60 Jahre Paritätischer in NRW

Wir ver채ndern.

60 Jahre Parit채tischer in NRW

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Vorwort Wir verändern. 60 Jahre Paritätischer in NRW ................................................................................................ 5 Einleitung Kontinuität und Veränderung: Der Paritätische NRW heute ..................................................................... 6 Chronik Rückkehr zur „Normalität“: Die 1950er Jahre .................................................................................................. 8 Aus der Praxis Im Einklang (Schloss Hamborn Rudolf Steiner Werkgemeinschaft) ...................................................... 10 Menschen wie Du und Wir (Lebenszentrum Königsborn) ........................................................................ 12 Chronik Die Ansprüche steigen: Die 1960er Jahre ........................................................................................................ 14 Aus der Praxis Miteinander – füreinander – voneinander (Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Oberhausen) ................................................................................................................. 16 Politische Lobby für Kinder (Kinderschutzbund Köln) ............................................................................... 18 Chronik Aufbruch: Die 1970er Jahre ................................................................................................................................... 20 Aus der Praxis Engagierte Eltern – starke Kinder (Kindergarten 71, Meerbusch) ........................................................... 22 Arbeit für die Seele (Club 74, Minden) .............................................................................................................. 24 Chronik Spargesetzgebung und „Neue Armut“: Die 1980er Jahre .......................................................................... 26 Aus der Praxis Perspektiven für Frauen (Hexenhaus Espelkamp, Hilfe für Frauen in Krisensituationen) .............. 28 Gesundheit bewegt (Gesundheitsladen Bielefeld) ...................................................................................... 30 Chronik Eine zivile Gesellschaft jenseits der Arbeit? Die 1990er Jahre .................................................................. 32 Aus der Praxis Fit für die Arbeitswelt (ASH-Sprungbrett, Bergheim) .................................................................................. 34 Keine halben Sachen (Asphalt / fiftyfifty, Düsseldorf ) ................................................................................ 36

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Inhalt

Chronik Alte Probleme in einem neuen Jahrtausend: Die 2000er Jahre ............................................................... 38 Aus der Praxis Visionen und Qualität in der Pflege (Sozialstation Jung & Alt, Ambulante Soziale Hilfen, Marienmünster) ........................................................................................................................................... 40 Hilfe zur Selbsthilfe (PHOENIX-Köln) .................................................................................................................. 42 Ausblick „Alles bleibt anders“: Zur Zukunft des Paritätischen NRW ......................................................................... 44

Anhang Leitbild .......................................................................................................................................................................... 46 Aktuelle Übersichten • Landesvorstand .................................................................................................................................................... 48 • Ehrenrat ................................................................................................................................................................... 49 • Beirat ......................................................................................................................................................................... 50 • Kreisgruppen-Vorsitzende ................................................................................................................................ 51 • Facharbeitskreise und Arbeitsgemeinschaften ........................................................................................ 54 Aus der Geschichte des Paritätischen Nordrhein-Westfalen • Vorsitzende des Paritätischen NRW seit 1949 ........................................................................................... 59 • Landesgeschäftsführung seit1949 ................................................................................................................ 60 • Themen der Mitgliederversammlungen, Neujahrsgespräche und Anstoß Parität ab 1949 .... 61 • Impressum.............................................................................................................................................................. 69

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Zeitzeichen – Der Paritätische im Wandel der Zeit Im Jahr 2004 hat der Paritätische Wohlfahrtsverband begonnen, seine in eigenen und fremden Archiven befindlichen historischen Dokumente aufzuarbeiten. Ziel war und ist es, diese Dokumente rund um die Geschichte des Paritätischen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen: Auf der Internetseite Zeitzeichen finden Sie stets den aktuellen Stand des Online-Geschichtsbuchs und können in den historischen Dokumenten stöbern. www.zeitzeichen.paritaet.org

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Vorwort

Wir verändern. 60 Jahre Paritätischer in NRW Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Der „Lumpensammler der Freien Wohlfahrtspflege“ oder „der unruhige Partner“: Mit solchen teils ironischen, teils selbstbewussten Etiketten haben andere und der Paritätische selbst in den vergangenen Jahren sein besonderes Profil zu beschreiben versucht. Er hat im Inneren und nach außen immer wieder den Spagat zwischen dem Interessenvertreter von Einrichtungen und Diensten und der Lobby der Schwachen, zwischen Tanker und mobiler Flotte kleiner Boote aushalten müssen − und produktiv wenden können.

Cord Wellhausen

Heute ist der Paritätische endgültig in der Mitte unserer Kommunen und in der Gesellschaft unseres Landes angekommen: Heute gestalten wir selbstbewusst unser Netzwerk aus sozialen Unternehmen, Engagement und Selbsthilfe.

Zugleich feiert der Paritätische in Nordrhein-Westfalen 60jähriges Jubiläum. Ein guter Anlass, um innezuhalten und zu fragen: Was bewegte den Verband in den vergangenen sechs Jahrzehnten – und was hat er bewegt?

Doch was wäre der Paritätische ohne seine Mitgliedsorganisationen? Klar ist: Eine Jubiläumsbroschüre zur Geschichte des Paritätischen, das kann nur auch eine Jubiläumsbroschüre zur Geschichte der Mitgliedsorganisationen des Paritätischen sein.

So erwartet Sie auf den folgenden Seiten zum einen eine kurze Chronik dessen, was den Landesverband in den vergangenen Jahrzehnten prägte. Und zum anderen folgen auf jede Dekade der Verbandsgeschichte zwei Portraits von denen, die den Verband ausmachen: Zwei Portraits von exemplarischen Mitgliedsorganisationen, die im jeweiligen Jahrzehnt zum Verband stießen.

Denn der Paritätische bewegt nicht nur, er wird auch immer wieder durch neue soziale Bewegungen in Gang gehalten. Von den Eltern- und Kind-Inititiativen in den 70er-Jahren, über Arbeitslosen- und Sozialhilfeempfängergruppen, Frauenhäuser und Selbsthilfeinitiativen in den 80er Jahren bis hin zu neuen Ansätzen in der Altenhilfe und islamischen Organisationen in der heutigen Zeit: Neue Gruppierungen kommen dazu, die das traditionelle Bild sozialer Arbeit um neue Sichtweisen bereichern und zugleich eine fruchtbare Unruhe in den Verband bringen.

Immer wieder waren und sind es die Impulse, die mitten aus der Gesellschaft kommen, die den Paritätischen in Bewegung setzen. Das ist für den Verband nicht immer einfach und auch nicht immer bequem. Doch es lohnt sich, denn: Erst dieses „Zulassen-Können“ löst gesellschaftliche Bewegung aus und hält sie in Gang.

Cord Wellhausen Landesvorsitzender des Paritätischen NRW

Wuppertal, im September 2009

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Einleitung

Kontinuität und Veränderung: Der Paritätische NRW heute.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Alles begann im Jahr 1949: 19 Organisationen gründeten den Paritätischen in NRW, „Geschäftsstelle“ des Landesverbandes war ein Sekretär im Wohnzimmer der ehrenamtlich tätigen Geschäftsführerin. 60 Jahre später, im September 2009, gehören dem Verband 2.964 gemeinnützige Organisationen an.

Dr. Jörg Steinhausen

In den Einrichtungen und Diensten, die die Mitgliedsorganisationen betreiben, sind allein bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege nach jüngsten Zahlen (2008) über 106.000 Menschen als hauptamtlich beschäftigt gemeldet. Etwa 250.000 Menschen unterstützen unentgeltlich die soziale Arbeit im Verband oder verantworten in ehrenamtlichen Vorständen die Geschicke der Mitgliedsorganisationen.

Die Zahl der Einrichtungen und Dienste im Paritätischen NRW beträgt zurzeit 4.855.

Die fachliche Verteilung stellt sich dabei im stationären Bereich folgendermaßen dar: • • • • • •

316 Wohnheime für Menschen mit Behinderung 101 Einrichtungen der Pflege SGB XI 95 Einrichtungen der Hilfe zur Erziehung 46 sozialpsychiatrische Einrichtungen 32 Einrichtungen im Drogen- und Suchtbereich 14 Krankenhäuser

Unter den nicht stationären Angeboten liegen quantitative Schwerpunkte bei: • • • • • • • • • • • • • • • •

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Tageseinrichtungen für Kinder (1.186) Angebote der Offenen Ganztagsgrundschule (254) Angebote der Offenen Behindertenhilfe (228) Angebote des Ambulant Betreuten Wohnens nach SGB XII (213) Arbeit/Beschäftigungsprojekte (212) Offene Altenarbeit (193) Werkstätten für behinderte Menschen (184) Ambulante sozialpflegerische Dienste nach SGB XI/SGB V (Sozialstationen, 165) Angebote der Jugend-/Kulturarbeit (154) Ambulante Sozialpsychiatrie (145) Familienhilfe (129) Beratungsstellen (ohne Frauenberatungsstellen) (114) Aus-, Fort-, Weiterbildung (107) Frauenprojekte (98) Drogen- und Suchtarbeit sowie Gefährdetenhilfe (71) Angebote für Migrantinnen und Migranten (67)

Einleitung

In den letzten Jahrzehnten war die Entwicklung des Verbandes gekennzeichnet durch die Konsolidierung der Verbandsfinanzen, den Ausbau der Verbandsstrukturen und die Ausdifferenzierung des Verbandsprofils. Bei der Konsolidierung der Verbandsfinanzen spielten vor allem drei Dinge eine Rolle: die Steigerung der Mitgliedsbeiträge, die Zusammenführung einzelner Kreisgruppen zu Regionalgeschäftsstellen und die Überführung verbandseigener Sozialarbeit in Paritätische Gesellschaften für Sozialarbeit (PariSozial).

Der Ausbau der Verbandsstrukturen bestand u. a. darin, dass eine paritätische Gesellschaft zur Beratung der Mitglieder in wirtschaftlichen Fragen (PariDienst GmbH) eingerichtet und ausgebaut sowie die Stiftung Gemeinsam Handeln als Angebot an die Mitglieder gegründet wurde.

Die Ausdifferenzierung des Verbandsprofils stützt sich im Wesentlichen auf die Expertise in den Facharbeitskreisen. Diese Organisationsform des Paritätischen NRW bewirkt im Zusammenspiel mit den Qualifikationen der hauptamtlichen Fachberater/-innen, dass sich die Vertretungsarbeit des Paritätischen NRW weniger durch Quantität, als durch Qualität auszeichnet.

Der Verband kann so den Interessen der Mitgliedschaft in besonderer Weise Gewicht verleihen.

Klein aber fein ist häufig die Maxime. Das Organisationsprinzip der Parität: Gleiche Augenhöhe von Verband und seinen Mitgliedern mobilisiert nicht nur das gesamte vorhandene Wissen, sondern auch die Verhandlungsmacht.

Das Prinzip der Parität stand in den vergangenen sechs Jahrzehnten immer im Mittelpunkt des landesverbandlichen Handelns, wie die folgenden Seiten dieser Broschüre zeigen. Seit 2007 ersetzt die „Parität" den „fünften Wohlfahrtsverband" auch im Logo. An die Stelle des VWV trat ein Symbol, das wie kein zweites für Parität steht: Das Gleichheitszeichen. Es symbolisiert den Grundgedanken der Parität: Die Gleichwertigkeit von Ungleichem, die nach gleichem Respekt und gleichen Möglichkeiten verlangt. Mit dem Erscheinungsbild will der Paritätische auch nach Außen ein Zeichen setzen: für die notwendige Gleichheit aller in ihrem Ansehen und in ihren Möglichkeiten, für gleichwertige Lebensbedingungen auch in einer globalisierten Welt – ein Gleichheitszeichen!

Dr. Jörg Steinhausen Landesgeschäftsführer des Paritätischen NRW

Wuppertal, im September 2009

Aus der Arbeit: Online-Jahresbericht 2008/2009 Diese Jubiläumsbroschüre blickt zurück auf die vergangenen 60 Jahre. Eine ausführliche Darstellung der in den Jahren 2008 und 2009 gemeinsam mit Mitgliedsorganisationen in NRW geleisteten Arbeit bietet dagegen der OnlineJahresbericht des Paritätischen NRW. Was lief in den Fachgruppen, woran arbeiteten die Tochterunternehmen oder welche Themen bewegten die Landesgeschäftsführung? Der Online-Jahresbericht dokumentiert detailliert die Arbeit der verschiedenen Bereiche des Landesverbandes. www.jahresbericht.paritaet-nrw.org

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Rückkehr zur „Normalität“: Die 1950er Jahre Der Paritätische, auf Reichsebene bereits 1924 gegründet, löste sich im Zuge der NS-Herrschaft auf – der paritätische Gedanke aber blieb lebendig. Nach dem zweiten Weltkrieg standen auch für den Paritätischen alle Zeichen auf Wiederaufbau: Am 5. August 1949 gründeten 19 Wohlfahrtseinrichtungen den Paritätischen Wohlfahrtsverband für das Land Nordrhein-Westfalen. Auch wenn längst nicht alle Kriegsnot behoben war, konnte das allergrößte Elend der Bevölkerung gelindert werden. Vereine und Heime der Freien Wohlfahrt dagegen kämpften in Verhandlungen mit Sozialversicherungsträgern um ihre Existenz. Es wurde die Gefahr einer „kalten Sozialisierung" gesehen. Die materielle Absicherung der Wohlfahrtsarbeit also war ein wesentliches Gründungsmotiv.

Soziale Marktwirtschaft Die Menschen in den fünfziger Jahren waren bestimmt von dem Wunsch, zu „normalen” Verhältnissen zurückzukehren. Normalität, das hieß: Arbeit, Wohlstand und Familie. Politik interessierte die Mehrheit der Bevölkerung wenig, sozialer Aufstieg rückte in den Mittelpunkt des Interesses und die Vergangenheit wurde verdrängt. Die „soziale Marktwirtschaft“ galt als Wegbereiterin des Wirtschaftswunders: Sie wurde schon in den vierziger Jahren entwickelt und 1949 von der CDU in ihr Wahlkampfprogramm übernommen. Doch die soziale

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Komponente dieser Marktwirtschaft bestand zu Beginn der fünfziger Jahre hauptsächlich im System der Sozialversicherung.

Mittelbeschaffung im Vordergrund Neben seinem Bekenntnis, konfessionell und politisch neutral soziale Arbeit zu leisten, sah sich der Paritätische für die Zukunft vor eine doppelte Aufgabe gestellt: einerseits die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Verwaltungen und Politik zu vertreten und andererseits Hilfen zu geben oder zu vermitteln bei Fach- und Rechtsfragen oder bei der Mittelbeschaffung. Im Zentrum stand hierbei der Not der Zeit entsprechend die finanzielle Absicherung der Mitgliedsorganisationen. Die Mittel- oder Darlehensvergabe für Bauvorhaben war auf Vorstandssitzungen, in den Verhandlungen mit staatlichen Gremien sowie den Beratungen der angeschlossenen Vereine das beherrschende Thema.

Vernetzung nimmt zu Neben dem inneren und äußeren Wiederaufbau war vor allem die Sorge für die Jugend ein wichtiges Thema der fünfziger Jahre. So wurde 1951, insbesondere auf Anregung des Landesverbandes NRW, auf Bundesebene eine verbandseigene Arbeitsgemeinschaft für Erziehungs- und Jugendfragen gebildet. Im Jahr 1953 wurde die Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen offiziell gegründet.

Der Landesverband des Paritätischen wurde formal vollwertiges Mitglied. Auf Landesebene waren Vertreter des Verbandes bis 1957 im Wohlfahrtsausschuss und Landesjugendwohlfahrtsausschuss nur mit beratender Funktion vertreten. In den Sozialausschüssen

Chronik

der meisten Städte und Gemeinden aber blieb der Paritätische – im Gegensatz zu den anderen Spitzenverbänden – aufgrund seiner geringen Bekanntheit und Mitgliederzahl ein Außenseiter.

Start im Wohnzimmer Bis 1952 war die „Geschäftsstelle” des Landesverbandes ein Sekretär im Wohnzimmer der ehrenamtlich tätigen Geschäftsführerin Wilhelmine Hollweg in Wuppertal. 1956 wurden schließlich auch eine hauptamtliche Geschäftsführerin und eine Fürsorgerin eingestellt. Im Verlauf der 1950er Jahren wuchs der Paritätische NRW von 20 auf über 150 Mitgliedsorganisationen.

Im Wegweiser durch den Verband von 1959 zeigte eine Übersicht, in welchen Bereichen die Mitgliedsvereine arbeiteten: • • • • • • • • • • • • • • •

37 Schullandheime, 22 Heilstätten, Kliniken und Krankenhäuser, 17 Altersheime, 11 Blindenhilfswerke, 11 Jugendwohnheime, 10 Kindergärten und Kinderheime, 9 Erholungsheime, 8 Soziale Hilfswerke, 6 Erwerbsbehinderten-Arbeitsstätten, 6 Wöchnerinnen- und Säuglingsheime, 5 Studentenwerke, 4 Religiöse Vereine, 4 Vereine für Gemeinwohl/Familienhilfe, 3 Hauspflegevereine, 3 Heime der Strafentlassenen- und Nichtseßhaftenfürsorge, • 2 Nachbarschaftsheime, • 2 Jugendhilfevereine,

• • • •

2 Landschulheim-Internate, 2 Ledigenwohnheime, 1 Müttergenesungsheim sowie der Agnes-Karl-Schwesternverband und das Jugendherbergswerk.

Gründungsmitglieder bis heute dabei 45 dieser Organisationen, darunter auch einige der ersten überregionalen Mitgliedsorganisationen (Arbeiter-Samariter-Bund NRW, Deutsches Jugendherbergswerk, die Lebensabendbewegung NRW), sind heute noch ebenso im Verband wie die Studentenwerke.

Auch vier der 19 Gründungsmitglieder gehören bis heute dem Paritätischen in NRW an: Advent-Wohlfahrtswerk e. V., Elberfelder Verein für Gemeinwohl e. V., Schloss Hamborn Rudolf Steiner Werkgemeinschaft e. V. (s. auch S. 10) und der Rheinische Blindenfürsorgeverein 1886 Düren e. V. Noch im Gründungsjahr wurde außerdem die GSE Gesellschaft für Soziale Dienstleistungen Essen mbH Mitglied des Verbandes.

Anzahl der Mitgliedsorganisationen 200

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100

50

0 1949

1955

1960

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Mitglied seit

1949 Im Einklang Soziale Kompetenz, nachhaltige Entwicklung und ressourcenschonendes Wirtschaften auf Schloss Hamborn Eingebettet in die wunderschöne Forstlandschaft zwischen Paderborn und dem Teutoburger Wald, liegt in der Gemeinde Borchen das Schloss Hamborn. Auf Basis des anthroposophischen Gedankenguts, das ein spirituelles Bild des Menschen, der Natur und des Kosmos einschließt, entstand hier 1931 die Rudolf Steiner Werkgemeinschaft. Hier wohnen und arbeiten heute über 500 Menschen, die mit großem persönlichen Engagement die von Rudolf Steiner (1861–1925) gesetzten anthroposophischen Impulse in den verschiedensten Lebens- und Berufsfeldern aufgreifen.

Umfassendes Gesamtkonzept Die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bildet seit der Gründung der Einrichtung durch Siegfried Pickert (1898–2002) und Ita Wegmann, einer ärztlichen Mitarbeiterin Steiners, den Schwerpunkt des Leistungsspektrums. Es reicht von Waldorfschule, Altenwerk und Reha-Klinik über die biologischdynamische Landwirtschaft und erneuerbare Energien bis hin zu Arztpraxen sowie einer Medienwerkstatt und einem Verlag. „Pickert kam ursprünglich mit 40 behinderten jungen Menschen hierhin. Mit der Schließung und Ent-

eignung durch das nationalsozialistische Regime im Jahre 1941 änderte sich die heilerzieherische Aufgabenstellung, denn die Kriegswaisen mussten betreut werden. So entstanden 1946 die Waldorfschule und das Landschulheim“, erzählt Lothar Dietrich, Diplompädagoge und Vorstandsmitglied der Rudolf Steiner Werkgemeinschaft.

Innovative Maßnahmen Neben der Regelschule (bis zum Abitur) gibt es heute auch eine Schule für Erziehungshilfe, in der Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf unterrichtet werden. Dietrich: „In den letzten Jahren stellte uns die zunehmende Zahl von Schulverweigerern vor neue Herausforderungen. Mit herkömmlichen Methoden konnte das Lehrpersonal diese Jugendlichen nicht unterrichten, wir mussten neue Möglichkeiten schaffen.“ Die Betroffenen arbeiten heute beispielsweise im Pferdestall, kümmern sich um die Tiere und helfen kleinen Kindern beim Aufsteigen. So lernen sie einen geregelten Tagesablauf und soziales Verhalten.

Praktische Berufsförderung Als die Klagen über schwierige Kinder zunahmen, reagierte das Personal des Landschulheims auch auf dieses Problem. „Wenn die

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Aus der Praxis

Lothar Dietrich und Gerd Bögeholz (v. li.)

chen Betriebe, die zum Schloss Hamborn gehören. „In unserer Autowerkstatt oder Gärtnerei entwickeln sie nicht nur handwerkliche Fähigkeiten, sondern gewöhnen sich an Pünktlichkeit und den richtigen Umgangston. Das verschafft ihnen für das spätere Berufsleben viele Vorteile“, ergänzt der 52-Jährige.

Nachhaltige Energieversorgung Während in der Gründungsphase die Landwirtschaft das wirtschaftliche Überleben sicherte, sind die Produkte aus Käserei, Obstanbau und Bäckerei heute Mittler der anthroposophischen Idee. Gerd Bögeholz arbeitet als DiplomForstwirt auf Schloss Hamborn und erklärt: „Die Schülerinnen und Schüler arbeiten regelmäßig auf unserem Schulbauernhof. Sie sehen, dass die Milch nicht aus dem Tetrapack kommt

und die Ernte jahreszeitabhängig ist. So erfahren sie das Zusammenwirken von Mensch und Natur am eigenen Leib.“ Die Nachhaltigkeit des Handelns spiegelt sich auch im Energiekonzept wider. „Wir waren dem Trend voraus und investieren schon lange in erneuerbare Energien, nutzen Solarkraft und Ökostrom.

Zwei Biomasse Heizwerke versorgen uns mit Wärme, das Holz beziehen wir aus dem eigenen Wald und von regionalen Zulieferern. So schaffen wir Arbeitsplätze und erfüllen gleichzeitig das Kyoto-Protokoll“, stellt Bögeholz fest.

Weltoffenes Netzwerk Als Gründungsmitglied des Paritätischen blickt die Rudolf Steiner Werkgemeinschaft auf eine „fruchtbare“ Zusammenarbeit mit vielen Anknüpfungspunkten zurück. „Es passt zu unserem Leitbild, dass sich 1949 in der frisch gebackenen Bundesrepublik ein überkirchliches, vielfältiges Netzwerk mit politischen Einflussmöglichkeiten gebildet hat“, sind sich beide Mitarbeiter einig. Die Positionierung nach außen wird immer wichtiger und seit jeher werden alle Kontakte gehegt und gepflegt. Der Verein schätzt insbesondere den Austausch mit dem Facharbeitskreis Erzieherische Hilfen und nutzt den Service der PariDienst GmbH zur Kalkulation von Pflegeund Entgeltsätzen. Das Bewusstsein, dass die Rudolf Steiner Werkgemeinschaft sich stets im Wandel und im Einklang mit der Natur befindet, prägt auch die künftige Arbeit, denn nur so kann sie als Organismus lebendig bleiben und weiter wachsen.

Kontakt

Jugendlichen nicht mehr aufstehen und zur Schule gehen wollen, müssen wir ihnen helfen, den Spaß am Lernen wieder zu finden“, erklärt Dietrich. Im Rahmen der Berufsförderung machen die Schülerinnen und Schüler der 9. bis 12. Klasse ein Praktikum in einem der zahlrei-

Schloss Hamborn Rudolf Steiner Werkgemeinschaft e. V. Schloss Hamborn 5 33178 Borchen Tel. (0 52 51) 389-0 Fax (0 52 51) 389-26 8 verwaltung@schlosshamborn.de www.schlosshamborn.de Mitglied im Paritätischen NRW seit 05. 08. 1949

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Mitglied seit

1950 Menschen wie Du und Wir Von der Kureinrichtung für Arbeiterkinder zum Lebenszentrum Königsborn für Menschen mit Behinderungen

Bereits vor rund 130 Jahren verbrachten die ersten Kinder aus Barmen ihre Ferien in einem Kurheim in Unna-Königsborn. Engagierte Bürger/-innen gründeten dort 1880 mit einer anonymen Spende von 500 Mark die „Barmer Ferienkolonie“ – einen Erholungsort für Kinder aus sozial schwachen Arbeiterfamilien. Dank gutem Essen, Liegekuren, Solebädern und viel frischer Luft verbesserte sich ihr Gesundheitszustand schnell. „Sie nannten ihre Betreuerinnen ‚Tanten’ und spazierten in Zweierreihen durch den Kurpark“, beruft sich Dr. Hans Küsel auf Zeitzeugenberichte. Der ehemalige Bergbaujustitiar hat über 50 Jahre ehrenamtlich in verschiedenen Funktionen für das heutige Lebenszentrum Königsborn gearbeitet.

Vielfalt in allen Bereichen „Seit seiner Gründung wird der Verein von einem ehrenamtlichen Vorstand geleitet.

Erst als die Aufgaben immer komplexer wurden, bestellte der Vorstand im Jahr 2000 einen hauptamtlichen Geschäftsführer“, berichtet

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Michael Radix. Der 41-Jährige bekleidet diese Position seit letztem Sommer; derzeit ist er für rund 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die 57 verschiedene Berufe ausüben, verantwortlich. „Von der Chefärztin bis zur Reinigungskraft ist alles dabei. Und 86 Prozent davon sind Frauen“, ergänzt er.

Von den Anfängen als Erholungsort über eine Tuberkulose-Heilstätte hin zu einem Fachkrankenhaus für Kinderneurologie und Sozialpädiatrie hat sich das Lebenszentrum Königsborn zu einer Einrichtung für schwer mehrfachbehinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene entwickelt. In beispielhafter Weise werden hier unter einem Dach Diagnose, Therapie und Betreuung geleistet.

Neue Herausforderungen „Wir haben so einige Umbruchphasen hinter uns. Aber bei all unseren Aktivitäten orientieren wir uns immer an der Lebenssituation und den Bedürfnissen jedes Einzelnen“, hält Küsel fest. Durch den Rückgang der Tuberkulose änderte der Verein 1964 beispielsweise seine medizinische Ausrichtung und widmete sich der Behandlung mehrfachbehinderter Kinder.

1978, mit Einführung der Schulpflicht für Schwerstbehinderte, entstand die Schule für Kranke. Alle schulpflichtigen Patientinnen und Patienten, die mindestens vier Wochen in der

Aus der Praxis

Fachklinik für Kinderneurologie und Sozialpädiatrie behandelt werden, und die Kinder der Lebensarche Königsborn nehmen dort am Unterricht teil. „Und als damals eine 19-Jährige Patientin ins Altersheim musste, weil wir bei uns keine jungen Erwachsenen betreuen konnten, reagierte der Verein auch darauf“, schildert der 81-Jährige.

Bedarfsorientierte Angebote Seit 1997 werden in der vollstationären Wohn-, Therapie- und Pflegeeinrichtung Haus Königsborn Erwachsene im Wachkoma und in den Rückbildungsphasen betreut. Radix: „Viele von ihnen gelten schulmedizinisch als nicht mehr therapierbar. Wir helfen den Betroffenen, Eigenkompetenz und Selbstständigkeit zu entwickeln. Einige können anschließend sogar wieder in ihre eigene Wohnung oder zu ihrer Familie zurückkehren – ein großer Erfolg für unser Therapeutenteam.“ Im Jahr 2000 ist dann die Lebensarche Königsborn gegründet worden – eine familienergänzende, vollstationäre Einrichtung der Eingliederungshilfe mit pädagogischem Schwerpunkt, in der Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sich ihre Welt durch Lernen erschließen können. „Hier betreuen wir verhaltensauffällige Kinder, die Sprachprobleme oder motorische Defizite aufweisen. Leider haben diese Auffälligkeiten in den letzten Jahren zugenommen. Rund 20 Prozent der Kinder in der Lebensarche sind misshandelt worden und haben dabei zum Teil

Erfolgreiche Vernetzung Gelebte Integration, gute Netzwerke und Kontakte zur Politik sowie die profitable Zusammenarbeit aller Einrichtungen gehören seit über einem Jahrhundert zu den Prinzipien des Lebenszentrums Königsborn. Auch die enge Verbundenheit mit dem Paritätischen ist Teil des Erfolgs. Dr. Hans Küsel war zwölf Jahre im Landesvorstand tätig und ist seit 1987 Mitglied im Ehrenrat. „Die konfessionell und politisch ungebundenen Krankenhäuser waren in den 20ern die Keimzelle des Paritätischen, sie gründeten den ‚Fünften Wohlfahrtsverband’, berichtet der 81-Jährige, der ebenfalls Mitgründer und erster Vorsitzender der Kreisgruppe Unna war. Bis heute tauscht sich der Verein regelmäßig innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Paritätischer Krankenhäuser aus. Auch in Zukunft möchte das Lebenszentrum Königsborn sein Leistungsspektrum weiter ausbauen und bereits Erreichtes für die „Menschen wie Du und Wir“ nachhaltig sichern.

Kontakt

Dr. Hans Küsel und Michael Radix (v. li.)

schwere Hirnschädigungen erlitten“, erklärt der Geschäftsführer und fügt hinzu, dass diese Problematik ebenfalls im Heilpädagogischen Kindergarten Königsborn sichtbar ist. Als ambulante Einrichtung bietet das Sozialpädiatrische Zentrum Königsborn (SPZ) seit 1994 auch den Familien von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit neurologischen Erkrankungen, Entwicklungsauffälligkeiten sowie sozialen und psychischen Problemen unterstützende Hilfen an, führt mit ihnen ausführliche Gespräche und lädt sie unter anderem zu Spezialsprechstunden für bewegungsgestörte Kinder ein.

Lebenszentrum Königsborn Zimmerplatz 1 59425 Unna Tel. (0 23 03) 96 70-0 Fax (0 23 03) 96 70-22 7 info@lebenszentrum-koenigsborn.de www.lebenszentrum-koenigsborn.de Mitglied im Paritätischen NRW seit 01. 07. 1950

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Die Ansprüche steigen: Die 1960er Jahre In Nordrhein-Westfalen beschäftigen die Politiker vor allem zwei Hauptprobleme: die schwere Absatzkrise im Bergbau und die Überfüllung der Hochschulen. Die Veränderungen in der Sozialstruktur, die Einwanderungen, der soziale Aufstieg, die Umschichtungen, die sich sehr schnell vollziehen, erfordern eine leistungsfähige Infrastruktur. Immer stärker werden ausländische Arbeitnehmer/-innen angeworben. Nordrhein-Westfalen wird – wie die Bundesrepublik insgesamt – zum Einwanderungsland, ohne sich dessen bewusst zu sein, wie der Umgang mit ausländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern vor allem in Krisenzeiten zeigt.

Gedanke der Selbsthilfe In den 60er Jahren begannen Menschen gesellschaftliche Beachtung zu finden, die bis dahin am Rand standen: Menschen mit Behinderung und chronisch Kranke. Ihre Förderung und Betreuung wurde zunehmend zur Aufgabe von Vereinigungen im Paritätischen, die gekennzeichnet sind auch vom Gedanken der Selbsthilfe. Der Paritätische sah sich verstärkt als Dach für die Initiativen von betroffenen Bürgerinnen und Bürgern.

Auf der Mitgliederversammlung des Verbandes 1967 drückt sich dies in einem Redebeitrag zur Geschichte der Lebenshilfe aus: „Sie sind initiativ geworden und haben jene Maßnahmen

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entwickelt, die Bestandteile unserer sozialen Arbeit sind, die Tagesstätten für das geistig und körperlich behinderte Kind, die Anlernstätte, die beschützenden Werkstätten. Erst nachdem dies alles entwickelt worden war, erst nachdem die Notwendigkeit hierfür weiten Kreisen bekannt war, erst danach hat das BSHG Bestimmungen aufgenommen, die nun über die alte Fürsorge weit hinausreichen.”

Lebendige Auseinandersetzungen Mit dem Bundessozialhilfegesetz aus dem Jahr 1962 und der Gründung der Aktion Sorgenkind 1964 konnte die Behindertenarbeit erstmals systematisch gefördert werden. So gewann dieser Bereich auch im Paritätischen mehr und mehr an Bedeutung. Das Besondere am Paritätischen war und ist dabei der Zusammenschluss von Betroffenen und ihren Angehörigen, die ihre Ansprüche gesellschaftlich und fachpolitisch aus unmittelbarer Erfahrung mit der Krankheit anmelden. Die vielfältigen familienorientierten, milieunahen, ambulanten, teilstationären und stationären Hilfen für Menschen mit Behinderung und chronisch Kranke bildeten zunehmend ein Gegengewicht zu

Chronik

totalen Versorgungssystemen. Dass es eine lebendige Auseinandersetzung mit den stationären Einrichtungen im Verband gegeben hat, soll dabei nicht verschwiegen werden.

Neues Selbstbewusstsein Die 60er Jahre sind für den Paritätischen in NRW auch eine Phase der Konsolidierung. Man ist „aus dem Gröbsten raus”; die eigene Stimme im Konzert der Wohlfahrtsverbände klingt zwar noch dünn, aber sie ist vernehmbar. Das neue Selbstbewusstsein muss abgesichert, ein eigenständiges Profil gewonnen, der Makel nur „Kontingentträger für nicht angeschlossene Einrichtungen” zu sein, abgelegt werden.

In den Selbstdarstellungen des Paritätischen Landesverbandes stehen darum zwei Aspekte im Vordergrund: • ideologische Unabhängigkeit – Toleranz und Humanität sollen die Grundprinzipien des Verbandes sein, unter dessen Dach jedes Mitglied tun könne, was es fachlich und politisch für richtig halte, • die Arbeit des DPWV soll vorwiegend der Förderung der ihm angeschlossenen Einrichtungen dienen (und nicht eigene schaffen).

Der geringe Bekanntheitsgrad des Paritätischen ist in den 60er Jahren noch immer ein großes Problem. Die ungesicherte finanzielle Situation des Landesverbandes ist sogar Anlass zu öffentlichem Misstrauen. In dieser Situation dem Verband ein positives, fachlich und politisch tragfähiges „Gepräge” zu geben, bleibt für den Landesverband eine große Herausforderung. Neben der weiteren Gründung von

Kreisgruppen hat in den sechziger Jahren vor allem die Einführung der Aktion „Essen auf Rädern” zu einer positiven Imagebildung für den Verband beigetragen.

Fachliche Vernetzung Der Landesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte, allein 27 örtliche Gliederungen der Lebenshilfe und weitere Interessenvertretungen von Menschen mit Behinderungen finden in den 60er Jahren den Weg in den Verband.

Im Kinder- und Jugendbereich schließen sich zahlreiche Ortsverbände des Kinderschutzbundes dem Paritätischen an, der seine Mitgliederzahl auf 390 steigert. Um die fachliche Arbeit innerhalb des Verbandes zu garantieren, werden verschiedene Arbeitsgemeinschaften ins Leben gerufen. Auf örtlicher Ebene arbeiten inzwischen 30 Kreisgruppen.

Anzahl der Mitgliedsorganisationen 400 350 300 250 200 150 100 1960

1965

1970

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Mitglied seit

1965 Miteinander – füreinander – voneinander Das Leitmotiv der Lebenshilfe Oberhausen prägt seit 1963 die Vereinsarbeit und das Dienstleistungsspektrum

Gegenwart und Geschichte, Geschäftsführer und Zeitzeuge: Rainer Lettkamp, 52 Jahre, und Egon Berchter, 80 Jahre, sitzen sich gegenüber und haben viel zu erzählen: Von der Gründerzeit der Lebenshilfe und der Kreisgruppe des Paritätischen in Oberhausen, von Meilensteinen der Vereinsarbeit sowie aktuellen Projekten. Und natürlich berichten die beiden von der treibenden Kraft hinter ihrem Engagement – dem Wunsch, sich mit Anderen für die Förderung und Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Behinderung einzusetzen und dabei voneinander zu profitieren.

Akquise in der Trinkhalle „Ich habe einen Sohn mit Down-Syndrom.

1962, da war Ulrich sechs Jahre alt, gab es kaum medizinische Fakten zu dieser geistigen Behinderung und keine Hilfsangebote. Er musste einen Test machen, ob er die Schule besuchen konnte. Anschließend teilte mir der Schulrat mit, mein Sohn wäre ein Vollidiot – er würde keine müde Mark in seine Ausbildung

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stecken“, berichtet Egon Berchter. Diese diskriminierende Äußerung war der Auslöser für die nachfolgenden Aktivitäten des ehemaligen ersten Vorsitzenden der Lebenshilfe Oberhausen. Als Elterninitiative gründet er 1963 gemeinsam mit betroffenen Eltern und Amtsleitern der Stadt Oberhausen die Ortsvereinigung. Oberste Priorität hatte damals die Aufklärungsarbeit. Berchter: „Wir sind sogar in die Trinkhallen gegangen. Dort suchten wir insbesondere nach Adressen von Eltern geistig behinderter Kinder, die ehrenamtlich unsere Arbeit unterstützen wollten.“ Lettkamp ergänzt: „Die Verschmelzung von freiwilligem Engagement und professioneller Fachlichkeit wirkt sich bis heute positiv auf unsere Arbeit aus. Seit der Fußball-WM 2006 für Menschen mit Behinderung professionalisiert sich das Ehrenamt bei uns erneut. Wir haben darauf reagiert und eine Mitarbeiterin für die Freiwilligenkoordination eingestellt.“ Angebote am Puls der Zeit Der ausgebildete Sozialpädagoge ist gemeinsam mit Dr. Johann Meyer, der für die Werkstätten zuständig ist, Geschäftsführer des Vereins mit heute 17 Einrichtungen. Mit 300 hauptamtlichen und 40 ehrenamtlichen Kräften ist die Lebenshilfe seit Egon Berchters Zeiten deutlich gewachsen. Das Dienstleistungsspektrum

Aus der Praxis

deckt die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung vom Säuglings- bis zum Rentenalter ab: Von der Frühförderung über Wohnstätten, ein Haus trägt auch Egon Berchters Namen, bis hin zu ambulanten Diensten und der Stiftung „Gemeinsam bewegen“ ist alles dabei.

Die Angebote spiegeln auch die politische Vergangenheit Deutschlands wider. Lettkamp: „Durch die Auswirkungen des Nationalsozialismus gibt es in unseren Werkstätten erst seit Ende 2000 Menschen mit Behinderung, die in Rente gehen können.“ Für die professionelle Begleitung und Assistenz dieser Zielgruppe bildet die Lebenshilfe Oberhausen in einem neuen Programm gerade Fachkräfte aus.

Paritätische Verbundenheit Auch vor dem Paritätischen hat die Geschichte nicht Halt gemacht. Auf Reichsebene im Zuge der NS-Herrschaft aufgelöst wurde der Verband in NRW 1949 neu gegründet. Die Geschäftsstelle in Oberhausen haben Egon Berchter und

ment hat der 80-Jährige nicht nur die Silberne und Goldene Ehrennadel des Verbandes erhalten, sondern auch das Bundesverdienstkreuz am Bande und 1. Klasse. Mit der Lebenshilfe arbeitet der Paritätische seit Jahrzehnten eng zusammen. Lettkamp: „Heute brauchen wir den Paritätischen seltener als früher zur Abwicklung unseres Tagesgeschäfts, aber für die Beratung, Ausschussarbeit und Unterstützung im Umgang mit Kostenträgern.“ Gelebte Integration Auch derzeit tauscht sich die Lebenshilfe Oberhausen intensiv mit der Fachberatung „Tagesangebote für Kinder“ des Paritätischen NRW aus: Ein besonderes Modellprojekt des Landschaftsverbandes Rheinland wird in diesem Sommer starten und fordert konzeptionelle und finanzielle Absprachen. „Die ‚Schatzkiste’, unsere integrative und als Familienzentrum zertifizierte Kindertageseinrichtung, bietet dann Plätze für die gemeinsame Erziehung von Kindern mit und ohne Behinderung unter drei Jahren an“, erläutert Rainer Lettkamp. Doch es gibt noch viele Hürden auf dem Weg zu einer selbstbestimmten und gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen mit Behinderung an der Gesellschaft. Die Lebenshilfe Oberhausen stellt sich diesen Herausforderungen. Durch seine Projekte wird der Verein die Betroffenen und ihre Familien auch in Zukunft langfristig und nachhaltig unterstützen – menschlich und nicht nur durch Sachleistungen.

seine Mitstreiter/-innen 1965 ins Leben gerufen – als Dachverband für damals zehn Mitgliedsorganisationen. „Wir wollten uns Gehör verschaffen, finanzielle Mittel erwirken und die Förderung und Betreuung von Menschen mit Behinderung in unserer Stadt verbessern.

Alten- und Müttererholung, Kinderkuren und eine Losbrieflotterie gehörten ebenfalls zu unserem Programm“, schildert der ehemalige Vorsitzende der Kreisgruppe. Für sein Engage-

Kontakt

Egon Berchter und Rainer Lettkamp (v. li.)

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Oberhausen e. V. Königshardter Str. 226 46145 Oberhausen Tel. (02 08) 67 44 35 Fax (02 08) 67 41 03 info@lebenshilfe-oberhausen.de www.lebenshilfe-oberhausen.de Mitglied im Paritätischen NRW seit 01. 06. 1965

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Mitglied seit

1965 Politische Lobby für Kinder Zum Schutz vor Gewalt und Armut setzt der Kinderschutzbund Köln auf Kontinuität und Wandel Seit 55 Jahren setzt sich der Kinderschutzbund Köln e. V. für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien ein. In einem Brauhaus entwickelten engagierte Kölner Bürger/-innen die Idee, einen Ortsverband des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) ins Leben zu rufen.

Die Gründer/-innen wollten auf die Not der Kinder in ihrer Stadt aufmerksam machen und erreichen, dass die prekäre Situation der Kleinsten und Schwächsten in den Blickpunkt der Gesellschaft tritt. Ergänzend entstand 1982 das Kinderschutz-Zentrum als zentrale Facheinrichtung und Erziehungsberatungsstelle des Kinderschutzbundes Köln. Die Zielgruppe: Kinder und Familien, die schwere Krisen oder Gewalt durchleben. Bis heute basiert die Arbeit des Vereins auf drei Bausteinen: Kinder vor Gewalt zu schützen, ihrer Verarmung entgegenzuwirken und ihre Persönlichkeitsrechte durchzusetzen.

Kontinuierliche Lobbyarbeit „Jedes Kind hat ein Recht auf gewaltfreie Erziehung, Bildung und Gesundheit. Derzeit streiten wir dafür, dass Kinderrechte als eigenständige Rechte ins Grundgesetz aufgenommen werden und versuchen, den Kinderschutz auf allen politischen Ebenen zu verankern“, erklärt Marlis Herterich, seit 27 Jahre VorMarlis Herterich sitzende des Kölner Vereins. Trotz vieler Veränderungen sieht die 67-Jährige, die auch Vizepräsidentin des DKSB-

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Bundesverbandes in Berlin ist, eine große Kontinuität im Verein: „Bei uns kommen seit jeher Menschen zusammen, die beruflich für diese Arbeit besonders gut qualifiziert sind – wie beispielsweise Kinderärzte oder Sozialpädagoginnen. Auch die Zusammenarbeit zwischen haupt- und ehrenamtlichen Kräften bildet seit der Gründung das Fundament für unsere Aktivitäten.“ Herterich macht sich aber Sorgen, in Zukunft genügend Freiwillige für die stetig wachsenden Aufgaben zu finden – schließlich würden die Anforderungen an bürgerschaftliches Engagement immer größer, erklärt sie.

Keine Schuld zuweisen Auch das Motto „Helfen statt Strafen“ bestimmt die Arbeit des DKSB. Herterich: „Seit 1985 geht es vor allem bei sexueller Gewalt gegen Kinder darum, dieses Problem aus der Dunkel- und Verschwiegenheit herauszuholen. Und die Betroffenen aufzuklären, dass es Hilfe gibt und sie sich sogar anonym an uns wenden können.“ Die Hilfen, die der Kinderschutzbund anbietet, basieren auf Freiwilligkeit und funktionieren auf Augenhöhe. „Wir versuchen, immer an den Ressourcen der Betroffenen anzusetzen, nicht an ihren Defiziten. Wenn unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter feststellen, dass Kinder in

Aus der Praxis

wie den Elterncafés, über therapeutische Hilfen bis hin zu Netzwerken für Familien sowie dem Krankenhausbesuchsdienst.

Ein Förderverein hilft, die notwendige finanzielle Basis der Arbeit zu sichern.

Anonyme Telefonberatung Eine Möglichkeit, das Vertrauen der Betroffenen zu gewinnen, ist auch das Kinder- und Jugendtelefon des Vereins. Bereits 1970 startete dieses bundesweit erste Sorgentelefon in Köln. Herterich: „Damals erreichte man unter der Notrufnummer die privaten Telefonanschlüsse unserer Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler. Thematisch ist bis heute von Liebeskummer bis zu Gewaltproblemen alles dabei.“ Die freiwilligen Mitarbeiter/-innen werden so gut geschult, dass sie hören, ob es jemandem wirklich schlecht geht oder ein Kind sich das Problem nur ausgedacht hat, um Aufmerksamkeit zu erregen. Auch für hilfesuchende Eltern und Erziehende ist gesorgt – seit 2001 gibt es auch ein Elterntelefon. Beide Rufnummern werden bundesweit vom Verein „Die Nummer gegen Kummer“ koordiniert. Darüber hinaus reicht das Dienstleistungsspektrum des Kinderschutzbundes Köln von Präventionsprojekten in der frühen Kindheit,

Partnerschaftliches Miteinander Zur fachlichen Unterstützung und Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe brauchte der Kölner Verein schon damals einen starken Partner. „Orts-, Kreis- und Landesverbände des DKSB sind den entsprechenden Gliederungen des Paritätischen angeschlossen und schätzen den Rat des Verbandes im Umgang mit Behörden oder anderen öffentlichen Institutionen“, erklärt die Vereinsvorsitzende und fügt hinzu: „Aber unser Verhältnis basiert auch auf einem ‚Miteinander’. Wir stellen der Kölner Kreisgruppe beispielsweise unser Know-how zu bestimmten Themen zur Verfügung.“ Für die Zukunft des Kinderschutzbundes wünscht sich Marlis Herterich eine bessere öffentliche Förderung für die Versorgung gewaltbetroffener Kinder und Jugendlicher: „Der Bedarf an Hilfsangeboten wächst stetig und schneller als unsere finanziellen und personellen Ressourcen. Wir möchten natürlich nicht, dass sich die Qualität der Arbeit verschlechtert, sondern weiterhin unser Motto ‚Eltern helfen – Kinder stark machen’ effektiv umsetzen.“

Kontakt

ihrer Familie nicht mehr gut aufgehoben sind, arbeiten sie mit den Eltern, damit diese das Herausnehmen nicht als Strafe, sondern als Verbesserung der bestehenden Situation empfinden können“, erläutert die Vereinsvorsitzende und ergänzt: „Wir müssen darauf achten, dass unsere Projekte nachhaltig wirken und niederschwellige Hilfen anbieten, die unsere Zielgruppe nicht abschrecken.“

Kinderschutzbund Köln e. V. Kinderschutz-Zentrum Köln Bonner Str. 151 50968 Köln Tel. (02 21) 5 77 77-0 Fax (02 21) 5 77 77-11 info@kinderschutzbund-koeln.de www.kinderschutzbund-koeln.de Mitglied im Paritätischen NRW seit 01. 01. 1965

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Aufbruch: Die 1970er Jahre Die siebziger Jahre bedeuten auch für den Paritätischen NRW eine Zeit des Aufbruchs und der Neuorientierung. Die Suche nach einer gemeinsamen Plattform für die vielen unterschiedlichen Organisationen unter dem Dach des Paritätischen bestimmte ganz wesentlich das landesverbandliche Leben in den siebziger Jahren, ein gemeinsames Leitbild wurde immer notwendiger. Keine einfache Aufgabe, denn zwei Ziele wurden damit verfolgt: Der Verband sollte ein politisch einflussreicher und durchsetzungsfähiger Spitzenverband sein und zugleich ein nichteinengender Zusammenschluss der auf ihre Autonomie bedachten Mitglieder.

Eltern „erobern” den Verband Die 70er waren geprägt von den politischen Diskussionen, die die 68er Bewegung ausgelöst hatte. „Chancengleichheit” und „Emanzipation” rückten mehr und mehr in den Mittelpunkt. Alternative Lebensformen wurden ausprobiert und Kinderläden eingerichtet. Schon 1965 gründete eine Eltern-Initiativgruppe den Kölner Universitätskindergarten. Ende der 60er Jahre hatten Eltern in vielen Orten – nicht nur im bewegten Westberlin – damit begonnen, antiautoritäre Kinderladenprojekte oder andere elternautonome Vorschulprojekte durchzusetzen. Ein „Gründungsboom” entstand in NRW unter anderem auch durch die Finanzierungsmöglichkeiten nach dem neuen

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Kindergartengesetz von 1971. Davor war es für die Elterninitiativen nur schwer möglich, sich neben anderen zu behaupten und ihre Kinderläden auch für Kinder weniger wohlhabender Eltern anzubieten.

Ansprechpartner für Selbsthilfe Im Paritätischen fanden die meisten Elterninitiativen ihre „Heimat”. Wegen seiner weltanschaulichen und politischen Offenheit und des unbedingten Autonomieprinzips bot er sich als Partner und Dachverband an. Mit den ElternKind-Initiativen setzte zugleich eine breite und kraftvolle Selbsthilfebewegung ein, die in den 60ern ihren Anfang genommen hatte. Einmal mehr bewährte sich der Grundsatz des Verbandes, die Selbstständigkeit seiner Mitglieder zuzulassen und zu fördern. Der Paritätische übte sich zunehmend im Umgang mit der Selbsthilfe und erwarb Fähigkeiten, die ihn auch zukünftig zu einem attraktiven Ansprechpartner für Selbsthilfegründungen werden ließ.

Offen für das Neue Ein weiteres Feld der Jugendhilfe gewann im Paritätischen veränderte Konturen: die Heimerziehung. Die Heimkampagnen, die sich mit

Chronik

den traditionellen Großeinrichtungen auseinandersetzten, trafen nicht den Verband.

Er war nie Träger solcher Häuser gewesen. Der Paritätische ließ zu, was Teile der Fachöffentlichkeit angriffen. Wieder gelang es dem Verband sachgerechte Unterstützung anzubieten und Forum der Begegnung zu werden.

Zu nennen sind hier Kleinsteinrichtungen als Gegenbewegung der noch weitgehend abgeschlossenen Heimerziehung. Sie sorgten sich um alltagsnahe Lebensorte für junge Menschen und gaben der vertrauensvollen Beziehung zum Kind ein großes Gewicht.

Neue Bewegungen In der Jugendhilfe ging es darüber hinaus verstärkt um die immer noch nicht ausreichend durchgesetzte Vertretung des Paritätischen in den Jugendwohlfahrtsausschüssen, um den Einsatz der Jugendpolizei und insbesondere um die Reform des Jugendhilferechts. Viele Vereine aus der Frauenbewegung brachten ihre Ansätze in dieser Zeit erstmals in den Verband ein. Stark ausgeweitet wurde auch der Bildungsbereich: „Bildung und Ausbildung” der Bürger sollte stärker im Mittelpunkt auch der Wohlfahrtsarbeit stehen. Seit 1964 gab es in Detmold das Paritätische Sozialseminar, heute Sozialseminar Detmold gGmbH. Träger freier Bildungsarbeit in Ostwestfalen-Lippe initiierten 1971 die Gründung des Paritätischen

Bildungswerkes im Landesverband NordrheinWestfalen. Seit 1976 ist das Bildungswerk als freier Träger der Weiterbildung nach dem nordrhein-westfälischen Weiterbildungsgesetz (WbG) anerkannt.

Mitgliedszahlen verdoppelt Vor Ort stand in den 70er Jahren die Erweiterung der Kreisgruppen ebenso auf dem Programm wie auf Landesebene die Vernetzung des fachlichen und sozialpolitischen Austausches der Mitgliedsorganisationen in den landesweiten Arbeitskreisen. Sprecher/-innen aus den Mitgliedsorganisationen und Verbandsmitarbeiter/-innen gestalten und leiten diese Facharbeitskreise bis heute gemeinsam.

Nicht zuletzt der Beitritt einer Vielzahl von Elterninitiativen begründete einen sprunghaften Anstieg in der Mitgliedschaft des Verbandes: Von 1969 bis 1979 stieg die Zahl der Mitgliedsorganisationen um mehr als 100 Prozent auf fast 800 an.

Anzahl der Mitgliedsorganisationen 900 800 700 600 500 400 300 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980

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Mitglied seit

1971 Engagierte Eltern – starke Kinder Der Kindergarten 71 auf dem Weg von der Elterninitiative zum zertifizierten Kinder- und Familienzentrum „Ende der 60er Jahre entwickelten viele Eltern eine starke Eigeninitiative und wollten mehr tun, als ihre Kinder ‚nur’ zu erziehen. Der Nachwuchs sollte von Kindesbeinen an die bestmögliche Förderung erhalten und schon früh lernen, selbstständig zu handeln“, fasst Cord Wellhausen, Vorstandsmitglied der Elterninitiative Kindergarten 71 in Meerbusch, die Schwerpunkte der damaligen Bildungsdiskussion zusammen. Die Verabschiedung des Kindergartengesetzes im Jahr 1971 führte dazu, dass erstmals in Nordrhein-Westfalen Bildungsinhalte und Finanzierungsformen für diesen Bereich beschrieben und die Belange der Elterninitiativen explizit darin berücksichtigt wurden.

Geben und Nehmen „Diese Entwicklung hat der Paritätische von Anfang an gefördert – schließlich brauchten die Elterninitiativen einen starken Partner“, fügt Wellhausen, der unter anderem auch Landesvorsitzender und stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes ist, hinzu. Die Initiativen haben den Paritätischen damals auch für eine neue Form des bürgerschaftlichen Engagements geöffnet und maßgeblich zum Aufbau einer Fachberatung im Bereich systematischer Vorschulpädagogik beigetragen. Derzeit unterstützt die Fachberatung den Kindergarten 71 dabei, wirtschaftlich und finanziell mit den Umstellungsprozessen des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) fertig zu werden. Wellhausen: „Aber auch wenn wir Fachre-

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ferenten zu Themen wie Bildungsvereinbarung oder Qualitätsentwicklung benötigen, nehmen wir die Hilfe des Verbandes in Anspruch.“ Erziehung mit der Trillerpfeife Auslöser für die Übernahme einer Vorstandstätigkeit beim Kindergarten 71 war die eigene Betroffenheit. Als Cord Wellhausen Ende der 60er Jahre mit seiner Familie ins Rheinland zog, fand sich kein geeigneter Kindergarten. „Um einen Platz zu bekommen, sollte meine Frau im Gegenzug in einem Krankenhaus des Trägers als Putzhilfe arbeiten“, schmunzelt der dreifache Vater noch heute über dieses Angebot. Er suchte nach einer Alternative und fand den Kindergarten 71 e. V., den gleichgesinnte Eltern im Ortsteil Bösinghoven 1971 gegründet hatten. 1976 übernahm der Verein dann zusätzlich die größere dreigruppige Einrichtung im Nachbarort Strümp. „Die Anfangzeit war abenteuerlich“, erinnert sich Wellhausen: „Eine unserer ersten Erzieherinnen war Polizistin. Wir Eltern mussten sie überzeugen, dass der Einsatz einer Trillerpfeife bei Bewegungsspielen wenig pädagogisch ist. Außerdem haben wir nach geeigneten Erziehungskonzepten gesucht und mit und ohne Fachreferenten diskutiert, wie wir die Entwicklung unserer Kinder am besten fördern können.“

Aus der Praxis

Kinder im Mittelpunkt Die Zeiten haben sich geändert. Heute ist der Verein ein anerkanntes Kinder- und Familienzentrum, in dem aktuell 95 Kinder im Alter von vier Monaten bis zum Schuleintritt betreut werden. Beratende und unterstützende Angebote zu Gesundheits- und Ernährungsfragen, zur Bewegungs- und Sprachförderung sowie die Integration von Kindern mit Zuwanderungsgeschichte oder besonderem Förderbedarf bilden die Leistungsschwerpunkte. Bei der Umsetzung wird der Kindergarten 71 von vielen Kooperationspartnern unterstützt: Kinderärzte, Tagesmütter, Erziehungs-, Sozialund Rechtsberatung, haushaltsnahe Hilfsdienste sowie der Kinderschutzbund arbeiten eng mit dem Verein zusammen. Wellhausen: „Unser ganzheitlicher Ansatz erfordert eine

Systematische Bildungsarbeit Bis heute werden die Einrichtungen in den beiden Nachbarorten von den Eltern ehrenamtlich geführt. Gunda Wentzel arbeitet als Erzieherin in Bösinghoven und betreut dort die unter dreijährigen Kinder. „Im April 2006 musste unsere altersgemischte Gruppe in Strümp schließen, wir brauchten eine Alternative. Gemeinsam haben Herr Wellhausen und ich ein ergänzendes Betreuungsangebot ins Leben gerufen. Das ‚EinSteinchen’, so heißt die Gruppe, ist eingeschlagen wie eine Bombe“, erläutert die 34-Jährige stolz und fügt hinzu: „Diese Betreuungsform wird jetzt von vielen Eltern nachgefragt und durch das KiBiz finanziell gefördert.“ Zu ihrer täglichen Arbeit gehört auch die freiwillige Bildungsdokumentation. Fotos, Malund Bastelarbeiten sowie schriftlich festgehaltene Beobachtungen zeigen beispielsweise die Entwicklung der Kinder. „Das bedeutet zwar Mehraufwand, ist aber eine große Hilfe im Gespräch mit den berufstätigen Eltern. Und eine wichtige Voraussetzung für die systematische Bildungsarbeit – schließlich sollen Mütter und Väter ihren Nachwuchs bei uns nicht aus den Augen verlieren“, sagt Wentzel und Wellhausen ergänzt: „Die erste Stufe unseres Bildungssystems ist der Kindergarten. Alles, was hier stattfindet, ist von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung. Wir wollen Bildungseinrichtung sein und ein guter Betreuungsschlüssel sorgt für mehr Qualität in den Tageseinrichtungen für Kinder.“

gute Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Kindergarten. Im Mittelpunkt steht immer das Kind. Die Eltern möchten wir ermutigen, mit uns gemeinsam die Persönlichkeitsentwicklung ihres Kindes zu fördern und zu stärken, aber dabei immer liebevoll zu sein.“

Kontakt

Gunda Wentzel und Cord Wellhausen (v. li.)

Kindergarten 71 e. V. Kaldenberg 12a 40668 Meerbusch Tel. (0 21 59) 86 00 kindergarten71-struemp@arcor.de www.kiga71.de Mitglied im Paritätischen NRW seit 01. 08. 1971

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Mitglied seit

1979 Arbeit für die Seele Seit 35 Jahren gestaltet der Club 74 die sozialpsychiatrische Landschaft im Kreis Minden-Lübbecke mit Hinter den historischen Mauern des ehemaligen Offizierskasinos „Prinz Friedrich“ befindet sich der Verwaltungssitz des Club 74. e. V., Förderkreis für psychisch Erkrankte und Behinderte im Kreis Minden-Lübbecke. Das Gründungsjahr 1974 gab dem Verein, der bundesweit zu den ältesten Einrichtungen in diesem Bereich zählt, seinen Namen. Ursprünglich als Patientenclub von betroffenen Angehörigen gegründet, ist das Dienstleistungsspektrum heute sehr vielfältig: Vom Zentrum für seelische Gesundheit „Prinz Friedrich“ – dort haben schon Prominente wie Hardy Krüger und Hellmuth Karasek Lesungen gehalten – und dem dazugehörigen Integrationscafé „Crazy Cup“, über Begegnungs-, Wohn- und Tagesstätten bis hin zum Mindener Institut für Rehabilitation findet die Zielgruppe ein vielfältiges psychosoziales Angebot vor.

Andrea Roitsch, Doris Zaremba, Dirk Ruschitzka, Renate Hahn, Paul Alexander Lipinski und Hartmut Fuhrmann (v. li.)

Unterstützende Hilfen „Auf unsere Reha-Einrichtung sind wir sehr stolz“, sagt Hartmut Fuhrmann, Geschäftsführer des Vereins, „denn diese Form der Komplexleis-

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tung ist nicht so verbreitet.“ Rehabilitanden, die zum Beispiel wegen einer Depression oder Psychose stationär oder ambulant bereits in Behandlung waren oder sind, können hier fachärztliche, psychologische sowie ergotherapeutische Hilfen in Anspruch nehmen – mit dem Ziel, wieder selbstständig und eigenverantwortlich wohnen und arbeiten zu können.

In den drei Begegnungsstätten des Vereins liegt der Fokus eher auf Förderung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben: Es sind Orte der Information und Beratung für psychisch Erkrankte und ihre Angehörigen. „Die Sozialpädagoginnen übernehmen dort eine Art Lotsenfunktion. Sie klären den Unterstützungsbedarf und können die Betroffenen anschließend an entsprechende Ämter, Ärzte oder die Schuldnerberatung weiter verweisen“, erläutert Doris Zaremba, Leiterin der Kontaktund Beratungsstelle in Lübbecke, dieses niedrigschwellige Angebot.

Krise als Chance Im Zuge der gesundheitspolitischen Reformen nach der Psychiatrie-Enquête von 1975 kehrten die psychisch Erkrankten, die bis dahin unter menschenunwürdigen Bedingungen in heimatfernen Anstalten untergebracht waren, nach und nach in ihre Gemeinden zurück.

Aus der Praxis

Geschützt wohnen und leben Seine Wohnangebote hat der Club 74 stetig weiterentwickelt. 1985 wurde der Verein im Kreis Minden-Lübbecke zum ersten Träger des Betreuten Wohnens. „Diese Betreuungsform entspricht unserem Leitprinzip ‚ambulant vor stationär’. Wir kümmern uns aktuell um 140 Erkrankte in ihrem Zuhause und helfen, wo Hilfe gebraucht wird“, erklärt Renate Hahn, Leiterin Ambulant Betreutes Wohnen. „Und wenn diese Form der Unterstützung nicht ausreicht, können die Betroffenen die alltagsbegleitenden Angebote unserer Tagesstätten nutzen – vom Kochen über Sport bis hin zum Arbeitstraining ist alles dabei“, ergänzt Andrea

Roitsch, Leiterin der Tagesstätte Minden. Auch für schwer kranke Menschen mit hohem Betreuungsbedarf ist gesorgt: In der Wohnstätte „Am Westerbach“ in Lübbecke gibt es 24 Plätze für diese Zielgruppe und die Möglichkeit, in einer betreuten Wohngemeinschaft oder eigenen Wohnung zu leben. Dirk Ruschitzka, Leiter dieser Einrichtung: „Heute können die psychisch erkrankten Menschen relativ selbstständig mitten in ihrer Gemeinde leben. Vor 20 Jahren hatte sich das soziale Umfeld noch nicht auf die damals sogenannten ‚Geisteskranken’ eingestellt.“ Vielfältiges Engagement Für eine bessere Akzeptanz betreibt der Verein intensive Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit, pflegt und erweitert seine Netzwerke. „Wir arbeiten hier in der Region mit verschiedenen Mitgliedsorganisationen des Paritätischen eng zusammen, nutzen deren Wohnberatungsoder Krankenpflegeangebote. Die Facharbeitskreise ‚Sozialpsychiatrie’ und ‚Wohnen’ informieren uns außerdem über Veränderungen in der Behinderten- und Gesundheitspolitik“, so Fuhrmann. Schwierige soziale Situationen, Auflösung von Familienstrukturen sowie höhere schulische und berufliche Anforderungen haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Zahl der am Borderline-Syndrom oder an Persönlichkeitsstörungen erkrankten Menschen gravierend gestiegen ist. Die Mitarbeiter/-innen des Club 74 stellen sich diesen Veränderungen und versuchen auch in Zukunft, die Betroffenen mit passgenauen Angeboten zu stärken und zu fördern.

Kontakt

„Unser Verein richtete 1983 ein Übergangswohnheim in Lübbecke ein, denn die Patientinnen und Patienten der dortigen Klinik mussten auch weiter betreut und beraten werden“, berichtet Paul Alexander Lipinski, Aufsichtsratsvorsitzender beim Club 74 und Pfarrer in der psychiatrischen Klinik Lübbecke. Einige Jahre später stand der Verein vor großen Herausforderungen: Zum einen ließ sich das wachsende Arbeitspensum nicht mehr allein mit den ehrenamtlichen Kräften bewältigen und zum anderen musste eine Alternative für das Wohnheim gefunden werden – die kranken Menschen konnten dort nur maximal zwei Jahre bleiben. „Wir mussten uns auf verschiedenen Ebenen professionalisieren. Und haben diese Krise auch Dank der exzellenten Unterstützung des Paritätischen überwunden“, stellt Fuhrmann fest.

Club 74 e. V. Johansenstr. 1 32423 Minden Tel. (05 71) 8 29 49 99 Fax (05 71) 8 29 49 01 club74ev@t-online.de www.club74ev.de Mitglied im Paritätischen NRW seit 08. 06. 1979

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Spargesetzgebung und „Neue Armut“: Die 1980er Jahre War das sozialpolitische Klima trotz aller Einbrüche noch bis zum Ende der 70er Jahre geprägt vom Sozialstaatsoptimismus, so schlägt dies zu Beginn der 80er völlig um. Im Dezember 1983 gibt es in Duisburg 15,8 Prozent Arbeitslose, in Gelsenkirchen 14,4 und in Bochum 14 Prozent. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit verursacht auch einen Abbau von Sozialleistungen. Der Begriff „Neue Armut” kennzeichnet die sozialpolitischen Grundsatzdebatten, die sich zusehends verschärfen. Aus dem „Netz der sozialen Sicherung” wird in der Logik der „Haushaltskonsolidierung” in Bund, Ländern und Gemeinden eine „soziale Hängematte“.

Es wird gekürzt, die elegante Formel vom „Umbau” des Sozialstaates erfunden.

Den Paritätischen trifft diese Entwicklung in doppelter Weise: • Einerseits ist er ebenso wie alle Wohlfahrtsorganisationen von dem Einfrieren und den Kürzungen in den öffentlichen Sozialhaushalten betroffen, • andererseits setzt sich aber in den 80er Jahren ein Trend fort, der schon mit den Elterninitiativen begonnen hat: Neue soziale Initiativen und Organisationen drängen in solcher Zahl in den Verband, dass sich die Mitgliederzahl seit 1979 mehr als verdoppelt.

Autonome Frauenprojekte 1977 wurde der Verein „Frauen helfen Frauen Köln” in den Paritätischen NRW aufgenommen – als erste Fraueninitiative bundesweit im

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Verband. In den folgenden Jahren stellten immer mehr Fraueninitiativen Anträge auf Aufnahme. Allerdings hatten sie – aus anderen Gründen – oft dieselben Bedenken wie die Elterninitiativen in den 70ern: Wie lassen sich Autonomie und Mitgliedschaft in einem Dachverband verbinden? Denn den Frauen ging es darum, auf der Grundlage eigener Erfahrungen und durch Diskussion mit anderen frauenspezifische gesellschaftspolitische und sozialpolitische Positionen zu entwickeln und eigene, auf die Bedürfnisse von Frauen ausgerichtete Handlungsstrategien zu erproben: in Frauenhäusern, Beratungsstellen und in der feministischen Jugendarbeit. Es spricht für den Paritätischen, dass dennoch eine große Zahl von Fraueninitiativen Mitglied wurde – und weiter wird.

Initiative braucht Raum 1983 gründet der Verband mit 37 Mitgliedsorganisationen das Paritätische Jugendwerk NRW und schafft so eine Heimat für die Initiativgruppen, die sich neben den Jugendverbänden entwickelt haben und als Impulsgeber Beiträge zur Kinder- und Jugendarbeit in NRW leisten. Das Jugendwerk bietet ihnen Dach und Infrastruktur: Fachliche, konzeptionelle und

Chronik

organisatorische Beratung, Mittelvergabe für Bildungsmaßnahmen, Beratung zu Förderprogrammen und Stiftungen, Fortbildung für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Lobbyarbeit ebenso wie fachpolitische Gespräche auf Landesebenen.

Neue Bewegung in der Selbsthilfe Ging es bei den Selbsthilfe-Initiativen früherer Jahrzehnte vor allem darum, nicht vorhandene Einrichtungen und Hilfen einzufordern bzw. diese selbst zu schaffen, so artikulieren die Gruppierungen der „neuen Selbsthilfebewegung“ in den 80er Jahren ihre Kritik an gerade diesem ausgebauten und differenzierten System medizinischer und sozialer Leistungen.

Ob Rheuma, Parkinson, Stottern, Krebs oder Sucht, die Selbsthilfelandschaft ist bunt. Es entstehen Selbsthilfegruppen ohne jede (bezahlte) Infrastruktur und solche, die aus der Selbsthilfe heraus neue Ideen für Einrichtungen und Projekte entwickeln – wie zum Beispiel die AIDS-Hilfe. Es gibt Selbsthilfegruppen, die die Öffentlichkeit möglichst meiden – wie die Anonymen Alkoholiker – und solche, die sie offensiv suchen – wie zum Beispiel Arbeitslose mit ihren europaweiten Märschen gegen Arbeitslosigkeit. Gemeinsames Handeln, gemeinsame Ziele sind (dennoch) möglich – das beweisen im Paritätischen die Selbsthilfe-Kontaktstellen und der Facharbeitskreis für die Gesundheitsselbsthilfe „Wittener Kreis” – seit 1998 auch offen für Gruppen, die nicht Mitglied im Paritätischen sind. 1989 arbeiten bereits acht Kontaktstellen unter dem Dach des Paritätischen, heute sind es 35.

Geld als soziale Gestaltungsressource Neue Wege der Finanzierung Sozialer Arbeit geht der Verband 1986 mit der Gründung der Paritätischen Geldberatung eG. Der Abbau öffentlicher Mittel sowie neue Kapitalvorschriften verlangen flexible Konzepte, um die Mitgliedsorganisationen bei der Finanzierung sozialer Arbeit und der Realisierung sozialer Projekte zu unterstützen. In Kooperation mit der Bank für Sozialwirtschaft bietet die Paritätische Geldberatung zudem Finanzdienstleistungen für alle, die Geld als soziale Gestaltungsressource einsetzen können.

Politisches Gewicht nimmt zu Der Mitgliederzuwachs der 80er Jahre – in dieser Dekade ist ein Plus von 150 % zu verzeichnen – führt den Landesverband einerseits an seine organisatorischen Belastungsgrenzen, begründet aber andererseits zugleich ein erheblich größeres politisches Gewicht. Kindertagesstätten, insbesondere auch etwa fünfzig Waldorfeinrichtungen, Organisationen aus der Jugendhilfe und Jugendarbeit, zunehmend aber auch die Gesundheitsselbsthilfe machen einen wesentlichen Teil des Zuwachses aus.

Anzahl der Mitgliedsorganisationen 2100 1900 1700 1500 1300 1100 900 700 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990

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Mitglied seit

1985 Perspektiven für Frauen Das Hexenhaus Espelkamp bietet gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern Schutz und Hilfe an

Auch wenn zwei große Plastikraben vor dem Eingang sitzen – den klassischen Vorstellungen eines Hexenhauses entsprechen die Räumlichkeiten des Vereins Hilfe für Frauen in Krisensituationen e. V. in Espelkamp nicht: Alles ist freundlich, weitläufig und barrierefrei gestaltet.

Insbesondere von Gewalt betroffene Frauen jeden Alters, jeder Nationalität, Religion und sozialer Herkunft finden hier einen sicheren Schutzraum, kostenlose Beratung sowie bedarfsorientierte Hilfsangebote für die Bereiche Wohnen, Leben, Arbeit und Qualifizierung vor.

Von Frauen für Frauen „Im August 2003 sind wir in dieses Gebäude gezogen. Und mit dem neuen Raumkonzept wollten wir ganz bewusst der schweren Thematik der Frauenhäuser entgegenwirken“, erzählt Elke Schmidt-Sawatzki, Geschäftsführerin des Hexenhauses. Seit der Vereinsgründung vor 25 Jahren bildet die Problematik ‚Gewalt gegen Frauen’ den Arbeitsschwerpunkt. Aber auch Frauen in psychischen Belastungssitua-

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tionen, mit Suchterkrankungen, Trennungs- oder Scheidungskonflikten können die umfassenden Dienstleistungen des Hexenhauses in Anspruch nehmen. Eine Studie des RobertKoch-Instituts zeigt die Notwendigkeit dieser ganzheitlichen, qualifizierten Unterstützung: Rund jede dritte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt, jede vierte durch den eigenen Partner.

Ein Team aus Expertinnen Das Hexenhaus ist fester Bestandteil der psychosozialen Versorgungslandschaft im Kreis Minden-Lübbecke. Niedrigschwellige Angebote, wie zum Beispiel die Notrufnummer „Helpline“, erleichtern, dass sich hilfesuchende Frauen anonym melden und aus eigener Initiative die Beratungsstelle oder die Schutzwohnungen des Frauenhauses aufsuchen. „Wir werden als Expertinnen und Vertrauenspersonen mit starken Netzwerken wahrgenommen. Unser Erfolgsrezept: eine Kombination aus engagierten Fachfrauen, systematischem Qualitätsmanagement sowie einer gut funktionierenden Verwaltung und Geschäftsführung“, erklärt Miriam Stock, Leiterin des Frauenhauses und Qualitätsmanagement-Beauftragte des Vereins. SchmidtSawatzki ergänzt: „Unsere Klientinnen brau-

Aus der Praxis

Gegen Wohnungslosigkeit Zur nachhaltigen Stabilisierung der Lebenssituation der Klientinnen und der Entwicklung einer positiven Lebensperspektive ergänzen Wohnangebote und die Fachstelle für Menschen in Wohnungsnot „wohin“ das Hilfsprogramm. „Nach dem Frauenhausaufenthalt muss es weitergehen – die Betroffenen stehen mit ihren Kindern sonst auf der Straße. Viele von ihnen sind jahrelang unterdrückt worden und stark verunsichert. Sie haben kaum Erfahrung im Umgang mit Geld, Ämtern oder bei der Haushaltsführung“, erläutert Stock.

Das Wohnprojekt „alleine leben lernen“ besteht aus zwei teilstationären Einrichtungen, in denen Frauen mit eigenem Mietvertrag leben können, aber weiterhin professionell begleitet werden.

Miriam Stock und Elke Schmidt-Sawatzki (v. li.)

Hilfen aus einer Hand Im September startet auch das neue Projekt „Clearing-Wohnen“, das sich speziell an junge Frauen zwischen 18 und 25 Jahren richtet, für die sich Jugend- und Wohnungslosenhilfe nicht zuständig fühlen. „Für diese Zielgruppe ist das Frauenhaus nicht der richtige Ort. Sie können sich selber nicht versorgen, ihnen fehlen soziale und kommunikative Kompetenzen“,

schildert Stock. Perspektiven zu schaffen war schon immer das Leitprinzip des Hexenhauses.

Das zeigt sich auch im Konzept der EinLaden gGmbH: In diesem sozialen Kaufhaus können Einkommensschwache Möbel, Kleidung oder Kleingeräte erwerben. Gleichzeitig sind hier 30 Menschen in Arbeitsgelegenheiten beschäftigt und vier Ausbildungsplätze entstanden.

Schmidt-Sawatzki: „Zum Herbst zieht der EinLaden in größere Räumlichkeiten. Das Einkaufsangebot soll alle in der Region ansprechen. Wir wollen weg vom Image einer Kleiderkammer oder Schnäppchenhalle.“ Gelebte Kooperation Nicht nur durch ihre Funktion als stellvertretende Vorsitzende des Paritätischen NRW und Sprecherin des Facharbeitskreises Frauenprojekte fühlt sich die Geschäftsführerin eng mit dem Paritätischen verbunden: „Das Hexenhaus ist die gelebte Kooperation. Wir haben es mit dem Verband gebaut, unseren Gruppenraum nutzen auch andere Mitgliedsorganisationen.

Im Dschungel von Zuwendungsanträgen profitieren wir vom paritätischen Know-how, nutzen den Gehaltsservice und arbeiten mit der Stiftung ‚Gemeinsam handeln’ zusammen.“ Der künftigen Entwicklung des Vereins blicken beide Fachfrauen positiv entgegen. SchmidtSawatzki: „Dennoch wünsche ich mir, dass der permanente Kampf um Finanzierungsmöglichkeiten endlich ein Ende nimmt. Und wir hier im ländlichen Bereich für die Frauen vergleichbare Lebensbedingungen wie in den Städten schaffen können.“ Stock ergänzt: „Frauenhäuser sollten zur Pflichtaufgabe werden!“

Kontakt

chen Verlässlichkeit und Kontinuität. Daher mussten wir uns frühzeitig professionalisieren und haben hier im Hexenhaus versicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen.“

Hexenhaus Espelkamp Hilfe für Frauen in Krisensituationen e. V. Schweidnitzer Weg 18 32339 Espelkamp Tel. (0 57 72) 97 37-0 Fax (0 57 72) 97 37-11 frauenhaus@hexenhaus-espelkamp.de www.hexenhaus-espelkamp.de Mitglied im Paritätischen NRW seit 25. 01. 1985

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Mitglied seit

1983 Gesundheit bewegt Information, Beratung und gesundheitspolitisches Engagement im Bielefelder Gesundheitsladen Ende der 70er Jahre beschwerten sich etliche Patientinnen und Patienten sowie Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen zunehmend über einseitige Behandlungsmethoden, patriarchalische Umgangsformen und starke Hierarchien im Gesundheitssystem. Das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden und eigene Wünsche nicht durchsetzen zu können, mündete in einer Gesundheitsbewegung, die 1980 auf dem ersten großen Gesundheitstag in Berlin ihren Ausdruck fand. In der Folgezeit entstanden bundesweit viele Initiativen – der Gesundheitsladen Bielefeld e.V. in der Region OstwestfalenLippe ist eine davon.

Informierte Patientinnen und Patienten Seit 1981 setzen sich die Mitarbeiter/-innen des Vereins für eine bessere medizinische Versorgung, kompetente Beratung und ein umfassendes Informationsangebot ein. „Bei unserer Arbeit geht es aber nicht nur um die Aufklärung der Patientinnen und Patienten. Wir möchten auch erreichen, dass sich die Einstellung der im Gesundheitswesen Beschäftigten verändert. Der Kranke ist nicht ‚die Niere von Zimmer 203’, sondern ein Mensch mit individuellen Bedürfnissen.

Hinzu kommt, dass wir in unseren Beratungen den Patientinnen und Patienten Tipps geben, wie sie Günter Hölling sich gegenüber den Profis souverän verhalten können. Nur ein informierter Patient kann die richtigen Fragen zu ambulanten Versorgungsmöglichkeiten,

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alternativen Heilverfahren oder geeigneten Präventionsmaßnahmen stellen und sich dann entscheiden“, erläutert Günter Hölling, seit 1998 Mitarbeiter in der Patientenberatung des Gesundheitsladens Bielefeld. In den Räumlichkeiten des Vereins können Interessierte die Mediothek, diverse Zeitschriften, Bücher oder DVDs und einen Internetarbeitsplatz zur Recherche nutzen.

Unabhängige Beratung In den ersten zehn Jahren lag der Schwerpunkt der Vereinsarbeit auf dem Ausprobieren und Entwickeln neuer Ideen zur Gestaltung des Gesundheitswesens. Hieraus entstand unter anderem die Bielefelder Selbsthilfe-Kontaktstelle, die später eigenständig weitergeführt wurde. „Die Frage, wie ich mir als Patient selbst helfen kann, beschäftigte die Betroffenen und ihre Angehörigen damals sehr“, beschreibt Hölling die nachfolgende Gründungsphase vieler Selbsthilfegruppen und ergänzt: „Der Gesundheitsladen hat 1987 auch eine professionelle, unabhängige PatientInnenstelle eingerichtet, die Patientinnen und Patienten berät und auf politischer Ebene in Gesundheitskonferenzen und anderen Gremien die Interessen der Zielgruppe vertritt.“ Diese kostenlose

Aus der Praxis

Gesundheitspolitische Lobby Günter Hölling ist seit mehreren Jahren Sprecher des PatientInnen-Netzwerks NRW und weiß, wie wichtig gute Kontakte und fachlicher Austausch sind, um in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden und gesundheitspolitische Entscheidungen mitgestalten zu können: „Über den Paritätischen, das PatientInnen-Netzwerk und die GesundheitsAkademie arbeiten wir landes- und bundesweit mit anderen Vereinen und Initiativen zusammen und profitieren von diesem gebündelten Know-how und der Ressourcenunterstützung.

Tagungen, Seminare sowie Publikationen zu Gesundheitsthemen verstärken den kritischen Dialog, schaffen Transparenz und verbessern die Angebotsqualität. Dabei stehen die Interessen und Rechte der Patientinnen und Patienten immer im Mittelpunkt.“ Gesetzlich verpflichtet Mit der Gesundheitsreform 2000 ist die Erprobung einer unabhängigen Patienten- und Verbraucherberatung gesetzlich festgelegt worden (§ 65b SGB V). „Unser Landesprojekt ‚Bürgerorientierung im Gesundheitswesen’ lief damals gerade aus, aber es verging ein Jahr bis das neue Modell starten konnte. Das Team unserer PatientInnenstelle musste sich arbeitslos melden, hat aber ehrenamtlich weiter gemacht“, betont Hölling dieses Engagement und ergänzt, dass der Verein ohne die Unterstützung und das Wissen der vielen Freiwilligen „aufgeschmissen“ wäre. Bis Ende 2010 nimmt der Gesundheitsladen an der Fortsetzung des

bundesweiten Modellprojekts „Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD)“ teil und hofft, diese Beratungsform künftig auch als Regelleistung anbieten zu können.

Gemeinsam mehr bewegen Seit der Gründung vor fast 30 Jahren ist das Hauptanliegen des Vereins, die Entscheidungsund Handlungsfähigkeit der Patientinnen und Patienten zu stärken. Das Themenspektrum in der Beratungsstelle reicht von Fragen zu Wahltarifen über Abrechnungsmodalitäten beim Zahnersatz bis hin zu Konflikten mit Leistungserbringern. „Momentan informieren sich viele Eltern über die HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs. Wir beraten sie individuell und unabhängig und fördern damit ihre Entscheidung“, erklärt Hölling. Der Gesundheitsladen möchte auch in Zukunft seine Beratungstätigkeit weiter ausbauen, bestehende Angebote nachhaltig sichern und mit seinen zahlreichen Kooperationspartnern „Gesundheit bewegen“.

Kontakt

Informations-, Beratungs- und Beschwerdestelle hat der Verein systematisch weiter ausgebaut, unter anderem in Zusammenarbeit mit der BundesArbeitsGemeinschaft der PatientInnenstellen (BAGP).

Gesundheitsladen Bielefeld e. V. und PatientInnenstelle Breite Straße 8 33602 Bielefeld Tel. (05 21) 13 35 61 Fax (05 21) 17 61 06 gl-bielefeld@gesundheits.de www.gesundheitsladen-bielefeld.de Mitglied im Paritätischen NRW seit 24. 06. 1983

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Eine zivile Gesellschaft jenseits der Arbeit? Die 1990er Jahre

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Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der 90er Jahre brachte für den Paritätischen ein Bündel neuer Herausforderungen.

Die Finanzierung Sozialer Arbeit wird immer schwieriger angesichts langwährender Massenarbeitslosigkeit und der finanziellen Krise des Staates. Mehr und mehr sozialstaatliche Aufgaben sollen auf private gewerbliche Träger verlagert werden, immer lauter erklingt der Ruf nach Ökonomisierung sozialer Arbeit. Bewährte Qualitätsstandards zu verteidigen und dem Kostenwettbewerb den Leistungswettbewerb entgegenzustellen, zählte daher zu einer der größten Herausforderungen für die Arbeit des Paritätischen in den 90er Jahren.

Nach der Euphorie der Wiedervereinigung Wie viel Ungleichheit verträgt eine Gesellschaft? Nach der Euphorie des Mauerfalls musste sich in den 90er Jahren die Wiedervereinigung im Alltag bewähren. Der Paritätische NRW wurde Partner vom neu gegründeten Landesverband Brandenburg und unterstützte ihn beim Aufbau der Verbandsstrukturen. Die gute Zusammenarbeit besteht noch heute.

Auch in Richtung Westen ergaben sich neue Kooperationen. Ein „Europa ohne Grenzen“, das zeigte der Verbandstag im November 1992, eröffnet neue Möglichkeiten, bringt aber auch neue Herausforderungen. Bis heute gibt es in der Euregio langjährige Erfahrungen mit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit insbesondere in der Gesundheitsförderung und PatientInnenarbeit.

Eigenverantwortung und Solidarität Die Diskussionen um die Zukunft der Wohlfahrtspflege wurden bestimmt durch die Schlagworte Neue Steuerung – propagiert von der öffentlichen Hand – und weitere wie Marktorientierung und Kundenausrichtung.

Der Paritätische versuchte den Spagat, trotz Abhängigkeit von öffentlichen Mitteln kritikfähig zu bleiben, trotz der Dienstleistungsfunktion für die Anbieter sich für die Betroffenen einzusetzen und sie zu beteiligen. Die Teilhabe Betroffener – und nicht nur Wahrnehmung eines politischen Mandats für Betroffene – als wichtiges Prinzip der Verbandsarbeit hebt die Trennung zwischen „Anbietern“ und „Kunden“ auf. Es geht um ein möglichst effektives, fachlich fundiertes sozialpolitisches Engagement: gemeinsam für und mit Betroffenen.

Gemeinsam handeln gegen Gewalt Die Freude über die Öffnung der Grenzen wurde getrübt durch einen Anstieg der Fremdenfeindlichkeit. Mit einer Resolution der Mitgliederversammlung 1991 machte sich der Paritätische NRW stark für das friedliche Zusammenleben zwischen Deutschen und Ausländern. 1993 startete der Verband die Kampagne „Gemeinsam handeln gegen Gewalt“, beteiligt waren Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Immigration, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderungen sowie Frauen und Mädchen. Die Erfahrungen der Kampagne flossen in die alltägliche Arbeit des Verbandes und der Mitgliedsorganisationen ein. Beispiele dafür sind Schutz- und Unterstützungsnetze für Frauen und Mädchen, die interkulturelle Arbeit in Tageseinrichtungen für Kinder oder das Aktionsbüro Einbürgerung, das der Paritätische 1996 in Kooperation mit

Chronik

der Bochumer Mitgliedsorganisation IFAK e. V. Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe, Migrationsarbeit einrichtete. „Unruhiger Partner“ Der Paritätische als Spitzenverband von Anbietern sozialer Dienstleistungen und zugleich Spitzenverband für freiwilliges soziales Engagement und Selbsthilfe – diese Doppelfunktion macht ihn auch in den 90er Jahren zum „unruhigen Partner“: bei der Diskussion um das NRW-Ausführungsgesetz zum KJHG, dem Gesetz für Tageseinrichtungen für Kinder (GTK), bei der kommunalen Sozialplanung und Jugendhilfeplanung oder bei kommunalen Leistungsverträgen. Immer galt es sowohl die Arbeit der Träger im Paritätischen zu sichern, als auch Freiräume zu erhalten für neues bürgerschaftliches Engagement. Durch den landesweiten Elternprotest „Elterninitiativen unerwünscht!“ konnte der Verband 1991 erreichen, dass im GTK die Besonderheit der Elterninitiativen berücksichtigt wurde. Doch auch 1998 musste bei der Novellierung des GTK erneut dafür gekämpft werden.

Ohne DU kein WIR Mit dem Motto „Ohne DU kein WIR – Gemeinsinn macht Sinn“ wurde 1999 der Fokus auf das freiwillige soziale Engagement gerichtet.

Die Idee der Eigenverantwortung und Solidarität führte ebenfalls 1999 zur Gründung der „Stiftung Gemeinsam Handeln – Paritätischer

Stifterverbund NRW”. Die Stiftung gibt der Vielzahl sozialer Ideen und dem persönlichen Engagement von Bürgerinnen und Bürgern eine ergänzende, dauerhafte Basis. Um die betriebswirtschaftlichen Kompetenzen auszubauen wurde 1993 mit der PariDienst Gesellschaft für betriebswirtschaftliche Dienste mbH ein weiteres Tochterunternehmen im Netzwerk des Paritätischen Landesverbandes gegründet. Über 2.800 Mitgliedsorganisationen Das quantitative Wachstum in der Mitgliedschaft des Paritätischen NRW regulierte sich nach dem sprunghaften Anstieg der 80er Jahre in den 90ern auf ein „gesundes Maß". Das gesamte Feld der sozialen Arbeit von der Altenpflege, über Werk- und Wohnstätten für Menschen mit Behinderung, Organisationen der MigrantInnen(selbst)hilfe, sehr stark auch der Bereich der Beschäftigungsförderung, ist unter den Neumitgliedern repräsentiert. Zum Jahrtausendwechsel gehörten über 2.800 Organisationen – zunehmend auch gemeinnützige Gesellschaften mit beschränkter Haftung – dem Verband an.

Anzahl der Mitgliedsorganisationen 2700 2600 2500 2400 2300 2200 2100 2000 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000

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Mitglied seit

1991 Fit für die Arbeitswelt Seit 25 Jahren unterstützt der Verein ASHSprungbrett e. V. Menschen auf ihrem Weg ins Berufsleben Im Jubiläumsjahr des Paritätischen hat auch der Bergheimer Verein ASH-Sprungbrett e. V. allen Grund zum Feiern. Ursprünglich aus einer Selbsthilfegruppe und einer Jugendhilfe-Initiative entstanden, wurde er vor 25 Jahren von Ehrenamtlichen gegründet und 1992 zu einer Einrichtung zusammengeführt. Längst hat sich ASH-Sprungbrett als moderner Dienstleister für Arbeitsmarktintegration etabliert und kann zufrieden auf seine vielfältigen Projekte zurückblicken: Inzwischen nutzen über 3.000 Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis jährlich die Angebote des Vereins zur Qualifizierung, Beratung, Beschäftigung und Vermittlung und unternehmen damit wichtige Schritte ins Berufsleben.

Marco Hückel, Katharina Dammer und Julian Beywl (v. li.)

Hilfe zur Selbsthilfe „Seit der Gründung hat es zahlreiche Veränderungen gegeben, aber unserem Leitprinzip ‚Hilfe zur Selbsthilfe’ sind wir immer treu geblieben“, sagt Julian Beywl, Geschäftsführer des Vereins. Die Problematik der Jugendarbeitslosigkeit war Auslöser für die Gründung.

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Beywl erinnert sich: „Mitte der 80er sind die Arbeitslosenzahlen ‚explodiert’. Wir haben dann hier im Haus Jugendliche als Schreiner oder Näherinnen beschäftigt und über AB-Maßnahmen auch arbeitslose Akademikerinnen und Akademiker eingestellt. Ein zentrales Ziel unserer bedarfsorientierten Projekte ist bis heute die Vermittlung der Hilfesuchenden in den ersten Arbeitsmarkt.“ Perspektiven schaffen Erst 1996 erhielt ASH-Sprungbrett e. V. eine Projektförderung für Langzeitarbeitslose, konnte daraufhin potenzielle Mitarbeiter/-innen frei auswählen und auf Basis ihrer Qualifikationen anstellen – ein Meilenstein in Richtung Professionalisierung. Bereits im Jahr zuvor hatte der Verein eine Beratungsstelle eröffnet, um die arbeitsuchenden Menschen systematischer betreuen zu können. Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise ist das Thema Arbeitslosigkeit aktueller denn je. Viele Betriebe im Rhein-ErftKreis bauen Stellen ab und führen Kurzarbeit ein. Katharina Dammer, Fachbereichsleiterin bei ASH-Sprungbrett, schildert: „Daher unterstützen wir gezielt junge Menschen, die sich im Übergang von der Schule in den Beruf befinden – schließlich müssen wir den nachfol-

Aus der Praxis

Potenziale fördern Der Verein kümmert sich aber auch um andere Zielgruppen: Sprachkurse für Menschen mit Migrationshintergrund gehören ebenso zum Leistungsspektrum wie Integrationsmaßnahmen für Suchterkrankte und spezielle Förderprogramme für ältere Arbeitslose oder Frauen. Das Bewerbungsbüro gibt es seit 1999, in den letzten Jahren hat der Verein diesen Bereich kontinuierlich weiter ausgebaut. „Mit Profiling- und Coachingtechniken ermitteln unsere Fachkräfte den konkreten Bedarf der Hilfesuchenden. Auf diese Weise helfen sie den Betroffenen, die eigenen Grenzen und ihre Kernkompetzenzen besser kennen zu lernen“, erläutert die Fachbereichsleiterin.

Gemeinsam stark Mit Einführung des SGB II Anfang 2005 durchlebte der Verein eine strukturelle Krise – es wurden keine Arbeitsmarktprojekte mehr bewilligt. Beywl: „Plötzlich gab es die sogenannten ‚Ein-Euro-Jobs’, aber keine konkreten Vorgaben für den Umgang mit der neuen Beschäftigungsform.“ Zu dem Zeitpunkt war der Verein bereits Mitglied in der Qualitätsgemeinschaft „Dienstleister am Arbeitsmarkt“ und im Qualitätsverbund GemeinwohlArbeit.

Im Rahmen des gleichnamigen paritätischen Modellprojektes entwickelte ASH-Sprungbrett

e. V. mit dem Verband Standards zur sinnstiftenden und nachhaltigen Umsetzung der Arbeitsgelegenheiten. „Wir profitierten sowohl von der Vernetzung und dem fachlichen Austausch mit anderen Trägern als auch von der Systematisierung unseres Qualitätsmangements. Dadurch waren wir glücklicherweise schnell wieder im Geschäft“, resümiert der Geschäftsführer, der sich auch durch seine Funktion im Beirat des Landesverbandes sowie als Sprecher des Facharbeitskreises „Arbeit und Qualifizierung“ eng mit dem Paritätischen NRW verbunden fühlt.

Etabliertes Sozialunternehmen Im Zuge des Umbruchs entstand der Arbeitsbereich von Marco Hückel. Der 39-Jährige ist für Marketing und Kommunikation verantwortlich und erklärt: „In der Krise wurde deutlich, dass wir verstärkt betriebswirtschaftlich denken und handeln mussten. ASH-Sprungbrett e. V. war keine ‚kleine’ Selbsthilfeorganisation mehr, sondern ein soziales Unternehmen.“ In der dezentralen Struktur des Vereins arbeiten derzeit 90 Festangestellte sowie 100 Azubis an 12 Standorten im Rhein-Erft-Kreis. „Daher war es unter anderem notwendig, die InhouseKommunikation zu professionalisieren. Alle Angestellten sollen wissen, was innerhalb der Organisation passiert. Schließlich wünschen wir uns zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit ihrer Arbeit und dem Leitbild identifizieren können“, ergänzt Hückel.

Auch in den kommenden Jahren möchte der Verein die Qualität seiner sozialen Arbeit steigern, neue Angebote und Projekte entwickeln – die Bedürfnisse der Zielgruppe immer im Blick.

Kontakt

genden Generationen eine berufliche Perspektive bieten.

2005 haben wir zum Beispiel das Werkstattjahr des Landes NRW für Schüler/innen ohne Schulabschluss aufgebaut.“

ASH-Sprungbrett e. V. Glescher Straße 2 50126 Bergheim Tel. (0 22 71) 83 98-0 Fax (0 22 71) 83 98-10 info@ash-sprungbrett.de www.ash-sprungbrett.de Mitglied im Paritätischen NRW seit 13. 12. 1991

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Mitglied seit

1995 Keine halben Sachen Mit Kunst und Sozialmarketing kämpft der Verein Asphalt/fiftyfifty gegen Obdachlosigkeit und Armut

Während Leonie Ribaucourt gerade neue Adressen in die Spenderdatenbank von Asphalt/fiftyfifty einpflegt, sie ist kaufmännische Angestellte bei dem Düsseldorfer Verein zur Förderung obdachloser und armer Menschen, herrscht reger Betrieb in den Geschäftsräumen. Die Verkäufer/-innen von fiftyfifty, einer der auflagenstärksten Straßenzeitungen Deutschlands, decken sich vor Ort mit der aktuellen Ausgabe ein. Für die 23-Jährige nichts Besonderes – sie hat gelernt, mit den Ärmsten und Schwächsten der Gesellschaft umzugehen, einen Junkie genauso zu behandeln wie die obdachlose junge Mutter.

Synonym fürs Teilen „Das Prinzip von fiftyfifty ist einfach und sehr erfolgreich. Die Verkäufer/-innen, die alle einen Verkaufsausweis haben müssen, erwerben ihre Exemplare für die Hälfte des Preises, also zu 90 Cent, und veräußern sie für 1,80 Euro. Der Name unserer Zeitung wird dadurch zum Synonym fürs Teilen. Seit fast 15 Jahren stellen wir

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durch diesen Verkauf rund 50.000 Kontakte zwischen Menschen mit und ohne Wohnung her, erläutert Hubert Ostendorf, Mitgründer der Organisation. Ribaucourt ergänzt: „Wir bieten einer breiten Zielgruppe ein preiswertes Produkt an. Und die obdachlosen und armen Menschen erzielen mit dem Verkauf einen kleinen Nebenverdienst, müssen nicht mehr ständig betteln gehen.“ Sie gewöhnen sich auch wieder an feste Strukturen, denn sie können die gewünschten Exemplare nur zu bestimmten Zeiten an festgelegten Verkaufsstellen erwerben. Mit den Einnahmen aus dem Zeitungsverkauf deckt der Verein zudem seine Gehälter und Druckkosten ab – ein wirtschaftlich wichtiger Faktor.

Paritätische Starthilfe Auslöser für die Gründung des Vereins im Jahr 1994 war eine Begegnung mit dem Schirmherr und Mitgründer, Franziskanerbruder Matthäus Werner. Ostendorf: „Ich hatte einen InterLeonie Ribaucourt viewtermin mit Bruder Matthäus. Zeitgleich hat mir ein guter Freund aus Hamburg von dem Erfolg des dor-

Aus der Praxis

Kunst gegen Armut Zum Kerngeschäft des Vereins gehören auch die fiftyfifty-Kunstgalerie und seit einigen Monaten eine Online-Auktion. Hochkarätige Künstler spenden ihre Werke – der Verkaufserlös fließt zu 100 Prozent in die ObdachlosenProjekte und zeigt, wie effektiv Sozialmarketing in der heutigen Zeit ist. Über die Kunst erreicht der Verein zudem Menschen, die wirtschaftlich erfolgreich sind, und holt das Thema Obdachlosigkeit so in die Mitte der Gesellschaft.

Ostendorf: „Dadurch sammeln wir Spenden in der ganzen Welt und erhalten große mediale Aufmerksamkeit. Aber die Kunst ist nicht nur rein materiell zu sehen – wir nutzen auch die Netzwerke, die daraus entstehen“, schildert der 48-Jährige. Auch das 2007 gestartete Projekt „underdog“ zur medizinischen Versorgung von Wohnungslosen und ihren Tieren läuft sehr gut. „Es ist ein niedrigschwelliges Angebot, unsere Streetworker kommen über die Tiere mit der Zielgruppe viel besser ins Gespräch.

Und wir erhalten glücklicherweise viele Spenden dafür“, erklärt Ribaucourt.

Bedarfsorientierte Hilfen Die Angebote des Vereins zielen auf Integration und decken alle Stufen der Bedürftigkeit wohnungsloser Menschen ab. Ostendorf geht davon aus, dass gegenwärtig eine halbe

Millionen Menschen in Deutschland keinen festen Wohnsitz haben – Tendenz steigend. Viele von ihnen erscheinen nicht in den Statistiken, denn Hubert Ostendorf sie leben illegal hier.

Aktuell richtet sich die Vereinsarbeit daher auch an eine neue Zielgruppe: Rumänische Roma, die seit Öffnung der Grenzen 2007 in großer Anzahl nach Deutschland kommen.

Ostendorf: „Es gab heftige Diskussionen, ob wir diese Menschen betreuen sollen. Viele Organisationen haben das abgelehnt. Für mich ist das eine Form von Rassismus. Projekte, die sich um arme Menschen kümmern, müssen sich auch mit veränderten gesellschaftlichen Problemen auseinandersetzen.“ Lobby für die Ärmsten der Armen Der Verein sieht sich als Anwalt der Armen, kämpft gegen Vertreibung und Diskriminierung. Derzeit streitet Ostendorf mit der Stadt Düsseldorf um die Einführung eines vergünstigten Monatstickets für die Wohnungslosen. „Das Schönste wäre, wenn unsere Arbeit überflüssig würde. Leider geht der gesellschaftliche Trend global in eine andere Richtung“, bedauert er. Doch Ribaucourt weist ihren Chef auf die positiven Seiten hin. „Das Schöne ist doch, dass wir den Erfolg unserer Projekte jeden Tag sehen können“, stellt die junge Frau fest und gibt einem fiftyfifty-Verkäufer sein Wechselgeld zurück.

Kontakt

tigen Straßenmagazins ‚Hinz&Kunzt’ erzählt. Da dachte ich mir, so was könnte Bruder Matthäus zur Unterstützung seiner Projekte doch auch machen.“ Mit 5.000 DM Starthilfe von der Paritätischen Geldberatung wurde 1995 dann die erste Ausgabe von fiftyfifty gedruckt. „Es gab nur eine Idee und das Vertrauen in unseren Erfolg, dafür sind wird dem Team der Geldberatung heute noch sehr dankbar“, sagt Ostendorf. Für eine Zusammenarbeit mit dem Paritätischen hat der Verein sich ganz bewusst entschieden und schätzt den Dachverband besonders für seine fortschrittliche Sozialarbeit.

Asphalt e. V. / fiftyfifty Jägerstr. 15 40231 Düsseldorf Tel. (02 11) 2 29 40 60 Fax (02 11) 9 21 63 89 info@fiftyfifty-galerie.de www.fiftyfifty-galerie.de Mitglied im Paritätischen NRW seit 12. 05. 1995

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Alte Probleme in einem neuen Jahrtausend: Die 2000er Jahre Hohe Arbeitslosenzahlen, ein Auseinanderklaffen von Arm und Reich, fehlende Integration von Migrantinnen und Migranten, Schlechterstellung chronisch Kranker und behinderter Menschen und viele andere Faktoren gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den 2000er Jahren. Der Paritätische und seine Mitglieder wirken dem entgegen: mit Projekten gegen Rassismus und Gewalt, den „runden Tischen“ gegen Gewalt an Frauen sowie der bundesweiten Kampagne „Gegen soziale Kälte“. Ein Info-Mobil des Paritätischen steuerte von Mitte April bis Mitte Mai 2005 bundesweit 15 Städte an, um Interessierte und Betroffene über die konkreten Auswirkungen von Hartz IV und den Veränderungen in anderen Sozialgesetzen zu beraten.

Gegen Sozial-Kahlschlag – NRW bleib sozial!

Gegen massive Einschnitte in das soziale Sicherungssystem durch Veränderungen auf der Bundesebene, „Agenda 2010“, Arbeitsmarktund Gesundheitsreform und die Auswirkungen in NRW mit dem Doppelhaushalt 2004/2005 stellte der Paritätische NRW als damaliger Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege die Kampagne „NRW bleib sozial!“. Trotz Korrekturen im Landeshaushalt konnte von Entwarnung keine Rede sein, so dass 2006 die Kampagne „NRW bleib sozial!“ fortgesetzt wurde. Unterstützt wurde sie von zwei Volksinitiativen gegen Kürzungen der Landesförderung bei Kindern, Jugendlichen und Familien und „Jugend braucht

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Vertrauen!“ für die Beibehaltung der gesetzlich zugesicherten Kinder- und Jugendförderung.

Bei aller gemeinsamen Initiative konnte nicht verhindert werden, dass im Jugend-, Gesundheits- und Sozialbereich letztlich Mittel in dreistelliger Millionenhöhe aus dem Landeshaushalt NRW gestrichen wurden. Die Förderung der spitzenverbandlichen Aufgaben der Wohlfahrtspflege wurde in dieser Zeit um über 50 Prozent gekürzt.

Qualität in Kitas sichern In die öffentliche Debatte um die PISA-Studie mischte sich der Paritätische ein mit seinen Kampagnen „Bildung von Anfang an" und „Ich kann es!“. Der Verband forderte, Kindertageseinrichtungen für Kinder unter drei Jahren auszubauen und weiterzuqualifizieren, den Übergang zwischen Kindergarten und Schule ebenso wie den Erwerb von Sprachkompetenz zu verbessern. Es folgte 2007 die Auseinandersetzung zum Kinderbildungsgesetz (KiBiz).

Qualitätseinbußen, Arbeitsplatzabbau auf Kosten der Kinder und steigende Elternbeiträge fürchten die Kindertageseinrichtungen im Paritätischen NRW. Um gemeinsam für die notwendigen Verbesserungen zu kämpfen, starteten sie die Kampagne „Gebt dem KiBiz starke Flügel!“ Brücken bauen Gemeinsame Arbeitsmarktpolitik, Positionen gegen soziale Ausgrenzung, für die Chancengleichheit von Frau und Mann oder Aktivitäten gegen Jugendarbeitslosigkeit: Europa ist in den 2000er Jahren auf dem Weg von einer Wirtschaftsgemeinschaft zur Wertegemeinschaft.

Das Paritätische Bildungswerk beteiligt sich an zahlreichen nationalen und EU-Projekten.

Chronik

Brücken zwischen Zuwandererfamilien und der einheimischen deutschen Bevölkerung baut ein breites Spektrum von Migrantenorganisationen in NRW. Um diese Leistungen qualifiziert abzusichern und auszuweiten, berät seit Juli 2000 die Fachberatung MigrantInnenselbsthilfe auch Organisationen, die dem Paritätischen nicht angeschlossen sind. Gefördert wird dies vom Land NRW. Zusammenarbeit mit Unternehmen Nicht nur im Internationalen Jahr der Freiwilligen 2001 fördert der Paritätische Ehrenamt und Selbsthilfe und unterstützt Bürgerinnen und Bürger dabei, Verantwortung für selbst organisierte soziale Einrichtungen zu übernehmen. Mit Börsen-Veranstaltungen wie dem RUHRDAX, der Steinfurter Börse und örtlichen Dialogen wie dem Duisburger Ideenstifter3Projekt engagiert sich der Verband für die Zusammenarbeit von sozialen Initiativen und Unternehmen – auch wenn ein solches Engagement den Sozialstaat nicht ersetzen kann.

Kooperation und Qualitätsmanagement Um trotz der gesellschaftlichen Umbrüche bestehen zu können, fördert der Paritätische die Vernetzung der Mitglieder mit dem Ziel, Ressourcen gemeinsam und effektiv zu nutzen.

Auch durch den Prozess einer gemeinsam betriebenen Qualitätsentwicklung sollen die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und zugleich Kundenbedürfnisse berücksichtigt werden.

Insgesamt 150 Träger mit 200 Einrichtungen aus den Bereichen „Dienstleister am Arbeitsmarkt“, „Leistungsanbieter in der Eingliederungs- & Gefährdetenhilfe“, „Vollstationäre Pflege“ und „Ambulante Pflege“ haben sich seit 2002 zu Paritätischen Qualitätsgemeinschaften® zusammengeschlossen. Zugleich wird im Landesverband das Qualitätsmanagement stetig ausgebaut: Von den Kreis- über die Fachgruppen bis hin zu zentralen Prozessen wie dem Aufnahmeverfahren oder dem Krisenmanagement.

Gesellschaftliche Bewegung Während die Geschäftsfelder und Beschäftigtenzahlen der paritätischen Mitgliedsorganisationen weiter deutlich wachsen (+15 %), nimmt die Zahl der Mitglieder nur noch leicht zu.

Aktuell (01. 09. 2009) beträgt sie 2.964. Noch immer erreichen den Verband Jahr für Jahr über 100 Aufnahmeanträge, durchschnittlich werden jährlich ca. 75 neue Mitgliedschaften begründet. Ein wichtiges Thema ist dabei die Aufnahme islamischer Organisationen. Auch wenn dies Sensibilität verlangt: Der Paritätische ist grundsätzlich für alle offen, deren Arbeit am Grundkonsens über Menschen-, Kinder- und Frauenrechte ausgerichtet sind. Der Verband bejaht und fördert die Vielfalt der Ansätze und die Suche nach neuen Lösungen in der Wohlfahrtspflege.

Anzahl der Mitgliedsorganisationen 3000 2900 2800 2700 2600 2500 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

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Mitglied seit

1990 Mitglied der Qualitätsgemeinschaft seit 2002

Visionen und Qualität in der Pflege Die Sozialstation Jung & Alt leistet bedarfsorientierte ambulante Pflege, Versorgung und Betreuung Eine gehörige Portion Idealismus steckte hinter der Gründung der Sozialstation Jung & Alt im Dörfchen Kollerbeck bei Marienmünster: „Alle Gründungsmitglieder haben damals in stationären Einrichtungen gearbeitet und waren mit den Umständen dort nicht mehr zufrieden.

Wir wollten etwas Eigenes ins Leben rufen, unsere Vorstellungen einer ganzheitlichen und qualitativ hochwertigen Pflege, Versorgung und Betreuung aller Menschen durch examinierte Fachkräfte umsetzen“, erzählt Andreas Fuhrmann, gelernter Krankenpfleger und seit den Anfängen im Jahr 1990 Geschäftsführer des Vereins. Mit 420 DM Startkapital aus den Mitgliedsbeiträgen stellten die sieben Gründer/-innen einen gebrauchten Schreibtisch, ein Telefon und eine Schreibmaschine in einem Büroraum auf, den ihnen die Stadt Marienmünster kostenfrei zur Verfügung stellte, und begannen mit ihrer Arbeit.

Marktchancen genutzt Obwohl es in der Region zu der Zeit nur einen großen kirchlichen Anbieter ambulanter Alten-, Kranken und Behindertenpflege gab, waren die Einstiegsbedingungen nicht optimal. Fuhrmann: „Die Menschen im Kreis Höxter waren konfessionell geprägt und standen unserem ungebundenen Verein eher skeptisch gegenüber. Aber wir haben sie mit unserem Service überzeugt, indem wir unsere Kerndienstleistung, Hilfen der Grund- und Behandlungspflege aus einer Hand, auch am Wochenende, an Feiertagen sowie nachts an-

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boten.“ Seitdem ist die Zahl der Betreuten sowie der Mitarbeiter/-innen besonders durch Mund-zu-Mund-Propaganda kontinuierlich gewachsen: „Damals haben wir drei Menschen versorgt, heute kümmern sich 115 Beschäftigte täglich um rund 270 Patientinnen und Patienten“, stellt der 45-Jährige fest und ergänzt, ein Meilenstein der Arbeit sei das erste eigene Bürogebäude gewesen – im Herbst diesen Jahres zieht der Verein erneut um.

Gelebtes Qualitätsmanagement Im Jahr 2000 kam es zu einer weiteren wichtigen Veränderung bei der Sozialstation Jung & Alt. Fuhrmann: „Bis zu diesem Zeitpunkt war keiner bei uns so richtig für das Qualitätsmanagement zuständig. Wir haben dann einen neuen Mitarbeiter, Frank Möhle, eingestellt, der beim Paritätischen die Weiterbildung zum Qualitätsmanagement-Beauftragten nach PQ-Sys® absolviert hat.“ Der Verein reagierte damit nicht nur auf die verschärfte Gesetzeslage, sondern wollte sein Qualitätsmanagement frühzeitig professionalisieren. „Unsere Einrichtung ist 2002 als eine der ersten der Qualitätsgemeinschaft ‚Ambulante Pflege’ beigetreten. Die Qualität unserer Dienstleistungen war schon immer sehr gut, aber mit Hilfe des Paritätischen Qualitäts-Testats NRW konnten wir unser Sys-

Aus der Praxis

tem detailliert überprüfen und mit anderen Einrichtungen vergleichen“, erklärt Frank Möhle und blickt der Qualitätsprüfung 2010 zuversichtlich entgegen.

Seine Kollegin Marion Struck, Pflegedienstleitung, fügt hinzu: „Wichtig ist, Qualitätsmanagement in der Einrichtung auch zu leben. Ein gutes Beispiel ist die Umsetzung der Expertenstandards – die konnten wir unserem Team ja nicht einfach ‚vorsetzen’. Daher haben wir Arbeitsgruppen gebildet und Konzepte erarbeitet, die den pflegewissenschaftlichen Anforderungen entsprechen und für jede Fachkraft eine klare Handlungsanweisung darstellen.“ Individuelles Betreuungsangebot Ein gutes Betriebsklima und mitarbeiterfreundliche Arbeitsplätze sind fester Bestandteil der Einrichtung. Struck: „Die letzte Schraube, an der wir drehen würden, sind unsere Mitarbeiterin-

dass die Mitarbeiter/-innen noch Zeit für persönliches Engagement finden und vielleicht auch mal außerhalb ihrer Arbeitszeit kleinere Erledigungen für einen Patienten machen. Da zeigt sich der Gründungsidealismus – wir möchten die Menschen nach wie vor sehr individuell pflegen und versorgen.“ Dies gelingt auch zunehmend mit niedrigschwelligen Dienstleistungen: Pflegekurse für Angehörige, Beratung beim Aufbau von Selbsthilfegruppen, hauswirtschaftliche Tätigkeiten und stundenweise Betreuung sind seit einigen Jahren fester Bestandteil des Angebots. Frank Möhle ist sich sicher, dass hier der Wachstumsmarkt der Zukunft liegt.

Innovative Zukunftspläne In den kommenden Jahren möchte der Verein sein Dienstleistungsangebot weiter ausbauen und nach praxisnahen Lösungen für Defizite suchen. „Die liegen zum Beispiel in der Pflegedokumentation und -planung. Oft fehlt dem Personal die Zeit dazu, obwohl ein Stundenkontingent zur Verfügung steht, wenn diese Aufgaben von zuhause erledigt werden“, schildert Marion Struck. In der nächsten Zeit stehen bereits spannende neue Projekte an.

Fuhrmann: „Wir planen gerade eine Tagespflegeeinrichtung und mehrere barrierefreie Mietwohnungen. Das hat in dieser Region noch kein Anbieter versucht! Und so schaffen wir hier im Dorf auch noch zusätzliche Arbeitsplätze.“ Über das Fazit fast 20-jähriger Vereinsarbeit ist sich das Team einig: „Wir sind mit und an Jung & Alt gewachsen und möchten das auch weiterhin.“

nen und Mitarbeiter. Trotz steigender Kosten haben wir beispielsweise nie die Zeitvorgaben für die Grundpflege geändert. Uns ist wichtig,

Kontakt

Frank Möhle, Andreas Fuhrmann und Marion Struck (v. li.) vor dem neuen Bürogebäude.

Sozialstation Jung & Alt Ambulante Soziale Hilfen e. V. Neue Straße 2 37696 Marienmünster Tel. (0 52 84) 9 98 08 Fax (0 52 84) 9 98 07 info@jung-und-alt.net www.sozialstation-jung-und-alt.de Mitglied im Paritätischen NRW seit 28. 09. 1990

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Mitglied seit

2005 Hilfe zur Selbsthilfe Das Kölner Kultur- und Integrationszentrum PHOENIX arbeitet nach dem Prinzip „Fördern und Fordern“ Mit einem Schmunzeln berichtet Viktor Ostrowski, Geschäftsführer der Migrantenselbstorganisation PHOENIX, von den Anfängen des Kölner Vereins: „Meine Freunde haben mich als ‚Spinner’ bezeichnet, als ich sie überzeugen wollte, sich gemeinsam mit mir für die Belange und Integration russischsprachiger Migrantinnen und Migranten zu engagieren. Nur meine Frau hat mich anfangs unterstützt.“ Doch der 39-Jährige, der seit 1991 als russischer Jude in Viktor Ostrowski Deutschland lebt, zeigt Verständnis für diese abwehrenden Reaktionen: „Der Begriff ‚Bürgerschaftliches Engagement’ hatte in der ehemaligen Sowjetunion einen negativ Beigeschmack – das totalitäre Regime zwang seine Bürgerinnen und Bürger, sich ‚freiwillig’ für das Gemeinwohl einzusetzen“, erläutert er.

PHOENIX aus der Asche Das Misstrauen hat Viktor Ostrowski erfolgreich bekämpft. Im Jahr 2002 gründet er mit sechs weiteren russischsprachigen Migrantinnen und Migranten sowie Einheimischen das Kulturund Integrationszentrum PHOENIX. „Den Vereinsnamen habe ich ganz bewusst gewählt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass unser Vorhaben scheitert, lag bei 100 Prozent – wir hatten kein Geld, kaum Kontakte, nur eine Idee. Doch sobald der Vogel Phoenix stirbt, steigt er ja

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bekanntlich direkt wieder aus der Asche empor“, erklärt der Geschäftsführer und fügt hinzu: „Wir mussten anfangs dicke Bretter bohren, um als Migrantenselbstorganisation anerkannt zu werden. Und beweisen, dass unser Verein keine Mafia-Geschäfte unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit abwickelt.“ Beratung im Schnellrestaurant Allein in Köln leben rund 40.000 russischsprachige Migrantinnen und Migranten – die meisten von ihnen kamen nach dem Zerfall der Sowjetunion in den 90er Jahren als erste Generation nach Deutschland. Ostrowski: „Unsere Zielgruppe ist sehr heterogen. Wir mussten ihre Probleme und Bedürfnisse detailliert ermitteln, um passgenaue und nachhaltige Hilfsangebote entwickeln zu können.“ Die ersten Gespräche fanden bei McDonalds statt, es gab keine geeigneten Büroräume – nur ein paar Tische in einem abbruchreifen Haus. „Der frühere, leider in diesem Jahr verstorbene, Integrationsbeauftragte der NRW-Landesregierung, Dr. Klaus Lefringhausen, hat uns damals sehr geholfen.

Dank seiner und der Unterstützung der gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Ehrenfeld konnten wir 2003 die Räumlichkeiten in der Dechenstraße beziehen“, schildert der PHOENIX-Geschäftsführer.

Aus der Praxis

Generationenübergreifendes Angebot Hohe Arbeitslosigkeit, psychische Probleme, Jugendgewalt, Familienbrüche sowie eine mangelnde Integration der russischsprachigen Seniorinnen und Senioren in das Kölner Altenhilfesystem sind nur einige Probleme der Zugewanderten. Dementsprechend breit gefächert und generationenübergreifend sind die Angebote von PHOENIX. „Vom Kinderzentrum und Jugendtheater über Gewaltprävention, Bewerbungstraining und dem eigenen

Radiosender bis hin zur Wohngruppe für Demenzkranke ist alles dabei“, zählt Viktor Ostrowski auf. Stolz berichtet der Geschäftsführer, dass der Verein im Auftrag der ARGE Köln als JobBörse für russischsprachige Arbeitslosengeld II-Empfänger/-innen fungiert: „Da wir die hohen Qualifikationen dieser Zielgruppe sehr genau kennen, konnten wir bereits viele Arbeitssuchende erfolgreich vermitteln. Die sinnvolle und nachhaltige Nutzung ihres Potenzials ist für die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes schließlich ein wichtiger Faktor.“ Erfolgreiche Zusammenarbeit Seit vier Jahren ist der Kölner Verein Mitglied im Paritätischen NRW – auf Bundesebene vertritt er beim Gesamtverband auch die Interessen der Migrantenselbstorganisationen. „Mit dem Verband können wir uns 100-prozentig identifizieren, denn unsere Ziele sind identisch.

Mit der Kreisgruppe Köln arbeiten wir eng zusammen. Ohne die Unterstützung der engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort, würden uns wichtige Informationen über Fördermöglichkeiten fehlen – unsere Integrationsagentur oder den Seniorenclub ‚Unter Freunden’ gäbe es dann gar nicht“, würdigt Viktor Ostrowski die paritätische Arbeit.

Kontakt

Eigeninitiative fördern Durchhaltevermögen, Improvisationstalent und Überzeugungskraft charakterisieren auch heute noch die Arbeit des Kölner Vereins.

55 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen arbeiten in dem Kultur- und Integrationszentrum, sind Ansprechpartner für alle Menschen – unabhängig von ihrer Nationalität, Religion oder politischen Orientierung. Was es bedeutet, aus einem totalitären System in einen demokratischen Sozial- und Rechtsstaat zu kommen, wissen die meisten Zuwanderer aus der ehemaligen UdSSR aus eigener Erfahrung. Ostrowski: „Viele von uns sind hier in Deutschland zu reinen Konsumenten geworden. Der Staat kümmert sich und gibt Geld, aber die Abhängigkeit von staatlichen Leistungen verursacht auch passives Verhalten und Perspektivlosigkeit. Daher lautet das Motto unserer Arbeit ‚Fördern und fordern’.

Wir bieten ‚Hilfe zur Selbsthilfe’ an und unterstützen die Migrantinnen und Migranten in der Entwicklung ihrer eigenen Kompetenzen und Potenziale.“

PHOENIX-Köln e. V. Dechenstr. 20 50825 Köln Tel. (02 21) 1 30 67 73 Fax (02 21) 2 82 33 15 info@phoenix-cologne.com www.phoenix-cologne.com Mitglied im Paritätischen NRW seit 02. 09. 2005

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Ausblick

„Alles bleibt anders“: Zur Zukunft des Paritätischen NRW Liebe Leserinnen, liebe Leser! „Alles bleibt anders“ lautete in Anlehnung an einen Musiktitel zuletzt die Überschrift zu einem verbandsinternen Workshop. „Alles bleibt anders“ könnte man auch einem Ausblick voranstellen auf die kommenden Jahre, auf die anstehenden Herausforderungen für den Paritätischen NRW. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind schwierig. Die Auswirkungen der Finanzund Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt und die öffentlichen Haushalte bilden ein bedrohliches Szenario für die sozialen Einrichtungen und Dienste und ihre Nutzer/-innen. Schon werden die Milliarden des Rettungsschirmes für die „systemrelevanten“ Banken von Kostenträgern als wohlfeiles Argument in Vergütungsverhandlungen für soziale Einrichtungen eingebracht.

Hermann Zaum und Dr. Jörg Steinhausen (v. li.)

„Müssen wir nicht uns und namentlich die politisch und gesellschaftlich Verantwortlichen immer wieder fragen: Wer hat diese Krise verursacht? Wer hat in den vergangenen Monaten Milliarden in „Rettungsschirme“ investiert? Und wer will nun verantworten, Menschen mit Behinderung, Allein-Erziehende, Kinder, Pflegebedürftige zu den Verlierern dieser Krise zu machen? Die Gewinner scheinen ohnehin schon festzustehen. Es sind offensichtlich wieder dieselben wie vorher.

Es scheint eine menschliche Eigenschaft, dass jeder Generation gerade die ihr gestellten Herausforderungen als die größten erscheinen. Wir im Paritätischen NRW werden jedoch die nächsten Jahre mit Mut und Zuversicht angehen und uns dazu richtig aufstellen. Der Landesvorstand hat bereits Ende letzten Jahres eine Diskussion zur strategischen Ausrichtung des Paritätischen angestoßen. Ein wichtiges Ergebnis sind die erarbeiteten Prioritäten für das verbandliche Handeln in den nächsten Jahren: Angesichts der Vielzahl auf den Verband einwirkender Interessen und Ansprüche – nicht zuletzt aufgrund unterschiedlicher Finanzgeber (und Kostenträger) – hat die Ausrichtung an den Bedarfen der Mitgliedschaft oberste Priorität (Dienstleistungsfunktion).

Es gilt zum einen, die bestehende Mitgliedschaft im Wettbewerb der sozialen Ideen zu begleiten und zu unterstützen und zum anderen weiterhin offen und aufnahmebereit zu bleiben für neue Initiativen und Träger (Konsolidierung und Ausweitung).

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Ausblick

Neue soziale Herausforderungen und Bewegungen sind offensiv aufzugreifen. Das erfordert neben den entsprechenden „Antennen“ auch aktives Zugehen des Verbandes (Offenheit).

Satzung und Leitbild (S. 46) des Paritätischen nehmen explizit Bezug auf Selbstbestimmung, Gerechtigkeit, Solidarität und Bürgerengagement. Neben den auf die Mitglieder bezogenen Zielen bleiben daher als eigenständige Zielsetzungen zu bearbeiten: Bündelung und Stärkung von Interessen der Nutzer/-innen- und Verbraucher/-innen, Parteinahme, Anwaltsfunktion für Menschen, die Lobby brauchen, Förderung und Entwicklung von Bürgerengagement und Ehrenamt.

Nicht nur für den Paritätischen als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege, sondern ebenso für unsere Mitgliedsorganisationen wird es zukünftig wichtiger denn je, den Argumenten und Kampagnen von Politik, Verwaltung und Wissenschaft entgegenzutreten, die uns als Freie Wohlfahrtspflege auf sozialwirtschaftliche Funktionen und bloße Interessenvertretung von Einrichtungen und Diensten reduzieren wollen.

Dazu bedarf es auch eines noch deutlicher wahrnehmbaren verbandlichen Profils.

Somit bleibt als weiteres wichtiges strategisches Ziel für Verband und Mitgliedsorganisationen zu bearbeiten: Profil- und Markenbildung des Paritätischen in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Mitgliedsorganisationen.

Strategische Neuausrichtungen sind kein Selbstzweck zur Erhaltung einmal entwickelter Strukturen. Die Strategiediskussionen im Paritätischen dienen vielmehr der immer wieder zeitgemäß umzusetzenden Idee der Parität, weil jeder Mensch gleiche Chancen braucht. Im Ergebnis sind sie daran zu messen, ob Chancengleichheit und Verteilungsgerechtigkeit, Teilhabe und Selbstgestaltung, Engagement und Zivilgesellschaft, Verantwortung und Solidarität in unserer Gesellschaft eingelöst werden.

Lassen Sie uns gemeinsam weiter daran arbeiten!

Dr. Jörg Steinhausen

Wuppertal, im September 2009

Hermann Zaum

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Leitbild

Leitbild Wir ...

Wir Mitglieder des Paritätischen in Nordrhein-Westfalen sind eigenständige freigemeinnützige Initiativen, Selbsthilfegruppen, Organisationen, Einrichtungen und Sozialunternehmen. Wir bieten in vielfältiger Weise ein breites Spektrum sozialer Dienstleistung und Selbsthilfe. Wir haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/-innen des Paritätischen NRW wirken kompetent und engagiert für die Mitglieder und den Verband. Gemeinsam bilden wir den Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW. der Paritätische NRW ...

Die Mitglieder des Paritätischen stammen aus traditionellen Feldern sozialer Arbeit wie aus den neuen sozialen Bewegungen. Aus unterschiedlichen weltanschaulichen oder religiösen, fachlichen oder persönlichen Motiven stellen sie sich ihrer humanitären Verantwortung und streben nach sozialer Gerechtigkeit.

Der Paritätische ist mit seinen Mitgliedern Wegbereiter und Begleiter bürgerschaftlichen Engagements und Motor innovativer Sozialpolitik. Als parteipolitisch neutraler Verband ergreift er aber Partei für Menschen, die eine Lobby brauchen. Der Paritätische versteht sich als Anwalt sozial benachteiligter oder von Ausgrenzung bedrohter Menschen. Als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen ist der Paritätische Interessenvertreter und Dienstleister seiner Mitglieder. geben uns ein Leitbild ...

Ehren- wie hauptamtliche Gremien und Mitwirkende des Paritätischen haben die wesentlichen, für den Verband und seine Mitglieder bedeutsamen, Traditionen, Werte und Visionen zu einem Leitbild zusammengefasst, das vom Vorstand in die Mitgliedschaft zur Diskussion gestellt wird. zur Orientierung im Wandel.

Der Paritätische und seine Mitglieder stellen sich mit diesem Leitbild den Herausforderungen eines grundlegenden und weit reichenden Wandels, der unsere Gesellschaft auf absehbare Zeit bewegen wird. Europäische Entwicklungen und Umbrüche im eigenen Land sind zu bewältigen. Dieser Wandel stellt den Paritätischen wie die gesamte Sozialwirtschaft vor besondere sozialpolitische wie ökonomische Herausforderungen. Das Leitbild soll uns allen als langfristige Orientierung dienen, so dass wir unseren Auftrag nicht aus den Augen verlieren und unser Wesentliches bewahren.

Zukunft ...

Paritätischer: Auch in Zukunft brauchen die Mitglieder des Paritätischen den Verband als Partner und Dienstleister, als Impulsgeber und Netzwerker sowie als Interessenvertreter, wenn sie ihre Qualität und Leistungsfähigkeit weiter entwickeln und ihre Existenz sichern wollen. Ziel ist, Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen, insbesondere auch unter dem Aspekt des Wettbewerbs um beste Lösungen für betroffene Menschen. Aufgabe ist es, diesen Wettbewerb im Verband so zu steuern, dass eine Balance entsteht zwischen Qualität, Wirtschaftlichkeit, Ethik und innerverbandlicher Solidarität. Der Paritätische fördert und unterstützt die Vernetzung der Mitglieder mit dem Ziel wechselseitiger Stärkung und gemeinsamer Zukunftsstrategien.

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Leitbild

Wohlfahrt: Auch in Zukunft braucht die Freie Wohlfahrtspflege die soliden wie innovativen Leistungen und sozialpolitischen Impulse der Mitglieder des Paritätischen, wenn sie Menschen dienen und Probleme lösen will.

Gesellschaft: Auch in Zukunft braucht unsere Gesellschaft eine wirksame und leistungsfähige Freie Wohlfahrtspflege, wenn sie eine solidarische und menschenwürdige Gesellschaft sein und bleiben will.

Paritätisch ...

Respekt: Paritätische Mitglieder respektieren gegenseitig ihre verschiedenen weltanschaulichen oder religiösen Motive für ihr humanitär und sozial verantwortliches Handeln.

Kooperation: Paritätische Mitglieder wahren ihre Eigenständigkeit und pflegen die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Verband und beteiligen sich am Aufbau von Netzwerken und Verbünden zum Wohle aller.

Transparenz: Paritätische Mitglieder, Gremien und Funktionsträger schaffen Vertrauen durch Transparenz. Eine besondere Qualität des Paritätischen liegt darin, das Zusammenwirken der unterschiedlichen Verbandsbereiche und Ebenen sicherzustellen und dies nach innen und außen sichtbar zu machen.

Innovation: Paritätische Mitglieder und Organe verbessern jederzeit die Qualität ihres Wirkens und bleiben offen für die Unterstützung neuer Formen sozialen Engagements. Der Verband setzt sich ein für innovative soziale Ideen und neue Wege zukunftorientierter Finanzierungskonzepte.

Eine solidarische Gesellschaft ...

Humanität, Gerechtigkeit und Solidarität sind die zentralen Werte, an denen sich unser Handeln ausrichtet. Und wir streiten für die Verwirklichung dieser Werte in unserer Gesellschaft.

Humanität: Jedem Menschen wird – unabhängig von seinen Möglichkeiten und Grenzen – mit Respekt begegnet und ein würdiges, selbstbestimmtes Leben ermöglicht.

Gerechtigkeit: Jeder Mensch erhält gleichermaßen eine Chance zur persönlichen, kulturellen, sozialen, politischen und beruflichen Entfaltung. Hierbei werden die unterschiedlichen Lebenssituationen wie das gegebene materielle, kulturelle und soziale Erbe berücksichtigt.

Solidarität: Jeder bedürftige oder in Not geratene Mensch erhält die je notwendige Unterstützung.

Dabei sind alle Bürgerinnen und Bürger gefordert, ihren Beitrag für das eigene wie für das Wohlergehen aller zu leisten. aktiver Bürgerinnen und Bürger.

Wir unterstützen bürgerschaftliches Engagement und Selbsthilfe. Aktive Bürgerschaft birgt Chancen, Herausforderungen und Potenziale, die wir fördern, annehmen und nutzen.

Chancen: Bürgerschaftliches Engagement bietet jedem Menschen die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe und persönliche Entfaltung.

Herausforderungen: Aktive Bürgerinnen und Bürger entfalten eine eigene Gestaltungsmacht, die Staat, Gesellschaft und auch die Freie Wohlfahrtspflege immer wieder herausfordern. Im Paritätischen arbeiten sie „auf gleicher Augenhöhe“ partnerschaftlich mit den hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen und übernehmen Verantwortung in Leitungsfunktionen.

Potenziale: Bürgerinnen und Bürger, die aktiv soziale Verantwortung für sich und andere übernehmen, fördern die Qualität und Leistung sozialer Arbeit.

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Landesvorstand

Landesvorstand des Paritätischen NRW Der Vorstand leitet verantwortlich die Verbandsarbeit. Die Satzung des Paritätischen NRW (§ 7) sieht vor, dass der Vorstand aus mindestens sieben Mitgliedern besteht. Sie werden von der Mitgliederversammlung für die Dauer von vier Jahren gewählt. Der Vorstand wählt aus seiner Mitte den/die Vorsitzende/n für die gleiche Zeit. Die Mitgliederversammlung 2007 hat sich auf eine Vorstandsgröße von 15 Mitgliedern verständigt.

Mitglieder des Vorstands Cord Wellhausen, Meerbusch Vorsitzender Amtszeit bis 2011 Else Rieser, Bonn stellv. Vorsitzende Amtszeit bis 2009

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Stand: September 2009 Jürgen Herold, Wattenscheid Amtszeit bis 2011 Marianne Hürten, Wermelskirchen Amtszeit bis 2009 Cornelia Kavermann, Mülheim Amtszeit bis 2009

Elke Schmidt-Sawatzki, Espelkamp stellv. Vorsitzender Amtszeit bis 2011

Dr. Annemarie Memarian, Siegen Amtszeit bis 2011

Fatma Aytulun, Köln Amtszeit bis 2011

Klaus-Peter Schäfer, Herzogenrath Amtszeit bis 2011

Hans Georg Crone-Erdmann, Düsseldorf Amtszeit bis 2011

Angela Siebold, Bochum Amtszeit bis 2009

Herbert Gehring, Dortmund Amtszeit bis 2009

Michael Stricker, Essen Amtszeit bis 2009

Dieter Greese, Essen Amtszeit bis 2011

Jürgen Wittmer, Solingen Amtszeit bis 2011

Ehrenrat

Ehrenrat des Paritätischen NRW Nach der Satzung (§ 8) wird der Ehrenrat von der Landesmitgliederversammlung des Paritätischen gewählt. 14 Mitglieder hat der Ehrenrat zurzeit. Die Mitglieder des Ehrenrates sind Persönlichkeiten mit langjähriger Verbandserfahrung.

Bei Konflikten im Verband kann der Landesvorsitzende, der Beirat, die Konferenz der Kreisgruppen-Vorsitzenden oder ein Beteiligter dem Ehrenrat die Aufgabe übertragen, die Unstimmigkeiten zu schlichten. Eine weitere Aufgabe des Ehrenrates ist es, über Vorschläge zu Ehrungen verdienstvoller Paritäterinnen und Paritäter aus Mitgliedschaft und Kreisgruppen zu entscheiden.

Mitglieder des Ehrenrates

Stand: September 2009

Renate Alt-Rosendahl, Moers

Ehrengard Ohlendorf, Hamm

Josef Berners, Kall

Dr. Rosemarie Osenberg, Velbert

Gerd Ern, Solingen

Dr. Marie Theresa Pörzgen, Bonn

Peter H. Gutland, Wuppertal

Prof. Dr. Axel Rathschlag, Köln

Günter Hartlieb, Leopoldshöhe

Gert Schmitz, Viersen

Dr. Hans Küsel, Unna (Sprecher)

Wilhelm Storck, Moers

Brigitte Mangen, Mülheim

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Beirat

Beirat des Paritätischen NRW Zur Beratung des Landesvorstandes in weitergreifenden fachlichen und organisatorischen Fragen der Verbandsarbeit wird ein Beirat gebildet (§ 9 der Satzung). Der Beirat setzt sich aus bis zu 25 Mitgliedern zusammen. 15 Mitglieder werden von den größten überörtlichen Mitgliedsorganisationen des Paritätischen NRW entsandt (ihre Größe bemisst sich nach der Zahl ihrer Orts- oder Kreisvereinigungen). Zehn weitere Mitglieder werden vom Landesvorstand berufen.

Er stützt sich dabei auf Vorschläge der Facharbeitskreise mit dem Ziel, dass im Beirat das fachliche Spektrum des Verbandes repräsentiert ist. Die Amtszeit der Beiratsmitglieder dauert jeweils vier Jahre. Sie endet für den zurzeit tätigen Beirat 2009.

Mitglieder des Beirats

Klaus Asmus, Wuppertal

Karin Montermann, Aachen

Dr. Volker Bandelow, Bochum

Monika Oncken, Hürth

Julian Beywl, Bergheim

Ingeborg Rowedda, Steinfurt

Bernd Conrad, Detmold

Udo Sauermann, Mülheim

Jupp Dahlmanns, Grevenbroich

Volker Schubach, Detmold

Konstantinos Dimitriou, Köln

Birgit Unger, Dortmund

Gerold Eckardt, Viersen

Harry Wermuth, Düsseldorf

Mechthild Föcking, Münster

Wolfgang Wessels, Düsseldorf

Claudia Gertz, Gelsenkirchen

Hans-Dieter Willerscheidt, Duisburg

Klaus-Peter Hackbarth, Köln

Bernd Winkelmann, Meerbusch

Dirk Heidenblut, Essen

Norbert Zimmering, Dortmund

Rita Kühn, Wuppertal

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Stand: September 2009

KG-Vorsitzende

Konferenz der Kreisgruppen-Vorsitzenden Nach der Satzung (§ 10) hat die Konferenz die Aufgabe, die Arbeit der Kreisgruppen zu koordinieren, den Vorstand des Landesverbandes zu beraten und ihn über die örtliche Arbeit zu unterrichten.

Kreisgruppen-Vorsitzende

Stand: September 2009

Kreisgruppe Städteregion Aachen Vorstandsvorsitzende: Dr. Carmen Leicht-Scholten

Kreisgruppe Düren Vorstandsvorsitzende: Jutta Deller

Kreisgruppe Bielefeld Vorstandsvorsitzender: Peter Rodenkirchen

Kreisgruppe Düsseldorf Vorstandsvorsitzender: Ulrich Sander

Kreisgruppe Bochum Vorstandsvorsitzender: Hans-Jürgen Banaschak

Kreisgruppe Duisburg Vorstandsvorsitzender: Manfred Berns

Kreisgruppe Bonn Vorstandsvorsitzende: Else Rieser

Kreisgruppe Ennepe-Ruhr-Kreis Vorstandsvorsitzender: Jürgen Kern

Kreisgruppe Borken Vorstandsvorsitzender: Hartmut Bringmann

Kreisgruppe Rhein-Erft-Kreis Vorstandsvorsitzende: Elke Schaufuß

Kreisgruppe Bottrop Vorstandsvorsitzende: Cornelia Kavermann

Kreisgruppe Essen Vorstandsvorsitzender: Dirk Heidenblut

Kreisgruppe Coesfeld Vorstandsvorsitzender: Frank Lohscheller

Kreisgruppe Euskirchen Vorstandsvorsitzender: Bernd Kolvenbach

Kreisgruppe Dortmund Vorstandsvorsitzender: Norbert Zimmering

Kreisgruppe Gelsenkirchen Vorstandsvorsitzende: Claudia Gertz

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KG-Vorsitzende

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Kreisgruppe Gütersloh Vorstandsvorsitzende: Dr. Metta-Luise Schmidt

Kreisgruppe Leverkusen Vorstandsvorsitzender: Heinz-Josef Longerich

Kreisgruppe Hagen Vorstandsvorsitzender: Peter Müller-Eikelmann

Kreisgruppe Lippe Vorstandsvorsitzender: Antonius Grothe

Kreisgruppe Hamm Vorstandsvorsitzende: Hilde Jelinski

Kreisgruppe Märkischer Kreis Vorstandsvorsitzende: Monika Franckenstein

Kreisgruppe Heinsberg Vorstandsvorsitzende: Marianne Bückers

Kreisgruppe Mettmann Vorstandsvorsitzende: Anne Sprenger

Kreisgruppe Herford Vorstandsvorsitzender: Dr. Wolf Müller

Kreisgruppe Minden-Lübbecke Vorstandsvorsitzende: Alexandra Turkiewicz

Kreisgruppe Herne Vorstandsvorsitzende: Ellen Bobe-Kemper

Kreisgruppe Mönchengladbach Vorstandsvorsitzender: Herbert Geist

Kreisgruppe Höxter Vorstandsvorsitzender: Rudolf Eßer

Kreisgruppe Mülheim Vorstandsvorsitzende: Brigitte Mangen

Kreisgruppe Kleve Vorstandsvorsitzender: Dietmar Ruß

Kreisgruppe Münster Vorstandsvorsitzender: Klaus Fröse

Kreisgruppe Köln Vorstandsvorsitzende: Elfi Scho-Antwerpes

Rhein-Kreis Neuss Vorstandsvorsitzende: Ingrid Landen

Kreisgruppe Krefeld Vorstandsvorsitzender: Bernd Latsch

Kreisgruppe Oberbergischer Kreis Vorstandsvorsitzende: Inge Lütkehaus

KG-Vorsitzende

Kreisgruppe Oberhausen Vorstandsvorsitzende: Corinna Behrends

Kreisgruppe Solingen Vorstandsvorsitzender: Gerd Ern

Kreisgruppe Paderborn Vorstandsvorsitzender: Heinrich Emrich

Kreisgruppe Steinfurt Vorstandsvorsitzender: Norbert Klapper

Kreisgruppe Recklinghausen Vorstandsvorsitzender: Hans-Georg Wiemers

Kreisgruppe Unna Vorstandsvorsitzender: Peter Schmidt

Kreisgruppe Remscheid Vorstandsvorsitzender: Karl-Manfred Halbach

Kreisgruppe Viersen Vorstandsvorsitzender: Heinz-Jürgen Antwerpes

Kreisgruppe Rheinisch-Bergischer-Kreis Vorstandsvorsitzender: Jürgen Kikol

Kreisgruppe Warendorf Vorstandsvorsitzender: Hans Beckmann

Kreisgruppe Rhein-Sieg-Kreis Vorstandsvorsitzender: Manfred Drobig

Kreisgruppe Wesel Vorstandsvorsitzender: Karl-Heinz Theußen

Kreisgruppe Siegen-Wittgenstein-Olpe Vorstandsvorsitzender: Ullrich Georgi

Kreisgruppe Wuppertal Vorstandsvorsitzende: Monika Lottmann

Kreisgruppe Soest/Hochsauerland Vorstandsvorsitzender: Karl Peter Brendel

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Facharbeitskreise

Facharbeitskreise und Arbeitsgemeinschaften Rund 30 Facharbeitskreise und Arbeitsgemeinschaften gibt es im Paritätischen NRW. Die Facharbeitskreise bereiten Stellungnahmen und Entscheidungsvorlagen für den Landesvorstand vor, fördern die fachliche Zusammenarbeit und erarbeiten konzeptionelle Hilfen für die praktische Arbeit. Denn: Die Fachlichkeit des Verbandes erwächst aus der Fachlichkeit seiner Mitglieder.

Facharbeitskreise

Stand: September 2009

Ambulante Dienste in der Behindertenhilfe Sprecherinnen: Corinna Dillig, Lebenshilfe für Behinderte e. V., Dinslaken Beate Pohl, Gesellschaft für Sozialarbeit im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband Bielefeld e. V. Ambulante pflegerische Dienste Sprecher/-in: Helmut Orzschig-Tauchert, AmPuls Freie Alten- und Krankenhilfe Bochum e. V. Alfred Giersberg, Paritätische Sozialdienste, Margarete-Grundmann-Haus, PariSozial gemeinnützige GmbH, Bonn Ingeborg Rowedda, Mobilé e. V., Steinfurt Arbeit für Menschen mit psychischen Behinderungen Sprecher/-in: Manfred Becker, IFD Berufsbegleitung, Köln Eva Kemper, INI - Initiative für Jugendhilfe, Bildung und Arbeit e. V., Lippstadt Arbeit und Qualifizierung Sprecher/-in: Birgit Beierling, RUHRWERKSTATT Kultur-Arbeit im Revier e. V., Oberhausen Julian Beywl, Arbeiterselbsthilfe-Sprungbrett (ASH-Sprungbrett) e. V., Bergheim Herbert Dörmann, Werkstatt im Kreis Unna gemeinnützige GmbH Ludger Lünenborg, Lernen fördern e. V., Kreisverband Steinfurt Armut und Sozialhilfe Sprecherinnen: Bea Metten, Echo-Engagiert in Chorweiler, Köln Barbara Wutke, Veedel e. V. Job-Börse Höhenberg, Köln Erika Biehn, Verband alleinerziehender Mütter und Väter Landesverband NRW e. V., Essen Beratungsstellen Sprecher/-in: Peter Schindel, Freies Beratungs-Zentrum e. V. (FBZ), Paderborn Martina Huxoll, Deutscher Kinderschutzbund Landesverband Nordrhein-Westfalen e. V., Wuppertal

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Facharbeitskreise

Beratungsstellen in der Behindertenhilfe Sprecherinnen: Stephanie Franken, Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Oberhausen e. V., KoKoBe Martina Große Halbuer, Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Kreisvereinigung Herford e. V. Betreuungsrecht Sprecher: Norbert Bester, Verein für soziale Betreuung in Düsseldorf e. V. Thomas Isenberg, Bergischer Betreuungsverein e. V., Wuppertal Erziehungshilfen Sprecher/-in: Herbert Adrian, Sozialtherapeutische Kinder- und Jugendarbeit (SKJ) e. V., Schwelm Hermann Classen, MOTIVIVA e. V., Bonn Ruth Gerdvordermark, Verein für Kinder- und Jugendhilfe Arnsberg e. V. Elisabeth Gieseler, Wohngruppe für Kinder und Jugendliche e. V., Gelsenkirchen Fachseminare/Alten- und Familienpflege Sprecher/-in: Andrea Bergstermann, Verein zur Förderung einer anthroposophisch orientierten Aus- und Fortbildung für Altenpflege e. V., Dortmund Wolf-Hagen Mühlberger, SOS-Kinderdorf e. V., Fachseminar für Altenpflege Kleve Frauenprojekte Sprecherinnen: Claudia Gertz, MÄDCHENZENTRUM e. V., Gelsenkirchen Elke Schmidt-Sawatzki, Hilfe für Frauen in Krisensituationen e. V., Espelkamp Astrid Gabb, Madonna e. V., Verein zur Förderung der beruflichen und kulturellen Bildung von Prostituierten, Bochum Frühförderung Sprecher/-in: Cornelia Hoffmann, Gemeinnützige Gesellschaft für Frühförderung und Frühtherapie Unna mbH Robert Lilje, Lebenshilfe Dortmund Frühförderstelle Gefährdetenhilfe Sprecher: Karl-Peter Ochs, Haus Rupprechtstraße Einrichtung für Straffälligenhilfe gemeinnützige GmbH, Köln Reinhard Venjakob, INI - Initiative für Jugendhilfe, Bildung & Arbeit e. V., Lippstadt Gesundheitsselbsthilfe Sprecher: Dirk Meyer, AIDS-Hilfe NRW e. V., Köln Volker Runge, Landesverband der Aphasiker in NRW e. V., Bad Wünnenberg Wolfram Schlums, Deutsche Heredo-Ataxie Gesellschaft (DHAG) Bundesverband e. V., Landesverband NRW, Dortmund

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Facharbeitskreise

Heilpädagogische Kindertageseinrichtungen Integrative Kindertageseinrichtungen Sprecherinnen Rheinland: Petra Monißen, Kindertagesstätte Wellerbusch, Wermelskirchen Monika Montanus, Integrative Kindertagesstätte Kronenstraße, Solingen Sprecherinnen Westfalen-Lippe: Christiane Panke-Wulff, Tageseinrichtung Entenhausen, Möhnesee Anne Rodemann, Lebenszentrum Königsborn für Menschen mit Behinderungen, Unna Landesarbeitsgemeinschaft der Familienbildungsstätten im Paritätischen Sprecherin: Monika Gertz, Initiativkreis Recklinghausen Migration Sprecher/-in: Katharina Montermann, Pädagogisches Zentrum e. V., Aachen Frank Staacken, Verein zur Förderung der Ausländerarbeit in Hattingen e. V. Kenan Kücük, Multikulturelles Forum Lünen e. V. Pareko Paritätische Regional-Konferenzen Weiterbildung Sprecher: Philipp Becker, Paritätisches Bildungswerk Landesverband Nordrhein-Westfalen e. V., Wuppertal Paritätische Krankenhäuser Sprecher: Gerold Eckardt, Allgemeines Krankenhaus Viersen Schuldnerberatung Sprecherinnen: Maria Büscher, Schuldnerhilfe Bielefeld e. V. Gertrud Rummeny, Schuldnerhilfe Bielefeld e. V. Schwangerenkonfliktberatung Sprecherinnen: Susanne Just-Mackensen, Pro Familia Beratungsstelle Köln Hansaring Rita Kühn, PRO FAMILIA, Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und -beratung, Landesverband NRW e. V., Wuppertal Sozialpsychiatrie Sprecher/-in: Anne Sprenger, VPD Verbund für psychosoziale Dienstleistungen gemeinnützige GmbH, Langenfeld Thomas Kühle, Familien- und Krankenpflege Altenbochum e. V. Straffälligenhilfe Sprecher: Klaus Fröse, Verein sozial-integrativer Projekte e. V., Münster Martin Czarnojan, Arbeitskreis Straffälligenhilfe e. V., Aachen Peter Finkensiep, Brücke Dortmund e. V.

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Facharbeitskreise

Sucht Sprecher: Thomas Hambüchen, Drogenhilfe Köln e. V. - Verbundsystem Ralf Tillmann, Projekt Wohngemeinschaft e. V. - Prowo, Kerpen Martin Althoff, IBP - Interkulturelle Begegnungsprojekte e. V., Coesfeld Tageseinrichtungen für Kinder (landesweit) Sprecher: Lutz Schmelzer, Parität für Kinder e. V., Rahden Karl Vennemann, Kindergruppe Everswinkel e. V. Tagespflege Sprecher: Jörg Limbrock, Freie Alten- und Nachbarschaftshilfe Aachen e. V. Vollstationäre Pflege Sprecher/-in: Christel Meining, Gemeinnütziger Verein für Sozialeinrichtungen Herdecke e. V. (GVS) Johannes Stienen, Blindenaltenheim Meschede Norbert Zimmering, Paritätisches Altenwohnheim Dortmund e. V. Werkstätten für Menschen mit Behinderung Sprecher: Bernhard Mevenkamp, Lebenshilfe für geistig Behinderte Bonn e. V. Wolfgang Kißler, Lebenshilfe für Behinderte Lippstadt e. V. Kreisvereinigung Soest Bernd Conrad, Lebenshilfe für Behinderte, Kreisvereinigung Detmold e. V. Wohnen für Menschen mit Behinderung (Rheinland) Sprecher/-in: Antijana Luburic, alpha e. V., Wuppertal Michael Behrendt, Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung im Kreis Viersen e. V. Wohnen für Menschen mit Behinderung (Westfalen) Sprecher: Wilhelm Imorde, Lebenshilfe für geistig Behinderte e. V., Bielefeld Rainer Bücher, Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung, Ennepe-Ruhr/Hagen e. V. Volker Voß, WOHNEN AUF ZEIT e. V., Unna

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AG

Arbeitsgemeinschaften (AG) Ambulante Hospizdienste René Bernards, Der Paritätische NRW, Kreisgruppe Herne Fachgespräch Lesben- und Schwulenprojekte Karen Lehmann, Der Paritätische NRW, Wuppertal Ute Fischer, Der Paritätische NRW, Wuppertal Flüchtlingsarbeit Hans Heidbrink, Der Paritätische NRW, Kreisgruppe Lippe Frauenhäuser Ute Fischer, Der Paritätische NRW, Wuppertal Integration Ercüment Toker, IFAK e.V. Multikulturelle Jugend-, Familien- und Seniorenarbeit, Bochum Psychomotorik Sabine Schweinsberg, Der Paritätische NRW, Wuppertal

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Vorstand

Vorsitzende des Paritätischen NRW seit 1949 Dr. Ferdinand Saarbourg, Vorsitzender 1949–1965 Wilhelm Ernst Barkhoff, Vorsitzender 1965–1983 Cord Wellhausen, seit 1983 Vorsitzender

Stellvertretende Vorsitzende Wilhelmine Hollweg, stellvertretende Vorsitzende 1949–1957 Margarete Engländer, stellvertretende Vorsitzende 1957–1971 Dr. Arnold Ebert, stellvertretender Vorsitzender 1969–1971 Lore Dehnen, stellvertretende Vorsitzende 1971–1973 Dr. Walter Requardt, stellvertretender Vorsitzender 1973–1977 Dr. Hans Walter Happel, stellvertretender Vorsitzender 1971–1993 Ulrich Göttel, stellvertretender Vorsitzender 1975–1977 Prof. Dieter Sengling, stellvertretender Vorsitzender 1983–1991 Else Rieser, stellvertretende Vorsitzende seit 1991 Jürgen Meurer, stellvertretender Vorsitzender 1993–2007 Elke Schmidt-Sawatzki, stellvertretende Vorsitzende seit 2007

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Geschäftsführung

Landesgeschäftsführung seit 1949 Wilhelmine Hollweg, geschäftsführendes Vorstandsmitglied vom 05. 08. 1949 bis 31. 01. 1956 Dr. Ilse Timmermann, Geschäftsführerin vom 01. 02. 1956 bis 31. 01. 1959 Dr. Hans Ladendorff, Geschäftsführer vom 01. 02. 1959 bis 30. 06. 1959 Thomas Berron, Geschäftsführer vom 01. 07. 1959 bis 31. 12. 1960 Klaus Müller, Geschäftsführer vom 12. 05. 1961 bis 31.12. 1975, ab 1970 Mitglied der kollegialen Geschäftsführung Helga Lancelle-Tullius, ab 1970 Mitglied der kollegialen Geschäftsführung bis 30. 08. 1971 Hermann Josef Neuhaus, Mitglied der kollegialen Geschäftsführung vom 01. 07. 1975 bis 05. 12. 1975 Wolfram Püschel, ab 1970 Mitglied der kollegialen Geschäftsführung, Geschäftsführer vom 05. 12. 1975 bis 31. 10. 1991 Dr. Jörg Steinhausen, Geschäftsführer vom 01. 11. 1991 bis 31. 12. 2009 Hermann Zaum, Geschäftsführer ab 01. 01. 2010

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Themen

Themen der Mitgliederversammlungen, Neujahrsgespräche und Anstoß Parität ab 1949 Der Beginn in NRW Gründungsversammlung 5. August 1949 in Düsseldorf • Vortrag: Wesen und Aufgabe des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes • Rednerin: Therese Edenweger, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der „Arbeitsgemeinschaft der Paritätischen Wohlfahrtsverbände in den Ländern der Westzonen“ Rückkehr zur Normalität: Die fünfziger Jahre – 1950 bis 1959 1. Mitgliederversammlung 15. Mai 1950 in Wuppertal • Vortrag: Die Not der heimat-, berufs und arbeitslosen Jugend • Redner: Direktor W. Goyert Die Vereinsbezeichnung „Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband e. V. Landesverband Nordrhein Westfalen, Düsseldorf“ wird beim Amtsgericht Düsseldorf beantragt.

Außerordentliche Mitgliederversammlung 4. Juli 1951 in Wuppertal • Motto der PWV-Nachrichten: „Wenn wir Freud’ und Leid teilen sollen, unsere Arbeit gemeinsam vorantreiben wollen, müssen wir mehr voneinander wissen.“ 2. Mitgliederversammlung 10. März 1952 in Wuppertal • Vortrag: Blindenfürsorge und Blindenpflegegeld • Redner: Dr. Ferdinand Saarbourg, Vorsitzender des Paritätischen Landesverbandes NRW (1949–1965) Aus der Niederschrift zum Top „Haushaltsplan 1952“: „… dass die Arbeit des Verbandes … einen derartigen Umfang angenommen hätten, dass eine Erweiterung der bisherigen Geschäftsstelle … nicht mehr zu umgehen sei … . Seit einiger Zeit ist eine besoldete Bürokraft eingestellt worden, die nunmehr die oben skizzierte Aufgabe unter Leitung des geschäftsführenden Vorstandsmitgliedes … übernommen hat.“ 3. Mitgliederversammlung 4. Mai 1953 in Wuppertal • Vortrag: Dringende Gegenwartsaufgaben für den Landesverband • Rednerin: Wilhelmine Hollweg, Vorstandsmitglied des Paritätischen Landesverbandes NRW (1949–1964) 4. Mitgliederversammlung 29. November 1954 in Wuppertal • Vortrag: Probleme in der Straffälligenhilfe • Redner: Dr. Ferdinand Saarbourg, Vorsitzender des Paritätischen Landesverbandes NRW (1949–1965)

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Themen

5. Mitgliederversammlung 25. Februar 1957 in Wuppertal • Vortrag: Neues aus der öffentlichen Fürsorgearbeit • Rednerin: Dr. Else Opp, Landesverwaltungsdirektion beim Landschaftsverband Rheinland 6. Mitgliederversammlung 11. Mai 1959 in Wuppertal • Vortrag: Die Hauspflege als Aufgabengebiet paritätischer Wohlfahrtspflege • Rednerin: Jutta Nöldeke, Frauenreferentin in der Hauptgeschäftstelle des Paritätischen Gesamtverband in Frankfurt a. M. Die Ansprüche steigen: Die sechziger Jahre – 1961 bis 1969 7. Mitgliederversammlung 12. Mai 1961 in Wuppertal • Vortrag: Die Jugend und das Recht der Sowjetzone • Rednerin: Dr. Sophie Quast, Geschäftsführerin des Archivs der Wohlfahrtspflege 8. Mitgliederversammlung 17. Mai 1963 in Wuppertal • Vortrag: Was bedeutet Wohlfahrt und Wohlfahrtsverband in der heutigen Gesellschaft?

• Redner: Dr. Erwin Krämer, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes (1963-1987) 9. Mitgliederversammlung 28. Oktober 1965 in Köln • Vortrag: Öffentliche und Freie Wohlfahrtspflege in NRW • Redner: Konrad Grundmann, Arbeits- und Sozialminister des Landes NRW 10. Mitgliederversammlung 10. November 1967 in Dortmund • Vortrag: Öffentliche und Freie Wohlfahrtspflege in NRW • Rednerin: Ministerialdirigent Dr. Landsberg 11. Mitgliederversammlung 14. November 1969 in Münster • Vortrag: Ehrenamtliche Mitarbeit ohne Zukunft?

• Redner: Klaus Dörrie, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes Aufbruch: Die siebziger Jahre – 1971 bis 1979 12. Mitgliederversammlung 15. Oktober in Aachen • Vortrag: Vorstellung des „Nordrhein- Westfalen- Programm ’75“ • Redner: Dr. Horst Ludwig Riemer, Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr 13. Mitgliederversammlung 31. August 1973 in Bielefeld • Vortrag: Standortbestimmung für die Freie Wohlfahrtspflege • Redner: Werner Figgen, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW

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Themen

14. Mitgliederversammlung 14. November 1975 in Wuppertal • Vortrag: Sozialpolitik dieser Landesregierung • Redner: Staatssekretär Paul Arnold Nelles 15. Mitgliederversammlung 14. Oktober 1977 in Duisburg • Vortrag: Behinderte und Arbeitswelt • Rednerin: Anke Fuchs, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung 16. Mitgliederversammlung 23. November 1979 in Essen • Vortrag: Freie Wohlfahrtspflege und öffentliche Verwaltung • Redner: Klaus Dörrie, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes Spargesetzgebung und „Neue Armut“: Die achtziger Jahre – 1981 bis 1989 17. Mitgliederversammlung 18. September 1981 in Bochum • Motto: Gesellschaftliche Bedeutung des Paritätischen • Redner: Johannes Rau, Ministerpräsident des Landes NRW 18. Mitgliederversammlung 18. September 1983 in Köln • Motto: Wird sind mitverantwortlich • Vortrag: Wohlfahrtspflege und kommunale Selbstverwaltung in der Funktionsreform • Redner: Norbert Burger, Oberbürgermeister der Stadt Köln 19. Mitgliederversammlung 18. September 1985 in Oberhausen • Motto: Der Paritätische Wohlfahrtsverband: Offen für Betroffenheit und Protest.

• Vortrag: Sozialpolitik in NRW • Redner: Hermann Heinemann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales 20. Mitgliederversammlung 5. Dezember 1987 in Düsseldorf • Motto: Pluralität – Toleranz – Offenheit. Paritätischer Wohlfahrtsverband – der unruhige Partner in der sozialen Arbeit • Vortrag: Die Zukunft der Sozialpolitik – Entwicklungstendenzen in der sozialen Arbeit • Redner: Ministerpräsident Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, damals Mitglied des CDU-Landesvorstandes NRW 21. Mitgliederversammlung 15. September 1989 in Münster • Motto: 40 Jahre Paritätischer Wohlfahrtsverband in NRW • Vortrag: 40 Jahre Parität in NRW und sozialpolitische Perspektiven • Redner: Prof. Dr. Dieter Sengling, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes (1987–1999)

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Themen

Eine zivile Gesellschaft jenseits der Arbeit? Die neunziger Jahre – 1991 bis 1997 22. Mitgliederversammlung 9. November 1991 in Düsseldorf • Motto: „Wir bleiben der unruhige Partner!“ • Vortrag: Zukunftsperspektiven des Paritätischen • Redner: Prof. Dr. Dieter Sengling, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes Steuerungsmodus Parität – Neujahrsgespräch 22. Januar 1993 • Vortrag: Wohlfahrtsstrategien zwischen Offenheit und Verantwortung • Redner: Prof. Dr. Eckart Pankoke, Universität Essen 23. Mitgliederversammlung 5. November 1993 in Düsseldorf • Motto: Gemeinsam handeln gegen Gewalt • Vortrag: Ursachen von Gewalt • Redner: Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer, Universität Bielefeld Soziale Arbeit am Ende ihrer Möglichkeiten? – Neujahrsgespräch 28. Januar 1994 • Diskussion: Freie Wohlfahrtspflege im Spannungsfeld der Haushaltskonflikte • Podium: Heidi Berger (MdL SPD), Helmut Harbich (MdL CDU), Hans Grotenbeck (FDP), Daniel Kreutz (MdL Die Grünen), Walter Schellhorn (Direktor i.R. Deutscher Verein) Gemeinsam Handeln für eine soziale Gesellschaft – Neujahrsgespräch 27. Januar 1995 • Fragen an die Politik zur Landtagswahl 1995 • Podiumsdiskussion mit den sozialpolitischen Sprecher/-innen der vier Landtagsfraktionen Hermann-Josef Arentz (CDU), Daniel Kreutz (Bündnis90/Die Grünen), Wolfram Kuschke (SPD), Waltraud Wietbrock (FDP) sowie Else Rieser (stellv. Landesvorsitzende) und Dr. Jörg Steinhausen (Landesgeschäftsführer des Paritätischen NRW) Moderation: Dr. Marie Therese Pörzgen 24. Mitgliederversammlung 17. November 1995 in Duisburg • Motto: Gemeinsam Handeln für eine solidarische Gesellschaft • Vortrag: Freie Wohlfahrtpflege zwischen Bürgerengagement und Marktorientierung • Redner: Dr. Helmut Hartmann, Leiter der Hamburger Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales Wirtschaftsstandort und Lebensraum – Neujahrsgespräch 19. Januar 1996 • Podiumsdiskussion zur Zukunft sozialer Arbeit in NRW: Heidi Berger (MdL, Mitglied des Wirtschaftsausschusses), Hans-Georg Crone-Erdmann (Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Industrie- und Handelskammern in NRW), Walter Haas (stellv. Vorsitzender des DGB Landesbezirks NRW), Karl-Ernst Schmitz-Simonis (stellv. Hauptgeschäftsführer des Metall-Arbeitgeberverbandes NRW), Else Rieser (stellv. Landesvorsitzende) Cord Wellhausen (Landesvorsitzender) Moderation: Dr. Jörg Steinhausen (Landesgeschäftsführer des Paritätischen NRW)

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Themen

Zukunft der Arbeit – Zukunft des Ehrenamtes – Neujahrsgespräch 24. Januar 1997 • Podiumsdiskussion: Erich Colsmann (Unternehmer der Barthels-Feldhoff GmbH & Co), Daniel Goeudevert (ehemaliger Industriemanager, Gründer der C.A.M.P.U.S. Projektgesellschaft), Dr. Nicola Hirsch (DGB Landesbezirk NRW), Dr. Gisela Notz (Friedrich-Ebert-Stiftung), Peter Rausch (Bundesverband der Handwerksjunioren), Cord Wellhausen (Landesvorsitzender des Paritätischen NRW) Moderation: Thomas Gesterkamp (Freier Journalist und Buchautor) 25. Mitgliederversammlung 14. November 1997 in Wuppertal • Motto: Zusammenhalt organisieren. Der Paritätische NRW – sein Beitrag für eine solidarische Gesellschaft • Vortrag: Die solidarische Stadt – Plädoyer für eine integrative Stadtpolitik • Rednerin: Ilse Brusis, Ministerium für Stadtentwicklung, Kultur und Sport Gesucht: Ein neues Bündnis der Generationen – Neujahrsgespräch 23. Januar 1998 Gespräche an „runden Tischen“ – Gesamtmoderation: Michael Brocker (WDR-Moderator) • Tisch „Die Jungen“: Lisa Thaler / Ali Orhan (Internationales Jugendbüro im PÄZ, Aachen), Susanne Witte / Christop Weidemann (Sorgentelefon von Jugendlichen für Jugendliche, Kinderschutzbund, Bonn), Michele Schnappauf / Michael Kennedy (Ruhrwerkstatt Oberhausen) – Tisch-Moderation: Cornelia Benninghoven (Paritätischer NRW) • Tisch „Die Mittleren“: Hermann-Josef Arentz (MdL CDU), Brigitte Grosse (DGB Landesbezirk NRW), Jürgen Jentsch (MdL SPD), Markus Schnapka (Landesjugendamt LVR) Tisch-Moderation: Dr. Norbert Schneider (Landesanstalt für Rundfunk) • Tisch „Die Alten“: Robert Gröll (Sozialdezernent a.D.), Dr. Marie-Theresa Pörzgen (Ehrenrat des Paritätischen NRW), Brunhilde Kallenbach (VdK NRW, Facharbeitskreis Altenerholung) Tisch-Moderation: Hans Nakielski (Kuratorium Deutsche Altershilfe) 50 Jahre Paritätischer Wohlfahrtsverband in NRW – Neujahrsgespräch 15. Januar 1999 • Gemeinsinn macht Sinn – 50 Jahre Parität in NRW – Rede von Cord Wellhausen, Landesvorsitzender • Diskurs: Sozialstaat zwischen Solidarität und Solidität – Warnfried Dettling (Publizist) und Prof. Dr. Gerhard Becker (Fachhochschule Niederrhein) Moderation: Renate Pawli (Landesentwicklungsgesellschaft) • Präsentation Gewinner des Plakatwettbewerbs anlässlich des 50jährigen Bestehens des Verbandes, Prof. Horst Seiffert (Fachhochschule Düsseldorf – Design) mit den Preisträgern Jacques Pense, Olav Korth, Matthias W. Herzogenrath 26. Mitgliederversammlung 29. Oktober 1999 in Wuppertal • Motto: Gemeinsinn macht Sinn • Vortrag: Strategien für eine ganz andere Arbeits- und Dienstleistungsgesellschaft – aber auch für einen anderen Paritätischen Wohlfahrtsverband • Redner: Prof. Dr. Peter Grottian, Freie Universität Berlin • Präsentation zum 50jährigen Bestehen des Paritätischen in NRW: Ohne DU kein WIR – Perspektiven der Freiwilligenarbeit, Videofilm

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Themen

Alte Probleme in einem neuen Jahrtausend: Die 2000er Jahre – 2000 bis 2009 Dritter Sektor – Zukunft zwischen Markt und Staat – Neujahrsgespräch 21. Januar 2000 • Informationen aus dem Internationalen Forschungsprojekt des John Hopkins Institute for Policy Studies in Baltimore USA von Prof. Dr. Annette Zimmer und Dr. Eckhard Priller • Statements zum Thema Dritter Sektor – was nun? Von Hermann-Josef Arentz (MdL, stellv.

Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion), Dr. Ute Dreckmann (Landesvorstand FDP NRW, Vorsitzende der Liberalen Frauen NRW), Barbara Steffens (Landesvorstandssprecherin Bündnis90/Die Grünen NRW), Ulrich Wehrhöfer (Landesgeschäftsführer SPD NRW) Freiwilligkeit leben – Zusammenhalt schaffen – Neujahrsgespräch 26. Januar 2001 Diskussion zum Bürgerschaftlichen Engagement in Europa mit • Rupert Graf Strachwitz, Direktor des Maecenata-Instituts Berlin und Mitglied der Enquete Kommission „Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements (Überblick über die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in ausgewählten Ländern) • Henk Kinds, niederländischer Experte und Berater Freiwilligenarbeit und Kooperation mit der Wirtschaft (Freiwilligenarbeit in den Niederlanden mit einem Blick auf die Zusammenarbeit mit NRW) • Johann Breuer, Facility Manager Ford Köln (Wie Firmen bürgerschaftliches Engagement unterstützen) • Barbara Stolterfoht, Vorsitzende des Paritätischen Gesamtverband (Die Freiwilligencharta des Paritätischen) 27. Mitgliederversammlung 17. November 2001 in Wuppertal • Motto: Zusammenhalt schaffen • Vortrag: Neue Wege in der Sozialpolitik • Redner: Harald Schartau, Minister für Arbeit, Soziales, Qualifikation und Technologie • Preisverleihung Kita-Preis der Stiftung Gemeinsam Handeln und des Paritätischen NRW „Kinder haben starke Ideen“ durch Verena von Keitz, Moderatorin der WDR-Rundfunksendung Lilipuz, und Cord Wellhausen, Landesvorsitzender des Paritätischen NRW Welche öffentliche Unterstützung brauchen Familien – Neujahrsgespräch 18. Januar 2002 Kinder-Jugendhilfe und Schule in der Ressourcenkonkurrenz Diskussionrunde mit Vertreter/-innen • Aus der Jugend: (Mädchentanzgruppe Remscheid) und vom schwul-lesbischen Jugendzentrum (anyway Köln) • Aus der Wissenschaft: Prof. Dr. Strohmeier (Ruhr-Universität Bochum), Dr. Carola Kuhlmann (Privatdozentin Westfälische-Wilhelms-Universität Münster) • Aus der sozialen Praxis: Edith Weiser (Verband alleinerziehender Mütter und Väter NRW), Dieter Greese (Deutscher Kinderschutzbund NRW), Richard Ulrich („Die Schlawiner“ – Jugendhilfe Remscheid e. V.), Barbara Kahlen (Schulaufsicht Rhein-Sieg-Kreis) Moderation: Angelika Kallwass (Dipl. Volkswirtin/ Dipl. Psychologin)

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Themen

Mit Handikap in den Arbeitsmarkt – Neujahrsgespräch 24. Januar 2003 • Podiumsdiskussion mit Horst Frehe (Nationale Koordinierungsstelle Europäisches Jahr der Menschen mit Behinderung, Mitglied des Forums behinderter Juristinnen und Juristen), Dieter Henrici (Vorstandsmitglied des DIHK-Deutscher Industrie- und Handelskammertag, Präsident der IHK Arnsberg), Christiane Schönefeld (Vizepräsidentin des Landesarbeitsamtes NRW), Barbara Stolterfoht (Vorsitzende des Paritätischen Gesamtverbandes) Moderation: Cornelia Benninghoven (Der Paritätische NRW) 28. Mitgliederversammlung 21. November 2003 in Wuppertal • Motto: NRW bleib sozial!

• Vortrag: Sozialpolitik in NRW • Redner: Peer Steinbrück, Ministerpräsident des Landes NRW • Protestaktion: NRW bleib sozial!

• Preisverleihung: Kita-Preis der Stiftung Gemeinsam Handeln und des Paritätischen NRW „Kinder haben starke Ideen“ durch Cord Wellhausen, Landesvorsitzender des Paritätischen NRW Wie reformiert man Solidarität, Verantwortung und Gerechtigkeit – Anstoß Parität 11. Februar 2005 • Podiumsdiskussion: Prof. Dr. Johann Eckhoff (Vertreter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Wirtschaftspolitischen Seminar der Universität zu Köln), Dr. Ulrich Schneider (Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes), Prof. Norbert Walter (Chefvolkswirt der Deutschen Bank Gruppe), Martina Wasserloos-Strunk (Politologin, Mitglied im Vorstand des Reformierten Bundes und des Attac-Rats) Moderation: Cornelia Benninghoven, (Journalistin) 29. Mitgliederversammlung 4. November 2005 in Wuppertal • Motto: Gegen Soziale Kälte • Vortrag: Dialog mit der Freien Wohlfahrtspflege – Gemeinsam erarbeiten, was im Sozialen unverzichtbar ist • Redner: Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales • Diskussion: Wachstum und Verteilung im Zielkonflikt mit Stefanie Wahl, Institut für Wirtschaft und Gesellschaft Bonn, und Prof. Dr. Christoph Butterwegge, Seminar für Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln Moderation: Dr. Jörg Steinhausen (Landesgeschäftsführer des Paritätischen NRW) • Preisverleihung: Initiativen-Preis 2005 des Paritätischen Jugendwerks „Gegen die Wand“ von Vorurteilen, Gleichgültigkeit und Ignoranz • Redner/-in: Dr. Marion Gierden-Jülich, Staatssekretärin im Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration und Dr. Volker Bandelow, Vorsitzender des PJW NRW

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Themen

NRW-Gesellschaft: Wo geht es hin? – Anstoß Parität 31. März 2006 • Dialog der zivilgesellschaftlichen Kräfte: Kultur Roberto Ciulli (Künstlerische Leitung Theater an der Ruhr) – Sport (Walter Schneeloch (Präsident Landessportbund NRW) – Soziales Else Rieser (stellv. Landesvorsitzende des Paritätischen NRW) Moderation. Dr. Jörg Steinhausen (Landesgeschäftsführer des Paritätischen NRW) Geschlossene Gesellschaft? Teilhabe statt Ausschluss – Anstoß Parität 27. April 2007 • Vortrag: „Welche Bedingungen müssen Stadteile erfüllen, damit Teilhabe stattfinden kann“ • Rednerin: Prof. Dr. Ruth Becker, Universität Dortmund – Fakultät Raumplanung • Praxisbeispiele: Projekte aus dem Paritätischen in NRW stellen ihre Arbeit vor 30. Mitgliederversammlung 26. Oktober 2007 in Wuppertal • Motto: Mitgliederautonomie bewahren, Verbindlichkeit verstärken • Diskussion: Mit Zivilcourage soziale Diskriminierung aufdecken – Gespräch mit Günter Wallraff, Journalist und Schriftsteller • Präsentation: Ku.Ki. – Kulturarbeit mit Kindern – Film aus der Arbeit in Bottrop und Szenen aus dem aktuellen Tanztheaterstück Engagiert unternehmen – Sozialer Ausgleich als Gewinn – Anstoß Parität 15. Februar 2008 • Gesprächsrunde mit Vertreter/-innen aus Wirtschaftsunternehmen, Wissenschaft und Politik: Dr. Georg Müller (RWE Rhein-Ruhr), Klaus Peter (Peter Backwaren OHG), Ulrike Sommer (Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration NRW), Prof. Dr. Wolfgang Stark (Universität Duisburg-Essen) Moderation: Klaus Bellmund (Journalist) Selbstgestaltung ist Bürgerwille – Anstoß Parität 4. November 2008 • „Ehrenamt ist Substanz einer zivilen Gesellschaft“ – Prof. Dr. Andreas Pinkwart, stellv. Ministerpräsident des Landes NRW • „Der Wille zur Selbstgestaltung macht die Demokratie lebendig“ – Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer der Paritätische Gesamtverband • Verleihung der Goldenen Ehrennadel durch Elke Schmidt-Sawatzki, stellv. Landesvorsitzende des Paritätischen NRW, an Cord Wellhausen, Landesvorsitzender des Paritätischen NRW

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Impressum

Impressum Herausgeber Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Nordrhein-Westfalen e. V. Loher Straße 7 42283 Wuppertal Telefon (02 02) 28 22-0, Fax -110 presse@paritaet-nrw.org www.paritaet-nrw.org Verantwortlich Dr. Jörg Steinhausen Redaktion Annette Ruwwe Marianne Thirok Texte „Aus der Praxis“ Susanne Stromberg, Köln www.die-stromberg.de Texte „Chronik“ Die Texte stützen sich auf Jahresberichte und die Darstellungen in dem Buch Barbara Hüppe / Christian Schrapper (Hrsg.): Freie Wohlfahrt und Sozialstaat - Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband in Nordrhein-Westfalen 1949–1989, Juventa-Verlag Weinheim und München 1989.

Dank an Peter Metje für die Unterstützung mit Archivmaterialien.

Gestaltung Mirijam Tress, Wuppertal Druck Joh. Heider Verlag GmbH Paffrather Straße 102–116 51465 Bergisch Gladbach

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Impressum

Fotos Archiv soweit nicht nachfolgend genannt: S. 6: Jörg Lange S. 10–11: Schloss Hamborn Rudolf Steiner Werkgemeinschaft e.V. Portrait: Susanne Stromberg S. 12–13: Lebenszentrum Königsborn Portrait: Susanne Stromberg S. 16–17: Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Oberhausen e. V. Portrait: Susanne Stromberg S. 18–19: Kinderschutzbund Köln e. V. S. 22–23: Kindergarten 71 e. V. S. 24–25: Club 74 e. V. Gruppenfoto: Susanne Stromberg S. 28–29: Hexenhaus Espelkamp, Hilfe für Frauen in Krisensituationen e. V. Portrait: Susanne Stromberg S. 30–31: Gesundheitsladen Bielefeld e. V. S. 34–35: ASH-Sprungbrett e. V. Portrait: Susanne Stromberg S. 36–37: Asphalt e. V./fiftyfifty S. 40–41: Sozialstation Jung & Alt, Ambulante Soziale Hilfen e. V. Portrait: Susanne Stromberg S. 42–43: PHOENIX-Köln e. V. S. 44: Jörg Lange

Wir danken allen beteiligten Mitgliedsorganisationen für die gute Zusammenarbeit und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.

Wuppertal, im September 2009

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September 2009