PALACE ST.GALLEN 12/15
HELLO BRISBANE! H A L L O GO-BETWEEN! ROBERT FORSTER ZU WEIHNACHTEN. MIT ROBERT FORSTER KOMMT EINER DER WICHTIGSTEN SONGWRITER DER GEGENWART INS PALACE. AM TELEFON ERZÄHLT DER AUSTRALISCHE DANDY VON DER AUFNAHME SEINES NEUEN ALBUMS «SONGS TO PLAY» UND GIBT RATSCHLÄGE AN JUNGE BANDS. Von Marcel Elsener
Comic in Echtzeit
Für Tagträumerinnen und Nachttänzer
Donnerstag, 20/20.30 Uhr
Freitag, 21/22 Uhr
3.12. COMICLESUNG – 2. STREICH: HAPPY
Eine Leinwand, ein Hellraumprojektor, eine Action-Cam, ein paar Requisiten, ein Tisch, drei Stühle, der Comic «Happy!» von Grant Morrison und Darick Robertson sowie eine wortgewandte Sprecherin und zwei Sprecher bilden die Grundlagen für den zweiten Streich der Comiclesung und garantieren einen irrwitzigen Abend für alle Comicfreaks und Theaterliebhaber_innen mit Entdeckergeist! Ein Teil des Comics wird als Clip auf die Leinwand projiziert und gleichzeitig live vertont. Teile der Geschichte werden mit der Action-Cam live auf der Bühne abgefilmt oder mit Hilfe eines Hellraumprojektors erzählt. Die berührende Abendteuergeschichte dreht sich um den knallharten, gefallenen Cop Nick Sax, dessen Hartherzigkeit durch das kleine, nervige Pferdchen Happy auf die Probe gestellt wird. Transworld
4.12. DISCOPARAT Freitag, 22 Uhr
Haha. Als ich 20 war, also 1977, zur Punkzeit? Da gab es niemanden, der 58 war! Elvis starb in jenem Jahr, mit 42. Andere waren tot, oder noch zu jung. Okay, Sinatra war damals etwa in jenem Alter. Klar wäre ich auf Konzerte dieser Leute gegangen… Um bei den Generationen zu bleiben: Es gibt derzeit einige junge australische Bands, die aufhorchen lassen. Im Palace sind etwa Auftritte von Blank Realm oder The Twerps im Gespräch. Können Sie diese empfehlen? Auf jeden Fall, habe beide kürzlich gesehen. Blank Realm sind aus Brisbane und sehr gut, mit den Twerps aus Melbourne spiele ich bald in Sidney. Ob sie eine Szene bilden, bezweifle ich. Die Bands werden bei uns anders wahrgenommen, sie kommen aus 2000 Kilometer entfernten Städten, mit ganz anderem Hintergrund.
Anruf bei Robert Forster; neun Stunden Zeitunterschied, in St.Gallen frühmorgens, in Brisbane später Nachmittag, Forster ist auf dem Sprung, Schlussprobe mit der Band für eine Australientournee. Lektüre zur Vorbereitung unter anderem Essays des temporären Musikjournalisten Forster, allen voran sein wunderbarer Nachruf auf seinen The-Go-BetweensMitstreiter Grant McLennan («A True Hipster», The Monthly, Juli 2006) sowie mein liebster Text zu Forsters neuem Album «Songs To Play»: Luke Haines’ Hymne auf thetalkhouse.com. Eine halbe Stunde haben wir Zeit zum Plaudern. Die Go-Betweens gingen jung nach London und setzten auf Independent. Was würden Sie heutigen Bands Guten Morgen, Herr Forster! Man hat mir gesagt, ich raten? sollte es auf Deutsch probieren, weil sie gerne jede Kommt drauf an, welche Musik sie machen. Im ZenGelegenheit zum Üben benutzen. trum von allem stehen für mich die Songs. Wer die Robert Forster: Oh nein, nicht doch! Lieber auf Eng- besten Songs hat, bringt es am weitesten. Konzentlisch. Wenn ich in der Region Regensburg unterwegs riere dich also aufs Songwriting. Und wenn du einmal bin, von wo meine Frau stammt, oder sonst länger einen Stil, deine Identität gefunden hast, solltest du im deutschsprachigen Raum, kommt mein Deutsch nicht zu viel Zeit mit Social Media verbringen. langsam zurück. Aber klar, ich sollte es können: Unsere Kinder sind ja zweisprachig aufgewachsen, dank «Don’t twitter», wie Sie in «Let Me Imagine You» meiner Frau. singen, Ihrer Ode an die Vorstellungkraft. Die sozialen Medien sind zur Profilierung nicht unSie haben gleich Bandprobe. In Europa touren sie wichtig, aber da geht einfach zu viel Energie verloren. allerdings solo. Warum nicht mit Band? Zwei Gründe: Erstens wollte ich schon immer mal Ich habe diesen Herbst kaum ein anderes Album öfsolo auftreten, das machte ich so noch nie, es ist auch ter gehört als «Songs To Play»: diese Melodien, der musikalisch interessant: nur ich und meine Gitarre – beschwingt melancholische Lebensmut, die ironikein Drumcomputer, kein Laptop, keine Projektio- schen Bruchstellen… Und doch sind die Songs nie klischiert und cheesy. nen, nichts von alldem. Zweitens hat es ökonomische Gründe: Es ist meine erste Europatour seit sieben, Nicht cheesy zu wirken und Klischees zu verhindern acht Jahren, und da wollte ich nicht Termine und oder aber dann mit ihnen zu spielen, das war immer Konzerte buchen und dann besorgt sein müssen, die mein Bestreben, und auch das von Grant McLennan. Band nicht bezahlen zu können, wenn mal nur zehn In welchen Momenten vermissen Sie ihn am meisten? Leute kommen. Ich vermisse ihn mehr als Freund denn als Musiker. Die Go-Betweens spielten mehrmals in der Schweiz. Klar, er war grossartig, viele meiner Songs sind so viel Irgendwelche Erinnerungen, gute oder schlechte? besser wegen seines fantastischen Gitarrenspiels. Um Himmels Willen! Natürlich nur gute Bilder. Und Aber viel mehr vermisse ich den Wegbegleiter, den ich dann habe ich einen sehr guten Schweizer Freund, mit 18 traf und mit dem ich so viel erlebte, das nur wir Martin Schori! (Der Bieler Grafiker und Musiker ge- erlebten und teilten. Und wir hatten ein gemeinsames staltete das Cover des Go-Betweens-Albums «The Fri- kulturelles Bewusstsein: Wir schauten die gleichen ends of Rachel Worth».) Ich bewundere die Schweiz, Filme, lasen die gleichen Bücher, hörten die gleiche ich liebe die schöne Landschaft, die Berge, die Ge- Musik. Einfach in sein Haus rüberzugehen und mit ihm schichte des Landes. Und die Uhren… Es geht nicht über das zu sprechen, wie wir es immer und bis zuletzt soweit, dass ich die Schweizer Politik verfolge, aber taten, das ist der grösste Verlust. dann und wann lese ich die Neue Zürcher Zeitung. Er war jeweils der Erste, dem sie neue Songs vor Bergliebe: Sie nahmen ihr Album auf Mount Nebo bei spielten? Brisbane auf. Kann man sagen, dass es «landschaftli- Ja, seit geraumer Zeit auch meiner Frau. Wobei: Wenn cher» geprägt ist als frühere Alben? ich ihr oder früher Grant ein neues Lied spiele, ist das Ja, das stimmt schon, wir nahmen es entspannt auf auch ein Zeichen, dass ich mich mit dem Lied schon einem Hügel auf, allerdings nahe an der Stadt. Einige sehr wohl fühle. Songs vermitteln gewiss ein Stadtgefühl. Mir ist der Aufnahmeort jeweils sehr wichtig, und im Wild Moun- Welche Überraschungen dürfen wir von Ihrem tain Studio kamen als Bonus all die analogen Geräte Solo-Konzert erwarten? Spielen Sie alle Songs vom dazu. Es war genau der richtige Ort. neuen Album? Nein, nicht alle, aber mehr als von andern Alben. Für Wie sieht es denn da aus, welche Farben klingen an? dieses Album gilt wohl, dass man es nicht kennen Grün, braun, australisches Buschland. Sogar dunkel- muss, um die Songs zu mögen. Überraschungen? grün. Weil es höher ist, regnet es da öfters als andersAber sicher, Millionen davon. wo, es gibt tropische Ansätze, es ist nicht so trocken wie fast überall hier. Und die Sonne brennt nicht so Da freuen wir uns! unerbittlich. Ganz meinerseits. Was ist denn das Palace für ein Lokal? Erreichen Sie noch immer ein junges Publikum? Vielleicht… Das weisst du nie, bis du auf der Bühne Ein schönes Kino aus den 20er-Jahren, ähnlich den stehst. Ich weiss aber, dass viele Leute das neue Alalten Londoner Ballsälen, wo sie ja oft spielen. bum mögen, mehr als jedes andere, das ich bisher Sehr schön, dann freue ich mich umso mehr auf diese gemacht habe. Und ich gehöre offenbar nicht zu den Show. Und darauf, Martin Schori dort zu treffen! Musikern, die nur für Leute ihrer Altersklasse spielen. Bereits mit den Go-Betweens hatten wir ein gut geAm 16.12. spielt Robert Forster im Palace. mischtes Publikum. Eine längere Version dieses Gesprächs, in der Robert Forster verrät, warum er gerne einmal mit Wären Sie selber mit 20 zum Konzert eines, ähm, Paul McCartney zusammenspielen würde, findet sich 58-Jährigen gegangen? auf www.palace.sg.
11.12.
5.12. Samstag, 23 Uhr
Pedro Lehmanns Schwermut will so gar nicht zum Rheintaler Gemüt passen, wie man es sich westlich von Rorschach vorstellt. Aber die Uhr des Duos tickt in einem eigenen Takt. Ihr Konzeptalbum «Forestal» erzählt in elf Songs und Kapiteln von der Zivilisationsflucht aus der Stadt in den Wald und zum Meer. Musikalisch schaffen Pedro Lehmann mit eindringlichem Erwachsenen-Pop den Spannungsbogen zwischen Wärme und Coolness. Ein Hauch Melancholie schwingt auch bei Yes I’m Very Tired Now mit. Der St.Galler Marc Frischknecht (Junes) und seine Band lassen mit aufgeräumten Elektro-Popsongs die Nordlichter aufflackern und Tagträumerinnen und Nachttänzer ausschwärmen. Ein Ostschweizer Doppelkonzert der Extraklasse! Beat- und Wortakrobatik
10.12. STILL UND DUNKEL Donnerstag, 20/21 Uhr
(CH)
Der Meistertexter und Gewaltsänger Andreas Flückiger alias Endo Anaconda und sein kongenialer Gitarrist und Komponist Schifer Schafer feiern das 25-jährige Has-Bandleben; mit ihrer famosen Basler Rhythmussektion Salome Buser (Bass, Orgel) und Markus Fürst (Schlagzeug) werden sie schweisstreibend belegen, warum «Alterswild» – wie das 15. Has-Album heisst – noch lange unter den Nägeln brennt und der Jugend in vielerlei Hinsicht das Wasser reichen kann. Dazu die bös-guten Seitenhiebe Endos und wohl der eine oder andere Brocken aus der üppig gefüllten Songschatzkiste seit 1989; wir würden nebst Klassikern wie «Znüni näh» und «Moudi» spontan «Löcher» wünschen. Letztes St.Galler Konzert vor längerer Bandpause!
19.12. SOUL GALLEN Samstag, 22 Uhr
12.12. Samstag, 22 Uhr
DJ ARRA SUN & DJ KARAWAN
Audiovisuelle Performance
Freitag, 20/21 Uhr
Original Soul, Funk & R’n’B
L E N AD O R I A N (AT) W I L L I K E N S CONCEPT (CÓMEME, DE) O K M A L U M KOOLKAT (ZA/AT) FT. WANDL Nichts macht einen DJ besser als eine langandauernde «Residency». Etwas was die Kölner Musikerin und DJ Lena Willikens definitiv von sich behaupten kann. Seit mehr als fünf Jahren kuratiert sie Clubnächte im sagenumwobenen Düsseldorfer Salon Des Amateurs. Auf dem Label Cómeme, das mit der schönen Eigenbeschreibung «an outsider's dance music label. Worldwide heralds of the loony beats, ritmo lunatics and self-styled electronic primitives joining in for a nightlife» auffällt, hat sie im Frühjahr ihre erste EP «Phantom Delia» herausgebracht. Die immer wieder überraschende Trackauswahl bei ihren DJ-Sets reicht von obskurem Proto-Techno über Disco bis zu Industrial Boogie und Nischen-House. Dass sie damit den richtigen Nerv trifft, zeigt die lange Liste renommierter Clubs (Golden Pudel Club, Panoramabar, Corsica Studios), die Lena Willikens DJ-Künste immer wieder in Anspruch nehmen.
18.12.
PEDRO LEH- STILLER HAS (CH) MANN YES I’M VERY TIRED NOW (CH)
DJ GINGERELLA Wenn sie nicht gerade im Palace auflegt, ist DJ Gingerella im Treppenhaus in Rorschach tätig. Umso mehr freuen wir uns darauf, dass sie für einmal das Palace beschallt. Mit Soul und Funk, vorwiegend aus Lateinamerika und Afrika, reisen wir in der Zeit zurück in die 60er- und 70er-Jahre. Salon Des Danseurs
Alterwild
Oliver Thomas Johnson aka Dorian Concept startete seinen Weg zum Ninja-Tune-Vertrag und Royal-Albert- Hall-Auftritt auf der Bettkante mit Synthies improvisierend: Die Youtube-Filmchen von diesen Sessions wurden von BBC-Grössen entdeckt und irgendwann hatten seine musikalischen Mitstreiter so klangvolle Namen wie Flying Lotus oder Cinematic Orchestra. Die aktuelle Platte mag chillig sein, ist aber von einem feinen Wahnsinn durchzogen – und vielleicht erinnert sich der Wiener ja auch an seine Hip-Hop-Roots. Tja, und so wären wir beim südafrikanischen Rapper Okmalumkoolkat angelangt! Für Furore auf dem Dancefloor sorgte dieser vor drei Jahren mit dem Trio LV. Nun, auch er ist mittlerweile zwar ein bisschen beschaulicher unterwegs, wird mit seinem Buddie Wandl aber sicher heftig auf die Kwaito- und Kuduro-Tube drücken! Dieser Abend ist eine gute Adresse für Fans von unverschämten Genre-Überschreitungen, gutem Rap und wilden Dancemoves. Of The Go-Betweens
16.12. Mittwoch, 20/21 Uhr
R O B E R(AUS)T FORSTER
DJ GEORG GATSAS Ein meditatives Abdriftkinoerlebenis! Christoph Brünggel und Benny Jaberg steigen in verlassene, langsam ins sich zusammensackende Gebäude ein; es sind Fabriken, Keller, Wohn- und Kulturhäuser, die von Flora und Fauna in Beschlag genommen werden. Mit hochsensiblen Kameras und Mikrofonen erkunden und dokumentieren sie tags und sehr gern auch nachts diese Räume. Die quer über den Globus gesammelten (immer) schwarz-weissen Bildaufnahmen werden mit Field- Recordings und eigenen Soundkompositionen zu einer audiovisuellen Liveshow gemixt. Fast wähnt man sich unter Wasser, so geschmeidig bewegt Mit «Songs to Play» hat Robert Forster sich die Kamera durch die Innenräu- soeben sein erstes Album seit sieben me wäre da nicht der maschinelle und Jahren veröffentlicht. Erst beim zweidynamische Sound, der das Ganze ten, dritten oder vierten Hördurchgang definitiv weg von Piccard in Richtung eröffnen sich dabei Welten, denn die Sci-Fi hebelt. Grösse der Platte liegt im Detail: in der spärlichen Instrumentierung, in der Gelassenheit und im feinen Humor, den Forster immer wieder aufblitzen lässt: «Please Don't Twitter, Let Me Imagine You». Bereits zwischen 1977 und 2006 hat der Dandy mit den The Go- Betweens bewiesen, dass Popsongs dann am meisten berühren, wenn sie elegant statt pompös sind. Die Band hat nicht nur musikalisch Masstäbe gesetzt, ihr Spiel mit Geschlechterstereotypen, ihre klugen Verweise auf Literatur und Film und ihr Style haben Heerscharen von Indie-Bands beeinflusst, die in diesen Tagen auch im Palace auf der Bühne stehen. Der plötzliche Tod von Forsters Partner Grant McLennan vor zehn Jahren hat das plötzliche Ende einer Band markiert, nach der in Brisbane sogar eine Brücke benannt ist. Wir freuen uns ganz besonders, gibt Robert Forster im Palace ein exklusives Schweiz-Konzert. In diesem Programm befindet sich ein Interview mit Robert Forster
HERR WEMPE & SOUL RABBI (DE) Beim traditionell vorweihnächtlichen Soul Gallen trifft Gastgeber Herr Wempe auf den legendären Soul Rabbi. Diesen könnte man prompt mit dem Weihnachtsmann verwechseln, so viele Platten schleppt er jeweils mit zu seinen Auftritten. Stets in orangem Outfit, mit Schnauz und ausgefallener Vokuhila-Frisur gehört Soul Rabbi zu den gefragtesten Soul- und Funk-DJs Deutschlands.
ERFREULICHE U N IV E RS ITÄT GLOBALISIERTE GÜTER – FREIGEIST,
URSPRUNG, KOLONIEN
Als Wachmacher und Ernüchterer wird Kaffee schon seit der Aufklärung geschätzt. Nur wenige Produkte beeinflussten unsere Kultur und veränderten die sozialen Räume in gleichem Masse wie der Kaffee. Als globalisiertes Gut mit kolonialer Vergangenheit steht er sinnbildlich für die Verknüpfung der Schweiz mit der Welt. Die Erfreuliche Universität widmet sich im Dezember diesem Getränk der Aufklärung.
1.12. KAFFEE UND
Dienstag, 20.15 Uhr
–
URSPRUNG FREIGEIST
MIT THOMAS SCHWEGLER & GALLUS HUFENUS Kaffeehäuser sind duftende Tagebücher des freien Denkens, Institutionen und Keimzellen für Utopien in den Städten und der Kaffee Geistesschärfer, Begleiter verschiedenster Lebensmomente. So beschreibt Gallus Hufenus die Ausgangslage für die Idee zum St.Galler Kaffeehaus. Schliesslich wurde hier die Kaffeehauskultur schon einmal zelebriert, vor 100 Jahren während der Stickereiblüte. Doch auch die Bohne in der Tasse erzählt ihre Geschichten. Als Nischenbesetzer kennt der Mikroröster Thomas Schwegler die Herkunft seines Kaffees. Ein Teil kommt aus dem zentralperuanischen Chanchamayo-Gebiet, von der peruanisch-schweizerischen Familienfarm «Tropical Mountains» von Thomas und Gisela Schwegler. Die beiden Kaffeespezialisten erzählen von Kaffeekultur, ihren Visionen, der Arbeit auf der Plantage mit den Beschäftigten und von der Welt der Zertifizierungen.
Die grosse Abschlussfeier
26.12. RAP HISTORY – THIS IS IT Samstag, 22 Uhr
15.12.
Dienstag, 20.15 Uhr (Nachholtermin)
WER
REGIERT
EUROPA?
MIT GERHARD SCHEIT In Europa wurde eine Währungsunion geschaffen ohne einen Souverän. Das ist nach allen Kriterien politischer Philosophie und Ökonomie eine Fehlkonstruktion: Es gibt keinen gemeinsamen Staat, der als einheitliches Gewaltmonopol hinter dieser Währung steht. Diese spezielle Konstellation spitzt sich in einer weltweiten Krise konkret zu. Manche glauben, Deutschland übernähme jetzt diese Leerstelle des Souveräns. Der Wiener Philosoph Gerhard Scheit fragt in seinem Vortrag nach den Problemen der politischen Konstruktion der EU This is not a test, this is it! Zur grossen und der Währungsunion und analysiert Rap History-Abschlussparty stehen die Lage der Profiteur_innen und der gleich sieben DJs (That Fucking Sara, Verlierer_innen. E.S.I.K., Reezm, Khaderbai, Paul Neumann, La Captaine und MathK) hinter den Plattentellern und spielen sich kreuz und quer durch über 35 Jahre Donnerstag, 20.15 Uhr Rap-Geschichte. Und wie es sich für einen Diplomabend mit Abschlussball gehört, werden die «Master Of Rap»-Diplome feierlich von der StudiMIT ANDREAS ZANGGER Seit Ende des 19. Jahrhunderts erlebt enleitung übergeben. der Kaffee eine Hochblüte. In der Folge etablierte sich die exotische Bohne Auf ins neue Jahr! als kulinarisch-kulturelles Massengut. Das Fundament dieses Aufstiegs war der kolonial betriebene Plantagenbau. Donnerstag, 23 Uhr Was heute oft vergessen geht: Auch Schweizer Unternehmen beteiligten sich im grossen Stil an der kolonialen Maschinerie, nicht nur im Kaffeeanbau; Ostschweizer Textilien wurden in den globalen Süden exportiert, Tabak und Kautschuk importiert. Allein an der Und wieder ist ein Jahr um! Und wenn Ostküste Sumatras waren um 1900 ein dann all die Festessen verdrückt und Drittel der 51 Kaffee-Plantagen im Bedie Tischbomben gezündet sind, finden sitz von Schweizer Unternehmen. Am wir uns zum grossen Tanz im Palace Beispiel von Niederländisch Ostindien ein. Wie schon letzten Silvester spielt spricht der Historiker Andreas Zangdie Pamplona Grup auf. Homebase ger über die Schweizer Beteiligung der achtköpfigen Truppe ist Baden, am internationalen Plantagenkapitalisaber der musikalische Horizont der mus. An diesem brisanten Stück GloBand reicht weit über die Grenzen hi- balgeschichte zeigt er als Kenner der nialen Schweiz Zusammenhänge naus. Ihre Klezmersongs gehören mit kolo zum Befreiendsten, was derzeit in der auf und diskutiert vorherrschende Geschichtsbilder. Schweiz gespielt wird. Eigentlich wollten sich die Pamplöner ja eine Auszeit nehmen und sich auf die Aufnahme ihres ersten Albums in London vorbereiten. Umso mehr freut es uns, machen
17.12.
DER KAFFEE UND DIE KOLONIALE SCHWEIZ
31.12.
SILVESTER MIT PAMPLONA (CH) GRUP
SCHAUKASTEN
L . I . C . H . T . - Z . E . I . T . von Pierre Mayer, lampenwerkstatt.ch
V O R S C H A U
sie für den Palace-Silvester eine Ausnahme. Wir freuen uns auf die Hits wie «Jacques», «Haschisch» und natürlich auch auf «Kater». Davor und danach legen die Lahmen Posaunen auf.
14.–16.1. NORIENT MUSIKFILM FESTIVAL (CH) 23.1. DIE AERONAUTEN 30.1. KAIRO IS KOMING (EGY) (USA) 12.2. TORTOISE (DE) 26.2. DIE NERVEN IMPRESSUM Palace St.Gallen Blumenbergplatz, Zwinglistr. 3 9000 St.Gallen kontakt@palace.sg – www.palace.sg Grafik: Christof Nüssli Das Palace wird unterstützt durch: