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Sehenswürdigkeiten
Im Heimatmuseum „Haus Wedel“ finden immer wieder Ausstellungen und Veranstaltungen statt.
SEHENSWERTES WIEFELSTEDE ‒GESCHICHTE UND KULTUR ZUM SEHEN UND HÖREN
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Entdecken Sie die Sehenswürdigkeiten Wiefelstedes und erleben Sie ein Stück Geschichte hautnah! Spannende Hintergründe und Anekdoten erfahren Sie an den Hörstationen an verschiedenen Kulturdenkstätten im Ammerland. Über die Telefonnummer 04488 / 520 40 40 - plus jeweilige Stationsnummer hören Sie Ammerländer Geschichte – ganz einfach vor Ort per Mobiltelefon oder Zuhause übers Festnetz.
St. Johannes Kirche zu Wiefelstede Die älteste Kirche des Ammerlands ist die St. Johannes Kirche zu Wiefelstede. Bereits im Jahr 1057 wurde sie durch Erzbischof Adalbert von Bremen eingeweiht. Der älteste Teil ist die halbrunde Apsis, die seitwärts eingezogen die Ostmauer umschließt. Der Glockenturm aus dem 15. Jahrhundert steht von der Kirche getrennt. Bemerkenswerte Ausstattungsstücke aus mittelalterlicher und barocker Zeit locken jedes Jahr viele Besucher an. So auch der Flügelaltar, der um 1520 entstand, und die Kanzel sowie der Taufstein aus dem 17. Jahrhundert. Die Orgel stammt aus der Werkstatt Christian Vaters, einem Schüler von Arp Schnitgers. Lassen Sie sich während einer Führung durch die Kirche beeindrucken!
Heute bietet die Kirchengemeinde ein großes Angebot an, vom Miniclub und den „Gospel Kids“ über den Gospelchor „Soul Inside“ und Kurse der Erwachsenenbildung bis hin zur Seniorenarbeit und Bibelgesprächen.
Öffnungszeiten für Besucher: 8.30 Uhr – 16.30 Uhr
Kirchengemeinde Wiefelstede Kirchstraße 4 • 26215 Wiefelstede Tel. 04402 / 600 39 kirchenbuero.wiefelstede@kirche-oldenburg.de wiefelstede.kirche-oldenburg.de
Bokeler Burg Die Doppelwallringanlage Bokel existiert seit etwa 850 n. Chr. und diente einst als Fluchtburg für die Bevölkerung. Mit dieser frühen Entstehungszeit ist sie das älteste oberirdisch erkennbare Kulturdenkmal im Ammerland. Im frühen Mittelalter war hier der Gerichtssitz des gesamten Ammerlandes, später nur noch für das Amt Rastede. Hier wurde bokelburger und altammerisches Bauernrecht gesprochen, das noch bis ins 17. Jahrhundert von den Oldenburger Grafen bestätigt wurde.
Der Gesamtdurchmesser der Anlage beträgt etwa 100 Meter, der ovale Burgplatz hat eine Größe von 55 x 65 Metern. Im inneren Wall befanden sich die
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Aufenthalts- und Vorratsräume. Die Erdwälle sind größtenteils erhalten geblieben, im 19. Jahrhundert wurde der Ostteil eingeebnet. Im Jahr 1949 wurde der verbliebene Westteil vom Oldenburger Staat gekauft und unter Schutz gestellt. 40 Jahre später führte die Gemeinde Wiefelstede umfangreiche Restaurierungsarbeiten an der Doppelwallringanlage Bokel durch. Heute ist sie ein beliebtes Ausflugsziel von Radfahrern oder Wanderern.
Bokeler Burg Worther Weg • 26125 Wiefelstede
Heimatmuseum „Haus Wedel“ Ob Kulturgeschichte, Alltagsgeschichte oder Ausstellungen regionaler Künstler – das Heimatmuseum „Haus Wedel“ ist ein beliebter Ausstellungsort. Die spannende und beeindruckende Zeitreise führt in die 20er und 30er Jahre, also die frühen Jahre der Elektrifizierung. Eine Schmiede, eine Stellmacherei, eine Schuhmacherwerkstatt, ein Friseursalon und eine Tischlerei sind bereits zu sehen. Demnächst kommen eine Backstube und ein Kolonialwarenladen hinzu. Zusätzlich wird ein Bereich für eine Dauerausstellung über die Geschichte der Bauernschaften des Dorfes geschaffen. Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken, unter anderem die ständig wechselnden Ausstellungen in der Galerie, in der regionale Künstler ihre Werke präsentieren.
Öffnungszeiten: Samstag: 16-18 Uhr, Sonntag: 14-18 Uhr und nach Vereinbarung
Heimatmuseum Wiefelstede Hauptstraße 11 • 26125 Wiefelstede Tel. 04402 / 86 39 716 www.heimatmuseum-wiefelstede.de
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Heinrich-Kunst-Haus Der Volksschauspieler Heinrich Kunst lebte von 1905 bis 1993 und machte sich einen Namen mit seinem großen Herz für plattdeutsche Kunst. Durch seine Auftritte auf der August-Hinrich-Bühne, seine Mitarbeit in hunderten Hörfunksendungen und einigen Filmen wurde er im norddeutschen Raum bekannt. Fast 50 Jahre war er Ortsvorsteher, viele Jahre im Gemeindekirchenrat und Jahrzehnte in den örtlichen Vereinen und der Freiwilligen Feuerwehr. Außerdem war er Ehrenbürger der Gemeinde Wiefelstede und Träger des Bundesverdienstkreuzes. Er wohnte in einem Haus mit einer 4,7 Hektar großen Hofstelle. Das Gebäude wurde bereits 1819 in Ofenerfeld errichtet, 1873 erweitert, und seit dem Jahr 1897 gehörte es der Familie Kunst. Nach seinem Tod veerbte er seinen Hof an die Gemeinde Wiefelstede. Der Verein „Begegnungsstätte Heinrich Kunst“ sanierte dank zahlreicher ehrenamtlicher Helfer, Spenden und finanzieller Unterstützung der Gemeinde das Gelände.
Heute ist das Heinrich-Kunst-Haus eine Versammlungs- und Begegnungsstätte, in der z.B. Konzerte,
Standesamt Wiefelstede Tel. 04402 / 965-134 Kirchstraße 1 (im Rathaus) • 26215 Wiefelstede standesamt@wiefelstede.de www.wiefelstede.de
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Ausstellungen, Kaminabende oder plattdeutsche Lesungen stattfinden. Außerdem haben sich hier bereits viele Brautpaare das Ja-Wort gegeben, denn durch das Standesamt Wiefelstede können hier standesamtliche Trauungen vollzogen werden. 22 Heinrich-Kunst-Haus Sandweg 22 • 26215 Wiefelstede Kontakt über den „Verein Begegnungsstätte Heinrich Kunst“ Herr Richard Eckhoff Tel. 0441 / 60 735 oder 04488 / 84 84 11, Mobil: 0171 / 495 72 4 kontakt@heinrich-kunst-haus.de www.heinrich-kunst-haus.de
Hügelgrab Wemkendorf Wer diese Menschen waren, die hier ihre Toten bestatteten, wissen wir nicht mehr. Die Zeit ist längst über sie hinweg gegangen. Als römische Soldaten unsere Heimat streiften, gab es das Hügelgrab Wemkendorf schon seit mehr als 1000 Jahren. Bereits vor der Bronzezeit nutzten die Menschen für sich und ihre Tiere den oldenburgisch-ostfriesischen Geestrücken des Ammerlandes als Weg durch die Moore zur Küste. Einer von ihnen führte durch das Gebiet der heutigen Gemeinde Wiefelstede.
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Wegemarke am Wemkendorfer Hügelgrab von Barbara Jaros Wemkendorfer Weg 26215 Wiefelstede
Durch die archäologischen Untersuchungen von D. Zoller (1957) lässt sich der prähistorische Weg durch Grabanlagen von Süd nach Nord verfolgen, beginnend im Bereich der Stadt Oldenburg, über Etzhorn und Wahnbek nach Neusüdende, Wemkendorf und Mollberg über die Wapel und weiter nach Ostfriesland.
In Wiefelstede, am einstmaligen Wemkendorfer Kirchpfad, dem heutigen Wemkendorfer Weg, liegen gegenüber der ehemaligen Schule, auf dem Gelände des Landwirtes Claußen drei Hügelgräber, von denen eines von der Straße sichtbar ist. Ohne die von der Wiefelsteder Künstlerin Barbara Jaros gestaltete Wegemarke wären diese historischen Gegebenheiten unscheinbar und vergessen. Die zwei Meter hohe Beton-Stele mit einer aus Bronze gegossenen Schmucknadel ist Teil des Projektes „Vergessene Orte“, das vom Kunstpfad Ammerland ins Leben gerufen wurde.
Historischer Tante Emma Laden in Neuenkruge Öffnet man die grüne Ladentür, dann glaubt man, einen Kaufmannsladen aus Kindertagen zu betreten. Doch es ist kein Museum, sondern wirklich ein Gemischtwarengeschäft mit Artikeln des täglichen Lebens. Dabei findet sich vieles aus alten Tagen. Das Geschäft wurde 1912 gegründet und bewahrt ganz bewusst die Tradition des dörflichen Lebens. Zudem kann man hier in „Oma’s Stube“ einkehren und Kaffee oder Tee mit Kuchen und Zuckerzwieback genießen. Im wunderschönen Garten des Hauses schmeckt es dann noch besser. Auch Radgruppen sind hier gerne für eine Ruhepause während einer Fahrradtour gesehen.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 08.30 Uhr – 12.30 Uhr Freitag: 14.30 - 18.00 Uhr Samstag: 7.00 - 12.30 Uhr oder nach Vereinbarung
Historischer Tante Emma Laden Alter Postweg 18 • 26215 Wiefelstede Tel. 04402 / 16 00 TanteEmmaLaden-Neuenkruge@t-online.de www.tante-emma-laden-neuenkruge.de Drechslerei Thien Der traditionelle Familienbetrieb stellt Stiele, Handläufe, Sprossen, Rundstäbe, Wanderstäbe und andere Holzwaren her. Seit 1876 produziert er seither für die Landwirtschaft, das Baugewerbe, den Gartenbau, den Bergbau sowie für private Nutzer. Auch Tischler, Möbelhersteller und Sportgerätevertreiber gehören zu den Kunden. Ebenfalls kann man hier den Bokeler Wanderstab käuflich erwerben.
Die Drechslerei kann nach Absprache besichtigt werden.
Drechslerei G. Thien jun. Kirchstraße 14 • 26215 Wiefelstede Tel. 04402 / 63 07 info@ammerland-holzwaren.de www.ammerland-holzwaren.de
Kapelle „Unter den Linden“ Versteckt zwischen hochgewachsenen Linden findet man in der Nähe der Bokeler Burg ein unkonventionell umgebautes Silo, das als kleine Kapelle dient. Familie Klostermann hat sich damit den lang gehegten Herzenswunsch nach einer eigenen Kapelle am Hof erfüllt. Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn haben sie dabei tatkräftig unterstützt. Nun ist die von Efeu behangene Kapelle, die direkt am Wegesrand steht, für jedermann geöffnet, der mal eine kurze Pause benötigt. Sei es ein Zwischenstopp während einer ausgiebigen Radtour oder Wanderung, oder die Sehnsucht nach Ruhe und Abwechslung vom Alltag, jeder ist herzlich willkommen.
Auch eine freie Trauung im kleinen Kreis, das ist hier in ungewöhnlicher, aber umso idyllischerer Umgebung möglich. Für angemeldete Gruppen bietet Familie Klostermann nach Absprache gerne auch Kaffee und Kuchen an. Ebenso werden hier von ihnen auch kleine selbstgefertigte Souvenirs verkauft.
Familie Klostermann – Kapelle „Unter den Linden“ Worther Weg 8 • 26215 Wiefelstede Tel. 04402 / 38 10 anneliese.klostermann@ewetel.net