Aus dem Raster springen

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Ursulinennachrichten Fรถderation deutschsprachiger Ursulinen

Nr. 3/2012

Oktober

Aus dem Raster springen


INHALT Grußwort der Präsidentin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Das Thema: Aus dem Raster springen - Angela und Ursula als Visionärinnen Editorial .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Folgt dem Geist! Leben aus einer Vision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wie ein wandernder Baum - Angela lebt mit und aus einer Vision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alternativlos? Ein Blick in die Ursula-Legende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula als Visionärin - Was bedeutet Visionärin, visionär, Vision? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie Guyart von der Menschwerdung - eine „Visionärin“, die „aus dem Raster springt“ . . . . . . . . . . .

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Aus der Föderation Südtrifft Süd - Traditionelles Regionaltreffen mal wieder in Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oase sein ... Treffen der Altersgruppe III . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arbeitskreise aktiv: AK Öffentlickeitsarbeit „on Tour(s)“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AK Ordensgeschichte auf neuem Terrain - Kriegsende und Neubeginn in Zeitzeugnissen . . . . . . „Interkongregational“ - Herbst-Zeitlos in Ahrweiler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wie kommt man ins Netz? Föderation auf Facebook . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Aus den Gemeinschaften „Betriebsausflug“ - Geisenheimer Ursulinen zu Besuch in Hersel .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Besuch im Ursulinenkloster Fritzlar und in einer wunderschönen Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Veränderte Situationen verlangen Veränderungen - auch bei uns Ursulinen in Dorsten! . . . . . . . . . . Einkleidung in Königstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schlüsselübergabe in Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Letzte Meldung aus dem Bistum Erfurt: Tür an Tür mit den Schwestern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Was Schule macht Endlich Platz - auch für Jungen! Einweihung der neuen Realschule in Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . „Gemeinsam immer wieder neu ein Segen sein“ - 20 Jahre Edith-Stein-Schule in Erfurt . . . . . . . . . . St. Ursula auf die Fahnen geschrieben - Dritter Preis für Attendorner Schulen... . . . . . . . . . . . . . . . . Offenbacher Schulsanitäter sorgen für achtsames Miteinander . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . „Sauberste Schule der Stadt Mechelen“ - Belgische Ursulinenschule ausgezeichnet . . . . . . . . . . . . .

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Angela zieht Kreise Wie gründet man einen Angelakreis? Interview mit Schwester Lucia Schäckel osu . . . . . . . . . . . . . . 21 Angelakreise anderswo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Aus aller Welt Angela und Franziskus traut vereint - Die „Ursuline Franciscan Congregation“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brückenbauer - Begegnung mit der Geschichte bei den Ursulinen in Breslau-Wroclaw. . . . . . . . . . . . „Ursulinen im Netz“ - Die Internationale Website des Centro Mericiano in Berescia . . . . . . . . . . . . . . „Fahre hinaus...“ - Ein Logo fürs Generalkapitel der RU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Nachgeforscht Vereinigungsbestrebungen - eine Spurensuche... (Teil 2) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Personalien Gedenken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Geburtstage und Jubiläen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Terminvorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Adressenänderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 In eigener Sache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 2

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Grusswort der Präsidentin

„Du willst mir ein Haus bauen, damit ich darin wohne? … Nun verkündet dir der Herr, dass der Herr dir ein Haus bauen wird“. 2 Samuel 7

Liebe Leserinnen und Leser, dieses Wort, an König David gerichtet, geht seit einiger Zeit mit mir. Besonders gegenwärtig ist es mir, wenn ich an uns Ursulinen denke.

Erst im Alter nimmt das „Haus“ ihrer Gemeinschaft Gestalt an, eine Gestalt, die von der Weite Gottes geprägt ist.

Wir Ursulinen haben im Augenblick kaum Gottes Wille für uns ist nicht begrenzt auf Vorstellungen, wie wir unser Zukunftshaus das, was wir Menschen „planen und bauen“ gestalten können. Ein großer Entwurf ist können, seine Fürsorge geht weit über un- nicht da. Springen wir aus dem Raster, das sere Vorstellungen hinaus. Wir Menschen unseren Blick einengt auf Verlust, auf unsere dürfen uns mit all unserm Fragen und Suchen nicht mehr ausreichenden Kräfte. Gehen wir hinein stellen in die Weite und Zukunft Got- unseren Weg Schritt für Schritt, „ wachsam tes. mit weitem, sehnsüchtigen Herzen“, offen Angela lebt so. Sie ist nicht gefangen im Ras- für das Haus, das Gott uns bauen will. ter ihrer eigenen „Baupläne“. Sie sprengt es. Leinefelde, im Oktober 2012 Dass sie nicht gleich einen fertigen Entwurf für ihr Lebensgebäude hat, ängstigt sie Ihre nicht. Lange ist sie unterwegs, Schritt für Schritt im Alltäglichen. eine ganze Lebenszeit. „Wachsam mit weitem, sehnsüchtigem Herzen“ (Regel-Einleitung, S. 13) vertraut sie sich der Führung des Geistes an.

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dAs tHeMA

Aus dem Raster springen Angela und Ursula als Visionärinnen Editorial Ein Baum scheint zu wandern. Er schreitet und verlässt doch seinen Wurzelgrund nicht. Das Bild macht nachdenklich angesichts des Themas, das wir diesem Heft gegeben haben: Es geht dabei nicht so sehr ums Springen als um das eingrenzende Raster, die Denkzwänge, die verlassen muss, wer neue Wege gehen möchte. Gehen fängt nicht in den Beinen an, sondern im Kopf – oder sogar noch davor im Herzen: mit der sehnsucht, Man kann auch Vision dazu sagen. Manche Menschen sehen – für sich oder für andere – Möglichkeiten über das Bestehende hinaus, jenseits der Grenzen des Üblichen, des bisher gedachten.

in der 477-jährigen Geschichte der ursulinen gab es immer wieder Frauen, die neue wege gewagt haben. das ist kein wunder, denn Angela als Gründerin und ursula als Patronin sind ermutigende Vorbilder. Man muss wurzeln haben, um aufbrechen zu können. Sr. Brigitte Werr osu

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Folgt dem Geist! Leben aus einer Vision Visionäre sind Menschen, die in ihrem Innersten von etwas getroffen werden, das sie sehen und das sie so fasziniert, dass sie fast immer das weitere Leben danach ausrichten. So etwa erklären Psychologen das Phänomen „Vision“.

wir wollen etwas genauer nachfragen: was ist eine Vision? einer der vielen Versuche, eine Antwort zu geben, lautet: es ist das sehen einer situation, die andere nicht wahrnehmen, die aber den betreffenden Menschen ganz in seinen Bann zieht. diese Aussage wirft theologisch und psychologisch viele Fragen auf: Kann es das geben? wie real ist das sehen? Lässt es sich fotografisch festhalten? entspringt nicht alles der Phantasie und einbildung des sehers? in Anlehnung an ulrich niemann sJ kann man sagen, dass es theologisch möglich ist, dass Gott sich einzelnen zeigt. dabei bleibt die Frage des wie weitgehend unbeantwortet. sieht der seher etwas, das von außen auf ihn einwirkt? P. niemann meint, dass Gott das innere des sehers anspricht und zwar so deutlich, dass es sich nach außen realisiert. ein inneres Angesprochenwerden ist dann nicht nur bei christlichen und sehr frommen Menschen möglich.1 was bedeutet dann Leben aus der Vision für Angela und ursula? Für ursula müssen wir zuerst bedenken, dass die erzählung ihres Lebens eine Legende ist. wir können daher nur von solchen Visionen sprechen, die andere ihr zusprechen. Von der ersten Vision lesen wir in der Legenda aurea von einer “göttlichen eingebung“ an ursula, während in der 4

ikonographie der ursulalegende fast immer eine engelerscheinung dargestellt wird. ursula stärkt „nach der erscheinung“ ihren Vater, dem Krieg angedroht worden ist, wenn er sie nicht dem heidnischen Königssohn zur Frau gibt. sie beweist dabei Mut und tatkraft. Bei der zweiten Vision geht es um die Zusage eines engels, dass ursulas sehnsucht, ganz für Jesus da zu sein, ihr Leben Jesus zu schenken, erfüllt wird im Martyrium. in einem Gemälde von Caravaggio zeigt sich besonders deutlich, wie sie diesem Ziel entgegeneilt und viele Menschen ihr begeistert folgen. Ganz anders bei Angela. Auch sie empfängt eine Vision, die sie aber jahrzehntelang mit sich herumträgt. sie weiß, dass sie Menschen zu einem intensiven, christlichen Glauben führen soll, mitten in den wirren ihrer Zeit. stilles reifen und Abwarten zeichnet Angela aus. ohne die eigentliche Aufgabe anzugehen, lebt sie selbst ausdieser Vision und setzt sie in ihrem Leben um: sie ist Vorbild für ihre Mitmenschen, Vorbild im Gebet und im bescheidenen Lebensstil, aber auch Vorbild im dasein für alle in deren sorgen, nöten und Fragen. Alle Aussagen von Augenzeugen im Prozess nazari belegen diese

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dAs tHeMA Haltung. Auch der stadtchronist Pandolfo nassino schreibt am tage nach ihrem tod, dass „Madre suor Angela weit und breit den Glauben an den allmächtigen Gott verkündet hat und von allen geliebt wurde.“ sind nun beide Heilige, ursula und Angela, gleichsam aus dem raster ihrer Zeit herausgefallen? Haben die Visionen sie so stark geformt, dass sie den idealen ihrer Zeit nicht entsprachen? Man kann verschiedene Beispiele dafür anführen. ursulas selbstständiges Handeln, die Vorschläge, die sie ihrem Vater macht, später das intensive „Üben im Kämpfen“, wie es in der Legenda aurea heißt, und das Mitreißende ihrer rückkehr nach Köln entsprechen nicht der rolle einer jungen Frau ihrer Zeit. Von Angela sind uns Beispiele bekannt, die die Ausrichtung auf die Aufgabe, die ihr in der Vision zugetraut wurde, besonders deutlich machen: sie lehnt in Venedig und rom ab, eine caritative Aufgabe zu übernehmen. sie betont die selbstständigkeit der jungen Frauen, die sich ihr anschließen, und mutet ihnen zu, eigenverantwortlich in der welt zu leben, ohne „Mann oder Mauer“. sie schreibt als erste Frau für die Frauen ihrer neuen Gemeinschaft eine regel. All dies zeugt von der inneren Kraft, mit der Angela ihrer Vision Leben verlieh und mit der sie die ersten Gefährtinnen ihrer Gemeinschaft anstecken, begeistern konnte. sie hat das gemacht, was Antoine de saint exupery in unserer Zeit einmal folgendermaßen beschrieb: „wenn du ein schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ (aus Antoine de saint-exupery, die stadt in der wüste)

Leben aus einer Vision, ein Ansporn auch für unser Leben? Auch wir heutigen können unser Leben nur kraftvoll gestalten aus der inneren Gewissheit einer Vision heraus. es heißt nicht „mit einer Vision“, sondern „aus der Kraft einer Vision“. eine kleine Geschichte erzählt folgendes: „Als man das Münster zu Freiburg baute, fragte man drei steinmetzen nach ihrer Arbeit. Auf die Frage: „was machst du da?“, antwortete der eine: „ich haue steine“, der zweite: „ich verdiene Geld für meine Familie“ und der dritte: „ich baue am dom“(gekürzt nach willi Hoffsümmer, Kurzgeschichten 1) eine Vision ist dann kein spektakuläres ereignis. sie ist das erkennen eines Lebensplanes in einem bestimmten Augenblick, das erkennen unserer Berufung. ich glaube, dass alle Menschen eine Berufung zu einem bestimmten Lebensziel haben. Aber wie gehen sie damit um? oft sieht und hört man das innere Zeichen nicht in den Ablenkungen des Lebens. es ist niemand da, der die sehnsucht und damit das offen-sein weckt. eine zweite schwierigkeit ist, das ideal in den niedrigkeiten und Alltäglichkeiten des Lebens wach zu halten. immer wieder reagieren Menschen wie der erste oder der zweite Arbeiter am dom, nicht wie der dritte. Lassen wir also die innere triebkraft wachsen, um vollwertig Mensch zu werden. Folgt dem Geist! Sr. Lucia Schäckel osu 1 ulrich niemann, Marion wagner. Visionen – werk Gottesoder Produkt des Menschen?, Pustet Verlag, regensburg, 2005

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Wie ein wandernder Baum Angela lebt mit und aus einer Vision Es ist zwar spärlich, aber doch glaubwürdig bezeugt, dass Angela eine Vision, eine innere Schau, hatte. Möglicherweise waren es sogar zwei. Brudazzo und Machetto werden als Orte genannt. Das Seelenheil der verstorbenen Schwester und die Berufung zur Gründung einer Gemeinschaft junger Frauen sind die überlieferten Inhalte. War es vor oder nach dem Aufenthalt in Salò oder eben beide Male? Wir wissen es nicht wirklich. Sicher ist, dass Angela mehr als ein halbes Leben gebraucht hat, bis sie an die Realisierung ihrer Berufung ging und die Compagnia di Sant’Orsola gründete. wir können sicher sein, dass Angela ihren Auftrag nicht einfach vergessen oder verdrängt hat, sondern eine lange Zeit der reifung brauchte, eine Zeit, in der sie mit der Vision gelebt hat. wenn wir in die Gründungsgeschichte der Compagnia schauen, können wir noch eine dimension erkennen, in der Angela Visionärin war: ihr denken und ihr Handeln Ursulinennachrichten 3/2012

war ihrer Zeit voraus. Als unverheiratete Frau, die in der renaissance faktisch ohne gesellschaftliche rechte war, gründete sie eine religiöse Gemeinschaft, die Frauen dazu ermutigte, selbstbestimmt, ohne Mann oder (Kloster-)Mauer, ehelos in der welt zu leben und damit einen dritten weg zu gehen. und für diese Gemeinschaft

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dAs tHeMA schrieb sie eine regel, die als erste eigenständige regel einer Frau für Frauen ohne Vorbild war. Angela war eine treue tochter der Kirche. dennoch tat sie etwas, was den ungeschriebenen Gesetzen der Zeit widersprach, und all das ohne mit kirchlichen oder gesellschaftlichen Autoritäten in Konflikt zu geraten – was ihren nachfolgerinnen nicht in gleichem Maße gelang! Angela tat einfach, was

den jungen Frauen half, ihrem innersten wunsch gemäß in der welt nach den evangelischen räten zu leben. Angela war eine Visionärin: sie hatte einen Auftrag und „erfand“ eine Lebensform, die es bis dahin nicht gegeben hatte und die in kein raster der erfahrung passte. Sr. Brigitte Werr osu

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Alternativlos? Ein Blick in die Ursula-Legende Immer wenn Politikern nichts Neues einfällt, nennen sie ihr Lösungsangebot alternativlos. Das ist genaugenommen ein „Unwort“, denn es gibt zumindest immer die Wahl zwischen Tun und Lassen – allerdings ist die sorgfältige Abwägung der Folgen des einen wie des anderen nötig. ursula, die Betroffene, sieht eine dritte Möglichkeit. sie verändert die situation, indem sie Bedingungen stellt: drei Jahre Zeit, elfmal einhundert Gefährtinnen und die Bereitschaft des Bräutigams, sich taufen zu lassen. das bedeutet zum einen Zeitgewinn und damit eine entschärfung des Konfliktes, zum anderen aber auch eine Veränderung der handelnden Personen. ursula wird zur selbstbewussten Führerin der Frauen, die sie zugleich zu selbständigem Handeln ermutigt. und etherius, der Bräutigam, wird zu einem überzeugten Christen, der sogar mit ihr ins Martyrium geht. Vielleicht sind das Ansätze, die auch sonst aus sackgassen der Alternativlosigkeit herausführen können: das Problem nicht sofort lösen zu wollen und eine Veränderung der Bedingungen zu versuchen – aus dem raster des denkzwangs springen! der Heilige Geist steigt vielleicht mit ins (ursula-)Boot. Sr. Brigitte Werr osu die in der Legenda aurea überlieferte Legende der heiligen ursula beginnt mit einem Konflikt, in den ursulas Vater, der König von Britannia, durch die Brautwerbung des heidnischen nachbarkönigs gerät. er sieht nur die zwei un-Möglichkeiten, entweder seine christliche tochter zu opfern oder einen Krieg zu riskieren.

Bild: st. ursula verkündet ihrem Vater ihre Abreise zu einer Pilgerfahrt nach rom, unbekannter Maler, 15. Jahrhundert (wiki Commons - File: „15th-century unknown painters - st ursula Announces to her Father her departure on a Pilgrimage to rome - wGA23745.jpg“)

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Ursula als Visionärin Was bedeutet Visionärin, visionär, Vision? Meiner Meinung nach ist Ursula (gleich, ob definiert als historische Person oder als Symbolfigur) eine Visionärin nach der Definition in Herders Theologischem Taschenlexikon, Band 8: „In der Begnadung erwirkt Gott im Menschen eine das ‚desiderium naturale‘ überformende übernatürliche Bewegung des Erkennens und Liebens, in der der Mensch die Selbstmitteilung Gottes frei annimmt und in bedingungsloser Hingabe sich selbst Gott überantwortet.“ u 6

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dAs tHeMA wie kann diese Aussage übertragen werden auf die Legende von der heiligen ursula? ursula hatte einen traum, in dem ihr ein engel erschien, um ihr ihre Bestimmung mitzuteilen, nämlich in Köln das Martyrium zu erleiden. traum kann als ein Geschehen auf der unbewussten, unterbewussten ebene gedeutet werden, als erscheinung aus einer anderen dimension, als eine idee, hier von einem geglückten, sinnvollen, selbstbestimmten, gottbestimmten Lebensweg. […] Von Jesus ist eine große Kraft versprochen: „da sagte der Herr: ‚wenn ihr Glauben hättet wie ein senfkorn groß, könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: nimm deine wurzeln heraus und verpflanze dich ins Meer! und er würde euch gehorchen.‘“ (Lukas 17,6) was hindert Christen daran, an diese energie zweifelsfrei zu glauben, vielmehr sie freudig zu leben?“ ursula kann in dieser Beziehung ein Vorbild sein. der name, abgeleitet, von ursus, der Bär, im Mittelalter ein königliches tier, ist eine Art ehrentitel für stärke und Kraft. das sternbild der Kleine Bär zeigt eine mögliche Leitfunktion; die symbole Krone und Fahne in der bildenden Kunst verweisen auf ihre königliche würde, ihre Führerqualitäten. Angela Merici, die Begründerin der ursulinen, hat sich auf ursula berufen und eine weltweite emanzipatorische Bewegung begründet. […] unter emanzipation wird verstanden: gleiche Bildungschancen für Männer und Frauen, Gleichberechtigung im beruflichen Leben, wahlrecht usw. emanzipation sollte auch meinen: unabhängig sein von gesellschaftlichen Vorstellungen, rollenerwartungen, aus dem unbewussten gesteuerten wünschen usw. der Begriff wurde manchmal missverstanden in richtung eines egozentrischen, triebgesteuerten Freiheitsbedürfnisses. er stammt vom lateinischen „emancipare“: einen sklaven oder erwachsenen sohn aus dem mancipium,

der stellung als (sach-) eigentum, in die eigenständigkeit entlassen. im 17./18. Jahrhundert wurde daraus „eine Aktion gesellschaftlicher und insbesondere politischer selbstbefreiung.“(wikipedia) die Forderung der Aufklärung, selbstständig zu denken und sich aus „selbstverschuldeter unmündigkeit“ (Kant) zu befreien, bedingt die Übernahme von eigenSt. Ursula, Alessandro Moretto verantwortung und bedarf der erziehung zur Mündigkeit (siehe theodor Adorno). inwiefern kann ursula in dieser Beziehung ein Vorbild, ein Leitbild sein? sie hat sich in liebevoller und respektvoller weise mit den Forderungen ihrer eltern auseinandergesetzt, das elternhaus verlassen, gesellschaftliche Forderungen nach einer ehe überdacht und in ihrem sinne beantwortet, sie hat eine mühevolle und gefährliche Lebensreise unternommen, in aufrechter weise viele überzeugt und kompromisslos ihre Bestimmung gelebt. der Jesuitendichter Balde schreibt in seinem ursulaHymnus, strophe Viii: „sie gab durch wort und tat ihre Anweisungen.“ ihr Vorbild kann helfen die idee von individualität und identität zu verwirklichen. die Aussage von Jesus: „ich bin der weg, die wahrheit und das Leben“ zeigt die Vision der wahren Menschwerdung, nämlich eine kompromisslose Haltung der Liebe, des Friedens, der Freiheit, des Gehorsams in Gott. Rita Juliane Kunze

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Marie Guyart von der Menschwerdung eine „Visionärin“, die „aus dem Raster springt“ wie die heilige Angela und die heilige Ursula Sie ist eine der größten Mystikerinnen der Kirchengeschichte. Papst Johannes Paul II. hat sie bei der Seligsprechung am 22. Juni 1980 als „Meisterin des geistlichen Lebens“ bezeichnet. Die Nation und die Kirche Kanadas zählen sie zu ihren Gründern - ihre Statue schmückt die Fassade des Parlaments von Québec. sie überrascht uns gleichermaßen durch die Vielfalt ihrer natürlichen Gaben, die einzigartigkeit ihres Lebensweges als Frau, die tiefe ihres mystischen Lebens, ihre Kühnheit als Pionierin im kanadischen Abenteuer und die Ursulinennachrichten 3/2012

Ausstrahlungskraft ihrer schriften, die noch heute viele theologische studien, Kolloquien an universitäten, missionswissenschaftliche Lehren, geistliche exerzitien usw. speisen. u 7


dAs tHeMA Marie verbindet geistliches Leben und apostolische Leidenschaft zu einer wunderbaren existentiellen Verschmelzung. es gibt keinen rahmen, der sie aufhalten oder einschränken könnte. sie lebt in Übereinstimmung mit dem Heiligen Geist, welche Gestalt auch immer ihr Leben annimmt. ihre Lebenserfahrung macht es ihr möglich, auch heute noch jeden Menschen in allen Lebenslagen zu ansprechen. sie war nacheinander ehefrau und Mutter, witwe, unternehmerin, lehrende ordensfrau und Missionarin. in jedem Lebensabschnitt wartet sie ab, hört sie zu, horcht sie auf die Anrufe, die Gott an sie richtet. sie antwortet darauf einfach und ohne Furcht vor neuem oder unbekanntem, durchströmt und genährt vom wort Gottes.

tisiert, was Angela Merici bereits im embryonalzustand begonnen hatte. daher stehen wir, wenn wir uns an Marie halten, einem lebendigen Kommentar der ganzen Lehre Angelas gegenüber, ob es das Gebetsleben, den apostolischen eifer oder die einigkeit unter den schwestern betrifft. Als „wahre und jungfräuliche Braut des sohnes Gottes“ zu leben, ist für Marie das Herz der spiritualität, wie es das für die heilige Angela Merici war. Visionärin ist sie, weil allen ereignissen ihres Lebens innere enthüllungen vorausgingen: träume und innere Bewegungen, die durch das Handeln des Heiligen Geistes in ihr erzeugt wurden. diese erfahrungen sind der Antrieb ihrer entscheidungen und ihres Handelns. ohne sie hätte Marie niemals ihren zwölfjährigen sohn verlassen, um sich im ordensleben Gott zu weihen; ohne sie hätte sie nie die idee gehabt, nach neu-Frankreich (Kanada) zu reisen und den mit einer solchen expedition verbundenen schwierigkeiten - zumal für eine Frau dieser Zeit - gegenüberzutreten,. diese inneren erfahrungen sind auch die wurzel ihres geistlichen weges, seit Jesus sie als siebenjährige im traum fragt: „willst du mir gehören?“ und der „Blutvision“ am Anfang ihrer „Bekehrung“ mit 20 Jahren bis zu dem traum, in dem sie als ordensfrau in tours „ein großes, weites Land schaute, in dichten nebel gehüllt“, nämlich Kanada. Von da an wird sie schreiben: „Mein Körper war in unserem Kloster, aber mein Geist, der an den Geist Jesu gebunden war, konnte nicht eingeschlossen werden… ich ging im Geiste durch die großen weiten, und ich begleitete dort die Arbeiter für das evangelium.“ die Vorsehung hat es dann gefügt, diese Visionen wirklichkeit werden zu lassen. ein schicksal „außerhalb des rahmens“? Besser „außerhalb des Gewöhnlichen“, denn sie hat nie versucht, sich den Lebensregeln ihrer situation zu entziehen, ob als Laie oder als ordensfrau: Als junges Mädchen wünscht sie, ordensfrau zu werden – aber ihre eltern verheiraten sie.

Marie Guyart im Alter von 40 Jahren Das Bild entstand auf Wunsch der Königin unmittelbar vor der Abreise nach Kanada Als sie mit 32 Jahren bei den ursulinen eintritt, fühlt sie sich ganz an ihrem Platz, „weil sie gegründet wurden, um den seelen zu helfen“. in der tat hat Marie Guyart von der Menschwerdung den Geist Angela Mericis vollkommen geerbt. durch die Gnade Gottes hat sie durch ihr Leben und ihre schriften klar dargestellt und konkre-

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Als junge witwe mit der Verantwortung für einen kleinen Jungen sehnt sie sich nach einsamkeit und ruhe – sie wird unternehmerin bei ihrem schwager, wo sie mit starker Hand Fuhrleute, Arbeiter und bis zu 60 Pferde führte, mitten im Lärm der Händler und einer intensiven Geschäftigkeit. ehefrau, dann witwe – sie tritt in ein Kloster ein. ordensfrau in einem strengen orden – sie überquert den ozean zu unbekannten und unwirtlichen Landstrichen. in Kanada, in der Klausur – sie hat eine außerordentliche

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dAs tHeMA Ausstrahlung auf alle Mitglieder der neuen Kolonie. ihre sorge um Anpassung geht so weit, dass sie vier sprachen lernt, um die indianer zu erreichen. indem sie ursulinen aus verschiedenen autonomen Klöstern aufnimmt, arbeitet sie unermüdlich an der einheit ihrer Gemeinschaft. sie schrieb einmal, dass das Bemühen um die einheit aller ursulinenklöster das einzige wäre, das sie nach Frankreich zurückkehren ließe. so hat sie innerhalb rahmens immer den weg eingeschlagen, der sich vor ihr öffnete. sie Hütete auch in langen Zeiten der dunkelheit und der Versuchung das Vertrauen. sie überwand Hindernisse, begann nach gescheiterten unternehmungen wieder bei null. sie verlor niemals den Mut, welchen schwierigkeiten sie auch immer begegnete. „ich fühlte mich getragen durch einen anderen Geist als den meinen; und ich musste ihm in allem folgen.“ Marie spricht oft von der Passivität, in die sie das tun des Geistes in ihr tauchte, aber es war eine Passivität, die sich völlig mit dem Geist der entscheidung verband, der alle ihre initiativen in der kanadischen Mission prägte. Alles scheint aus einer Quelle zu fließen, und die abenteuerlichsten Aktivitäten fügten sich ganz natürlich in das tägliche Leben ein, ohne Aufsehen, oder wie wir heute sagen, ohne Öffentlichkeitsarbeit. denn alles ist Gottes werk, und Marie ist nur die Verwalterin seiner Pläne und der Kanal, durch den sich sein wille erfüllen kann. ihrem sohn, der Benediktiner von st. Maur wurde, haben wir die erste Veröffentlichung der Lebensgeschichte und der Korrespondenz seiner Mutter zu verdanken.

Verfasst von den Ursulinen der Kommunität Tours siehe auch unten s. 12f

Daten 1599 1616 1619 1620 1622 1631 1633 1639

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Geburt von Marie Guyart in Tours Heirat mit Claude Martin Geburt ihres Sohnes Claude, der später Benediktiner wurde Tod des Ehemannes sechs Monate später Beginn ihres mystischen Weges, geprägt von mehreren trinitarischen Enthüllungen Marie stimmt zu, zehn Jahre bei ihrer Schwester und ihrem Schwager zu arbeiten Eintritt bei den Ursulinen in Tours Prophetischer Traum ihrer missionarischen Berufung Einschiffung in Dieppe zur Überfahrt in das kürzlich entdeckte Kanada Errichtung des ersten Ursulinenklosters Eröffnung der ersten Mädchenschule in Nordamerika Gemeinsame Erziehung von indianischen und französischen Mädchen - Inkulturation! Zeit der Irokesenverfolgung Tod von Marie de l’Incarnation am 30. April

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AUS DEr FöDErAtIon

Süd trifft Süd Traditionelles Regionaltreffen mal wieder in Innsbruck Zu diesem Treffen am Samstag, dem 9. Juni 2012, kamen 23 Mitschwestern aus den Konventen Bruneck, Graz, Landshut, Straubing zu uns 13 Ursulinen des Innsbrucker Konvents. Eine weite Fahrt für unsere Gäste! Schön, dass die Grazer schon am Vorabend kamen und bis zur Sonntagsmesse blieben! Das Programm sollte nicht zu voll sein, meinten wir Innsbrucker, damit es gemütlich wird, also schlugen wir vor: bis ca. 10 Uhr Eintreffen – Begrüßung mit Erfrischung…. Was gibt es bei uns zu sehen… Was gibt es zu erzählen… 11.30 Uhr Mittagsgebet anschließend Mittagessen

Jause im Kloster Zeit zum Austausch bis zum Aufbruch…

13.30 Uhr Stadtbummel: Altstadt mit St.-Jakobs-Dom, Goldenem Dachl, Schwarzmanderkirche

ca. 16.00 Uhr

Ein paar Fotos erinnern an den schönen gemeinsamen Tag.

Es war ein frohes Beisammensein!

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Sr. Hildegard Wolf osu, Innsbruck u

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AUS DEr FöDErAtIon

Oase sein... Treffen der Altersgruppe III Lasst uns eine Oase sein, wo man begeistert ist vom Leben auch dem Leben, das sehr viel Mühe kostet! Ahrweiler, im Mai 2012

Ich / wir eine oase sein? oase ein von der Wüste umgebener ort? nACHDEnKEn

Die oase ein Lebensort in der Wüste, ersehntes Etappenziel für Karawanen, ort der Erholung nach großen Strapazen

Die oase ist ein ort der Gegensätze: reges Leben in deutlicher Begrenzung, umgeben von riesiger, lebensfeindlicher Wüstenlandschaft

Die oase will gut gepflegt werden, sonst wird das System zerstört und es geht nichts mehr...

Viele Gedanken - Gebet - Gespräch die Blickrichtung wechseln die Gemeinschaft neu in den Blick nehmen

... ins Bild bringen, ... in Worte fassen, dankbar zurückschauen, dem Kommenden zuversichtlich entgegensehen Zusammenstellung: Sr. Ursula Klautky osu u Ursulinennachrichten 3/2012

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AUS DEr FöDErAtIon

Arbeitskreise aktiv AK Öffentlichkeitsarbeit „on Tour(s)“ Zweimal im Jahr trifft der Arbeitskreis Öffentlchkeitsarbeit zusammen, um die weitere Arbeit zu planen. Das geschieht gewöhnlich zwischen Aktenordnern und Laptops an einem großen Tisch im geschlossenen Raum des Herseler oder eines anderen Ursulinen-Klosters. Erstmalig stand jetzt im Mai 2012 eine Exkursion auf dem Programm, und zwar zu den Ursulinen nach Tours - eine Brücke zur Römischen Union. Bild: In Blois auf den Spuren der Mère St. Julien Aubry Was es dort Interessantes zu erleben gab? tours ist eine wunderschöne alte Stadt; es ist die Stadt des heiligen Martin. Hier leben die sieben Schwestern einer Kommunität der römischen Union. neben pastoralen tätigkeiten verwalten sie das Erbe der Ursuline Marie de l’Incarnation (siehe auch S. 7). Sie haben uns eine

Woche lang ihre herzliche Gastfreundschaft geschenkt. In der nähe, in Beaugency und Angers, gibt es zwei weitere Gemeinschaften mit unterschiedlichen Aufgaben. Wir durften auch bei diesen Schwestern zu Gast sein. Mit drei Berichten von teilnehmerinnen möchten wir Sie teilhaben lassen - Fortsetzung folgt! u

Maria von der Menschwerdung Oder: Kind dieser Stadt Im historischen Bereich von tours begegnet uns mehrfach eine tafel für touristen Marie Guyart bzw. Marie de l’Incarnation. Dort stoßen wir auch auf die kleine Kapelle Saint Michel mit der sich anschließenden Petit Bourdaisière, dem ursprünglichen Ursulinenkloster aus dem 17. Jahrhundert. Kleine räume, die noch spüren lassen, dass das Wohnen in ihnen ein beschwerlicheres war als in räumen aus späteren Jahrhunderten. Heute ist der sich unmittelbar an die Kapelle Saint Michel anschließende raum ein Museum, das Einblick gewährt in das damalige Leben der Schwestern und in das kunstvolle Gewerbe der Seidenspinnerei und Seidenstickerei – das auch Ursulinen beherrschten, Wenige Straßenzüge weiter, stoßen wir auf St. Peter, die Pfarrkirche ihrer Kindheit in der nähe des Elternhauses von Marie Guyart. Die Predigten dort nennt sie später eine prägende Erinnerung. 1599 wurde sie als viertes von acht Kindern geboren. 1672 starb sie als erste Missionarin Amerikas in dem von ihr in Quebec, Kanada, gegründeten Ursulinenkloster. Ihr Leben kann man wohl als ein Beispiel dafür bezeichnen, dass Gott auf krummen Zeilen gerade zu schreiben weiß. Von ihren Eltern wurde sie 18jährig mit dem Seidenfabrikanten Claude Martin verheiratet, 1619 kam ihr Sohn Claude zur Welt. noch im selben Jahr verstarb ihr Ehe-

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mann. nach ihrer Witwenschaft im Hause des Vaters und im Fuhrgeschäft der Schwester konnte sie sich 1631 ihren Jugendwunsch erfüllen und in das Ursulinenkloster in tours eintreten. Die durch ihr Leben in jeder Hinsicht erfahrene Geschäftsfrau und fähige organisatorin durfte mit diesem Eintritt endlich ihr tiefes geistliches Leben in jenem Stand leben, den sie von Jugend auf gewünscht hatte, und mit diesen Erfahrungen schließlich das Apostolat der Ursulinen über den Atlantik in die neue Welt tragen. In dem von ihr gegründeten Ursulinenkloster in Quebec, Kanada zeugt ein reiches Archiv von dem unermesslichen Schaffen dieser Frau: Briefe, geistliche Aufzeichnungen, ein Katechismus im Dialekt der Eingeborenen und entsprechende Wörterbücher, dazu Melodien und texte zum geistlichen und liturgischen Leben des Konventes. Größte Bedeutung aber messen Kenner der mystischen Literatur jener Zeit den zahlreichen notizen und Berichten über ihr mystisches Leben bei. Sie waren geschrieben für ihren Sohn Claude, der sie als Benediktiner der nachwelt erschloss. nicht wenige Fachleute mystischer Literatur nennen sie mit recht die französische teresa oder die teresa der neuen Welt. Sr. Angela Veit osu, Straubing u Ursulinennachrichten 3/2012


AUS DEr FöDErAtIon Die beiden Apokalypsen in Angers Der mittelalterliche Wandteppich Besonders beeindruckend war für mich während unseres Aufenthaltes in tours der Besuch der tapisserie in Angers. Dort sind im Schloss sehr große, aus farbiger Wolle gewebte Wandteppiche ausgestellt. Auf einer Länge von 100 Metern sind für den Betrachter auf 4,50 Meter hohen Bildern Szenen der Apokalypse des Johannes zu sehen. Dieser gewaltige Bildzyklus ist wahrscheinlich gegen Ende des 14. Jahrhunderts im Auftrag eines Herzogs von Anjou entstanden. Der Künstler folgte in seinen Darstellungen nicht streng dem biblischen text, sondern ließ sich wahrscheinlich von Miniaturen in Handschriften zur offenbarung leiten.

Christus, das Schwert des Wortes im Mund, sitzt auf einem Thron inmitten der Leuchter der sieben Gemeinden, denen der Seher Johannes die Apokalypse übermitteln soll. Dieser wirft sich, ehe er beginnt, Christus anbetend zu Füßen.

Das einmalige Bildwerk gehört zum Kulturerbe Frankreichs. Wie durch ein Wunder konnten wesentliche teile des Wandteppichs gerettet werden: Anfang des 19. Jahrhunderts wurde er „zerstückelt, vernachlässigt und zerstreut“. Ein Domherr der Kathedrale von Angers entdeckte die Hauptteile, führte sie wieder zusammen und ließ sie restaurieren. Heute ist er in einem eigens für diesen Zweck hergerichteten klimatisierten und abgedunkelten Museum im Innern des Schlosses zu bestaunen. Sr. Cornelia Müller-Freund osu, Leinefelde u

Die zeitgenössische Apokalypse des Jean Lurçat Zehn fast 5m hohe und unterschiedlich breite Wandteppiche überraschen den Besucher. In Angers, wo die älteste erhaltene Darstellung der Apokalypse als Weberei ausgestellt ist, hat auch eine moderne Apokalypse einen würdigen ort gefunden. Das von Jean Lurças entworfene und in der Zeit von 1957 bis 1967 in zehnjähriger Arbeit der sogenannten Bildwirker in den berühmten Werkstätten von Aubusson entstandene Kunstwerk ähnelt den mittelalterlichen tapisserien in keiner Weise, ist aber in seiner vom Surrealismus stark geprägten Form für den Betrachter sehr beeindruckend. Jean Lurças (1892 – 1966) nannte sein Werk den „Gesang der Welt. Diese moderne Darstellung der Apokalypse zeigt in den vier ersten Bildern die Bedrohung der Welt durch die nukleare Gefahr und die allmähliche Zerstörung bis zu einem totalen Ende. Danach beginnen die Kräfte des Universums sich gleichsam neu zu formen bis das Leben sprühend wie Champagner erscheint. Es folgt

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die Eroberung des Weltalls und wahrscheinlich der große Preis des Weltalls, das letzte Bild, das erst nach seinem tod fertig gestellt wurde und der Interpretation viele Fragen offen lässt. Der Hintergrund aller Bilder ist aus schwarzer Wolle gewebt. Davor verwendet der Künstler wenige aber kräftige Farben, die er in feinen nuancen anwendet, indem die Fäden geteilt und immer dünner werden. Gerade durch diese technik wird der Betrachter in eine Welt geführt, die in den ersten tapisserien eine erschreckende und bedrohende Zerstörung der Welt, in den späteren eher Hoffnung und sprühende Lebensfreude erzeugt. Eine Antwort auf das Vergehen der Welt entsprechend der Johannes-Apokalypse - und dann das faszinierende „neue Jerusalem“. Sr. Lucia Schäckel osu, Hersel u

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AUS DEr FöDErAtIon

AK Ordensgeschichte auf neuem Terrain Kriegsende und Neubeginn in Zeitzeugnissen Zum ersten Mal haben sich die Mitglieder des Arbeitskreises Ordensgeschichte, des ältesten AKs der Föderation, bei ihrem Arbeitswochenende am 28.-30.09.2012 in Erfurt mit dem selbstgewählten Thema „Kriegsende in Zeitzeugnissen“ beschäftigt. Zunächst wurde das eingetroffene neue Material von Danzig-Wipperfürth und Köln gesichtet – zwei Konvente mit sehr unterschiedlichen Schicksalen. Des Weiteren erwiesen sich die Chroniken von ratibor und Erfurt als ergiebige Quellen. Fruchtbar war auch der Blick in die Jahrbücher, deren letzter Band speziell unserem thema gewidmet ist. So fand jede ihre individuelle Aufgabe für das Wochenende. Es ist geplant, die Ergebnisse dieser Arbeit für die Aufnahme in die ordensgeschichtliche Loseblattsammlung aufzubereiten. SBr u

„Interkongregational“ Herbst-Zeitlos in Ahrweiler „Gott umarmt uns durch die Wirklichkeit“. Die Planerinnen des Treffens hatten das Thema des Föderationskapitels 2010 aufgegriffen und ein besinnlichgeistliches Programm für das erste Oktober-Wochenende daraus gemacht. Eine besondere note erhielt das treffen dadurch, dass dank einer glücklichen terminfügung Sr. Marie-Pia Huwyler osu aus tours (vorn rechts im Bild) teilnehmen konnte. Diesen Kontakt über die Föderationsgrenzen hinweg haben alle als sehr bereichernd erlebt. SBr

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Wie kommt man ins Netz? Föderation auf Facebook Die Facebook-Macher sind sehr erfinderisch, wenn es um neue Seiten und neue Kontakte geht. So entstand unversehens eine neue Facebook-Seite „Föderation deutschsprachiger Ursulinen“. Ein (auswechselbares) Titelbild und das Logo als „Profilbild“ – und schon meldeten die ersten Besucher ihr „Gefällt mir“ an. SBr u 14

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AUS DEn GEMEInSCHAFtEn

„Betriebsausflug“ Geisenheimer Ursulinen zu Besuch in Hersel Die einen sind schon umgezogen, die anderen haben es noch vor sich. Was liegt näher, als zu schauen, wie die Herseler Schwestern jetzt im Seniorenhaus St. Angela wohnen.

Als der vollbesetzte Kleinbus in Hersel einfuhr, hörte der regen auf – ein gutes Zeichen für den tag. Alle sechs

neben dieser praktischen Seite des Besuches war es auch eine sehr schöne Begegnung, vor allem beim gemeinsamen Mittagessen im „Hausrestaurant“ und beim Kaffee, für den extra eine überwältigende tortenfülle aufgetischt wurde. Es war ein froher Abschied. Und im Bus war es dann ziemlich still. Den einzelnen gingen wohl mancherlei Gedanken durch den Kopf, den eigenen Umzug betreffend. Und das ungewohnte Besichtigungsprogramm hatte auch müde gemacht. Mal sehen, wohin der nächste „Betriebsausflug“ geht. Vielleicht nach offenbach, wenn sich dort im Kloster der Staub des Umbaus verzogen hat.

Geisenheimer Ursulinen und die zwei ugandischen Schwestern, also die ganze Klosterbesatzung, wollten sehen, wie die Herseler Schwestern im neuen Haus leben..

Sr. Brigitte Werr osu u

Sr. Lioba hieß die Gruppe sehr willkommen und führte dann auch durchs Haus. Jede konnte besichtigen, was sie besonders interessierte, die Kapelle, Klausurräume, Pflegeeinrichtungen oder den herrlichen Blich von der Dachterrasse auf den rhein. Aus gegebenem Anlass standen natürlich die Zimmer der Schwestern besonderes Interesse: Qadratmeter, nasszelle, Mobiliar… Den Geisenheimer Schwestern kamen dabei Ideen für die Einrichtung des künftigen eigenen Zimmers im Marienheim – wenn denn im Frühsommer 2013 der Umbau wirklich abgeschlossen sein wird: Mai / Juni 2013 verspricht die Architektin. Ursulinennachrichten 3/2012

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AUS DEn GEMEInSCHAFtEn

Noch ein Betriebsausflug! Besuch im Ursulinenkloster Fritzlar und in einer wunderschönen Stadt Einen Kaffee-Besuch bei Sr. Maria Magdalena Liebera osu hatte Sr. Cäcilia im Sinn, um ihr eine Freude zu machen und selbst einen Eindruck zu bekommen, wie deren Leben im großen, ehrwürdigen Kloster verläuft. Ihre beiden Mitschwestern lud sie kurzer Hand ein: „Machen wir einen Betriebsausflug!“ Die Fahrt von Leinefelde nach Fritzlar ist überraschend kurz - deshalb ist es auch ein bisschen beschämend zu entdecken, welch schöne kleine Stadt Fritzlar ist, wo seit 299 Jahren Ursulinen wohnen. Sr. Maria Magdalena freute sich wirklich, hatte Kuchen besorgen lassen und auch ihren Betreuer – in dem Wort steckt sehr zu recht „treue“! – Herrn Blum bestellt. Über die Kaffeetafel hinaus hat er uns auch noch durch den beeindruckenden Schulkomplex geführt. Wir haben beschlossen, bald wieder einmal nach Fritzlar zu fahren – und dann hoffentlich auch wieder die letzte Fritzlarer Ursuline zu besuchen. SBr

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Veränderte Situationen verlangen Veränderungen - auch bei uns Ursulinen in Dorsten! Und wenn es sich gemäß den Zeiten und Bedürfnissen ergeben sollte, etwas neu zu ordnen oder etwas anders zu machen, tut es klug und nach guter Beratung. Angela Merici Da wir aber an diesem ort bleiben möchten, an dem Ursulinen nun seit 313 Jahren mit kurzen Unterbrechungen im Kulturkampf und in der nazi- und Kriegszeit gebetet, gearbeitet und unterrichtet haben, haben wir den Entschluss gefasst, unseren Wohnbereich in absehbarer Zeit - an gleicher Stelle wie bisher - durch einen rückbau zu verkleinern, z.t. umzubauen und barrierefreie Wohnungen neu zu errichten. Zur Finanzierung wird die vor ca.30 Jahren staatlich geforderte Altersrücklage weitgehend gebraucht und ein zusätzlicher Kredit aufgenommen. Unabhängig von der Frage der trägerschaft der Schulen müssen wir Schwestern unseren Wohnbereich neu gestalten, da die Anzahl der Schwestern sich im Lauf der Jahre stark verringert hat und die bisherigen Gebäude nicht für weitere räumlichkeiten der Schule eingesetzt werden können. Wo sich jahrzehntelang bis zu 60 Schwestern die räume geteilt haben, leben heute nur noch 13 Schwestern in einem Haus, das weitgehend eine mindere Bausubstanz aus der unmittelbaren nachkriegszeit aufweist. Die derzeitige Wohnsituation ist für die alten Schwestern nicht mehr tragbar. 16

Während der Umbauphase können die jetzt schon pflegebedürftigen Schwestern in den verbleibenden räumen nicht ausreichend versorgt werden. Deshalb zieht der größte teil des Konvents für eine Übergangszeit in ein Haus der Vorsehungsschwestern in Gladbeck. Sr. Johanna und Sr. Barbara bleiben vor ort und halten zusammen mit den externen Schwestern, die in der Stadt wohnen, die Stellung. Sr. teresa wird wie bisher in ihrem Dorstener Büro erreichbar sein. Dorsten, den 4. Juli 2012 u Ursulinennachrichten 3/2012


AUS DEn GEMEInSCHAFtEn

Einkleidung in Königstein Die Feier war am letzten Sonntag, dem 7.oktober, im rahmen der Vesper, in Anwesenheit der Eltern, Verwandten und Bekannten der jungen Schwestern.Sie wurde gehalten von Pater Harald Weber , einem Kapuziner aus Liebfrauen , Frankfurt/Main, der geistliche Begleiter einer der drei Schwestern. Es war sehr feierlich und für alle Anwesenden etwas, was sie selten oder noch gar nicht erlebt hatten. So war die reaktion sehr positiv. Auf dem Bild hat sich Sr. Marina, die sich bereits im zweiten noviziatsjahr befindet, dahinter gestellt. Alle waren voller Freude und Zuversicht. Im Bild (von links): Sr. Pascalina, Sr. Marina (zweites noviziatsjahr), Sr. Maria Magdalena und Sr. Faustina.

Sr.Maria Regina Habekost osu u

Schlüsselübergabe in Innsbruck

Im rahmen der feierlichen Schlüsselübergabe im Innsbrucker Wirtschaftlichen realgymnasium fand Sr. Hildegard Wolf als oberin des Konventes und langjährige Schulleiterin vor dem Schlusssegen folgende Worte:

Für uns ist es jetzt an der Zeit, die Trägerschaft unserer Schule zu übergeben. Ich bin dankbar, dass die Vereinigung von Ordensschulen Österreichs die Trägerschaft übernimmt und unsere Schule in die Zukunft führt.

„Dankbar schauen wir Ursulinen zurück auf das Geführtwerden und auf die Fügungen bisher, und voll Zuversicht gehen wir in die Zukunft: ermutigt uns doch die heilige Angela, unsere Ordensgründerin, mit den Worten:

Mit Dankbarkeit und Zuversicht und mit großem Vertrauen übergebe ich Sr. Cäcilia, der Obfrau von VOSÖ, den Generalschlüssel unserer Schule!“

„Wenn Zeiten und Erfordernisse in irgendeinem Punkt neue oder veränderte Bestimmungen verlangen, so stellt diese mit Klugheit auf und nach weisem Rat’ (vgl. Letztes Vermächtnis).

Anschließend erklang aus dem oratorium „Jephtha“ von G.F. Händel, „So wie es ist, ist es gut“. 05.07.2012

- Sr. Hildegard Wolf osu u

Letzte Meldung aus dem Bistums Erfurt:

Tür an Tür mit Schwestern Den Erfurter Ursulinen ist das Kloster zu groß geworden, der Caritas die Verwaltung zu klein. Also zieht die Caritas bei den Schwestern ein... Zum vollständigen Bericht kommen Sie über: http://www.ursulinen.de u Ursulinennachrichten 3/2012

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WAS ScHULE MAcHT

Endlich Platz - auch für Jungen! Die Einweihung der neuen Realschule in Köln. Unsere Realschule war zweizügig und in ihrem Platz immer noch sehr eingeschränkt. Nun lief die Genehmigung für ein Haus aus, in dem Klassen untergebracht waren, so dass es sich ergab, über einen Neubau nachzudenken. Hinzu kam: Wegen der großen Nachfrage hätten sie gern einen dritten Zug. Diesen genehmigte das Erzbistum nur unter der Bedingung Jungens aufzunehmen, um den Schülern, die im Domchor mitsingen, eine Realschule in kirchlicher Trägerschaft zu ermöglichen. Das Kollegium entschied sich für eine besondere Form: Die Jungens sollen in einer Klasse allein bleiben. Sie werden eine Hauswirtschafts-AG bekommen und die Mädchen die Technik-AG behalten. In beiden AGs bleiben Jungen und Mädchen unter sich. Der Stundenplan der 5. Klasse wurde insofern modifiziert, dass die Jungen eine Stunde weniger Mathematik haben, weil sie in dem Fach meist schneller sind, dafür wird Deutsch um eine Stunde aufgestockt. Mit dem Neubau schließt das Erzbistum nicht nur die Baulücke in der Machabäerstraße, sondern auch eine Lücke in der katholischen Schullandschaft Kölns. Bisher gab es nämlich keine Schule in katholischer Trägerschaft für Jungen im Bereich der Sekundarstufe I. Das neue Modell ermöglicht gleichzeitig eine Zusammenarbeit mit den Domchören, die nunmehr den Jungen mit der Ursulinenrealschule diese Schulbildung anbieten können. Zu diesem Zweck wurden in den Neubau auch Probenräume für den Instrumentalunterricht integriert. Am 06.08.2012 wurde die neue Realschule eingeweiht. Die Feier begann mit einem Pontifikalamt, das Kardinal Meisner in St. Kunibert hielt. Ich habe mich gefreut, wie Herr Kardinal in seiner Predigt auf die Kinder einging. Nach dem Gottesdienst sind wir in die neue Schule gegangen. Die Feier begann mit einem Grußwort der Schulleiterin Angelika Ockel, bei dem sie ihre Freude über das neue Schulhaus ausdrückte und darüber, dass sie nun auch Jungen aufnehmen. Sie wollen sich aber auch weiterhin mühen, den Geist St. Angelas im Unterricht zu erhalten. Dazu knüpfte sie an ein Wort aus dem Römerbrief an: „Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich“ (Römer 11,18). Aus diesem Grund haben sie als Symbol die Wurzel einer Ulme verwahrt, die 1676 gepflanzt worden war. Sie stand unmittelbar neben der Klausur und würde jetzt in das neue Schulgebäude reichen, wenn sie nicht gefällt worden wäre. An das Ursulinenkloster erinnert auch die Klausurglocke, die in einer Nische im neuen Klassentrakt aufgehängt wurde und an diesem Tag zum Pontifikalamt läutete. 18

Danach hat Kardinal Meisner zuerst die Kreuze für die Klassen gesegnet, dann das ganze Haus. Während der Segnung haben die Bläserklassen einige Musikstücke gespielt. Der anschließende Festakt begann mit einem Instrumentalstück. Es folgte die Festansprache von Prälat Bachner. Er wählte als Thema Worte der heiligen Angela, die sie den Schwestern in ihrer Regel nahe legte, 1. auf das zu achten, was der Heilige Geist ihnen eingibt. 2. Sie sollen auf Jesus hören und 3. Wenn es Zeiten und Bedürfnisse ergeben sollten, etwas anders zu machen, es mit Klugheit zu tun. Die Architektin, Frau Thelen, übergab Prälat Bachner symbolisch den Schlüssel für das neue Haus. Frau Burbaum, Leiterin des Gymnasiums, beglückwünschte Frau Ockel und das Kollegium zu der wunderschönen Schule und hofft trotz des nun weiteren Weges auf Weiterführung der guten Zusammenarbeit. Mit dem Gesang des Schulchores „Heaven is a wonderful place“ von Maierhofer endete die Feier. Wir waren eingeladen zu einem Rundgang durch das Gebäude, das sich durch Großzügigkeit auszeichnet, und zu einem Imbiss, den wir uns nicht entgehen ließen, zumal wir dabei noch ein wenig miteinander sprechen konnten. Text: Sr. Mechtild Mai osu Fotos: URS Köln u Ursulinennachrichten 3/2012


WAS ScHULE MAcHT

„Gemeinsam immer wieder neu ein Segen sein“ 20 Jahre Edith-Stein-Schule Erfurt Erfurt (BiP). Die Edith-Stein-Schule in Erfurt feiert mit einer Festwoche vom 9. bis 13. Oktober unter dem Motto "Gemeinsam immer wieder neu ein Segen sein" ihr 20-jähriges Bestehen. nicht mehr wegzudenken. Das lässt sich auch an den Anmeldezahlen ablesen. Nicht jeder Junge, jedes Mädchen, die diese weiterführende Schule besuchen wollen, können aufgenommen werden. Dennoch steht das „staatlich anerkannte Gymnasium mit staatlich anerkannter katholischer Regelschule an der Edith-Stein-Schule in Trägerschaft des Bistums Erfurt“, wie es offiziell heißt, auch Kindern anderer Konfession und Nichtchristen offen. Zur Schulgemeinschaft zählen aktuell 805 Schülerinnen und Schüler sowie 67 Lehrerinnen und Lehrer.

1989 Nur 17 Monate dauerte es, bis die Idee, in Erfurt eine katholische Schule zu gründen, Wirklichkeit wurde: Am 23. August 1992 begann der Schulbetrieb an der EdithStein-Schule mit einem Gottesdienst im Innenhof des benachbarten Ursulinenklosters. 147 Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf und sechs sowie 14 Lehrerinnen und Lehrer traten in den Schulalltag ein. Was heute, 20 Jahre später, als Normalität erscheint, war für die Katholiken damals so etwas wie ein Wunder. Die Gründung einer allgemeinbildenden Schule in katholischer Trägerschaft – das wäre vor der friedlichen Revolution 1989, die die DDR mit ihrer atheistischen Staatsdoktrin zu Fall brachte, unmöglich gewesen. Heute dagegen, im 22. Jahr der Deutschen Einheit, ist die Edith-Stein-Schule aus der Erfurter Schullandschaft

Quelle: BiP Erfurt - 03.10.2012 Weitere Infos zur Schule: http://www.ess-erfurt.de/ u

St. Ursula auf die Fahnen geschrieben Dritter Preis für Attendorner Schulen beim SynErgeia-Kreativwettbewerb Erzbischof Hans-Josef Becker hat am vergangenen Samstag zum zweiten Mal katholische Schulen für innovative und kreative Projekte ausgezeichnet, durch die das im September 2010 in Kraft gesetzte neue Leitbild im Schulalltag umgesetzt wird. Unter den Preisträgern dieses „SynErgeia-Kreativwettbewerbs“ befindet sich das St.-Ursula-Gymnasium, das bereits 2011 den zweiten Platz belegt hatte. In diesem Jahr beteiligte es sich gemeinsam mit der St.-Ursula-Realschule mit einer Zusammenstellung verschiedener Maßnahmen zur „konzeptionellen Einbindung des Schul-

patronats in das Schulleben der St.-Ursula-Schulen“. Unter dem Titel „St. Ursula auf die Fahnen geschrieben“ wurden einzelne, an beiden Schulen durchgeführte Elemente, u.a. die Fahrten zur Grabstätte der heiligen Ursula in Köln, die besondere Gestaltung des Patronatsfestes mit sozial-caritativen Projekten, die u

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WAS ScHULE MAcHT Durchführung eines Ursula-Konzertes im gleichen Kontext, die Gestaltung von Schulfahnen, die Errichtung der Erzählsäule und Herausgabe einer chronik zur Erinnerung an den Konvent der Ursulinen als Gründer der Schulen, aufgeführt. Für die Bandbreite dieser unterschiedlichen Aspekte des Schullebens unter dem gemeinsamen Profil des St. Ursula-Patronats erhielten die Schulen den mit 750 Euro dotierten dritten Preis. Mit dem ersten Preis und 3000 Euro wurde die Marienschule in Brilon für die Konzeption des Projektes „Soziales Lernen“ ausgezeichnet. Der zweite Preis und 1500 Euro wurden an das Gymnasium St. Xaver aus Bad Driburg für die künstlerische Auseinandersetzung mit dem

menschlichen Körper in Ausdruck, Gebärden und Haltung vergeben. Erzbischof Hans-Josef Becker gratulierte allen Teilnehmern zu ihren kreativen Ideen: „Auch wenn die Jury eine Reihenfolge der Projekte festlegen musste, sollten alle als Anregung für sämtliche Schulen zugänglich gemacht werden, die sich auf unser Leitbild verpflichtet haben.“ Auch Msgr. Joachim Göbel, Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Erzbischöflichen Generalvikariat, freute sich über das „kreative Potenzial innerhalb unserer Schulgemeinschaften“, das auch für den Wettbewerb 2013 auf viele Beiträge hoffen lässt. BU / Attendorn u

Offenbacher Schulsanitäter sorgen für achtsames Miteinander Weil sie sich vorbildlich für ihre Mitschüler eingesetzt und zu einem friedlichen und achtsamen Miteinander innerhalb der Schulgemeinde beigetragen haben, wurde der Schulsanitäterdienst der Marienschule Offenbach mit dem dritten Platz beim bundesweiten DRK-Ehrenamtspreis 2011 ausgezeichnet. Eine Fachjury in Berlin befand die Leistung der Offenbacher Marienschüler, die ehrenamtlich von DRK-Betreuerinnen begleitet werden, für wichtig und richtig und ließ den Nachwuchssanitätern als Dankeschön personalisierte Urkunden zukommen. Auch der DRK-Ortsverband Offenbach freut sich mit ihnen über diese Auszeichnung und dankt den Schulsanitätern für ihr vorbildliches Engagement.

Quelle: Offenbach Post vom 07.07.2012 u

„Sauberste Schule der Stadt Mechelen“ Belgische Ursulinenschule ausgezeichnet Herzlichen Glückwunsch dem Umweltrat und den Schülern der 1B und 1Ini. Wir haben dank der Aufräumaktion im Gebiet den Preis der „Saubersten Sekundarschule der Stadt Mechelen“ gewonnen. Im Mai unternahmen 60 motivierte Schüler eine Aufräumaktion im Umfeld der Schule, zusammen mit dem Regionalkommitee des Ortsteils Heihoek. Sie sammelten weggeworfenen Abfall in einer Reihe von Straßen von Heihoek. Dafür hatte ihnen die Stadt Mechelen professionelle Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. 20

Aus dem gesammelten Abfall fertigten die Schüler im Kunstunterricht ein kreatives „Denkmal“ mit einer Anzahl von Gänsen an – „Ganzendries“ heißt die Straße gegenüber der Schule. Die Gänse wurden auf dem Gemeindefest offiziell vorgestellt durch Jarno und Laura aus der Klasse 1INI. Die Gänschen werden auch noch in verschiedenen Geschäften der Hoogstraat ausgestellt. Die Ehrung fand im Arsenal des Rathauses statt. Der „Lorbeerkranz“ besteht aus einem schönen Schild, einem Geldpreis von 500 Euro und 250 kleinen Töpfchen Margeritensamen. Die Jury lobte die Schüler für ihre heroische Aufräumaktion in strömendem Regen. http://www.ursulinenmechelen.be/nieuws/20112012/um-magazine-uit u Ursulinennachrichten 3/2012


ANGELA ZIEHT KREISE

Wie gründet man einen Angelakreis? Interview mit Schwester Lucia Schäckel osu Wann kam Dir der Gedanke, einen Angela-Kreis ins Leben zu rufen?

Satzung. Wir haben unseren Kreis ab dieser Zeit Angelakreis genannt.

SLU: Ich habe viele Jahre den Gedanken mit mir herumgetragen. Meine Sehnsucht war: Irgendwie muss es weitergehen. Wie können – bei sichtlicher Abnahme der Ordensschwestern – die Gedanken der heiligen Angela, die mir auch für unsere Zeit kostbar zu sein scheinen, wirksam werden. Ich erinnerte mich an die Worte im Gozzano-Brief „Alle können mitmachen“. Es gab in einzelnen Konventen Aggregierte. Aber mir schien die Zugkraft dieser wenigen nicht groß genug.

Was ist aus dem Angelakreis geworden?

Gab es ein ausschlaggebendes Ereignis oder einen bestimmten Impuls? SLU: Nein, außer der Tatsache, dass das schwelende ‚Wir werden immer weniger’ bedrängender wurde. Mit Schwester Genoveva gemeinsam hatte ich den Auftrag vom Föderationskapitel, Berufungspastoral zu aktivieren. Wir haben beide erkannt, dass es nicht darum geht, Menschen für den Orden zu „angeln“, sondern das Gedankengut der heiligen Angela in unsere Zeit zu holen. Wie hast Du die ersten Personen kontaktiert? SLU: Ich habe eine Lehrerin unserer Schule angesprochen und drei Ehemalige angerufen, von denen ich dachte, sie könnten sich interessieren. Sr. Genoveva brachte eine Pastoralreferentin – eine ehemalige Schülerin ihrer Schule - mit.

SLU: Wir hatten uns anfangs - laut unserer Satzung mehr Kontakt untereinander vorgenommen, der sich jedoch in dieser Intensität nicht umsetzen ließ. Ich habe gemerkt, dass es ganz langsam wachsen und reifen muss. Im Laufe der Jahre haben sich einige Mitglieder aus verschiedenen Gründen von uns getrennt, andere sind hinzugekommen. Zehn Jahre lang gab es verbindende monatliche Gebetsimpulse, die vor zwei Jahren durch das Angebot „Auf ein Wort“ im Internet ersetzt wurden. Wir trafen uns regelmäßig und meditierten Gedanken aus der Heiligen Schrift und aus den Schriften der heiligen Angela, um Kraft für unser Leben als aktive Christinnen im Alltag daraus zu schöpfen Was war und ist dein Anliegen? SLU: Angelas Gedankengut weiter zu tragen und zu den Quellen zurück zu finden, wo das Beispiel eines christlichen Lebens in der Welt andere für den Glauben gewinnen sollte. Ich hatte zwar von einem größeren Kreis geträumt. Das ist er nicht geworden. Aber ich wünsche mir, alle anderen Ursulinenkonvente zu motivieren, auch einen Angela-Kreis zu gründen. Inzwischen gibt es einige wenige. Der Frauenkreis, den Sr. Brigitte in Thüringen für allein erziehende Mütter begonnen hat, wandelte sich allmählich auch in einen Angelakreis um. Bei den Treffen des sogenannten „großen Angelakreises“, die einmal jährlich deutschlandweit stattfinden, haben sich Interessierte eingefunden, die noch keine Gruppe gebildet haben, die aber in ihrem Umfeld die Gedanken weitertragen können. Wie siehst Du die Zukunft des Angela-Kreises?

Gab es eine Art Satzung für den Angelakreis? SLU: Wir zwei Ordensschwestern haben erzählt und Literatur über die heilige Angela ausgeteilt. Wir haben uns gemeinsam mit den Eingeladenen in ihre Schriften vertieft und danach haben wir ausgearbeitet, was wir im Angelakreis umsetzen wollen, also eine sogenannte Ursulinennachrichten 3/2012

SLU: Ich wünsche mir, dass wir weiterkommen und den Wert, den die Worte Angelas und die Botschaft Angelas für jede einzelne haben, erhalten können. Angela wollte die christlichen Werte wieder in den Alltag der Menschen ihrer Zeit tragen. Das muss auch heute das Ziel der Angelakreise sein. Da unser Angelakreis inzwischen sehr stabil ist, stelle ich mir vor, dass Eine unseres Angela-Kreises eine zweite Zelle aufbauen könnte. Der Versuch, interessierte Menschen für die Abendveranstaltungen zu gewinnen, hat leider wenig Resonanz 21


ANGELA ZIEHT KREISE gefunden. Wir müssen noch einmal einen neuen Anfang wagen. u

vorbereitet haben, haben mir gut getan. Sie gaben mir neue Anregung und neuen Mut.

Würdest Du es noch einmal tun?

Was ist schwierig?

Ja, ein ganz klares Ja.

SLU: Der Versuch mit den Abendveranstaltungen ist gescheitert. Da hatte ich gehofft, dass das besser gehen würde. Es schmerzt mich, dass die anderen Konvente sich so wenig trauen.

Was hat Dir persönlich der Angelakreis gebracht? Der Austausch mit Menschen, die außerhalb des Klosters ihren Glauben leben, war für mich wichtig. Wenn ich einen Tag mit dem Angelakreis vorbereitet habe, war ich besonders motiviert, mich noch intensiver mit der Gedankenwelt Angelas auseinander zu setzen. Die Angebote, die die anderen Angelakreis-Teilnehmer

Das Interview führte: Ute M., Bornheim-Hersel u

Angelakreise anderswo Zum Beispiel: „Brentwood Ursuline Network“ „Brentwood Ursuline Network“ ist eine informelle Gruppe von Frauen, verheiratet oder Single, in Rente oder berufstätig, jünger oder älter; die meisten leben in Brentwood und Umgebung, aber einige auch weiter entfernt. Sie teilen miteinander Glauben und Gebet und möchten das Evangelium im Geiste Angela Mericis in ihrem Alltag leben. Dabei werden sie von der Kommunität der Ursulinen in Brentwood unterstützt und unterstützen ihrerseits die Gemeinschaft. Sie haben die Möglichkeit, ein Versprechen abzulegen, für ein Jahr oder länger. Unser monatlicher Rundbrief „Ursulinenews“ enthält kurze Besinnungen zu Texten Angelas und die Sonntags- bzw. Festtagsliturgie, ein Tagebuch zu Ereignissen und wichtige Neuigkeiten über die Kommunität und ihren Freundeskreis. Eine „Kerngruppe“ trifft sich ungefähr dreimal im Jahr zur Planung von Veranstaltungen, die Studien- und Einkehrtage und die Gelegenheit zu „Stillen Tagen“ umfassen. Einige von uns treffen sich monatlich zur Betrachtung der Sonntagslesungen oder anderer aktueller Themen, die unser Leben als Frauen betreffen, die ihren christli-

chen Glauben im sozialen ontext leben möchten. Wir überprüfen unser Tun regelmäßig und versuchen andere Frauen zu erreichen, die davon profitieren könnten, dem Netzwerk anzugehören. Aus: http://www.ursulines.co.uk/network.htm u

Oder: „La Compagnie de Sainte Ursule au Cameroun“ Jeanne Lagrave schreibt: „Ich antworte mit Verspätung auf die Nachrichten... während des sommers war ich sehr viel außerhalb von Frankreich... Mit der Direktorin war ich in Yaoundé, um mit der Gruppe dort Exerzitien zu machen. Am 24 August gab es eine große Feier mit der Lebensweihe von zwei Frauen. Ich füge Fotos bei. Danke für alle Neuigkeiten. Das Lesen macht Freude. Mit geschwisterlicher Freundschaft in Sankt Angela Jeanne Conseillère de la Compagnie française“ u 22

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URSULINEN WELTWEIT

Angela und Franziskus traut vereint! Die „Ursuline Franciscan Congregation“ Freudig hat die Generaloberin, Sr. Doreen D’Souza, auf die Anfrage reagiert, ob wir die Website ihrer Gemeinschaft für die Ursulinennachrichten verwenden dürfen. So geht diesmal unser Blick nach Indien. Bei der Gelegenheit können wir auch berichten, dass sich die Dienerinnen der Armen, Congregation Dina Sevana Sabha (DSS), gegründet von Sr. Petra Mönnigmann – einer ehemaligen Werler Ursuline, die vor einigen Jahren durch einen Unfall ums Leben kam – zur Spiritualität Angelas bekennen und nun der großen mericianischen Familie angehören. Die Geburt der Kongregation der Franziskanischen Ursulinen fand am Ostersonntag 1887 in der Gemeinde der Rosario-Kathedrale in Mangalore statt. An diesem Tag brachte Pater Urban Stein SJ zwölf junge Frauen der Pfarrgemeinde der Kathedrale zusammen, die ihm bei verschiedenen Aktivitäten in der Gemeinde helfen sollten. Die Chronik der Kongregation verzeichnet: „Er brauchte mehr Augen zu sehen, mehr Hände für die Kranken, Gebrechlichen, Alten und auch die Vernachlässigten: Beistand und Trost musste zu ihnen gebracht werden in die dunklen Ecken, in denen sie liegen.“ Die zwölf begeisterten jungen Frauen versprachen Gott Jungfräulichkeit und verpflichteten sich, der Ortskirche zu helfen. So legte P. Stein den Grundstein für die Kongregation der Franziskanischen Ursulinen. Die Vereinigung erhielt den Namen „Gemeinschaft der heiligen Ursula“. P. Stein war seit seiner Kindheit mit dem Leben und den Aktivitäten der Ursulinen vertraut. In Mangalore träumte er davon, eine ähnliche Gruppe von Frauen zu gründen, die ihm vor allem bei der pastoralen Arbeit helfen konnten. Dieser Gemeinschaft der heiligen Ursula gab er die Regel der heiligen Angela und brachte sie in Verbindung mit den Ursulinen in Italien. Die Ursulinen aus Italien sandten zwei wunderbare Statuen nach Mangalore: Angela Merici und Sankt Ursula. Diese Statuen sind noch erhalten. Wegen des Ersten Weltkriegs hat die Gemeinschaft den Kontakt zu den Ursulinen in Italien verloren und ihn erst in den letzten Jahren wieder aufgenommen. In diesem Anfangsstadium lebten die Mitglieder der Gemeinschaft in ihren Familien und kamen zu wöchentlichen Treffen, zu monatlichen Besinnungs- und Einkehrtagen zusammen. Stein gab ihnen Leitlinien, damit sie in ihren Familien und in der Ortskirche kontemplative Missionare werden konnten. Von Anfang an bestimmten Katechismusunterricht, Besuch von Kranken und die Unterstützung in den unterschiedlichen pastoralen Diensten ihr apostolisches Engagement. Später eröffneten sie eine Grundschule für arme Kinder und ein Handarbeitszentrum für die jungen Mädchen. Die Pio-

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nierinnen kamen aus wohlhabenden Familien und verfügten über die notwendigen Führungseigenschaften und kommunikative Fähigkeiten. Die anfängliche Glut der Gemeinschaft schien zu erlöschen, als ihr Gründer P. Stein ein Jahr nach der Gründung der Gemeinschaft im Alter von 43 Jahren starb. Aber diese jungen Frauen haben unter der Führung von Mother Nympha Fernandes den ursprünglichen Geist lebendig erhalten. Im Jahr 1902 bezogen Mother Nympha Fernandes als Leiterin der Gemeinschaft und einige Mitglieder ein geräumiges Haus in der Nähe der Kathedrale, um ihre apostolischen Aktivitäten besser zu organisieren und zu koordinieren. Das neu gebaute Haus wurde St.-UrsulaKloster genannt und ist gewissermaßen die Wiege der Ursulinen von Mangalore. Dank ihrer Einfachheit und ihres Eifers bei der Evangelisation breitete sich die Gemeinschaft auf andere Pfarrgemeinden in Mangalore aus. Sehr schnell wünschten sich die Mitglieder die Anerkennung als religiöse Einrichtung der Kirche, zumal sie in einigen Gemeinschaften begonnen hatten, als Ordensfrauen zu leben. Am 13. Mai 1934 erfolgte die kanonische Errichtung unter dem neuen Namen „The Catechist Sisters of St. Ursula“. Mit der kanonischen Errichtung eröffnete die Kongregation im Mutterhaus ein Noviziat, und Sr. Agnes AC wurde Novizenmeisterin. Sie unterrichtete die Schwestern fast zehn Jahre lang. u

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URSULINEN WELTWEIT Nach der kanonischen Errichtung wurden in den entlegenen Dörfern in der Diözese von Mangalore Gemeinschaften eröffnet. Die Schwestern bereiteten die Kinder auf den Empfang der Sakramente vor, halfen bei der Gemeindearbeit, unterrichteten in Grundschulen und kümmerten sich um Waisenkinder. Es gab Anfragen, weitere Ursulinengemeinschaften zu eröffnen, weil die Menschen das Leben der Schwestern in Armut, Einfachheit und ihre Hingabe für das Evangelium schätzten.

auch außerhalb der Grenzen der Diözese auszubreiten.

Mother Rose Saldanha führte 15 Jahre lang bis zum Jahr 1945 als fähige und liebevolle Oberin das Geschick der Ursulinen. Im Generalkapitel von 1945 wurde Mother Mary Agnes Mathias als erste Generaloberin gewählt. Sie führte die Kongregation bis zu ihrem Tod 1955 und hatte viele Herausforderungen zu bestehen und Hindernisse zu überwinden.

In der Epoche von 1980 bis 1992 mit Mother Repratha und Mother Severine als Generaloberinnen gewann die Formation an Qualität und das Gemeinschaftsleben und die Mission an Stabilität. Die Kongregation bildete eigene Schwestern in Theologie und in Psychologie aus. Man hatte verstanden, dass die Stärke einer Einrichtung von der angemessenen Ausbildung ihrer Mitglieder abhängt.

Obwohl die Ursulinen für ihre Armut, Einfachheit und ihren missionarischen Eifer geschätzt waren, blieben die Berufungen in diese neue Kongregation zahlenmäßig vergleichsweise gering. Die Gründe dafür sind offensichtlich: Die Ursulinen waren arm und lebten unter den Armen in den Dörfern. Dies gab keinen gesellschaftlichen Glanz, der junge gebildete Mädchen aus der Stadt anziehen konnte.

Mit Sr. Edilburga Monteiro als Generaloberin von 1992 bis 2004 brachte die Errichtung von Provinzen und Regionen eine Dezentralisation, und es eröffneten sich neue Wege für Wachstum und Leitung. Das Apostolat fand neue Ausdrucksformen. Das Ausbildungsprogramm wurde abgestimmt auf die ganzheitliche Ausbildung der Mitglieder.

In dieser schwierigen Zeit begegneten die Schwestern dem Novizenmeister der Kapuziner, Pater Pacificus, der ihnen zum Vater und Führer wurde. Durch seine Initiativen, zusammen mit den Bemühungen von Mother Mary Agnes Mathias und Mother Genevieve, wurde die Kongregation im Jahre 1956 dem Franziskanerorden der Kapuziner angeschlossen. P. Pacificus unterrichtete alle Schwestern sowohl in den evangelischen Räten als auch in der franziskanischen Spiritualität, und im selben Jahr legten die Schwestern ihre Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ab. Nach diesem Anschluss an die Franziskaner gab es einen beständigen Zustrom von Kandidatinnen in die Kongregation, sodass die Schwestern es wagten, sich

Mother Ernestine wagte sich während ihrer Zeit als Generaloberin von 1968 bis 1980 in die entfernten Missionsgebiete im Nordosten und im Norden unseres Landes. Dies war eine Zeit großer missionarischer Ausbreitung mit den vielen jungen Mitgliedern. Wo immer die Ursulinen hingingen, hielten sie fest am ursprünglichen Geist der Glaubensvermittlung und an dem Lebensstil der franziskanischen Armut.

Im XI. Generalkapitel wurde Sr. Doreen D’Souza zur Generaloberin gewählt. Ihre Initiativen und ihr Eifer für die Ausbreitung des Glaubens brachten die Schwestern dazu, sich 2004 auf den afrikanischen Kontinent zu wagen. Die erste Gruppe ließ sich in der Diözese Same nieder, später in Dar es Salaam in Tansania. Diese Mission breitete sich schnell aus und trug reiche Früchte. Heute hat sich die Kongregation der Franziskanischen Ursulinen auf ganz Indien und nach Italien, Deutschland und Tansania ausgebreitet. Es gibt 1038 Professschwestern, 68 Novizinnen in fünf Noviziaten und 182 Kandidatinnen in verschiedenen Ausbildungshäusern. Damit hat die Kongregation gute Zukunftsperspektiven, um einen wesentlichen Beitrag für die Kirche von morgen zu leisten. Mit dem Aufruf des II. Vatikanischen Konzils, sich auf die Quellen des christlichen Lebens und auf die Spiritualität der Gründer zu besinnen, haben die Schwestern realisiert, dass die ursprüngliche Idee sowohl von Angela Merici als auch von P. Urban Stein ein ausgezeichnetes Vorbild für die Glaubenserziehung und den gesellschaftlichen Aufstieg von Frauen ist. Angela wollte als Franziskanertertiarin wie der Arme von Assisi den Armen Trost spenden. Der heilige Franz von Assisi inspirierte sie zu einem armen und demütigen Zeugnis des Evangeliums. Diese Kongregation ist eine einzigartige Institution in der u

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URSULINEN WELTWEIT Kirche, die die Spiritualität von Angela Merici und Franz von Assisi verbindet. Es dauerte vier Jahrzehnte, bis die Pioniere der Gemeinschaft der heiligen Ursula in der Kirche kanonisch anerkannt wurden, und 60 Jahre, bis sie eine Kongregation päpstlichen Rechts wurde. Dies zeigt, dass es für eine einheimische religiöse Frauenkongregation in Indien eine Herkulesaufgabe ist, mit mageren finanziellen Mitteln und einem nicht glänzenden Apostolat anerkannt zu werden. Ihre bescheidenen Anfänge und die Überlebenskämpfe haben Leid und Demütigung gebracht. Aber die Schwestern wissen: Was immer dem Geringsten ihrer Brüder und Schwestern getan ist, ist für Christus getan, und das ist ihr Lohn.

Der Aufruf des Zweiten Vatikanischen Konzils, die Freuden und den Kummer, die Ängste und Hoffnungen der Welt zu teilen und so in der Welt zu sein, hat der Kongregation unbeschreiblichen Segen gebracht. Ihre einfache Lebensweise, ihre unaufdringliche Art, sich unter die Armen zu mischen und für sie zu arbeiten, sind in der Kirche von heute sehr nötig. Die Franziskanischen Ursulinen haben Ansehen gewonnen, mehr für das, was sie sind, als für das, was sie haben. Daher fühlt sich die Kongregation aufgerufen, Verantwortung zu übernehmen und neue Pfade für das Wachsen des Königreiches Christi zu betreten. Aus: http://www.ursulinefranciscans.org/ Übersetzung: Susanne Heinrigs u

Brückenbauer Begegnung mit der Geschichte bei den Ursulinen in Wroclaw-Breslau Ein bisschen mehr Polnisch hätte ich lernen sollen, nachdem von Sr. Daria Klich OSU die Einladung zu ihrem Silberjubiläum eintraf, - ist aber gar nicht einfach. Denn so schön es klingt, bietet Polnisch doch kaum Assoziationsmöglichkeiten zu den romanischen und germanischen Sprachen an. Deshalb bleibt mein Kontakt zu den meisten der einunddreißig Schwestern im Konvent leider beiderseits auf ein freundliches Kopfnicken beschränkt. Sr. Daria spricht Englisch; sie war einige Jahre Archivarin im Generalat in Rom. Sr. Jadwiga – „Sr. Hedwig“ übersetzt sie selbst ihren Namen bei der Vorstellung – hat früher Englisch unterrichtet. Die beiden sind meine Tischnachbarinnen. Sr. Jozefa mir gegenüber spricht Deutsch; sie ist seit 1966 in Wroclaw und war lange Schulleiterin. Sr. Emilia rechts neben mir hilft mir wortlos, den örtlichen Tischsitten gerecht zu werden. Das Refektorium hat sich nur unwesentlich verändert, seit es die Klarissen vor über dreihundert Jahren erbauen ließen: Wandmalereien sind der Zeit zum Opfer gefallen, eine Angela-Statue und ein Augustinus-Bild als ursulinische Attribute hinzugekommen. Ähnlich findet man es im ganzen Haus. Geschichte wohin man schaut, aber erfüllt mit heutigem Leben – Schulleben! Sr. Daria, die Archivarin, zeigt mit großer Begeisterung die Schätze der Vergangenheit. Sie liefert das Anschauungsmaterial. Sr. Jozefa erzählt mir aus der dreihundertjährigen Geschichte der Ursulinen in Breslau und Wroclaw. Ich, die ich im Nachkriegsdeutschland aufgewachsen bin, begreife ein wenig von der Geschichte: Schlesien – durch die Jahrhunderte Spielball oder Faustpfand zwischen Polen, Habsburgern und Preußen… wiederholte Grenzverschiebungen – zuletzt 1945 durch die Alliierten, um vermeintliches (oder tatsächu Ursulinennachrichten 3/2012

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URSULINEN WELTWEIT gen Schwestern leben unbelastet in den geschichtsträchtigen Räumen. Das Leben ist weitergegangen, und es geht gut weiter. Wenn ich die blühende Schule und das große Internat sehe und die vielen jungen Schwestern, die für diese Aufgaben hierher versetzt wurden, das ist für mich als Ursuline der Föderation wie ein Spiegel der sechziger Jahre bei uns. Wie wird es hier weitergehen? Kardinal Wyszinski hatte nicht recht, als er sagte: „In Breslau reden die Steine polnisch.“ Vielleicht nirgendwo sonst sind die polnische und die deutsche Kultur und Geschichte so eng verbunden wie hier. Breslau, die Stadt an der Oder, ist seit jeher eine Stadt der Brücken. Vielleicht kann es heute Brückenstadt sein, eine Stadt, in der die Gegenwart wie selbstverständlich mit der Vergangenheit lebt – wie im Ursulinenkloster Wroclaw-Breslau. liches) Unrecht auszugleichen; die einen mussten Schlesien verlassen, die anderen unter ähnlichen Bedingungen aus der Ukraine nach Schlesien umsiedeln… und die zwielichtige Rolle des polnischen Episkopats…

Beim Abschied gibt mir die eine oder andere Schwester dann doch noch einen halben deutschen oder englischen Satz mit auf den Weg. Nachdenklich fahre ich zurück, vorbei an den ausgedehnten Kiefernwäldern der Lausitz, der Heimat meiner Großmutter.

Die alten Schwestern wissen noch vom Schicksal der deutschen Ursulinen in ihrem Haus nach 1945. Die jun-

Sr. Brigitte Werr osu u

„Ursulinen im Netz“ Die internationale Website des Centro Mericiano in Brescia Gianpietro Belotti, der wissenschaftliche Leiter des Centro Mericiano Internazionale Studi in Brescia hatte es schon lange im Sinn, alle mericianischen Gemeinschaft zu vereinigen wenigstens im Internet. Jetzt ist ihm ein guter Start gelungen. Auf der ganz neu gestalteten Website „Ursulinen im Netz“ sind die Compagnien und Ordensgemeinschaften Italiens versammelt, dazu auch die in Nordamerika – und die Föderation deutschsprachiger Ursulinen. Entsprechend vielsprachig ist die Seite: Italienisch, Englisch, Französisch und (wenigstens teilweise) Deutsch! Jede Gemeinschaft hat Raum, sich selbst vorzustellen und auch ihre Zeitschriften zum Herunterladen anzubieten. Außerdem gibt es einen Fundus an Quellenmaterial, von den Angela-Schriften bis zur Ikonographie. Und die 26

Seite wächst beständig – dank ihres rührigen Initiators Prof. Belotti! zu finden unter:

http://www.angelamerici.it Sr. Brigitte Werr osu u Ursulinennachrichten 3/2012


URSULINEN WELTWEIT

„Fahre hinaus...“ Ein Logo fürs Generalkapitel der RU Die Ursulinen der Römischen Union bereiten sich weltweit auf das Generalkapitel 2013 vor. Eine Schwester hat eigens dafür ein Logo entworfen, das die Thematik der Perikope Lukas 5,1-11 aufnimmt, ein Bild, das über den aktuellen Anlass hinaus zur Meditation anregen kann. Die Künstlerin selbst hat die folgenden Gedanken formuliert. Ein blau-grün-gestufter Hintergrund - Zeichen des Himmels und des Meeres - Im Alten Testament ist das Meer oft ein Bild für die Gegenkräfte, für die Macht des Bösen. - Es ist unsere menschliche Dimension. Drei blaue Wellen

Die Fische

- Sie erinnern an die Wellen der Taufe Jesu. Sie rufen dazu auf, sich an die eigene Taufe zu erinnern, durch die wir in das Leben der Dreifaltigkeit eingetaucht wurden.

- stilisiert: Sie erinnern an das Symbol des „Ichthys“ („Fisch“, der das Wasser der Taufe repräsentiert), Zeichen der frühen Christen, die zu Christus dem Erlöser gehören.

- Diese Wellen gehen über den Rahmen hinaus, sie durchbrechen die menschliche Ebene und gehen darüber hinaus: Leben in Gott, der Sieg Christi über die Kräfte des Bösen lockt uns aus uns selbst heraus; um Hindernisse zu überwinden und - das Unbekannte zu riskieren, in das tiefe Wasser hinauszufahren, auf andere zu. Das Boot - Es stellt die Kirche dar, getragen, gestützt, gezeichnet durch die Wellen der Taufe. - Es ist das Boot des Petrus, auf dem sich die Kirche immer noch vorwärts bewegt, um Netze auszuwerfen und „Menschenfischer“ zu sein. - Es ist rot, eine liturgische Farbe, die Liebe bedeutet, Martyrium, die Gabe des Geistes, die Apostel. - Es hat keine Segel, nur einen Mast in der Form des Kreuzes: Die Gnade Christi genügt. Christus ist unser Begleiter; er allein ist unsere Hilfe, unsere Zuversicht, unsere Zuflucht. - Das Kreuz ist w schmal und gebogen: Gottes Schwäche hat unsere menschliche Dimension erreicht; Christus hat unsere Sünden auf sich genommen. w hoch und weiß: Die Macht der Auferstehung siegt über das Geschaffene; das weiße Licht des auferstandenen Herrn hüllt das Boot und die Fische ein.

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- drei und weiß: Sie weisen auf die Fülle des Lebens im dreifaltigen Gott hin, den Fischfang im See am Tag nach der Auferstehung. Die Sonne - Die gelbe Farbe erweckt Christus, „unsere aufgehende Sonne“: Sein Licht erleuchtet, leuchtet auf, leitet das Leben der Kirche. - Der Kreis passt vollkommen zum Umriss des Bootes; das Boot ist eng verbunden mit Gott, der der Eine und zugleich Verbundenheit ist. - Sie ist umrahmt von einem roten Ring, der Farbe des Bootes, das Christus darstellt: Symbol der brennenden Liebe der Passion, der Eucharistie und des Neuen Bundes. Die Kirche empfängt und lebt aus dieser brennenden Liebe Christi. In der Mitte des Kreises, im Auf und Ab der Welle und des Bootes: Dort ist der Platz für jeden von uns und für uns alle gemeinsam. Im Herzen der Kirche, Christus gleichförmig gemacht durch die Kraft unserer TaufWeihe, sind wir gerufen, Liebe und Vereinigung zu wagen: „Fahre hinaus ins tiefe Wasser (vgl. Lukas 5,4) und heiße mit Mut und Hoffnung die Zukunft willkommen!“ Übersetzung: Sr. Brigitte Werr osu u 27


NAchGeFORScht

Vereinigungsbestrebungen - eine Spurensuche Nachforschungen des Arbeitskreises Ordensgeschichte - 2. Teil Nachdem im ersten Teil das Leben der Innsbrucker Ursuline M. Vincentia Neusee im Mittelpunkt stand, geht es diesmal zunächst darum, welche Vorgaben der Papst bzw. die römischen Behörden den Orden bezüglich der Vereinigung machen. Dabei sollen auch zwei Schlüsselfiguren kurz vorgestellt werden.

1. Was erwartet Rom hinsichtlich einer Vereinigung der deutschen Ursulinen-Gemeinschaften? Die Kongregation der Bischöfe und Riten setzte durch Dekret vom 8. Oktober 1898 fest, den Bitten der Ursulinen zu entsprechen, wenn diese sich in Gebietsgemeinschaften zusammenschließen möchten. Kurienkardinal Vannutelli legt in einem Brief vom 21. Juli 1899 dar, dass es wichtig sei, zuvor die Meinung der Ordensfrauen zu erkunden und zu beachten, dass durch einen gemeinsamen Beschluss festgelegt wird, was für die Leitung des gesamten Instituts notwendig ist, dass dabei aber die einzelnen Klöster so weit wie möglich unter Beibehaltung der eigenen Gesetze und Bräuche geleitet werden. Außerdem sollen die Ursulinen wissen, dass die Gestaltung einer Vereinigung in der Weise vorgenommen werden kann, dass eine Generaloberin mit Sitz in Rom gewählt wird und der ganze Orden in Provinzen aufgeteilt wird, denen eine Provinzoberin vorsteht.

Ferner wird es überall die gleiche Gelübdeformel geben, welche die drei Gelübde des Gehorsams, der Armut und der Keuschheit enthält. In dem ganzen Brief wird deutlich, dass Rom den Ursulinen nicht vorschreibt, sich zusammenzuschließen, sondern ihnen nur empfiehlt, wie sie eine Vereinigung gestalten können, um die Nachteile und Schwierigkeiten zu überwinden, die sich aus ihrer Vereinzelung ergeben. Vannutelli beauftragt Kardinal Satolli, allen Ursulinenkonventen zu erklären, dass sie es ihm „sehr angenehm machen würden, wenn sie sich unter einer Generaloberin mit dem zukünftigen Sitz in Rom vereinten“, und eine solche Vereinigung bildeten, „wie sie von einer bestimmten Anzahl von Klöstern schon vollzogen worden ist“.* * zitiert nach UN 3/2011 S.29

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2. Brief des Kurienkardinals Vannutelli - Wortlaut in deutscher Übersetzung S. Congregatio EE. et RR Erlauchter und Hochwürdigster Herr im Bischofsamt Unter den Religiosen-Instituten, denen durch die Bestätigung des Apostolischen Stuhles und unter der Aufsicht der Heiligen Bischöfe die edle Aufgabe anvertraut wurde, Mädchen in Frömmigkeit und Wissenschaft zu erziehen, ragt der Orden jener geweihten Jungfrauen besonders hervor, der nach der hl. Ursula benannt wird. Weil aber die Klöster der Ursulinen, wenn sie auch durch Liebe untereinander verbunden sind, durch kein Band wirklicher Vereinigung untereinander zusammengehalten werden, geschieht es nicht selten, dass irgendwelche von ihren Gemeinschaften ein Vorhaben nicht leicht für sich zum Erfolg führen können, deswegen weil sie über die dazu notwendigen Mittel nicht genügend unterrichtet sind und die Hoffnung nicht aufleuchtet, dass ihnen dabei andere Gemeinschaften des gleichen Ordens zu Hilfe kommen. Um diese Nachteile und Schwierigkeiten zu überwinden, hat diese Kongregation der Bischöfe und Riten im vergangenen Jahr empfohlen, die Vorschläge einiger Bischöfe, zwischen den Gemeinschaften der Ursulinen irgendeine Vereinigung herzustellen, wohlwollend aufzunehmen. Und deshalb setzte sie durch Dekret vom 8.Oktober 1898 fest, immer wenn irgendwelche von den Gemeinschaften der genannten Ordensfrauen von St. Ursula, die in verschiedenen Teilen des katholischen Erdkreises bestehen, fordern sollten, sich in Gebiets-Gemeinschaften zusammenzuschließen, ihren Bitten und Wünschen gern zu entsprechen. u 28

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NAchGeFORScht Kürzlich aber wurden aus manchen Ursulinen-Gemeinschaften, die überdies in verschiedenen Regionen leben, Briefe überbracht, man möge ihren ganzen Orden zu einer einzigen Körperschaft in der Form von solchen Instituten zusammenfügen, wie sie in unserem Jahrhundert entstanden sind und vom Apostolischen Stuhl approbiert wurden. Sicherlich pflegt der Heilige Stuhl nicht leicht zu verändern, was rechtmäßig errichtet und im lange währenden Lauf der Zeit gefestigt worden ist, wenn nicht das, was ersucht wird, den Veränderungen – unter Berücksichtigung des Wandels der Zeit -, mehr zu entsprechen scheint und besser und wirksamer zu dem angestrebten Ziel führt. Deshalb hält die Heilige Kongregation, bevor sie in dieser Angelegenheit etwas beschließt, es für sehr angemessen, zu erfahren, was die Ortsbischöfe und was die Ordensfrauen selbst über die Sache denken. Schwer mag es daher für Deine Erhabenheit sein, diese Sache achtsam und sorgfältig abzuwägen und Deine Ansicht dieser Heiligen Kongregation darzulegen, nachdem zuvor die Meinung eben dieser Ordensfrauen erkundet worden ist. Wenn es aber wichtig ist, dass die Ordensfrauen in voller Freiheit darlegen, was sie in dieser Angelegenheit denken, ist es erforderlich, dass jede einzelne in ganz geheimer Abstimmung ihre Meinung kundtut, nachdem man ihnen eine angemessene Zeit gewährt hat, die ganze Sache vor Gott gründlich erwägen zu können. Die Schwestern sollen aber beachten: 1. dass die angekündigte Vereinigung nur das mit sich bringen wird und durch gemeinsamen Beschluss festlegt, was für die Leitung des gesamten Instituts geeignet ist und als notwendig erachtet wird, und zwar soweit wie möglich unter Beibehaltung der Gesetze, Weisungen und Bräuche, durch die die einzelnen Klöster rechtmäßig geleitet werden. 2. Sie sollen darüber hinaus wissen, dass die Gestaltung der Vereinigung auf folgende Weise vorgenommen werden kann: a) dass eine Generaloberin - für eine bestimmte Zeit von einzelnen Delegierten der Klöster gewählt ihren Sitz in Rom hat zusammen mit einem Generalrat, gleichfalls gewählt von ebenden Delegierten b) dass der ganze Orden in verschiedene Provinzen aufgeteilt wird, denen eine Provinzoberin mit ihrem Rat vorsteht. 3. Es wird überall die gleiche Formel für die Ordensgelübde geben, enthaltend die drei Gelübde des Gehorsams, der Armut und der Keuschheit. Darin findet sich keine Erwähnung eines vierten des sogenannten Gelübdes der Mädchenerziehung, das nur von einigen Gemeinschaften versprochen wird. Im Gelübde des Gehorsams, nach den Weisungen des Ordens abgeschlossen, ist jenes offensichtlich enthalten. Dieses hatte ich über den Auftrag unseres Heiligsten Herrn Papst Leo XIII Deiner Erhabenheit kundzutun, der ich allen Segen vom Herrn erbitte. Deiner Erhabenheit Rom, den 21. Juli 1899 als Bruder + S. Cardinal Vannutelli Präfekt L. + S. Text und Übersetzung: Sr. Cornelia Müller-Freund osu u

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NAchGeFORScht Kardinal Vannutelli Serafino Vannutelli wurde 1834 in Genazzano geboren. Dort studierte er Philosophie und ging nach dem Abschluss zum theologiestudium nach Rom. Nach der Priesterweihe 1860 war er zunächst Professor für Katholische theologie am Päpstlichen Seminar und ging dann als Sekretär des Päpstlichen Nuntius nach Bayern. 1869 wurde er zum Bischof geweiht. Als Päpstlicher Delegat war er in verschiedenen Ländern Süd- und Mittelamerikas tätig. Ab 1875 war er Apostolischer Nuntius zunächst in Belgien, danach in Österreich-Ungarn. 1887 nahm in Papst Leo XIII. in das Kardinalskollegium auf. 1888 wurde er Präfekt der Kongregation für „Indulgences and Relics“ 1893 war er für sechs Monate erzbischof von Bologna, bevor er zum Kardinalbischof von Frascati ernannt wurde. 1899 erfolgte die ernennung zum Großpönitentiar. 1903 bis 1908 war er zugleich Sekretär des heiligen Offiziums. Bei der Papstwahl 1903 galt er als Kandidat des Dreibundes. 1913 wurde er Dekan des Kardinalskollegiums; in diesem Amt folgte ihm nach seinem tod sein Bruder Vincenzo Vannutelli. Serafino Vannutelli starb 1915 in Rom. Nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Serafino_Vannutelli und: http://en.wikipedia.org/wiki/Serafino_Vannutelli sowie: http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/bvan.html

Kardinal Satolli Francesco di Paola Satolli wurde 1839 in Marsciano bei Perugia geboren. er besuchte das Priesterseminar in Perugia und wurde 1862 zum Priester geweiht. Nach dem Studium in Rom wurde er zum Professor an das Priesterseminar in Perugia berufen. 1870 wurde er Pfarrer in Marsciano, ging dann aber 1872 für zwei Jahre nach Montecassino. 1880 berief ihn der Papst zum Professor für Dogmatik an der Propaganda Fide. 1882 wurde er Professor am römischen Priesterseminar und 1884 Rektor des griechischen Kollegs, 1886 Präsident der Päpstlichen Diplomatenakademie und 1888 titularbischof von Naupactus. Als Professor hatte er einen wesentlichen Anteil an der entwicklung des Neothomismus, die Leo XIII. anregte. Seine Vorlesungen begeisterten seine Studenten für das Studium von thomas von Aquin, und seine Schriften ebneten den Weg für die Ausbreitung thomistischer Literatur in Philosophie und theologie. Satolli kam 1889 in die Vereinigten Staaten. er war Gast der hundertjahrfeier des erzbistums Baltimore und hielt eine Ansprache bei der einweihung der katholischen Universität von Amerika. Bei seinem zweiten Aufenthalt in den USA hielt er Vorlesungen über die Philosophie thomas‘ von Aquin. 1893 bis 1896 vertrat er als Apostolischer Delegat die Interessen de heiligen Stuhls in den Vereinigten Staaten. 1895 nahm ihn Leo XIII. in das Kardinalskollegium auf. Nach seiner Rückkehr aus den USA wurde er erzpriester der Lateranbasilika und 1897 Präfekt der Kongregation für die Studien. 1903 wurde er als Kardinalbischof von Frascati Nachfolger von Kardinal Serafino Vannutelli. Satolli starb 1910 in Rom. Nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Franscesco_di_Paola_Satolli Foto: http://www2.fiu.edu/~mirandas/bios1895.htm#Satolli u

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PeRSONALIeN

Wir gedenken unserer Verstorbenen Schwester Theresia Oberfrank OSU

Schwester Pia Gherardini OSU

aus dem Ursulinenkonvent Bruneck * 20.06.1919 + 06.07.2012

aus dem Ursulinenkonvent Graz * 19.05.1929 + 02.07.2012

Schwester Gerburga Görge OSU

Schwester Gabriele Burrichter OSU

aus dem Ursulinenkonvent Werl * 14.03.1934 + 12.07.2012

aus dem Ursulinenkonvent Haselünne * 01.01.1919 + 12.07.2012

Schwester Paula Lagos D. OSU

Schwester Gertrudis Luges OSU

aus dem Ursulinenkonvent Maipú * 25.07.1944 + 20.07.2012

aus dem Ursulinenkonvent Königstein * 30.09.1921 + 30.07.2012

Schwester Rita Reitz OSU

Schwester Pia Junker OSU

aus dem Ursulinenkonvent Geisenheim * 02.09.1930 + 16.08.2012

aus dem Ursulinenkonvent Erfurt * 07.02.1921 + 15.10.2012

Requiescant in pace!

Herr, du hast uns zu dir geschaffen, und unser Herz ist unruhig, bis es Ruhe findet in dir. Dein ist das Licht des Tages. Dein ist das Dunkel der Nacht. Das Leben ist dein und der Tod. Ich selbst bin dein und bete dich an. Augustinus von Hippo u

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PeRSONALIeN

Wir gratulieren... zum Geburtstag Sr. Clementia Scholl

Duderstadt

25.10.1927

85 Jahre

Sr. Clara Grüne

Wipperfürth

27.10.1921

91 Jahre

Sr. Lioba Pöttgen

Werl

27.10.1927

85 Jahre

Sr. M. Alberta Prechtl

Graz

09.11.1913

99 Jahre

Sr. Scholastika Kirschner

Dorsten

09.11.1921

91 Jahre

Sr. Cäcilia Fernholz

Leinefelde

17.11.1947

65 Jahre

Sr. Gertrudis Spieker

Werl

18.11.1922

90 Jahre

Sr. Magdalena Fuchs

Graz

26.11.1937

75 Jahre

Sr. Maria Ratajczak

Erfurt

30.11.1921

91 Jahre

Sr. Georgis Koller

Landshut

07.12.1937

75 Jahre

Sr. Blandina Schwammel

Neustadt/Dosse

15.12.1942

70 Jahre

Sr. Barbara Overberg

Haselünne

16.12.1927

85 Jahre

Sr. Clara Lumb

Geisenheim

17.12.1921

91 Jahre

Sr. Jutta Böhm

Erfurt

17.12.1952

60 Jahre

Sr. Lioba Mehler

Würzburg

23.12.1919

93 Jahre

Sr. Monika Rybak

Kaarst

28.12.1952

60 Jahre

Sr. Mechthild Zink

Offenbach

31.12.1937

75 Jahre

Sr. Martha Bauer

Würzburg

02.01.1938

75 Jahre

Sr. Bernarda Habenschuß Innsbruck

03.01.1933

80 Jahre

Sr. Angela Osthoff

Dorsten

23.01.1928

85Jahre

Sr. Agnes Wächtersbach

Wipperfürth

08.02.1938

75 Jahre

Sr. Katharina Schweizer

Graz

09.02.1948

65 Jahre

Sr. Josefa Böhrk

Neustadt/Dosse

18.02.1938

75 Jahre

... und zum Ordensjubiläum Sr. Mönika Gröger

Offenbach

26.10.2012

60-jähriges Ordensjubiläum

Sr. Paula Peters

Hersel

04.11.2012

50-jähriges Ordensjubiläum u

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Ursulinennachrichten 3/2012


teRMINVORSchAU

Wann?

Wo?

Wer oder Was?

08.-09.11.2012

Ursulinenkloster Königstein

Föderationsratssitzung

09.-12.11.2012

Ursulinenkloster Königstein

Oberinnenkonferenz

30.11.-02.12.2012

Ursulinenkloster Straubing

02.-05.01.2013

Ursulinenkloster Ahrweiler

Ursulinentagung 2013

28.01.2013

Ursulinenschule Fritzlar

300 Jahre Ursulinen in Fritzlar

22.-24.02.2013

Ursulinenkloster Offenbach

Arbeitskreis Ordensgeschichte

08.-10.03.2013

Ursulinenkloster Straubing

treffen der Gruppe herbst-Zeitlos

05.-07.04.2013

Ursulinenkloster Ahrweiler

Angelakreis-treffen

13.-15.04.2013

Seniorenhaus St. Angela hersel

Workshop des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit

09.-12.06.2013

Vallendar

Jahresversammlung der DOK

27.-29.09.2013

wo?

Angelakreis-treffen

11.-13.10.2013

Ursulinenkloster Ahrweiler

treffen der Gruppe herbst-Zeitlos

22.-24.11.2013

Ursulinenkloster erfurt

Arbeitskreis Ordensgeschichte

02.-05.01.2014

Ursulinenkloster Ahrweiler?

Ursulinentagung 2014

In der Reihe „Wegzeichen“ „Aufbrechen und Ankommen“

Adressenänderungen Die Ursulinen Innsbruck haben eine neue Telefonnummer: 0043-512-272867-(18 für Sr. hildegard) Die Nummern der Nebenstellen (Durchwahl) bleiben gleich! Bei den Ursulinen

Düsseldorf in Köln ist die Postleitzahl zu korrigieren: 50825 Köln

Ursulinennachrichten 3/2012

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ADReSSeN D-57439 Attendorn

A-8010 Graz

Franziskanerhof hansastraße 8 tel.: 02722-6357-1011 e-Mail: kontakt@franziskaner-hof.de

Leonhardstraße 62 tel.: 0043-316-32 33 00 Fax: 0043-316-32 33 00-33 e-Mail: oberin@ursulinen.at

D-33611 Bielefeld Sieboldstraße 4 a tel.: 0521-81 039 Fax: 0251-87 52 273 e-Mail: ursulinen.bielefeld @t-online.de

85045-340 Guarapuava (PR) Brasil Rua Guarciara 92, tupinambá tel. / Fax: 0055-42-62 43 205 e-Mail: irmaadrianacampos@ yahoo.com.br

D-53332 Bornheim-Hersel

D-49740 Haselünne

Bierbaumstraße 3 tel.: 02222-9647-18 e -Mail: lioba@ursulinen-hersel.de

Paulusweg 43 tel.: 05961-5080 Fax: 05961-508-412 e -Mail: sr.magdalene@t-online.de

I-39031 Bruneck / Bz tschurtschenthaler Park 1 tel.: 0039-474-544500 Fax: 0039-474-551833 e-Mail: sr.margareth@ursulinen.it

D-50825 Köln

D-68159 Mannheim

D-50668 Köln Am Alten Ufer 57 tel./Fax: 0221-91 39 432 e-Mail: nc-ursuliur@netcologne.de

D-61462 Königstein / Ts

A 4/5 Ursulinenkonvent tel.: 0621-23200 Fax: 0621-4397813 e-Mail: convent@ ursulinen-mannheim.de

D-16845 Neustadt / Dosse

Prinz-von-homburg-Straße 2 Gerichtstraße 19 tel.: 033970-13269 tel.: 06174-9381-0 Fax: 033970-13435 Fax: 06174-9381-55 e-Mail: srth-neustadt@t-online.de e-Mail: s.m.regina@ D-94557 Niederalteich ursulinenkloster-koenigstein.de St.-Ursula-Weg 5 tel.: 09901-7116 Fax: 09901- 94641 e-Mail: ursulinen.niederalteich@gmx.de

D-63071 Offenbach

D-56428 Dernbach

Ahornstraße 33 tel.: 069-985426-0 Fax: 069-985426-16 e-Mail: smagdalena.of@gmx.de

Konvent der Ursulinen Geilenkirchen St.-Josefs-haus Josefshausstraße 8 tel.: 02602-67 16 18

D-49090 Osnabrück

D-46282 Dorsten

Bramstraße 41 tel.: 0541-50583-0 Fax: 0541-50583-150 e-Mail: ursulinen@ st-angela-os.de

Ursulastraße 12 tel.: 02362-9127-0 Fax: 02362-45321 e-Mail:ursulinenkloster.dorsten @gmx.de

Las Condes / Santiago 676 1899 / Chile

D-37105 Duderstadt Neutorstraße 9 tel.: 05527-9145-0 Fax: 05527-9145-23 e-Mail: konvent@ursulinenduderstadt.de

Sr. Ursula tapia Guerrero Av. A. Vespucio Norte 970 # 62 tel.: 0056-2-2289995 e-Mail: ursulatg@gmx.de

D-52349 Düren

Burggasse 40 tel.: 09421-9923-0 Fax: 09421-9923-99 e-Mail: kloster@ ursulinen-straubing.de

Weierstraße 23 - 25 tel.: 02421-40 39 93 Fax: 02421-17548 (Schule) e-Mail: irmgardis-urs-dn@ t-online.de

D-94315 Straubing

D-31134 Hildesheim

D-61462 Königstein / Ts

Brühl 1 tel.: 05121-38681 Fax: 05121-917415 e-Mail: ursulinen-hildesheim@ t-online.de

Konvent der Ursulinen hofheim Gerichtstraße 19 tel.: 06174-2562613 Fax: 06174-9381-155 e-Mail: ursulinen-hofheim@ ursulinenkloster-koenigstein.de

Neuerstraße 11 tel.: 02922-87 21-0 Fax: 02922-86 14 42 e-Mail: ursulinen-werl@t-online.de

D-84028 Landshut

D-51688 Wipperfürth

Reimmichlgasse 2 tel.: 0043-512-272867-18 Fax: 0043-512-272867-15 e-Mail: ursulinen@tsn.at

Neustadt 536 tel.: 0871-92584-0 Fax: 0871-92584-24 e-Mail: sr.andrea@ ursulinenkloster-landshut.de

Auf dem Silberberg 3-4 tel.: 02267-88189-0 Fax: 02267-88189-12 e-Mail: sr.veronika.klauke @ursulinen.de

D-65366 Geisenheim

D-41564 Kaarst

D-37327 Leinefelde

Rüdesheimer Straße 30 tel.: 06722-9607-40 Fax: 06722-9607-31 e-Mail: sr.clara@st-ursula-schule.de

D-97070 Würzburg

Wilhelm-Raabe-Straße 5 tel.: 02131-95711-0 Fax: 02131-95711-15 e-Mail: ursulinen@ursulinen-kaarst.de

Bonifatiusweg 2 tel.: 03605-534021 Fax: 03605-534022 e-Mail: gemeinschaft@ ursulinen-eichsfeld.de

Augustinerstraße 17 tel.: 0931-35512-0 Fax: 0931-35512-23 e-Mail: ursulakonv@aol.com

D-99084 Erfurt Anger 5 tel.. 0361-56 55 02-0 Fax: 0361-56 55 02-19 e-Mail:ursulinen @ursulinenkloster-erfurt.de

D-34560 Fritzlar Konvent der Ursulinen Fritzlar Neustädter Straße 39 tel.: 05622-99 89 7-0

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Maipú / Santiago 16-Chile

Ursulinenkongregation Düsseldorf esquina Blanca 575, casilla 69 tel: 0056-2-5310734 Schönsteinstraße 33 Fax: 0056-2-5310069 tel.: 0221 / 20650-2209 e-Mail: Fax: 0221 / 31063140 monasterio.osu@gmail.com e-Mail: verwaltung@ ursulinen-duesseldorf.de

A-6020 Innsbruck

D-59457 Werl

Ursulinennachrichten 3/2012


In eIgener Sache Verehrte Leserinnen und Leser, von Zeit zu Zeit sollte man selbst erscheinen, meint das Plakat einer kanadischen Pfarrei und preist mit Humor ihren „Service“ an: Taufe, Eheschließung und Begräbnis. Wir möchten es nicht so weit treiben, sondern allen Lesern sagen, dass wir uns über ihr Interesse freuen. Und: Rückmeldungen und Beiträge sind immer willkommen. Das Redaktionsteam Heft 1/2013 erscheint voraussichtlich zum Angelafest. Als Thema haben wir ausgewählt : • „Es wird Zeit, dass wir anfangen!“ (M. Brüning) Anfänge im Gefolge des Konzils Außerdem wie immer: • Aus der Föderation und den Gemeinschaften • Angela zieht Kreise • Was Schule macht • Ursulinen weltweit

Redaktionsschluss: 10.12.2012

Über die finanzielle Unterstützung unserer Arbeit freuen wir uns. Wir stellen Ihnen auf Wunsch gern zum Jahresende eine Spendenquittung aus. Unser Konto: Föderation deutschsprachiger Ursulinen Konto 100 203 29 BLZ 426 501 50 Sparkasse Vest Stichwort: Ursulinennachrichten

IMPRESSUM Herausgeber:

Föderation deutschsprachiger Ursulinen

Redaktion:

Sr. Brigitte Werr OSU (Koordination)

Bonifatiusweg 2, 37327 Leinefelde Tel. 03605-534209, Fax: 03605-534022 E-Mail: sr.brigitte.werr@ursulinen.de

Sr. Lioba Michler OSU, Sr. Cornelia Müller-Freund OSU, Sr. Lucia Schäckel OSU, und Sr. Angela Veit OSU und Susanne Heinrigs (Assistenz) Druck:

Frick Digitaldruck, Brühlstraße 6, 86381 Krumbach, www.online-druck.biz

Versand:

Sr. Cornelia Müller-Freund OSU, Bonifatiusweg 2, 37327 Leinefelde

Bildnachweis:

Titelseite: Wanderbaum in der Sulmklamm; Foto: Bernhard Baumgartner; www.wandertipp.at S. 35: www.ursulines.union.romaine.catholique.fr

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