Tanz 2012|2013
Inhalt
Grusswort
Beijing I LDTX I Sang Jijia I Li Hanzhong I Ma Bo Standing Before Darkness | All River Red Anna Halprin I Anne Collod I Morton Subotnick Parades & Changes Replay in Expansion Rosas I Anne Teresa de Keersmaeker I Ictus Drumming Aterballetto I Mauro BiGonzetti Canto Per Orfeo Sidi Larbi Cherkaoui I Eastman I A filetta I Fadia El-Hage Puz/zle Mathilde Monnier I Dominique Figarella Soapéra Angelin Preljocaj Tausendundeine Nacht Nederlands Dans Theater 1 I Marco Goecke I Crystal Pite I Sol león & Paul Lightfoot Garbo Laughs I Solo Echo I Swan Song Wim Vandekeybus I Ultima Vez Booty Looting Gob Squad Dancing About
Die Choreografen » Foto Marc Coudrais
Service
Grussworte Sehr geehrtes Publikum, schon vor meiner Kölner Zeit hat mich die Qualität der Künstler und Künstlerinnen beeindruckt, die Hanna Koller in ihrer Tanz-Gastspielreihe nach Köln holt. Über die Jahre betrachtet kann das Veranstaltungsprogramm in Oper und Schauspiel als ein „Who is Who“ des zeitgenössischen und neoklassischen Tanzes betrachtet werden. Der Reigen der Gastspiele ist auch in diesem Jahr breit gespannt und reicht von den Größen der französischen Choreographie (etwa einer auch persönlich sehr beeindruckenden Mathilde Monnier) über die ProtagonistInnen des flämischen Tanzes (Anne Teresa De Keersmaeker und Wim Vandekeybus) bis hin zu einem Re-Enactment einer der aufregendsten Choreografien des New Yorks der 60er Jahre: Anna Halprins »Parades and Changes«. In meinem neuen Job als Generalsekretärin der in Gründung stehenden Akademie der Künste der Welt muss meine Vergangenheit als Tanzhausgründerin und Festivalleiterin nun in den Hintergrund treten, denn die neue Akademie vertritt selbstverständlich alle Kunstsparten gleichermaßen. Dennoch bin ich angesichts der spannenden Herausforderung, die der Aufbau der Akademie bedeutet, sehr froh, auf meine im zeitgenössischen Tanz gewonnen Erfahrungen zurückgreifen zu können: Für den Philosophen Wolfgang Welsch, der 1997 sein Konzept der transkulturellen Gesellschaft in den öffentlichen Diskurs in Deutschland einbrachte, ist die kulturelle Durchdringung, die im Tanz stattfindet, innerhalb der Kanons der Kunstsparten besonders bemerkenswert (vgl. Musikforum 01/2010). Durch eine an den Körper gebundene Sprachlichkeit ist der Tanz auch über kulturelle Grenzen hinweg verstehbar und klassische wie zeitgenössische Ensembles im Tanz wiesen schon lange vor der sogenannten Globalisierung ganz selbstverständlich eine multikulturelle Zusammensetzung auf. Der Tanz ist also als beispielhaft für die innovative Kraft kultureller Vielfalt anzusehen. Persönlich freue ich mich auf die neue Aufgabe sehr. Diese wunderbare Tanzreihe macht mir den (Teil-)Abschied vom Tanz und das Heimischwerden in Köln leichter! Dafür kann ich mich schon vor Auftakt der Saison vorauseilend bedanken!
Ich freue mich auf viele spannende Abende in der Spielzeit 2012/13. Ihre Sigrid Gareis
PS: Vielleicht entsteht in Köln in der Zukunft an den öffentlichen Bühnen parallel zu den Gastspielen auch wieder ein internationales Ensemble, das an die große Bedeutung Kölns für die Entwicklung des zeitgenössischen Tanzes in Deutschland anknüpft?
Liebe Kölnerinnen und Kölner, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer liebe Freunde des Tanzes in Köln, nach dem Sommer geht unsere Reihe mit Tanzgastspielen in Oper und Schauspiel mit der Spielzeit 2012/13 in die vierte Runde. Auch wir geraten in Bewegung: Der Offenbachplatz ist ab dem 18. Juni eine Baustelle, die Oper zieht in ein Zelt mit tausendsechshundert Plätzen an den Dom und das Schauspiel in die Expo XXI, eine viertausend Quadratmeter große Halle in der Nähe vom Ebertplatz. Das will in unserem Programm bedacht werden und so mischen wir diese Spielzeit große Ensembles und Namen mit Experimenten von Künstlern und Choreografen, die bei Ihnen, unserem Publikum, schon etabliert sind. Auf besonderen Wunsch des Kulturdezernenten Prof. Georg Quander startet die Saison mit dem Ensemble Beijing Dance | LDTX, der ersten professionellen, nicht staatlichen Tanzkompanie Chinas, die er auf der Gastspielreise der Oper gesehen hatte und im Rahmen des Kölner Chinajahres 2012 einlädt. Der Anteil an Koproduktionen steigt und daran lässt sich ein Vertrauen ablesen, das die Ensembles gegenüber Köln aufgebaut haben, die hohe Anzahl an Deutschlandpremieren spricht ebenso für sich. Mit Wim Vandekeybus kooperiert einer der prominentesten Vertreter der flämischen Welle mit »booty Looting« zum dritten Mal mit uns. Auch Angelin Preljocaj kehrt zurück: Nach »Snow White« rieben sich viele Zuschauer verwundert die Augen und jetzt erzählt er sehr persönlich über die Geschichte von »Tausendundeiner Nacht«: Scheherazade wird von ihrem König am Leben gelassen, weil er neugierig auf das Ende ihrer Erzählung ist, die sie in der Hochzeitsnacht begann. Der König beschließt sie nicht zu töten, wie jede seiner Ehefrauen in den Nächten zuvor, weil er an die Treue der Frauen nicht glaubt. Tausendundeine Nacht erzählt Scheherazade und bringt währenddessen drei Kinder zur Welt. Die deutsch-britische Performancegruppe Gob Squad wird nach bald zwanzig umtriebigen Jahren ihr erstes Tanzstück zeigen. Sidi Larbi Cherkaoui zeigt seine neueste Produktion »Puz/zle«, bei der er – wie immer zwischen allen Welten – der Frage nachgeht, wie sich unsere puzzleartige Identität aufbaut, warum einzelne Teile organisch passen und andere nicht, ob das an unserer Vorstellung von Ordnung liegt oder ob es nicht mehrere Lösungen für dieses Puzzle gibt, mehrere Wege, Leben zu leben, mehrere Wege, eine Geschichte zu erzählen. Mit dabei ist das polyphone Vokalensemble A Filetta aus Korsika und die libanesische Sängerin Fadia El-Hage, so dass die Aufführung neben dem tänzerischen auch zum musikalisches Ereignis wird. Ebenso bei »Drumming«, der Komposition von Steve Reich, die das zeitgenössische Ensemble Ictus live spielen wird, wenn Anne Teresa De Keersmaeker ihre berühmte Choreografie zeigt. Dass die Kostüme von Dries van Noten stammen, der 1998 seine große Karriere noch vor sich hatte, zeigt einmal mehr, wie stark der Tanz die anderen Künste beeinflusst. Das Aterballetto kommt zum dritten Mal nach Köln und zum Abschluss der Spielzeit sehen Sie das Nederlands Dans Theater mit einem dreiteiligen Abend, wobei eine der junge, aber äußerst renommierte Marco Goecke, der Hauschoreograf des Stuttgarter Balletts, verantwortet.
Wir freuen uns auf Sie, mit herzlichen Grüßen Ihre Hanna Koller
Beijing Dance | LDTX 08. SEP. 2012 » 19.30 Uhr 09. SEP. 2012 » 18.00 Uhr Palladium
Anlässlich des Chinajahres 2012 gastiert Beijing Dance | LDTX im September 2012 in Köln. Das Ensemble gilt als erste professionelle Tanzkompanie Chinas, die sich 2005 unabhängig vom Staat formierte und ist eines von vielen Beispielen für den Kulturwandel in China. Gegründet wurde sie von arrivierten Choreografen und einer neuen Generation von chinesischen Tänzern und ist mittlerweile die Plattform für den zeitgenössischen Tanz in China. Unter der künstlerischen Leitung von Willy Tsao, eine der führenden Persönlichkeiten des Modern Dance in China, und seinem Stellvertreter Li Han-Zhong ist es der Kompanie gelungen, mit 15 versierten TänzerInnnen ein vielseitiges Repertoire aufzubauen. Beijing Dance | LDTX, die ihren Sitz in Peking hat, ist ein Katalysator für die Entwicklung und die Akzeptanz des zeitgenössischen Tanzes. Mit der Pflege von jungen Talenten und durch die Zusammenarbeit mit chinesischen Choreografen übernimmt Beijing Dance | LDTX eine Vorreiterrolle in der chinesischen Tanzszene. In Köln präsentiert sich die Kompanie mit zwei Choreografien:
Standing Before Darkness Choreografie Sang Jijia Musik Dickson Dee Tanz Beijing Dance / LDTX
»Standing Before Darkness« ist die zweite Arbeit des tibetischen Choreografen Sang Jijia für Beijing Dance | LDTX. Er ist Hauschoreograf des Ensembles. Ab 2002 kann er dank der Rolex Mentor Protégé Arts Initiative bei William Forsythe Choreografie studieren. Sang Jijia bleibt als Choreograf und Tänzer bis 2006 bei der Forsythe Company. Die Arbeiten von ihm werden weltweit gezeigt. Dickson Dee, Komponist und Musiker aus Hongkong, wird die Vorstellung live mit seiner Komposition begleiten.
All River Red (Rite of Spring/Frühlingsopfer) Choreografie Li Hanzhong, Ma Bo Musik Igor Strawinski Tanz Beijing Dance / LDTX
» Foto Zhang Heping
Strawinskis im Jahr 1913 uraufgeführtes Ballett »Frühlingsopfer« bedeutet den Anbruch einer neuen Ära in der Musik. Eine Musik, die viele westliche Choreografen inspiriert hat. Die Choreografen Li Hanzhong und Ma Bo von Beijing Dance | LDTX haben mit »All River Red« eine chinesische Variante kreiert. Die Choreografie reflektiert, wie sich zeitgenössischer Tanz allen Widrigkeiten zum Trotz entwickelt hat. »All River Red« zeigt dabei nicht so sehr die angenehme Verschmelzung von Osttrifft-West, sondern eine direkte und leidenschaftliche Konfrontation zwischen dem Festhalten an Tradition und dem Aufstreben zu Innovation.
Konzept, Künstlerische Leitung Anne Collod in Zusammenarbeit mit Anna Halprin und Morton Subotnick Musik Morton Subotnick Produktion Henri Jules Julien & alters Koproduktion Parc et la Grande Halle de La Villette, Paris / La Brèche, Centre Régional des Arts du Cirque, Cherbourg / mit Hilfe von Arcadi and SPEDIDAM / und Académie Fratellini, Saint-Denis / Montpellier Danse / Apostrophe scène nationale Cergy-Pontoise » Foto Jérôme Delatour
PARADES & CHANGES | REPLAY IN EXPANSION 09. | 10. Nov. 2012 » 20:00 Uhr | Halle Kalk
i: Die gefe d zugleich n e lh o c R s a e r re ein nd über die Akteu n n e »Frisch u e n e tz d e F n in sagen, in er andere d h erten Pas n c u a n r s ie m Pap n Papier eit mit de n le braune th e k g c ti a a N form h ihre ht zu groß ic L reißen, sic in n e e n h e c a, no teinfarb rbindet. J e n ter berns v e g n n r u e g d ewe len Bil tägliche B ll n skulptura a e s s o n u tu vir uen wir r zu einem te is mal scha u e D M n e m d ie in on eine striert. W e n an, doch v h e h rc c o is r w ied z gstheate Untersch d r Bewegun n e u d t 5 e 6 d 9 n 1 schwin ritäten vo io etten ver r P n e h tlerisc den küns r 2009 kommen.« ll Novembe heute vo Times, 13. s Angeles von Lewis
A Re-Enactment of Parades & Changes, Anna Halprin in Zusammenarbeit mit Morton Subotnik (1965) Nach der Uraufführung 1965 in New York wurde Anna Halprins »Parades & Changes« umgehend verboten: Explizite Darstellungen von Nacktheit erregten die New Yorker Zensurbehörde zu sehr. Die Tänzer ziehen sich an und aus, weil es in diesem Stück um das Verhältnis zwischen Alltag und Kunst geht, zu dem das tägliche An- und Ausziehen gehört. Die Frage, ob Anna Halprins legendäres Stück auch heute noch künstlerische und gesellschaftliche Brisanz besitzt, hat die französische Choreografin und Tänzerin Anne Collod zu einer Wiederaufnahme bewogen. Im Dialog mit Anna Halprin und dem Komponisten Morton Subotnick, einem der einflussreichsten Pioniere der amerikanischen Elektronik-Szene, entwickelt sie mit ihren Tänzern eine Re-Interpretation des historischen choreografischen Materials und aktualisiert es zart mit Hilfe von vier Darstellern aus dem Bereich des Zirkus, deren Qualitäten und Vorstellungswelten die neuen Paraden bereichern.
Segal, Lo
Anna Halprin, 1919 in Amerika geboren, zählt neben Merce Cunningham, Trisha Brown und Yvonne Rainer zu den herausragenden Persönlichkeiten des postmodernen Tanzes. Die heute über 90jährige Choreografin hat mit ihren experimentellen Performances Tanzgeschichte geschrieben und gilt als Wegbereiterin für die Generation des Judson Dance Theatre. Anne Collod, französische Tänzerin und Choreografin, beschäftigt sich von 1993-2001 vor allem mit der Rekonstruktion und Erforschung von Choreografien des frühen 20. Jahrhunderts (Doris Hunphrey, Kurt Joos, Yvonne Rainer, Steve Paxton). 2001 beginnt sie eine Recherche über den Begriff »being together« im Tanz und trifft so auf Anna Halprin. Morton Subotnick 1933 in Los Angeles geboren, lehrt in den frühen 1960ern am Mills College in Oakland. Gemeinsam mit Pauline Oliveros, Steve Reich, Terry Riley und Ramon Sender gründet er 1961 das San Francisco Tape Music Center (SFTMC). 1967 entsteht Subotnicks bis heute bekanntestes Werk »Silver Apples of the Moon«, eine Auftragsarbeit für das Label Nonesuch Records und die erste rein elektronische Komposition, die als Tonträger veröffentlicht wird. Abseits der elektronischen Musik komponiert Subotnick zahlreiche klassische Werke für Symphonie- und Kammerorchester, Theater und Multimedia-Produktionen.
Anne Teresa de Keersmaeker | Rosas | Ictus DRUMMING »Die Königin des Minimalismus und der Wiederholung hat einen großen Tanz geschaffen, überbordend in seiner Mannigfaltigkeit. (…) Das mitreißende Ergebnis versinnbildlicht den Modernismus, bringt ein Element des Tanzes – die Phrase – zur Geltung und streift gleichzeitig unsere Vorstellung von der Entstehung der Bewegung ab. (…) Das ist ein Meisterwerk.« The Evening Standard, Anne Sacks
Choreografie Anne Teresa De Keersmaeker Musik Steve Reich Musikalische Leitung Georges-Elie Octors Licht und Bühne Jan Versweyveld Kostüme Dries Van Noten Tänzer Rosas Musiker Ictus Getanzt von Bostjan Antoncic, Linda Blomqvist, Marta Coronado, Tale Dolven, Carlos Garbin, Fumiyo Ikeda, Cynthia Loemij, Valentina Nelissen, Sandra Ortega, Elizaveta Penkóva, Igor Shyshko, Jakub Truszkowsky, Samantha Van Wissen, Sue-Yeon Youn kreiert 1998 mit Iris Bouche, Bruce Campbell, Marta Coronado, Alix Eynaudi, Fumiyo Ikeda, Martin Kilvády, Oliver Koch, Cynthia Loemij, Roberto Oliván de la Iglesia, Ursula Robb, Taka Shamoto, Rosalba Torres Percussionisten Georges-Elie Octors, Gerrit Nulens, Géry Cambier, Miquel Bernat, Tom De Cock, Michael Weilacher, Jessica Ryckewaert, Frank Van Eycken, Alexis Bourdon Flöte Michael Schmid Stimmen Soetkin Baptist, Lore Binon
» Foto Herman Sorgeloos
05. | 06. DEZ. 2012 » 20:00 Uhr Expo XXI
Anne Teresa de Keersmaeker Die vielfach ausgezeichnete flämische Künstlerin, hat den Ruf der Komponistin unter den Choreografen. In Mechelen geboren, studiert sie an der Ecole Mudra in Brüssel und an der School of Arts in New York. Ihren Durchbruch hat sie 1982 mit ihrem Stück »Fase« zur Musik von Steve Reich. 1983 gründet sie anlässlich ihrer Choreografie »Rosas danst Rosas« ihre Kompanie ROSAS. Von 1992 bis 2007 ist sie mit Rosas an die Oper in Brüssel La Monnaie angegliedert. Im Jahre 1995 eröffnen Rosas und La Monnaie gemeinsam P.A.R.T.S., die performing Arts Research and Training Studios. Ihre letzte Arbeit ist das Diptychon »En Atendant« und »Cesena«, beide Werke uraufgeführt auf dem Festival d’Avignon entsprechend zu Sonnenauf- und Untergang. Ictus Ensemble Das 1994 gegründete Ictus Ensemble steht mit seinen 20 Musikern exemplarisch für die lebendige Szene der zeitgenössischen Musik in Brüssel. Ein fest zum Ensemble gehörender Toningenieur sorgt dafür, dass Live-Elektronik ein selbstverständlicher Teil der Aufführungen ist. Komponisten haben die Möglichkeit, durch zweijährige Fellowships praktische Erfahrungen zu sammeln, und für junge Instrumentalisten werden Workshops angeboten. Das von dem Choreografen Wim Vandekeybus gegründete Ensemble hat seit 1994 ein Domizil bei der Rosas Dance Company, mit der es häufig zusammenarbeitet. Neben regelmäßigen Konzerten in Brüssel und seit 2004 an der Opéra de Lille tritt es bei vielen maßgeblichen Festivals auf, z.B. in Strasbourg und Witten, bei der Brooklyn Academy of Music, dem Festival d‘Automne in Paris, Ultraschall und MaerzMusik in Berlin und Wien Modern.
» Foto Herman Sorgeloos
Von Anfang an haben Anne Teresa De Keersmaekers Choreografien die Beziehung zwischen Musik und Tanz im Fokus. »Drumming« (1998) ist zweifelsohne eine ihrer faszinierendsten Choreografien: Umwerfender Tanz zu der gleichnamigen gewaltigen Komposition für Percussion des amerikanischen Minimalisten Steve Reich – eines der Hauptwerke der minimalistischen Musik der 70er Jahre. Das IctusEnsemble erweckt diese fesselnde Komposition mit atemloser Präzision zum Leben. Die repetierende Rhythmik der Musik spiegelt sich wieder in der Choreografie, die komplex und zugleich betörend einfach ist. Heute gilt sie als eine der absoluten Klassiker der Kompanie Rosas. »Drumming« ist eine überwältigende Reise, eine Welle von Tanz und Musik pur, ein Strudel von Lebensenergie.
Production 1998 Rosas, De Munt / La Monnaie (Brüssel), La Bâtie – Festival de Genève Koproduktion 2012 De Munt / La Monnaie (Brüssel), Sadler’s Wells (London), Les Théâtres de la Ville de Luxembourg
Regie | Choreografie & Bühne Wim Vandekeybus Entstanden in Zusammenarbeit mit und aufgeführt von Jerry Killick, Birgit Walter, Elena Fokina, Dymitry Szypura, Luke Jessop, Kip Johnson Live-Musik Elko Blijweert Live Fotografie Danny Willems Künstlerische Asstistenz und Dramaturgie Greet van Poeck Licht Davy Deschepper, Francis Gahide, Wim Vandekeybus Sound Design Antoine Delagoutte Styling Isabelle Lhoas, Frédérick Denis
Wim Vandekeybus, Choreograf, Regisseur, Schauspieler und Fotograf, geboren 1963 in Herenthout, Belgien, wächst als Sohn eines Tierarztes auf und erlebt so sehr früh Tiere in ihrer natürlichen Umgebung. Ihre Reaktionen, ihre Bewegungen und ihr Vertrauen in die Körperkraft prägen sein künstlerisches Schaffen bis heute. 1986 arbeitet er in Madrid mit einer Gruppe junger Tänzerinnen und Tänzer an seiner ersten Produktion. Unter dem Namen »Ultima Vez« (spanisch für »Letztes Mal«) gründet er seine eigene Kompanie und bringt mit ihr »What the Body Does Not Remember« (1987) heraus. Das ist der Beginn einer Weltkarriere. Von Anfang an wechseln seine Arbeiten spielerisch zwischen Tanz, Film und Theater. »booty Looting« ist nach »Monkey Sandwich« und »Ödipus / Bêt Noir« seine dritte Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Köln.
In »booty Looting« arbeitet Wim Vandekeybus mit einer Gruppe bestehend aus sechs Darstellern, einem Musiker und einem Fotografen. Musik, Bewegung, Sprache und Fotografie begegnen sich auf Augenhöhe. Jedes Element fügt hinzu oder löscht etwas. Die Live-Fotografie in »booty Looting« ermöglicht Vandekeybus, über das Gedächtnis zu sprechen: „Erinnerungen entstehen oft aus Fotografien oder werden durch sie gestört. Marcel Proust erklärt die visuelle Erinnerung sogar für schuldig, andere Erinnerungen zu löschen. Haptik und Geschmack sind viel sensibler, aber werden durch das Visuelle dominiert. Deswegen können wir uns an Dinge erinnern, die wir niemals erlebt haben, einfach nur, weil wir Bilder davon sahen.“ Der Titel verweist auf diese Erinnerungsstörung: Die geplünderte Beute, plündern, was bereits geplündert wurde, stehlen, was bereits gestohlen wurde, looting the booty. Wim Vandekeybus: „»booty Looting« wird eine höchst persönliche Arbeit. Das Publikum muss sich darauf einlassen, es wird in die Imagination mit eingebunden und wer weiß, vielleicht wird es sich selber hin und wieder bestohlen fühlen?“
Wim Vandekeybus | BooTY LooTING DEUTSCHLANDPREMIERE 12. Apr. 2013 12. | 13. | 14. APR. 2013 » 19:30 Uhr | EXPO XXI 13. | 14. | 15. Jun. 2013 » 19:30 Uhr | EXPO XXI
Produktion ULTIMA VEZ (Brüssel, BE) / Koproduktion La Biennale Di Venezia 2012 (IT), KVS (Brüssel, BE), Schauspiel Köln (DE) / Mit besonderem Dank an das Archa Theatre (Prag, CZ)
» Foto Danny Willems
Choreografie Mauro Bigonzetti Originalmusik Antongiulio Galeandro, Cristina Vetrone, Lorella Monti Musik aus der italienischen Tradition bearbeitet von Cristina Vetrone und Lorella Monti Live-Musik Antongiulio Galeandro, Cristina Vetrone, Lorella Monti Bühnenbild & Licht Carlo Cerri Kostüme Kristopher Millar, Lois Swandale
ATERBALLETTO | CANTO PER ORFEO 01. | 02. Mär. 2013 » 19.30 Uhr Oper am Dom
Nach zwei vom Kölner Publikum bejubelten Tanzgastspielen des Aterballetto in der Oper und im Schauspielhaus gastiert die italienische Kompanie diesmal mit einer Interpretation von »Orpheus und Eurydike« in der Oper am Dom. Der Mythos sagt: Orpheus stieg in die Unterwelt, um durch seinen Gesang und das Spiel seiner Lyra den Gott Hades zu bewegen, ihm seine geliebte Eurydike zurückzugeben. Seine Kunst war so groß, dass ihm seine Bitte tatsächlich gewährt wurde – jedoch nur unter der Bedingung, dass er auf dem Weg in die Oberwelt vorangehen sollte, ohne sich nach Eurydike umzusehen. Diese Bedingung konnte er letztlich nicht erfüllen, da er sich – als er Eurydike nicht mehr hinter sich wähnte – nach ihr umdrehte und sie damit für immer aus seinem Blickfeld verschwand. Das Unterfangen Orfeos, seine verstorbene Frau Eurydike allein durch Gesang und Poesie den Mächten des Todes zu entreißen, lässt ein intimes und persönliches Abenteuer lebendig werden – ein Abenteuer aus Klängen, aus Körpern und Visionen. Orfeo, das sind wir – mit unseren Sehnsüchten und mit unserem Scheitern. Der Mythos »Orfeo«, tragisch und komisch zugleich, wird hier als ein »Gesang im Namen der Liebe« zur Anschauung gebracht. Das Aterballetto ist zurzeit das profilierteste Tanzensemble Italiens und die einzige Kompanie, der es gelungen ist, sich außerhalb der Opernhäuser zu behaupten. Das Aterballetto wird 1979 in Reggio Emilia gegründet und ist in einem extra für seine Bedürfnisse restaurierten Industriedenkmal, einer alten Gießerei, beheimatet. » Foto Alfredo Anceschi Eine Koproduktion von der Fondazione Nazionale della Danza / Aterballetto und dem Festival Stimmen 2012 Lörrach (D) und in Kollaboration mit Fondazione I Teatri Uraufführung am 3. August 2012 im römischen Theater von Augusta Raurica (CH)
Mauro Bigonzetti, der von 1997 - 2008 künstlerischer Leiter der Kompanie war, hat das Aterballetto zu internationalem Ruhm geführt. Er selbst gilt als Italiens Ballettbotschafter Nummer Eins. Er arbeitet u. a. für das Stuttgarter Ballett, die Deutsche Oper Berlin, das New York City Ballet, das Balletto di Toscana und ist Hauschoreograf des Aterballettos.
i Cherkaou Sidi Larbi e fi ra , g e o Chore unari Ab iletta, Kaz Musik A F age ow s k a Fadia El-H men Olga Wojciech h a fn u Musika und ip Peeters Bühne Fil i u Cherkao Sidi Larbi riyama Miharu To Kostüme enberg l van Caud Video Pau ien m Carrée ber, Dam Licht Ada co Firnha ri e d e F if Le haudhari, on, r Navala C hel Jacks dóttir, ic M e is u Darstelle o L ur Rúnars , rd ry e u F lg a n V e , B e e r, L ie n Fourn ang-Hu Kozuki, S Kazutomi atts W l Michae Elie Tass, oen Br » Foto K
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Puz/zle | i u o a k age bi Cher
Sidi Larn | A Filetta | Fadia El-H
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Juli 2012 in le«, die im /z z u P » it e idi Larbi neuen Arb met sich S id w , d Mit seiner ir w en rage, miere hab rm, der F o re F P r n o te n k a ig Av nd in abstr lchen Fak i erneut u nd aus we u ln e Cherkaou k ic Puzzentw tsteht ein entitäten n Id e h s E ic . s n ie e w mensetz . Wiederich zusam flektionen e R d toren sie s n u einer ngen A Filetta, hrnehmu a it W m i n u o o v a k le rbi Cher nd der liet Sidi La lgruppe, u a k o V holt arbeit n e . isch usammen figen kors El-Hage z siebenköp ia d a F in r en Sänge banesisch her Abrokkanisc a -m h c is fläm den inherkaoui, Jahren zu C i n b h r e a z L a i Sid fen. Als eit etw Choreogra , gehört s g n n e u h m c is m s sta e Komenös tel für sein sten zeitg la te P n a in s s la A re te nd erhält er von ntdeckt u nzer wird e ä T .« r B e g la n ju r NachC. de weltbeste s Ballets ls e a L » rd a ie w n A a p um Choinski tiker ihn z 02 den Nij ri 0 K 2 n s it le h re ä e b KAIROS008 w r mit dem reograf. 2 e o h d c ir s w h c 9 u 0 w s. 20 hnet, und des Jahre ausgezeic n g n fe u ra ft g ti o S re pfer chrift balFachzeits Alfred Toe r r e e d d r is e k re ti P . Sowohl n Kri es Jahres Jahr küre d n e g n lb e ru s h ü im Auff bel« und onen »Ba utra« zur ti S k » u z d n a ro tt P le eine ln zu Gast. ls auch s ühnen Kö B »Sutra« a n e d n a waren »TeZukA«
va gede Aquavi u la -C n a e n J rtretern ird 1978 vo testen Ve n w n a a k tt e e b il A F den n mehrd zählt zu radition vo n T u r t e e in d e n , grü s korsihonie Pflege de hen Polyp c r e is d rs o n k e b r de genre. Ne an vielen Gesängen n te e u e ig h m ie m Film, sti ind s Bereichen urerbes s n lt e u d K n in e h sc jekten nden Pro übergreife z beteiligt. a T er und n p O r, te a e Th oren. Sie anon geb ib L t, u ir e in B von viern im Alter Hage wird ri le E g n ia ä d S a F als Rahbani Brüdern re Karriere n ih e d t n it in m g e b lerin im men Schauspie ren zusam ls h a a J t is n t h e z Konzertich is o tätig. Ihr uz. Zeitgle o in ir K a d F n d u n u ünchen. ehen rium in M hen Ferns to c a is rv s e e s n n a o b li mK Sarband, stin von angt sie a li rl o e S m ls lo a ip d sie zahlreidenen sie konzertiert it m , x o V Seitdem nd iniert die aginaire u age komb H lE ia d a L‘Orient Im F n und nah aufnimmt. westliche n e n h c vo is s che Alben h klas kt sic niken der e erstrec ir o s rt e e d p e Vokaltech r R Musik Musik. Ih über die ik 4 s 9 u 19 M . östlichen her usik r arabisc r Neuen M u z is b rs klassische lalte hen Mitte ck. europäisc anon zurü ib L n e d in ie kehrt s
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Mathilde Monnier & Dominique Figarella SOaPÉRA 24. | 25. Mai 2013 » 20.00 Uhr | Halle Kalk
Choreografie Mathilde Monnier Bildender Künstler Dominique Figarella Mitarbeit Bühnenbild Annie Tolleter Kostüme Laurence Alquier Musik Animal Collective, Geoff Soule, Neutral Milk Hotel Ton Olivier Renouf Licht Eric Wurtz Tänzer Yoann Demichelis, Julien Gallée-Ferré, Thiago Granato, I-Fang Lin
Produktion Festival Montpellier Danse 2010 / Centre Pompidou - les spectacles vivants Festival d’Automne - Paris Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt und Tanzlabor_21 Centre Chorégraphique National de Montpellier Languedoc-Roussillon Dominique Figarella’s Arbeit wurde im Rahmen von »la commande publique«, Ministère de la culture et de la communication (direction générale de la création artistique/direction régionale des affaires culturelles du languedoc-roussillon) realisiert.
»Soapéra« beginnt an einem Ort, der Bühne und Künstleratelier gleichermaßen ist. Vier Tänzer bewegen sich in und mit einem gewaltigen Schaumberg und die amorphe Skulptur vermischt sich mit der Choreografie zu einem »painting-in-progress«. Die Beziehung zwischen Tanz und Malerei hat eine lange Tradition, in der die Leinwand meistens ihren Platz als Dekor hinter dem Bühnengeschehen einnahm. In »Soapéra« kehrt sich dieser Prozess um: Die choreografische Arbeit leitet sich aus dem Kunstwerk ab, gleichzeitig verändert und formt sie es. Die Tänzer erschaffen als bildende Künstler einen sich entwickelnden Raum, in dem sie das zur Verfügung stehende Material als Werkzeug, bildnerisches Element oder als dynamische Unterstützung verwenden. Ihre Körper, Lichtblitzen gleich, erschaffen kontinuierlich Strukturen – gestaltend, bewegend, weiter erzählend.
Mathilde Monnier ist eine der bedeutensten Repräsentantinnen des französischen Tanzes. Im elsässischen Mulhouse geboren und von Viola Farber in Postmodern Dance ausgebildet, leitet sie seit 1994 das Centre Chorégraphique National Montpellier, das unter ihrer Leitung mit »ex.e.r.ce« eine Fortbildung für Tänzer anbietet, die neben P.A.R.T.S in Brüssel die perspektivenreichsten Aussichtspunkte der Tanzlandschaft sind. Seit 1988 kreiert Monnier ihre eigenen Stücke und ist bekannt für die Zusammenarbeit mit Literaten, Bildenden Künstlern, Philosophen, Sängern und Musikern. Dominque Figarella in Chambéry, Savoie geboren, studiert Bildende Kunst unter anderem in der Villa Arson, Nizza. In seinen Arbeiten ist die Bildfläche keine unabänderliche Grundlage der Malerei, sondern verändert sich oftmals als Bildhintergrund sowie als Projektionsfläche für konkrete Formen und Objekte. Seit 2001 lehrt er an der ENSBA school of fine arts in Paris und stellt in ganz Europa aus.
» Foto Marc Coudrais
Angelin Preljocaj | Tausendundeine Nacht 07. | 08. JUNI 2013 » 19:30 Uhr | Oper am Dom
Für seine neueste Choreografie, die für das Programm »Kulturhauptstadt Marseille-Provence 2013« entsteht, lässt sich Angelin Preljocaj von der Sammlung morgenländischer Erzählungen und zugleich einem Klassiker der Weltliteratur – »Tausendundeine Nacht« – inspirieren: „Ich will mich mit der Kompanie auf eine Reise begeben, die mit den Geschichten aus Tausenduneiner Nacht beginnt. Die Geschichten dieser Textsammlung, die mit Sicherheit viele Autoren hatte, entwickeln sich wie in einer Matrjoschka auseinander heraus. Sie verleiteten ganze Generationen zu träumen, fasziniert und begeistert von ihrer fantastischen und erotischen Dimension. Es gibt sehr sinnliche Momente darin, die ich für den Tanz verwende. Die Geschichten können unterschiedlich gelesen werden und wir untersuchen die illusionäre, mystische Welt des Orients in der Körper zu Zeichen werden, in einer Kalligraphie der Affekte und Gefühle.“ Angelin Preljocaj
Uraufführung 29. April 2013 Grand Théâtre de Provence, Aix-en-Provence
Angelin Preljocaj, in Paris geboren, studiert klassischen und zeitgenössischen Tanz. 1984 gründet er seine eigene Kompanie. Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Künstlern wie Enki Bilal, den Musikern der Gruppe „Air“, Karlheinz Stockhausen oder Jean Paul Gaultier ist typisch für ihn. Preljocaj wird mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und ist „Officier des Arts des Lettres“. Seit 2006 residiert das Ballet Preljocaj im Pavillon Noir, dem Centre Choréographique National in Aix-en-Provence. In Köln war die Kompanie 2008 mit der preisgekrönten Produktion „Snow White“ im Opernhaus zu Gast.
» Foto Benoit Linero
Koproduktion Marseille-Provence 2013 (Europäische Kulturhauptstadt), Capitale Européenne de la Culture, Grand Théâtre de Provence – Aix-en-Provence, Théâtre National de Chaillot Paris, Staatsballett Berlin, Grand Théâtre de Luxembourg, Les Nuits de Fourvière Lyon, Festival Montpellier Danse, Amsterdam Music Theatre, Grand Théâtre de Luxembourg, Théâtre de Caen, Oper Köln, Château de Versailles Spectacles, Maison des Arts de Créteil Ballet Preljocaj, Centre Choréographique National wird subventioniert vom Culture and Communication Ministry (drac paca Provence-Alpes-Cote d’Azur), vom Bouches du Rhône County Council, von der Pays d’Aix Community, der Stadt Aix-enProvence, unterstützt von Groupe Partouche – Casino Municipal d’Aix-Thermal und Fondation Total (Projektentwicklung) sowie dem Institut français – Ministry for Foreign Affairs (ÜberseeTourneen) Koproduktion Oper Köln
NEDERLANDS DANS THEATER 1 11. | 12. JUlI 2013 » 19:30 Uhr | Oper am Dom Vom Kölner Tanzpublikum seit Jahren mit großer Begeisterung empfangen, wird das Nederlands Dans Theater 1 diesmal in der Oper am Dom zu Gast sein. Mit Paul Lightfoot hat das NDT im Sommer 2011 einen sehr ambitionierten neuen künstlerischen Leiter bekommen. Sein Ziel ist es, neben der Pflege von Klassikern wie den Choreografien von Ji˘rí Kylián, Hans van Manen, William Forsythe und Ohad Naharin, die in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts die Kompanie zu Weltruhm geführt haben, auch Top-Choreografen des 21. Jahrhunderts wie Johan Inger, Marco Goecke und Crystal Pite an die Kompanie zu binden. So präsentiert sich das Nederlands Dans Theater diesmal mit Choreografien von Marco Goecke, Sol León & Paul Lightfoot und Crystal Pite. »Auch ich mache Stummfilme«, sagt Marco Goecke, als er über Greta Garbo spricht, eine der wenigen Schauspielerinnen, denen der Sprung vom Stummzum Tonfilm gelungen ist. Dabei sind Goeckes Tänzer nicht immer stumm: In einer Szene wird der Atem der Akteure zum lauten Ächzen, es scheint, als ob sie ihr Innerstes nach Außen kehren, wenn Goecke fordert: »The b...reath has to really hit me«. Ganz so, als ob es zu beweisen gälte, dass es ein Innerstes überhaupt gibt. Oder als ob da etwas verborgen ist, was bisher noch keiner entdeckt hat. György Ligetis »Métamorphoses nocturnes« (1958) wirken dabei wie eine Antriebsfeder, vorwärts gerichtet und ohne innezuhalten; bis Ray Charles in seinem »Confession Blues« mit seiner sonoren Stimme einen Ruhepunkt findet, musikalisch und tänzerisch.
Garbo Laughs Choreografie Marco Goecke Musik György Ligeti: Streichquartett Nr. 1 »Métamorphoses nocturnes« (1958) Ray Charles: Confession Blues & Sitting on top of the world Dramaturgie Nadja Kadel Licht Udo Haberland Kostüme Marco Goecke Ausstattung Marco Goecke Weltpremiere 9. Februar 2012, Lucent Danstheater, Den Haag
» Foto Rahi Rezvani
Solo Echo Choreografie Crystal Pite Musik Johannes Brahms: Auswahl aus den Sonaten für Violoncello und Klavier Allegro Non Troppo, Opus 38 in e-moll Adagio Affettuoso, Opus 99 in F-Dur Licht Tom Visser Kostüme Crystal Pite / Joke Visser Ausstattung Jay Gower Taylor Weltpremiere 9. Februar 2012, Lucent Danstheater, Den Haag
Solo Echo ist das fünfte Ballett von Crystal Pite für das Nederlands Dans Theater 1. Inspiriert haben sie zwei Sonaten von Brahms, die sie schon lange als besondere Herausforderung begleiten und das Gedicht »Lines for Winter« von Mark Strand.
» Foto Joris –Jan Bos Photography
» Foto Rahi Rezvani
Marco Goecke, in Wuppertal geboren, erhält seine Ballettausbildung an der Heinz-Bosl-Stiftung, München und am Königlichen Konservatorium Den Haag. Erste Engagements führen ihn an die Deutsche Oper Berlin und an das Theater Hagen, wo er im Jahr 2000 erstmals choreografiert. Mit einer völlig eigenen Bewegungssprache ist er weltweit gefragt. Im Jahr 2003 gewinnt er den Prix Dom Perignon in Hamburg, 2005 den Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg und 2006 den renommierten Nijinsky-Preis für aufstrebende Choreografen in Monte Carlo. Seit 2005 ist Goecke Hauschoreograf für das Stuttgarter Ballett und choreografiert u. a. für Les Ballets de Monte-Carlo, das Hamburg Ballett, Pacific Northwest Ballet Seattle und das Nederlands Dans Theater.
Swan Song Stefan Zeromski gewidmet Choreografie Sol León & Paul Lightfoot Musik Philip Glass: Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester (Originalpartitur) Licht Tom Bevoort Kostüme Joke Visser & Hermien Hollander Ausstattung Sol León & Paul Lightfoot Weltpremiere 22. April, 2010, Lucent Danstheater, Den Haag Solo-Violine Maria Bachmann Solo-Violoncello Wendy Sutter
Vom »Schwanengesang« spricht eine Redewendung bei einem letzten Auftritt oder einem letzten Werk. Zugleich schwingt darin mit, dass der Performer sich dieser Tatsache bewusst ist und sich in diesem letzten Auftritt in einer großartigen Anstrengung verausgabt!
Crystal Pite, Performerin und Choreografin, ist von 1988 bis 2001 Mitglied des Ballet British Columbia und Ballett Frankfurt. Ihr Debut als Choreografin hat sie 1990 beim Ballet British Columbia. Seitdem choreografiert sie u. a. für das Nederlands Dans Theater, das Ballett Frankfurt, das Cullberg Ballet und Cedar Lake. 2001 gründet Crystal Pite ihre eigene Kompanie Kidd Pivot, die 2006 den Alcan Performing Arts Award erhält. Crystal Pite ist »Associate« Choreografin des Nederlands Dans Theater und National Arts Centre Kanada. Sie wird 2008 mit dem Governor General’s Mentorship Award ausgezeichnet. Sol León und Paul Lightfoot begegnen einander 1987 als Tänzer am Nederlands Dans Theater 1. Seit dem Beginn ihrer Zusammenarbeit im Jahre 1991 kreieren sie mehr als 40 Ballette, deren Ausstattung sie jeweils ebenfalls gemeinsam entwerfen. Ab 2002/03 ist das britisch-spanische Choreografen-Duo »Choreographer in residence« beim Nederlands Dans Theater und Paul Lightfoot ab 2003 an der Seite von Ji˘rí Kylián auch künstlerischer Berater der Kompanie. Paul Lightfoot und Sol León werden mit zahlreichen wichtigen Preisen ausgezeichnet, so u. a. 2005 mit dem Prix Benois de la Danse für »Signing Off« und ein Jahr später, anlässlich des Edinburgh International Festivals, mit dem Herald Archangel. Von der Vereinigung der Direktionen von Schouwburg und Concertgebouw Amsterdam erhalten sie für »Shoot the Moon« den Preis für die beste Produktion der Saison 2005/06. 2007 initiieren Paul Lightfoot und Sol León ein Hilfsprojekt zugunsten von Straßenkindern in Bangladesch.
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We like to dance. We like to dance and we like to drink. We like to drink and need to drink in order to cope better with our lives. We like to drink mint tea. At least one of our parents is an alcoholic and that’s a fact. We worry about our parents. We are afraid of getting old and frail. We have been in therapy before. We don’t believe in therapy. In DANCING ABOUT – ihrem ersten Tanzstück in bald zwanzig Jahren Performancearbeit – werden Gob Squad aus Versatzstücken von Nachtclub, ritueller Zeremonie, Ausdruckstanz und Therapiesitzung eine neue Form von Spiel und eine neue Art von Tanzfläche erfinden. Das Paradox vom Kult des Individualismus und unserem Bedürfnis nach Gemeinschaft und Zugehörigkeit wird mit den Mitteln des Tanzes zum Drama gemacht: Einer tanzt für viele, viele tanzen für einen. Durch temporäre Gruppenbildung unterstützt, wird das Individuum in ein potentielles „Wir“ verwandelt, das für einen Tanz, ein Bekenntnis temporär zusammen findet. Über Jahrhunderte haben sich die Menschen versammelt, um mit populären Tänzen und Ritualen ihren Absichten und Gefühlen tänzerisch Ausdruck zu verleihen. Gob Squad wollen die durch Tanzen
erzeugten Euphorien transformieren und aufzeigen, wo wir heute stehen – als Einzelner oder als Gruppe. Tanz wird zu Form und Inhalt von DANCING ABOUT. Die Recherchearbeit beginnt direkt auf der Tanzfläche. Und die Tanzenden geben alles, um eine persönliche Schwäche, eine verschwiegene Leidenschaft oder ein belastendes Stigma in den eindrucksvollsten und aufgeladensten Tanz zu verwandeln. In DANCING ABOUT vertreten die SpielerInnen Rand- und Untergruppen wie »Atheisten«, »Optimisten«, aber auch Neugruppen wie »die Söhne und Töchter von Alkoholikern« und formen stetig neue Splitterungen und Identitäten in Diagrammen von Zugehörigkeit. Hier sieht man sie aufstehen, um als Teil einer stolzen Minderheit gezählt zu werden, manchmal gar als die Minderheit eines Einzelnen.
Gob Squad ist eine Gruppe von britischen und deutschen KünstlerInnen, die seit 1994 die Videokamera auf alles richtet, was schön, glamourös, gewöhnlich oder tragisch ist. Passanten werden in improvisierten Filmen plötzlich zu Stars und die Straßen der Stadt zur Kulisse. Gob Squad produziert Performances, Installationen, Live-Filme und Theaterproduktionen. Ständige Mitglieder der Gruppe sind Johanna Freiburg, Sean Patten, Sharon Smith, Berit Stumpf, Sarah Thom, Bastian Trost und Simon Will.
1 » Sang Jijia Foto Ringo
4 » Anne Teresa De Keersmaeker Foto Anne van Aerschot
8 » Mathilde Monnier Foto Marc Coudrais
Choreografen 1 » Standing Before Darkness 2 » All River Red 3 » Parades & Changes I Replay in Expansion 4 » Drumming 5 » Booty Looting 6 » Canto Per Orfeo 7 » Puz/zle 8 » Soapéra 9 » Tausendundeine Nacht
5 »Wim Vandekeybus Foto Danny Willems
9 » Angelin Preljocaj Foto Benoit Linero
10 » Garbo Laughs 11 » Solo Echo 12 » Swan Song 13 » Dancing About
2 » Li Hanzhong (0) | Ma Bo (u) Foto Ringo
12 » Sol Léon Foto Rahi Rezvani
6 » Mauro Bigonzetti Foto Carvahlo
10 » Marco Goecke Foto die arge lola
12 » Paul Lightfoot Foto Rahi Rezvani
3 » Anne Collod Foto Henri Jules Julien 3 » Anna Halprin Foto Jacqueline Caux
7 » Sidi Larbi Cherkaoui Foto Koen Broos
11 » Crystal Pite Foto Joris-Jan Bos 13 » Gob Squad Foto Manuel Reinartz
Kartenservice
ABOS Kartenservice und Abobüro an einem neuen Ort! Kartenservice in den Opernpassagen. Die Theaterkasse zieht am 09.06.2012 aus den bisherigen Räumen aus und ist vom 11. bis 30.06.2012 im Foyer des Theaters am Dom zu Gast. Ab dem 02.07.2012 finden Sie unser neues Kartenbüro in den Opernpassagen.
Das Tanzabonnement der Bühnen Köln Mit dem individuellen Wahlabonnement sparen Sie bis zu 35% gegenüber dem Kauf von Einzelkarten. Zusätzlich entfällt die übliche Vorverkaufsgebühr von 10%.
Während der Spielzeitpause ist unser Vorverkaufsbüro vom 09.07. bis zum 28.07.2012 freitags und samstags geöffnet. Ab Montag, den 30.07.2012 ist die Vorverkaufskasse zu den bekannten Öffnungszeiten erreichbar. Für alle Tanzgastspiele beginnt am 15.06.2012 der Vorverkauf!
Stellen Sie sich Ihr persönliches Abo zusammen und wählen Sie Ihre vier bzw. acht Lieblingsvorstellungen aus dem Tanzangebot der Bühnen Köln. Sie möchten die Tanzabende nicht alleine besuchen? Mit Ihrem Wahlabonnement können Sie auch das frei entscheiden und mit dem Kleinen Tanzabo beispielsweise zu zweit einen Abend in der Oper am Dom bzw. Palladium und einen in der Expo XXI bzw. Halle Kalk erleben, mit dem Großen Tanzabo können Sie mit Begleitung je zwei Tanzgastspiele in der Oper am Dom bzw. Palladium und in der Expo XXI bzw. Halle Kalk genießen.
Öffnungszeiten: Montag - Freitag 10.00 - 18.00 Uhr » Samstag 11.00 - 18.00 Uhr » Telefon Kartenservice 0221 221 28400 » Telefax: 0221 221 28249 Montag - Freitag 10.00 - 19.30 Uhr » Samstag 11.00 - 19.30 Uhr » tickets@buehnenkoeln.de
Preise Platzgruppen Oper am Dom Palladium ExpoXXI PG 1 58,- 39,- 25,- PG 2 49,- 37,- 19,50 PG 3 39,- 33,- 15,50 PG 4 34,- 28,- 12,PG 5 30,- 24,- 10,PG 6 21,- 20,PG 7 10,- 10,-
Halle Kalk auf allen Plätzen 17,00
Weitere Vorteile » Sie konnen Ihre Vorstellungstermine für die gesamte Spielzeit individuell festlegen und in Ihren Kalender eintragen. » Kein lästiges Schlangestehen im Vorverkauf oder an der Abendkasse. » Ihr Abo ist übertragbar. Wenn Sie einmal nicht persönlich kommen können, können Sie Ihre Eintrittskarten einfach an eine andere Person weitergeben. » Sie bekommen das Jahresheft der Oper und des Schauspiels kostenlos zugesandt und erhalten regelmäßig den Monatsspielplan. Unsere Kolleginnen und Kollegen der Theaterkasse beraten Sie gern. Rufen Sie uns unter der oben genannten Telefonnummer an oder kommen Sie persönlich vorbei.
Thea t 0221 erkass . 221 e .284 00
Alle Preise zzgl. 10 % Vorverkaufsgebühr.
ABOs | Preise Ermäßigungen Schüler, Studierende, Auszubildende und Personen, die einen freiwilligen Dienst leisten (bis maximal 35 Jahre) zahlen im Schauspiel 6,– EUR auf allen Plätzen und erhalten in der Oper im Vorverkauf 50% Ermäßigung in allen Platzgruppen. An der Abendkasse der Oper gibt es für die genannten Gruppen und Köln-Pass-Inhaber Restkarten zum Einheitspreis von 8,- EUR. Empfänger von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II), Schwerbehinderte mit einem Behindertengrad von 100% oder mit einem B im Behindertenausweis und Köln-Pass-Inhaber erhalten auf Nachweis 50% Ermäßigung des Kartenpreises. Berechtigte Begleitpersonen erhalten eine kostenlose Eintrittskarte. Gruppen ab 10 Personen erhalten 10% Ermäßigung. Gruppen ab 20 Personen erhalten 20% Ermäßigung. Zusätzlich entfällt die übliche Vorverkaufsgebühr von 10%. Print@Home » www.schauspielkoeln.de » www.operkoeln.com Sie können Ihre Karten platzgenau im Internet bestellen und zuhause ausdrucken, sie gelten auch als VRS-Tickets. Bitte beachten Sie bei Ihrer Bestellung die entsprechenden Angaben dazu. Die VVK-Gebühr für diesen Service beträgt 10%.
Kleines TanzABO (4 Vorstellungen) (2 x Oper am Dom bzw. Palladium und 2 x EXPO XXI bzw. Halle Kalk) Platzgruppe PG 1 PG 2 PG 3 PG 4
Abo-Preis 105,00 EUR 93,00 EUR 77,00 EUR 67,00 EUR
Großes TanzABO (8 Vorstellungen) (4 x Oper am Dom bzw. Palladium und 4 x EXPO XXI bzw. Halle Kalk) Platzgruppe PG 1 PG 2 PG 3 PG 4
Abo-Preis 195,00 EUR 173,00 EUR 148,00 EUR 129,00 EUR
Ermäßigungsberechtigte (s. vorherige Seite) erhalten 50% Ermäßigung auf die Abopreise
» Abohotline: 0221 221 28240 » abo@buehnenkoeln.de
Spielorte Spielorte für den Tanz an den Bühnen Oper am Dom ehem. Musical Dome Goldgasse 1 50668 Köln Anreise: Nah-und Fernverkehr: Köln HBF U-Bahn 5/16/18 H Dom / HBF Buslinien 133 / 250 / 260 / 978 Haltestelle Breslauer Platz Palladium Palladium – Köln Event Schanzenstr. 40 51063 Köln Anreise: U-Bahn 13 / 18 Haltestelle Wiener Platz U-Bahn 4 Haltestelle Keupstraße Bus 151 / 152 / 153 Haltestelle Keupstraße Opernbus Linie 190 2 Stunden vor Beginn bis 1 Stunde nach der Vorstellung – alle 15 Minuten! Ab Wiener Platz über Keupstraße Expo XXI Schauspiel Köln in der Expo XXI Gladbacher Wall 5 50670 Köln Anreise: S-Bahn S6/ S11/ S12 S 13 H Hansaring U-Bahn 12 / 15 Haltestelle Hansaring U Bahn 16 / 18 Haltestelle Ebertplatz Bus 148 Haltestelle Krefelder Wall. Von dort aus sind es nur wenige Gehminuten in die Expo XXI. Halle Kalk Halle Kalk Neuerburgstraße Kalk Eingang: Ottmar-Pohl-Platz Anreise: U-Bahn 1 / 9 Haltestelle Kalk Post oder Kalk Kapelle S-Bahn Linien 12 /13 Haltestelle Trimbornstraße Ohne Fahrkarte und trotzdem legal! Alle Eintrittskarten gelten am Tag der Aufführung vier Stunden vor Vorstellungsbeginn und bis Betriebschluss (03.00 Uhr nachts des Folgetages) als Fahrausweis im erweiterten Verkehrsbund Rhein-Sieg (VRS).
Impressum Herausgeber Bühnen Köln Intendantin Schauspiel Karin Beier Intendant Oper Uwe Eric Laufenberg Geschäftsführender Direktor Patrick Wasserbauer Redaktion Hanna Koller, Götz Leineweber, Marketing Schauspiel Köln, Künstlerisches Betriebsbüro Schauspiel Köln, Petra Franke, Tobias Werner Konzept & Gestaltung Ute Brachwitz Druck A. Ollig GmbH ] Co. KG Änderungen vorbehalten Bühnen Köln Offenbachplatz | 50667 Koln www.operkoeln.com www.schauspielkoeln.de
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