Departement Medizin, Kardiologie, Brauerstrasse 15, Postfach 834, CH-8401 Winterthur, www.ksw.ch
Holter-EKG, Event-Recorder, Telemetrie Holter-EKG (auch 24-Stunden-EKG oder Langzeit-EKG genannt) Was ist ein Holter-EKG? Über 4-12 auf der Brustwand aufgeklebte Elektroden wird während 24 Stunden kontinuierlich ein EKG aufgezeichnet, unabhängig davon, ob der Patient zu einem bestimmten Zeitpunkt während der Aufzeichnung Beschwerden bzw. Herzrhythmusstörungen hat oder nicht.
Indikationen für ein Holter-EKG sind in der Regel vom Patienten verspürte Herzrhythmusstörungen, Pulsaussetzer, unklare Ohnmachtsanfälle sowie die Beurteilung des Herzfrequenzverhaltens bei Vorhofflimmern. Weitere, weniger häufige Gründe können abklärende Untersuchungen bei entsprechenden Risikopatienten sein, die keine Beschwerden von Herzrhythmusstörungen haben (zum Beispiel zum Nachweis von Vorhofflimmern oder Kammertachykardien). Die Untersuchung wird ambulant durchgeführt, spezielle Vorbereitungen sind nicht nötig. Da das EKG üblicherweise auf eine Tonbandkassette oder neuerdings auch direkt digital aufgezeichnet wird, muss der Patient während der Untersuchungszeit ein Gerät in der Größe eines Walkmans am Gürtel mit tragen. Damit der Arzt bei der Auswertung einen zeitlichen Zusammenhang zwischen Herzrhythmusstörungen und Beschwerden des Patienten erfassen kann, muss der Patient ein möglichst genaues Tagebuch führen, in dem er seine körperlichen Tätigkeiten sowie allfällige Beschwerden mit der entsprechenden genauen Uhrzeit einträgt. Bringt der Patient das Gerät, wird die Aufzeichnung in den Computer eingelesen und durch den Arzt ausgewertet. In der Regel sollte das Resultat innert 24 Stunden vorliegen. Nebenwirkungen dieser Untersuchungstechnik, abgesehen von einer möglichen Allergie auf das zur Befestigung der Kabel notwendige Heftpflaster, bestehen nicht.
Departement Medizin, Kardiologie, Brauerstrasse 15, Postfach 834, CH-8401 Winterthur, www.ksw.ch
Event-EKG (auch 7-Tage-EKG oder R-Test genannt) Die Gründe, um eine Event-EKG-Untersuchung zu veranlassen, sind prinzipiell dieselben wie die oben für das Holter-EKG erwähnten. Üblicherweise wird ein Event-EKG angeordnet, wenn aufgrund der Vorgeschichte zu vermuten ist, dass die Herzrhythmusstörungen nicht mehrmals pro Tag, sondern deutlich seltener auftreten, da damit die Trefferquote der Untersuchung höher ist. Im Unterschied zum Holter-EKG speichert das Event-EKG die Herzaktion nicht kontinuierlich sondern nur bei Ereignissen, die vorgängig definiert und in das Aufzeichnungsgerät programmiert wurden (zum Beispiel sehr langsame oder sehr schnelle Pulsphasen). Zudem kann der Patient über einen speziellen Knopf das Gerät auch selbständig aktivieren, wenn er zu einem gewissen Zeitpunkt Symptome verspürt. Das genaue Führen eines Tagebuches ist beim Event-EKG weniger wichtig als beim Holter-EKG. Der Patient trägt das Event-EKG maximal während sieben Tagen mit sich herum oder solange, bis er drei bis fünf Mal die typischen Symptome, die zur Abklärung geführt haben, verspürt und das Gerät betätigt hat. Während der Untersuchungszeit sollten weder Gerät noch Elektroden entfernt werden, da damit Störungen vermieden werden, welche die anschließende Auswertung unter Umständen verunmöglichen. Bei der Körperpflege muss darauf geachtet werden, dass sich die Elektroden nicht ablösen; duschen mit entsprechender Vorsicht ist möglich, hingegen muss von baden abgeraten werden. Da das Gerät üblicherweise nur etwa die Größe einer Zündholzschachtel aufweist, kann es im Alltag problemlos getragen werden. Die Auswertung erfolgt im gleichen Sinne, wie sie für das Holter-EKG beschrieben wurde, ebenso sind mögliche Nebenwirkungen dieselben.
Telemetrie Darunter versteht man eine kontinuierliche Funkübertragung des EKGs während eines Spitalaufenthaltes, wobei das EKG üblicherweise auf die Intensivstation übermittelt wird. Werden vorgegebene Herzfrequenzen über- oder unterschritten, ertönt auf der Intensivstation ein Alarm und die Station, auf der der Patient liegt, kann informiert werden, damit Ärzte und Schwestern entsprechend reagieren können. Das EKG wird auch gespeichert und kann unter Umständen zu einem späteren Zeitpunkt detailliert analysiert werden. Das Gerät wird ähnlich wie das Holter-EKG angebracht. Je nach örtlichen Gegebenheiten kann der Patient mit der Telemetrie die Station nicht verlassen, da ansonsten die Funkübertragung nicht mehr gewährleistet ist. Das Krankenhaus kann er damit auf keinen Fall verlassen. Der Vorteil der Telemetrie gegenüber einem Holter-EKG ist die Tatsache, dass eine sofortige Interpretation des EKGs und eine entsprechende Therapie möglich sind. Wenn nötig kann die Telemetrie auch über mehrere Tage oder Wochen fortgeführt werden. Der Nachteil besteht darin, dass gewisse Arten von Herzrhythmusstörungen, insbesondere Vorhofflimmern, mit der Telemetrie gelegentlich schwieriger beurteilt werden können als mit einem Holter-EKG. Eine weitere Einschränkung stellt die Tatsache dar, dass nur eine Überwachung im Krankenhaus möglich. Die Vorbereitungen respektive Nebenwirkungen entsprechen denjenigen des Holter-EKG’s.