FUZE.89

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SEPULTURA

Foto: Marcos Hermes

IMMER WIEDER MITTWOCHS. Not macht erfinderisch und so überbrücken die Brasilianer SEPULTURA die konzertlose Zeit mit „Sepulquatra“, einem Livestream-Event mit namhaften Gästen und themenbezogenen Q&As. Dass dabei ein Live-Album mit einigen sehr geilen Features rausspringt, war zwar nicht geplant, ist aber umso erfreulicher. Gitarrist Andreas Kisser steht uns Rede und Antwort zu „Sepulquatra“.

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igentlich wollten wir gar kein neues Album machen mit unserem ‚Sepulquatra‘-Event. Ich meine, wir haben 2020 erst ‚Quatra‘ rausgebracht und konnten das noch nicht richtig auf die Bühne bringen. Was wir allerdings wollten, war ein Projekt zu starten, das es uns ermöglicht, den Kontakt mit anderen Bands und Musikern zu halten oder herzustellen. ‚Quatra‘ steht für Mittwoch und schnell wurde aus einer Idee ein wöchentliches Projekt und ein wirklich einzigartiges noch dazu. Dass wir die Möglichkeit hatten, so viele Gäste in den Songs unterzubringen, macht ‚Sepulquatra‘ zu etwas ganz Besonderem.“ Stand ein solches Vorhaben schon länger im Raum? „Der eigentliche Einfall kam uns erst während der tourlosen Tage. Und an dem Projekt gefällt mir auch sehr, dass es ‚homemade‘ ist. Ich habe alles zu Hause gemischt – wir hatten bei einem Song ganze drei Drummer und das musst du dir mal im Studio vorstellen. Da wäre das alles ein wahnsinniger Aufwand geworden, aber in den eigenen vier Wänden hatten wir die Möglichkeit dazu, was wirklich cool ist. Manche Beiträge kamen auch aus dem jeweiligen Hinterhof oder der Garage und so haben wir zum Beispiel auch Ton- und

Videospuren, die nur mit einem Handy aufgenommen wurden, sich aber wirklich gut in das Ganze einfügen. Es war eine wirklich aufregende und großartige Erfahrung für uns alle.“ Bei all den namhaften Gastauftritten fällt es Andreas trotzdem leicht zu benennen, wer auf „Sepulquatra“ noch fehlt: „Alle, die nicht dabei waren, haha. Kirk Hammett wäre cool gewesen, oder Shane von NAPALM DEATH. Aber wir kennen so viele gute Leute und auch so viele unserer eigenen Idole. Ganz großartig ist es, dass wir auch viele brasilianische Acts unterbringen konnten. Ich denke da zum Beispiel an CRYPTA. SEPULTURA sind sehr vielseitig und offen für allerlei Einflüsse. Es war generell ein sehr offenes Konzept, nur mit ein paar Anweisungen von mir selbst. Wir waren alle sehr aufgeregt und was dabei herauskam, sind äußerst einzigartige Versionen unserer Songs. Niemand ließ sein Ego raushängen und die Stimmung war sehr relaxt. Man kann es ein bisschen mit der entspannten Atmosphäre im Backstagebereich vergleichen.“ In 15 Tracks spielen sich SEPULTURA auf „Sepulquatra“ durch ihren Backkatalog. Gibt es einen Song,

der Kisser fehlt? „Nicht wirklich. 15 Tracks! Hey, wir haben sogar ‚Orgasmatron‘ von MOTÖRHEAD auf der Scheibe und das in Zusammenarbeit mit Phil Campbell! Er ist ein wirklich guter Freund von uns und hat einen fantastischen Job gemacht, so wie wir es von ihm kennen. Die Version von ‚Hatred aside‘ mit gleich drei Sängerinnen – auch das war etwas ganz Besonderes für uns. Wir hatten auch keine Setlist. Wie gesagt, es war nie als Album geplant. DANKO JONES zum Beispiel kamen mit einer Auswahl aus drei möglichen Songs zu uns. Es war alles sehr offen und es gab keinerlei Formel, die wir dem Projekt zugrunde legen wollten.“ Und wie die meisten Bands können es auch SEPULTURA kaum noch abwarten, das neue Material endlich live vor Publikum zu präsentieren: „Wir haben aktuell nichts weiter geplant, als ‚Quatra‘ schnellstmöglich auf die Bühne zu bringen. Wir freuen uns auf die Herausforderungen, die das mit sich bringt, und wollen alles headlinen, was möglich ist. Wir haben das Momentum auf unserer Seite und wollen nur wieder Konzerte genießen können. Das fehlt uns wirklich sehr!“ Marvin Kolb

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