De savoirvivremeetings

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NORDSEE

Entschleunigung:

ANTWERPEN BRÜGGE

wenn nicht hier, wo dann?

FLANDERN

GENT

BRÜSSEL

AACHEN

B E L G I E N

Tongeren Visé

Waterloo Wavre

Louvain-la-Neuve

LILLE

Wallonisch Brabant

TOURNAI

Soignies

Hennegau MONS

Gembloux

Nivelles

Liernu

WALLONIE CHARLEROI

Binche

Walcourt

Namur Freyr

Mariembourg

Chimay Cul-des-Sarts

Theux

Modave

Spa

Gesves

Dinant Celles

Stavelot

Durbuy Marche-enFamenne

Rochefort Beauraing

Bütgenbach Malmédy

NAMUR

Philippeville Rance

Limbourg Eupen Verviers Chaudfontaine

Lüttich

Ronchinne Spontin

Thuin

U

rbanisation ist mehreren Untersuchungen in der Meeting Industrie zufolge einer der Megatrends für die nächsten Jahrzehnte. Immer mehr Menschen leben und arbeiten in städtischen Konglomeraten, die immer größer, immer unüberschaubarer werden. Verkehrsinfarkte, Lärm, Hektik, unerwünschte Ablenkungen, Sicherheitsrisiken, Anreisestress sind einige der Folgen. Und in der Regel auch eine Kostenstruktur, die es in sich hat. Was soll man da sagen? Vielleicht „Viva Wallonia“? Warum nicht: Der überwiegend ländlich geprägte Teil Belgiens unmittelbar vor unserer Haustüre ist in aller Regel leicht über den Thalys per Bahn zu erreichen. Die Landschaft, die verträumten Dörfer und Städtchen mit ihren historischen Reminiszenzen, der kleine kulturelle Szenenwechsel und die kulinarische Nähe zu Frankreich bieten nicht nur Zivilisationsmüden einen ganz besonderen Reiz. Meetings und Rahmenprogramme in der Wallonie können Paradebeispiele für Entschleunigung sein. Wir stellen Ihnen in dieser kleinen Sonderausgabe eine Auswahl ganz besonderer Hotels vor. Im ersten Teil klassische Häuser, auch Schlosshotels, alle aber mit dem gewissen Etwas und immer- comme il faut dans la Wallonie! – mit erstaunlich guter Küche vor. Im zweiten Teil begegnen Sie den Meisterköchen der Wallonie, die sich zur Marketingvereinigung „Generation W“ zusammen geschlossen haben. Diese Botschafter des guten Geschmacks spielen mit Michelin-Sternen, überraschen mit oft sensationeller Lage und Atmosphäre und haben alle gerade so viel Zimmer, wie für anspruchsvolle Strategie- & Boardmeetings notwendig sind. Hide Aways mit Verwöhn-Garantie sozusagen, bei denen man ganz „unter sich“ sein kann. Wer also vom alltäglichen Meeting-Allerlei die Nase voll hat, der ist hier richtig. Just for a change. Schnuppern Sie mal rein und suchen Sie sich Ihr Lieblingsbiotop für Veranstaltungen mit dem Savoir-Vivre-Faktor aus!

LÜTTICH

Andenne

Profondeville

Die Wallonie

Harzé

Aubel Henri-Chapelle

Erezée Lierneux Vielsam St. Vith La Roche-en- Burg Reuland Ardenne Houffalize

Han-sur-Lesse

Lavaux-Ste-Anne

Bastogne St. Hubert

Awenne

Luxemburg

Majestätische Wälder, romantische FlussBohan Paliseul LUXEMBURG Bouillon täler, pittoreske Dörfer und Städtchen, in denen hier und da die lärmige Zeit den Atem anzuhalten scheint ARLON Torgny und unverfälschte Regionalküche: In der Wallonie, dem französischsprachigen Süden Belgiens, begegnen sich im grenznahen Raum zu Deutschland Natur, Idylle und Genuss. Das grüne Herz der Wallonie sind die Ardennen. Tagungsgäste treffen auf eine Region, die sich ganz besonders anstrengt, das Beste aus Küche und Keller heraus zu holen und die bei den in dieser Ausgabe vorgestellten Häusern auf vorbildliche Weise demonstriert, wie traditioneller Charme und zeitgemäße Inszenierung gut verbunden werden.

Hauptstadt der Wallonie:

Namur

Lage:

im südlichen Teil Belgiens, an der Grenze zu Deutschland, Luxemburg und Frankreich

Größe und Gliederung: Höchste Erhebung:

16.844 qkm, bestehend aus den fünf Provinzen Wallonisch Brabant, Hennegau, Namur, Lüttich und Luxemburg; Signal de Botrange (Hohes Venn), 694 Meter, mitten im größten Hochmoor Europa; Brüssel wird ebenfalls der französischsprachigen Gemeinschaft zugerechnet, zu der auch die Wallonie gehört.

Hans Jürgen Heinrich Chefredakteur der Fachzeitschrift events

www.meetingpointbelgium.de

IMPRESSUM Bevölkerung:

3.456.775 (Stand 2008) Einwohner in der Wallonie, davon 72.000 Einwohner der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Osten des Landes; Brüssel hat 1.101.872 Einwohner (Stand 2009)

Sprache:

vorwiegend französisch, in der deutschsprachigen Gemeinschaft (die zur Wallonie gehört) deutsch.

„Savoir Vivre Meetings und Incentives in charmanten Hotels“ ist ein Info-Magazin für Veranstaltungsplaner von Belgien Tourismus Wallonie-Brüssel

Herausgeber: Belgien Tourismus Wallonie-Brüssel c/o Delegation der Deutschsprachigen Gemeinschaft, der Wallonie & der Föderation Wallonie-Brüssel Belgische Botschaft Jägerstrasse 52-53, D-10117 Berlin Tel : +49 (0)30/20 60 71 605 Fax : +49 (0)30/20 60 71 606 mice@belgien-tourismus.de www.meetingpointbelgium.de

VERLAG: Werbe- und Verlagsgesellschaft Ruppert mbh Karlstraße 3, 89073 Ulm HRB 724783

GESTALTUNG: www.lomberg-grafik.de

REDAKTION: Hans Jürgen Heinrich (events)

DRUCKAUFLAGE: 2.000 © Werbe- und Verlagsgesellschaft Ruppert mbH, Juni 2014

DRUCK: imprimo Hafenstraße 16 56575 Weißenthurm


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5 www.meetingpointbelgium.de

©Chateau des Thermes

©Chateau des Thermes

Nur knapp zehn Kilometer vom Stadtzentrum Lüttichs liegt in Chaudfontaine auf einem weitläufigen Parkgelände das ****s SPA- und Landhotel Château des Thermes. Der historische, schlossartige Herrenhauskern wurde ausgesprochen harmonisch arrondiert mit modernen Anbauten aus Aluminium und Glas und wurde cofinanziert vom Europäischen Strukturfonds.

Château des Thermes, Chaudfontaine Tagen im Thermalschlösschen: Rundum ein Genuss

© Chateau des Thermes

© OPT-Emmanuel Matthez

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ereits nach dem Durchqueren der Lobby erwartet den bereits erwartungsfroh gestimmten Gast eine erste Überraschung: Wie kommt bloß dieses wunderbare Budapester Kaiserbad hier in den Innenhof? In der Tat, wer die Budapester Prunkbäder kennt, der fühlt sich wie in einer Miniaturversion einer der berühmten k & k Thermalpool-Szenarien – nur eben mitten in der Wallonie! Die zweite Überraschung: Die äußere Schönheit, die Eleganz, schicke Designakzente und moderne Kunst sind ausgesprochen gekonnt kombiniert mit altem Parkett, wuchtigen Eichenholztüren, Stuck und Stilmöbeln und bilden so eine ausgesprochen gelungene Wohlfühl-Melange für einen breiten Mix gehobener

Ansprüche. Mit viel Liebe zum Detail ist hier an nichts gespart worden, was das Auge des Betrachters erfreuen könnte. Ein überdachter Weg führt über den Zen-Garten in den asiatisch reduzierten Innenpool-Bereich, wo eine wandgroße Leinwand den Firmen phantasievolle optische Inszenierungen zur abendlichen Poolparty ermöglicht. Zusätzlich zu den fein ausdifferenzierten SPA- und Thermaleinrichtungen (21 Behandlungsräume, Saunen, Infrarotkabinen, Hamam und und und…) ist in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Lüttich unlängst auch eine kleine Belegabteilung für Schönheitschirurgie eingerichtet worden. Angrenzend an die intime Barlounge und an das Lesezimmer findet man

separaten Platz für bis zu 100 Bankettgäste zusätzlich zu Abendrestaurant und Brasserie. Die Küche ist vom Guide Michelin empfohlen. 47 wunderbare, neue Zimmer rufen aber auch hier förmlich nach einer Komplettanmietung, zu exklusivem Tagen im Thermalschlösschen. Nicht zuletzt auch wegen des separat angebauten Tagungshauses, wo die Tagungsgäste ebenerdig direkten Zutritt zu Terrasse und Garten haben. Ein großes Foyer liegt vor dem größten Saal „La Princes-Evêques“ mit Platz für 40 Tagungsteilnehmer in U-Form/110 in Reihe. Drei kleinere Konferenzräume komplettieren das völlig autarke Ensemble. www.chateaudesthermes.be


Copyright alle Fotos: Château de Harzé

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Château de Harzé, Harzé

Viel Schloss für ein überschaubares Budget

Das idyllische Örtchen Harzé liegt in der Provinz Liège und ist dadurch relativ leicht über den TGV-Anschluss Lüttich zu erreichen. Mitten im Ort und dennoch mit Blick auf Hügel, Weiden und parkähnliche Szenarien setzt das imposante Château de Harzé den architektonischen Hauptakzent.

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urch ein klassisches Schlosstor führt der Weg in den offenen Innenhof, in den auch die Außenterrasse des Restaurants Petite Auberge und das Mühlen- und Bäckereimuseum eingebettet sind. 1973 wurde das Anwesen von der Provinz Lüttich übernommen und schließlich am 5.Juli 2001 als Seminarzentrum eingeweiht. Fünf moderne Seminarräume, alle mit schöner Deckenhöhe und guter Akustik bieten im separaten Tagungsbereich eine ganz besondere Atmosphäre, denn hier gehen Backsteingewölbe-Romantik oder offene Giebelkonstruktionen eine gelungene Symbiose ein mit top Technik und geschmackvoll-sachlicher Möblierung. Im Kernbereich des Schlosses liegen drei primär für Bankette vorgesehene Multifunktionsräume im historischen

Stil, darunter der Holz vertäfelte, 4,50 Meter hohe Salle des Comtes - 87 qm groß, mit altem Parkett, Ledersesseln, Ledertapeten und überdimensionalem Kamin. Die angrenzende Kaminbar ist der richtige Platz für kleine Rückzugsformate am Rande einer Tagung oder eines Banketts. Hinter schweren Eichentüren in großzügigen Fluren liegen 23 ansprechende Hotelzimmer, zehn davon im Hauptgebäude. Alle sind unterschiedlich möbliert und ausgerüstet mit Tea & Coffea Facilities. Zum hinteren Parkgelände hinaus laden ein überdachter Portikus und eine klassische Schotterterrasse mit Brunnen und Wärmelampen (60 Plätze) zu Stehempfängen und Al Fresco-Dinner.

Warm inhouse gecatert werden kann problemlos für bis 100 Gäste. Wer das Haus komplett anmietet – und das geschieht gar nicht so selten! – verfügt mit dem Château de Harzé über eine reizvolle Option in der Hügel- und Waldeinsamkeit und dennoch nur 20 Minuten vom Bahnhof Lüttich entfernt. Sechs Kilometer entfernt liegen gar die berühmten Grotten von Remouchamps – man erreicht sie am schönsten per E-Bike, von denen fünf ständig vorrätig sind. Auch ein Safarizoo und die kleinste Stadt Belgiens, Durbuy, sind nicht weit. In Durbuy ist mit Durbuy Aventure auch gleich die passende Outdoor-Agentur zur Hand. www.chateau-harze.be


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Copyright alle Fotos: Château de Modave

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Château de Modave, Modave

Spezialisiert auf große Jubiläen, Firmenfeste und Produktpräsentationen

Knapp 34 km entfernt vom Château de Harzé führt eine lange Allee durch den Wald zentral auf eine kolossale Schloss-Silhouette in hellem Sandstein zu. Das eigentliche Schloss wird museal genutzt, der ungleich weitläufigere Bereich aus ehemaligen Wirtschafts-, Farmgebäuden und Stallungen wurde in ein mustergültiges Veranstaltungszentrum mit Hotel transformiert.

m Château Modave hat übrigens der ingeniöse Tüftler gewirkt, der die komplexen Bewässerungsanlagen im Schloss Versailles gebaut hat. Hier hat er sie getestet und hier kann man heute noch nachvollziehen, wie sie funktionieren. Das Objekt ist spezialisiert auf große Jubiläen, Firmenfeste und Produktpräsentationen für bis zu 1.500 Gäste. Es wird professionell betrieben vom angesehenen Caterer und Traiteur Paulus, der in Nordfrankreich, Luxemburg und der Wallonie zahlreiche Großveranstaltungen bewirtschaftet. Man kann also sicher sein, hier für alle Belange den richtigen Ansprechpartner zu haben – bis hin zu komplexer AV-Technik. Sehr beliebt ist Château Modave auch als Brautpaar-Mekka – 40 Hochzeiten gingen alleine 2013 über die Bühne. Im großzügigen Hoteltrakt erfreut in 22 Hotelzimmern gehobener Standard, der auf Viersterne-Niveau liegt. Erfreulich für größere Gruppen: Weitere 26 Zimmer in ähnlicher Konfiguration findet man im nur wenige Fußminuten entfernten Château Vierset, so dass insgesamt 50 Zimmer bereit stehen. 15 Multifunktions-Säle beherbergt Château Modave, darunter Säle mit 400 und 300qm Fläche. Phantastisch: La Grange, der alte Getreidespeicher, eine ländliche Kathedrale mit Lüstern, mobi-

ler Bühne und Leinwand, die in kleine Boxen unterteilt werden kann. Sehr gut geeignet für Dinnerpräsentationen unmittelbar am gepflasterten Innenhof, der gesäumt wird von Bogengängen und gepflegten Rasenflächen. Angrenzend ein ehemaliges Klosterrefektorium und ein weiterer Bruchstein-Saal mit offener Holzdecke, zum Zeitpunkt der Recherche ausgesprochen stilvolldesignig eingedeckt- man sieht auf Anhieb, dass hier ein Caterer „regiert“, der sein Handwerk exzellent versteht! Alle Outlets sind einander kompakt zugeordnet, so dass man auf 1.100 qm plus Außenflächen hier fast alles umsetzen kann. Das Objekt ist nicht ohne Grund ausgesprochen beliebt für Oldtimer-Treffen und auch für Produktpräsentationen deutscher Autohersteller: Vor zwei Jahren wurde im Château Modave der neue 6er-BMW den belgischen Händlern vorgestellt und in der reizvollen Umgebung Vergleichsfahrten organisiert. Die exzellente Lage zwischen Brüssel und Luxemburg hat sich auch bis zur Europäischen Kommission herum gesprochen, die hier gerne zu Gast ist. Übrigens: Auch im eher musealen Schlossbereich gibt es schöne Seminarräume für kleinere Anlässe. Parkplätze: ebenfalls reichlich! Oder sind 500 nicht genug? www.domaineduchateaudemodave.be


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D © F. Raevens

ie Auberge du Sabotier ist eines der Häuser, von denen man sagt, sie hätten eine Seele. Die alte Posthalterei aus dem 17.Jahrhundert ist unverfälscht, spielet nicht das beliebte Spiel mit modernen Kontrasten, setzt auf den immergrünen Charme dessen, was wir unter der „guten alten Zeit“ verstehen. Der intim beleuchtete Salon mit den alten Möbeln und offenem Ziegelmauerwerk wirkt wie aus einem großbürgerlichen Herrenhaus um die letzte Jahrhundertwende. Der Deutsch sprechende Patron Luc Dewalque hat das Kleinod vor 20 Jahren gekauft und heute noch knarren im Relais de Silencedie Türen so knarzig, als hätte man sie 300 Jahre lang bewusst nicht geölt.

Eldorado für Weinkenner

© events - Heinrich

Die Karte lockt an mit Fasan, Carpaccio von marinierten St. Jakobsmuscheln, Cote de Veau mit Steinpilzen und allerlei mehr verheißungsvollen Menüs. Fünf Gänge gibt es bei Dewalque zwischen 48 und 67,- Euro, auf der Weinkarte glänzt unter anderem ein 1924er Chateau Bichon Longeville Comtesse deuxieme cc, Paulliac, für 2.000,- Euro. Der von 1945 kostet 450,- Euro und ein Pommard von 1964 190,Euro. Aus St. Emilion kommt eine 1,5 l-Flasche Cheval blanc 1961 für 3.850,- Euro. Doch man muss nicht erschrecken: Pommerols von 2005 und 1996 liegen zwischen 55,- und 68,- Euro. Ja: Dewalque pflegt den berühmtesten Weineller der gesamten Wallonie mit allen großen Gewächsen!

Auberge du Sabotier, Awenne

© BAMI/dbcreawtion.be

© BAMI/dbcreawtion.be

Hommage an die gute alte Zeit

Seitenblick: Über eine schmale Stiege und schmale Flure gelangt man in den Hotelbereich – und erwartet eigentlich nichts Besonderes. Aber dann geschieht ein kleines Wunder: 20 außerordentlich moderne, nette Zimmer mit pfiffigen Bädern, in denen Komfort und Großmütterchen-Charme gut miteinander verheiratet wurden. Sogar zwei kleine Suiten gibt es und sogar die Standardzimmer sind ausgesprochen nett. Das Hotel ist drei Sterne klassifiziert und hat auch einen separaten Bankett-/Seminarraum für Gruppen bis 50 Personen. Das PreisLeistungsverhältnis ist ausgesprochen gut! Spannend für kleine Gruppen ist der schön teilseparierte Table d` Hôte für bis zu zehn Gäste direkt an der Küche. Gegenüber an der Wand haben sich verewigt: Botschafter, Schauspieler, Romani Prodi, Berlusconi, das belgische Königspaar. Unter der Glasabdeckung der Tischplatte schlafen 1000 Korken von all den großen Tropfen, die hier bereits geleert wurden. Den niedlich-nostalgischen Zauberkasten kann man für bis zu 20 Tagungsteilnehmer komplett anmieten mit allen exzellenten Restaurantleistungen. Man bekommt: eine ganz ausgefallene Überraschungskulisse, die keine Wellen der Modernität abreitet, aber etwas bietet, was man sonst kaum noch findet: die stehen gebliebene Zeit! www.aubergedusabotier.be Die Wallonie ist klein – wieder nur 20 Kilometer entfernt stößt der Genießer in Marche en Famenne auf das Chateau Jemeppe.

©BAMI / dbcreation.be

©BAMI / dbcreation.be

Das verschlafene Dorf Awenne liegt nur „einen Büchsenschuss“ entfernt von Saint Hubert, der europäischen Hauptstadt der Jagd . Urig versteckt hinter einer Efeu bewachsenen Fassade überrascht die Auberge du Sabotier mit urwüchsigem Privathaus-Charme,, mit Fachwerk und bleiverglasten Fenstern, mit offenen, gekälkten Holzbalken. Vor allem aber mit exzellenter Küche und einem sensationellen Weinkeller. Der kleine Ort St. Hubert, der den Namen des Schutzheiligen trägt, gilt als Hauptstadt der Jagd in den Ardennen. Seit über 1.000 Jahren feiert St. Hubert den Schutzpatron der Jagd. Am Hubertustag (3.November) pilgern Jäger zu Pferde, Fahnenschwenker und Jagdhornbläser in einem gewaltigen Umzug zur Basilika. Dort wird eine feierliche Hubertusmesse gehalten, an deren Abschluss vor der Basilika auch Pferde und Hunde geweiht werden. Zu den Feierlichkeiten gehören auch ein Jagdhornkonzert sowie ein Handwerkermarkt. Die gotische Basilika St. Peter und Paul mit barocker Fassade überragt den Ort und ist sehenswert. In dieser Kirche wird u.a. das Buch des Hubertus aufbewahrt. Seit dem Mittelalter wird die Hubertus-Legende erzählt, nach der er auf der Jagd von einem prächtigen Hirschen mit einem Kruzifix zwischen dem Geweih bekehrt wurde. www.saint-hubert-tourisme-be


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© Château Jemeppe - Thijs Blom

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Man muss in Mitteleuropa lange suchen, bis man ein derart für Events ausdefiniertes Burg-Ensemble gefunden hat. Vor allem in dieser hohen Qualität und Komplexität der Strukturen.

O Château Jemeppe, Marche-en-Famenne

© Château Jemeppe

© Château Jemeppe - Marcel Van Coile

Ein Wasserschloss für höchste Ansprüche und ein Hochamt für die Sinne

www.meetingpointbelgium.de

b im Wasserschloss von 1748 oder in umgebauten Stallungen und Remisen aus dem 17. Jhdt. oder im Gesamtensemble: Wenn für große Gruppen ein ganz besonderer Ort mit dem viel zitierten „GeniusLoci“ gesucht wird, dann ist man hier richtig. Beim Sommerfest, Jahresmeeting für Unternehmensberatungen, dem hochklassigen mehrtägigen Product Launch back to back, dem mehrzügigen Strategiemeetings, Traumhochzeiten – im Château Jemeppe blamiert sich niemand! Dieser aufwendigst restaurierte und ausgebaute Schauplatz markiert einen der seltenen Fälle, wo der persönliche Augenschein die Eindrücke von der Webseite übertrifft. Einmieten können sich hier grundsätzlich nur Gruppen ab zehn Zimmern, denn: „…wir sind kein Hotel und kein Restaurant, sondern ein ganzjähriges Veranstaltungszentrum mit Hotel und Restaurant!“ Verhandelt wird alles pro Person all in – sogar mit 24 Stunden Open Bar in allen Outlets. Wer einmal kontrahiert hat, kann alles benutzen. 80 individuelle Zimmer in nostalgischen ländlichem Luxus mit wunderbar aufmontierten Betten, nein: weichen Pfühlen, verheißen besten Unterbringungskomfort. Mme. Dubarry lässt grüßen! Mit großer Qual der Wahl kann man zwischen zwei wunderbaren Innenhöfen wäh-

len, einem intimeren im Wasserschloss und einem größeren und offeneren im anderen Trakt. Mit nicht minder großer Qual muss man sich für einen der vielen originellen Seminarräume entscheiden. Alleine drei Seminarräume im Wasserschloss bieten je 30 Tagungsgästen Platz, die rückwärtige Terrasse ist ein Logenplatz mit Blick über den Seerosen bewachsenen idyllischen Wassergraben bis hinüber zum Waldrand. Mehrere hochherrschaftliche Speisezimmer und eine romantische Schlossküche wie aus dem Dornröschenmärchen sind wunderbar für Kochkurse geeignet. Drei weitere zeitgenössisch coole Seminarräume befinden sich im Turm, darüber eine herrliche Panorama-Rooftop-Lounge, ganz unten ein Gewölbe-Weinkeller. Vom Innenhof des Remisenbereichs gelangt man in die große Brasserie, in weitere schöne Seminarräume und in die „Grange“. 200 Gäste zum Bankett und 300 in Reihenbestuhlung finden dort in Sachen Ausstrahlung und Ausstattung eine Venue vor, die selbst erfahrene Planer in Verzückung geraten lässt. In der Grange kann bis weit nach Mitternacht gefeiert werden. Angrenzend: eine edle Barlounge, stylish hoch 10. Konzerte, Märkte, Feuerwerke, Partnerprogramme in allen Variationen – tout est possible, tout est permis!

© Château Jemeppe

© OPT-Emmanuel Matthez

© Château Jemeppe

Trophies mit Helikopter-Einbindung, Oldtimer Rallies, Kutschfahrten in die Wälder – was ihr wollt! Im Winter, wenn hinter den Bruchsteinmauern stimmungsvoll die offenen Kamine brennen, kann man Langlauf und Biathlon in schneesicheren Gebieten des Hohen Venn fast vor der Haustüre machen. Chateau Jemeppe liegt für multinationale Anreisen zentral zwischen vier Flughäfen mit je +/- einer Stunde Transferzeit. Man kann nicht alles beschreiben und fast hätten wir noch den Kunstrasen-Tennisplatz, den Pool, die Saunen, das deutschsprachige Personal vergessen … www.chateaujemeppe.eu


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©OPT - J.P. Rémy

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©Sanglier des Ardennes

©Sanglier des Ardennes

Hier schlägt das gastliche Herz einer Region!

Durbuy ist in jeder Jahreszeit schön und mehr als ein Geheimtipp für Tagungsplaner, die Ihren Gruppen ein anspruchsvolles und regional hoch authentisches Umfeld bieten wollen.

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n der „kleinsten Stadt der Welt“, dem romantischen Durbuy, repräsentieren Hotel und Restaurant Sanglier des Ardennes ohne Zweifel das gastliche Herz einer ganzen Region – besonders nach Umbau und Generationswechsel vom hoch dekorierten Seniorchef zum ambitionierten Junior, Frederic Caerdenael. Seit 65 Jahren ist das Haus im Familienbesitz und hat nun alle Weichen für eine gute Zukunft gestellt. Beeindruckende neue Zimmer und Suiten und ein Spa-Bereich sind entstanden, Seminar- und Restaurantbereiche wurden komplett überarbeitet und erweitert, der Empfangsbereich bekam eine neue Optik. Auch trés chic und nagelneu: die Brasserie Fred. Feinstes Innendesign ist dort mit Kuhfellakzenten thematisch dezent an die Ländlichkeit der Region angedockt. Angrenzend das neue Wintergartenrestaurant und mehrere idyllische Restaurant-Terrassen zum Flüsschen hin. Alles ist hier nach dem Umbau extrem stylish geworden und gleichzeitig doch behaglich und anheimelnd geblieben. In der vergrößerten Kaminlounge lächeln Björn Borg, Yannick Noah, Prinz Willem der Niederlande und andere Berühmtheiten zufrieden von der Wand. Sie haben hier mehr nur

die exzellente Küche genossen! Denn auch die phantastische Armagnac-Auswahl an der separaten Degustationstheke sucht Ihresgleichen: Die ARMAGNACOTHEK offeriert alle Geburtsjahrgänge von 1900 bis 2010!

©Sanglier des Ardennes

Le Sanglier des Ardennes, Durbuy

©Sanglier des Ardennes

Ein geistvolles Gläschen von 1900 bis 1910 kostet 280 Euro, von 1931-1935 schon weniger: 105,- Euro und wer 1966 geboren ist, der kann sein Fruchtwasser schon für 20 Euro trinken. In Reichweite nebenan: der gepflegte Humidor mit Montechristos, Romeo y Julietas,Cohibas und Partagas. Der Weinkeller rundet die durchgängig feine Aura vom Dachboden bis zum Keller logisch ab. Auch die neuen Seminarräume unten am Fluss mit eigenen Außenterrassen machen einen ausgezeichneten Eindruck. Praktisch: Daneben liegen ein separater Bankettraum und das Bistro 1331. www.sanglier-des-ardennes.be

SeitenblickE: Wer hier genussvoll tagt, ist auch in punkto Teambulding bestens aufgehoben. Unbestrittener „Star“ unter den Programmen ist hier Kayaking auf der munter dahin fließenden Lesse – Durbuy ist das Eldorado schlechthin. Aber auch eine Vielzahl anderer Bausteine bietet auf hohem Niveau der hier ansässige, renommierte Outdoorspezialist Durbuy Aventure. www.durbuyaventure.be Rund um die mit großen Kastanien bestandene Place aux Foires spielen die zahlreichen Restaurants auf einer breiten gastronomischen Klaviatur. Die Speisekarten vor der großen, mit Markisen überdachten Terrasse des ****Tagungshotels Jean de Bohême signalisieren anspruchsvolle Küche. Das fordert auch alleine schon die Familientradition, denn Catherine Caerdinael ist die Tochter des mittlerweile aufs Altenteil gegangenen Küchenpapstes von Durbuy. Eine gute Adresse ist das Haus auch für die Planung von Kochkursen. 33 sehr geschmackvoll eingerichtete und geräumige Zimmer bieten dem Tagungsgast modernen Komfort. Bis zu 120 Teilnehmer fassen die Seminarräume und alle haben Tageslicht. www.jean-de-boheme.be


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Château de la Poste, Ronchinne Copyright alle Fotos: Château de la Poste

Ein verwunschenes Retreat mit großer Geschichte

Zwischen Luxemburg und Namur liegt das Örtchen Crupet – eines der schönsten Dörfer der Wallonie mit einem verträumten Wasserschloss. Nicht weit davon – man fährt über eine lange Allee durch 42 Hektar eigenen Wald Richtung Ronchinne – liegt in Alleinlage das „Lifestyle-Resort“ Château de la Poste.

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as weitläufige Anwesen besteht aus einem mächtigen Hauptschloss und zahlreichen Nebengebäuden in leichter Hanglage am Wald. Es ist kein Hotel für Jedermann, sondern ein Trainingszentrum, ein Retreat, ein Zuhause auf Zeit für Gruppen, die hier zehn moderne Tagungsräume, eine Orangerie (240qm), Terrassen, Gärten und lauschige Winkel nach Wahl benutzen können. Die hervorragenden Standards nimmt man gleich beim Betreten von Empfangsbereich und Lounge freudig überrascht zur Kenntnis: Feiner Herrenhauscharme spielt im Château de la Poste gekonnt mit bewusst gesetzten Design-Akzenten. Viele moderne Kaminlobbies laden zu kleinen Gesprächsrunden ein, im Zentrum eine stilvolle Bar und immer mal wieder ein kleiner Freisitz und dann wann

auch mal ein Kicker. Die vorgelagerte, in vielen Varianten bestuhlbare Panoramaterrasse ist ein schöner Platz für BBQs. Auch das Hauptrestaurant verfügt über eine Terrasse mit weitem Blick ins stille Waldtal. Durchgängig ist hier alles auf Wohlfühl-Atmosphäre für Gruppen ausgerichtet. Die Weine zum Essen holt man sich unter einer großen Auswahl gleich flaschenweise aus dekorativen Holzdisplays. Zu den 42 Hotelzimmern gesellen sich wirklich ausgefallene Übernachtungsideen wie ein von Werner Aisslinger (SMART) designter Loft Cube in Alleinlage mitten im Park mit Suite und großem Bad, zwei Trapperzelte, eine Jagdhütte und ein Baumhaus mit vier Schlafplätzen (zwei Schlafzimmer und ein Salon in der Mitte). Die Zimmer sind eingerichtet im modernen Landhausstil und: erschwinglich! Denn überraschenderweise ist dieses schöne Hide Away „nur mit 3 Sternen qualifiziert“ und überrascht so mit einem exzellenten Preis-/Leistungsverhältnis. Die Auswahl an Aktivitäten ist groß: u.a. Fußball, Volleyball, Basketball, Tennis, Billard, Bogenschießen, Fit-

nessparcours mit 15 Stationen, Mountainbiking, Kutsch-, Quad- & SegwayFahren….die renommierte Agentur Eureka arbeitet eng mit dem Resort zusammen. Übrigens: Der Chefkoch entscheidet, wo gegessen wird – mal im Wald, mal auf der Terrasse, mal in der Jagdhütte. Auch derlei Überraschungen gehören zur „geistigen Software“ eines anspruchsvollen Retreats mitten in der Natur, eines trotz seiner Größe verwunschenen Platzes. Vorteilhaft: die Gruppenkoordinatoren Celine spricht gut englisch! www.chateaudelaposte.be

Das Schloss aus dem Jahre 1886 ist Hintergrund einer bewegenden Love Story: Clementine, eine Tochter des großen belgischen Königs Leopold II, hatte sich in Victor Bonaparte, einen Neffen Napoleons verliebt. Leopold hatte dessen Heiratsantrag wegen tiefer politischer Ressentiments dreimal abgelehnt. Clementine aber wartete lange sieben Jahre – bis ihr Vater starb. Dann hat sie Victor geheiratet, Kinder mit ihm bekommen und viele Jahre hier gelebt.


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Zehn mal Ambition pur: Maxime Collard (La Table de Maxime in Our), Sang Hoon Degeimbre (L’Air du Temps in Liernu), Mario Elias (Le Cor de Chasse in Wéris), Eric et Tristan Martin (Lemonnier in Lavaux-Ste-Anne), Arabelle Meirlaen (Arabelle Meirlaen in Marchin), Christophe Pauly (Le Coq aux Champs in Soheit-Tinlot), Clément Petitjean (La Grappe d’Or in Torgny), Pierre Résimont (L’Eau vive in Arbre), Jean-Baptiste et Christophe Thomaes (Château du Mylord in Ellezelles) und Laury Zioui (L’Eveil des Sens in Montigny-le-Tilleul).

generation w - photo anthony florio

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kulinarischen Botschafter der Wallonie mit ihren charmanten Hotels Die

ehn charismatische Spitzenköche aus vier Regionen der Wallonie haben sich 2013 zusammen getan, um als kulinarische Botschafter die Stärken ihres Landes ins internationale Bewusstsein zu heben. Das „W“ in Generation W steht für die Wallonie, aber im Sinne des Auftrages könnte es im Deutschen durchaus auch für „Wahrnehmung“ stehen. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie gastronomische Höchstleistungen erbringen, die traditionell hoch entwickelte gastronomische Kultur ihres Landes dynamisch weiter entwickeln und bekannt machen. Initiator des Projekts ist der mit zwei Michelin-Sternen dekorierte Sang Hoon Degeimbre aus dem Restaurant L’Air du Temps in Liernu. „Diese Initiative ist eine Mobilisierung größeren Ausmaßes, wird die Erzeuger, Gäste und andere Gastronomen positiv beeinflussen und ein stilvoller Transmissions-Riemen für die verstärkte Außenwahrnehmung der Wallonie als europäische Genussregion sein !“, erklärt Degeimbre. 2015 wollen die Botschafter der Lebensart im Rahmen eines großen Festivals gemeinsam auftreten. Aber auch für kulinarische Incentives,

bei Kongressen und Events kann man sie natürlich buchen. Einzeln, als Quartett, oder wenn es die Terminlage zulässt, auch komplett zur kulinarischen Veredelung außergewöhnlicher Veranstaltungsformate. Bei einigen von ihnen kann man „nur“ essen, bei anderen Kochkurse machen, hier und da sogar luxuriös übernachten und tagen. Wie außergewöhnlich anspruchsvoll die Initiative ist, dokumentiert sich nicht nur in der 10 Punkte-Qualitäts-Charta, die alle unterzeichnet haben, sondern auch in der hohen Qualität der fotografischen Präsentation.

Ausführlicher porträtiert finden Sie auf den folgenden Seiten die Chefs, die auch einen kleinen Hotelbetrieb unterhalten und ungewöhnliche Lösungen für gehobene Strategie-Meetings anbieten. Wo Sie manchmal sogar richtig „abtauchen“ können in Kontemplation, Landidylle und Genuss!


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L´Air du Temps, Liernu:

Der

Autodidakt

mit zwei Michelin-Sternen

S

ang Hoon Degeimbre ist so etwas wie der „Zen-Meister“ unter den Generation W-Köchen. Der 44-Jährige wurde in Korea geboren und im Alter von fünf Jahren von einer belgischen Bauernfamilie adoptiert. Es sieht fast so aus, als sei er zu den Wurzeln zurückgekehrt, denn seine beiden Michelin-Sterne funkeln jetzt über einem liebevoll renovierten Vierkant-Bauernhof, in den er vor 12 Monaten umgezogen ist. Zwei Hektar Anbaufläche für Obst, Gemüse und Rosen unmittelbar vor der Restaurant-Tür.

generation w - photo anthony florio

Fotos: L´Air du Temps

1997 hat er mit 27 sein erstes Restaurant eröffnet und auch das erste Mal professionell gekocht. Sang Hoon ist Autodidakt! Allerdings: Er war einer der besten Sommeliers des Landes und sagt: „Dabei habe ich meinen Geschmack trainiert, gelernt auf Details zu achten!“ Er hat experimentiert. Unbelastet. Hat neue Texturen entdeckt, ist immer wieder aufgebrochen zu neuen kulinarischen Ufern! Vor vier Jahren trat die koreanische Regierung an ihn heran und bat ihn, nach Korea zu kommen und die koreanische Küche zu beurteilen und zu inspirieren. Er lacht: „Ich hatte gar keine Ahnung!“ Aber er hat sich dennoch ins Flugzeug gesetzt und beschreibt seine Gänsehaut, als er das erste Mal den Boden seiner Geburtsheimat betrat. Mittlerweile hat er zahlreiche Elemente der koreanischen Küche assimiliert, insbesondere die Präzision und Detailqualität. Zwei sensationelle Coffeetable-Books hat er produziert: „Cooking“ und „Casting“. Ersteres als Rezeptsammlung, letz-

teres als Hommage an seine Lieferanten. „Das Buch ist mein Baby: Ich habe 9 Monate daran gearbeitet, es ist sechseinhalb Pfund schwer und wenn man es öffnet, ist es 15 cm groß!“, feixt er stolz. Seine regionalen Produzenten coacht er im Sinne seiner Qualitätsphilosophie, beeinflusst sie bis zu Fütterung und Haltung. Ein auf Trockenreifung spezialisierter Metzger aus dem Umland liefert ihm 50 Tage professionell vorgereiftes Fleisch.

Alles im L`Air du Temps ist einfach, extrem reduziert und natürlich, so wie das selbst entwickelte Tafelgeschirr und die Accessoires, die Sang Hoon in einer nahe gelegenen Pôterie fertigen lässt und verkauft. Er ist geschäftstüchtig: Fünf sehr geschmackvolle Gästezimmer erlauben kleine Strategieklausuren oder Boardmeetings mit Kochkurs und Kontemplation auf allen Ebenen. Den dazu passenden Tagungsraum hat er gleich mit eingerichtet – ultramodern! Für 95,– Euro gibt es ein SechsgängeMenü, angereichert mit weiteren sechs Amuse Gueuls. Frau Degeimbre macht Service und Administration, sechs Köche und mehrere Praktikanten aus aller Welt unterstützen ihn in der Küche. In drei spartanischen Gasträumen ist Platz für 50 Gäste. www.airdutemps.be


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Le Monnier, Lavaux-Sainte-Anne

Wenn der

Vater

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mit dem Sohne ...

ric Martin betreibt gemeinsam mit seinem Sohn Tristan das kleine Hotel (9 Zimmer) mit Restaurant Le Monnier in Lavaux Sainte-Anne. Eric ist auch eine Art Autodidakt, der keine Kurse besucht hat, sondern in die Rolle eines großartigen Kochs hinein gewachsen ist. Ein Michelin-Stern ist der Beweis für die Effizienz auch ungewöhnlicher Karrierewege, wenn dahinter eine große Passion steht. Der Vater Martins war Direktor im Schloss von Lavaux-Sainte-Anne, seine Mutter war verantwortlich für das Restaurant. So wuchs er Zug um Zug in die Geheimnisse der Kochkunst hinein, übernahm irgendwann das Schlossrestaurant und bildete sich mit Zunge und Gaumen, Augen und Ohren weiter in berühmten europäischen Restaurants, las Unmengen von Fachbüchern. Eines hat er, wie so viele seiner Kollegen von der Generation W, verinnerlicht: Das Terroir, der enge Kontakt mit Lieferanten und der

weitgehende Verzicht auf Künstliches sind nachhaltige Erfolgsfaktoren für eine gute Küche im angesagten Stil der heutigen Zeit. Zwischen Luxemburg und Brüssel betreibt der leidenschaftliche Verfechter saisonaler und regionaler Küche nun mitten im Ort und nahe bei der Autobahnabfahrt E 411 sein Le Monnier Hotel und Restaurant. Neun geräumige gut ausgestattete Zimmer und einen Seminarraum bietet er dort an und ein renommiertes, gemütliches Restaurant natürlich vorneweg. Hinter dem Sandsteingebäude an der Straßenfront ruft die Natur – vom Wintergarten und der mit Lavendel gesäumten Terrasse geht der Blick in einen ruhigen Garten hinein. Nun mag der deutsche Leser fragen: Was soll ich in Lavaux-Sainte-Anne? Nun, es gibt eine Reihe naturnaher Ak-

tivitäten, mit denen man Essen und Tagen prima flankieren kann. Regelrecht berühmt ist die Lesse als ruhiges KayakRevier und auch als guter Fischgrund für einen Tages-Angelpass. Für Golfer gilt der der Golfclub Royal Ardenne als gute Adresse. Jeweils nur 10 Minuten entfernt vom Le Monnier. Spektakulär sind die Grotten von Han-sur-Lesse und kulturell reizvoll die Schlösser der Umgebung. www.lemonnier.be Fotos: Copyright Le Monnier


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Le Cor de Chasse, Barvaux:

Gut geerdet in einem für Mikrokosmos Genießer!

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ario Elias sagt: „Lasst die Küche sprechen, das Design, die Atmosphäre und nicht den Koch!“ Das passt zu dem sympathischen, bescheidenen Mann aus Flandern, der hier in der Wallonie seine Überzeugungsheimat gefunden hat – und einen Michelin-Stern! Er arbeitet aus Freude und nicht für die Sterne: Es kommt wie es kommt! An einem stillen Sträßchen im lauschigen Wéris, nur wenige Kilometer entfernt von Durbuy, der kleinsten Stadt Belgiens, liegt sein Le Cor de Chasse. Ein wunderbares Farmhaus aus dem 17. Jahrhundert hat Elias dort in einem Millionenprojekt liebevoll umgebaut und erweitert. Im Juli 2012 wurde es eröffnet, mit neun Hotelzimmern wie aus einer anderen Welt und einem in einen Naturteich eingebauten Swimmingpool. Hier kann man großartig schlafen, tagen, exzellent essen und im nahen Durbuy mit Durbuy Aventure Outdoor-Abenteuer erleben.

Im Hauptrestaurant ist Platz für 40 Gäste. Wunderbar, die gelungene Kombination aus modernem Design und rustikalem Bruchstein-Charme. Elias liebt es, Alt und Neu zusammenzubringen. Und er hat es geschmackssicher umgesetzt. Ein weiteres kleines Speisezimmer für 8 - 10 Gäste separat, ein Kaminzimmer und die angrenzende WeinlaubTerrasse sind ein schönes Biotop für kleine Tagungen. Für 150 - 180 Euro schlafen, tagen und ein Sternemenü genießen – das passt! Elias ist auch Hotelier aus Überzeugung, bekennt sich zur ständigen Erreichbarkeit. Ab 2014 will er mit Kochkursen beginnen, weil der Table d`Hôte vor der Showküche sich wunderbar für 8 - 10 köpfige Sessions eignet. Die Showküche hat er übrigens gebaut, damit seine Gäste ihn und er seine Gäste sehen können – ein freundliches Nicken, der Chef bei der Arbeit; von Tisch zu Tisch gehen findet er nämlich „ein bisschen affig!“

Das 4 Gänge-Menü „Découverte“ gibt es für 52,- Euro, die begleitenden Weine für 28,– Euro. Die Karte ist klar, reduziert, ohne überflüssige Küchenlyrik, die zu enttäuschten Erwartungen führen kann. Die Hauptgerichte serviert Elias nicht auf einem großen Teller, sondern portioniert auf zwei Tellern hintereinander, in einer kleinen Variation. Schön. Gastronomie macht der bodenständige Koch in der vierten Generation, Frau Elias betreut Rezeption und Service. Sein Qualitätsrezept? Konstanz ohne Ups and Downs. Er findet nichts langweiliger, als immer das Gleiche zu machen, außer immer die gleiche Qualität. Früher war er kompliziert, jetzt ist er nah am Produkt. Sagt er. Und er ist nah am Zeitgeschmack mit seinem außerordentlichen Wohlfühl-Ambiente, mit dem er sogar anspruchsvollste kleine Gruppen überraschen wird. Behaupten wir. www.lecordechasse.be Fotos: Copyright Le Cor de Chasse


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La Table de Maxime, Paliseul

Lauschig, vielseitig

und ausgesprochen fein

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as Euro Space Center in der belgischen Provinz Luxembourg liegt unmittelbar an der Autobahnfahrt und sozusagen „am Weg“, wenn man bei Maxime Collard hervorragend essen, trinken, schlafen und tagen möchte. Es liefert damit einen zusätzlichen Entscheidungsgrund für La Table de Maxime im kleinen Örtchen Our – der gleichnamige Fluss plätschert munter an der Restaurant-Terrasse vorbei. Im Euro Space Center sind unzählige Möglichkeiten für spacige Temabuildinngs, Gruppenführungen und Events gegeben. www.eurospacecenter.be Vor vier Jahren kam Maxime Collard als 25jähriger zurück in seine Heimat, nachdem er fünf Jahre im berühmten „Karmelite“ in Brügge gekocht hatte. Mit acht Jahren hatte sich der sympathischzurückhaltende Maxime bereits fürs Kochen interessiert und jetzt gehört er zur wallonischen Elite-Vereinigung „Generation W“ und hat einen Michelin-Stern. Außen Dorfromantik und Backstein, innen urbaner Chic mit schwarzem Granit und zeitgenössischem Design – so präsentiert sich sein Restaurant in der Ortsmitte. In der warmen Jahreszeit ist die

rückwärtige Terrasse der Platz schlechthin für Landidyll-Fans, die Schafe grasen in Griffweite und die Our wispert fast am Tellerrand vorbei. Sechs schöne Zimmer zum Übernachten hat Maxime im Haupthaus, wo die Mutter das Regiment führt. Bemerkenswert sind zwei weitere Investitionen, die das Kern-Angebot ergänzen: Die Fabrique du Mahon steht 300 Meter entfernt in Waldrandlage auf Stelzen und ist ein architektonisch ausgesprochen reizvolles PassivenergieHaus. Stolze 165 qm hat dort die Suite mit zwei Schlafzimmern und Terrasse und drei weitere, separate Zimmer befinden sich im gleichen Haus. Alles ist im modernen Loft-Stil gehalten, edel, reduziert und mit hohem Anspruch an das Design. Maxime catert das Objekt vom Haupthaus und damit ist es ein diskreter Ort, an dem man nichts vermisst, wenn man sich mit fünf Managern für ein mehrtägiges Strategie-Retreat wirklich einmal heraus nehmen will. Eine

weitere Dependance ist Les Jardins de Maxim, ein kleines Anwesen im Farmhausstil mit einem idyllischen Nutzgarten. Hier gibt es vier weitere ganz neue Zimmer, einen Tagungsraum, eine Riesenterrasse, einen Living Room mit Kamin und Besprechungstisch/Essplatz. Alles ist im gehobenen Landhausstil gestaltet und die Küche würde sicher auch einem Großverdiener gefallen. Wer das ganze Ensemble buchen will, der bringt ohne Probleme eine 15köpfige Gruppe in drei recht nah beieinanderliegenden Gebäuden unter – und hat tolle Küche und die reizvolle Landschaft der Ardennen als nicht zu unterschätzende Beigabe. In absehbarer Zeit soll noch eine Brasserie hinzu kommen. www.latabledemaxime.be Fotos: Copyright La Grappe d´Or


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La Grappe d`Or, Torgny

Rustikale Idylle und ein

Hauch

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I

von

Provence

m fast südländisch inspirierten wallonischen Vorzeigestädtchen Torgny, bei Arlon und schon recht nah dran an Luxemburg, residiert Clément Petitjean, ein weiteres Mitglied der Generation W, der seine Tellergerichte als eine kulinarische „Reise“ interpretiert. In der romantischen Ortsmitte des Touristenmagneten liegt sein La Grappe d`Or, die „Goldene Traube“, sowie die Dependance l‘Empreinte du Temps (in etwa: „Spur der Zeit“) und die Boutique Vin en Vie. Das Empreinte du Temps ist ein zusätzliches Restaurant mit sieben Zimmern und drei Suiten zum Übernachten. Nur über dem La Grappe d`Or indes funkelt der Michelstern. Dort gibt es weitere zehn Hotelzimmer und – comme il faut!: Riesige alte Bartschlüssel öffnen die Türen zu den schönen Zimmern mit modernen Bädern. Gesamtkapazität: 20 Zimmer.

Küche von heute in einer Umgebung von gestern – so beschreibt Petitjean, der unter anderem am Institut Paul Bocuse in Lyon trainiert wurde, zutreffend sein Angebot. Denn extrem urig, mit ausgetretenen Steinböden, alten Trögen, Kaminen, viel Leder und alten Balken präsentiert sich der traditionelle Teil des Restaurants mit der kleinen Rezeption. Sehenswert sind sogar die Toilettenanlagen mit offenem BruchsteinMauerwerk. Fließend ist der Übergang gestaltet vom rustikalen Teil in ein helles, modernes Wintergarten-Restaurant mit Terrasse, die an einen provenzalisch anmutenden Garten mit dekorativen Trockenmauern angrenzt. Einmal mehr – wie so oft in den Kleinodien der Wallonie – ist es auch hier gelungen, die Gemütlichkeit eines alten Farmhauses gekonnt mit zeitgenössischer Eleganz zu kombinieren. Zwei Räume sind geeignet für separate Bankette oder Meetings. Die Pflege des exzellent bestückten Weinkellers ist Petitjeans heimliche Passion und: Brot backen! Daher hat er Mitnahmepakete für Tagungsgäste geschnürt, die raffinierte Brotsorten als elementare Form einer kulinarischen Erinnerung mit nach Hause nehmen möchten. www.lagrappedor.com

Fotos: Copyright La Grappe d´Or


kurz vor, die neben ihrem GourmetRestaurant keine Hotelzimmer anbieten.

Pauly

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wallonischen Meisterköche

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Hier stellen wir Ihnen die

Arabelle

Restaurant Le Coq aux Champs in Soheil-Tinlot (Provinz Lüttich) Christophe Pauly zaubert kreative, moderne Sterneküche in den Ausläufern der Ardennen. Und übernachten kann man hier auch. „Mir gefällt die Idee des Austauschs in der Gruppe Gleichgesinnter. Das bringt eine Evolution für jeden Einzelnen. Die Gruppe wird aber nicht nur den Einzelnen weiterbringen, sondern ganze Netzwerke und die Wallonie insgesamt!“

Meirlaen Arabelle Meirlaen „Cuisine Intuitive“ (Provinz Lüttich)

Arabelle Meirlaen ist die Botschafterin im Großraum Lüttich. Hier im hügeligen Land bei Huy und unweit von Schloss Modave betreibt die Köchin des Jahres 2008 und einzige Frau Belgiens mit einem Michelin-Stern ihr Restaurant. 18 GaultMillau-Punkte bekam sie für Ihre ganz besondere Philosophie einer intuitiven, femininen Küche. www.arabelle.be

www.lecoqauxchamps.be

Restaurant L’Eveil des Sens in Montigny-le-Tilleul (Provinz Hainaut) In einem alten Bauernhaus unweit von Charleroi hat sich der gebürtige Marokkaner Zioui ebenfalls einen Stern erarbeitet. „Überall im Ausland treffen sich die großen Köche regelmäßig. Nun sind wir endlich auch in der Wallonie zu einem Organisationsrahmen gekommen. Die meisten von uns sind bereits Freunde. Die zwischenmenschliche Harmonie wird ein guter Katalysator für Weiterentwicklung auf allen Ebenen sein!“.

Auch an diesem lauschigen Cottage mit Wintergarten kam der Guide Michelin nicht mit einer Auszeichnung vorbei. „Immer wenn ich im Ausland unterwegs bin, sehe ich wie verschwommen das gastronomische Bild der Wallonie ist. Generation W wird uns alle voran bringen!“.

Seit 1981 bewirtschaften die Brüder Thomaes mit ununterbrochenem Erfolg und insgesamt 12 Köchen das kleine Château. Der erste Stern kam 1987, der zweite 2002. Jean Baptiste ist der klassische Koch, Bruder Christophe hat sich als Quereinsteiger auf den Pâtisserie-Bereich spezialisiert und 2009 vom Gault Millau die Auszeichnung für die beste Dessertkarte Belgiens errungen.

www.restaurantleveildessens.be

www.eau-vive.be

www.mylord.be

Pierre

Die Brüder

Zioui

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Laury

Résimont

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Restaurant L’Eau Vive in Arbre (Provinz Namur)

Chateau du Mylord, Provinz Hainaut:

Thomaes

Foto: Natalie Glatter - www.wandermagazin.de

Christophe

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