1 minute read
Amerika
from Saisonbuch 23/24
Oper in zwei Teilen nach dem gleichnamigen Roman von Franz Kafka Libretto von Roman Haubenstock-Ramati
Franz Kafkas zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenes Romanfragment Amerika hat die grossen Krisen der Moderne vorausgeahnt. Unvollendet geblieben, erzählt es von der albtraumhaften Lebensreise des Karl Rossmann in das Amerika der grossen Glücksversprechen, das sich aber bald als ein Land absurder Zwänge und Unmöglichkeiten erweist. Wie zufällig begegnet Karl scheinfürsorglichen Verwandten, übergriffigen Frauen, hinterhältigen Kriminellen und autoritären Vorgesetzten und gerät immer tiefer in eine Mechanik aus Hoffnung, Abhängigkeit, Ausnutzung und Verstossung. Karl ist «Der Verschollene», so der ursprüngliche Titel Kafkas. Ein in der Welt der Musik nahezu Verschollener ist auch der Komponist Roman Haubenstock-Ramati. Der 1994 verstorbene Musiker polnisch-israelischer Abstammung lebte nach kafkaesken Flucht- und Exilstationen als Musiklektor und Kompositionslehrer in Wien. Sein Hauptwerk ist ein 1969 in Berlin uraufgeführtes Musiktheater auf Kafkas Amerika , das Legendenstatus geniesst. Nur zweimal wurde das Werk seit der Uraufführung gespielt, als kühner Musiktheaterentwurf gehört es dennoch zu den
Marksteinen des Opernkomponierens im 20. Jahrhundert. Amerika verbindet kompositorische Präzision mit einer grossen Freiheit der Formen. Die Stationen des Kafka-Romans fügen sich bei Haubenstock-Ramati zu atemberaubenden Mobiles aus Klang, Bild, Aktion und Licht, wobei auch der Zuschauerraum durch Klangprojektionen in die Aufführung integriert wird. Nach Bernd Alois Zimmermanns Soldaten , Wolfgang Rihms Hamletmaschine , Heinz Holligers Lunea oder Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern setzt das Opernhaus mit Amerika seine Werkreihe fort, in der exzeptionelle Musiktheaterkonzepte der Moderne zur Diskussion gestellt werden. Haubenstock-Ramatis alle Sinne forderndes Hör-, Seh- und Denkabenteuer wird vom deutschen Regisseur Sebastian Baumgarten inszeniert, der viel Erfahrung mitbringt im Umgang mit nichtnarrativen, multimedialen Theaterformen. Musikalisch geleitet wird die extrem aufwendige Produktion von Gabriel Feltz, einem Dirigenten, der auch die grössten Herausforderungen der Gegenwartsmusik mit Umsicht und Passion zu meistern versteht.
Musikalische Leitung Gabriel Feltz
Inszenierung Sebastian Baumgarten
Ausstattung Christina Schmitt
Lichtgestaltung Elfried Roller
Video Robi Voigt
Dramaturgie Claus Spahn
Karl Rossmann Paul Curievici
Heizer / Pollunder / Robinson, erster Landstreicher Robert Pomakov
Der Oberkellner / Delmarche, zweiter Landstreicher / Georg Festl
Der Personalchef des grossen Naturtheaters
Klara / Therese Mojca Erdmann
Onkel Jakob / Der Oberportier / Ruben Drole
Der Direktor des grossen Naturtheaters
Brunelda Allison Cook
Die Oberköchin Irène Friedli
Sprecher 1 / Der Student / Erster Schreiber Benjamin Mathis
Sprecher 2 / Zweiter Schreiber Sebastian Zuber
Philharmonia Zürich
Tänzerinnen und Tänzer
Premiere 3 Mär 2024
Weitere Vorstellungen 6, 9°, 15, 24 Mär 2024 6, 13 Apr 2024
In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung
Werkeinführung 45 Min. vor der Vorstellung
Einführungsmatinee 18 Feb 2024
Preise F CHF 270, 216, 184, 98, 38 - Premiere
Preise E CHF 230, 192, 168, 95, 35 - alle weiteren Vorstellungen
Preise °H CHF 75, 59, 44, 25, 15 - AMAG Volksvorstellung
Unterstütz von René und Susanne Braginsky Stiftung und Landis & Gyr Stiftung