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zu O&O Baukunst

Sich den diffusen Grenzen des Normalen, des Selbstverständlichen nähern, ohne darin verschlungen zu werden. Eine radikale Absage an alles Gedrechselte, Kopflastige, zu Tode Detaillierte, egomanisch Innovative. Ein Appell an Großzügigkeit, mit Sympathie zum Unfertigen, zum Verschmutzten als Widerpart des Säuberlichen. Mit Brüchen und Gegensätzlichem Begeisterung wecken. Dass sich solche Ungereimtheiten in eine professionelle Praxis einweben lassen, ist die wichtigste Errungenschaft.

Die Suche nach den Bestandteilen des Alltäglichen, des so genannt Normalen, beschäftigt uns. Das ist der Stoff, aus dem gute Bücher, gute Filme, auch gute Architektur gemacht werden. Es ist der einzig dauerhafte Ansatz. Pragmatisch und geheimnisvoll. Es geht um die Annäherung an unsichtbare Wirkungsweisen, vielleicht Energiefelder. Architektur ist dabei der eigentliche Faktor. Sie kann speichern und fein weitergeben. In guten Fällen wird durch sie dieses Unsichtbare sichtbar.

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Wichtig ist, so knapp wie möglich an der Normalität zu bleiben. Suspense kann sich nur aus der geringfügigen Abweichung davon ergeben. Das Eintauchen in eine Schicht, die nur um Nuancen von der vertrauten Realität verschoben ist. Da gibt es dann wirklich Fremdheit, weil die Bilder scheinbar bekannt sind, aber alle bekannte Bedeutung wegkippt.

Diese feine Verschobenheit vermeintlich bekannter Bilder steuern wir mit unseren Bauten an.

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