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Freundinnen und Freunde der Nacht, das Licht am Ende des Tunnels kommt in Sicht. Oder vielleicht auch nur, wie die Aeronauten einmal gesungen haben, der Tunnel am Ende des Lichts. Wir beenden die Saison mit den Psychrockern The Gories, Schlagersänger Dagobert und der Griot-Sängerin Noura Mint Seymali. Diesen Sommer wird der Tunnel unter dem Palace saniert. in diesem programm beschäftigen Wir uns deshalb mit seiner Geschichte, die viel über die migrantische Vergangenheit St.Gallens erzählt. Und für alle, die nicht ständig den Zug nehmen wollen: Zum Schluss der neunten Saison spielt Stammgast Jeffrey Lewis: Roll bus roll, take me off!
fr.22.5. Dagobert, Sind
Enteignungen nötig, vor allem bei den Tunnelportalen (z.B. Grundstück 2598: Palace) und in St. Fiden. 1912 schliesslich wurde der Bau mit zwei Jahren Verspätung eingeweiht. Die Anwohner des alten Gleises freuten sich sicher über den neuen Tunnel, denn nun waren sie die ständige Belästigung durch die dicken Rauchschwaden der Dampfloks los. Für manche war der nun verstärkte Rauch bei den Tunnelportalen zwar lästig (Malermeister Schelling an der Rosenbergstrasse 1 erkämpfte sich 1916 darum 125 Franken Entschädigung pro Jahr – gut ein Monatslohn im Tunnel), St. Gallen jedenfalls war um ein Stück Fortschritt reicher.
in den tu nn e l
Nach der Palace-Saison fahren vor der Hütte die Bagger vor. Die SBB sanieren den Rosenbergtunnel, der sich zwischen Palace und Grabenhalle in den Berg bohrt. Ein Bauwerk, das besser als manch anderes von den Gegensätzen in St. Gallens Geschichte erzählt. Von Marco Dal Molin
Tunnel leben traurige Existenzen. Obwohl Sinnbilder für Veränderungen in Zeit und Raum, werden sie trotzdem ins Dunkel der Wahrnehmungen verdammt. Unbeachtet. Schon Dürrenmatt bemerkte dies in seiner bekannten Kurzgeschichte: «Der Vierundzwanzigjährige war «Klein Venedig» diese Strecke schon manchmal gefahren, fast jeden Samstag und Von Rauchentschädigungen konnSonntag seit einem Jahr, und hat- te die Arbeiterschaft am Rosente den Tunnel eigentlich gar nie bergsüdfuss wohl nur träumen. beachtet, sondern immer nur ge- Leider sagen die Quellen wenig über die Arbeitsverhältnisse am ahnt.» Mit dem Rosenbergtunnel verhält Rosenbergtunnel. Die Gefahr aber es sich nicht anders. Dabei hat er viel war allgegenwärtig, die Bezahlung zu erzählen. Etwa über die Umstän- schlecht (1909: 3.70 bis 6 Fr./Tag). de, wie sie vor knapp hundert Jahren Bei einem Einsturz der Tunnelwänbeim Bau des 1466 Meter kurzen de im Bereich Viehmarktplatz am Tunnels im Stollen und in der Stadt 13. Juli 1909 wird von Opfern zwar herrschten. Und damit über Gegen- nichts berichtet. Nur einen Monat sätze wie Aufschwung und Nieder- zuvor war im Bruggwaldtunnel zwigang, Zu- und Abwanderung – letzt- schen St. Gallen und Wittenbach die Decke eingebrochen und hatte 22 lich über Arm und Reich. italienische Arbeiter verschüttet, sechs kamen ums Leben. Zwei Seiten der Blütezeit Zwischen 1906 und 1912, der Bau- Mehr weiss man über die Wohnverzeit dieses ersten Tunnels durch den hältnisse. Vor allem in den Vororten Rosenberg, war in St. Gallen Sticke- wuchs die Bevölkerung stark an, reiblüte. Die Hochkonjunktur in der alleine in der Gemeinde Tablat (1918 Region vor dem ersten Weltkrieg eingemeindet) zwischen 1901 und zeigte sich auch an der steigenden 1910 von 12 000 auf über 22 300. Zahl an Bahnreisenden. Mit dem Die Quartiere Buchwald und BuchBau der Verbindung zwischen Ro- ental, direkt hinter dem gleichzeimanshorn und Wattwil, der Boden- tig massiv ausgebauten Bahnhof see–Toggenburg-Bahn (TB), und St. Fiden, wurden zu einem eigentlidem Ausbau der Linie zwischen chen Ghetto – einige sagten «Klein St. Margrethen und Winterthur auf Venedig». Wie viele Sanktgallo- zwei Spuren wurde es eng auf den VenezianerInnen im RosenbergtunDas Ende des Booms städtischen Gleisen. Dies nötigte nel ihr Brot verdienten, ist schwer Mit dem Tunnel veränderte sich SBB und TB zu einer Erweiterung zu sagen, denn gebaut wurde vie- auch das Stadtbild drastisch. Der zwischen St. Gallen und St. Fiden. lerorts. Fabriken, Strassen und die Untere Graben wurde nun endgülDa die rasant wachsende Stadt den Stickereiindustrie benötigten immer tig überdeckt und im Bereich SchütAusbau der bestehenden Strecke mehr Arbeitskräfte. Vereinfacht ging zengarten wurden einige Strassen mit dem markanten Bahngraben das bei den MigrantInnen dann so: neu angelegt. Wenige Spuren erinbeim Grabenschulhaus und den vie- Die Männer arbeiten auf dem Bau, nern noch an den alten Bahnverlauf, die Frauen in der Stickerei. len Brücken nicht zuliess, entschied zum Beispiel einzelne seltsam anman sich für einen Tunnel. mutende Häusergrundrisse. Die Lebensumstände waren deWie der Bahnhistoriker Ruedi Wan- solat: Wuchermieten, Überbele Mit dem Ersten Weltkrieg ging es ner 2012 für den Quartierverein gung, Schlafgängerei. Tablat rea dann bergab mit der StickereiSt.Fiden in einem Artikel zur Ge- gierte darauf mit dem ersten Woh- industrie in St. Gallen und mit ihr schichte des Rosenbergtunnels nungs inspektor der Schweiz, Ge- ging auch die Bevölkerung in den schrieb, wurde der Tunnel unter meinderat Karl Kern. Dieser be - ArbeiterInnenquartieren stark zuden Villen hindurch vom Ingenieur richtet 1912 in seinem durchaus rück. Auch um den Tunnel wurde und Unternehmer Johann Rüesch fremdenfeindlichen, aber dennoch es ruhiger. Hie und da wurde noch gebaut. Aber wie das so ist; die Ost- lesenswerten Bericht geradezu etwas rumgewerkelt, im Jahr 1927 schweizer hätten die Tunnel nie al- schockiert von Betten, ab wechs - wurde elektrifiziert, von da an war leine bauen können. Die wackeren lungsweise belegt von zwei und auch der Rauch Geschichte und an Hände im Graben des offenen Ta- mehr Personen, «Tunnelarbeitern». der Rosenbergstrasse konnten sie gebaus beim Viehmarktplatz (heute Überhaupt lebe in die sen Häu - wieder lüften. Die Brache, die durch Blumenbergplatz) und dem Stollen sern eine «sittenverdorbene, zan- den Abriss der «Restauration zum dahinter kamen vor wiegend aus kende und wie leicht begreiflich, un- Schweizerhaus» am BlumenbergNorditalien. zufriedene Gesellschaft». platz für den Tunnelbau entstand, Die Arbeiten an den Infrastruktur- Trotz einzelnen Erfolgen, etwa Lohn- wurde erst 1924 wieder richtig bauten der Ostschweiz wie auch in steigerungen nach dem Bruggwald- bebaut. Neben dem Tunnelportal der Stickereiindustrie verschlan- Unglück, schafften es die italieni- entstand unser Palast – das «Cinégen eine Unmenge an Arbeitskräf- schen ArbeiterInnen nicht, sich in ma Palace Theater». Das dumpfe ten. Für den am Ende 3.4 Millionen Interessensverbindungen dauerhaft Rollen im Kinosaal wirkte sicher Franken teuren Tunnel waren auch zu organisieren. lich schon damals subversiv.
popkulturell erhellend, erzählt er, und Sven Bösiger mit dem New wie sich Moritz und Meta kennen Yorker Soundtüftler Fa Ventilato aka und lieben lernten. Fuckintosh und liefern den Soundtrack zum Film «Tishe» von Viktor Kossakovski. Dieser hat während einem Jahr aus seiner Wohnung in St. Petersburg eine Strassenkreuzung gefilmt und dabei faszinierenFreitag, 22 Uhr des Strassenleben eingefangen, das von Verbrechen über Romantik bis zur amüsanten Kunst des Strassenbaus alles zu bieten hat. Im Palace Im Jahr 2011 wird die Beatge- stellen wir diese Perspektive nach, schwindigkeit heruntergeschraubt, indem sich das Publikum auf dem Trap hält Einzug in den Mainstream. Balkon befindet und der Film auf den Boden projiziert wird. Das Jahr wird von Veröffentlichungen der zukünftigen Rap-Stars Kendrick Lamar, A$AP Rocky, Tyler The Creator und Action Bronson geprägt, vieles erscheint online auf Mixtapes. Durch den Abend führt Freitag, 21 Uhr das Rap History-DJ-Team zusammen mit der R.R.G.P. aus Zürich.
8.5.
RAP HISTORY 2011
1.5. M AT T H E W E.WHITE(USA) SHE KEEPS BEES (USA) Freitag, 20/21 Uhr
23.5. 15.5. IS SUR LE LAC SPACE THE PLACE EN VILLE (CH)
LARYTTA BATMAN
S C A R L E T T (USA) O’HANNA
Bei einer derartigen Stimme kommen einem die grössten Referenzen in den Sinn: Cat Power und PJ Harvey. Bei Jessica Larrabee knorzt es in den Songs ebenfalls wunderbar an allen Ecken und Enden. Apropos: Der Blues schlägt nicht nur eine Verbindung zu den beiden genannten Kolleginnen, sondern auch zu manchem Duo, nur rauscht er bei Larrabee und ihrem Partner und Schlagzeuger Andy LaPlant besonders ausgemergelt-rockig. Blumiger fährt Matthew E. White ein: In seinem Tourbus herrscht wohl meistens ausgelassene Stimmung. Aber nicht, weil White ein oversexed Crooner wäre, vielmehr tänzelt er zum Country-Soul seiner famosen Band mit frohgemutem Organ durch die Songs und kommt schliesslich im zeitgemässen und grossen Pop an.
7.5. MAX KÜNG Donnerstag, 20/20.30 Uhr
im Konzert von Dagobert selber überprüfen. Der in Berlin zum Szenenstar gewordene Aargauer Modernschlagersänger und Bergfan Dagobert wandert auf den Gipfeln der Melancholie und greift schamlos oft in die Klischeekiste. Man kann ihn inbrünstig lieben oder nur noch den Kopf schütteln, wird aber gewiss anerkennen, was die «Jungle World» über den Schweizdeutschen schreibt: «Dagobert war nie Persiflage und schon immer mehr als der lustige Typ, auf den sich Kunstszene, Hipster und echte Schlagerfans einigen können.»
9.5. WORST OF W O R S T C A S E SZENARIOS Samstag, 20/20.30 Uhr
Mit einer ultimativen Worst-ofWorst-Case-Folge feiern wir das Ende der Vortragsserie zu schlechter Kunst. Was haben wir gelacht und zuweilen auch leer geschluckt, wenn Storm und Störmer in den vergangenen 15 Folgen die miesesten Bücher vorgestellt, die schlechtesten Sexszenen gezeigt und die haarsträubendsten Ratgeber präsentiert haben. Nun also gibt es eine letzte geballte Ladung an Tiefpunkten dieser Reise mit vielversprechenden Akteuren wie Klaus Kinski, Paulo Coelho, Bushido, Muammar Gaddafi, David Hasselhoff, Oskar Freysinger und vielen mehr. Mit Pausensnack und einer Late-NightÜberraschungsfilmvorstellung ganz zum Schluss!
WIR KENNEN UNS DOCH KAUM (LESUNG) Als Reporter und Kolumnist beim Magazin des Tagesanzeigers hat er den Sound der Nullerjahre mitgeprägt. Was wurde an den WGTischen gelacht, wenn er über die Schwierigkeiten schrieb, eine Gartenschere zu kaufen – oder war es ein Wagenheber? Küngs Obsession zum Detail, seine Forderung nach Qualität und Humor rangen Mittwoch, 20/21 Uhr jedenfalls dem schnöden Konsum eine (pop)kulturhistorische Ebene ab. Und immer wieder taucht in den Texten seine Frau auf. Und indirekt um sie geht es in seinem Roman «Wir kennen uns doch kaum»: Auto biografisch wohl nicht ganz was Nachdem sie den Wind vertont haserdicht, aber gewohnt flüssig und ben, kollaborieren Patrick Kessler
13.5.
(CH)
SOMA FM & TNT (DJ-SETS) Es funkt schon länger zwischen dem Palace und dem Sur Le Lac, dem alljährlichen kleinen grossen Fest der Musik auf der Eggersrieter Höhe. Da ist es höchste Zeit, machen wir beim traditionellen Vorfestivalfest gemeinsame Sache. Beim Sur Le Lac en Ville spielen die Lausanner Electro-Pop-Band Larytta, bekannt für ihren Videoclip «Osama Obama», und Batman aus dem Rheintal, der mit einer One-Man-Lo-Fi-WaveShow Furore macht. TNT und Soma FM bringen elektronische und gitarrenverstärkte Sounds der Stunde auf den Dancefloor und bei schönem Wetter gibt es ab 18 Uhr einen Grill im Garten hinter dem Haus. Also dann, Sur Le Lac mitenand!
Samstag, 22 Uhr
Tanznacht: Sea of sounds and sounds from here and there!
24.5. T H E (USA) GORIES Sonntag, 20/21 Uhr
M Y S T E R Y (CH) PARK
Mit ihrer eigenwilligen und vorwärts gerichteten Mischung aus Garage-Rock und Blues taten sich The Gories in den späten 80er-Jahren stilprägend hervor. Sie entfesselten eine Bewegung, die ein Jahrzehnt später Bands wie die Black Lips, Ty Segall oder sogar The White Stripes hervorbrachte. Ebenso rasch, wie sie aufgetaucht ist, verschwand die Band 1992 von der Bildfläche. Die beiden Gitarristen und Sänger Dan Kroha und Mick Collins formierten später die Dirtbombs und Samstag, 22 Uhr Danny & The Darleans, welche in Jim Jarmuschs letztem Film «Only Lovers Left Alive» prominent zitiert werden. The Gories sind ein Teil der vielbedeutenden Detroiter MusikHERR WEMPE UND geschichte und spielen erstmals seit DJ CROWNPROPELLER Nach der grossen Afrobeat-Sause den frühen 90er-Jahren wieder in im April ist DJ Crownpropeller – the der Schweiz. Den Support macht die sugar daddy of Syncopation – bei Garage-Punkband Mystery Park. Herr Wempe zu Gast. Bei der letzten Folge von Soul Gallen vor der Sommerpause gibt es Early Soul, Jazz, Doo Wop und Rhythm’n’Blues auf die Ohren.
16.5. S O U L GALLEN
22.5. D A G O (CH) BERT (DE) Freitag, 21/22 Uhr
NOMADTON FEAT. FA VEN- SIND TILATO PER- Hilft inzwischen sogar Schlager geFORM «TISHE» gen das unendlich traurige Leben
im Kapitalismus? Wir könnten es vielleicht glauben, wollen es aber
29.5. S U F O PODIUM Freitag, 18.30/19.30 Uhr
WARUM WIRD KRIEG ZUR PERSPEKTIVE? Das Podiumsgespräch des 11. So zial- und Umweltforums in St. Gallen widmet sich angesichts der zahlreichen aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen den Fragen: Warum wird Krieg zur Perspektive? Wer profitiert und wer verliert? Im Gespräch sind Vertreterinnen und Vertreter der Gesellschaft Schweiz ohne Armee (GSoA), der Schweizerischen Friedensstiftung Swiss peace und der Sicherheitspolitischen Kommissionen SiK.
Jahrhunderte alten maurischen Griot-Musik fürs grosse Soundsystem packt zu. Wir freuen uns schon sehr, die musikalische Reise durch Westafrika fortzusetzen, und mit ihr durch die Nacht zu tanzen.
5.6. S A L O N SONORE Freitag, 22 Uhr
jedenfalls von allen Seiten auf einen ein und verfehlen ihre einlullende und eine leichte Trance hervorrufende Wirkung nicht. In definitiv anderen Sphären trudeln Mary Lattimore & Jeff Ziegler durch den Space: Die improvisierten Soundcollagen der Harfenspielerin und des Multiinstrumentalisten sind wie das Flimmern auf der langen Strasse, die durch Gunns Sumpflandschaft führt.
12.6. JEFFREY LEWIS & THE JRAMS (USA)
Salon Sonore heisst unsere neue Freitag, 21/22 Uhr Musikreihe mit dem gemütlichen Setting, das dazu einlädt, abseits vom Wochenrummel im Plüschsessel zu versinken. Dazu spielt der DJ Platten fürs imaginäre Kino, auf der Leinwand flimmern Filmaufnahmen und vielleicht spielt auch mal jeDJ STANLEY JOLLY FOKKER mand auf dem Flügel. Niemand hat öfter im Palace gespielt als er: Jeffrey Lewis, der letzte Beatnik von New York City, wandelndes Musiklexikon und schlauer Charmeur, kommt diesmal mit seiner «Frauenband». Heather WagSamstag, 20/20.45 Uhr ner und Caitlin Gray legen einen wunderbaren Boden für Jeffreys
30.5. 6.6. RAP HISTORY 2012 MUSIG UF DE GASS Samstag, 22 Uhr
Killer Mike und EL-P veröffentlichen «R.A.P. Music», Frank Ocean bringt das mit Bestnoten versehene Album «Channel Orange» heraus. Im Mai 2012 stirbt Adam Yauch (MCA) der Beastie Boys an Krebs. Nas ist zurück mit der LP «Life Is Good» und aus Compton besteigt der neue Rap-König Kendrick Lamar mit «good kid, m.A.A.d. city» den Thron. Durch den Abend führen die GastProfessoren That Fucking Sara und Khaderbai zusammen mit dem Rap History DJ-Team.
BLUMEN TOUCH (CH) FRAINE (CH), ZAYK (CH) Die fünf Stahlbergers haben ihre Instrumente ausgetauscht, Sonnenbrillen aufgesetzt, schicke Schuhe angeschnallt und die Haare gerichtet. Blumen Touch machen mit Science-Fiction-Schlagerballaden und Disco-Stampfern Musik aus der Vergessenheit, für die Vergessenheit. Emotionale Popmusik ohne Tiefflieger ins musikalisch seichte oder kitschige Gewässer gibt es an diesem Abend von der St.Galler Band Fraine. Im Palace präsentiert sie ihre neue EP «Assuming Eternity». Manchmal mit mehr und manchmal mit weniger Struktur entstehen Zayks psychedelische Klangwälder, in denen man sich ohne weiteres verirren kann. Intuitiv geben Gitarren, Bass, Synthesizer und Schlagzeug die Route durch Dickicht und Lichtungen vor.
sere Musiksammlung durcheinander und die Getränkelager werden leergetrunken. Natürlich wird auch der Grill auf unserer sicheren Raucherinsel angeworfen.
ERFREULICHE UNI Ö konomie als Theorie und Praxis der Macht
Die Erfreuliche Universität Palace beschäftigt sich zum Saisonschluss mit den grundsätzlichen Fragen: Warum bleibt der Neoliberalismus trotzt der Wirtschaftskrise so wirkmächtig? Was sind die Folgen des neuen Freihandelsabkommens TISA? Warum wurden die Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten dominant? Und hat das alles auch mit Demokratieabbau und Überwachung zu tun? Kommt und diskutiert mit! Dienstag, 5.5., 20.15 Uhr
Die Dominanz des N eoliberalismus
Auswege aus der Krise Bernhard Walpen, Sozialwissenschaftler, Beat Ringger, geschäftsführender Sekretär «Denknetz» Dienstag, 12.5., 20.15 Uhr
Die Deutungshoheit von VWL, BWL
Historische Entwicklung der Studienrichtungen psychedelisch ausufernde Lieder Susanne Burren, Fachhochschule über Kommunismus, Urwelten, Nordwestschweiz und Hanno Pahl, Geld, Liebe, Punk oder, haha, The Universität Luzern Fall. Genre? Warmherziger Folk und Garage-Noise, brillant kombiniert, Dienstag, 26.5., 20.15 Uhr als wäre Woody Guthrie der Anfüh- Staatsschutz – Spiel rer von Sonic Youth. Zuletzt tourte ohne Grenzen Jeffrey mit Fat White Family und holDer Westen setzt te Peter Stampfel (Fugs, Holy Modal auf Demokratieabbau Rounders) aus der Versenkung. Für Heiner Busch, Journalist alle FreundInnen des Hauses ein Pflichttermin! Dienstag, 2.6., 20.15 Uhr
TISA – was ist das?
Der Widerstand gegen das Freihandelsabkommen Stefan Giger, VPOD, Barbara Gysi, Nationalrätin und Präsidentin kantonaler Gewerkschaftsbund
13.6. 11.6. 31.5. S T E V ETU N N E LN O U R A GUNN (USA) A M MINT SEY- MARY LATTI- ENDE-DES- S chau & JEFF L I C H T S - kasten MALI (Mrt) MORE (USA) ZEIGLER MäusP A R T Y «das chen aus dem H osenh ä uschen » Donnerstag, 20/21 Uhr
Samstag, Grill 19 Uhr
Er spielte in Kurt Viles Band Gitarre und veröffentlicht seit acht Jahren unter seinem eigenen Namen Platten. Bei Gunns eigener Band geht es ein bisschen weniger staubig zu als bei Vile – auch wenn man sich ihn ebenfalls gut auf der Bühne in irgendeiner von allen guten Geistern verlassenen Knelle aus vergangenen Zeiten vorstellen kann. Die folkigen Gitarrenklänge prasseln hier
SAISONSCHLUSS MIT PALACE DJS & GRILL IM GARTEN Es heisst, die Decke des Bahntunnels unter unseren Füssen bröckle. Es sei nicht unsere Musik dafür verantwortlich, sondern das Alter der Tunneldecke. Bevor die spektakuläre Baustelle am Blumenbergplatz zwischen Juli und August losgeht, sezieren wir zum Saisonschluss un-
Sonntag, 20/21 Uhr
Noch immer spielt sie zusammen mit ihrem Mann – dem grossartigen Gitarristen ihrer Band – an Hochzeiten in Mauretanien feine Konzerte. Seit Moura Mint Seymali letztes Jahr auf Glitterbeat ihr Album veröffentlichte und sie auf den MusikRedaktionen vor Freude in die Hände klatschten, hat sich für die junge Griot einiges verschoben; diesen Sommer stehen auch die grossen Festivals auf dem Tourplan. Ihre Interpretation der
Anita Sonnabend
Das Palace wird unterstützt durch
MATTHEW E. WHITE SHE KEEPS BEES SCARLETT O’HANNA MAX KÜNG RAP HISTORY 2011/2012 worst of worst case szenarios NOMADTON & FA VENTILATO sur le lac en ville LARYTTA BATMAN SOUL GALLEN DAGOBERT SIND THE GORIES MYSTERY PARK NOURA MINT SEYMALI Musig Uf De Gass BLUMEN TOUCH FRAINE ZAYK STEVE GUNN MARY LATTIMORE & JEFF ZEIGLER JEFFREY LEWIS & THE JRAMS TUNNELAM-ENDE-DES-LICHTSPARTY ERFREULICHE UNi Mai/Juni 2015 Palace, Blumenbergplatz St.Gallen, palace.sg