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MACHETE DANCE CLUB
from FUZE.92
Foto: Dennis Wiese
MY BAND. Die Münchner Newcomer hatten sich eigentlich schon damit abgefunden, Musik maximal als Hobby zu betreiben. Nun, ein paar sehr professionelle Videos und das auf hohem Niveau produzierte Debütalbum „Kill The Vibe“ später, scheint man doch höhere Ziele zu haben. Mit Schlagzeuger Tobi und Sänger Chris sprechen wir ein wenig darüber, wie die Band sich gefunden hat und wie der Sound entstanden ist, der sich irgendwo zwischen Pop-Melodien und Gitarrenbrett bewegt. Das ganze Interview mit den beiden könnt ihr auch ab dem 03.02. in unserem Podcast, dem FUZECast hören.
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Wie seid ihr eigentlich zusammengekommen? Seid ihr aus anderen Bands zusammengewachsen? Tobi: Aus anderen Bands zusammengekommen sind wir nicht, unser Gitarrist Leo und ich kannten uns vorher, Leo kannte Chris durch einen Mixing-Job in seinem Studio. Eigentlich war ich gerade dabei, Musik nur als Hobby zu machen und den Traum an den Nagel zu hängen. Chris wollte eigentlich nach Australien. Leo fand aber, dass das mit uns ganz gut funktionieren könnte, und hat uns dann diese Idee präsentiert. Chris und ich waren zuerst eher verhalten, haha! Dann gab es aber einen Videodreh, der eigentlich nur für Chris und seinen Kumpel eine Erinnerung sein sollte. Also noch ein aufwändiges Video und dann ab nach Australien ... Chris: Der Kumpel war zu Beginn auch Teil der Band! Tobi: Ja, stimmt. Beim Videodreh haben wir dann gemerkt, dass wir doch Lust auf mehr haben. Und beim ersten Treffen ist dann der Satz gefallen: „Auch wenn die Oma Geburtstag hat, wir proben, spielen einen Gig oder sind im Studio.“ Also, wenn wir es machen, dann richtig, mit allen positiven wie negativen Konsequenzen.
Ich finde, für ein Debütalbum hat es einen sehr polierten Sound. Das klang für mich jetzt nicht nach einer Band, die vorher noch nie gemeinsam Musik gemacht hat, sondern dass euer Sound schon ziemlich ausgereift ist. Tobi: Danke! Leo hatte schnell die Vorstellung, Chris’ cleanen Gesang als Potenzial zu nutzen. Aber gleichzeitig wollen wir nicht auf die harten Riffs und Drums verzichten. Das wollten wir vereinen. Als dann der Name MACHETE DANCE CLUB dazukam, brauchten unsere Songs also einen Machete-Anteil, einen Dance-Anteil und Club steht für das Spielerische, es soll halt nicht wie am Computer geschrieben, sondern echt sein. Nach diesen drei Anteilen haben wir halt schon geschaut. Das war der rote Faden im Songwriting.
Chris, hat dich das unter Druck gesetzt, dass dein Gesang so klar im Fokus stand und die Band dir quasi die Songs auf den Leib geschrieben hat? Chris: Ja, Leo schickt immer schon früh Demos, zu denen ich dann meine Texte schreibe, auch wenn das natürlich am Anfang Texte waren, die für mein altes Projekt gedacht waren, und die waren da schon ein wenig anspruchsvoller. Ich habe auch viel mit Leo daran gearbeitet, der ist da auch ein guter Lehrer gewesen, er hat mir viel geholfen, wie ich auch in andere Ranges komme. Ich denke, wir haben uns dabei zusammengefunden und sind zusammengewachsen. Klar, Druck gibt es immer, wenn man man vorhat, eine Band erfolgreich zu führen. Ich bin jedem in der Band dankbar, dass wir uns auch gegenseitig unsere Schwächen aufzeigen können.
Ihr habt ja mit vielen Leuten zusammengearbeitet, die man aus der Szene kennt, Mit Mirko Witzki bei den Videos, ein Feature mit dem Ex-ANNISOKAYSänger Dave, habt mit Dennis von GUANO APES aufgenommen. Alles Leute mit viel Erfahrung. War das eine bewusste Entscheidung, nach nur zwei, drei Jahren als Band mit solchen Leuten zusammenzuarbeiten, oder kanntet ihr die einfach? Tobi: Sowohl als auch. Das hängt auch damit zusammen, mit welchem Commitment wir die Band gegründet haben. Wenn wir was machen, dann machen wir das richtig. Wir wollen nicht mehr die Fehler machen, die wir mit unseren alten Bands gemacht haben, die jede Band eigentlich mal macht.
Was sind das so für Fehler? Tobi: Falsches Studio, ohne Produzent gearbeitet, man hat es selber gemixt, viele Kleinigkeiten. Man spart am falschen Ende, gibt das Geld falsch aus. Wir wollten einfach diese Fehler nicht mehr machen, sondern daraus lernen. Da war direkt klar, dass wir in gewisse Studios gehen, zum Beispiel ins Horus Studio in Hannover oder zu Flo Nowak nach Berlin. Wir wollten unbedingt einen echten Sound haben. Schlagzeug in einem echten Raum, echte Becken, die Gitarren mit einer echten Box und so weiter. Das war eine bewusste Entscheidung, diesen Endneunziger-, Anfang-2000er-Sound zu haben. Dennis von den GUANO APES war jemand, dem wir diesen Crossover-2.0-Sound halt zutrauen. Mit diesen Entscheidungen sind wir sehr glücklich. Dennis Müller