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Carmen

Georges Bizet (1838-1875)

Oper in drei Akten und vier Bildern

Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach der Novelle «Carmen» von Prosper Mérimée

Es gibt wohl kein stärkeres Motiv für Hass und Mord als enttäuschte Liebe. In Georges Bizets Oper Carmen wird aus dem einfachen Soldaten Don José in kurzer Zeit ein Mörder. Als er die attraktive Carmen kennenlernt, ist er ihr hoffnungslos verfallen – Don José bindet sich auf Leben und Tod an sie. Doch Carmen wendet sich schon bald dem Torero Escamillo zu. Allesamt Grenzgänger im Leben, bewegen sich Bizets Figuren in einem gefährlich-explosiven Spannungsfeld zwischen Anziehung und Ablehnung, zwischen Ernst und Spiel, zwischen Lust und Selbstaufgabe, Pflicht und Verlangen. Bis heute hat Bizets Carmen in ihrer unerbittlichen Dramatik und der Elementarwirkung ihrer Melodik nichts an Faszinationskraft eingebüsst. «Das ist im wahrsten Sinne ein Meisterwerk, eine jener seltenen Kompositionen, die in höchstem Grade das musikalische Streben eines ganzen Zeitalters widerspiegeln», befand Tschaikowski. Das bürgerliche Publikum der Uraufführung von 1875 an der Pariser Opéra Comique reagierte jedoch zunächst mit Ablehnung auf Bizets Werk. Es wurde als zu grell und zu unmo - ralisch wahrgenommen. In ihrem anarchischen Freiheitsdrang und ihrer lustvoll gelebten Weiblichkeit stellte die Titelfigur eine Gefahr für die etablierte Ordnung dar. Doch schon bald trat die Oper ihren Siegeszug an und wurde zu einem Opern-Mythos der Neuzeit.

Regisseur Andreas Homoki kombiniert das Überzeitliche des Stoffes mit einer konkreten Theatersituation: Ausgangspunkt seiner Inszenierung ist der Ort der Uraufführung, die Opéra Comique – Bizets Werk ist in seiner spielerisch-offenen Form und den vielschichtigen theatralen Ebenen spürbar mit dem dort gepflegten Genre verbunden. Als Carmen debütiert die in Lausanne geborene, aufstrebende Mezzosopranistin Marina Viotti. Freuen darf man sich auch auf Saimir Pirgu, der sein Debüt als Don José für das Opernhaus Zürich reserviert hat. Łukasz Goliński ist als Escamillo derzeit weltweit gefragt. Bizets ungeheuer suggestive Partitur bietet immer noch unausgeschöpftes Interpretationspotenzial – Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda wird diesem viel gespielten Werk bestimmt neue Töne entlocken.

Musikalische Leitung Gianandrea Noseda

Inszenierung Andreas Homoki

Bühnenbild Paul Zoller

Kostüme Gideon Davey

Lichtgestaltung Franck Evin

Choreinstudierung Janko Kastelic

Dramaturgie Kathrin Brunner

Don José Saimir Pirgu

Carmen Marina Viotti

Micaëla Natalia Tanasii

Escamillo Łukasz Goliński

Zuniga Stanislav Vorobyov

Frasquita Uliana Alexyuk

Mercédès Niamh O'Sullivan

Remendado Spencer Lang

Dancairo Jean-Luc Ballestra

Morales Aksel Daveyan

Philharmonia Zürich

Chor und Kinderchor der Oper Zürich

Premiere 7 Apr 2024

Weitere Vorstellungen 10, 12, 14, 19, 21, 24 Apr 2024

4, 11, 15 Mai 2024

12, 15° Jun 2024

Koproduktion mit der Opéra Comique, Paris In französischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Werkeinführung 45 Min. vor der Vorstellung

Einführungsmatinee 24 Mär 2024

Preise G CHF 320, 250, 220, 98, 38 - Premiere

Preise F CHF 270, 216, 184, 98, 38 - alle weiteren Vorstellungen

Preise H° CHF 75, 59, 44, 25, 15 - AMAG Volksvorstellung

Partner Opernhaus Zürich a b

Oper für alle Liveübertragung der Vorstellung am 15 Jun 2024 auf den Sechseläutenplatz. Eintritt frei! Details siehe Seite 151.

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