Ausgabe 1/2005 · 2 . Jahrgang
I n f o r m a t i o n e n r u n d u m d i e G e s u n d h e i t e x k l u s i v f ü r u n s e r e Pa t i e n t e n
Medicus Das Gesundheits-Journal Liebe Patientin, lieber Patient, das medizinische Wissen verdoppelt sich alle vier (4!) Jahre – so stand es am 15.11.2004 im Nordbayerischen Kurier! Nehmen Sie noch das Internet hinzu, verdoppelt sich das medizinische Wissen wahrscheinlich alle drei Jahre oder noch schneller. Kein Arzt kann alleine mit diesem Fortschritt mithalten, selbst wenn er jedes Wochenende eine Fortbildung besuchen würde. Deshalb geht der Trend zur Spezialisierung. Angefangen vom Facharzt, der sich auf seinem Gebiet gut auskennt (HNO, Gynäkologie, Hautarzt, Orthopädie, etc.) kommt es auch innerhalb der Fachärzteschaft zu weiteren Spezialisierungen. So macht eine Praxis Orthopädie – Chirurgie sehr viel Sinn, oder auch eine Spezialisierung innerhalb einer dermatologischen Praxis auf chirurgische und konservative Behandlung sowie Lasermedizin. Selbst Zahnärzte bilden sich intern auf den einzelnen Teilgebieten wie Wurzelkanalbehandlungen, Implantologie, Zahnersatz, Kinder- und Alterszahnheilkunde weiter. Aufgrund des ständigen Fortschrittes hat sich der Verein für Integrative Medizin e. V. mit Ärzten und medizinischen Fachkräften aus verschiedenen Bereichen zusammengetan. Unser Ziel ist es, durch Zusammenarbeit die ärztliche Betreuung für den Patienten möglichst effizient zu gestalten. Im Fokus stehen nicht nur einzelne Körperregionen, sondern immer der Mensch als Ganzes.
Ihr Dr. Thomas Greßmann
Gelenkbeschwerden Von der Fehlbelastung bis zum Gelenkverschleiß Gelenkbeschwerden haben viele Ursachen. Oft sind diese nicht auf einen Unfall zurückzuführen, sondern entwickeln sich langsam. Schleichend kommt es zu einer Zunahme der Schmerzen, unterbrochen von Phasen einer scheinbaren, aber leider meist vorübergehenden Besserung oder sogar Schmerzfreiheit. Auch kleine Unfälle, welche nicht einmal das später schmerzhafte Gelenk selbst betreffen müssen, einseitige Belastungen im Beruf oder auch in der Freizeit können den natürlichen Bewegungsablauf im Körper nachhaltig stören und zu einer chronischen Überbelastung in einem oder mehreren Gelenken führen. Kleinste Verletzungen im Gelenkinnenraum, z. B. des Gelenkknorpels oder der Menisken können der Anfang der Entwicklung eines fortgeschrittenen Gelenkverschleißes sein. Eine frühzeitige, konsequente, diagnostische Abklärung und Therapie der Gelenkbeschwerden kann Spätschäden verhindern oder zumindest deren Entstehung deutlich verlangsamen. Die Wiederherstellung der natürlichen Verhältnisse in einem Gelenk oder das Erreichen von möglichst geringen Restbeschwerden ist heute das Ziel der Therapie. Nichtoperative, konservative Therapie – operative Therapie
Das ist kein Gegensatz, eher sollte nach dem Grundsatz gehandelt werden: Solange konservativ wie möglich, so früh operativ wie nötig!
Vor allem eine krankengymnastische Übungsbehandlung in Kombination mit z. B. Kälte- oder Wärmeanwendungen, Schonung und dem anschließenden gezielten Belastungsaufbau helfen die Funktion eines Gelenks zu verbessern. Die Änderung von Arbeitsabläufen, der Wechsel von Sportarten oder, vor allem bei Gelenkbeschwerden der Beine, eine abgestimmte Schuh- und Einlagenversorgung tragen entscheidend zum Erfolg der Therapie bei. Durch die operative Wiederherstellung oder Verbesserung der Funktion eines Gelenks werden oft erst die Voraussetzungen geschaffen o.g. Therapien erfolgreich einsetzen zu können. Diese werden heute überwiegend athroskopisch, d.h. durch eine Gelenkspiegelung durchgeführt. Das Spektrum reicht von der einfachen Teilentfernung eines Meniskus oder der Glättung eines aufgefaserten Gelenkknorpels bis hin zu einer Bandersatzoperation. Bei einem fortgeschrittenen Gelenkverschleiß hilft jedoch nur noch die Implantation eines künstlichen Gelenks. Dr. Gert Kamjunke, Orthopäde, Waldsassen