christ-online Magazin 01/2010

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Material für Teenager- und Jugendarbeit www.christ-online.de 3,00 EUR

01/2010

christ-online MAGAZIN SCHWERPUNKT

METHODIK

PRAXIS

PRAXIS

Freizeiten

Der kleine FreizeitSelber-Bau-Kasten

Kennenlernspiele

Tipps für Freizeitköche

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J G. L E N U N F F O H . L HIMME

BEN

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ugendarbeit ist zwar nicht gleich Freizeitarbeit, aber Freizeitarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil von Jugendarbeit. Ob Wochenendfreizeit, sieben- oder gar 14tägige Freizeit immer handelt es sich um Hoch-Zeiten. Man erlebt Gemeinschaft, wie sie im Alltag kaum möglich ist. Man findet Zeit für den Einzelnen, es können gute und wichtige Gespräche geführt werden. Und Freizeiten sind besondere Zeiten Gottes. Er ist da. Die Beschäftigung mit der Bibel hat einen sehr hohen Stellenwert. Gottes Reden wird ausgesprochen stark erlebt. Viele wegweisende Entscheidungen fürs Leben werden auf Freizeiten getroffen. Darum: Jugendarbeit ohne Freizeit ist eigentlich gar nicht denkbar. Um eine Freizeit gut vorzubereiten, braucht es allerdings eine Menge Zeit und kreativer Ideen. Verantwortungsvolles Handeln der Leiter ist sehr wichtig. Damit eure nächste Freizeit ein echtes Highlight wird, haben wir diese Ausgabe von christ-online MAGAZIN zusammengestellt. Viel Gewinn beim Durchstöbern und Durchlesen wünscht

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Staffelwechsel NS: Im Frühjahr 2007 übernahm Doro Strömmer die Redaktionsassistenz des christ-online MAGAZIN von Rebekka Jung. Nun gibt es einen neue Staffelübergabe: Rebekka Jung übernimmt die Betreuung des christ-online MAGAZIN erneut. Deshalb: Vielen Dank an Doro Strömmer für die tolle Mitarbeit in den vergangenen drei Jahren. Und: Viel Freude und Gottes Segen für dich, Rebekka, und deine nicht unbekannte Aufgabe, die vor dir liegt.


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Inhalt BIBELARBEIT 04

04 Wenn ich den Druck nicht mehr aushalte METHODIK

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08 10 11 14 16

Das bringt‘s Das kleine Freizeit 1x1 Der Freizeit-Selber-Bau-Kasten Freizeitmodelle Geistliche Elemente für eine Freizeit

HINTERGRUND

18 Keine Panik PRAXIS 20

20 22 24 26

Kennenlernspiele Outdoorbibelschule Die 12 Sünden eines Freizeitleiters Tipps für Freizeitköche

ANDACHT 24

30 Waldbrand oder Lagerfeuer MOTIVATION

32 Das hat‘s mir gebracht 30

TEENBIBELARBEIT

34 Zwei sind besser dran INFOS 34

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Rezension Hier fi ndest du ... Aus dem Portal: www.christ-online.de Vorschau, Impressum

Inhalt


Bibelarbeit

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4 Wenn ich den Druck nicht mehr aushalte ... Umgang mit Überforderung und Selbstzweifel

Überblick Wie kann ich damit umgehen, wenn mir Dinge über den Kopf wachsen?

Autor Markus Wäsch (43 Jahre) ist Jugendevangelist und lebt in DillenburgManderbach

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1. Worum geht‘s? Entmutigung, Überforderung bis hin zum Selbstzweifel gehören zum Menschsein allgemein, sind aber besonders typisch für Teenager. Verursacht werden sie u. a. durch unvorhergesehene Umstände, durch Konflikte mit anderen Menschen, im Elternhaus oder in zwischengeschlechtlichen Beziehungen oder auch durch zu hohe Erwartungen, die der Teenager an sich selbst hat. Auch im geistlichen Leben erfährt man früher oder später Entmutigung. Gebete, die nicht gleich erhört werden, Sünden, von denen man nicht loskommt oder Streitigkeiten in der Gemeinde oder im Teenagerkreis führen schnell zu geistlich-seelischer Frustration. Wenn man die großen Probleme im Leben vor Augen hat, die einen in die Enge treiben, kommen manchmal Zweifel an der Gerechtigkeit Gottes auf. Neid, Groll, kombiniert mit Selbstmitleid, schaffen schnell eine Distanz zu Gott. Gesellschaftliche Einflüsse fördern die Haltung der Selbstverwirklichung. Viele sind sehr auf sich und ihr Wohlergehen bedacht und haben es noch nicht gelernt, Konflikte positiv anzunehmen. Statt die Auseinandersetzung an- und aufzunehmen und Profil zu entwickeln, reagieren die meisten Teenies mit Anpassung an die vorgegebene Meinung. Dazu kommt, dass wenige Kinder dazu angeleitet werden, zu beten und ihre Probleme vor Gott zu bringen. Wer aber nicht betet, für den bleibt Gott nur eine unpersönliche Vokabel. Der eine lässt sich leichter entmutigen als der andere. Wichtig ist zu wissen, wie man mit Überforderungen umgeht, ohne die Flinte ins Korn zu werfen.

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2. Mit wem haben wir‘s zu tun? Auf der Suche nach ihrer Identität versuchen Teenies herauszufinden, wer sie überhaupt sind und woher das Selbstwertgefühl eines Menschen kommt. Dabei werden sie viele Krisen durchmachen. Sie werden Defizite über Defizite und Unfähigkeiten über Unfähigkeiten entdecken. Die größten Selbstzweifel und Überforderungen werden für die Teenager mit (schulischem) Leistungsdruck zusammenhängen. Erwartungen von Eltern und Lehrern erscheinen unerfüllbar. Schnell fühlen sie sich (auch ihren Freunden gegenüber) als „Versager“, wenn sie nicht so „erfolgreich“ sind, wie man es von ihnen

erwartet oder wie sie es selbst von sich erwarten. Andererseits machen Teenies auch die Erfahrung, dass sie ungeheuer leistungsfähig sind. Sie werden bei starker Forderung entdecken, dass sich Leistungsdruck auch positiv auswirken kann. Ohne Erwartungen anderer oder von mir selbst, ohne den Vergleich, würde manches Ziel sicher nicht erreicht werden. Wir wollen also niemanden anleiten, Herausforderungen aus dem Weg zu gehen. Wir haben es mit entdeckungsfreudigen, neugierigen jungen Menschen zu tun, die in ihrem seelischem Empfinden extreme Achterbahnfahrten durchmachen. Was sie brauchen, ist Orientierung und Begleitung.

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3. Worauf wollen wir hinaus? • anleiten, Sorgen und Stress bei Gott abzugeben • bewusst machen, dass Gott Menschen nicht nach ihrer Leistung, ihrem Können, Wissen und Haben bewertet • zeigen, dass Gott gerade die „Schwachen“ annimmt Es sollen drei Reaktionen auf Überforderung erarbeitet werden: • Resignation, • Aggression und • Abgeben bei Gott. Für jeden dieser Fälle wird ein biblisches Beispiel angeführt.

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4. Wie gehen wir vor? Zeit: Zur Durchführung dieser Bibelarbeit benötigt man ca. 45 Minuten. Im Vorprogramm: “ Lied „Steh wieder auf“ Singen gehört zum Vorprogramm der Gruppenstunde. Dabei wird das Lied „Steh wieder auf“ von Theo Lehmann (Kopiervorlage 1) eingeübt. Wenn es am Ende der Stunde


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Bibelarbeit

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nochmals zur Festigung gesungen wird, hat es sich schon eingeprägt. (Die Teenager werden sich an die Stunde zurückerinnern, wenn das Lied auch in den kommenden Wochen gesungen wird.) Schritt 1 (Brainstorming): “ „Was ist Überforderung?“ Der Bibelarbeitsleiter schreibt die Begriffe Druck, Überforderung und Selbstzweifel auf eine Overheadfolie (Flipchart oder Tafel) und sammelt, was der Gruppe dazu aus eigener Erfahrung oder ganz allgemein einfällt. Wenn das Brainstorming nicht so richtig in Schwung kommt, nennt er einige Beispiele: • Leistungsdruck in der Schule • Prüfungssituationen • Erwartungen der Eltern • Umgang mit sündigen Gewohnheiten, von denen man nicht loskommt Das Zusammentragen wird (wahrscheinlich) hervorbringen, dass den Teenies solche Situationen nicht unbekannt sind und ihnen dazu eine Menge einfällt.

(1) Resignation, (2) Aggression, (3) Abgeben bei Gott. Gleichzeitig legt er die dazugehörige Overheadfolie (Kopiervorlage 2) auf. Nun werden drei Gruppen (bei sehr großen Teenagerkreisen sechs Gruppen; die Gruppenstärke sollte fünf Personen nicht übersteigen) eingeteilt. Die Aufgabe jeder einzelnen Gruppe ist, die drei folgenden Bibelstellen aufzuschlagen und jeweils laut vorzulesen: (1) 1. Könige 19,1-4; (2) 1. Mose 4,3-8; (3) 1. Samuel 1,1-2; 4-7; 9-11; 15-18. An den drei Textstellen werden Menschen vorgestellt (Elia, Kain und Hanna), die stark unter Druck standen. Sie sind überfordert. Wie verhalten sie sich? Innerhalb von 15 Minuten soll jede Gruppe überlegen: Welche der drei Karikaturen passt zu welcher Person und warum? Aus jeder Gruppe wird jemand bestimmt, der Stichpunkte aufschreibt und sie nachher vorträgt.

Schritt 2 (Gruppenarbeit): “ Drei biblischen Personen werden drei Reaktionen zugeordnet (Anlage 2) Mit ziemlicher Sicherheit werden bei dem Brainstorming auch Dinge genannt, wie Menschen auf Druck, Überforderung und Selbstzweifel reagieren. Diese Statements werden vom Leiter herausgefiltert, indem er sie farblich kennzeichnet. Anhand dieser Aussagen hebt er hervor, zu welchen Reaktionen es führen kann, wenn von einem Menschen zu viel verlangt wird. Vor der Gruppenarbeit stellt der Leiter drei Begriffe heraus, die eine Zusammenfassung einer Vielzahl von Reaktionsmöglichkeiten darstellen:

Schritt 3 (Ergebnissicherung): “ Lösungen der Gruppen vergleichen und besprechen

Lösung 1: Elia und die Zahnpastatube gehören zusammen. Begründung zu Lösung 1: Elia hat einen großen Sieg über die Baals-Priester errungen (1. Könige 18,17-46). Diese Auseinandersetzung hat ihn sehr angespannt. Nun hört Elia die Drohung von Isebel, der Frau von König Ahab. Sie schwört Elia, dass sie


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ihn innerhalb der nächsten 24 Stunden umbringen wird. Diese Drohung haut Elia total um. Vorher war er noch so tapfer, aber jetzt verlässt ihn aller Mut. Er fühlt sich total leer (wie eine ausgequetschte Zahnpastatube) und läuft davon. Er resigniert und wünscht sich zu sterben.

Lösung 2: Kain und der Händedruck, der zum Aufschrei führt, gehören zusammen. Begründung zu Lösung 2: Als Kain sieht, dass Gott das Opfer von Abel annimmt, seines aber nicht, wird er sehr zornig. Er fühlt sich ungerecht behandelt. Er sieht sich als zurückgesetzt an. Das setzt ihn mächtig unter Druck (wie bei einem extrem festen Händedruck). Dieser Druck bewirkt bei ihm eine ungeheure Form von Aggression. Er erschlägt seinen Bruder.

Lösung 3: Hanna und die Dampfmaschine gehören zusammen. Begründung zu Lösung 3: Hanna kann keine Kinder bekommen. Peninna nutzt diese Situation aus und kränkt sie. Hanna ist dadurch sehr verletzt. Sie steht unter Druck. Doch anstatt Peninna den Schädel einzuschlagen, macht sie etwas anderes: Sie gibt den angestauten Druck an Gott ab, doch nicht indem sie aggressiv wird, sondern indem sie sich öffnet, weint und alle ihre Sorgen Gott erzählt. Aus dieser Situation kann Gott etwas machen. Hanna ihrerseits erfährt eine echte innere Veränderung. Verletzung und Bitterkeit verschwinden. Zudem tut Gott ein Wunder an ihr und sie wird zur Mutter von Samuel und drei weiteren Söhnen und zwei Töchtern (1. Samuel 2,21). Samuel wurde später zu einem der bedeutendsten Propheten in Israel. Dadurch, dass Hanna ihren Druck an Gott abgibt, setzt sie sozusagen seinen Arm in Bewegung (wie im Vergleich mit dem Druck der Dampfmaschine), er greift handelnd ein.

Schritt 4 (Vertiefung): “ Zusammenfassende Erläuterungen zu den drei Karikaturen Erläuterung durch den Leiter zu Karikatur 1: Obwohl Elia falsch reagiert, lässt Gott ihn dennoch nicht allein. Er macht ihm wieder neuen Mut (1. Könige 19,5-8 vorlesen). In einem Andachtsbuch findet sich folgende Lebensweisheit: „Die Lebensweisheit kennt vier Mittel gegen den Trübsinn: Ein gutes Essen, ein tiefer Schlaf, ein langer Spaziergang und ein freundschaftliches Gespräch sollen dagegen helfen. Wir wissen, wie wichtig gute Ernährung, ausreichender Schlaf, viel Bewegung an der frischen Luft und freundliche Gespräche für das Wohlbefinden von Körper, Seele und Geist sind.“ (aus: Axel Kühner, Eine gute Minute, Aussaat Verlag). Genau diese Dinge gab Gott Elia. Das wird auch dir helfen! Erläuterung durch den Leiter zu Karikatur 2: Kain explodiert und fährt sein Leben in die Sackgasse. Seinen Zorn zu verarbeiten, indem man Gewalt an anderen auslässt, ist falsch. Wer sich gegenüber seinen Eltern, seinen Geschwistern, Lehrern, Ausbildern oder irgendwelchen anderen Menschen aggressiv verhält, schafft nur neue Probleme. Tu das bitte nicht! Erläuterung durch den Leiter zu Karikatur 3: Mach‘s wie Hanna: „Schütte dein Herz vor dem Herrn aus“ (1. Samuel 1,15). In der Tat ist das Beispiel von der Dampfmaschine ein guter Vergleich, wie man‘s richtig macht und wie Gott gerade in Drucksituationen aktiv werden kann. “ Darstellung der prinzipiellen Funktion einer Dampfmaschine: In einem Kessel wird Wasser erhitzt. Der unter Überdruck stehende Dampf wirkt auf die beweglichen Teile der Dampfmaschine ein. Durch Kolben und Zylinder wird die Bewegung auf eine Kurbelwelle übertragen, die wiederum ein Schwungrad antreibt. Dieses Prinzip


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ist geistlich hervorragend anwendbar. Der Druck in einem Kessel an sich ist nutzlos. Er muss die Gelegenheit bekommen eine Maschine zu betreiben. So ist auch Druck in meinem Leben, der nicht richtig weitergeleitet wird, vergeblich. Jesus sagt: „Wer von euch kann mit Sorgen seiner Lebenslänge eine Elle hinzufügen?“ (Lukas 12,25). Wir verändern nichts dadurch, dass wir uns ununterbrochen Gedanken machen um das, was uns nicht passt und worüber wir verärgert sind. Irgendwann platzen wir, wie ein Kessel, dessen Druck zu stark wird. Unsere Chance ist das Gebet. Wir geben den Druck ab. Wir öffnen uns für Gott und sein Handeln. Meine Verzweiflung und Sehnsüchte, die zum Zwiegespräch mit dem allmächtigen Vater im Himmel werden, können letztlich Wunder bewirken. In 1. Petrus 5,17 heißt es: „Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er ist besorgt für euch.“ Erst dann kommen Dinge in Bewegung (wie bei der Dampfmaschine), so wie Gott es will. Jetzt kann er etwas tun. Hanna ist dafür ein sehr gutes Beispiel (1. Samuel 1,10-15 nochmals vorlesen). Ihr Vorbild zeigt, dass: • Gott fähig ist (V. 19.20). • unsere Ausdauer gefragt ist (V. 12). • Gebet nicht immer gleich die Umstände verändert, in jedem Fall aber den “ Beter (V. 18). Egal, ob du Dinge, die von dir gefordert werden, schaffst oder nicht, davon hängt dein Selbstwert nicht ab. Gott nimmt dich an, wie du bist, kümmert sich um dich und hilft dir wieder auf - denk an Elia. Mach dir keine Gedanken darüber, ob du eine Blamage, die Menschen um dich her mitbekommen haben, verkraftest oder nicht. Vor Gott kann man sich nicht blamieren! Bei Gott zählt nicht das, was sonst überall zählt: Stärke und Erfolg. Jesus wusste, wie es im Inneren der Menschen wirklich aussieht. Er fordert die Leute auf: „Kommt her zur mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben“ (Matthäus 11,28). Wer hat auf diesen Aufruf reagiert? Die 12 Jünger Jesu! Sie gaben zu: Ja, wir sind oft mühselig (entmutigt)

und beladen (bedrückt). Ist es nicht erstaunlich, dass Jesus Christus durch diese „Schwächlinge“ die Welt verändert hat? Sie haben das Evangelium vor Königen bezeugt und haben es in alle Ecken der damals bekannten Welt getragen. Ja, Gott gebraucht nicht Stärke und Erfolg, sondern Schwachheit und kindliches Vertrauen. Nach der Bibelarbeit: “ Erlebnisorientierte Spiele Die drei Veranschaulichungen zu „Resignation“, „Aggression“ und „Abgeben“ kann man abschließend spielerisch in den Programmablauf einbauen: • Wer kann in einer Minute die längste Schlange mit einer Zahnpastatube machen? • Jeweils etwa gleichstarke Teenies treten im „Armdrücken“ gegeneinander an. • Dampfmaschine anheizen und (mit dem zur Dampfmaschine gehörenden Zubehör) in einer bestimmten Zeit einige Vorgänge verrichten (je nachdem, was einem als Zubehör zur Verfügung steht).

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5. Was brauchen wir? • ein allgemeines Lexikon, um die Funktion einer Dampfmaschine zu verstehen • Folien der Anlagen, Overheadprojektor • ggf. Zahnpastatube und Modell-Dampfmaschine mit Zubehör • Das Lied „Steh wieder auf“ ist zu hören auf Lutz Scheufler LIVE, „Wahre Helden“ (CD: 88 050, S.D.G.-Verlag, 08315 Bernsbach) Lawrence, D.: Schule ist wie Robinson: Alle warten auf Freitag, Kap. 2: Testfall Ernstfall, Brunnen, Gießen 1994

Vorlagen zum download: www.christ-online.de/kopiervorlage/ co2010-01_kopiervorlage01.pdf co2010-01_kopiervorlage02.pdf co2010-01_kopiervorlage03.pdf


Methodik

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8 Das bringt‘s! Die Chance von Freizeitarbeit

Überblick Für Jugendliche ist es bereichernd, mehr als Jugendgruppenstunden zu erleben. Hier gibt es einige Möglichkeiten, die Freizeiten bieten.

Autor Bernd Lorenz (28 Jahre) ist Jugendreferent bei Wort des Lebens und lebt mit seiner Frau in Berg.

Hinter uns liegt ein Sommer mit acht Wochen Jugendfreizeiten. Es war eine herausfordernde, spannende und ermutigende Zeit. Wir haben erfahren, wie viel Gutes aus einer Freizeit hervorgehen kann. Aber warum all die Mühe und dieser Aufwand? Warum sollte sich der Mitarbeiter freiwillig einer Menge Stress aussetzen? Was sind die Chancen von Freizeiten? Man könnte sich auch gemütlich jede Woche einmal treffen, Früchtetee trinken, Gesellschaftsspiele spielen und über Gott und die Welt reden! Das wäre sehr entspannt ... aber man würde was verpassen. “ Die Möglichkeit, aus dem Alltag rauszukommen Ganz egal, ob man mit der eigenen Jugendgruppe wegfährt oder an der Freizeit eines christlichen Werkes teilnimmt, diese Zeit ist etwas Besonderes im regulären Jugendprogramm und dem Alltag. Es ist Urlaub und Erholung, auf die man sich schon im Voraus freut. Einfach mal die Seele baumeln lassen und genießen. Es ist die Chance, um neue oder bekannte Jugendliche in einer anderen Umgebung (besser) kennenzulernen. Gemeinsam lässt man den Alltag hinter sich und damit den Stress, den man zuhause mit den Eltern, der Schule oder den Klassenkameraden hat. Wenn es gelingt, eine offene und ungezwungene Atmosphäre zu schaffen, öffnen sich die Teilnehmer schnell und stellen Fragen zu Dingen, die sie bewegen. Da geht es um ihre Zukunft, Sexualität, Beziehungen, Lebensführung ...

“ Die Möglichkeit, gemeinsam etwas zu erleben und Spaß zu haben Für die Jugendlichen ist dieser Punkt sehr wichtig. Sie wollen Spaß mit Gleichaltrigen erleben. Durch gemeinsame Aktionen wird das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt. Die Gemeinschaft wächst. “ Die Möglichkeit, Teilnehmer in ihrer Welt anzusprechen Freizeiten bieten die Chance, Teilnehmer gezielt in ihren Interessensgebieten abzuholen, ihre Fragen anzusprechen und in spezifischer Weise zu evangelisieren. In einer ungezwungenen Atmosphäre, herausgefordert durch andere aktive Christen und umgeben mit einem guten Programm erleben Teilnehmer, was es bedeutet, ein Leben mit Jesus zu leben. Bibelarbeiten werden auf die Zielgruppe abgestimmt. Durch aktuelle Musik und eine lebendige Verkündigung kann ihnen das Wichtigste im Leben nahegebracht werden: Die Liebe Jesu! Wichtig ist, dass „Evangelisation“ nicht verdeckt geschieht, sondern die Freizeit vorab als eine christliche Freizeit ausgeschrieben ist. So wissen die Teilnehmer, worauf sie sich einlassen. “ Die Möglichkeit, intensiv Gottes Wort zu vermitteln Auf Freizeiten hat man die Chance, Gottes Wort intensiv zu vermitteln. Wann sonst besteht die


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Möglichkeit, in kurzer Zeit eine ganze Themenreihe durchzuarbeiten oder fortlaufend ein biblisches Buch unter die Lupe zu nehmen? Liegt der Fokus auf dem evangelistischen Aspekt, hat man Zeit, das Evangelium zu erklären und eine Entscheidung vorzubereiten. “ Die Möglichkeit, eine persönliche Beziehung mit Gott einzuüben Viele Jugendliche sind unsicher, wie sie ihre persönliche Beziehung mit Gott gestalten können. Für sie ist es seltsam, zu beten; mit jemandem zu sprechen, den sie nicht sehen, oder ihm Lieder zu singen. Deshalb ist Orientierung wichtig: In persönlichen

Begegnungen können Fragen gestellt und erste Schritte gegangen werden. Die Teilnehmer können an anderen beobachten und sich erklären lassen, wie die Beziehung mit Jesus gelebt werden kann. Sie erleben, wie spannend es ist, wenn Gott redet. Die geistlichen Zeiten Gebet, Lobpreis, Bibelarbeit und Austausch helfen, im Glauben weiterzukommen. Dabei ist es wichtig, die Teilnehmer so anzuleiten, dass sie diese Beziehung im Alltag leben können. Denn das Ziel ist geistliche Selbstständigkeit! “ Die Möglichkeit, Beziehungen zu reiferen Christen aufzubauen Die Mitarbeiter einer Freizeit sind sehr wichtig. Sie sorgen für die gute Atmosphäre. Sie bauen Kontakte zu ihren Teilnehmern auf und sind Ansprechpartner. Dabei geht es nicht nur um die organisatorischen Fragen der Jugendlichen. Vor allem geht es um die Dinge, die die Teilnehmer beschäftigen. In persönlichen Gesprächen schätzen es Jugendliche, dass sie ernstgenommen werden, der Mitarbeiter sich für sie interessiert und auf Jesus hinweist. Er kann die Teilnehmer in sein (geistliches) Leben hineinschauen lassen, und so kann man voneinander lernen. “ Die Möglichkeit, über den Tellerrand zu schauen Viele Teens kommen kaum aus ihrer Familie oder der eigenen Gemeinde heraus. Sie werden dort geprägt und das ist wichtig. Eine Freizeit ist immer eine Horizonterweiterung. Es ist ein Blick über den Tellerrand. Die Jugendlichen sehen, wie andere Menschen ihr Christsein leben. Durch die Begegnung mit anderen Menschen lernt man oft weitere Seiten Gottes kennen. Man hat die Möglichkeit, Standpunkte zu hinterfragen, um schließlich eigene Überzeugungen zu formulieren. Spannend und hilfreich ist es, zu lernen, dass man andersgläubige Christen akzeptieren und sie mit ihrer Meinung stehenlassen kann. Es gilt: Reibung kann sehr gesund sein.


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10 Das kleine Freizeit - 1 x 1 Oder: Wie wird meine Freizeit gut?

Überblick Große und kleine Dinge, die zum Gelingen einer Freizeit wichtig sind.

Autor Christian Gunka (33 Jahre) ist Jugendreferent bei Wort des Lebens. Er lebt mit seiner Familie in Berg.

Worauf muss ich achten, damit meine Freizeit ein Erfolg wird? Viele Faktoren wirken zusammen, um dieses Ziel zu erreichen. Hier die wichtigsten Überlegungen, die bedacht werden sollten: Eine angenehme Umgebung Ein wesentlicher Faktor für das Gelingen von Freizeiten ist der Ort. Unterschiedliche Altersgruppen haben unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche an den Ort des Geschehens. Für Kinder muss es nicht das komfortabelste Haus sein, dafür sollten genügend Sportmöglichkeiten vorhanden sein. Familien werden mehr Wert auf Komfort legen, Teens auf genügend „Auslauf“ ... Ist einmal der richtige Ort gefunden, sorgt eine gute Deko für die richtige Stimmung. Dazu gehört ganz sicher auch eine gute Beleuchtung der Räume bzw. der Bühne. Kerzen und Deckenfluter wirken oft Wunder, schaffen ein angenehmes Ambiente und ersetzen kaltes Neonlicht. Attraktives, professionelles Programm Eine Freizeit ist immer nur so gut wie ihr Programm. Und das will gut geplant sein. Nur Themen, die für die Lebens- und Erfahrungswelt der Freizeitler relevant sind, werden auf Interesse stoßen. Im Vorfeld sollte deshalb genau überlegt werden, welche Themen zur Sprache kommen sollen. Neben gut vorbereiteten und präsentierten Bibelarbeiten sollte es auch genügend Abwechslung geben. Filmabende, Ausflüge, verrückte Aktionen, Wanderungen, Geländespiele oder bunte Abende schaffen eine gute und ausgewogene Atmosphäre und bringen Ausgleich zur „Arbeit“ im geistlichen Bereich. Ein bewährter Bestandteil jeder Freizeit ist Sport. Hier können sich die Teilnehmer austoben, lernen sich kennen und erleben gemeinsam etwas. Eine positive Wettbewerbsdynamik kann durch die Aufteilung der Teilnehmer in verschiedene Teams geschehen, die auf Freizeit um Punkte kämpfen und sich bis zum Ende immer wieder gegenüberstehen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen „Action“ und Freiraum für Gespräche, eigene Programmge-

staltung oder schlichtes Faulenzen hilft ebenso, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Neben allem Anliegen Geistliches zu vermitteln, sollte immer der Spaß der Teilnehmer im Vordergrund stehen – schließlich verbringen die Freizeitler hier ihre (oft knappe) freie Zeit! Gute Musik Gute Musik ist ein weiterer wichtiger Faktor, der zum Gelingen von Freizeiten beiträgt. Auf Jugendfreizeiten blühen manche Teilnehmer geradezu auf, wenn „ihre“ Musik gespielt wird. Auch für Nichtchristen kann eine gute Band und das Singen von zeitgemäßen Liedern ein Türöffner zu geistlichen Botschaften sein. Gefühle und emotionale Momente dürfen dabei erzeugt und zugelassen werden, auch wenn Veranstaltungen natürlich nicht in eine „Gefühlsduselei“ ausarten sollten. Das Bereitstellen von Musikinstrumenten und Liederbüchern kann prägend für eine Freizeit sein meist finden sich sehr schnell Sänger und Musiker, die jede Gelegenheit zum Singen nutzen. Liebevolle Beziehungen Das vielleicht wichtigste Element, das zum Gelingen einer Freizeit beiträgt, ist die „Persönlichkeit“ der Freizeit. Leiter, Bibellehrer und Mitarbeiter sollten nicht vorrangig Vorgesetzte, Organisatoren oder geistliche Autoritäten sein. Sie können vielmehr als Freunde, Seelsorger und Vorbilder für die Teilnehmer zur Verfügung stehen und sich nicht zu schade sein, jeden Unfug mitzumachen. Das Programm, die geistlichen Inputs und die Umgebung können noch so perfekt sein - wenn die Teilnehmer eine Distanz zu den Verantwortlichen spüren, wird es schwer sein, Freundschaften aufzubauen oder Geistliches zu vermitteln. Wenn irgendwie möglich, sollten einige Mitarbeiter nur dafür zuständig sein, jeweils eine kleine Gruppe von 5-10 Freizeitlern zu betreuen und für sie als Ansprechpartner bereitstehen. Authentische und liebevolle Vorbilder, die Beziehungen aufbauen, werden mehr erreichen als 10 gute Bibelarbeiten.


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Der Freizeit-Selber-Bau-Kasten 11

Hier kommt er: Der ultimative Plan für denjenigen, der gerne mit seiner Jugend eine Freizeit machen möchte, aber nicht mehr hat als die eigene Motivation! Um eine Freizeit zu organisieren, muss man kein Hauptamtlicher sein, studiert haben oder viele Jahre Erfahrung mitbringen. Es ist auch kein Geheimnis, das nur bestimmte Leute kennen. Die coolsten Freizeiten sind oft die „unperfekten“, die persönlichen Freizeiten. Wie gut eine Freizeit wird, hängt nämlich vor allem von deiner Motivation ab. Also habe Mut! Leg los und plane deine erste Freizeit! Zur Organisation benötigst du vier Bausteine. Zunächst suchst du dir ein Freizeitleitungsteam. Danach bildet ihr mit den Jugendlichen eurer Gruppe drei weitere Teams. Bei allem Planen solltet ihr daran denken, mit Jesus über euer Vorhaben zu reden, denn mit seinem Segen arbeitet es sich richtig gut. Das Freizeitleitungsteam Die Leitung einer Aktion ist ganz wichtig. Es kann vorkommen, dass nur eine Person die Leitung übernimmt, weil niemand anderes es machen könnte oder möchte. Wenn du eine Freizeit planst, empfehle ich dir, dass du dir noch zwei bis drei Leute suchst, die mit dir gemeinsam die Verantwortung übernehmen. Das können Leute aus dem Jugendkreis, der Gemeinde oder eurem Jugendleitungskreis sein. Damit euch in der folgenden Planung keiner Steine in den Weg legen kann, macht es Sinn, dass ihr euch das generelle Einverständnis der Gemeindeoder Jugendleitung für euer Vorhaben holt. Diese Rückendeckung gibt euch Selbstvertrauen für die Aufgabe! Nun setzt ihr euch zusammen und überlegt einem Rahmen für eure Freizeit. Dazu könnt ihr in den folgenden fünf Schritten vorgehen. “ 1. Schritt: Freizeitmodell Ihr entscheidet, welche Art von Freizeit ihr mit eurem Jugendkreis machen möchtet (siehe nachfolgender Artikel). Dazu ist es wichtig, sich auch über das Ziel klar zu werden, dass ihr für diese Zeit habt.

Nach der Wahl des Modells schreibt ihr einen groben Zeitplan auf. Dabei solltet ihr festlegen, wie viele Bibelarbeiten/Andachten es geben soll und wann kreative Elemente ihren Platz haben. Diese grobe Festlegung hilft den drei Planungsteams besser zu arbeiten. Mein Tipp: Für Einsteiger eignet sich am besten das Modell „classic“. Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf dieses Modell. “ 2. Schritt: Freizeitdauer Wenn ihr euch für ein Grundmodell entschieden habt, solltet ihr über die Länge eurer Freizeit reden. Wollt ihr zwei oder 14 Tage unterwegs sein? Mein Tipp: Für den Anfang sind drei bis vier Tage eine gute Länge. “ 3. Schritt: Freizeitort Wie weit entfernt soll euer Reiseziel liegen? Findet die Freizeit im Gemeindehaus, im Nachbardorf oder in Spanien statt? Mein Tipp: Beachtet die Reisezeit zum Freizeitort. Für eine Wochenendfreizeit eignet sich ein Ort im Umkreis von 100 km. “ 4. Schritt: Zeitpunkt der Freizeit Entscheidet, wann die Freizeit sein soll. Wie lange im Voraus wollt ihr planen? Gibt es einen besonders günstigen Termin für die Fahrt? Mein Tipp: Ihr solltet euch drei bis sechs Monate zur Vorbereitung gönnen. Beachtet, dass Jugendherbergen oft lange im Voraus reserviert werden müssen.

Überblick Handwerkzeug für die Planung einer eigenen Jugendfreizeit.

Autor Samuel Kloft (28 Jahre) wohnt in Stendal und ist Mitarbeiter in der offenen Kinder- und Jugendarbeit „Lebendige Steine e.V“. Zusammen mit anderen hat er als Jugendlicher 13 Freizeiten organisiert.


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“ 5. Schritt: Jugendliche einbinden Zuletzt entscheidet, ob ihr als Leitungsteam die Detailplanung übernehmt oder ob ihr die Jugendlichen einbindet. Mein Tipp: Wenn ihr wollt, dass sich viele mit der Freizeit identifizieren, solltet ihr die Jugendlichen mit ins Boot nehmen. Sie dürfen entscheiden und entsprechend ihren Begabungen helfen. Ihr fördert euch gegenseitig und viele Leute sammeln Erfahrung für das nächste Mal. Es ist praktisch, wenn jeder aus dem Leitungsteam die Verantwortung für eins der Planungsteams mit den Jugendlichen übernimmt. So sind die Informationswege zwischen Leitungs- und Planungsteams sehr kurz. Wenn du die Freizeit alleine leitest, kannst du in allen Teams dabei sein oder jeweils einen Jugendlichen als Leiter ernennen und mit ihm in Kontakt bleiben. Stellt nun den Jugendlichen eure Ideen vor und motiviert sie, sich an der Umsetzung in den Teams zu beteiligen. Jeder Jugendliche kann sich einem Team anschließen. Dazu könnt ihr Listen aufhängen, in die sie sich schon an dem Abend eintragen können. Von jetzt an läuft die Planung in den Planungsteams, die sich regelmäßig treffen. Ihr als Freizeitleitungsteam trefft euch, wenn es Neuigkeiten gibt. Ansonsten müsst ihr erst wieder auf der Freizeit aktiv werden. Da behaltet ihr den Überblick über das Programm und schaut, dass alles läuft. Kommen wir zu den Planungsteams ... Das Organisationsteam “ Ihr sucht die Unterkunft und reserviert. Nach der Reservierung erstellt ihr einen kleinen Merkzettel für die Jugendlichen, damit sie den Termin in ihren Terminkalender eintragen können. “

Ihr kalkuliert die Freizeitkosten. Denkt an die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, die Anund Abreise, Freizeitaktionen, Deko und Snacks, sowie eventuell anfallende Kosten für Gäste, die ihr einladet. Fragt bei eurer Gemeinde, ob ihr einen Zuschuss bekommt. Viele Gemeinden

übernehmen gerne einen Teil der Kosten. Die Restkosten werden dann auf die Anzahl der Teilnehmer verteilt. “

In Absprache mit dem Freizeitleitungsteam werden Freizeitregeln festgelegt. Es sollte für alle klar sein, an welchen Veranstaltungen man teilnehmen muss, ob man rauchen oder Alkohol trinken darf.

Schreibt die Einladung und Anmeldung. Wichtig ist, dass ihr den Ort, das Datum, die Regeln und die Kosten aufführt. Auch die Unterschrift der Erziehungsberechtigten bei minderjährigen Teilnehmern gehört dazu. Für die weitere Planung ist es wichtig, dass die Teilnehmer die Anmeldung bis zu einem festgelegten Termin abgeben. Einer aus eurem Team sammelt die Anmeldungen. Mein Tipp: Anmeldeschluss auf vier Wochen vor Freizeitbeginn legen.

Wenn ihr die Anmeldungen erhalten habt, plant die Anreise und Abreise. Wollt ihr mit Autos fahren, per Bahn oder Bus? Wer kann mit seinem Auto fahren? Benötigt ihr eine Versicherung für den Transport? Sonst sollte die An- und Abreise privat geplant werden und das offizielle Treffen am Freizeitort sein.

Zimmerverteilung und Zeitplan. Einer telefoniert mit der Herberge und bespricht die Zimmerverteilung. Ihr solltet nachfragen, wann die Essenszeiten sind und welche hausinternen Regeln ihr beachten müsst. Danach haltet ihr Rücksprache mit den anderen Planungsteams und stellt den konkreten Zeitplan auf.

Zuletzt erstellt ihr einen Infozettel und sammelt das Geld ein. Der Brief sollte zehn Tage vor Abfahrt verteilt sein. Zu den Infos gehören Treffpunkt und Uhrzeit, mitzubringende Sachen (Bettwäsche, bestimmte Kleidung, Bibel, Schreibzeug etc.), noch einmal alle Regeln und das Programm. Das Geld solltet ihr ebenfalls bis eine Woche vor Start einsammeln bzw. überweisen lassen.


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Foto: © I.Ge

Das Predigtteam “ Wann sollen geistliche Impulse stattfinden? Wollt ihr eine „Stille Zeit“ festlegen? Zu welcher Tageszeit sollen die Bibelarbeiten sein? Gibt es über den Tag weitere Andachten? “

Besprecht den geistlichen Inhalt für eure Freizeit. Um welches Thema soll es bei den Bibelarbeiten gehen? Wollt ihr die Andachten aus einem Buch lesen oder selbst überlegen?

Zuletzt stellt sich die Frage, wer die Impulse gibt. Für die „Stille Zeit“ könnt ihr eine Gruppe anbieten, in der man gemeinsam „Stille Zeit“ macht. Die Morgen- oder Abendandachten kann eine Person aus dem Jugendkreis machen, oder ihr lest aus einem Andachtsbuch. Eine größere Frage ist die, wer die Bibelarbeiten hält. Wenn das einer aus eurem Jugendkreis macht, ist das eine wirklich gute Sache. Ihr könntet auch einen Jugendmitarbeiter aus eurer Nachbargemeinde fragen oder ihr ruft bei einem Jugendmitarbeiter der Christlichen Jugendpflege an. Vielleicht hat einer von ihnen Zeit, mit euch zu fahren. Auf jeden Fall kann die CJ euch gute Leute für Bibelarbeiten vermitteln.

Mein Tipp: Wählt vor der Singzeit schon einige Lieder aus, die zum Thema passen.

Auf der Freizeit kümmert ihr euch um die Absprachen mit der Herberge und sorgt dafür, dass die Zeiten eingehalten werden, bzw. Änderungen des Tagesprogramm rechtzeitig bekannt gegeben werden.

Manchmal ist es hilfreich, Bibeltexte schon im Vorfeld der Freizeit zu lesen. Dann sorgt dafür, dass die Teilnehmer rechtzeitig die nötigen Infos haben. In euren Aufgabenbereich fällt auch das gemeinsame Singen und Beten. Denkt daran, Liederbücher und Instrumente einzupacken und überlegt euch, in welcher Form ihr gemeinsam beten wollt.

Mein Tipp: Für das gemeinsame Beten könntet ihr täglich eine Viertelstunde reservieren und in 5er Gruppen beten. Wie wäre es, wenn ihr für jede Gruppe Anliegen aus einem anderen Land der Erde aussucht? Das Kreativteam “ Ihr überlegt euch, welche besonderen kreativen Programmpunkte stattfinden sollen. Beispielsweise: Ausflüge, Besichtigungen, Bunter Abend, Lobpreisabend, Filmabend, gemeinsamer Sport, Basteln, Arbeitsgemeinschaften, Filme drehen, Grillen. “

Für jede Aktion wird ein Verantwortlicher festlegt und geplant, welche Materialien benötigt werden.

In euren Aufgabenbereich fallen auch Gesellschaftsspiele, Snacks und Tee für die Abende, Stifte, Blätter und die Deko. Eben alles, was das „Drumherum“ auf der Freizeit ausmacht.

Wenn besondere Dinge mitgebracht werden müssen, Aktionen Geld kosten oder Voranmeldungen erforderlich sind, sprecht euch mit den Leuten vom Organisationsteam ab, damit die Infos rechtzeitig an die Teilnehmer gelangen. Mein Tipp: Bestimmt einen, der Fotos macht und stellt nach der Freizeit eine Collage zusammen. Das ist eine schöne Erinnerung an die gemeinsame Zeit.

Wenn die Freizeit vorbei ist, trefft euch zur Feedbackrunde. Sprecht kurz über die Freizeit und schreibt auf, was gut und was schlecht gelaufen ist. Wichtig ist, dass ihr diesen Zettel aufhebt, damit ihr aus euren Erfahrungen lernen könnt. Nehmt euch Zeit mit Jesus zu reden und dann dürft ihr eure Leistung auf jeden Fall feiern.


Methodik

christ-online MAGAZIN 01/2010

14 Freizeitmodelle

Überblick Welche Möglichkeiten hat man für eine Freizeit mit seiner Jugendgruppe?

Autor Samuel Kloft (28 Jahre) wohnt in Stendal und ist Mitarbeiter in der offenen Kinder- und Jugendarbeit „Lebendige Steine e.V“. Zusammen mit anderen hat er als Jugendlicher 13 Freizeiten organisiert.

Es gibt verschiedene Ideen für Freizeiten. Ihr könnt entscheiden, welche Modelle zu euch und eurer Gruppe passen. Wenn ihr die Erklärungen zum Modell „classic“ als Grundlage nehmt, braucht ihr nur hier und da ein paar kleine Veränderungen und könnt dann jede Variante umsetzen, ohne grundlegende Dinge verändern zu müssen.

classic

relax

Modell „relax“

“ Man fährt in eine schön gelegene Herberge, genießt die Landschaft und es gibt Andachten. Bei diesem Freizeittyp geht es darum, die Landschaft zu genießen. Die Aktionen und kreativen Teile werden zum Teil durch Ausflüge ersetzt. Das Kreativteam muss sich in der Vorbereitungszeit intensiv mit der Gegend vor Ort auseinandersetzen.

preach

Modell „classic“

Modell „preach“

“ Man fährt in eine Herberge, es gibt Bibelarbeiten und kreative Elemente.

“ Der Ort ist egal. Es gibt hauptsächlich Bibelarbeiten, Andachten und Zeit zum Nachdenken. Bei diesem Freizeittyp steht das Lernen im Vordergrund. Es gibt mehr Bibelarbeiten, kreative Programmpunkte werden reduziert. Weitere Elemente wie Zeiten der Stille, Gebetszeiten, Gebetsnächte oder Lobpreiszeiten werden eingefügt. Das Predigtteam hat eine intensivere Vorbereitung.

action

Modell „action“

“ Man zeltet, fährt Kanu, geht wandern etc. und zwischendurch gibt es Andachten. Bei diesem Freizeittyp steht das gemeinsame Erleben im Mittelpunkt. Die Bibelarbeiten werden durch Aktionen ersetzt. Das Predigtteam hat weniger zu tun, das Kreativteam mehr.

Modell „evangelize“ “ Unterkunft in einer befreundeten Gemeinde, tagsüber Flyer verteilen etc. und Andachten. Bei diesem Freizeittyp trifft euer evangelistisches Anliegen auf die Aktionen in einer größeren Stadt. Übernachtungen und Verpflegung werden einfacher, ihr besichtigt die Stadt und macht verschie-


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Methodik

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dene Verteilaktionen ggf. in Verbindung mit der Gemeinde vor Ort. Im Predigtteam wird der Schwerpunkt der Bibelarbeiten auf Evangelisationen verlagert. Das Kreativteam beschäftigt sich mit der Stadt und den Missionsvarianten.

event

Modell „event“

“ Ihr fahrt gemeinsam zu einem christlichen Großevent (Jugendtag etc.). Bei diesem Freizeittyp müsst ihr wenig planen. Die kreativen und geistlichen Programmteile übernimmt der Veranstalter vor Ort. Also benötigt ihr nur ein Organisationsteam.

living

Modell „living“

“ Ihr lebt eine Zeit lang an einem gemeinsamen Ort und gestaltet euren Alltag. Bei diesem Freizeittyp kommt es sehr stark auf die Gemeinschaft an. Es gibt Andachten und viel Alltag. Das Organisationsteam plant die Aufteilung der Räume und organisiert das Küchenteam. Das Predigtteam kümmert sich um die Andachten und plant Gebetszeiten. Das Kreativteam hat viel zu tun, weil ein Gemeindehaus zur großen Wohngemeinschaft umfunktioniert wird.

social

Modell „social“

“ Das Programm besteht aus einem sozialen Projekt. Bei diesem Freizeittyp unterstützt ihr ein soziales Projekt. Ihr fahrt zum Beispiel zu einem Verein in der sozialen Kinder- und Jugendarbeit oder helft beim Renovieren eines Hauses. Ihr könnt auch mit einer Gemeinde in einer anderen Stadt zusammenarbeiten und ähnlich wie beim Modell „evangelize“ soziale Einsätze machen und Menschen helfen. Diese Projektarbeit übernimmt das Kreativteam. Das Predigtteam übernimmt die Andachten morgens und abends.


Methodik

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16 Geistliche Elemente für eine Freizeit

Überblick Bausteine und hilfreiche Fragen, die helfen, aus einer Freizeit ein geistliches Highlight zu machen.

Autor Oliver Last (27 Jahre) ist Jugendreferent der Christlichen Jugendpflege. Er lebt mit seiner Familie in Basdahl.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie auf Freizeiten geistliche Inhalte vermittelt werden können. Dieser Artikel liefert Bausteine, wie bereits im Vorfeld über das geistliche Konzept einer Freizeit nachgedacht werden kann - nicht, weil dies die einzige Möglichkeit ist, sondern weil es eine Chance bietet, gewohnte Routinen zu verlassen und eine fördernde Atmosphäre zu schaffen. “

Vor der Freizeit können die Teilnehmer ins Thema hineingenommen werden. Wenn sie persönlich bekannt sind (wie bei einer Jugendgruppenfreizeit), können Fragen zum Thema gesammelt werden. Aber mit den technischen Möglichkeiten ist es kein Problem, vor der Freizeit in einem großen Sozialen Netzwerk eine Gruppe zu gründen und neben dem Kennenlernen auch den Austausch über ein Thema zu beginnen oder Fragen zuzulassen. Ein bewährter Start in den Tag ist ein Treffen mit gemeinsamem Gebet, Singen und einer kurzen Andacht. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Vorstellung von Missionaren, Gebet für verfolgte Christen, fortlaufende Betrachtungen von Bibeltexten, … Um das Gebetsleben weiter zu fördern, können für die Freizeit Gebetspartner ausgewählt oder ausgelost werden. Sie treffen sich auf der Freizeit, beten füreinander und können auch zuhause in Kontakt zueinander bleiben. Nach den Bibelarbeiten sind Kleingruppen eine gute Möglichkeit, das Gehörte zu hinterfragen und auf das persönliche Leben anzuwenden. Sind die Teens in festen Gruppen, kann über die

Länge der Freizeit auch die Vertrautheit untereinander wachsen. “

Gestaltet einen Gebetsraum. Dieser dient als Rückzugsort für die Teilnehmer. Eine Idee ist, Briefpapier und Umschläge auszulegen. Die Teilnehmer können Gott einen Dankesbrief mit allem schreiben, was sie in der letzten Zeit Gutes erfahren haben.

Eine symbolische Handlung ist eine Möglichkeit, wie Inhalte vermittelt und auf die Situation der Teilnehmer übertragen werden können. Beim Thema Schuld könnten die Teilnehmer auf ihr letztes Jahr zurückblicken, ihre Schuld aufschreiben und sie dann an ein Holzkreuz nageln.

Es können ganze Tage unter ein Thema gestellt werden. Beispielsweise ein Gebets- und Fastentag, an dem die Bedeutung des Fastens herausgearbeitet wird und konzentriert gebetet wird. Einen schönen Abschluss kann ein abendliches Festessen bilden.

Führt gemeinsame Aktionen durch. Wir verteilen seit Jahren am Neujahrsmorgen den evangelistischen Ich hab’s! Kalender in dem Ort, an dem die Freizeit stattfindet. Bei der Spanienfreizeit haben wir einen Strandgottesdienst veranstaltet - und so den Glauben öffentlich gelebt.

Um wichtige Erkenntnisse auch nach der Freizeit parat zu haben, können die Teilnehmer ein Arbeitsblatt für die gesamte Zeit erhalten, auf dem sie notieren können, was ihnen wichtig geworden ist und was sie im Alltag umsetzten möchten.


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Methodik

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Auch nach der Freizeit gibt es Möglichkeiten, dass die Teilnehmer nicht so leicht vom Freizeithoch ins Alltagstief fallen. So könnten die Teilnehmer z. B. am letzten Freizeitabend einen Brief an sich selber schreiben, mit den Dingen, die ihnen auf der Freizeit neu bewusst geworden sind und die sie sich vorgenommen haben. Einfach ist auch der weitere Kontakt über die Sozialen Netzwerke möglich. Auch kann eine Rundmail an die Teilnehmer mit ermutigenden Worten geschrieben werden.

Bei der Vorbereitung der Freizeit können für die inhaltliche Planung folgende Fragen helfen: • Welches Ziel haben wir mit der Freizeit? Was wollen wir inhaltlich vermitteln? • Welche Fähigkeiten haben die Mitarbeiter? • Welche Methoden sind für unser Ziel geeignet und entsprechen den Fähigkeiten der Mitarbeiter? • Sollen die Bibelarbeiten textbasiert sein (z. B. ein Bibelbuch) oder thematisch orientiert? • Wie kann ein Einstieg gestaltet werden, der aufrüttelt und Lust auf das Gesamtthema macht? • Wie sieht der thematische Abschluss aus, der die Inhalte der Freizeit aufgreift und hilft, das Gehörte in den Alltag zu transportieren? • Wie wird der Rahmen der Bibelarbeiten gestaltet? Länge? Methoden? • Welche sonstigen Bausteine sollen genutzt werden, um die Teilnehmer im Glauben weiterzubringen?

Buchtipp: Nur wer loslässt, wird gehalten von Hans-Peter Royer

Enthält zahlreiche Anregungen, wie erlebnisorientierten Möglichkeiten genutzt werden können.

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Hintergrund

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18 Keine Panik!

Überblick Vorbereitungsund Orientierungshinweise zum Thema Erste Hilfe.

Autor Rainer Baum (34 Jahre) ist CJ-Jugendreferent und lebt mit seiner Frau in Bergneustadt.

Immer wenn junge Menschen aktiv sind, steigt das Risiko eines Unfalls. Auch die beste Aufklärung und eine gute Aufsicht können Unfälle nie ganz ausschließen. Da hackt sich ein Teenager auf dem Sola mit der Axt ins Bein oder ein Junge rutscht auf dem nassen Badesteg aus und schlägt sich den Kopf auf. Damit in diesen Situationen weder bei dir noch bei deinem Team Panik entsteht, kannst du dich auf solche Situationen vorbereiten.

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1. Vorbereitung Die Vorbereitung erstreckt sich auf drei Themenbereiche: a) persönliche Vorbereitung b) materielle Vorbereitung c) Informationen sammeln

Zur persönlichen Vorbereitung ist es wichtig, dass du dich in erster Hilfe ausbilden lässt. Damit ist nicht der Kurs „Sofortmaßnahmen am Unfallort“ gemeint, der für den Führerschein notwendig ist, sondern ein acht Doppelstunden umfassender Erste-Hilfe-Kurs. Dieser Kurs sollte nicht länger als zwei bis drei Jahre zurückliegen. Denn falls etwas passiert, könnte die Frage nach dem Erste-HilfeKurs kommen. Erste Hilfe zu leisten ist immer besser, als sich nicht zu trauen. Aber wichtig ist, diesen Kurs nachweisen zu können (der nicht 7 Jahre zurückliegt). Besuche den Kurs noch einmal oder nimm an einem Auffrischungskurs teil. Denn vor allem ist ein solcher Kurs aus Liebe zu deinen Teens sinnvoll. Wenn du willst, dass sie im Falle eines Unfalls eine gute Erstversorgung bekommen, besorge dir die entsprechende Ausbildung.

Dazu gehört auch gutes Material. Stell dir vor der Freizeit eine Erste-Hilfe-Tasche zusammen. Als Richtschnur für den Inhalt dient der Erste-HilfeKasten im Auto. Zusätzliche Pflaster und Verbände können nicht schaden. Je nach Art der Freizeit solltest du auf einige weitere Materialien achten. Bei einem Fußballcamp ist es wichtig, dass genügend selbstkühlende Kompressen vorrätig sind. Bei einer Wanderfreizeit sollte man ein bis zwei weitere Dreieckstücher haben, um zur Not eine Trage oder einen Sitz bauen zu können (Im Internet vorher eine Bauanleitung anschauen.). Zu den benötigten Materialien gehören jedoch k e i n e Dinge, die einen Wirkstoff enthalten. Also weder Schmerztabletten, Wund- oder Gelenksalbe oder ein Wunddesinfektionsmittel. Die Anwendung dieser Mittel ist bei Minderjährigen den Eltern oder Fachpersonal vorbehalten. Als drittes sammel Informationen. Zum einen betrifft dies die Teens, die mitfahren. Frage auf der Einverständniserklärung, die die Eltern vor der Freizeit unterschreiben müssen, nach Allergien und Medikamentenunverträglichkeiten. Im Falle eines Notfalls oder einer Erkrankung am Urlaubsort hilft das den behandelnden Ärzten. Damit du im Notfall am Freizeitort nicht erst überlegen musst, wo der nächste Haus- oder Zahnarzt seine Praxis hat, kannst du dir diese Informationen schon vorab im Internet besorgen. Auch das nächstgelegene Krankenhaus lässt sich herausfinden. Bei Freizeiten im Ausland kannst du dir die dort gültigen Notrufnummern im Handy speichern.

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2. Am Freizeitort angekommen ... ... sind die Regeln der Aufsichtspflicht zu beachten. a) Pflicht zur Information Der Jugendleiter muss sich vor Beginn der Freizeit oder bei regelmäßigen Gruppenstunden laufend über die persönlichen Verhältnisse der Teens informieren. D.h. ihm sollten die Angelegenheiten der Teilnehmer bekannt sein, die für die konkrete Situation wichtig sind oder wichtig sein können. Das wären z. B. Behinderungen, Krankheiten,


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Medikamenteneinnahme, Allergien, Schwimmer/ Nichtschwimmer, sportliche Fähigkeiten etc. Außerdem muss er die Besonderheiten der örtlichen Umgebung kennen, egal ob diese Umstände vom Leiter bzw. der Gruppe beeinflusst werden können, z. B. Sicherheit von Gebäude und Gelände, Notausgänge, Sicherheit möglicher Spielgeräte, Notruf-Möglichkeiten, Position des Feuerlöschers.

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3. Und wenn dann doch was passiert, ... ... gilt es vor allem Ruhe zu bewahren und gleichzeitig zu handeln. Gehandelt werden muss auf zwei Ebenen: Zum einen in Bezug auf die verletzte Person und zum anderen auf den Rest der Gruppe.

b) Vermeidung und Beseitigung von Gefahren Birgt der Veranstaltungsort oder Treffpunkt irgendwelche Gefahrenquellen, die man beseitigen kann? Dies können Scherben auf dem Fußballplatz sein oder Werkzeuge, die unverschlossen herumliegen. Hierzu gehört auch die Pflicht, sich vor einer Wanderung in den Bergen sowohl über das Wetter als auch über die Art der Wege zu informieren. c) Belehrung und Warnung vor Gefahren Zu den Belehrungen zählen unter anderem Infos über das richtige Verhalten mit Fackeln, die Regeln einer Fahrradtour oder der Hinweis auf Zeltleinen, über die man beim Laufen stolpern kann - also Gefahren, die nicht ausgeschlossen werden können. d) Ge- oder Verbote Solche Regeln können sein, dass in der Nähe von Zelten keine Fangspiele gemacht werden dürfen oder dass Schwimmen nur erlaubt ist, wenn Mitarbeiter anwesend sind. e) Überwachung Alle Warnungen, Ge- und Verbote müssen überwacht werden. Je nach Altersgruppe und Situation kann diese Überwachung auch stichprobenartig erfolgen. Bei einem konkreten Anlass (wie sichtbare Anzeichen einer Übertretung) ist die Überwachung auszuweiten. Außerdem sind Warnungen und Verbote zu wiederholen, wenn die Möglichkeit besteht, dass die Teilnehmer sie nicht verstanden oder vergessen haben. f) Eingreifen (Unmöglichmachen der schadensgeneigten Handlung) Sollte ein Teilnehmer gegen eine Regel verstoßen, muss man eingreifen. Die letzte Instanz der „Unmöglichmachung“ bedeutet, einen Teilnehmer notfalls nach Hause zu schicken. Dabei muss sichergestellt werden, dass er zu Hause von einem Erziehungsberechtigten erwartet und empfangen wird. Minderjährige dürfen nicht einfach vor die Tür gesetzt werden!

Hintergrund

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Foto: © soupstock, fotolia.com

Für die restlichen minderjährigen Gruppenmitglieder besteht immer noch eine Aufsichtspflicht. Mindestens ein Mitarbeiter sollte sich um die Gruppe kümmern. Dazu gehört auch, dass der Rest der Gruppe nicht gaffend neben einem Verletzten steht. Zum einen ist dies für die betroffene Person peinlich und zum anderen behindert es die Ersthelfer. Wenn die Gruppe zum Beispiel baden war und es passiert ein Unfall, wird ein Mitarbeiter sich um die verletzte Person kümmern und der andere Mitarbeiter um den Rest der Gruppe. Je nach Alter der Teilnehmer und der Lage des Badesees ist das Schwimmen abzubrechen, wenn der übriggebliebene Mitarbeiter nicht alleine die Aufsicht wahrnehmen kann. Mit der verletzten Person ist gemäß der im ErsteHilfe-Kurs erlernten Maßnahmen umzugehen. Manche Mitarbeiter haben Angst davor, im Notfall den Rettungsdienst über die Nummer 112 zu benachrichtigen. Diese Angst ist unbegründet. Die Kosten für den Rettungsdienst übernimmt die Krankenkasse und nicht die Person, die den Rettungsdienst alarmiert hat. Für den Verletzten ist es bei einer schweren Verletzung besser vom Rettungsdienst gefahren zu werden, statt einen privaten Transport zum Krankenhaus durchzuführen. Die Einverständniserklärungen sollten so schnell verfügbar sein, dass man dem Krankenhaus dies kurzfristig nach einem Unfall mitteilen kann. Wenn ein stationärer Aufenthalt notwendig ist, sind die Eltern auf jeden Fall zu informieren. Generell gilt bei allen Unfällen und Krankheiten: Keine Medikamente weitergeben. Falls die behandelte Person auf die Wirkstoffe in einem Wunddesinfektionsspray allergisch reagiert, habt ihr ein Problem. Wenn bei einer Freizeit Unfälle oder Erkrankungen auftreten, die die Behandlung mit Medikamenten erfordern, sucht einen Arzt auf.


Praxis

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Überblick Ein bunter Strauß an Kennenlernspielen nicht nur für Freizeiten.

Quelle: www.praxisjugendarbeit.de (2000 Spiele, Ideen und mehr zur Jugendarbeit)

Bei dem Start einer neuen Gruppe oder für den ersten Abend auf einer Freizeit sind Kennenlernspiele immer eine gute Wahl. Aber selbst bei einer Gruppe, die sich schon längere Zeit kennt, kann das ein oder andere Spiel gespielt werden, das den Teilnehmern schon etwas mehr abverlangt, Dinge von sich preiszugeben. Bei Kennenlernspielen steht das spielerische Kennenlernen im Vordergrund und nicht der Wettkampf.

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1. Smarties Jeder darf eine beliebige Anzahl Smarties aus der Tüte nehmen. Anschließend bekommen die Gruppenteilnehmer gesagt, dass sie pro Smartie, das sie genommen haben, etwas von sich bzw. über sich erzählen müssen.

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2. Immer der Reihe nach ... Jedes Team sortiert sich nach einer vom Spielleiter vorgegebenen Reihenfolge. Zum Beispiel alphabetisch (nach dem Vornamen, Straßennamen), dem Alter entsprechend, der Größe entsprechend aufstellen etc. “

Variante: Die Gruppenmitglieder dürfen nicht miteinander reden, sondern müssen sich stumm ordnen.

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3. Steckbrief Jeder der Teilnehmer schreibt seinen Namen und vier bis fünf Eigenschaften von sich auf einen Zettel und nennt zudem einen Wunsch für eine Eigenschaft, die er noch nicht besitzt. Der Spielleiter sammelt alle Karten ein und liest eine nach der anderen vor. Nach jeder Karte muss die Gruppe raten, zu wem sie passen könnte. “

Alternative: Jeder schreibt für sich auf, um wen es sich handelt. Gewonnen hat derjenige, der die Eigenschaften am besten zuordnen konnte.

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4. Die Liste Verteile eine Liste mit Aussagen, die auf die Mitspieler zutreffen können. Nun muss jeder die Personen aufschreiben, von der er der Meinung ist, dass die Aussage zutrifft. Gewonnen hat derjenige, der die meisten richtigen Einschätzungen getroffen hat. Aussagen könnten sein: Isst nicht gerne Tomaten, war heute bei Burger King essen, war letzten Sonntag mit den Eltern spazieren, trägt rote Socken, kennt den Film „Harry Potter“ usw.

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5. Wahrheit oder Lüge Der Spielleiter gibt ein Stichwort bzw. Thema vor. Reihum muss nun jeder dazu Stellung nehmen. Als Themen kommen in Betracht: „Freund/Freundin“, „Stehlen“, „Rauchen“, „Urlaub“, „mein Alptraum“. Bei jeder kurzen Stellungnahme rät die Gruppe, ob diese der Wahrheit entspricht oder ob es gelogen ist. Der Sinn von diesem Spiel ist, dass jeder etwas von sich preisgibt.

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6. Speed-dating Die Gruppe wird in zwei Reihen gegenüber gestellt, sodass jeder einen Partner hat. Sie nennen


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Praxis

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einander ihren Namen. Dann sagt der Spielleiter ein Thema (z. B.: Familie, Schule, Wünsche, Lebensmotto, Was nervt dich?). Zu diesem Thema müssen alle Personen aus der einen Reihe ihrem Gegenüber eine Minute lang etwas erzählen. Nach einer Minute gibt der Spielleiter ein Signal und die anderen (die, die bis dahin zugehört haben) müssen eine Minute lang zum gleichen Thema etwas erzählen. Nach dieser Minute pfeift der Spielleiter und alle verschieben sich ein Stück nach rechts, sodass man eine Person ausgelassen hat und für die nächste Runde dem Übernächsten gegenübersteht. Die Spieler am Ende der Reihen wechseln die Seite. Der Spielleiter nennt ein neues Thema und die nächste Runde beginnt.

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7. Partnervorstellung Die Teilnehmer werden in Paare aufgeteilt und befragen sich gegenseitig (witzige, ausgefallene Fragen, allgemein Wissenswertes über die Person usw.). Nach einer gewissen Zeit stellt jeder den anderen der Gruppe vor.

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8. Namenszettel Jeder Spieler erhält einen Zettel mit Fragen: z. B. „Wer hat mehr als fünf Geschwister?“ „Wer war schon in Italien?“ etc. Dann muss man die Mitspieler danach befragen. Findet man jemanden, wird dessen Namen in den Zettel eingetragen. Die Fragen dürfen gerne verrückt sein. Niemand darf seinen Namen doppelt eintragen. Wer hat zuerst zu jeder Frage einen Namen?

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9. Alle, die ... Alle sitzen im Stuhlkreis, einer steht in der Mitte. Er sagt z. B.: „Alle, die grüne Augen haben“, oder „Alle, die Geschwister haben“ etc. Diese müssen

den Platz tauschen und der in der Mitte versucht, einen Platz für sich zu ergattern. Derjenige, der übrig bleibt, ist als nächstes in der Mitte.

Buchtipps: Das große Buch der 1000 Spiele

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10. Hallo? Bingo! Bei diesem Spiel geht es darum, dass man für jede der Eigenschaften, die auf vorgefertigten Zetteln aufgelistet sind, jemanden findet, auf den eine davon passt. Trifft die Eigenschaft zu, so unterschreibt diejenige Person in dieser Zeile mit ihrem Namen. Aber der Name einer Person darf maximal zweimal auf dem Zettel auftauchen. Gewonnen hat, wer zuerst alle Felder ausgefüllt hat.

Das große Buch der Spiele und Freizeitideen

Name: ........……………………………………………………….

Finde jemanden, auf den/die folgende Dinge zutreffen: o o o o o o o o o o o o o o o

Hat Kinder: Geht gerne ins Kino: Ist Linkshänder: Hat mehr als zwei Geschwister: Hat im letzten Monat einen Strafzettel bekommen: Isst gerne Sushi: Singt unter der Dusche: Spricht eine östliche Sprache: Ist Mitglied eines Sportvereins: Liest gerne Krimis: Besitzt Hund und Katze: Hat im selben Monat Geburtstag wie ich: Spielt ein Musikinstrument: Reist gerne in ferne Länder: Hat alle Folgen von Star Treck gesehen:

Mit diesen zwei Büchern lassen sich bequem Spiele und Programmideen aus dem Hut zaubern. Jedes Buch kostet 19.95 €


Praxis

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22 Outdoor-Bibelschule (OBS)

Überblick Wir stellen euch ein super Freizeitkonzept vor.

Autor Marko Schubert (37 Jahre) ist Referent für Jungschar- und Teeniearbeit im „Evangelium für Kinder“ e.V.. Er lebt mit seiner Frau in Hartenstein.

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Angefangen hat es im Sommer 2005 mit 39 Teilnehmern und 13 Mitarbeitern in Wünsdorf. 2009 waren es insgesamt 170 Teilnehmer und 60 Mitarbeiter an zwei verschiedenen Orten - die Bibelschule im Freien. Die Teilnehmer beschäftigen sich eine Woche lang intensiv mit etwa acht Kapiteln eines biblischen Buches. Diese Auseinandersetzung mit fortlaufenden Bibeltexten, statt mit ausgewählten biblischen Themen, hat viele Vorteile: “

Die Teilnehmer lernen ganze biblische Bücher kennen und verstehen. Sie wissen, was die Hauptaussage des Buches ist und wie der rote Faden verläuft.

Sie erlernen am konkreten Beispiel, wie man an Bibeltexte herangeht. Sie erkennen, dass unterschiedliche Literaturgattungen eine unterschiedliche Herangehensweise erfordern.

Sie lernen den historischen Hintergrund kennen, in dem das biblische Buch entstanden ist; und verstehen dadurch die Aussagen der Texte besser. Nebenbei bekommen sie viel Hintergrundwissen vermittelt (historische Zusammenhänge, Sitten und Gebräuche, …).

Es werden Themen behandelt, die in keiner Jugendstunde, zu keinem Jugendtag und wahrscheinlich auch in keiner Predigt vorkommen. Es kommen auch sehr schwierige Texte vor.

Bei all dem erleben die Teilnehmer, dass scheinbar unbegreifliche Bibeltexte auf einmal einen ganz praktischen Bezug zu ihrem Leben haben.

Viele Teilnehmer bekommen dadurch Lust, weiter die Bibel zu lesen oder zu studieren.

Und genau das ist unser Ziel: Teilnehmer sollen erleben, dass Bibelstudium etwas Anstrengung erfordert, aber Spaß macht und eine wichtige Voraussetzung für geistliches Wachstum ist, weil Gott durch sein Wort zu uns reden will. Damit das geschehen kann, erleben die Teilnehmer auf der OBS drei unterschiedliche Herangehensweisen an die Bibel: Eigenarbeit, Gruppengespräch und Vortrag. “

Der Tag beginnt damit, dass sich jeder Teilnehmer eine Stunde lang persönlich mit einem Abschnitt aus der Bibel beschäftigt. Ein Arbeitsheft gibt die nötigen Hintergrundinfos und regt durch Fragen zum Durchdenken des Textes an.


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Praxis

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Nach dem Frühstück gibt es einen Austausch in Kleingruppen über den behandelten Text. Dabei werden die offenen Fragen geklärt und die Kleingruppe diskutiert darüber, was dieser Text mit der Situation jedes einzelnen zu tun hat. Am Abend gibt es zum nächsten Text eine herausfordernde Predigt.

All das findet in einer lockeren Atmosphäre statt und am Nachmittag gibt es genügend Zeit zum Verdauen des biblischen Inputs, zum Ausspannen oder Toben. Es gibt Sportangebote, Ausflüge, interessante Workshops oder die Möglichkeit handwerklich aktiv zu sein. Aufgebaut ist eine OBS so ähnlich wie ein SOLA, allerdings sind die Gruppen kleiner. Zu einer Gruppe gehören in der Regel zwei Zelte (ein Jungs- und ein Mädchenzelt) und dadurch 15 Teilnehmer und circa drei Mitarbeiter. In Hartenstein gibt es vier solcher Gruppen, in Schwante 10.

Es gibt noch zwei Besonderheiten: “ Zur gleichen Zeit befinden sich zwei Altersgruppen auf dem Lagerplatz. Es gibt die U18-Gruppen (also mit Teilnehmern von 15-17 Jahren) und Ü18-Gruppen (Teilnehmer von 18-27 Jahren). Alle Teilnehmer behandeln das gleiche Thema, haben das gleiche Arbeitsmaterial und hören die gleichen Predigten. Aber der Austausch über die Themen findet in der jeweiligen Altersgruppe statt. “

Jede Gruppe bereitet sich ihr Mittagessen am Lagerfeuer selbst zu. Die Zutaten und Hinweise für die Verarbeitung bekommt man von den Küchenmitarbeitern. Im ersten Jahr war das eine Notlösung, aber weil es den Teilnehmern so viel Spaß macht, ist das mittlerweile fester Bestandteil einer OBS.

Hinweis: Predigten zum Download auf www.outdoorbibelschule.de


Praxis

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24 Die 12 Sünden eines Freizeitleiters

Freizeitleiter brauchen Mut, denn sie machen einen Job, in dem von vornherein klar ist: Alles richtig machen kann man nicht. Trotzdem steht jeder Freizeitleiter mit seinem Team in der Verantwortung, sich gut vorzubereiten und hellwach an der Freizeit teilzunehmen. Folgende kleine wie auch große „Sünden“ sollte man tunlichst vermeiden: 1.

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Das Freizeitheim, in das man zum ersten Mal fährt, braucht man sich vorher nicht anschauen, ebenso Orte für Ausflüge oder Aktionen. Das sieht man ja alles vor Ort. Der Freizeitleiter und seine Mitarbeiter wohnen in einem Teil des Hauses, die Teens und Jugendlichen im anderen Teil. Das garantiert ein höchstmögliches Maß an angenehmer Nachtruhe. Da der Freizeitleiter davon ausgeht, dass alle Teens und Jugendlichen reife Menschen sind, verzichtet er darauf, klare Regeln zu benennen wie z. B. Verlassen der Gruppe ohne Leiter, Umgang mit Nikotin, Alkohol, mp3-Player (o. ä.), Handys, den Umgang mit dem anderen Geschlecht, Beachten der Zimmerordnung, Anwesenheitspflicht bei gemeinsamen Veranstaltungen, geschlechtergetrenntes Übernachten etc. Wenn dann aber was schief geht, bekommt er einen dicken Hals und brüllt seine Teens an. Die Freizeit wird von einem Team geleitet, aber es finden keine Gebetszeiten und Besprechungen der Mitarbeiter statt und den einzelnen Mitarbeitern werden keine klaren Aufgaben zugewiesen. Jeder weiß ja, was er zu tun hat. Die Freizeit nimmt ihren Lauf, aber die Freizeitleitung versäumt es, täglich klare Ansagen zum Programmablauf zu machen. Es kann ja jeder auf seinen Programmzettel gucken.

6.

Der Bibelarbeitsleiter ist glücklich, dass er zu Hause pro Bibelarbeit 20 Seiten theologische Ergüsse niedergeschrieben hat - dabei übersieht er, dass die jungen Leute darin gar nicht vorkommen und ständig mit dem Schlaf kämpfen. 7. Die täglichen Bibelarbeiten sind gut vorbereitet, aber ums Nachmittags- und Abendprogramm braucht man sich nicht so viel Gedanken machen. Das kann man spontan vor Ort entscheiden. 8. Hauptsache, die Reihenfolge stimmt: Gute Organisation steht an erster Stelle - beziehungsorientierte und vor allen Dingen geistliche Kommunikation mit den Freizeitteilnehmern steht an zweiter Stelle. Da kann ja nichts schief gehen. 9. Pünktlichkeit ist nicht so wichtig; wenn der Letzte da ist, geht’s los. 10. Der Freizeitleiter führt die Freizeitkasse und bestreitet die Ausgaben und Einnahmen. Weil es so viel zu tun gibt, trägt er sie nicht täglich in eine Liste ein. Er vertraut seinem guten Gedächtnis. 11. Nach getaner Arbeit gönnt sich der Leiter der Teen-Freizeit auch mal ein Bier und raucht ‘ne Zigarette - dabei ist er ganz sicher, dass seine Teens es nicht mitbekommen. 12. Wenn’s mit der Nachtruhe mal nicht funktioniert und die Herrschaften nicht ins Bett zu bugsieren sind, legt sich der Freizeitleiter in sein Bett, stopft Oropax in seine Ohren und schläft selig. Sollen die Teens doch machen was sie wollen.

Fazit: Klug ist der, der aus negativen Erfahrungen lernt. Noch klüger ist der, der sie erst gar nicht macht.

Foto: © Phase4Photo

Autor Viel Spaß bei der Vorbereitung und Durchführung der nächsten Freizeit wünscht euch Lothar Jung (der seit 35 Jahren Freizeiten leitet).


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Infos

Schon gelesen? 25 Rezensionen

Stille finden

Von der Vision zur Wirklichkeit

Kerstin Hack, Birgit Schilling

2010 ist das Jahr der Stille. Zu diesem Anlass hat der Verlag „Down to earth“ einige hilfreiche Materialien herausgegeben (schaut sie euch im Internet an). Unter anderem gestaltete Kerstin Hack dieses Quadro. Quadratisch, praktisch und gut laden 28 Impulse ein, zur Ruhe zu kommen. Da gibt es Anregungen, um die Stille im Alltag zu schaffen, wahrzunehmen und zu nutzen. Es gibt auch Ideen, um bewusst geplante Stille Zeiten zu gestalten. Jeder Impuls setzt sich zusammen aus: • einem prägnanten Zitat • einem konkreten Denkanstoß • einer anregenden Frage • und einem praktischen Handlungsimpuls. So gelingt es leicht, der Stille Raum zu geben. Rebekka Jung

Andy Stanley

Um dieses Buch zu lesen, benötigt man ca. 70 Minuten! Zeit, die jeder investieren sollte. Andy Stanley ist Pastor einer Willow Creek Gemeinde in Atlanta/Georgia. Gleich am Anfang des Buches stellt er klar, dass es nicht darum geht, wie man eine Vision bekommt, sondern es geht darum, wie ich die Vision, die ich habe, lebendig werden lassen kann. Wie kann ich sie so formulieren und so überzeugend meinen Mitmenschen vermitteln, dass sie Wirklichkeit wird? Das sind die Fragen, die Andy Stanley in seinem Buch beantwortet. Stanley verwendet viele amerikanische Beispiele, die man sehr gut auf deutsche Verhältnisse übertragen kann. Er berichtet viel aus seiner eigenen Erfahrung, was das Buch greifbar werden lässt. Er erzählt, wo er an seine Grenzen gekommen ist und das Ziel aus den Augen verloren hat. Er beschreibt, wie die Vision ihn wieder zu Gott zurückgebracht hat. Für mich ist dieses Buch ein Standardwerk, das jeder Mitarbeiter in der Jugendarbeit (und Gemeinde) gelesen haben sollte. Es weckt den Wunsch, die eigene Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Christian Nicko

Verlag: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Down to earth Seitenzahl: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Seiten Preis: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . EUR 4,00 ISBN: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 978-3-935992-75-6 Bewertung:

nicht empfehlenswert

durchschnittlich, o.k.

Verlag: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerth Medien Seitenzahl: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 Seiten Preis: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . EUR 1,99 ISBN: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 978-3-86591-852-9 Bewertung:

lesenswert, qualifiziert

sehr hilfreich, weiterbringend


Praxis

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26 Tipps für Freizeitköche

Überblick Gute Küche auf einer Freizeit trägt viel zur guten Atmosphäre bei. Hier einige Tipps zum Gelingen.

Autoren Anita Bartsch (32 Jahre) ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie in Kleinvollstedt. Ingrid Teubert (54 Jahre) ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie in Büddelsdorf.

Da stand ich nun - mit einem Auto voller Essen, einer kleinen Küche und einer 60-köpfigen Gruppe, die übers Wochenende satt gemacht werden wollte. Eigentlich war das anders geplant ... Ich war grad mal 17 Jahre, hatte bis dahin nicht viel mit Kochen zu tun und wollte während der Freizeit unserer Jugendleiterin in der Küche helfen. Den Einkauf hatten wir größtenteils vorher erledigt. Doch nun kam ihr Mann allein mit dem restlichen Essen am Freizeitheim an - seine Frau war krank geworden. Da ging’s dann erstmal ans Telefon. Wer hat Ahnung vom Kochen? Wer kann Tipps geben? Wie viele Nudeln brauche ich? Die Hühner für das Frikassee waren gepult, aber was fang ich nun damit an? Wie viele Brötchen soll ich zum Frühstück aufbacken? Nach diesem Wochenende hatte ich einige Kilo gekochte Nudeln und Reis übrig, eine Menge Brot für die Enten, Erholungsbedarf und viele neue Erfahrungen gesammelt. Der Sprung ins kalte Wasser war eine echte Herausforderung, er hat mir aber auch gezeigt: Wenn man sich mal ans Kochen auf einer Freizeit oder an einem Aktionstag wagt, dann merkt man, dass es gar nicht so schwer ist. Natürlich gibt es aber einige Dinge zu bedenken und zu beachten:

“ Wer kocht mit wem? Es ist wichtig, dass die Verantwortlichkeit geklärt und die Stärke des Küchenteams der Gruppenstärke angepasst ist. Eine Gruppe mit sechzig Teilnehmern zum Beispiel ist mit drei Leuten gut zu bewältigen. Erkundigt euch auch frühzeitig beim zuständigen Gesundheitsamt, welche gesetzlichen Auflagen für Küchenmitarbeiter gelten. In der Regel ist eine „Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz“ notwendig, worüber ihr eine entsprechende Bescheinigung (früher Gesundheitszeugnis) erhaltet. Für wen und wie viele wird gekocht? Welche Teilnehmer erwarten mich? Wie ist die Gruppe zusammengesetzt? Koche ich für Kids, Teens oder Erwachsene? Gibt es mehr Männlein oder Weiblein? Wie sieht es aus mit Vegetariern, Muslimen, Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten oder Diäten? Erkundigt euch, ob ein Teilnehmer während der Freizeit Geburtstag hat. Toll ist dann eine kleine Überraschung aus der Küche ... ein Geburtstagskuchen, eine Kerze oder Süßigkeit am Platz. Außerdem macht Action und viel frische Luft mehr Hunger als kreatives Basteln in der Stube.


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Praxis

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“ Wo wird gekocht? Hier gibt es einiges zu bedenken. Koche ich im Haus oder im Zelt? Steht mir eine normale Haushalts- oder eine Großküche zur Verfügung? Wie ist die Küche ausgestattet (gibt es z. B. einen Backofen oder eine Friteuse)? Sollte man etwas von zu Hause mitnehmen? Welche Lager- und Kühlmöglichkeiten sind vorhanden?

Ein Punkt, der vorab auch geklärt werden muss, ist die Beschaffung der Lebensmittel. Welche Geschäfte sind in der Nähe? Eventuell gibt es in der Nähe einen Bauernhof, Bäcker oder Metzger, die ihre Produkte frisch und günstig verkaufen. Besonders zu bedenken ist auch, dass Lebensmittelgeschäfte und Discounter vor Ort zwar gerne verkaufen, aber auch froh sind, wenn man Großbestellungen vorher aufgibt. Aldi freut sich nicht darüber, wenn ihr Aufbackbrötchen, Käse, Eier und Äpfel leerkauft und die ansässigen Bewohner nichts mehr abbekommen. Bevor man die Lebensmittel „zu Hause“ besorgt, sollte der Transport geklärt sein. Bei warmer Witterung kann euch die Frischmilch innerhalb kürzester Zeit im Auto sauer werden. Gibt es Einkaufsgelegenheiten vor Ort, um noch Kleinigkeiten oder frische Lebensmittel zu besorgen? “ Und was gibt’s jetzt zu essen? Oberste Maxime: Macht eure Gruppe lecker satt. Ihr seid nicht dafür da, die Essgewohnheiten der Teilnehmer zu verändern. Die Verpflegung auf einer Freizeit ist für ihr Gelingen stark mitentscheidend. Ihr könnt die ganze Woche über gesunde Vollwertkost von Frischkornbrei bis Löwenzahnsalat kochen und bleibt darauf sitzen oder ihr kocht Nudeln mit Tomatensauce und Hackfleischsauce mit Nudeln und seid auf der sicheren Seite. Das schließt ausgewogene gesunde Ernährung keinesfalls aus! Es bedarf nur etwas mehr Kreativität in der Planung und Zusammensetzung der Menüs.

Kinder essen meist lieber Salat und Rohkost als gekochtes Gemüse. Ein Nachtisch kann das Hauptgericht ergänzend abrunden und sollte möglichst nicht fehlen. Um besondere Highlights wie zum Beispiel Ausflüge, Feste, Motto- oder Abschlussabend berücksichtigen zu können, ist es wichtig, sich mit der Freizeitleitung abzusprechen oder an den vorbereitenden Mitarbeiterbesprechungen teilzunehmen. Kleines Mengen-ABC: Durchschnittswerte pro Person und Mahlzeit “ Frühstück/Abendessen Brötchen / Brot zusammen 120g Belag (Wurst + Käse) 100g Butter 20g Marmelade/Schokocreme/Honig 40g Milch 250 ml “ Hauptgericht (Gesamtmenge 500g) Suppe 500-750g Nudeln 100g Tortellini 200g Reis 70-80g Kartoffeln ungeschält 250g Kartoffelbrei 150-200g Kartoffelsalat 150-200g Gemüse geputzt 200g 1 Kopfsalat 4-5 Personen 1 Gurke 4 Personen Soße 125-200ml Fleisch 80-100g

Buchtipp: Kochen für viele 1 CD-ROM, Mengenkalkulator, Checklisten, Einkaufshelfer, Verlag des Ejw


Praxis

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“ Nachtisch 150g “

Hefeteig für Stockbrot oder Pizza von 150-200g Mehl

Getränke pro Mahlzeit 0,3 l (Im Sommer auch zwischendurch zu trinken ausreichend anbieten!)

Gibt es zum Frühstück zusätzlich Obst, Müsli, Cornflakes, Ei oder abends Reste vom Mittag oder Salat, variieren die Mengen entsprechend. Andere Ideen für ein abwechslungsreiches Abendessen sind: • Essiggurken, Salatgurken, Tomaten, Paprika, Karotten, Kohlrabi • Verschiedene Salate: Nudelsalat, Geflügelsalat, Reissalat, Wurstsalat, Käsesalat, Kartoffelsalat, Krautsalat, Eiersalat, ... • Pizza, Toast, gekochte Eier, Fischkonserven • Suppen jeglicher Art

Noch einige ganz praktische Tipps: Fangt rechtzeitig mit den Vorbereitungen und dem Kochen an. Wasser braucht zum Kochen in so großen Mengen immer länger als geahnt. Gemüse putzen, waschen, schneiden nimmt ebenfalls viel Zeit in Anspruch. Einfache Rechnung: Angenommen du schälst vier Kartoffeln pro Minute (für eine Person). Dann brauchst du für 50 Personen 50 Minuten. Die Zeit hältst du aber nur, wenn du dich zwischendurch durch nichts und niemanden ablenken lässt. Also rechne lieber eine Stunde ... Manches kann schon am Abend vorher vorbereitet werden, z. B. Wackelpudding oder Gemüse, das man dann in entsprechenden Gefäßen kühlstellt. Abendessen und Frühstück bieten sich in Buffetform an. Viel Spaß beim Kochen, Planen und Ausprobieren!

Übrigens: Pro Person und pro Woche fast 1 Rolle Toilettenpapier ...

Links: www.scoutnet.de/technik/rezepte Rezepte für eure Freizeit- und Lagerküche.

www.evju-loebzi.de/mak/kochen.pdf Hinweise, worauf man als Freizeitkoch achten sollte.

www.teroca.de Sehr professionell gestaltete Seite aus dem evangelischen Raum, die mit tollen Tools bei der Verpflegungsplanung für Gruppen hilft: Gruppengröße eingeben, Mahlzeiten auswählen und ihr bekommt ein pdf mit Einkaufsliste, Kostenplanung, Rezepten und sogar Speiseplan zum Aushängen.

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Infos

Hier findest du ... 29 Links zum Thema Rechtliches zum Thema Jugendarbeit

www.praxis-jugendarbeit.de/jugendleiterschulung/recht.htm

Gute Übersicht über die rechtlichen Grundlagen für die Jugendarbeit

http://bmfsfj.de/bmfsfj/generator/BMFSFJ/ gesetze.html

Beim Bundesministerium gibt es die gesetzlichen Grundlagen

www.christ-online.de/arbeitsmaterialien/ co2007-04_Die_Sache_mit_der_ Aufsichtspflicht.pdf

Durchblick für Rechtsfragen

www.christ-online.de/arbeitsmaterialien/ co2002-04_Strafrecht_in_der_ Jugendarbeit.pdf

Strafrecht in der Jugendarbeit

Zuschüsse für die Jugendarbeit

www.sozialgesetzbuch.de/gesetze/08/ index.php?norm_ID=0807400

Hier findet ihr die rechtliche Regelung bei der Gewährung von Zuschüssen für eure Jugendarbeit. Wichtig: Zuschüsse werden von Gemeinden oder Kommunen bewilligt und sind deshalb bei der zutreffenden Behörde mit einem entsprechenden Antrag zu beantragen.

Aufsichtspflicht

www.aufsichtspflicht.de

Gute und übersichtliche Hilfestellungen zum Thema Aufsichtspflicht, mit hilfreichen Tipps

www.kindererholung.com/aufsichtspflicht. html#freizeiten www.praxis-jugendarbeit.de/jugendleiterschulung/aufsichtspflicht-jugendleiter.html Sonderurlaub

www.juleiqua.de/download/praxisheft _sonderurlaub.pdf www.praxis-jugendarbeit.de/jugendleiterschulung/sonderurlaub.html

Versicherungen

www.gruppenreiseversicherungen.de/ www.praxis-jugendarbeit.de/jugendleiterschulung/versicherungen.html

Nützliche Erläuterungen zu den notwendigen Versicherungen, bei Freizeiten und Ferienlagern

www.reise-werk.de/fileadmin/web/Freizeit kalkulation_ausfuehrlich.pdf

Muster für die Kostenkalkulation einer Freizeit

www.veitc.de/U-Freiskripte/Leitbild%20 Teil%203/Freizeitarbeit%20BSW%20HS 07-08.pdf

Im Unterrichtsskript zum Thema Freizeitarbeit ist auch eine Tabelle zur Kostenkalkulation enthalten

Gruppenunterkünfte

www.gruppenunterkuenfte.de

Größte Datenbank der Freizeitunterkünfte

www.gruppenhaus.de www.gruppenfreizeiten.de www.christ-online.de/freizeitheime

Verschiedene Gruppenunterkünfte online

Planung von Freizeiten

www.bag-katholisches-jugendreisen.de/ index.php?id=16

Zahlreiche nützliche Dokumente zur Planung von Freizeiten, unter anderem ein Handbuch für Freizeitleiter. Sehr empfehlenswert!

www.millereenborg.de/download/betreuer handbuch/betreuerhandbuch.pdf

Handbuch der Jugendrotkreuz Landesverbandes Nordrhein mit sehr vielen Informationen rund um eine Freizeit!

fotolia.com

Kostenkalkulation

Hier gibt es Informationen über die rechtlichen Gegebenheiten zum Thema Sonderurlaub. Wichtig: Auch hier gibt es individuelle Regelungen in den einzelnen Bundesländern.

Dieses Dokument mit aktiven Links findest du im Internet unter www.christ-online.de/kopiervorlage/co2010-01_kopiervorlage4.pdf


Andacht

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30 Waldbrand oder Lagerfeuer

Überblick Eine Andacht, die motivieren soll, Jesus sein Leben neu zur Verfügung zu stellen.

Autor Karsten Brückner (32 Jahre) ist bei der Christlichen Jugendpflege angestellt und lebt mit seiner Familie in Basdahl.

Jedes Jahr hört man in Radio und TV Berichte aus anderen Ländern, in denen es Waldbrände gibt, die alles in Flammen setzen und nicht aufzuhalten sind. Das erinnert mich daran, dass Begegnungen mit Jesus eine ähnliche Wirkung haben. Die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus zum Beispiel erinnern sich an die Unterhaltung mit Jesus: „Brannte nicht unser Herz, als er unterwegs mit uns sprach und uns den Sinn der Schrift aufschloss?“ (Lukas 24,32). Oder hast du schon einmal jemanden kennengelernt, der sich gerade für Jesus entschieden hat? Voller Begeisterung über Jesus und dessen Liebe versucht er seine Umgebung und jeden, den er trifft, anzustecken, er ist im wahrsten Sinne des Wortes Feuer und Flamme für Jesus! Paulus fordert die Christen in Rom auf: „Seid brennend im Geist!“ (Römer 12,11). Aber wo ist dein Feuer hin? Erinnerst du dich daran, dass es bei dir auch mal so war? Dass du einer von denen warst, die alle anstecken wollten, total begeistert von Jesus? Und jetzt? Du merkst, dass Dinge eingeschlafen sind, obwohl du weiter in die Gemeinde, Jugend- oder Teenkreis gehst. Du liest in der Bibel (mal mehr - mal weniger), betest, aber das Feuer vom Anfang ist irgendwie nicht mehr da.

Stück für Stück, Stein für Stein grenzt man das Feuer ein. Es liegt daran, dass man mit der Zeit anfängt, Steine um sein Feuer zu legen. Stück für Stück, Stein für Stein grenzt man das Feuer ein und blockiert sich so selbst, offen zu sein für Gottes Reden

und Leiten in manche Richtungen. Vielleicht sogar so weit, dass Gott erst einige Dinge in deinem Leben kaputt machen muss, um dich wieder dahin zu bringen, wo er dich gebrauchen möchte. Aus dem ansteckenden, lodernden Feuer ist ein kleines, gemütliches Lagerfeuer geworden. Ab und zu wird ein Scheit Holz nachgeworfen, damit es nicht ausgeht. Ist das alles? Nein, Jesus will dich gebrauchen, sein Feuer in dir neu entfachen und dich wirklich brennend machen. Aber dazu ist es nötig, dass du mit ihm zusammen die Steine um dein Feuer wegreißt. Einige Steine habe ich herausgesucht, die man so um sein Feuer legen kann.

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1. Sorge … ist ein Stein, der sehr groß werden kann. Die Angst um den Arbeitsplatz, die Rente, Krankheiten oder Versagen, ... das sind Dinge, die unsere Gedanken so gefangen nehmen können, dass der Kopf nicht mehr frei ist für anderes. Gottes Versorgen und seinen Schutz sieht man nicht mehr, weil man zu sehr mit seinen Sorgen beschäftigt ist. Jesus will dich von deiner Angst befreien: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ (Johannes 16,33). Worum machst du dir Sorgen? Versuch doch einmal deine Sorge bewusst an Jesus abzugeben. Bitte ihn ganz konkret, sich um die Dinge zu kümmern, und du wirst staunen, wie frei das machen kann.

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2. Die eigene Ehre Das gibt es sogar bei den Jüngern: Johannes und Jakobus fragen Jesus, ob sie im Himmel neben ihm sitzen dürfen. Schnell als erster gefragt, bevor ein


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Andacht

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anderer auf die Idee kommt. So etwas tut man als Christ natürlich nicht! Oder? Die eigenen Vorteile erkennen und nutzen, vor anderen gut dastehen wollen, macht das wirklich Halt vor der Gemeinde, dem Jugendkreis, vor dir? Denk mal nach, ob du nicht auch manchmal mehr zu deinem Vorteil entscheidest oder Dinge tust, um vor anderen gut dazustehen. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“, wünscht sich Gott. Aber dein Egoismus verhindert das Ausbreiten des Feuers in diese Richtung.

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3. Das „Ich doch nicht“-Prinzip Ziemlich bekannt geworden ist es durch einen kleinen Propheten, der, statt Gottes Auftrag zu folgen, in die entgegengesetzte Richtung abhaut Jona. Er fragt Gott nicht mal warum, sucht auch nicht lange nach Ausreden. Er läuft einfach weg. Ich doch nicht, soll das mal ein anderer machen! Wie kann er nur vor Gott weglaufen wollen? Gott hat ihm doch so einen klaren Auftrag gegeben. Der „Ich doch nicht“-Stein ist weiter verbreitet, als man so denkt. Gibt es in deinem Leben Punkte, an denen du vor Gott wegrennst? Vielleicht hat Gott dir etwas oder jemanden ans Herz gelegt, aber du bist nicht einverstanden?

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4. Fehlendes Vertrauen in Gottes Möglichkeiten Manchmal trauen wir Gott nicht so viel zu. Abrahams Frau Sara lacht, als sie hört, dass sie mit 90 Jahren noch einen Sohn bekommen soll. Menschlich ist das nachzuvollziehen. Aber Gott hat ganz andere Möglichkeiten. Wie viel traust du Gott zu? Glaubst du, dass er Dinge tun kann, die nach deiner Logik unmöglich sind? „Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?“ (1. Mose 18,14). Dass Gott alles kann, sagen wir alle, aber kann man das in deinem Leben sehen? Gehst du Schritte n u r im Vertrauen auf Gottes Verheißungen? Oder hast du immer noch Plan B, falls Gott doch nicht hört (wie du dir das vorstellst)?

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5. Das kann ich nicht ... sagt Mose zu Gott, als er mit dem Pharao reden soll (2. Mose 4). Als ob Gott nicht wüsste, wem er welche Gaben und Eigenschaften gegeben hat. Nicht immer ist die Gabe vor der Aufgabe vorhanden. Aber Gott weiß immer genau, wem er welche Aufgabe zutrauen kann. Manche Begabungen hat Gott dir von Anfang an mitgegeben. Andere erhältst du erst, wenn du deine Arbeit beginnst. Aber niemals gibt Gott dir eine Aufgabe, die du nicht (mit seiner Hilfe) bewältigen kannst. Vielleicht musst du neu überlegen, ob Gott dich nicht an einer Stelle gebrauchen will, die du aufgrund deiner (noch) nicht vorhandenen Begabungen bisher ausgeschlossen hast!

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6. Keine Zeit Wie viel Zeit planst du für/mit Gott ein? Wann kann Gott denn überhaupt zu dir reden? Wer sich von Gott leiten lassen möchte und sich nach ihm richten will, der braucht Zeit, in der er auf ihn hören kann. Daniel (Daniel 6,11) war einer der führenden Staatsmänner. Er hat sich trotz seiner Arbeit jeden Tag dreimal Zeit genommen um zu beten, zu loben und zu danken. Plane Gott in deinen Alltag mit ein, nimm dir Zeit zum Reden und Hören, dann wirst du merken, wie er dich führt. Das sind nur einige „Steine“, mit denen man sein Feuer eindämmen kann. Bei dir hat der eine Stein eine andere Größe als bei deinem Freund. Aber es sind Steine, die du Gott in den Weg legst. Gib dich nicht zufrieden mit deinem Leben, wie es jetzt ist. Versuche, deine Steine zu erkennen, und bitte Gott dir zu helfen, dass du ihm nicht im Weg bist. Mit jedem Stein, den du wegnimmst, gibst du Gott mehr Raum und du wirst merken, wie das Feuer, das er in dir entfachen will, wieder größer wird und du anfängst, auch deine Umgebung anzustecken. Die Entscheidung liegt bei dir: Lagerfeuer oder Waldbrand!


Motivation

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32 Das hat‘s mir gebracht

Magdalena Ich fahre zu Freizeiten, um meine Freunde wiederzusehen und neue Leute kennenzulernen. Außerdem nehme ich viel mit hin, was zu Hause nicht so toll läuft und bekomme dort neue Impulse, die ich dann versuchen kann umzusetzen. Es ist quasi ein Wieder-Auftanken bei Gott, weg von dem Alltag.

Dina Es ist jedes Mal toll, mit einer Gruppe junger Christen auf Usedom anderen etwas von dem Gott der Bibel zu erzählen. Mir ist gerade in der Bibelarbeit vieles mitgegeben worden, was mir geholfen hat, Gottes Pläne besser zu verstehen und mich für ihn zu begeistern.

Tabea Tabea: Auf Freizeiten komme ich Gott näher. Ich spüre ihn wirklich und werde jedes Mal angesprochen. Nach einer Freizeit fühle ich mich in meinem Glauben bestätigt und gestärkt. Das hilft mir dabei, auch zu Hause in einer engen Beziehung zu Gott zu leben.

Nils Man erlebt Gott zwischen viel Action und stillen Momenten. Es wird ganz deutlich, wie Gott Wunder tut und wirken kann.

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christ-online MAGAZIN 01/2010

Infos

www.christ-online.de 33 Aus dem Portal

“ Ein Kennenlernspiel Auf einer Freizeit wird der erste Abend gern genutzt, um einander kennenzulernen. Hier die Anleitung für einen Kennenlernabend, an dem man eine Kollage von sich erstellt.

“ Strafrecht in der Jugendarbeit Die Frage nach der Anwendung des Strafrechts in der Jugendarbeit wird häufig abgetan. „Wer wird uns denn anzeigen, wenn mal etwas passiert?“ Hier werden Informationen für die tägliche Praxis gegeben. Autor: ..................................................Ulrich Weinhold Kategorie: .....................................................Methodik

Autor: .....................................................Carsten Deike Kategorie: ........................................................... Praxis

“ Die Idee des Landlords Ein Theaterstück, in dem es um ein unglaubliches Angebot geht. Der Landlord will Schuldscheine zerreißen. Wie reagieren die Leute auf seine Einladung? Ein Stück für 10 Personen.

“ Verbandskasten für Freizeiten Die ersten warmen Sonnenstrahlen brechen durch, der Frühling kommt und unsere Teens sind nicht mehr im Gruppenraum zu halten. Ab geht‘s nach draußen, um Fußball und Indiaka zu spielen. Da ist es gut, für die kleinen Verletzungen und eventuell größeren Notfälle ausgerüstet zu sein.

Autor: .......................................................Andre Wilkes Kategorie: ........................................................... Praxis

Autor: .....................................................Rebekka Jung Kategorie: ..............................................................Tipp

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Teenbibelarbeit

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34 Zwei sind besser dran Deborah und Barak

Überblick In dieser Bibelarbeit geht es um Sünde, Männer, Frauen, Gehorsam und Liebe. Sie soll zeigen, dass es in unserem Leben nicht ohne Gott geht. Denn die Gott lieben, werden sein wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Pracht.

Autor Ilka Meinecke (38 Jahre) arbeitet als DiplomPädagogin bei einer Volkshochschule und lebt in Fissenknick.

1

1. Worum geht es? Es geht um Männer und Frauen, um Sünde, die von Gott trennt, Gehorsam, aber auch um Gottes bedingungslose Liebe. Am Ende steht die Frage, ob Jesus immer mehr Raum in unserem Leben einnehmen und sichtbar werden darf.

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2. Mit wem haben wir es zu tun? (Input Teil 1) Richter 4 und 5,31 machen deutlich: Israel ist am Ende. Die Menschen haben Angst. Seit über 20 Jahren ist das Land besetzt. Was Freiheit ist, wissen die jungen Leute des Landes nur vom Erzählen. Ein Volk lebt in Angst, weil es sich von Gott abgewandt hat und meint, ohne Gott auskommen zu können. Sie beten andere Götter an. Die Spirale des Niedergangs hat ihren Tiefpunkt erreicht. Noch bevor es um Debora und Barak geht, werden in Kapitel 2,1119 die Richtergeschichten mit den Phasen des Niedergangs beschrieben, die jeweils nach demselben Muster ablaufen.

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3. Worauf wollen wir hinaus? (Input Teil 2) In Richter 4,1 steht das Wort „wieder“ und macht deutlich, dass Israel nicht zum ersten Mal in dieser Abwärtsspirale ist. Die Israeliten haben scheinbar nichts aus den bisherigen Geschehnissen gelernt, denn Israel hat in Richter 4+5 zu alten Gewohnheiten zurückgefunden. Sie haben sich daran gewöhnt, neben Gott andere Götter anzubeten. Langsam verstricken sie sich. Schon einige Male hat sich dies wiederholt. Als die Bedrängnis unerträglich wird, schreit das Volk in seiner Not zum Herrn (4,13). Es wendet sich an Debora, die zu der Zeit Prophetin und Richterin in Israel ist. Gott offenbart Debora, dass Barak das Heer der Israeliten anführen und die Feinde am Berg Tabor in eine Falle locken soll. Dort würde sich Gott dann um alles kümmern und dafür sorgen, dass die Truppen von Sisera vernichtend geschlagen werden.

20 Jahre brauchen die Israeliten um zu erkennen, dass sie Gott nötig haben. 20 Jahre wird das Volk Israel von den Kanaanitern gequält. Wie lange brauchst du, um zu erkennen, dass es in deinem Leben nicht ohne Gott geht? Und dann wird deutlich: Gott ist immer da, aber er drängt sich nicht auf. Er hat Menschen mit freiem Willen geschaffen, keine Marionetten. Die Israeliten können entscheiden, ob sie weiter in Knechtschaft leben oder mit Gott siegen wollen. Auch du musst dich entscheiden, ob du unter der Knechtschaft der Sünde weitermachen oder mit ihm leben möchtest. Und genau wie die Israeliten musst du die Konsequenzen aushalten.

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4. Wie gehen wir vor?

4.1. Einstiegsimpuls Alle bekommen einen Klebepunkt. Den können sie in eines der drei vorbereiteten Felder an einer Tapete oder Flipchart kleben. Von wem hast du zuallererst von Gott gehört? Feld 1: Mann ( z. B. Vater, Opa, Onkel) Feld 2: Frau (z. B. Mutter, Oma, Tante) Feld 3: Ich weiß es nicht mehr ... 4.2 Input Teil 3 Die Israeliten haben den Entschluss gefasst, dass sich ihr Leben grundlegend ändern muss (4,4-9). Sie werden konkret und besuchen die Richterin Debora. Debora ist eine gottesfürchtige Frau. Sie weiß, was zu tun ist. Eine Wende in der Geschichte Israels ist in Sicht. Wenn wir anfangen, nach Gottes Willen zu fragen, ist er da. Interessant, dass Gott eine Frau in leitender Kriegsführung einsetzt. Eigentlich wäre das eher


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Teenbibelarbeit

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Männersache. Warum hat Gott keinen Mann berufen? Vielleicht hat Gott Debora eingesetzt, weil keine geeigneten Männer da waren. Sie scheuten sich Verantwortung zu übernehmen. Eine Situation, die leider auch heute oft in christlichen Kreisen vorkommt. Die Männer sind nahezu unsichtbar, weil sie keine Verantwortung übernehmen wollen oder sich sagen, die Mädels machen das schon. Wer hat dir zuallererst von Gott erzählt? War es eine Frau oder ein Mann? Oft sind es Frauen. Wie können Jungs mehr Verantwortung wahrnehmen? Und noch etwas ist interessant: Frauen wurden zu Deboras Zeiten über ihre Männer definiert. Über Deboras Mann steht in der Bibel nur sein Name: Lapidoth. Debora wird nicht über ihren Mann, sondern über ihre Beziehung mit Gott definiert. Wäre es nicht toll, wenn die Leute über uns sagen: „Das war ..., der in enger Gemeinschaft mit Gott gelebt hat.“ Die Botschaft an Barak ist eine Ermahnung, Gottes Auftrag gehorsam auszuführen. Sehr deutlich wird das, als Debora zu Barak sagt: „Hat der Herr, der Gott Israels, nicht geboten?“ Barak empfängt von Gott im Grunde einen Befehl. Aber er führt ihn nicht sofort aus. Deshalb ermahnt ihn die Prophetin. Gleichzeitig ermutigt sie ihn aber auch und gibt Barak ein Versprechen (V.7). Gott hat Aufträge für alle seine Kinder.

Dabei ist es total egal, ob du eine Frau oder ein Mann bist. Gott hat jedem von uns mindestens eine Gabe gegeben und die darfst du für ihn einsetzen. Gott teilt uns seine Aufträge durch sein Wort und durch seinen heiligen Geist mit. Wenn wir uns von Gott gebrauchen lassen wollen, dann wird er reden. Debora lockt Sisera an den Bach Kischon. Dort soll Barak ihn schlagen. Er reagiert anders als erwartet (V.8): „Wenn du mit mir gehst, gehe ich; wenn du

aber nicht mit mir gehst, gehe ich nicht“. Welches Vertrauen hat Debora beim Volk. Nur gemeinsam mit ihr will Barak in den Krieg ziehen. Vielleicht fühlt er sich zu schwach, allein den Auftrag Gottes auszuführen. Hat er alleine Angst? Ist er ein Feigling? Ich glaube, in Barak kam etwas zum Vorschein, was auch uns oft Schwierigkeiten macht. Gottes klarer Befehl genügt uns nicht. Wir möchten Rückhalt und Schutz von Menschen haben, statt auf Gottes Wort allein zu vertrauen. Debora ist damals um der Sache willen mit in den Kampf gezogen. Sie vertraut ihrem Herrn. Baraks Angst allerdings hat Folgen. Gott hätte ihm den Sieg über Sisera geschenkt. Nun ist es eine Frau, die Sisera tötet. Wenn Gott Aufträge für uns hat, dann erwartet er Gehorsam. Kann Gott uns vielleicht nichts Größeres anvertrauen, weil wir im Kleinen nicht treu sind? Mit dem Wort „Gehorsam“ verbinden wir schnell blinden Gehorsam. Der ist hier nicht gemeint. Denn bei Gott hat Gehorsam mit ganz viel Liebe zu tun. Wenn deine Eltern von dir erwarten, dass du gehorsam bist, tun sie es, weil sie dich lieben. Du sollst Hausaufgaben machen, weil du dadurch bessere Chancen im Leben hast. Sie fordern dich auf, um Entschuldigung zu bitten, weil es gut ist, das für sein Leben zu lernen. Gott fordert uns in seinem Wort auf, an Jesus zu glauben. Er weiß, dass sein Sohn der einzige Weg zum Vater ist und dass nur sein Tod am Kreuz uns in Verbindung mit ihm bringen kann. Manchmal dauert es lange, bis wir mit unseren Herzen sagen: „Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe!“ Debora ist eine Frau, die Gott gehorcht. Durch ihre Beziehung zu Gott kennt sie den Augenblick, an dem es Zeit ist, den Unterdrückern Einhalt zu gebieten. Sie trifft ihre Entscheidungen aus der lebendigen Beziehung zu Gott. Nur so kann sie das Volk gut führen. Sie hat erkannt, dass ihre Autorität eine von Gott übertragene Autorität ist. Deshalb stellt sie sich nicht über Barak, sondern neben ihn und zusammen mit ihm unter Gottes Führung. Die Quelle ihrer Kraft und Zuversicht ist der Gott Israels.


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Keinen Augenblick lang zweifelt sie daran, dass Gott, der sein Volk schon oft gerettet hatte, auch dieses Mal eingreifen würde. Auch wenn die aktuelle Situation nicht so aussah und es menschlich gesehen völlig aussichtslos war, sich gegen die Unterdrückung zur Wehr zu setzen.

Die Quelle ihrer Kraft und Zuversicht ist der Gott Israels. In Kapitel 4,10-14 sehen wir, dass die Verhältnisse sehr ungleichmäßig sind. Richter 5,8 lässt sogar vermuten, dass die Israeliten nicht einmal Lanzen und Schwerter haben. Vielleicht ist dieses „Nichthaben“ ein Grund, weshalb Barak bei seiner Berufung nur unter der Bedingung zustimmt, dass Debora ihn begleitet. Debora hat Gott und das weiß Barak. Debora prophezeit den Sieg, den Gott auf ungewöhnliche Art und Weise schenken will. Wie soll das gehen? Was sind schon 10.000 Männer gegen 900 Streitwagen. Aber in Kapitel 4,15-16 sehen wir Gottes Eingreifen. Gott nutzt ein Unwetter (vgl. auch 5,19-21), das den Fluss Kischon über die Ufer treten lässt. Als Folge verwandelt sich das Schlachtfeld in ein Schlammfeld. Die kanaanitischen

Wagen sind behindert. Und so wird der Vorteil der Streitwagen zum Nachteil. Oft haben Menschen, die Gott verspotten, für eine gewisse Zeit mehr Macht, Einfluss und Gelingen als Kinder Gottes. Aber Gott ist stärker (2. Korinther 12,9)! Gott handelt oft anders als erwartet, aber wirkungsvoll. Er bestraft Sünde, belohnt Buße und schenkt Rettung. Durch das Unwetter ist es den Israeliten ein Leichtes, den Feind anzugreifen, zu töten oder in die Flucht zu schlagen. Wen die Israeliten nicht erwischen, der wird später vom Kischon weggeschwemmt (5,21). Gott löscht alle aus - bis auf einen: den Feldherrn. Er flieht zum Zelt Jaels, der Frau Hebers. Dort glaubt er sicher zu sein, weil Heber und seine Leute Jabin bisher freundlich gesonnen waren. Doch der Schein trügt: Nachdem Jael ihm Milch zu trinken gegeben hat und er beruhigt eingeschlafen ist, tötet sie ihn durch einen Zeltpflock, den sie durch seinen Schädel rammt. Gottes Wort ist zuverlässig. Es ist unsere Aufgabe, Gottes Aufträge auszuführen. Alles andere ist Gottes Sache. Wenn wir Gott vertrauen, werden wir auch solche großartigen Siege wie Debora und Barak erleben können.


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Debora und Barak singen ein Lied zur Ehre Gottes (5,1-31). Sie sind dankbar, nachdem sie Gottes Hilfe erfahren haben. Was tust du, wenn du Gott erlebt hast? Wenn Gott segnet, dann sollen wir das Danken nicht vergessen. Hast du Gott heute schon danke gesagt? Gott fordert uns auf, ihn zu loben und zu preisen. Beispielsweise in Psalm 50,15: „Rufe mich an in der Not.“ Das fällt uns nicht schwer. „So will ich dich erretten.“ Das erleben wir. „So sollst du mich preisen.“ Da hapert es. Kaum sind wir aus der Not heraus, ist sie vergessen. Debora ist anders, sie ist Gott dankbar. Sie singt, lobt und jubelt zur Ehre Gottes. Sie schwärmt von Gott, macht ihm Komplimente, erst recht nachdem sie davon hört, dass auch Sisera tot ist. Ohne Ausnahme löscht Gott alle Feinde aus. Dankbarkeit ist tief in ihrem Herzen „eingepflanzt“. Was ist in deinem Herzen eingepflanzt?

Wenn wir in einer tiefen persönlichen Beziehung zu Gott leben, dann wird man das an unserem Leben genauso erkennen und sehen können wie bei Debora. Debora beendet ihr Lied mit ganz bekannten Worten: „Die den Herrn lieb haben, müssen sein wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Macht/Pracht.“ In Epheser 5, 14-15 steht: „Wach auf, du Schläfer! Steh auf vom Tod! Und Christus, deine Sonne, geht auf für dich! So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt ...“ Bekommt Jesus immer mehr Raum in deinem Leben und darf er ganz sichtbar werden? So gewaltig und einzigartig wie ein Sonnenaufgang, wo zunächst die Dunkelheit das Licht verdeckt und wo dann langsam die ganze Pracht, Anmut und Größe sichtbar wird?


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Vorschau aufs nächste Heft Hintergrund Bibel BIBELARBEIT Josia HINTERGRUND Bibelarbeit ist out PRAXIS Bibelschmuggelspiel

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Abdruck Nur mit vorheriger Genehmigung des Herausgebers Abonement christ-online MAGAZIN erscheint zweimonatlich. Das Abonnement kostet EUR 14,90 jährlich* und verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Jahresschluss gekündigt wird. Ein Mini-Abo zum Kennenlernen des christ-online MAGAZINs kostet EUR 6,90* und beinhaltet drei Ausgaben. Sollte das Mini-Abo nach Erhalt des zweiten Heftes nicht abbestellt werden, wird aus dem Mini-Abo automatisch ein Jahres-Abo zum Preis von EUR 14,90*. *inklusive Versand in Deutschland Gestaltung 71a.de - Das Werbestudio, T.Platte, Wuppertal, www.71a.de Bildnachweis Titelbild: © Nathali Uhr, nathaliuhr@web.de Druck Kay Druck und Medien, Kreuztal Christliche Jugendpflege Die CJ ist ein Jugendwerk der Brüdergemeinden (evangelisch freikirchlich) in Deutschland. Sie ist als gemeinnützig anerkannt und Träger der freien Jugendhilfe. Die CJ will junge Menschen für Jesus Christus gewinnen, sie im Glauben gründen und zu Jüngern machen. www.christ-online.de www.jugendarbeit-mit-plan.de Spendenkonto der Jugendarbeit: Kto 4 347 355 500 BLZ 291 623 94 Volksbank Osterholz-Scharmbeck


KONGRESS FÜR KINDER-, JUNGSCHAR- UND JUGENDMITARBEITER

29.-31. OKTOBER 2010, KONFERENZHALLE IN 35745 HERBORN MIT BOB HOSTETLER, OXFORD, OHIO, USA

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Anmeldung an: Christliche Jugendpflege e.V. Büro Manderbach | Kirchstraße 4 | 35685 Dillenburg Tel.: 02771 / 850722 | Fax: 02771 / 41312 | info@jesusimfokus.de

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Gemeinschaft ist wie ein starkes Netz Jugendgruppenwochenende ZAB-Days Mit der Jugendgruppe gemeinsam unterwegs sein, das ist schon eine tolle Sache. Wenn aber acht Jugendgruppen gemeinsam ein Wochenende verbringen ..., dann ist gute Stimmung garantiert! Am letzten Schulwochenende im Juli 2009 trafen sich Jugendgruppen aus Süddeutschland zu den 4. Zab-Days in Zaberfeld bei Sinsheim. Fast 100 Jugendliche kamen zu diesem Jugendgruppenwochenende, das alle zwei Jahre stattfindet. Diesmal hatten wir außer unseren Gästen aus NRW auch einen echten Bayer dabei: Benni Thanner aus Memmingen hielt uns urige, authentische und lebensnahe Bibelarbeiten zum Thema „Christsein ohne Krampf“. „Was ist das Fundament deines Christseins?“, fragte Benny uns. „Einfach dabei sein wollen? Tradition? Oder eine echte Beziehung zu Jesus?“ Das Gelände in Zaberfeld bietet jedem das, was er braucht: Wer wollte, konnte ganz bequem im Freizeitheim übernachten (Weich-Eier ...). Für die anderen gab es 8-Mann-Zelte mit Feldbetten, in denen man geruhsame Nächte hätte haben können, wenn nicht das jährliche Rockevent der Dorfjugend auf der anderen Talseite stattgefunden hätte ... Wer wollte konnte sich sportlich betätigen: Nach dem Morgensport im nahegelegenen Katzbachsee gab es viele Möglichkeiten: Klettern an der Kletterwand, Fußball, das Königsspiel ... Am Samstagnachmittag gab es dann den großen „Katzbach-Zab-Contest“. In einem Action-Parcour mussten unterschiedliche Aufgaben im Kanu erledigt werden. Bei der Gaudi blieb kein Auge trocken ... und viele Hosen auch nicht! Zum Tagesausklang saß man nach dem Detektiv-Knobel-Spiel gemütlich am Lagerfeuer. Man konnte alte Freundschaften vertiefen und neue Bekanntschaften knüpfen. „Gemeinschaft ist wie ein starkes Netz!“ An diesem Wochenende wurde das Netz geknüpft und gespannt!


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