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La rondine
from Saisonbuch 23/24
Giacomo Puccini (1858-1924)
Commedia lirica in zwei Akten
Text von Giuseppe Adami nach einem Librettoentwurf von Artur Maria Willner und Heinz Reichert, Schweizerische Erstaufführung
«Eine Operette? Niemals!», liess Giacomo Puccini verlauten. Höchstens eine komische Oper wie den Rosenkavalier wolle er schreiben, «nur unterhaltsamer und organischer». Mit La rondine (Die Schwalbe), einem Auftragswerk des Wiener Carl-Theaters, entstand mitten im Ersten Weltkrieg tatsächlich eine neuartige Oper im Parlando-Ton, als eine Verschmelzung von klassischer Oper und Operette. Doch gerade diese einzigartige Mischung irritierte die Kritiker der Uraufführung, die wegen der Kriegswirren 1917 in Monte-Carlo stattfand: Den einen war sie zu schwerblütig für eine Operette, den anderen zu leicht für eine Oper. Puccini, der den Schluss des Werks mehrfach umarbeitete, hielt sein geliebtes «Sorgenkind» trotzdem für ein Juwel. Neben Puccinis Opern Le villi und Edgar steht La rondine bis heute selten auf den Spielplänen – zu Unrecht. Das Opernhaus Zürich zeigt die Oper nun als Schweizerische Erstaufführung. Der Dichter Prunier prophezeit Magda de Civry im Pariser Haus ihres vermögenden Gönners Rambaldo ein Leben wie eine Schwalbe, die dem Meer entgegenfliegt. Tatsächlich ergreift
Magda die Gelegenheit, ihrem goldenen Käfig zu entfliehen, als sie Ruggero, einen jungen Mann aus der Provinz, kennenlernt. Doch Magdas Sehnsucht, noch einmal den Taumel einer ersten Liebe zu erleben, lässt sich nicht wiederholen...
Puccinis Partitur offenbart schwebende Tonalität und eine wie mit dem Silberstift gezeichnete Instrumentation in Anlehnung an Richard Strauss und Claude Debussy. Verfremdete Tanzformen von Walzer und Foxtrott erzeugen ein ständiges Als-ob, einen Charakter des Unwirklichen – ein Werk wie gemacht für den Regisseur Christof Loy, von dessen subtilem Inszenierungsstil sich das Zürcher Publikum mehrfach überzeugen konnte. Die Neuproduktion präsentiert eine Besetzung auf allerhöchstem Niveau mit der albanischen Sopranistin Ermonela Jaho als Magda und dem nach seinen Zürcher Anfängen und inzwischen zum Weltstar gereiften Tenor Benjamin Bernheim als Ruggero. Am Pult der Philharmonia Zürich steht mit Marco Armiliato ein ausgewiesener Kenner dieser filigranen Puccini-Partitur mit sinfonischem Anspruch.
Musikalische Leitung Marco Armiliato
Inszenierung Christof Loy
Bühnenbild Etienne Pluss
Kostüme Barbara Drosihn
Lichtgestaltung Fabrice Kébour
Choreografie Thomas Wilhelm
Choreinstudierung Ernst Raffelsberger
Dramaturgie Kathrin Brunner
Magda Ermonela Jaho
Lisette Sandra Hamaoui
Ruggero Benjamin Bernheim
Prunier Juan Francisco Gatell
Rambaldo Vladimir Stoyanov
Périchaud Andrew Moore
Gobin / Un Giovane /Adolfo Nathan Haller
Crébillon Stanislav Vorobyov
Yvette/Georgette Yuliia Zasimova
Bianca/Gabriella Meeta Raval
Suzy/Lolette Siena Licht Miller
Maggiordomo Valeriy Murga
Rabonnier Aksel Daveyan
Philharmonia Zürich
Chor der Oper Zürich
Tänzerinnen und Tänzer
Premiere 17 Sep 2023
Weitere Vorstellungen 20, 24 Sep, 1, 8, 13, 18, 21, 28 Okt 2023
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung
Werkeinführung 45 Min. vor der Vorstellung
Einführungsmatinee 3 Sep 2023
Preise F CHF 270, 216, 184, 98, 38 - Premiere
Preise E CHF 230, 192, 168, 95, 35 - alle weiteren Vorstellungen Official Timepiece Opernhaus Zürich