SÜDEN
Luxemburger Wort Montag, den 30. September 2013
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Einzigartige Retro-Veranstaltung in historischer Kulisse
„Eine Goldgrube an Ideen“ Steampunk- und Vintage-Festival im Fond-de-Gras erfreut sich steigender Beliebtheit In das viktorianische Zeitalter zurückversetzt sahen sich Besucher des dritten Steampunk und Vintage Festivals am Wochenende in Fondde-Gras. Die Steampunk-Strömung geht auf eine literarische Strömung der 1980er-Jahre zurück, aus der ein Kult entstanden ist. Dieser Bewegung haben sich Leute verschrieben, die vom Stil futuristischer technischer Funktionen mit Mitteln und Materialien des viktorianischen Zeitalters fasziniert sind. Sie treten in Kleidern auf, die aus dieser Zeit stammen und statten sich mit technischen Instrumenten aus, die einen deutlichen Retro-Look verkörpern. So ist eine Subkultur entstanden, in der zur Technik auch Mode und Kultur idealisiert werden. Es ist ein Ausbruch aus dem Alltag zurück in eine „heile“ Welt. Das Festival in Fond-de-Gras ist einzigartig, dies sagte uns gegenüber ein niederländisches Paar. Die Anhänger von Steampunk würden kein Treffen vorfinden, wo sie ausschließlich unter sich seien. Bei Treffen in anderen Ländern seien sie Teil von Organisationen, wie beispielsweise Erfinder-Festivals. Fond-de-Gras sei eine willkommene Gelegenheit, sich neue Ideen zu holen. Es sei wahrlich eine Goldgrube an Ideen. Auch Steve Humbert, der Verantwortliche für die Animation im Park Fond-de-Gras, zeigte sich sehr angetan von der Vielfalt der Teilnehmer, die gar aus München
Die Anhänger der Steampunk-Bewegung treten in Kleidern auf, die aus der viktorianischen Zeit stammen.
und dem Allgäu angereist seien. Das Festival sei gewachsen und erfreue sich einer steigenden Beliebtheit, so dass es eine richtige Entscheidung gewesen sei, die Idee vor zwei Jahren aufgenommen zu haben, so Humbert. Besucher und Teilnehmer kommen neben den Niederlanden und der Schweiz aus den Nachbarländern Belgien, Deutschland und Frankreich und nehmen gerne eine längere Anfahrt in Kauf, da das Angebot stimmt. Auf diversen
Ständen des viktorianischen Marktes in und um die PaulWurth-Halle in ihrer auffälligen Architektur – eine Stahlkonstruktion ausgebaut mit Ziegeln –, die einen würdigen Rahmen für dieses Festival gibt, war die Auswahl an Schmuck, Kleidern, Mode-Accessoires und technischen Raritäten und Sammlerstücken recht groß. Für die passende musikalische Unterhaltung sorgte das Quartett „Drachenflug“ aus Hamburg. Pas-
Die Auswahl an Schmuck, Kleidern, Accessoires, technischen Raritäten und Sammlerstücken war recht groß. Früh übt sich, wer ein echter Anhänger des Steampunk werden will...
Für die passende musikalische Unterhaltung sorgte das Quartett „Drachenflug“ aus Hamburg.
Sogar einen „Ritterschlag“ konnte man im Fond-de-Gras live miterleben.
send waren auch die Auftritte von Solotenor Daniel Malheur mit seinen Chansons aus den 1930er-Jahren. Gut kam ebenfalls die Feuerschau der „Bourning Dragons“ an, die bei Einbruch der Dunkelheit auftraten. Für gute Laune sorgten die Clowns Zaffi und Max. Zusätzlich zu diesen Künstlern traten am Sonntag noch Lynn Schockmel mit Bady Painting und das BimboTheater auf. Zu erwähnen bleibt, dass die Besucher während der Dauer des
(FOTOS: GERRY HUBERTY)
Festivals sowohl mit dem Train 1900 als auch mit der Grubenbahn fahren konnten. (c.g.f.)
Fotos zum Event