Medicus Ausgabe 3/2005

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Ausgabe 4/2005 · 2 . Jahrgang

I n f o r m a t i o n e n r u n d u m d i e G e s u n d h e i t e x k l u s i v f ü r u n s e r e Pa t i e n t e n

Medicus Das Gesundheits-Journal Liebe Patientin, lieber Patient, dieses Grußwort an Sie entsteht am Abend der Bundestagswahl. Rot – Schwarz – eine Ampelkoalition oder die große Koalition – eigentlich ist es egal, wie die neue Regierung aussieht. Jede Regierung muss an die Eigenverantwortlichkeit der Bürger appellieren, mehr für die eigene Gesundheit zu tun. Jeder Bürger wird selbst mehr Geld für seine Gesundheit ausgeben müssen, wird sich selbst Gedanken machen müssen, wie er sich fit hält und wie er – auch gerade bei der jetzigen Situation am Arbeitsmarkt – möglichst wenig krank wird. Im alten China und Japan wurden vor Jahrtausenden die Ärzte dafür bezahlt, wenn ihre Patienten gesund blieben. Wurde der Patient eines jeweiligen Arztes krank, wurde er nicht mehr bezahlt, wurde er schwer krank, musste er sogar mit seinem Tod rechnen (der Arzt, wohl gemerkt!). Als Fürst Bismarck im vorletzten Jahrhundert das Rentensystem eingeführt hatte, gingen die Menschen mit 14 Jahren zur Arbeit, arbeiteten 12 Stunden am Tag, 6 Tage die Woche (auch meine Großeltern) und gingen am Sonntag in den Wald um Holz zu sammeln. Es blieb keine Zeit für Fernsehschauen (gab es nicht), für Bier oder um faul auf der Couch zu liegen. Die Fleischstücke auf dem Teller waren entsprechend klein, das Essen karg, die Gesundheit erheblich besser als heute. Ca. 140 Jahre später gehen manche Menschen erst mit 20 oder 30 den Weg ins Berufsleben. Wir haben viele Frührentner ab dem 35. Lebensjahr.

Fortsetzung siehe Seite 2

Zahnimplantate – kleine künstliche Zahnwurzeln für jedermann? Als Per Ingvar Branemark 1955 eine Studie zur Blutdurchflussgeschwindigkeit im Oberkiefer bei Hunden durchführte, und dabei Titanröhrchen verwendete, entdeckte er, dass diese Titanröhrchen mit dem Kieferknochen verwachsen waren. Die Idee für Zahnimplantate war geboren. Implantate werden seit 1965 beim Menschen eingesetzt. In der Zwischenzeit sind ca. 15 Millionen Zahnimplantate in menschliche Kiefer eingewachsen. Die Kronen darauf lassen sich meist von natürlichen Zähnen nicht unterscheiden.

Es kann jeder Mensch Implantate bekommen, egal in welchem Lebensalter. Bei Kindern werden Implantate für die Kieferorthopädie eingesetzt. Bleibende Zähne sollten erst nach abgeschlossenem Wachstum durch Implantate ersetzt werden (ab einem Alter von 16 bis 17 Jahren). Auch bei einem 80- oder 90-Jährigen können Implantate jederzeit problemlos eingesetzt werden, wenn der Patient dies wünscht und entsprechend fit ist.

Wie sehen Zahnimplantate aus?

Wo helfen Implantate?

Die Implantate bestehen aus Titan. Die Form ist heutzutage eine Schraube, seltener ein glatter Zylinder. Frühere Formen wie Blattimplantate werden kaum noch verwendet.

Implantate können einen einzelnen Zahn ersetzen (Einzelzahnimplantat), Implantate können mehrere nebeneinander fehlende Zähne ersetzen und kleine Brücken auf sich verankern. Implantate können dazu dienen, Vollprothesen wieder einen festen Halt zu geben. Wenn es denn sein muss, können so viele Implantate gesetzt werden, dass der Patient wieder feste Zähne auf Implantaten hat.

Aus welchem Material bestehen Implantate?

Das meist verwendete Material ist reines Titan (99,4 % Titan). Das Geheimnis aber ist die Oberfläche. Moderne Oberflächen sind so konstruiert, dass die Knochenzellen eines jeden Menschen auf diese Implantatoberfläche darauf wachsen und sich fest an ihm verankern, so wie heißes Wachs sich unlösbar auf einem Wollpullover verhaftet. Keramikimplantate spielen noch keine Rolle, hier ist noch viel Forschungsbedarf notwendig.

Kann jeder Implantate bekommen?

Fortsetzung siehe Seite 2


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