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TRIVIUM

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Foto: Karo Schäfer (cateyephotography.com)

BACK TO LIVE. Mit „In The Court Of The Dragon“ releasen TRIVIUM ihr zehntes Studioalbum. Klar, dass sich die Band hier einige Gedanken gemacht hat, um das neue Album zu etwas Besonderem zu machen. Dabei spielten aber vor allem auch die äußeren Umstände eine große Rolle, wie Bassist Paolo uns erklärt.

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Erst letztes Jahr veröffentlichten TRIVIUM „What The Dead Men Say“, jetzt folgt mit „In The Court Of The Dragon“ recht zügig ein Nachfolger und somit das zehnte Studioalbum der Band aus Florida. Kurz vor unserem Gespräch erschien die neue Single „Feast of fire“. Die Rückmeldungen hierzu scheinen bislang positiv auszufallen: „Ich lese natürlich nicht jeden einzelnen Kommentar zu dem Song“, sagt Paolo, „aber ich war im Vorfeld schon ordentlich aufgeregt. Wir wollten die Leute überraschen und haben uns eine Menge Arbeit gemacht mit dem Album. Dabei war es natürlich nicht leicht, denn das zehnte Album sollte ein ganz besonderes werden und nach den letzten starken Alben lag die Messlatte da ziemlich hoch. Wir mussten sicherstellen, dass dieses Album auch einschlägt. Es ist ein sehr dichtes und von Gitarren getriebenes Album und hat einen für uns ziemlich progressiven Sound.“

Dabei ist der schnelle Release eines neuen Albums aber auch den aktuellen Umständen geschuldet. „Es war die längste Zeit ohne Shows für uns seit, ja, eben seit den Anfangstagen und da mussten wir durch. Es hieß für uns immer run and gun und wir waren eigentlich immer auf dem Sprung. Dadurch ergab sich ein Kreislauf aus Album aufnehmen und Touren, der jetzt natürlich unterbrochen wurde. Ich glaube, es sind am Ende über 1.200 Tage ohne eine Show in den Staaten. Das ist irre. Wir sind so voller Vorfreude und auch ziemlich selbstsicher, was unsere Rückkehr auf die Bühnen angeht.“

TRIVIUM sind kurz davor, das Tourleben wieder aufzunehmen, und sicher wird sich einiges erst mal seltsam anfühlen. „Ich kann dir echt nicht sagen, wie es sich anfühlen wird, wirklich wieder auf Tour zu gehen. Wir sind alle geimpft und haben auch alle nötigen Vorkehrungen getroffen, damit alles so sicher wie möglich ablaufen wird. Wir wollten wirklich sichergehen, dass es ohne Gefahren möglich ist zu touren und natürlich muss auch für die Zukunft sichergestellt werden, dass das Tourleben wieder stattfinden kann.“ Dabei gibt es natürlich Unterschiede in der Planung der anstehenden Touren. „Wir müssen immer schauen, was die europäischen Regierungen beschließen, und so ist es natürlich klar, dass die Nachfrage für Tickets manchmal noch etwas verhalten ist, da sich ja ständig alles ändern kann, aber in Amerika gehen die Tickets erstaunlich schnell weg und das ist schön. Die Leute haben Lust, wieder Shows zu sehen, und wir sind schon echt aufgeregt, weil es ja jetzt auch wieder möglich ist, diese Shows in einem sicheren Rahmen zu spielen.“

Auf das unglaubliche Line-up der kommenden Tour mit HEAVEN SHALL BURN angesprochen, zeigt sich Paolo dankbar, mit solch großartigen Bands unterwegs sein zu können. „Jede Band bringt eigene starke Qualitäten in dieses Line-up mit ein. Ich meine, unser Sänger Matt kennt HEAVEN SHALL BURN noch aus den LifeforceTagen! FIT FOR AN AUTOPSY sind ebenfalls gute Freunde. Es wird eine großartige Tour! Es hat sich über die letzten Monate immer so angefühlt, als wären wir alleine in unserer eigenen Welt. Aktuell geht es mir so, dass ich jede einzelne Band auf dieser Welt gerne live sehen würde, haha.“

Und wie sah es mit Streaming-Konzerten aus? „Den Stream von KORN habe ich sehr genossen und dann habe ich noch den von OBITUARY gesehen, weil einer unserer Guitar Techs dort mitspielt.“ „In The Court Of The Dragon“ entstand dank fehlender Tour dann in voller Konzentration auf den Schreibprozess. „Im August letzten Jahres haben wir mit dem Schreiben angefangen. Das war direkt nach unserem Streaming-Event letzten Sommer. Unser ganzer Fokus lag nun auf dem neuen Album. Roadrunner Records waren richtig geschockt, als wir auf sie zukamen und sagten, wir wollen ein neues Album nachlegen. Ich meine, wir hatten ja nicht einmal die Chance, das letzte Album auf die Bühne zu bringen. Aber die Welt um uns herum diktiert den kreativen Flow und so hatten wir Zeit für ein zweites Album innerhalb einer kurzen Zeit, statt wie gewohnt mit einem Abstand von zwei Jahren. Es ging alles wirklich zügig und nach einer Weihnachtspause nahmen wir zum Beispiel schon die Drums auf. Dabei waren wir in der Schreibphase wirklich darauf bedacht, eine lockere Atmosphäre beim Jammen zu schaffen.“ Das wiederum war für Paolo eine kleine Rückbesinnung auf die Anfangstage. „Wir sind etwas zu unserer Herangehensweise aus den „Ascendancy“-Tagen zurückgekehrt: viel jammen, proben und an den Songs basteln. Es gab nur sehr lose Strukturen und wir haben versucht alles fließen zu lassen. Es gab keinen festen Rahmen und wir hatten alle Zeit der Welt. So konnten wir alles wirklich bis ins kleinste Detail perfektionieren.“

War da auch Raum für Experimente? „Ja wir haben wirklich viel mit den Songs experimentiert., bei ‚Feast of fire‘ zum Beispiel. Der Kern des Songs war eigentlich ein Part aus einem anderen Track. Wir haben viel herumprobiert und geschaut, wo es uns letztendlich hinführt. Unter anderen Umständen wäre das so nicht möglich gewesen. Deswegen bin ich der Ansicht, wir haben diese Zeit bestmöglich genutzt und die Vorteile darin erkannt.“

Gab es besondere Einflüsse auf der neuen Platte? „Unsere Einflüsse sind so tief in uns verwurzelt. Wir bedienen uns an diesem riesigen Büffet und streuen alles ein, was wir lieben. Hier etwas Death Metal, dort das, was uns an Thrash gefällt. Von METALLICA bis MEGADETH und dann ab und an auch mal ein Riff, das an AT THE GATES erinnert. Wir machen Musik für Metalheads. Und unser Schlagzeuger Alex bringt auch immer wieder seine ganz eigene Note in die Musik mit ein.“

Gibt es einen Song der neuen Platte, bei dem sich Paolo besonders darauf freut, wenn er ihn das erste Mal auf die Bühne bringen darf? „Jeder Song! Aber wir werden unser Set mit dem Opener unserer neuen Platte beginnen, darauf folgt ‚Catastrophist‘. Ich bin sehr gespannt auf die Energie, die sich daraus ergibt. Ich weiß ehrlich gesagt noch gar nicht, was ich erwarten soll, aber ich bin sehr gespannt darauf, wie die Leute reagieren werden.“ Marvin Kolb

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