Internatskosten endlich abgeschafft Forderungen an eine neue Regierung Feine Sahne Fischfilet: Punkrock gegen Rechts
Finger weg! Wenn Vorgesetzte Macht missbrauchen und sexuelle Belästigung kein Einzelfall ist
hallo! das Magazin der Österreichischen Gewerkschaftsjugend
Dez. 17
€ 1,80
inhalt Meinung
7 Kamikatze. Oh du heilige ... 17 Trendbarometer. Von KV-Verhandlungen bis Rechtsextreme in der Regierung.
17 Moooment. Wieder ein neues Jahr. 18 Pro und Kontra. Sauna gehen. 18 Die üblichen Verdächtigen. DIrty Campaigner. Demokratie & Gesellschaft
3 ÖGJ Aktuell. Internationaler Austausch. 4 Cover. Grapschen. Nein danke! 8 Interview. Bundesjugendsekretär der Gewerkschaftsjugend Stefan
ok etoo auf Facebo Cover: Das #m ussk Di e ein terreich hat auch in Ös tigung ins läs Be e ell xu sion über se hren, ht. Sich zu we Rollen gebrac cht ni als ne oftm ist für Betroffe leicht.
Bartl im Speedddate.
10 Was bewegt das Land? Forderungen an die Regierung. 11 Was bewegt die Welt? Verhüllen verboten. Arm und Reich. Freizeit & Beruf
12 Leben, Lieben, Leiden. Internatskosten ade. 13 Job und Cash. Installations- und Gebäudetechnikerin Christina. 14 Sport. Darts. 15 MusicUpdate. Alles auf Rausch. 16 Movietime. „Ötzis“ Geschichte auf der Leinwand. A Ghost Story. Star Wars VIII – die letzten Jedi. Jumanji: Willkommen im Dschungel.
Rubriken
9 Prof. Schlaumeier, hallo! Wie gehts? Karriere-Tipp 14 Wusstet ihr schon, dass ... 19 Cartoon
Beruf: Chris tina wird zu r Installatio und Gebäud nsetechnikerin ausgebildet arbeitet haup . Sie tsächlich au f Baustellen macht am lie und bsten Rohins tallationen.
2 hallo!
Speeddate: Stefan Bartl, Bundesjugendsekretär der ÖGJ: „Die Internatskosten we rden endlich abgeschafft. Mit mehr als 20.000 gesammelten Un terschriften haben wir Druck aufbaue n und die Forderung umset zen können.“
Impressum: Redaktion: 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1, Sekretariat (8–13 Uhr): (01) 534 44-39062. Fax: (01) 534 44100324. E-Mail: hallo@oegb.at. Chefredaktion: Mag.a Barbara Kasper. Layout: Katharina Bruckner. Herausgeber: Österreichischer Gewerkschaftsbund, 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1020 Wien, JohannBöhm-Platz 1, Tel.: (01) 662 32 96-0, Fax: (01) 662 32 9639793. E-Mail: zeitschriften@oegbverlag.at, www: http://www.oegbverlag.at. Hersteller: Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstraße 21. Verlagsort: Wien. Herstellungsort: Neudörfl. Anzeigen werden nicht angenommen. Preise: Einzelnummer € 1,80. Jahresabo € 7,99. Bestellungen nimmt der Verlag des ÖGB (Adr. wie oben) entgegen. DVR-Nummer: 0046655. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Gefördert durch das Bundesministerium für Familien und Jugend (Bundesjugendförderungsgesetz). ZVR-Nr.: 576439352
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16 Freestyle. Embrace. Populismus für Anfänger. 17 Webnews. www.tedxvienna.at. www.rebell.at
Was bewegt die Welt?
H Internationaler Austausch Zehn Tage verbrachte die Österreichische Gewerkschaftsjugend in Israel, um sich mit der israelischen Gewerkschaft Histadrut zu vernetzen.
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er Jugendaustausch zwischen dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der israelischen Gewerkschaft Histadrut ist eine jahrzehntelange Tradition. Die Österreichische Gewerkschaf tsjugend (ÖGJ) hatte Anfang November die Möglichkeit, gemeinsam mit einer Delegation der DGB-Jugend nach Israel zu reisen. Eine Reise, die nicht nur zu einem gewerkschaftlichen, sondern auch kulturellen Austausch geführt hat. Bei Gesprächen mit der Internationalen Sekretärin Avital Shapiro, dem Organisationsreferenten Shlomi Shvartz, als auch bei einem Betriebsbesuch bei der Firma Osem wurde die Arbeit der drei Gewerkschaften verglichen und diskutiert. Die Delegation besuchte auch einen Kibbuz, eine Ortschaft im Gazastreifen und Jerusalem und haben so das Leben der Israelis besser kennenlernen können.
Ein Land der Vielfalt. Yad Vashem ist die Gedenkstätte, die Jüdinnen und Juden gedenkt, die während des 2. Weltkrieges ermordet wurden. Jerusalem, eine Stadt, in der Religionen, TouristInnen, Einheimische und verschiedene Kulturen aufeinandertreffen. So viele unfassbar schöne Facetten Israel zeigt, der Konflikt zwischen PalästinenserInnen und Israelis belastet die Bevölkerung und bleibt ein zu lösendes Problem. Sowohl die Histadrut als auch die FriedrichEbert-Stiftung und das WilliBrandt-Center kämpfen für eine friedliche Lösung. Die Vielfalt von Israel und die Herausforderungen der Gewerkschaft dieses faszinierenden Landes wurde den VertreterInnen der ÖGJ und des DGB nähergebracht und eröffnet eine erneute Chance des Austauschs zwischen Österreich, Deutschland und Israel.
allo! Durch das Hashtag #metoo wurde weltweit eine Debatte über sexuelle Belästigung losgetreten, und mit dem Tabu darüber zu sprechen gebrochen. Das ist gut so. Denn nicht die Opfer sind schuld und haben sich zu rechtfertigen, sondern diejenigen, die nicht wissen, wo die Grenzen sind oder diese absichtlich und/oder aus einer Machtposition heraus überschreiten. Sexuelle Belästigung und auch Übergriffe passieren nicht nur in der Freizeit, sondern auch am Arbeitsplatz, oftmals missbrauchen dann Vorgesetzte bewusst ihre Macht. Was da genau passiert, wo die Grenzen sind, und wie du dich wehren kannst, erfährst du in der Coverstory ab Seite 4.
Editorial
Noch kurz vor der Nationalratswahl hat die Regierung auf Druck der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) die Internatskosten für alle Lehrlinge abgeschafft. Was das für jeden einzelnen Lehrling bedeutet, kannst du auf Seite 12 lesen. Welche Forderungen die ÖGJ sonst noch an die neue Regierung hat, findest du auf Seite 10.
Die neuesten Filme, Bücher und Webnews gibt’s wie immer auf den Seiten 16 und 17. Viel Spaß beim Lesen und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Deine Gewerkschaftsjugend
hallo!
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Coverstory
Grapschen,
nein Danke!
Chef war wieder Mal gut aufgelegt und unterhielt die gesamte Abteilung mit einem Witz: „Herr Direktor, ich habe eine neue Stellung, sagt die Sekretärin. Darauf der Direktor: Prima, dann schließen Sie die Tür ab.“ Fast jeden Tag muss Jenny derartige Witze über sich ergehen lassen. Besonders die älteren Kollegen finden das lustig. Wenn Jenny, die manche gerne „Mausi“ nennen, nicht mitlacht, wird sie als Spielverderberin bezeichnet. Öfters wurde ihr schon angetragen, den einen oder anderen Vorgesetzten am Wochenende „ein bisserl näher kennenzulernen“. Jenny ist einer „klassischen“ sexuellen Belästigung ausgesetzt. Wie Zehntausende Frauen – und auch Männer – in Österreich.
Machtmissbrauch. Einige in ihren Branchen mächtige Menschen denken, sie könnten sich alles erlauben – wie etwa der USFilmproduzent Harvey Weinstein, der seine Position über Jahrzehnte missbrauchte. Er wird nun von Dutzenden Frauen beschuldigt, sie sexuell belästigt und selbst vergewaltigt zu haben. Ein offenes Geheimnis, das niemanden zu stören schien. Gerüchte über Weinsteins „Besetzungscouch“ hatten in Hollywood jahrelang die Runde gemacht, Andeutungen gab es schon 1998. Doch erst 20 Jahre später muss Weinstein die Konsequenzen tragen.
4 hallo!
Wie gängig sexuelle Belästigung tatsächlich ist, zeigt die Bewegung um #metoo. Aber nicht allein Stars sind davon betroffen, Opfer finden sich quer durch alle Branchen hinweg. #metoo. Die Affäre hat eine öffentliche Diskussion ausgelöst, die betroffene Schauspielerin Alyssa Milano rief über Twitter das Hashtag „me too“/#metoo („ich auch“) ins Leben. Das Echo ist gewaltig und hat sich von den USA nach Europa ausgebreitet. Berühmte, bekannte und ganz normale Frauen berichten, wie sie Annäherungsversuchen meist älterer Männer ausgeliefert waren. Immer mehr einflussreiche Männer müssen ihr Verhalten erklären: Die Liste reicht vom US-Altpräsidenten George Bush Senior bis zu Oscarpreisträger Dustin Hoffman, Abgeordneten des EU-Parlaments und britischen Abgeordneten aller Parteien. Der „House of Cards“-Star Kevin Spacey wird beschuldigt, männliche Untergebene sexuell bedrängt zu haben. Der ganz normale Alltag. In Österreich wird nun über die Entgleisungen von Peter Pilz und anderen Politikern seines Alters diskutiert. Doch leider ist sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
keine Seltenheit und für manche sogar Alltag, trotzdem schweigen viele Frauen und wollen nicht öffentlich machen, was ihnen passiert ist. Das große Verdienst der #metoo-Bewegung ist es, dass nun weit und breit über sexuelle Belästigung gesprochen wird – es nicht länger ein Tabu-Thema ist. Eva Rossmann, Autorin und Initiatorin des Frauenvolksbegehrens von 1997 – sie unterstützt auch das Frauen*volksbegehren 2.0 (http://frauenvolksbegehren.at) – hält das Verhalten dieser Männer für „ein Machtproblem“. „Es geht dabei nicht darum, eine Frau zu umgarnen, sondern schlicht darum: Wie weit schaffe ich es bei ihr, wie viel Macht kann ich noch ausüben, was lässt sie zu?“
Grenzen setzen! Jede Person entscheidet selbst, was sie als Belästigung empfindet, und wo die persönliche Grenze liegt – und jeder Mensch hat auch das Recht, sich zu wehren. Sexuelle Belästigung ist, was als solche empfunden wird und für die Belästigten unerwünscht ist. Das reicht etwa von anzüglichen Bemerkungen über das Aussehen bis zum Erzählen einschlägiger Herrenwitze. Belästigend sind auch sogenannte Kosenamen wie Schatzi, Mausi, Hasi etc. und jede Form von unerwünschtem körperlichem Kontakt – etwa Schulterklopfen, Arm um die Schulter legen, Hand halten.
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Coverstory
hallo!
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Coverstory
LASSEN SICH MÄDCHEN ZU VIEL GEFALLEN? ☛
Julia, 17, Schülerin: Frauen lassen sich zu viel gefallen. Ich habe schlechte Erfahrungen mit Burschen gemacht, die mich blöd angestänkert haben. Am besten man ist dann schlagfertig und mault zurück.
☛ Marlies, 17, Schülerin: Wer schüchtern wirkt, der ist oft ein leichtes Ziel. Mein Freundeskreis lässt sich überhaupt nichts gefallen. Man darf den Leuten nicht die Macht geben, respektlos zu sein. Nico, 19, im Hotelmanagement tätig: Frauen sollen die Möglichkeit haben zu lernen, wie sie sich gegen Übergriffe wehren können. Dafür sollte es viel mehr Projekte geben, denn es passiert einfach zu viel.
☛ Juli, 20, Schülerin: Wenn ich beim Tanzen von hinten angetanzt werde, ist das unangenehm. Ich habe lernen müssen zu sagen: Nein, ich will das nicht! Früher bin ich einfach von der Tanzfläche weggegangen, ohne etwas zu sagen.
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Po-Grapschen ist kein Kavaliersdelikt. Viel diskutiert und geschmäht wurde der österreichische „Po-Grapsch-Paragraf“, der am 1. Jänner 2016 in Kraft getreten ist. Nicht „bloß“ Brust und Schritt: Nach Paragraf 218 StGB sind auch intensive und entwürdigende Berührungen an Körperstellen, die der Geschlechtssphäre zuordenbar sind, strafbar. Übrigens: Noch 2013 hat sich FPÖ-Chef Strache gegen die Bestrafung von „Po-Grapschen“ per Gesetz ausgesprochen. Ob sich Wirte oder Gäste an Kellnerinnen vergreifen, Sekretärinnen von ihren Chefs getätschelt werden, Unternehmer ihre Assistentinnen belästigen, im Handwerksbetrieb anzügliche Witze gerissen werden – in keiner
Branche sind Frauen, vor allem in der Rolle der Untergebenen, vor sexueller Belästigung sicher.
Niemand muss sich das gefallen lassen. AK-Rechtsexpertin Verena Stiboller stellt klar: „Keine Situation und kein Lebensumstand rechtfertigen, dass sich eine Frau derartiges gefallen lassen muss!“ Eine steirische Kellnerin hatte sich gerichtlich gegen einen Wirt zur Wehr gesetzt, der ihr regelmäßig auf das Gesäß langte – die AK half. Der Wirt wurde zu drei Monaten bedingt und einer Geldstrafe verurteilt. Hilfe dringend gesucht: Mehr als die Hälfte aller Beratungen im oberösterreichischen AK-Frauenbüro (www. frauenreferat-ooe.at) betreffen Fälle sexueller Belästigung. Den
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HIER BEKOMMST DU HILFE Im Betrieb: Betriebsrätinnen, BetriebsärztInnen oder Frauenbeauftragte Außerhalb vom Betrieb: Gewerkschaft und Arbeiterkammer Öffentliche Stellen: Gleichbehandlungsanwaltschaft, www.gleichbehandlungsanwaltschaft.at, 0800 218 033 (gebührenfrei)
Frauen fällt es oft schwer, über diese Vorfälle zu sprechen – sie leiden und schweigen lange, bevor sie Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Hilfe annehmen! Petra Smutny arbeitet als Juristin und Mediatorin, ist u. a. auf Arbeitsrecht spezialisiert. Sie vertritt Opfer sexueller Belästigung vor Gericht – bis auf
einen Mann (er musste sich gegen einen anderen Mann wehren) waren es bisher nur Frauen. „Die Männer gehen vor Gericht voll in die Offensive. Ich habe noch nie erlebt, dass einer ,Ja, es tut mir leid, ich war übergriffig‘ sagt.“
Prävention. In Betrieben könnte viel an Präventionsarbeit gegen sexuelle Belästigung geleistet werden, doch weil dieses Thema noch bis vor kurzem ein Tabu war, gibt es kaum Vorbildunternehmen. Die Juristin hält auch Seminare wie etwa „Maßnahmen gegen sexuelle Belästigung“ ab. „Da stellen wir uns auch die Frage, wie ich mit meinem Gegenüber umgehe, das andere körperliche Grenzen setzt.“ Smutny erzählt von einem Lehrlingsausbildner, der Lehrmädchen körperlich nahe kam, um ihnen Arbeitsschritte an einer Maschine zu zeigen. „Wir haben das durchgespielt und der Ausbildner merkte dann selbst, dass er anderen zu nahe kommt.“ Die Intervention hat geholfen: Die Arbeitsschritte werden nun so erklärt, dass gebotener Abstand und Respekt eingehalten werden. Sich wehren. Sowohl für Betroffene als auch für Arbeitgeber gilt: Beschäftigte haben immer das Recht, sich gegen sexuelle Belästigung zu wehren. Die Verantwortung für belästigendes Verhalten tragen immer diejenigen, die belästigen – niemals die Leidtragenden. Auch wenn es, vor allem bei Vorgesetzten, schwierig ist: Zunächst höflich, aber bestimmt darauf aufmerksam machen, dass dieses Verhalten unerwünscht ist.
Oh du heilige ... Es ist wieder so weit, die für manche wichtigste, heiligste und besinnlichste Zeit des Jahres steht vor der Tür. Überall im Land werden geschmückte Tannenbäume aufgestellt, bunte Kugeln ins Fenster gehängt und Eingangstüren mit Tausenden kleinen LED-Lämpchen beleuchtet. In den Kindergarten kommt der Nikolaus, Krippen werden aufgestellt, im Fernsehen Gottesdienste und im Radio Weihnachtslieder übertragen. Schon seit September gibt es Weihnachtslebkuchen im Supermarkt, die ersten Geschenke werden im August besorgt und die Christkindlmärkte öffnen jedes Jahr noch ein paar Tage früher. Ob man will oder nicht – den Heiligen entkommt zu dieser Zeit niemand mehr. Was der Trubel noch mit dem ursprünglichen Fest zu tun hat, frage ich mich jedes Jahr aufs Neue. Ab Ende November scheint es, als würde die Mehrheit der Bevölkerung einem Virus zum Opfer gefallen sein. Geschäfte werden auf der Suche nach dem besten Schnäppchen tagelang abgesucht, zur selben Zeit stürmen anderswo Hunderte von wütigen WeihnachtsshopperInnen gleichzeitig in ein Shoppingcenter, um das ultimative Präsent zu ergattern. Geld spielt keine Rolle und Zeit hat sowieso niemand mehr. Zwischen dem Geschenkeshopping werden noch schnell Kekse gebacken, danach wird von einer Weihnachtsfeier zur nächsten gehüpft, bis man dann am ach so Heiligen Abend völlig erschöpft einfach nur noch ins Bett gehen will. Ich persönlich kann mit religiösen Festen – egal welcher Religion – wenig anfangen, aber dass das der Sinn von Weihnachten ist, bezweifle ich.
Die Kamikatze
hallo! speeddate
„Politisches Engagement und Hartnäckigkeit zahlen sich aus“ hallo! hat Stefan Bartl, Bundesjugendsekretär der Österreichischen Gewerkschaftsjugend zum Speeddate getroffen und über die Abschaffung der Internatskosten für Lehrlinge gesprochen. Eine Forderung, die nach mehr als 30 Jahren umgesetzt wurde. BA R BA R A K A S P ER
Warum war es genau jetzt nach so vielen Jahren möglich, die Forderung umzusetzen? Es war eine Kombination aus geschickten politischen Verhandlungen und Druck von der
8 hallo!
Wie schwierig war es, mehr als 21.000 Unterschriften zu sammeln? In Wirklichkeit gab es kaum jemand, der nicht unterschreiben wollte. Das Sammeln war ein Selbstläufer, die zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen dazu waren aber für alle in der
Ab wann genau werden die Internatskosten ersetzt? Unser Informationsstand ist, dass ab dem ersten Lehrgang des Jahres 2018 übernommen wird. Wir warten dazu jedoch noch die Ministerverordnung ab, in der die genaue Vorgehensweise beschrieben wird. Was nimmt die Gewerkschaftsjugend als nächstes in Angriff? Wir müssen uns mit Blick auf die zukünftige Regierung schon jetzt gegen Angriffe auf ArbeitnehmerInnen einstellen und diese abwehren. Die Pflichtmitgliedschaft in der AK müssen wir verteidigen. Und in der Berufsausbildung gibt es einiges zu modernisieren, z. B. die Qualitätsüberprüfung. Wir haben dazu die passenden Konzepte. Gewerkschaft – Kampforganisation od. „Wo Arbeit ist, ist auch Kampf!“ Freizeit – Für die schönen Dinge im Leben Ausbildung – Grundlage für Lebensgestaltung Winter – Zu kalt Eislaufen – Nur mit Glühwein ;-)
F O TO : Ö G B V ER L AG , DA N I EL F L A M M E
Wer ist davon genau betroffen, wem kommt es zugute? Einerseits alle Lehrlinge – egal in welchem Betrieb, die Internatskosten müssen künftig vom Arbeitgeber getragen werden. Andererseits jedoch auch die Ausbildungsbetriebe, denn jenen, die bis dato schon die Internatskosten übernommen haben, werden diese jetzt ersetzt. Ein Betrieb mit zehn Lehrlingen profitiert mit 10.000 € pro Jahr! Um dieses Geld könnten wiederum 1–2 Lehrlinge eingestellt werden.
Habt ihr Rückmeldungen von Lehrlingen bekommen? Sehr viele sogar. Ein sehr bewegender Moment war, als uns eine alleinerziehende Mutter, die Lehrling ist, erzählt hat, dass die Internatskosten für sie und ihren Freund, ebenfalls Lehrling, eine enorme Belastung waren. Man stelle sich vor, man hat ein Kind und muss dann 2.000 € pro Jahr für seine Ausbildung an einen Internatsbetreiber überweisen. Das ist ein untragbarer Zustand, den wir hier beseitigt haben.
Gewerkschaftsjugend eine Herausforderung.
wordrap
Warum ist die Abschaffung der Internatskosten so ein großer Erfolg für die Gewerkschaftsjugend? Da die Internatskosten hauptsächlich in Berufen angefallen sind, die schlechter verdienen und zumeist überwiegend von Frauen ausgewählt werden. Es war uns ein besonderes Anliegen, hier etwas zu unternehmen, weil diese Kosten eine enorme Belastung für Lehrlinge waren. Alles in allem ein sozialpolitischer Meilenstein im Ausbildungssystem.
Straße und den Betrieben. Dass SPÖ-Sozialminister Stöger – ehemaliger Lehrling – zum Start der Internatskosten-Kampagne unsere Forderung unterstützte, war der politische Grundpfeiler. Nachdem mehr als 1/5 aller Lehrlinge in nur fünf Wochen unterschrieben haben, konnte die Politik das Anliegen nicht mehr ignorieren. Politisches Engagement und Hartnäckigkeit zahlen sich also aus.
hallo! extraservice
Die Matura nachholen
F O TO : S Ö R A LEX / P H O TO C A S E . D E
Seit nun 20 Jahren gibt es mit der Berufsreifeprüfung (BRP) die Möglichkeit, neben der Arbeit oder Lehre die Matura abzulegen. Die Berufsreifeprüfung ist der regulären Matura gleichzusetzen. Mit ihr er wirbt man alle Berechtigungen für den Besuch weiterführender Bildungswege (Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen usw.). Der Stoff der Berufsreifeprüfung orientiert sich am Lehrplan einer höheren Schule und umfasst vier Teilprüfungen: Deutsch, Mathematik, lebende Fremdsprache und einen Fachbereich. Ab der Zulassung hast du maximal fünf Jahre Zeit alle Prüfungen abzulegen. Das
Lydia Hejtmanek (21) ist Optikerin bei Pearl und seit zwei Jahren Jugendvertrauensrätin (JVR). Warum bist du JVR geworden? Es hat zuvor noch keinen JVR bei Pearl gegeben, ich fand es aber wichtig, dass es einen gibt. Ich kann mich für die Rechte der Lehrlinge einsetzen und helfen, wenn es Probleme gibt. Was steht als nächstes an? Eine Jugendversammlung ist demnächst geplant.
Mindestalter für den Abschluss der Berufsreifeprüfung ist mit 19 Jahren festgelegt, so kann neben der Lehre auch die Matura angestrebt werden (Lehre mit Matura). Laut einer Studie der AK schaffen 9 von 10 Personen die BRP in der von ihnen geplanten Zeit. (CR)
Professor Schlaumeier Sehr geehrter Herr Prof. Schlaumeier, ich heiße Martina und mache in Tirol eine Lehre zur Elektrikerin. Im Winter schneit es bei uns sehr viel und manchmal kommt es auch zum Schneechaos. Daher habe ich eine Frage: Wenn ich in der Früh in die Arbeit fahren will, ich aber wegen eines Schneechaos zu spät komme oder gar nicht in die Firma fahren kann, muss ich mir dann für diese Zeit Urlaub nehmen oder sie später einarbeiten? Einige meiner Arbeitskol-
Hallo, wie gehts?
legen und Arbeitskolleginnen meinten, dass das so sei. Liebe Martina, da liegen deine ArbeitskollegInnen zum großen Teil falsch. Wenn du aufgrund von Schneeverwehungen bzw. Schneechaos nicht pünktlich oder gar nicht zur Arbeit kommen kannst, so liegt ein sogenannter Dienstverhinderungsgrund vor, der das Zuspätkommen bzw. Fernbleiben rechtfertigt. Du musst aber alles dir
Was macht dir Spaß an der Tätigkeit? Ich mag es, mit den Lehrlingen zu reden, zu erfahren, wo es Probleme oder Ängste gibt und zu helfen, wenn was nicht passt. Wie gehst du bei Problemen vor? Ich spreche zuerst mit dem Betriebsrat, und wenn das nicht hilft, direkt mit den Chefs. Welche Tipps hast du für zukünftige JVRs? Interesse zu haben, anderen zu helfen und was verändern zu wollen. Zumutbare unternommen haben, um trotzdem pünktlich bzw. überhaupt zur Arbeit zu kommen. Dazu zählt zum Beispiel, dass du früher aufbrichst oder den eigenen Pkw statt der öffentlichen Verkehrsmittel benutzt. Ob eine Maßnahme zumutbar ist, wird im Einzelfall geprüft. Für gesunde ArbeitnehmerInnen wird es etwa zumutbar sein, einige Kilometer zu Fuß zur Arbeit zu gehen, wenn es anders nicht möglich ist. Außerdem bist du verpflichtet, dem Arbeitgeber umgehend zu melden (z. B. telefonisch), dass du nicht rechtzeitig zur Arbeit kommen kannst. Viele Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr, dein Prof. Schlaumeier
hallo!
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Was bewegt das land?
Wir bleiben unbequem!
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Einige der Forderungen (z. B. Abschaffung der Internatskosten) wurden in den vorigen Jahren erfüllt. Aber die ÖGJ ruht sich nicht auf ihren Erfolgen aus. Egal welche Parteien die neue Regierung bilden, die ÖGJ kämpft weiter für eine bessere Zukunft der Lehrlinge, unter anderem mit folgenden Punkten:
Mehr Lehrstellen in Betrieben. Nur rund ein Viertel aller Betriebe, die Lehrlinge ausbilden könnten, tun das auch. Lieber wird von anderen Betrieben über FacharbeiterInnenmangel geraunzt und die Ausbildung im ersten und zweiten Lehrjahr überbetrieblichen Lehrwerkstätten überlassen. Nur Förderungen und das Hoffen
auf Freiwilligkeit schaffen kaum neue Lehrstellen. Daher fordert die ÖGJ einen österreichweiten Ausbildungsfonds, in den Betriebe einzahlen, die keine Lehrlinge ausbilden, um so die Lehrausbildung zu finanzieren (Facharbeitsmilliarde).
Qualitätssicherung. Ob Lehrlinge nur zum Aufkehren, Wurstsemmel holen oder für andere Hilfstätigkeiten herangezogen werden, anstatt eine Ausbildung zu bekommen, wird kaum überprüft. Leider bekommen auch solche Betriebe hohe finanzielle Förderungen. Die ÖGJ fordert daher, dass die Förderungen an Qualitätskriterien festgemacht werden, die von einer unabhängigen Behörde laufend kontrolliert werden. Unterwegs. Gerade in ländlichen Bereichen sind der Führerschein und ein Auto oft notwendig, um überhaupt einen Job annehmen zu können. Beides ist mit hohen Kosten für junge Menschen verbunden. Die ÖGJ
fordert, dass es Lehrlingen ermöglicht wird, im Rahmen der Berufsschule gratis den Führerschein zu machen.
#10010110010011101. Die Ar beitsplätze der Zukunft sind digital, vernetzt und automatisiert. Die Arbeitswelt 4.0 kommt. Übrig bleiben Jobs, die digitale Kompetenz voraussetzen. Es wird also höchste Zeit, Berufsbilder alle fünf Jahre zu modernisieren, und die Lehrlingsausbildung an die zukünftigen Herausforderungen anzupassen. Zusätzlich muss in den Berufsschulen die digitale Infrastruktur auf dem neuesten Stand sein. Außerdem fordert die ÖGJ den Einsatz modernster Technologie im Unterricht. Neugierig? Dann informiere dich über die Arbeit und Forderungen der Österreichischen Gewerkschaftsjugend im Internet, frag deinen Jugendvertrauensrat oder kontaktiere deinen/ deine GewerkschaftssekretärIn. Gemeinsam können wir das und noch viel mehr erreichen.
Knallo!
hallo! sträger. Österreich hat einen neuen Hoffnung sonik, Polit der aus t nich Nein, er kommt Graz. dern vom Fußballbundesligisten Sturm das österDer Deutsche Franco Foda soll also zur Euroer train onal Nati reichische Team als Luck! pameisterschaft 2020 führen. Good
Die CO2-Konzentratio n in der Atmosphäre erreichte 2016 einen neuen Rekordwert. Das klimaschädliche Kohlendioxid muss dringend reduziert we rden. Es braucht ein Umdenken in der weltw eiten Umweltpolitik. Der kürzlich bekann tgegebene Austritt der USA aus dem Kli maabkommen hilft dabei keinesfalls.
FOTO: SCHIFFNER / PHOTOCASE.DE
Während der neu gewählte Nationalrat seine Arbeit aufnimmt, wird eine neue Regierung gebildet. Wie an jede Regierung zuvor, wird die Österreichische Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) Forderungen stellen.
Was bewegt die Welt?
Verhüllen verboten Wer sich richtig verhüllen will, muss seit Oktober 2017 mit einer Geldstrafe bis 150 Euro rechnen. Aber nicht immer und überall, und was bringt das?
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Schon 2002 hat die konservative Koalition von ÖVP und FPÖ das Vermummungsverbot eingeführt. Damit sollten vor allem DemonstrantInnen getroffen werden, die sich vor gewalttätigen GegnerInnen meist aus dem rechten Gewaltumfeld schützen wollen. Heuer im Oktober wurde dieses Gesetz um das Verhüllungsverbot erweitert. Danach muss jeder und jede in öffentlichen Räumen erkennbar sein. Der Sinn dahinter ist, dass vollverschleierte Frauen aus der Öffentlichkeit verbannt werden sollen.
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Ausnahmen. Kritisiert wurde dabei, dass es kaum vollverschleierte Frauen in Österreich gibt, abgesehen von wenigen Ausnahmen bei Touristinnen aus dem saudiarabischen Raum mit Burka oder Nikab-Schleiern oder ein paar Ultra-Islamistinnen. Kopftücher von Türkinnen, österreichischen Bäuerinnen oder SnowboarderAccessoires fallen nicht darunter. Damit es zu keinen Massenbestrafungen kommt, wurden auch Verhüllungen in Handwerksberufen (z. B. SchweißerIn), bei Traditionsveranstaltungen (Fasching,
Weihnachtsmänner) oder KünstlerInnen von dem Verbot ausgenommen – solange sie sich in ihrem er laubten Umfeld bewegen. Das unüberlegte Gummigesetz hat aber leider schon zu Anzeigen gegen Maskottc hen und Werbe-Teddys geführt. Wichtiger wären stattdessen wirksame Integrationsmaßnahmen und keine abstrusen Anlassgesetze.
Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer Frauen und Mädchen sind weltweit die Leidtragenden, dass die Schere der Habenden und Nichthabenden immer weiter auseinanderdriftet.
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Im Oktober wurde der Weltbevölkerungsbericht der UNO veröffentlicht. Danach bleiben Milliarden Menschen hinter ihren Fähigkeiten zurück, allen voran die Frauen. Sie füllen den unteren Rand. Der obere Rand wird hingegen immer reicher. Armut, mangelnde Bildung und Benachteiligung wirken sich auch auf die Kinder aus. Wer arm ist bleibt meist arm, wer reich ist hat eher eine goldene Zukunft vor sich. Gleichheit und Gerechtigkeit bleiben in dieser immer weiter auseinanderdriftenden Welt auf der Strecke.
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Noch 70 Jahre bis zur Gleichheit? In den Entwicklungsländern liegt heute die Müttersterblichkeit an die 35-mal höher als in den reichen Industrieländern. Fast jede zweite Frau aus den armen Ländern wird ungewollt schwanger. Mehr als 200 Millionen Frauen würden gern verhüten, aber können sich das nicht leisten. Ein Drittel aller Frauen kann so nicht am Arbeitsleben teilnehmen. Sie müssen sich um ihre Kinder kümmern. Abgesehen davon verdienen Frauen um ein Drittel weniger im weltweiten Durchschnitt. Wenn das so weitergeht, wird es noch
mehr als 70 Jahre dauern, bis eine gerechte Gleichheit herrscht. Frauen brauchen jetzt in allen Ländern mehr Bildung, Gerechtigkeit und Zugang zum Arbeitsleben, damit sie endlich aufholen können!
hallo!
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leben, lieben, leiden
Internatskosten adé! Ab 1.1.2018 sind alle Lehrlinge von den Internatskosten befreit. Eine kleine Entlastung für Betriebe, ein großer Erfolg der Gewerkschaft und den Lehrlingen, bleibt mehr Geld übrig!
Das Finanzielle. „Gerade im ersten Lehrjahr waren die Kosten eine finanzielle Herausforderung. Von meiner Lehrlingsentschädigung blieb wenig übrig“, erzählt Anna, die zu den 48 Prozent der Lehrlinge zählte, die die Internatskosten komplett selber bezahlen mussten. Acht bis zehn Wochen Berufsschule kommen auf rund 1.000 €. Kosten für Reisen und weitere Verpflegung sind dabei nicht eingerechnet. Um finanziell nicht in Schwierigkeiten zu gelangen, legte Anna pro Monat einen fixen Betrag zur Seite. „100 Euro weniger jedes Monat
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zur Verfügung zu haben, ist schon stark spürbar, egal wie hoch die Lehrlingsentschädigung ist“, weist sie auf Einschränkungen hin.
naiv von mir“, gibt Anna zu: „Ich war damals 16 Jahre alt und noch nie eine längere Zeit komplett auf mich allein gestellt.“
Ungerecht! „Mein damaliger Freund begann fast zeitgleich eine Lehre in einem großen Unternehmen. Auch er musste die Berufsschule geblockt in einem Internat besuchen. Für ihn wurden die Kosten übernommen“, sieht Anna die Ungerechtigkeit. Ihr Freund war einer aus der Gruppe der 41 Prozent der Lehrlinge, die in den Genuss besserer Regelungen kamen. Immerhin elf Prozent der Lehrlinge bekamen zumindest einen Zuschuss.
Aber dann … Erst nach und nach gewöhnte sich Anna an den strikten und strengen Tagesablauf im Internat: „Die Regeln haben Sinn, was ich erst später checkte. Einfach war’s mit mir sicher nicht.“ Mit der Zeit fand Anna Kontakt zu ihren MitschülerInnen, wie sie anmerkt: „Am Ende war ich froh, dass der Turnus vorbei war. Trotzdem habe ich mich sofort auf ein Wiedersehen mit einigen Bekanntschaften im nächsten Turnus gefreut.“
Aller Anfang ist schwer. Neben dem finanziellen Aspekt tat sich Anna im Internat anfangs schwer. „In den ersten beiden Wochen fühlte ich mich nicht sehr wohl und glücklich.“ Sie vermisste ihren Freund und ihr soziales Umfeld. „Ich habe mir das wie eine verlängerte Schullandwoche mit Wochenenden zu Hause vorgestellt. Das war damals echt
Ein letztes Mal … Ob Anna nun ein letztes Mal in die Tasche greifen muss oder nicht, abgesehen von den Anfangsschwierigkeiten sieht sie die Zeit im Internat als wertvoll an. „Schule ist Lernen, aber besonders wichtig waren für mich die persönlichen Aspekte. Durch das Internat wurde ich kommunikativer und erwachsener.“
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offentlich gilt das auch für meinen Turnus im bereits laufenden Schuljahr“, zeigt sich die 18-jährige Anna (Name v. d. Red. geändert) erfreut. Sie ist im letzten Lehrjahr bei einem kleinen spezialisierten Betrieb und würde so einmal von dieser Änderung profitieren. Sie ergänzt: „Für meinen Lehrberuf gibt es nur eine Berufsschule in Österreich, also ist das Internat die einzige Möglichkeit.“
RO D ER I C K S C H Ö N S Z AVA I
Mehr über das n und GebäudetechnikerI Berufsbild Installationsauf: www.oegj.at
job und cash
Installations- und GebäudetechnikerIn Christina Thaler (18) arbeitet im zweiten Lehrjahr als Installations- und Gebäudetechnikerin hauptsächlich auf Baustellen. Für die sportlich aktive Kärntnerin ist dieser technische Beruf die richtige Wahl. LI S A S Z A DA I
Wie bist du zu dem Beruf gekommen? Nach dem Poly habe ich zuerst eine Lehre als Hotel- und Gastgewerbeassistentin begonnen. Es war aber schnell klar, dass der Beruf nicht das Richtige für mich ist. Da meine Lieblingsfächer in der Schule Physik, Chemie und Mathe waren, liegt mir ein technischer Beruf besser. Ich habe dann eine Blindbewerbung an die Firma geschickt und nach zwei Wochen schnuppern war klar, das passt. Die Lehre hat mir von Anfang an gut gefallen, und auch mit meinen Arbeitskollegen komme ich sehr gut aus. Was machst du bei der Arbeit? Wir arbeiten hauptsächlich auf Baustellen und machen dort die Rohinstallationen für Warm- und Kaltwasserleitungen, verlegen Fußbodenheizungen oder installieren Fernwärmeanlagen. Das kann recht anstrengend sein und man benötigt auch einiges an Kraft. Warmwasserspeicher sind z. B. sehr schwer, die können nicht von einer Person allein getragen werden. Bist du körperlich gleich gefordert wie deine männli-
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Wirtschaftsfaktor Die Installations- und GebäudetechnikerIn-Lehre dauert drei Jahre, kann aber auch als vierjährige Ausbildung absolviert werden. Nach einem zweijährigen Grundmodul muss ein Hauptmodul
chen Kollegen? Anpacken ist wichtig. Wenn aber meine Kraft nicht reicht, sage ich das einfach und dann helfen mir die Kollegen. Welche Fähigkeiten muss man noch mitbringen? Neben Ausdauer und Kraft ist technisches Verständnis besonders wichtig. Einstecken sollte man auch was können, da auf Baustellen oft blöd geredet wird. Sprüche nehme ich mit Humor und kann den Männern auch kontern. Ich werde aber als Mädchen genauso ernst genommen wie die Burschen. Musstest du auch schon verstopfte WC-Anlagen säubern? In der Schnupperlehre war ich dem Service-Team zugeteilt. Da mussten wir die Verstopfungen von vier Urinalen beheben. Lieber mache ich Rohinstallationen. Das ist eine saubere Arbeit, obwohl auf den Baustellen oft viel Staub ist.
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Neben Ausdauer und Kraft ist technisches Verständnis besonders wichtig.
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Bereich sehr viel mehr interessiert. In den theoretischen Fächern lernen wir z. B. Gefahrenvermeidung oder angewandte Mathematik mit Volumen- und Kraftberechnungen. Im Werkstättenunterricht schneiden wir Gewinde auf Rohre oder machen Rohrverbindungen und -abdichtungen. Auch Schweißen kann man in einem Extra-Kurs lernen.
Was lernst du in der Berufsschule? Das Lernen für die Berufsschule fällt mir jetzt sehr viel leichter als bei meiner vorigen Lehre. Das liegt hauptsächlich daran, dass mich der technische
Was machst du in deiner Freizeit? Ich spiele Eishockey beim DEC Dragons, fahre gerne Auto und treffe Freunde. Der Sport ist für mich ein guter Ausgleich zur Arbeit. Auch nach einem harten Arbeitstag gehe ich gerne zum Training, weil ich da gut abschalten kann.
(1 Jahr) abgeschlossen werden. Dieses kann aus den Bereichen Gas- und Sanitärtechnik, Heizungstechnik oder Lüftungstechnik gewählt werden. Bei einer vierjährigen Lehrzeit kann ein zweites Hauptmodul oder andere Spezialmodule wie Bad-
gestaltung, Ökoenergietechnik, Steuer- und Regeltechnik oder Haustechnikplanung belegt werden. Unabhängig vom gewählten Modul verdient ein Lehrling im 1. Lehrjahr 577 €, im 2. Lj. 773 €, im 3. Lj. 1.040 € und im (freiwilligen) 4. Lj. steigt 1.398, € brutto.
hallo!
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sport
Darts – ein Spektakel Wer in der besinnlichen Weihnachtszeit ein Spektakel, angesiedelt zwischen Oktoberfest und Fasching, erleben will, der ist bei der jährlich stattfindenden Darts-WM goldrichtig.
Ab
14. Dezember sorgt das berühmte „One hundred and eighty“ vom sogenannten Caller (Schiedsrichter, dt. Ansager) wieder für Jubelstürme bei den oftmals verkleideten und nicht ganz nüchternen Fans. Im Norden Londons kämpfen bis zum 1. Jänner die Teilnehmer um den Weltmeistertitel. Mittlerweile hat das „Duell der Pfeile“ den Weg aus den Pubs geschafft. Auch außerhalb des Mutterlands England berichten zahlreiche Medien über die Geschehnisse. Der Grund für die aufgeflammte Berichterstattung der österreichischen Presse hat vor allem einen Namen: Mensur Suljovic. Der
österreichische Profi befindet sich nach seinen diesjährigen Erfolgen in der Weltspitze und wird im Kampf um die Krone sicherlich ein Wörtchen mitreden.
Wie wird Darts gespielt? Man benötigt lediglich drei Dartpfeile und eine Dartscheibe. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem klassischen Steeldart und Elektronik-Dart. Bei letzterer Variante darf zum Schutz der Dartscheibe nur mit Kunststoffspitzen gespielt werden. Beim Steeldart ist es prinzipiell egal, Stahlspitzen sind aber zu empfehlen. Die rote Mitte der Scheibe, das Bulls Eye, wird auf einer
Wusstest du schon, dass ... ... OrthopädInnen bei Glatteis den Pinguin-Gang empfehlen. Dabei wird der Körperschwerpunkt über dem vorderen, also dem auftretenden Bein ausgerichtet. Der Fuß setzt jeweils mit ganzer Sohle auf und zeigt leicht nach außen. Das belastete Bein steht damit im rechten Winkel zum Boden.
... in den tropischen Wäldern von Südwestchina eine neue Affenart entdeckt wurde. Diese ist nach Luke Skywalker aus „Star Wars“ benannt und trägt den schönen Namen „Skywalker hoolock gibbon“ (Skywalker-Weißbrauengibbon).
Höhe von 1,73 m (Steeldart) bzw. 1,72 m (E-Dart) aufgehängt. Die Mindestentfernung der Abwurflinie ist bei 2,37 m (Steeldart) bzw. bei 2,44 m (E-Dart). Somit kann jede(r) von euch schon zu üben beginnen. Für Turnierspiele ist 301 bzw. 501 die Grundlage. Pro SpielerIn sind also 301/501 Punkte vorgegeben. Abwechselnd werfen die SpielerInnen ihre drei Pfeile auf die Scheibe und wer zuerst „0“ erreicht, hat gewonnen. Geschicklichkeit und Konzentration helfen dabei. www.dartsverband.at
... „Hevisaurus“ eine erfolgreiche finnische Metal-Band mit sehr jungem Zielpublikum ist. Die Bandmitglieder treten in Dinosaurier-Kostümen auf und spielen Songs für und vor begeisterten Kindern.
... MexikanerInnen den weltweit größten Pro-Kopf-Konsum von Cola bzw. anderen zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken haben. Im Schnitt trinken sie täglich ungefähr einen halben Liter Soft-Drink.
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M AT T H I A S T R I N KO
Kulturupdate
Musicupdate filet Feine Sahne Fisch z 1.2. – Posthof, Lin 2.2. – Arena, Wien 3.2. – ppc, Graz – The Third Waltz & Haberer Voodoo Jürgens , Wien 6.12. – Gasometer ites ell Sat ing am Ste genfurt 29.12. – Stereo, Kla
Alles auf Rausch!
Feine Sahne Fischfilet machen festivaltauglichen Punkrock gegen Rechts. Die Band um Sänger Monchi provoziert oftmals mit ihren sehr deutlichen linkspolitischen Texten, was auch schon zu Problemen mit dem Verfassungsschutz führte.
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und zeigten Engagement gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
Punk gegen Rassimus. Das Sextett wurde 2007 in der Nähe von Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, gegründet, in einer Gegend, in der zunehmend eine rechtsradikale Szene aufkeimte. Neben Sänger Jan Gorkow, Spitzname „Monchi“, gehören auch Christoph Sell (E-Gitarre, Gesang), Jacobus North und Max Bobzin (jeweils Trompete) sowie Kai Irrgang (E-Bass) und Olaf Ney (Schlagzeug) zur Band. Schon früh setzten die Punkrocker mit ihrem linken DeutschPunk ein Zeichen gegen Rechts
Bier, politische Sprüche und derbe Riffs. 2009 erschien das erste Album „Backstage mit Freunden“, 2010 der Nachfolger „Wut Im Bauch Und Trauer Im Herzen“. Das dritte Album „Scheitern & Verstehen“ folgte 2012, 2015 schaffte es die Gruppe mit „Bleiben oder Gehen“ sogar auf Platz 21 der deutschen Albumcharts. Ihr aktuelles Album „Sturm & Dreck“ erscheint am 12. Jänner 2018. Bei den Konzerten steht Punk im ursprünglichsten Sinn auf dem Programm: Dosenbier statt Wasserflaschen, politische Statements und derbe Riffs sind Markenzeichen der Gruppe. Und mit der Film-Doku „Wildes Herz“ (Start: April 2018) haben Feine Sahne Fischfilet nun sogar
er heuer beim Rock am Ring oder am Nova Rock war, hat die deutsche Punkband Feine Sahne Fischfilet vermutlich bereits gehört, im Februar kommt die Gruppe im Rahmen ihrer Tournee „Alles auf Rausch“ nach Wien, Linz und Graz.
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M I C H A EL A H U B W EB ER
ein eigenes Band-Porträt spendiert bekommen.
Kritische Texte. Stoff für einen Film gibt es genug: 2012 etwa begutachtete die Prüfstelle für jugendgefährdende Medien in Deutschland das Debütalbum der Punkrocker, stellt es dann jedoch nicht auf den Index. Wegen ihrer angeblich „anti-staatlichen Haltung“ veröffentlichte außerdem der Verfassungsschutz einen Bericht über die Band – eine oft kritisierte Entscheidung, die Feine Sahne Fischfilet jedoch umso bekannter machte. Die Musiker nahmen den Bericht ohnehin mit Humor: So sei wenigstens sichergestellt, dass bei jedem Konzert mindestens zwei Besucher da wären. Wer sich dennoch zu den Konzerten traut – im Februar 2018 ist die Band in Österreich.
hallo!
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movietime & freestyle
Jungsteinzeit. Mehr als 5.300 Jahre vor unserer Zeit: Eine Großfamilie lebt beschaulich und friedlich neben einem Bach in den Ötztaler Alpen. Die Aufgabe des Anführers Kelab ist es, den heiligen Schrein zu verwahren. Doch während Kelab auf der Jagd ist, wird seine Siedlung überfallen und seine gesamte Sippe ermordet. Auch das Heiligtum der Gemeinschaft
„Ötzis“ Geschichte auf der Leinwand wird gestohlen. Getrieben von Schmerz und Wut macht sich Kelab auf die Suche nach den Tätern. Auf seinem Weg durch die Ötztaler Alpen ist er den Gefahren der Natur ausgesetzt. Ein tragischer Irrtum macht ihn schließlich selbst zum Gejagten. Und plötzlich steht Kelab nicht nur den Mördern seiner Familie, sondern auch sich selbst gegenüber. Wird er seinem Drang nach Rache nachgeben und selbst vom Opfer zum Täter? Oder gelingt es ihm, den ewigen Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen? „Der Mann aus dem Eis“ ist eine österreichisch-italienische Co-Produktion. Rein fiktiv wird die Geschichte der 1991 in den Alpen gefundenen Mumie „Ötzi“ erzählt. Diese gilt als einer der wichtigsten Funde der Jungsteinzeit. Ab 7. Dezember im Kino. (DN)
Kino-Neustarts A Ghost Story Normal geht es in Gruselfilmen darum, dass Menschen der Schreck einfährt, wenn sie von Geistern heimgesucht werden. Hier läuft es anders: Der kürzlich verstorbene C (Casey Affleck) kehrt als Geist zu seiner trauernden Frau (Rooney Mara) zurück. Er verbleibt in dem gemeinsamen Haus, tröstet sie und nimmt am Alltag teil. Doch bald merkt er, dass er in einer Zwischenwelt feststeckt. Ab 7. Dezember.
Star Wars VIII – Die letzten Jedi Für die Jedi-Ritter wird es wieder mal eng. Luke Skywalker (Mark Hamill) ist der letzte seiner Art. Seiner Schülerin Rex (Daisy Ridley) versucht er, seine Erfahrungen weiterzugeben, um einen Nachfolger im Kampf mit der dunklen Seite zu haben. „Der letzte Jedi“ ist der zweite Teil der dritten Star-Wars-Trilogie, die 2019 mit einem weiteren Film beendet werden soll. Ab 14. Dezember im Kino.
Jumanji: Willkommen im Dschungel Ein scheinbar unverdächtiges altes Videospiel entpuppt sich als Türöffner zu einer Welt voll mit Nashörnern, schwarzen Mambas und Dschungelfallen. Die Spielfiguren: Der bescheidene Spencer (Alex Wolff) wird zum Muskelprotz Dr. Smolder Bravestone (Dwayne Johnson), Football-Spieler Anthony Johnson (Ser‘Darius Blain) zu einem kleinen Einstein namens Moose Finbar (Kevin Hart), It-Girl Bethany (Madison Iseman) zu Bücherwurm Professor Shelly Oberon (Jack Black). Ab 22.12.
16 hallo!
Freestyle Embrace – Du bist schön Nicht groß genug, nicht klein genug, nicht blond genug, nicht schön genug, nicht intelligent genug. Einfach nicht genug sein, das beschäftigt leider viel zu viele Frauen. Weil die Gesellschaft Frauen eingeredet hat, dass sie schön sein müssen, und Medien uns jahrelang eintrichtern, einem bestimmten Schönheitsideal zu folgen. Doch das ist absoluter Bullshit. Als Taryn Brumfitt 2013 ein ungewöhnliches Vorher-Nachher-Foto von sich postet, wird das zu einem absoluten Medienereignis. Sie fragt sich: Warum hassen so viele ihren Körper. Unser Körper ist kein Schmuckstück, sondern ein Instrument.“ Die Australierin Brumfitt hat die Dokumentation „embrace“ gemacht, um Frauen zu sagen, dass sie schön sind, egal, wie sie aussehen. www.embrace-derfilm.de/#home (BK)
Populismus für Anfänger Die Populisten scheinen in Europa unaufhaltsam auf dem Vormarsch zu sein, sei es in Österreich, Deutschland oder Frankreich. Alle anderen agieren, als gäbe es keine Strategien gegen die rechten Volksverführer. Dabei verfolgt der Populismus ein ziemlich simples Rezept. In dem neuen Buch „Populismus für Anfänger“ zeigt Walter Ötsch gemeinsam mit der Politikjournalistin und Rechtsextremismusexpertin Nina Horaczek, wie einfach die Welt der Populisten gestrickt ist. Sie entlarven sehr anschaulich die Tricks und Täuschungsmanöver der rechten Demagogen und machen deutlich, was jede/r Einzelne und die Gesellschaft dem Rechtpopulismus entgegensetzen kann und muss. www.besserewelt.at
F O TO S : P O RT AU P R I N C E P I C T U R E S , M A RT I N R AT T I N I ; S O N Y P I C T U R E S ; DISNEY PICTURES;
„Der Mann aus dem Eis“ erzählt eine mehr als 5.000 Jahre alte Abenteuerstory.
news und trends
den Tr barometer
+ + + + Kollektivvertragsverhandlungen + + der erste Schnee + das Recht zu demonstrieren - Angriffe auf die SozialpartnerInnenschaft - - Schwächung der ArbeitnehmerInnenvertretung - - - Rechtsextreme in der Regierung
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Web-News
F O TO S : G O 2 / P H O TO C A S E . D E ; T EDX V I EN NA
TED: Goldgrube für Ideen Was sind die Ideen, die die Welt verändern? Was inspiriert uns und andere? TED, eine Non-profit-Organisation, hat in den 80er-Jahren begonnen, Konferenzen zu den wichtigsten globalen Entwicklungen zu veranstalten. Heute gibt es auf der ganzen Welt unabhängig organisierte Treffen unter dem Namen „TEDx“, die einem Ziel dienen: wertvolle Ideen zu verbreiten! Ihr könnt solche Events in Wien, Linz (Februar 2018) oder Klagenfurt (Juni 2018) besuchen. Davor solltet ihr euch schon die beeindruckende Video-Sammlung von
Moooment!
Wieder ein neues Jahr Und wieder ist ein Jahr um. So schnell verging heuer die Zeit. Ich kann mich noch so gut an den 1. Mai erinnern, und als wir das erste Mal im See schwimmen waren. Und am Ende bin ich wieder nicht zu all den wichtigen Dingen gekommen, die ich mir doch zu Jahresbeginn für dieses Jahr vorgenommen habe. Ich habe mich zu wenig um die Dinge gekümmert, die mir wichtig sind, die Arbeit war wichtiger. Klar Arbeit ist wichtig und richtig, aber nicht das Einzi-
TED.com ansehen, wo alle möglichen faszinierenden Themen in 10–20 Minuten behandelt werden. Von „Ersticken Schulen die Kreativität?“ über „Wie lässt sich das Bewusstsein erklären?“ bis hin zu „10 Dinge über den Orgasmus, die Sie noch nicht wussten“ gibt es unendlich viel zu entdecken. www.tedxvienna.at (TS)
Bist du ein Rebell? Allzu groß ist die Gaming Community in Österreich ja nicht, umso wichtiger sind daher die richtigen Infos und News. Auf rebell.at bekommt ihr genau das geliefert – Neuigkeiten, Tipps und Tricks zu neuen Spielen, Technikprodukten, wie z. B. neue Smartphones, oder Aktuelles aus der eSports-
ge. Und vor lauter Arbeit hatte ich keine Zeit, meine Freundschaften zu pflegen, meine Familie zu besuchen, Bücher zu lesen, Sport zu machen, einmal abzuschalten usw. Was ich sagen will ist, wir leben alle nur einmal und haben nur dieses eine Leben. Also beginne jetzt mit den Dingen, die dich glücklich machen, umgib dich mit den Menschen, die dir Energie geben und nicht rauben, tu das, was dir Spaß macht. Und warte nicht auf das nächste Jahr.
Szene. Der Claim „Games, Tech & Nerdstuff mit nur 0,9 % Fett“ bringt’s ganz gut auf den Punkt – überladen ist die Seite nämlich nicht. Gut gemacht ist v. a. der Gaming-Podcast, bei dem Tom Schaffer (auch bekannt von ballverliebt.eu) und seine NerdFreunde für euch die neuesten Spiele testen. Das wird euch auch im eigenen Gaming-Newsletter näher gebracht und natürlich findet ihr die Rebellen auf allen möglichen Social-MediaKanälen. www.rebell.at (TS)
hallo!
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hallo! meinung
Für die einen ist das gemeinsame Schwitzen der Himmel, für die anderen die Hölle auf Erden. Was meinst du? In Finnland ist eine private Sauna im Haus oder in der Wohnung selbstverständlich. Auf fünf Millionen EinwohnerInnen kommen eine Million Saunen. Im kalten und dunklen Norden verschafft die Sauna bei den arktischen Temperaturen die notwendige Wärme. In der Türkei geht man ins Hamam. Und bei den RömerInnen gab es keine Stadt ohne die warmen Thermen mit den feuchtheißen Räumen. Und gleichzeitig traf man sich dort und redete über Politik und Geschäfte. Und auch die Germanen/innen übernahmen den warmen Luxus. Heute geht man nicht nur in die Sauna, sondern in die Therme und hat eine Vielzahl von Saunaund Dampfkammern. Was für ein herrliches Gefühl, wenn der ganze Körper nach einem heißen Aufguss und dem Eiswasserbad so richtig kribbelt. Die Kleidung fühlt sich danach an wie weiche Schafwolle und die gute Laune ist nach dem Saunieren garantiert. Auch wenn die Sauna gegen böse Erkältungen nicht hilft, aber sie beugt der drohenden Grippe vor und stärkt das ganze Immunsystem. Sie entgiftet und fördert die Durchblutung und schützt vor vielen Krankheiten. (FP)
Kontra.
Die Sauna ist nichts für schwache Nerven. Ganz nach der ersten Silbe des Wortes wird dort, umgangssprachlich, geschwitzt wie ein Schwein. Unerfahrene SaunabesucherInnen verlieren wegen Kreislaufproblemen glatt das Bewusstsein. Erfahrenere wiederum fächeln oftmals merkwürdig mit ihren Handtüchern über dem Aufguss und versuchen nicht selten, ihr Hobby zum Wettbewerb zu machen. Die Besten schaffen es zur Aufguss-WM, bei der Schwitzen allein der halbe „Sport“ ist. Bei einem Preisgeld von 1.500 Euro wird die gewinnende Person zwar nicht reich, aber zumindest offiziell als bester/beste HandtuchfuchtlerIn und AufgussmeisterIn gekürt. Wer so viel Prestige hat, braucht kein Geld. Sauna bedeutet Nacktheit und somit meist nichts Schönes. Wer seinen religiösen Glauben ernst nimmt, lehnt Saunen ohnehin ab. Jeder fromme Mensch weiß, dass die Todsünde Wollust Hand in Hand mit Freizügigkeit geht. Bleiben wir bei religiösen Analogien, kann Sauna auch als „Hölle auf Erden“ oder Fegefeuer bezeichnet werden. (RSS)
Dirty Campaigner Unter Dirty oder Negative Campaigning versteht man, dass eine Partei die andere so anpatzt, dass man sie nicht mehr wählen will. Bei der jüngsten Nationalratswahl war das ein großes Thema. Wer hat da wen angepatzt? Eigentlich egal. Denn ein wichtiges Prinzip dabei ist, dass immer die anderen Parteien schuld sind. Solche Praktiken gehören leider zum alltäglichen politischen Geschäft und das nicht erst
18 hallo!
seit Donald Trump, sondern schon seit Jahrzehnten. Früher waren es gefälschte Leserbriefe, gezielt platzierte Kommentare oder Gerüchte, an denen sich JournalistInnen festbeißen sollen. Und seit den sozialen Medien haben die AnpatzerInnen noch viele Kanäle dazubekommen, wo sie sich so richtig austoben können – Facebook, Twitter und das ganze Internet. Doch beim
gegenseitigen Anpatzen kann der Schuss auch nach hinten losgehen. Nämlich dann, wenn die WählerInnen sich sagen, die Parteien sind doch eh alle gleich, ich wähle gar nicht mehr. Und dann stehen die AnpatzerInnen verdutzt im Regen. Gegenseitiger Respekt und klare Ansagen wären ein viel besseres Düngemittel für die Demokratie! (FP)
F O TO S : M A R S J / P H O TO C A S E . D E ; N E O. N / P H O TO C A S E . D E
Pro.
EIHNACH WER BRINGT DA S W
TSGELD?
WEIHNACHTSMANN CHRISTKIND? WEDER – NOCH. DEINE GEWERKSCHAFT
lt gibt es nur, Unser 13. und 14. Geha . chaft durchgesetzt wird ks er w Ge r de n vo es l ei w
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ODER
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Ei n e I n f o r m a
ti o n d e r Ö
s te r r e i c h
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