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Timekeepers
from Saisonbuch 23/24
Choreografien von Meryl Tankard, Bronislawa Nijinska und Andrea Miller
Als Zeit einer euphorischen kulturellen und technologischen Aufbruchsstimmeung sind die «goldenen» 1920er-Jahre in die Geschichte eingegangen. Von ihr künden drei, vor einhundert Jahren uraufgeführte Werke, die das Klavier prominent in den Mittelpunkt stellen und im Ballettabend Timekeepers Choreografinnen aus drei Generationen zusammenführen.
Die Uraufführung von Igor Strawinskys Les Noces, die 1923 mit den Ballets Russes in Paris stattfand, hat Musik- und Ballettgeschichte geschrieben. Einem gemischten Chor hatte Strawinsky für diese Tanzkantate, die den Ablauf einer traditionellen Hochzeitszeremonie nachvollzieht, eine Besetzung aus vier Klavieren und Schlagzeugensemble an die Seite gestellt. Die Choreografin Bronislawa Nijinska, die Schwester Vaslav Nijinskis, unterstrich in der Uraufführung die neoklassizistische Kantigkeit von Strawinskys Musik durch konstruktivistische Tänzergruppierungen, pyramidenartige Aufbauten sowie harte, eckige, stampfende Bewegungen. Mit Nijinskas legendärer Les Noces-Choreografie tanzt das Ballett Zürich ein Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts.
Im Publikum von Les Noces sass in Paris auch ein junger Amerikaner, der sich mit seinem extravaganten Lebensstil und seiner rhythmisch treibenden, mechanistisch gesteuerten Musik bald einen
Ruf als «Bad Boy of Music» sicherte: Es war George Antheil. Sein berühmtestes Werk ist das mehrfach überarbeitete Ballet mécanique, das in seiner ersten Fassung als Musik für einen surrealistisch-dadaistischen Film von Fernand Léger bestimmt war. Meryl Tankard ist erstmals beim Ballett Zürich zu Gast. Die bekannteste Choreografin Australiens wird das Stück in einer Fassung für Klavier und acht Lautsprecher auf die Bühne bringen. Am Beginn ihrer Karriere tanzte Meryl Tankard im Australian Ballet und im Tanztheater Wuppertal bei Pina Bausch, seither bewegt sie sich international erfolgreich zwischen Klassik und Moderne. Mit der 1924 uraufgeführten Rhapsody in Blue wollte George Gershwin den Amerikanern musikalisch eine eigene Identität verleihen und mithilfe der Musik auch ethnische und kulturelle Barrieren überwinden. Hundert Jahre später setzt sich die New Yorkerin Andrea Miller mit Gershwins «musikalischem Kaleidoskop Amerikas» auseinander. Als Tänzerin war sie Mitglied der israelischen Batsheva Dance Company, 2006 gründete sie in New York ihr eigenes Ensemble Gallim Dance. In ihren eigenwillig pulsierenden Arbeiten ergründet sie Anatomie und Instinkt des menschlichen Körpers in Beziehung zu den uns umgebenden Räumen und Ereignissen.
Ballet M Canique
Choreografie Meryl Tankard
Musik George Antheil
Bühnenbild Magda Willi
Kostüme Bregje van Balen
Video Regis Iansac
Lichtgestaltung Martin Gebhardt
Dramaturgie Michael Küster
Choreografische Uraufführung 20 Jan 2024, Ballett Zürich, Opernhaus Zürich
L Es Noces
Choreografie Bronislawa Nijinska
Musik Igor Strawinsky
Bühnenbild und Kostüme Natalia Goncharova
Lichtgestaltung John B. Read
Uraufführung 13 Jun 1923, Ballets R usses, Paris , Schweizerische Erstaufführung
Rhapsody In Blue
Choreografie Andrea Miller
Musik George Gershwin
Bühnenbild Magda Willi
Kostüme Bregje van Balen
Lichtgestaltung Martin Gebhardt
Dramaturgie Michael Küster
Choreografische Uraufführung 20 Jan 2024, Ballett Zürich, Opernhaus Zürich
Musikalische Leitung Sebastian Schwab
Klavier Tomas Dratva, Robert Kolinsky, Guy Livingstone, Kateryna Tereshchenko
Schlagzeuger der Philharmonia Zürich
Chor Zürcher Sing-Akademie
Choreinstudierung Florian Helgath
Ballett Zürich / Junior Ballett
Premiere 20 Jan 2024
Weitere Vorstellungen 21, 26 Jan, 2, 4, 9, 17, 18, 23 Feb 2024
Werkeinführung 45 Min. vor der Vorstellung
Einführungsmatinee 14 Jan 2024
Preise D CHF 198, 173, 152, 92, 32 - Premiere
Preise C CHF 169, 152, 130, 56, 20 - alle weiteren Vorstellungen
Partner Ballett Zürich a b