KO M M U NIK AT I O N
Ratgeber Wie Sie besser kommunizieren
Kommunikation allgemein
Kommunikation für Patientinnen und Patienten
Bereiten Sie sich vor Überlegen Sie sich, was das Ziel des Gesprächs ist, welches Zeitbudget zur Verfügung steht, worüber Sie sprechen möchten und welche Informationen Sie benötigen. Strukturieren Sie Zu viel Information überfordert und kann zur Verzettelung führen. Geben Sie eine Struktur an. Sie schützt vor Missverständnissen und hilft dem Zeitbudget. Machen Sie nach einem strukturierenden Element eine Pause, damit das Gegenüber zustimmen oder Wünsche anbringen kann. Strukturieren Sie das Gespräch zum Beispiel wie ein Buch: «Ich möchte mit Ihnen über die Operation sprechen» (Titel) «Dabei geht es um folgende Punkte...» (Inhaltsverzeichnis) «Weshalb wir den Eingriff machen» (Kapitel 1), «Wie er ablaufen wird» (Kapitel 2) «Welche Risiken bestehen» (Kapitel 3), «Wie es danach weitergeht» (Kapitel 4). Sind alle mit der Struktur einverstanden, wird das erste Kapitel aufgeschlagen und es folgt die eigentliche Information (Buchinhalt). Bleiben Sie verständlich Fachausdrücke und Abkürzungen sind für Laien unverständlich. Machen Sie einfache Sätze, verwenden Sie bildhafte Ausdrücke und Vergleiche, geben Sie Beispiele, übersetzen Sie Fachwörter ins Deutsche. Haben Sie Mut zur Pause Sprechpausen regeln Rhythmus und Tempo eines Gesprächs. Sie erlauben es, nachzudenken, zu antworten oder seine Meinung zu präzisieren. Die sinnvolle und angenehme Länge einer Pause ist sehr unterschiedlich – und nicht immer einfach auszuhalten. Berücksichtigen Sie alle Aspekte der Kommunikation Eine Information wird beeinflusst durch die Art, wie sie vorgetragen wird – durch Gestik, Mimik, Stimmlage, Lautstärke und Tempo. Diese nonverbalen Aspekte vermitteln Emotionen, bestimmen die Beziehung zum Gegenüber, veranschaulichen und unterstützen den Inhalt. Sie können aber auch Spielraum für Deutungen öffnen, wenn die Zuhörenden etwas anders verstehen, als es gesagt wurde. Klären Sie Missverständnisse: Fassen Sie wichtige Punkte am Ende zusammen und bitten Sie das Gegenüber, in eigenen Worten wiederzugeben, was «angekommen» ist.
18 Paraplegie, März 2020
Sagen Sie, wenn Sie etwas nicht verstehen oder es zu schnell ging Als Patientin, als Patient haben Sie das Recht, so weit wie möglich informiert und aufgeklärt zu werden. Nur so können Sie mit einer Fachperson gute Entscheidungen treffen. Seien Sie kritisch – auch zu Dr. Google Es ist legitim, vor dem Arztbesuch im Netz Informationen zu suchen. Die Angebotsfülle bietet aber auch Gefahren. Inhalte sind nicht immer fundiert und vermitteln falsche oder einseitige Meinungen. Erkundigen Sie sich bei Fachpersonen oder Hilfsorganisationen nach guten Websites. Beachten Sie die Aktualität eines Beitrags und dessen Quelle. Prüfen Sie, ob Sie alle wichtigen Informationen bekommen haben Als Patientin, als Patient sollten Sie die Diagnose kennen. Sie sollten über Art, Durchführung, Ziel, Nutzen und Risiken eines Eingriffs Bescheid wissen. Und auch über Nutzen und Risiken von Alternativen – inklusive der Variante, dass kein Eingriff erfolgt. Nehmen Sie sich Zeit Eine gute Entscheidung benötigt Zeit. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen und die die medizinische Situation zulässt.