlosung der Nazi-Gräuel“! „NS-Vergleich“! So waren die Reaktionen der Regierungsspitze nach dem Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus Anfang Mai. Was war los? Michael Köhlmeier, Schriftsteller aus Vorarlberg, hielt die Festrede zum Gedenken an die Opfer der Nazi-Verbrechen. Dabei warf Köhlmeier der FPÖ vor, ständig mit dem Gedankengut der Nazis zu spielen. Er, Köhlmeier, wolle sich nicht dumm stellen und so tun, als ob er das nicht wüsste. Daher sprach er die Gefahr klar an: „Erst wird gesagt, dann wird getan“, sagte er in Hinblick auf rassistische Hetze. Und dann der Satz,

nur 90 Minuten in die Zukunft abspielen lassen, sondern auch in die Vergangenheit. Dann wisst ihr fast auf den Kilometer genau, wo es geregnet hat. Und man kann das Tool auch so einstellen, dass die Unwetterwarnungen als Meldungen aufs Handy kommen.

Damit bist du dein eigener Wettergott. (FP)

Einfach nachhaltig Was tun mit kaputten Jeans? Zu was kann Kaffeesatz noch verwendet werden? Wie mache ich Hustenzuckerl selber? Auf diese drei und noch viel mehr Fragen gibt das Ideenportal www.smar ticular.net die passenden Antworten. Die guten Anleitungen machen es einfach, die gezeigten

über den sich Bundeskanzler Kurz empörte: „Auch damals hat es schon Menschen gegeben, die sich damit brüsteten, Fluchtrouten geschlossen zu haben.“ Das, so Kurz, würde ihn mit Nazi-Helfern gleichsetzen. Doch auch wir stellen uns nicht dumm und sagen: Schaut euch die Rede auf YouTube an!

(TS) https://bit.ly/2HWdKXd

Dinge in die Tat umzusetzen.

Deine eigene Haarpflege? Kein Problem. Den Kleiderschrank entrümpeln und die alten Klamotten „up-cyclen“? Du findest viele Tipps dazu. Für die ganz Harten gibt es Life-Hacks, wie man auch im Winter gut mit dem Fahrrad unterwegs ist. Ob gesünder leben, Selbermachen oder die Re- und UpcyclingAbteilung, im Mittelpunkt steht der Umweltschutz und wie einfach Nachhaltigkeit erreicht werden kann. Und das Beste daran: Es macht Spaß und spart Geld. (RSS)

hallo!

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hallo! meinung

12-Stunden-Arbeitstag Retro ist bei Musik, Mode und Möbel sehr angesagt. Ob das bei der Arbeitswelt – wenn die Regierung wieder den 12-Stunden-Arbeitstag einführt – auch der Fall ist?

Pro.

Warum schreien alle so auf, nur weil die türkis-blaue Bundesregierung den Arbeitstag auf 12 Stunden und die Arbeitswoche auf 60 Stunden verlängern will?

Die wollen doch nur das Beste für uns alle. Unsere Großeltern haben doch auch noch so viel gearbeitet und das an sechs Tagen pro Woche. Und überhaupt, die Chinesen arbeiten ja bis zu 18 Stunden am Tag und das an sieben Tagen in der Woche – und auf Urlaub verzichten die noch freiwillig.

Unsere Wirtschaft muss eben wettbewerbsfähig werden gegen die Konkurrenz aus Asien. Sonst wandern doch die Betriebe ab nach Osten. Überstundenzuschläge fallen weg, Freizeit und Entlohnung verschlechtern sich und der Druck auf die ArbeitnehmerInnen steigt. Aber das hat auch sein Gutes: Denn diejenigen, die das nicht mitmachen können, weil sie zu schwach sind, werden rechtzeitig ausgesiebt. Und dann bleiben die übrig, die stark genug sind, um die satten Gewinne der Industriebosse zu erwirtschaften – zäh wie Leder und hart wie Roboterstahl. So schön kann die neue ArbeitnehmerInnenfreiheit sein.

(FP)

Kontra.

Lange Dienste schinden. Konzentration und Leistung fallen ab der zehnten Tagesarbeitsstunde rapide ab. Es gibt einen deutlichen Leistungsknick und die Gefahr, dass es zu Unfällen kommt, steigt enorm an. Medizinische Untersuchungen ergeben: Nach zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit je zwölf Stunden Arbeitszeit müsste ein/e ArbeitnehmerIn drei Tage freinehmen, um sich vollständig zu erholen. Wer jahrelang 50 oder mehr Stunden pro Woche arbeitet, mag zwar gutes Geld verdienen, doch wirkt sich das auf den Körper aus. Denn dieser Raubbau belastet das Herz und den Kreislauf.

Auch die Zahl der psychischen Erkrankungen nimmt zu. Burn-out und Depressionen durch zu viel Arbeitsstress kommen nicht von ungefähr. Es ist schon kurios, einerseits überlegt diese Regierung den Zucker zu besteuern, weil er so gesundheitsschädlich ist, und andererseits will sie, dass die Menschen arbeiten bis zum Umfallen. 12 Stunden Arbeit am Tag kann nur ab und zu die Ausnahme sein, sie darf aber nicht von oben herab diktiert werden.

(CR)

Aktuell findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt.

Die weltweite Aufmerksamkeit hat somit wieder König Fußball und ein mögliches Sommerloch ist in diesem Jahr unmöglich.

Abseits der interkontinentalen Spiele wird es jedoch laute Nebengeräusche geben. Die seit einigen Jahren absurden Ablösesummen werden wohl weiter getoppt bzw.

18 hallo!

zumindest in kranker Höhe verbleiben. Schon klar, die Berater, Spielervermittler und die dritten Zwerge von links, alle wollen wieder mit dem Fußball und dem Mensch Fußballer Geld verdienen.

Nach dem letztjährigen Wechsel von Neymar jr. um unfassbare 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris St. Germain ist wohl nichts mehr ausgeschlos-

sen. Mittlerweile stürzen sich die Vereine schon wie Aasgeier auf Teenager, versuchen den Jugendlichen samt deren Familien ein kommendes Leben im Luxus vorzugaukeln, sie müssen sich dazu „nur“ an den Verein binden. Kein Mensch, keine Arbeit, ja auch kein Fußballer ist dieses Geld wert. Die Fußball-Blase wächst weiter, bis zum Crash. (MT)

F O TO S : RC L A S S EN / P H O TO C A S E . D E

Ablösesummen

#JVR bleibt

JUGENDVERDIENTRESPEKT

www.jvrbleibt.at

Warum unterschreiben?

Wir kämpfen mit dir für die Interessen von Jugendlichen!

■ Die Regierung will den Jugendvertrauensrat – die Stimme der Jugendlichen im Betrieb – ersatzlos streichen.

■ Das Erfolgsmodell „Jugendliche vertreten Jugendliche“ soll damit abgeschafft und durch „Erwachsene bestimmen über Jugendliche“ ersetzt werden.

■ Es braucht einen Ausbau demokratischer Instrumente im unmittelbaren Lebensumfeld der Jugendlichen, keine Einschränkung.