1 minute read
Werther
from Saisonbuch 23/24
Jules Massenet (1842-1912)
Lyrisches Drama in vier Akten und fünf Bildern
Libretto von Edouard Blau, Paul Milliet und Georges Hartmann nach dem Roman
«Die Leiden des jungen Werther» von Johann Wolfgang von Goethe
Der französische Komponist Jules Massenet hat aus Johann Wolfgang von Goethes berühmtem Briefroman Die Leiden des jungen Werther eine Oper voll ekstatischer Emotionen und intimer Charakterisierungskunst geformt. Sein Werther gehört zu den zentralen Werken des romantisch-französischen Repertoires und thematisiert den Gegensatz zwischen der überschwänglichen Sturm-und-Drang-Liebe des Dichters Werther und den kleinbürgerlichen Verhältnissen, von denen das Objekt seiner Sehnsucht, Charlotte, nicht loskommt. Die aussichtslose Liebe steigert sich zum grossen Aufbegehren gegen die Zumutungen des Erwachsenwerdens und gegen ein Leben ohne Träume.
In hochpoetischen Bildern und einer sensiblen Personenregie entwirft die Regisseurin Tatjana Gürbaca tief empfindende Charaktere, die an der Unmöglichkeit scheitern, gesellschaftliche Enge mit der emotionalen Weite schwärmerischer Liebe in Einklang zu bringen. In der Tenor-Partie des Werther, die zu den schönsten und expressivsten des französischen Repertoires gehört, ist der in Zürich verwurzelte und inzwischen international an den allerersten Häusern auftretende Benjamin Bernheim zu erleben. Am Pult steht mit der jungen lettischen Dirigentin Giedrė hochinteressante Künstlerin, die auf dem Weg zur grossen Karriere ist.
Musikalische Leitung Giedrė