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NYOS

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KEVIN DEVINE

KEVIN DEVINE

Foto: Martin Romo

FINNISCHE TANZMUSIK. Gitarrist Tom Brooke und Drummer Tuomas Kainulainen kreieren instrumentalen Post-Rock, der sowohl Genre- als auch regionale Grenzen sprengt. Die beiden Musiker erzählen in einem lockeren Gespräch zwischen Abendessen und Probennacht mehr über ihr Duo.

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Während der Recherche stieß ich auf die Nyos-Tragödie. Im Jahr 1986 trat aus diesem See in Kamerun eine große Mengen Kohlenstoffdioxid aus und tötete viele Menschen. Wo ist die Verbindung zu eurem Bandnamen? Tom: Wir wollten einen Namen mit Bezug zur Natur, aber auch etwas mit Gefahr. Es war ein bisschen spontane Wikipedia-Recherche, der Schlüsselbegriff war „gefährlicher See“. Tuomas: Wir haben eine Menge Seen in Finnland und natürlich sind wir inspiriert von der Natur unserer Umgebung. Aber die heimischen Seen sind so schwer auszusprechen für jeden der nicht von hier ist. Die Begebenheit mit dem versteckten Vulkan unter dem Gewässer blieb hängen.

Wart ihr schon mal vor Ort oder habt Feedback aus der Gegend bekommen? Tom: Bislang nicht. Es wäre cool, Kamerun zu besuchen. Ich weiß nicht, wie viele instrumentale Noiserock-Whatever-Bands es da gibt. Was allerdings öfter passiert, ist eine Verwechslung mit den „National Youth Orchestras of Scotland“. Das muss etwas irritierend für alle sein, die nach Jugendorchestermusik suchen und dann bei unserem Lärm landen. Mit Finnland wird oft eine sehr aktive Szene für harte Musik assoziiert. Was ist da dran? Tom: Als ich aus Großbritannien herzog, fiel mir eine Sache auf: In meiner alten Heimat läuft überwiegend Mainstream im Radio und „normale Menschen“ hören keine harte Musik. In Finnland ist Metal im Radio ziemlich normal. Für Kinder, für Erwachsene ... es ist allgegenwärtig. Wer seiner potenziellen Schwiegermutter einen Metalsong vorspielt, wird sie damit nicht verschrecken. Es ist einfach eine Band. Tuomas: Wir haben sogar eine Dinosaurier-Metalband für Kinder namens HEVISAURUS. Allerdings hatten die einen Rechtsstreit und mittlerweile gibt es deshalb zwei Dinosaurier-Metalbands, haha.

Wo und wie arbeitet ihr an euren Stücken? Tom: Hier auf dem Land war es mit geringen Mitteln möglich, ein eigenes kleines Studio einzurichten. Das ist ziemlich klischeehaft in einem ehemaligen Bauernhof – ein rotes Holzhaus mit viel Wald drumherum. Die Natur um uns ist wie eine weiße Leinwand, die wir aufgreifen, weil sie genauso weit und frei für Interpretation ist wie unsere Musik. Das ergänzt sich gut.

Stellenweise gibt es sogar orientalische Rhythmen in eurer Musik. Woher kommt das? Tom: Wir fühlen uns ganz frei und niemandem verpflichtet. Aber die Reisen mit der Band beeinflussen uns sehr. Wenn wir beispielsweise einen Gig in Spanien spielen und die Leute dabei tanzen, ist es das Größte. Das inspiriert mich. Tuomas: Und das passiert niemals in Finnland, haha. Es ist ein großartiges Land für Musik. Die Menschen unterstützen Bands, kommen auf Shows, kaufen Platten, aber sie tanzen nicht. Florian Auer

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