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Unterrichtsmaterial Bulbs4Kids Dieses Dokument wurde für Dozenten erstellt, die an der Bulbs4Kids-Kampagne teilnehmen. Die darin enthaltenen Informationen sind als Unterstützung für den Unterricht gedacht und enthalten Wissenswertes über Blumenzwiebeln.
Blumenzwiebel-Arbeitsheft Im Bulbs4Kids-Paket sind Arbeitshefte enthalten, die für den Unterricht zu verwenden sind. Jeder Schüler erhält ein eigenes Heft, um damit mehr über Blumenzwiebeln zu lernen. Darin stehen Geschichten über Blumenzwiebeln zu den verschiedenen Jahreszeiten und Informationen über die Geschichte der Blumenzwiebeln. Im Heft finden die Schüler auch Bastel- und Foto-Aufgaben, die individuell oder zusammen mit der Klasse bearbeitet werden können.
Einleitung Bei Blumenzwiebeln denkt man natürlich gleich an die herrlichen, farbenprächtigen Tulpenfelder im ‚Bollenstreek‘ (Blumenzwiebel-Anbaugebiet zwischen Leiden und Haarlem). Aber wusstest du, dass neben Tulpen noch viele weitere schöne Blumen aus Zwiebeln wachsen? Und dass Blumenfelder nicht nur im ‚Bollenstreek‘ zu finden sind, sondern auch im nördlichen Teil der Provinz Noord-Holland? Tauche ein in die Welt der Blumenzwiebeln! Viel Spaß!
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Blumenzwiebeln sind ein weltberühmtes Produkt Was meinst du, weiß jemand aus einem anderen Land über die Niederlande? Viel wird es nicht sein, aber drei Dinge kann sicher jeder nennen: Windmühlen, Holzschuhe und Blumenzwiebeln! Eigentlich eigenartig, denn es entspricht nicht der Wirklichkeit. Sehr viele Windmühlen sind im Laufe der Jahre verschwunden. Viele sind davon also nicht mehr übrig. Und Holzschuhe? Wer läuft denn noch mit Holzschuhen herum? Fast niemand, oder? Nur die Blumenzwiebeln, die gehören wirklich zu unserem Land. Schon seit vielen Jahren. Man sieht sie überall, das ganze Jahr über. Im Winter stehen sie drinnen, auf der Fensterbank. Das restliche Jahr über blühen sie draußen in Gärten und Parks, einfach so in der Erde oder in großen Blumentöpfen. Und dann gibt es noch die Blumenzwiebel-Felder. Tausende und Abertausende blühende Zwiebeln kann man dort bestaunen. Viele Menschen verdienen ihr Brot mit dem Blumenzwiebel-Handel. Sie werden in die ganze Welt verkauft. Es ist sicher nicht übertrieben zu behaupten, dass niederländische Blumenzwiebeln ein weltberühmtes Produkt sind!
Blumenzwiebeln oder Knollen?
Die meisten wissen nicht, dass es neben Blumenzwiebeln auch Knollen und Wurzelstöcke gibt. Sie bezeichnen alles als‚ Blumenzwiebeln. Eigentlich ist das gar nicht so verwunderlich, denn sie werden häufig zur selben Zeit gepflanzt. Sie werden alle trocken in einer Tüte oder einem Kistchen verkauft. Blumenzwiebeln und Knollen ähneln einander sogar. Alle Blumenzwiebeln und Knollen sind mit Reservenährstoff gefüllt, damit sie wachsen und blühen können, wenn sie in die Erde gepflanzt werden. Ein Wurzelstock sieht dagegen ganz anders aus, dies ist ein unter der Erde, zumeist horizontal verlaufender, aufgeblähter Stängel. Das Enden des Wurzelstocks biegt sich häufig wieder nach oben und bildet so eine neue Pflanze.
Frühjahrsblüher
Die meisten Blumenzwiebeln, wie Tulpen, Narzissen und Krokusse blühen im Frühjahr. Kurz nach dem Winter sind die Pflanzen im Garten noch kein besonders schöner Anblick. Sie brauchen noch Zeit, um in Gang zu kommen. Ganz vorsichtig spitzt hier und da ein grüner Punkt aus der Erde.
Tulpe = Blumenzwiebeln
Dahlie = Knolle
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Sauerklee = Wurzelstock
Bei Blumenzwiebeln läuft das ganz anders. Die sind wirklich früh dran. Es scheint fast wie Zauberei. Du siehst sie geradezu wachsen, und ehe man es sich versieht, öffnen sich schon die Knospen. Dann ist der Garten eine wahre Farbenpracht, und das ist nach der tristen Winterzeit ein herrlicher Anblick. Jetzt verstehst du auch, wie das möglich ist. Die gesamten Nährstoffe, die die Blume zum Wachsen benötigt, befanden sich bereits in der Zwiebel. Darüber hinaus brauchen Blumenzwiebeln nur wenig. Deshalb haben sie einen großen Vorsprung vor anderen Pflanzen im Garten. Von allen Blumenzwiebeln stammt fast keine wirklich aus unserem Land. Wir sagen auch, sie sind hier nicht ‚heimisch‘. Ursprünglich stammen fast alle Blumenzwiebeln aus den Gebieten um das Kaspische Meer, das Schwarze Meer und das Mittelmeer. Die Sommer in diesen fernen Ländern sind heiß und trocken. Die Winter sind dagegen streng. Und genau diese Winterkälte brauchen viele Blumenzwiebeln gerade. Genauer gesagt, je kälter der Winter, umso schneller beginnen die Blumenzwiebeln zu blühen. Deshalb pflanzen wir sie im Herbst. Der Boden ist dann noch nicht kalt und gefroren, deshalb können die Wurzeln bereits zu Wachsen beginnen. Ganz langsam kommt Bewegung in die Blumenzwiebeln. Dann wird es Winter. Das Wachsen stoppt. Die Ruhezeit hat begonnen. Im kalten Boden warten die Blumenzwiebeln auf wärmeres Wetter. Dann, plötzlich ist es soweit und die ersten grünen Spitzen erscheinen über der Erde. In der warmen Frühlingssonne bilden die Blumenzwiebeln dann bald Stängel, Blätter und Blüten.
Sommerblüher
Wusstest du, dass es Blumenzwiebeln gibt, die im Sommer blühen? Auch die im Sommer blühenden Blumenzwiebeln, wie Gladiolen, Lilien, Dahlien und Begonien pflanzen wir im Freien. Aber nicht im Herbst! Sie sind nämlich nicht beständig gegen die Winterkälte, denn sie stammen ursprünglich aus Ländern mit tropischem Klima. Wenn wir sie dennoch im Herbst pflanzen würden, kämen sie nicht zum Blühen. Sie würden durch den Frost erfrieren. Deshalb werden die Sommerblüher erst im Frühjahr gepflanzt. In dieser Zeit kann man sie auch kaufen. Viele dieser Sommerblüher sind nicht so bekannt. Es stehen im Sommer auch so viele andere Pflanzen im Garten! Die Pflanzen, die aus Blumenzwiebeln wachsen, fallen deshalb gar nicht so auf. Viele wissen nicht einmal, dass es sich dabei um Blumenzwiebeln handelt!
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Geschichte Tulpen aus der Türkei
Die bekannteste Blumenzwiebel ist die Tulpe. Das Wort Tulpe stammt von Tulipa. Das ist lateinisch und bedeutet ‚die Blume, die einem Turban ähnelt‘. Ein eigenartiger Name? Nicht wenn man weiß, dass Tulpen schon im Mittelalter in der Türkei gezüchtet und gehandelt wurden. Und dort trugen die Männer damals einen Turban (niederländisch: tulband). Daher der Name! Und was nun so interessant ist: unsere Tulpen stammen von denen aus der Türkei ab. Um 1550 war die Türkei ein mächtiges Land. In dieser Zeit lebte dort der reiche Sultan Suleiman. Seine Palastgärten waren voll mit den schönsten Tulpen. Er war schließlich reich, und reiche Leute haben Geld für luxuriöse Dinge übrig. Und dazu gehörten auch Tulpen, denn sie hatten einen hohen Stellenwert. Man kann es sich kaum vorstellen, aber ein Menschenleben war damals weniger wert als eine einzelne Tulpe!
Ein wertvolles Geschenk!
Der Sultan ging deshalb sehr sparsam mit seinen Tulpen um. Nur sehr berühmten Gästen schenkte er ab und zu ein paar Blumenzwiebeln. So ein berühmter Gast war beispielsweise Herr de Busbecq, ein Edelmann aus Flandern, der als Gesandter in die Türkei beordert wurde. De Busbecq schenkte die Tulpenzwiebeln wiederum einem Freund namens Carolus Clusius. Dieser Clusius pflegte den Kräutergarten des österreichischen Kaisers. Dort, in diesen Gärten, erhielten die Tulpen einen Ehrenplatz.
Blumenzwiebel-Handel
Später kam Carolus Clusius in die Niederlande. Er wurde Professor an der Universität von Leiden und gleichzeitig Leiter des Kräutergartens der Universität. Die Tulpen brachte er natürlich mit. Er führte alle möglichen Versuche damit durch. Aber, so schön und selten sie auch waren, verkauft hat er sie nicht. In einer Nacht jedoch geschah es! Einige seiner schönsten Tulpenzwiebeln wurden aus dem Garten gestohlen. Mit diesen gestohlenen Zwiebeln aus der Türkei begann der Blumenzwiebel-Handel in den Niederlanden!
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Der Windhandel in Tulpenzwiebeln
Anfänglich konnten nur sehr reiche Menschen Tulpen kaufen. Es galt deshalb auch als besonders edel, Tulpen im Garten zu haben. Vor allem geflammte und gestreifte Sorten waren in Mode. Und was geschah? Die Preise schossen in die Höhe! Viele Leute erkannten ihre Chance, schnell sehr viel Geld damit zu verdienen. Sie gingen hohe Risiken ein und gaben nicht selten ihren gesamten Besitz für eine einzige Zwiebel her. Oder besser gesagt, für ein Stück Papier. Darauf stand, dass man der neue Eigentümer einer Tulpenzwiebel war. Die Zwiebel selbst bekam man gar nicht zu sehen. Die war noch in der Erde. Und manchmal existierte die Zwiebel nicht einmal. Es ging darum, das Papier anschließend wieder zu verkaufen. Selbstverständlich mit viel Gewinn! Es wurden unglaublich hohe Preise bezahlt. Ein Betrag von beispielsweise € 1.800 für eine Zwiebel war nichts Ungewöhnliches. Für besonders seltene Zwiebeln wurden bis zu € 6.000 gefordert! Dieser kuriose Handel wird heute als ‚Tulpenwindhandel‘ bezeichnet.
Teuer und apart
Der Windhandel in Tulpenzwiebeln dauerte nicht lang: von 1634 bis 1637. Dann griff die Regierung ein und beendete das Ganze. Manche waren in den paar Jahren unglaublich reich geworden. Andere hatten weniger Glück und verloren ihren gesamten Besitz. Es waren verrückte Zeiten, aber die Nachfrage nach Blumenzwiebeln war enorm gestiegen. Auch im Ausland, und das hat sich bis heute nicht geändert. Es dauerte viele Jahre, ehe die Blumenzwiebeln in mehr Gärten erschienen. Sie blieben teuer. Erst vor ungefähr hundert Jahren veränderte sich dies. Aber auch danach blieben Blumenzwiebeln noch lange Zeit etwas ganz Besonderes. Derzeit ist das ganz anders. Blumenzwiebeln sind nicht mehr teuer und auch nichts Besonderes mehr. Sie sind außerdem überall zu kaufen. Und deshalb sieht man sie jetzt auch in fast jedem Garten.
Lilien erobern die Welt
Sehr lange Zeit waren Tulpen, Narzissen und Hyazinthen die wichtigsten Blumenzwiebeln, und viele denken, dass dies nach wie vor so ist. Aber es hat sich im Laufe der Zeit viel verändert. Die Tulpe steht zwar nach wie vor an erster Stelle. Auf nahezu der Hälfte aller Blumenzwiebelfelder wachsen Tulpen. An zweiter Stelle stehen jedoch die Lilien, dann kommen die Narzissen, Hyazinthen und die Gladiolen.
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Wachstum und Blüte Wo werden Blumenzwiebeln eigentlich gezüchtet?
Die Blumenzwiebel-Züchter haben vor langer Zeit entdeckt, dass der Boden hinter den Dünen optimal geeignet ist. Blumenzwiebeln hassen nämlich zu viel Wasser, und davon bleiben sie in den so genannten Geest-Gebieten gleich hinter den Dünen verschont. Das Regenwasser kann hier problemlos hindurch sickern, und das Grundwasser befindet sich tief in der Erde. Blumenzwiebeln lieben außerdem Kalk im Boden. Auch daran mangelt es in den Geest-Gebieten nicht. So nahe am Meer ist der Boden mit viel Muschelsand durchsetzt. Sehr lange Zeit haben die Züchter gedacht, dass man nur in diesen Geest-Gebieten Blumenzwiebeln züchten kann. Das gilt auf jeden Fall für Narzissen und Hyazinthen. Später machten sie jedoch eine entscheidende Entdeckung: Tulpen, Lilien und Gladiolen entwickeln sich auch in leichtem Lehmboden hervorragend. Deshalb findet man mittlerweile auch in zahlreichen anderen Teilen unseres Landes Blumenzwiebelfelder.
Das Züchten von Blumenzwiebeln
Wenn die Blumenzwiebelfelder blühen, kommen die Menschen von überall her, um sie zu bewundern. Für die Züchter selbst sind die Blumen gar nicht so wichtig. Sie wollen nur schöne, dicke Blumenzwiebeln züchten. Nur darum geht es. Je dicker die Blumenzwiebel, umso höher der Ertrag. Kein Wunder, dass der Züchter alles dafür tut, damit sich seine Blumenzwiebeln wohl fühlen. Das beginnt bereits mit der Vorbereitung des Bodens. Das Grundwasser in den Geest-Gebieten befindet sich in großer Tiefe. Deshalb kann tief gepflügt werden. So erhalten die Blumenzwiebeln stets frische Erde. Aber damit ist es noch nicht getan. Man muss beispielsweise auch düngen, denn besonders nährstoffreich ist der Boden hinter den Dünen nicht. Deshalb wird er mit Dünger oder Kompost durchmischt. Das brauchen die Blumenzwiebeln, um schön groß und dick zu werden. Pflügen und Düngen sind also wichtig. Erst wenn das erledigt ist, kommen die Blumenzwiebeln in die Erde. Das geschieht im Oktober. Die Züchter verwenden dafür Maschinen. Anschließend werden die Felder mit Stroh oder Schilf abgedeckt. Damit schützt man die Zwiebeln gegen allzu strengen Frost. Und außerdem kann der Sand nicht so leicht wegwehen.
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Es wird Frühling!
Gegen Ende des Winters wird die Strohschicht entfernt. Dann sieht man die ersten Blätter der Pflanze aus dem Boden spitzen. Ganz langsam wird es wieder etwas wärmer, und dann geht es plötzlich schnell. Sobald die Zwiebeln blühen, werden die Blüten abgeschnitten (geköpft). Neben den Feldern liegen dann ganze Berge von Blütenblättern. Vielleicht findest du es schade um die herrlichen Blumen. Aber dem Züchter bleibt keine andere Wahl. Wenn er die Blüten an der Pflanze lässt, brauchen diese die gesamte Nahrung auf. Und dann bleiben die Zwiebeln klein, und kleine Zwiebeln kann er nicht verkaufen.
Die Ernte
Nach dem Köpfen der Blüten stehen nur noch die Stängel und Blätter auf dem Feld. In ihnen entsteht neue Nahrung für die Zwiebel. Sobald die Pflanzen gelb geworden sind, haben die Blumenzwiebeln genug Nahrung aufgenommen. Zwischen Mitte Juni und Anfang August werden sie aus dem Boden geholt, das nennen wir ‚Roden‘. Nach dem Roden werden die Zwiebeln getrocknet und gereinigt. Außerdem werden die jungen Zwiebelchen von den dicken Zwiebeln gelöst. Das Reinigen bezeichnen wir als ‚Pellen‘. Die großen, dicken Zwiebeln werden verkauft. Die kleinen kommen im Herbst wieder in die Erde.
Neue Farben und Formen
Tulpen gibt es in allen möglichen Farben und Formen. Und noch immer kommen neue dazu. Jede neue Tulpensorte bekommt einen eigenen Namen. Das kann ein Fantasiename sein, aber Tulpen werden auch nach berühmten Sängern, Prinzessinnen und anderen bekannten Personen benannt. Zuerst wird gefragt, welcher Züchter eine neue Zwiebelblume hat, und ob er diese nach einer bekannten Person nennen möchte. Das kann ihm zusätzliches Geld bringen, da eine große Nachfrage nach dieser neuen Tulpensorte entsteht, wenn viel darüber geschrieben oder sogar im Fernsehen berichtet wird. Die neue Tulpe hat zuerst noch eine Nummer und wird dann beim KAVB (Königlicher allgemeiner Verein für Blumenzwiebelkultur) reserviert. Dort prüft man, ob der Name noch ‚frei‘ ist. Danach wird ein echter ‚Taufschein‘ erstellt, der bei der ‚Taufe‘ vom Züchter und von der Person unterzeichnet wird, nach der die Tulpe benannt wird. Die vielversprechende Blume wird mit etwas Wasser, Champagner oder einer anderen Flüssigkeit begossen und führt danach ein hoffentlich langes Leben.
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Wie bekommt man eine neue Tulpenart?
Stelle dir eine hohe, gelbe Tulpe vor. Jeder findet die Farbe und die Form herrlich. Aber schade, dass der Stängel nicht ganz so stabil ist. Und eigentlich sollte sie früher blühen. Nun gibt es aber auch eine niedrige, weiße Tulpe. Die Form ist nicht ganz so ansprechend, aber sie blüht früh. Deshalb beginnt der Züchter die beiden Tulpen zu kreuzen. Etwas Blütenstaub von der einen Blume auf den Stempel der anderen Sorte anbringen.
Tulpen kreuzen
Daraus entnimmt er dann Samen und aus den Samen züchtet er Zwiebeln. Nach ungefähr fünf Jahren beginnen die Zwiebeln zu blühen. Dann besteht die Chance, dass der Züchter das bekommt, was er wollte: eine Tulpe mit den guten Eigenschaften der gelben und der weißen Variante. In diesem Fall eine früh blühende Tulpe, etwas niedriger gewachsen und mit schön geformter Blüte. Du siehst schon, das geht nicht ganz so schnell. Der Züchter muss ein erstklassiger Fachmann mit viel Geduld sein. Andernfalls kann das nicht gelingen.
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Blumenzwiebeln unterwegs Und wo kommen die Blumenzwiebeln nun hin?
Sehr viele werden ins Ausland verkauft, entweder direkt oder über ein inländisches Unternehmen, das sie exportiert. Aber es werden auch viele Blumenzwiebeln bei der Blumenauktion verkauft. Vor allem die Länder, in denen es nicht allzu warm ist, kaufen viele Blumenzwiebeln von uns. Damit verdient unser Land viel Geld. Die Regierung ist deshalb auch sehr erfreut über die Blumenzwiebelzucht. Viele Blumenzwiebeln werden an Gartenfreunde verkauft. Die kaufen sie in einem Geschäft oder im Gartencenter. Viele bestellen ihre Blumenzwiebeln auch online.
Blumenzucht
Es werden auch viele Blumenzwiebeln an Blumenzüchter verkauft. Das sind Leute, die Zwiebeln kaufen, um sie zum Blühen zu bringen. Ihnen geht es nicht um die Blumenzwiebeln, sondern um die Blumen. Die meisten Blumenzwiebeln blühen im Frühjahr. Aber wie verhält es sich dann eigentlich mit den Tulpen, die man bereits zu Weihnachten in den Geschäften sieht? Das ist die Arbeit der Blumenzüchter, die Temperatur und Feuchtigkeit regulieren. Dadurch blühen die Zwiebeln früher als im Garten. Ein Teil der Zwiebeln wird direkt ins Treibhaus gepflanzt. Ein anderer wird in Kistchen gepflanzt und in einen Kühlraum gestellt. Die Zwiebeln benötigen zunächst ein wenig Kälte. Sobald sie genügend Kälte verspürt haben, werden sie in ein warmes Treibhaus gepflanzt und entwickeln dort schnell Blumen. Und was geschieht mit den Zwiebeln, sobald die Blumen abgeschnitten wurden? Die sind nicht mehr zu verwenden, denn durch das schnelle Wachstum sind sie zu geschwächt. Sie landen auf dem Kompost.
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Blumenzwiebeln auf Reisen
Ein Blumenzüchter kann natürlich nicht alle Blumenzwiebel-Sorten auf seinen Feldern haben. Deshalb kaufen Händler ihre Zwiebeln bei verschiedenen Züchtern. So können sie viele Sorten liefern. Viele Blumenzwiebeln werden in der Regel in großen Kartons und in Kistchen verpackt. Im Geschäft finden wir sie häufig in Netzen oder kleinen Schachteln mit schönen Abbildungen darauf. Dann weiß der Kunde ungefähr, was ihn erwartet. Mit Blumenzwiebeln muss man vorsichtig umgehen. ‚Die Zwiebeln muss man wie rohe Eier behandeln‘, sagen die BlumenzwiebelFachleute. Eine Blumenzwiebel kann man nämlich auch beschädigen. Natürlich dürfen keine kranken Zwiebeln darunter sein. Vor allem Blumenzwiebeln die ins Ausland geliefert werden, werden streng kontrolliert. Sind sie in Ordnung, erhalten sie eine Art Pflanzen-Reisepass. Andernfalls dürfen sie die Grenze nicht überqueren. Auf ihrer Reise dürfen die Blumenzwiebeln natürlich auch nicht verderben. Lastwagen, Flugzeuge und Schiffe bringen sie in die ganze Welt. Diese sind so eingerichtet, dass die Blumenzwiebeln kerngesund bei den Kunden eintreffen.
Entdecke die Welt der Blumenzwiebeln Sie sorgen drinnen wie draußen für Stimmung
Blühende Blumenzwiebeln im Winter. Jeden Herbst werden überall auf der ganzen Welt unzählige Blumenzwiebeln gepflanzt. Nicht nur im Garten, auch auf dem Balkon. Denn wer keinen Garten hat, kann natürlich Blumenkästen verwenden. Aber auch drinnen werden viele Blumenzwiebeln gepflanzt. In Töpfen, Schalen oder Gläsern. So holen wir im Winter ein wenig Frühling ins Haus. Es gibt sogar Sorten, die bereits im Dezember blühen. Weißt du, welche Blumenzwiebeln du dafür benötigst? Hyazinthen und Narzissen zum Beispiel. Hyazinthen gibt es in rosa, weiß und blau. Narzissen sind meistens gelb, weiß und orange. Diese Blumenzwiebeln sind bereits Mitte September in den Geschäften zu kaufen, einzeln oder in schönen Schachteln verpackt.
Hyazinthen im Winter
Du kannst für Hyazinthen einen Topf oder eine Schale verwenden. Am liebsten eine mit einem Loch im Boden. Setze die Hyazinthenzwiebeln dicht neben einander in das Gefäß. Dann klappt es am besten. 1. 2. 3. 4. 5. 6.
Lege ein paar Tonscherben auf den Boden des Topfes. Eine Schicht Kies kannst du auch verwenden. Fülle den Topf zum Teil mit Pflanzenerde. Lege die Zwiebeln auf die Pflanzenerde. Die Oberseite der Blumenzwiebeln muss etwas über den Topfrand hinausragen. Fülle den Topf nun weiter mit Erde. Drücke die Erde ein wenig fest. Die ‚Nasen‘ der Blumenzwiebeln bleiben über der Erde. Gieße die Zwiebeln, bis die Erde gut feucht ist. Es sollte aber auch kein Schlammbad sein. Bewahre den Topf mit den Zwiebeln an einer kühlen, dunklen Stelle auf. Am besten ist eine Temperatur von circa 9 Grad Celsius. Es sollte auf keinen Fall wärmer als 13 Grad Celsius sein. Und natürlich darf es auch nicht frieren. Kontrollieren jede Woche, ob alles in Ordnung ist. Halte die Erde stets feucht. 7. Ist bei euch kein geeigneter Ort zu finden? Kein Problem. Du kannst den Topf mit den Zwiebeln auch draußen eingraben. Stelle sicher, dass sich der obere Rand des Topfes circa 10 Zentimeter unter der Erde befindet. Gießen ist in diesem Fall überflüssig. Es regnet doch oft genug. 8. Nach ungefähr 10 bis 12 Wochen ist es soweit. Dann kannst du den Topf mit den Zwiebeln wieder ins Haus bringen. Stelle sie nicht direkt ins volle Licht am Fenster und halte sie möglichst weit von der Heizung fern. Pflanzen drehen sich zum Licht, und dann wachsen sie schief. Drehe den Topf deshalb jeden Tag um die halbe Achse. 9. Nach ein paar Tagen dürfen die Zwiebeln ins volle Licht. Stelle sicher, dass die Erde feucht bleibt. In ein paar Wochen werden die Zwiebeln blühen. Du kannst Hyazinthen auch ohne Erde zum Blühen bringen. Dazu benötigst du ein spezielles Hyazinthen-Glas. Aber mit einem ganz normalen Marmeladenglas funktioniert es auch. Fülle das Glas mit Wasser und setze die Zwiebel darauf. Stelle sicher, dass das Wasser die Zwiebel gerade berührt. Nach ein paar Tagen siehst du schon die ersten Wurzeln erscheinen. Versorge die Zwiebel wie die Zwiebeln im Topf. Du kannst Hyazinthenzwiebeln auf Wasser natürlich nicht eingraben. Suche eine kühle Stelle im Keller, in der Garage oder in einem Schrank. Eine weitere nette Idee ist, zuerst einen Blumentopf selbst zu bemalen. Vielleicht hat bald jemand Geburtstag, dem du den Topf mit den Blumenzwiebeln schenken möchtest.
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Die Amaryllis ist eine RIESIN!
Amaryllis ist eigentlich gar nicht der richtige Name für diese Riesenzwiebel, sie wird jedoch von jedermann so genannt. Ihr echter Name lautet: ‚Hippeastrum‘ (wird wie hippe-astrum ausgesprochen), und sie stammt aus den tropischen Gebieten Südamerikas. Du kannst sie deshalb nicht im Freien pflanzen, aber drinnen funktioniert das hervorragend. Es gibt sie in verschiedenen Farben: in orange, lachsfarben oder weiß. Aber die rote Amaryllis sieht man am häufigsten. Weißt du, was an der Amaryllis so schön ist? Man kann sie über einen sehr langen Zeitraum pflanzen. Möchtest du, dass die Zwiebel sehr früh blüht? Dann pflanzt du sie einfach bereits im Oktober. Du kannst sie aber auch später pflanzen. Insgesamt 6 Monate lang. Bis Ende April, also! Eigentlich ist eine Blumenzwiebel schon ein kleines Wunder. Nun möchtest du natürlich auch einmal ein großes Wunder erleben, oder? Dazu musst du nur eine Amaryllis pflanzen. Hast du jemals so eine große Blumenzwiebel gesehen? Und sieh dir einmal diese ‚Perücke‘ aus dicken Wurzeln an! Da muss schon eine Riesenblume heraus kommen. Das wird ganz schön schwierig, denkst du? Falsch, ganz falsch! Die Amaryllis ist gerade die einfachste aller Blumenzwiebeln. Möchtest du gerne wissen, wie das geht? Stelle den Topf an eine warme, helle Stelle. Solange du keine Veränderung erkennst, musst du sie nur ganz wenig gießen. Sobald jedoch der Stängel zum Vorschein kommt, gibst du etwas mehr Wasser. Drehe den Topf jeden Tag ein wenig. Dann wächst der Stängel nicht krumm zum Licht. Irgendwann siehst du die Farbe der Blüte durch die Knospen hindurch scheinen. Die ‚Riesin‘ unter den Blumenzwiebeln beginnt zu blühen!
Narzissen auf Wasser
Die Narzisse, die du am einfachsten zum Blühen bringst, ist die ‚Paperwhite‘ (ausgesprochen wie peperweit). Das ist ein englisches Wort und bedeutet ‚so weiß wie Papier‘. Mit diesen Blumenzwiebeln gelingt es immer, und auch noch super schnell. Du brauchst dazu nicht einmal Blumenerde. Paperwhites kamen früher ausschließlich aus Israel und Südfrankreich. Aber jetzt werden sie auch in den Niederlanden gezüchtet. Im Freien kannst du sie nämlich nicht pflanzen. Da würden sie erfrieren. Es sind nämlich echte, Zimmer-Blumenzwiebeln‘. Du kannst sie von Anfang Oktober bis zum Jahresende verwenden. Nach 4 bis 6 Wochen blühen sie und verbreiten einen herrlichen Duft. 1. Fülle eine (Glas-)Schale teilweise mit Kies. 2. Setze die Zwiebeln auf den Kies. Die Oberseite der Zwiebeln sollte gerade noch über die Schale herausragen. 3. Fülle die Schale vorsichtig mit Wasser. Das Wasser darf die Unterseite der Zwiebeln gerade berühren. 4. Fülle die Schale weiter mit Kies. Jetzt stehen die Zwiebeln schön stabil. 5. Stelle die Schale dicht ans Fenster. So kannst du jeden Tag beobachten, was geschieht. 6. Nach einer Woche beginnen die Zwiebeln bereits auszutreiben. Denk daran rechtzeitig Wasser nachzufüllen. 7. Jetzt ist es soweit. Die Blüten öffnen sich. Wie schön sie sind! Und wie herrlich sie duften! 8. Kontrolliere regelmäßig das Wasser, dann hast du ungefähr drei Wochen lang Freude an deinen Narzissen. Sobald die Zwiebeln ausgeblüht sind, kannst du sie wegwerfen. Paperwhites werden kein weiteres Jahr blühen.
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Verschönere deinen Schulhof Blumenzwiebeln in Töpfen
Blumenzwiebeln kannst du problemlos in Blumenkästen oder Töpfen pflanzen. Diese Blumenkästen kannst du selbst aus Holz anfertigen, oder du kannst natürlich ein paar kaufen oder ausleihen. Stelle sicher, dass sich im Boden der Kästen Löcher befinden. Andernfalls kann die Erde zu nass werden, und dann verfaulen deine Blumenzwiebeln. Außerdem brauchst du ein paar Tonscherben (oder Kies) und Blumenerde. Auf den Boden des Kastens legst du eine Schicht Tonscherben oder Kies. Darüber kommt eine Schicht Blumenerde. Beginne zunächst mit den Zwiebeln, die am spätesten blühen, wie zum Beispiel Tulpen. Decke diese Zwiebeln mit einer weiteren Schicht Blumenerde ab. Nun kommen die Blumenzwiebeln, die etwas früher blühen als die Tulpen, wie die Narzissen oder Hyazinthen. Decke auch diese Blumenzwiebeln wieder mit einer Schicht Blumenerde ab. Als letzte Schicht kommen die Blumenzwiebeln, die als erste blühen, wie Traubenhyazinthen (Muscari) oder Krokusse. So bekommst du verschiedene Schichten von Blumenzwiebeln, die nach einander zu blühen beginnen. Weißt du, wie man diese Vorgehensweise auch bezeichnet? ‚Lasagne‘-Bepflanzung. Mit dieser Art der Bepflanzung hast du sehr lange Freude an deinem Blumenkasten.
Blumenzwiebeln im Garten
Im Garten können Blumenzwiebeln an verschiedensten Stellen gepflanzt werden, im Gras, unter und zwischen Sträuchern und zwischen anderen kleineren Pflanzen. Um die Blumenzwiebeln pflanzen zu können, solltest du die Erde zunächst etwas auflockern. Danach gräbst du ein Pflanzbett. Das ist eine Art Loch mit flachem Boden. Das Loch sollte überall gleichmäßig tief sein. Alle Zwiebeln derselben Sorte setzt du in dein Pflanzbett. Nicht wie die Soldaten in einer Reihe, sondern in lockeren Gruppen. Das wirkt viel natürlicher. Wie tief du die Zwiebeln pflanzen musst, und wie weit auseinander siehst du in der nachstehenden Liste:
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Sorte Narzisse Tulpe Krokus Hyazinthe Schneeglöckchen
Pflanztiefe 15-20 cm 10-15 cm 10 cm 20 cm 5-10 cm
Abstand zwischen den Zwiebeln 15 cm 10 cm 8 cm 15 cm 5-8 cm
Wenn du mit dem Pflanzen fertig bist, bedeckst du die Zwiebeln mit der ausgehobenen Erde. Schreibe den Namen der Zwiebeln auf eine Stecktafel. Stecke die Karte zu den Zwiebeln in die Erde. Nun weißt du auch nach einiger Zeit, welche Zwiebeln du gepflanzt hast. Wenn es sehr stark friert, solltest du die Pflanzbetten mit einer Schicht trockener Blätter abdecken. Mit dem Bulb4Kids-Paket kannst du zusammen mit deiner Klasse Blumenzwiebeln bei deiner Schule, in eurem Schulgarten oder in Blumenkästen pflanzen. Im Frühjahr sieht eure Schule dann wunderschön aus. Ab September sind Blumenzwiebeln in Gartencentern, Supermärkten und auch in Warenhäusern zu kaufen.
Blumenzwiebel-Bibliothek Auf www.bulbs4kids.com gibt es eine Blumenzwiebel-Bibliothek mit allen möglichen Informationen über Blumenzwiebeln. Du findest hier auch nette Links, beispielsweise zu Filmclips und Ausmalbildern. Das solltest du dir unbedingt ansehen!
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