
15 minute read
Anmeldung
from Bote von Karcanon 51
by Projekt Myra
Name Name 2
Straße. Hausnummer
Advertisement
Postleitzahl. Ort
Telefon-Nr.
Name 3
Name 4
Name 5
Ich melde mich hiermit vorläufig zum 2. Myra-Con im Mai 1995 auf der Burg Steinsberg an.
U] Ich bringe _ Freunde mit (Namen oben)
[JIch brauche _ mal Unterlagen zur Charaktergenerierung.
_Ich brauche das vollständige Regelwerk (5,-- DM in Briefmarken liegen bei).
[Ich brauche nur die Regelergänzungen.
U] Ich habe einZeltund aannoch __ Personen aufnehmen. (6
U Ich brauche noch __ Schlafplätze. 2000
U] Ich komme mit dem Ay*p und kann noch __ Personen mitnehmen. U
U] Ich bin bereit, gegen 20,-- DM Ermäßigung während des Wochenendes verschiedene Hilfsaufgaben in der Organisation im Gesamtumfang von 6 Stunden zu übernehmen.
[] Ich bin bereit, gegen 20,-- DM Ermäßigung während des Wochenendes als Unteroffizier der Stadtwache (1.A. kein Wachdienst!) zu fungieren.
_) Ich bin’wir sind VFM-Mitglied(er). Mitgliedsnummer(n):
[] Ich bin am Projekt Myra und dem VFM interessiert und möchte Informationsmaterial dazu.
Wichtig: Den Anweisungen der Spielleitung ist Folge zu leisten; für Schäden, die durch fahrlässiges Verhalten oder aus Vorsatz entstehen, haftet der jeweilige Verursacher.
Diese Anmeldung wird mit der Überweisung von 50,-- DM pro Person auf das vorher angegebene Konto verbindlich.
Datum/Unterschrift 1 ggf. Erziehungsberechtigte(r)
Datum,Unterschrift 2 ggf. Erziehungsberechtigteir)
Datum/Unterschrift 3 gef. Erziehungsberechtigtetr)
Datum/Unterschrift 4 ggf. Erziehungsberechtigte(r)
DatumvUnterschrift 5 ggf. Erziehungsberechtigtefr)
Martul grinst:" Wenn seine Mutter ihn nicht so lange gesäugt und ihn stattdessen mit Fleisch gefüttert hätte, wäre sein Verstand heute vielleicht fetter an Geist!" Zu Grudar gewandt ruft er: "Und wenn schon, jeden Tag, jede Nacht das gleiche Spiel. Wenn er wieder ins Gebüsch entweicht, bist Du an der Reihe!"
Ein Fluch von der Türe her, die Türe knallt zu, es ist wieder dunkel. Von draußen hören sie Grudar schimpfen und fluchen...
Es ist Abend, die größte Hitze des Tages ist vorbei, der Rest weicht gerade der Kühle des Abends. Vor einer kleineren Hütte stehen drei Gestalten, sichtbar an Kopfschmerzen leidend. Aus der größeren Hütte gegenüber dringt fahler Schein durch die Ritzen, Gemurmel ist zu hören. Der Geruch nach verbranntem Fleisch dringt zu den drei unmutigen Gestalten vor der kleineren Hütte. Ein Baby weint, eine Bambusflöte schreit schrille, abgehackte Pfeiftöne in den Abend. Als sie verstummt, wird der Schein aus der größeren Hütte heller und erlischt genauso abrupt, wie das Weinen des Kindes. Die drei Gestalten beobachten die Hütte gespannt. Sogar die Mücken, sonst eine Plage, scheinen nun in Spannung zu verharren.
"Schhhh!" Mormbuk schubst Grudar, "schhh!"
Da dringt wieder Licht aus der Hütte, diesmal nicht so fahl, sondern wie gewöhnlicher Feuerschein. Eine Frauenstimme summt ein sachtes Lied, Brabbeln eines Kindes ist zu hören. Die Tür der Hütte öffnet sich und eine Frau tritt heraus, ein Baby auf dem Arm. Sie lacht glücklich.
"Und...?" ruft Martul ıhr zu.
"Er hat gesagt, der Kleine wird sehr lange leben! Und er sah, daß mein Kleiner ein großer Krieger werden wird!" Die junge Frau winkt den drei Wachen mit dem freien Arm zu. "Ich bin ja so glücklich!"
"Natürlich, ich bin ja der Vater!" ruft ihr Mann, hinter ihr aus der Hütte kommend den dreien lachend zu.
"Das istja das Problem!" Mormbuk lacht und verdreht die Augen gen Himmel.
Der Vater des Kindes lacht lauthals, umarmt seine Frau und winkt zum Abschied, als er zwischen den Hütten mit seiner Frau und dem Kind verschwindet.
"Und du Martul?" Mormbuk sieht Martul lauernd an.
"Ich arbeite daran!" knurrt Martul einsilbig.
"...wenn ich helfen soll...” Grudar grinst, aber nur bis Martuls Speer ihn wieder an seiner empfindlichsten Stelle kitzelt, "Auuuhht"
"Ich muß Ar Makum sprechen! Er wartet auf mich!"
Grudar deutet nach dort, von wo der erschöpfte Bote kam. "der Schamane ist bei einer Beratung mit den Felsgeistern, ich glaube nicht, daß Du ihn dort stören darfst!"
"Nun gut, dann warte ich auf ihn, wo kann ich Wein erhalten, um meine Reise vergessen zu machen? Ich will dann auch das Neueste aus Helagur zum Besten geben!"
"Aus Helagur?" Grudars Augen leuchten. "Na komm mit, wir werden Dir schon Wein und Fleisch it besorgen, wenn Du nur genug Geschichten hast!
Einige Stunden später:
Grudar steht vor der Unterkunft des Schamanen. Es ıst inzwischen dunkle Nacht und mit der Nacht ist es empfindlich kalt geworden. Die Arme eng um den Oberkörper geschlungen, mit den Händen die eisigen Oberarme reibend steht Grudar lange dicht an die Hütte gepreßt dort. Von Zeit zu Zeit tanzt er einen kleinen Kreis mit hüpfenden Bewegungen, um sein Blut in Bewegung zu halten. Das Warten dauert ihm wohl schon zu lange, obwohl auf seinem dunklen spitzen Gesicht den Ausdruck der Neugier liegt, will er sich gerade umdrehen und sich aus der Kälte machen. Aber just nun öffnet sich die Türe der Hütte, Feuerschein fällt hinaus und der Bote von vorhin tritt heraus. Im ersten Moment etwas blind, gewöhnt er sich jedoch rasch an die Dunkelheit.
"Ahh, Grudar, es ist soweit!"
"Das waren die Zeichen, auf die er wartete? Die Esel sind in Helagur? Es sind genau 21?"
"Ja, 21. Und alle aus einer Herde! Ein gutes Zeichen!"
"Dann geht es los?"
"Morgen wird er es Euch sagen. Morgen werdet Ihr losziehen
"Und der Blasse”?"
"Den darfst Du mitnehmen."
"Welcher Dämon beschloß mir mein Leben zu versauern!" Grudar wirft die Arme in die Luft.
"Komm, dann ist es an der Zeit, sich noch etwas den Frauen und dem Wein zu widmen"
Beide verschwinden in der Dunkelheit, die Richtung ist jedoch eindeutig: Die Schenke!
ERZÄHLUNGEN AUS NAUTIR.
An Emobaron, chemals der Prächtige, ehemals Herrscher über das freie Midlifee
Seid mir gegrüßt, Emobaron,
Ich möchte Tuch meinen Dank aussprechen für Eure Einladung zum Fest der Versöhnung, und Ihr könnt sichergehen, daß ich jedweden Akt der Freundschaft in Ehren halten werden und mich selbstverständlich dazu verpflichtet fühle, auch im Namen meines Landes, Dienige Hand zu ergreifen, um eine mögliche Zusammenarbeit zu beschließen.
Jedoch möchte ich in Anbetracht der Tatsache, daß alsbald mehr Frieden in unseren Landen unter den einzelnen Herrschern vorherrschen wird als Ort meinen Palast in der Hauptstadt Rhykor vorschlagen. Dort werde ich ein Fest für den Frieden unserer Länder geben und gewählte Persönlichkeiten einladen, über die Zukunft unserer gemeinsamen Politik zu diskutieren. Dieses Fest soll am Jahreswechsel stattfinden und bei einer Zustimmung Eurerseits wird eine Reitergarde Euch und Eure Garde an einem Orte Eurer Wahl an der Landesgrenze abholen. Auf eine schnell Antwort zwecks der Durchführung der Festtagspläne bittet
Clanlord Gaddo vor Trebur, Herrschervertreter von Midligur
An den Prokonsul von Samnium und obersten Heerführer der ophischen Provinzen Bakanasans, Baldor Sceras
Gruß an den Prokonsul den Sanınrum und Dank für den Vorschlag eines Verteidigungsbündnisses. Ich sche mich durch die dunklen Mächte an den Küsten Midligurs in Form der Verderbnis bringenden Wolken in arger Bedrängnis und bin über jede Hilfestellung erfreut. So war ja wohl klar, daß durch eine Besiegung des durch mich vertretenen Landes der Weg zu Euch oflen wäre und eine nicht geringe Zerstörung Eurer Ländereien daraus hervorgegangen wären. Doch schweigen wir von dieser nun sicherlich abgewandten Zukunft, da wir vereint mit Elilfe weiterer cbenso bedrohter Staaten das Übel wohl aus unseren Ländern vertreiben dürflen.
Auch weiß ich wohl, was Eure Interessen in diesem nun bald hinter uns liegendem Krieg waren, und ich hoffe, daß wir uns in einem baldigen Gespräch über die politische Zukunft unserer Länder unterhalten können, vielleicht sogar in der Hauptstadt Midligurs, Rhykor. Ein günstigerer Termin als diesen Wechsel in der politischen sowie militärischen Zukunft unserer länder als den Jahreswechsel, den Die $sakat, gäbe es da wohl kaum. Somit seid Ihr, Prokonsul, mit Eurer L.eidgarde zu Eurem persönlichen Schutze selbstverständlich, jedoch ohne weitere militärische Truppenanhäufung eingeladen, am genannten Termine in Rhykor zu erscheinen. Ein Reitertrupp wird Euch bei einer Zusage Eurerseits an der Burg Katelor erwarten. Um Euer eventuelles Mißtrauen gegen einen ehemaligen Feind zunichte zu machen habt Ihr mein Wort als Gastgeber und vertretenden Herrscher von Midligur, daß ich Euerem Wohl dienen werde. Zu dieser Festlichkeit werde ich zusätzlich noch andere wichtige Persönlichkeiten des Umlandes einladen. Um Bitte einer baldigen Antwort dankbar Clantord Gaddo von TFrebur, Herrschervertreter von Midligur
An Steg’ker von Tharan
Seid mir gegrüßt und Dank für Eure militärische Unterstützung. Doch laßt much Euch mitteilen, daß in meiner Hauptstadt ein Fest des Friedens zur Jahreswende begangen werden soll, daß die Herrscher der umgebenden Länder einen soll und die bishengen Streitigkeiten begraben soll. Dabei soll selbstverständlich auch über die politische und militärische Zukunft unserer Länder beraten werden und wie wir gemeinsam das Übel aus der Mörderwabe besiegen können. An der Burg Rhandor soll das Treffen vor dem Feste sein, von wo Ihr und Eure Leidwächter zu dem Feste geleitetet werden sollt, und zwar von einer Reitergarde meines Reiches. Gleich nach dem Feste werden einige meiner Heeresführer mit Euch cinen Schlachtplan gegen das Übel der Mörderbienen erarbeiten, so daß Ihr Eure maximale Kampfkraft ausschöpfen könnt gegen die Mächte der Finsternis.
In Hoffnung auf eine schnelle und positive Antwort und Zusage
An den großen Artanhohepriester in der Tempelstadt Artanar
Dank für Euer Schreiben, Esthorim. Eine Übersendung eines Lagebenichtes ist momentan nicht nötig, da in Kürze eine Friedensverhandlung und Verteidigungscinigung gegen die Dunklen Mächte der Mördenwvabe geschlossen werden dürfte, doch laßt mich Euch sagen, daß mein Heer aus nunmehr knapp 20.000 Kriegern und 13.000 Reitern besteht. In kurze findet eine Feierlichkeit in meinem Palaste in Rhykor das Einigungsiest zum Jahreswechsel statt, und ich hoffe, Ihr könnt einen Artanpriester für die Segnung unserer Verhandlungen entbehren, so Ihr nicht selbst bei dieser Friedensveranstaltung anwesend scin könnt. Wie Ihr bemerkt haben werdet wird zur Zeit eine Straße als Verbindung von Rhykor zur Tempelstadt Artanar gebaut und ich hoffe auc hierfür Euren Segen zu bekommen und Eure Reise zu uns auf dieser Straße schen zu dürfen. Was Euren Pferdehändler betrifft, so sei auch er eingeladen zu den Feste der Einigung, wo wir genaueres besprechen können, doch ich wäre grundsätzlich nicht abgeneigt.
Freudigen Gruß, Gaddo von Trebur, ehrfürchtiger Artangläubiger vertretender Herrscher von Midligur
An Bofr / LIFE
Ich danke Euch, oh großer und wahrer Herrscher für die Sonderzuwendeung und möchte Euch mitteilen, daß alsbald ein Fest der Einigung, genauer zur Jahreswende, in meinem Lande stattfinden soll. Dieses soll Frieden zwischen meinem Lande und den mich umgebenden stilten, genauso wie es eine Unterstützung im Kampf gegen die Ausbreitung der Mörderwabe werden soll, so daß Zardos, der unbarmherzige Mörderbienenbehertscher fortgedrängt werden kann und die Lichtliga ihn sicherlich vollends vernichten kann. Doch diese Feierlichkeit, die notwendig ist, um den Frieden herzustellen in unseren Landteilen ist teuer, genau wie der Kampf gegen Zardos, der Teile meinen Landes in eine Einöde wandelte. Ich hofle Eure monäre Unterstützung gelegentlich wieder annehmen zu dürfen.
Demütigst Euer Gaddo von Trebur, Herrschervertreter von Midligur
Eın idyllischer Tag ın den Bergen, die Luft ist ein wenig drückend, aber die Menschen hıer ın diesem Dorf sind solches Weiter gewohnt, wenn auch nicht unbedingt zu dieser Jahreszeit. Auf den ersten Blick scheint hier alles normal zu sein, doch wer genauer beobachtet, sieht, daß sich zwei der ungefähr 75 Hütten etwas von den anderen unterscheiden. Nicht durch ıhre Bauweise, alle sind mit Lehm, Steinen, Holz und Stroh gebaut, wirken sehr solide, wenn auch etwas schlicht. Die Hütten sind meistens rundlich gebaut und die, welche auf ekkigem Grundriß stehen, wirken auch eher rundlich, eigentlich ist keine der Hütten so richtig mit Winkeln gemauert worden. Die ganze Sorgfalt der Baumeister scheint auf Stabilität der Hütten abzuzielen und wohl nicht so sehr auf Ästhetik. Und doch, zwei Hütten heben sich durch die Soldaten, welche vor ihnen Posten bezogen haben, aus der Masse heraus. Vor der etwas größeren der beiden stehen fünf Soldaten. Daß sie Soldaten sind ist wohl eindeutig zu sehen. Zum einen tragen sie Schwerter und Lanzen oder Speere, einer auch einen riesigen Bogen aus Hom, zum anderen sind alle deutlich schlanker und trainierter als der Rest der Menschen dieses Dorfes, was sie beweglicher und gefährlicher scheinen läßt. Schlanker mag nicht falsch verstanden werden, auch diese fünf sind eigentlich nur als übergewichtig zu bezeichnen, was wohl ein bezeichnendes Licht auf die Einwohner des Dorfes wirft. Es gibt zwei Unterschiede dieser Soldaten zu den drei vor der anderen, kleineren Hütte: Sie wirken disziplinierter und - zufriedener. Wohl weil ihre Hütte einen großen Schatten auf sie wirft, was man von der anderen Hütte nicht sagen möchte. Auch die drei, weiche dort stehen sind wohl Soldaten, obschon einer der drei eher mit seinem Fett, denn mit Feinden zu kämpfen hat. Es ist nicht zu übersehen, daß diese Soldaten in der Hitze leiden.
„...und ich sag’s Dir nochmal, so wahr ich Mormbuk heiße, auch bekannt als der Sohn von Brambuk, der da drinnen ist von allen Göttern und Dämonen verlassen! Der hat nicht viel mehr Hirm als Grudar...“, ein Schwenk mit dem Daumen, beginnend bei der Hütte über seine schweißnasse Stirn, nach links neben ihm, auf die Person dort deutend.
Der Links brummt „HA? Was..?“
Die feiste Gestalt rechts neben Mormbuk grinst, ächzt und schubst Grudar mit der Speerspitze in sein Hinterteil.
„Hee, was hackt Ihr immer auf mir herum?“
„Beim Stein der Weisheit, Söhnchen, Grudar ist wahrlich nicht sehr mit Schläue gesegnet! Aber der da drinnen, auch hier ließ Dich der Stein, Du hast ihm wohl kürzlich geopfert, die Weisheit sehen,...““ er schnauft etwas, wirft neidische Blicke zu den Wachen vor der Hütte des Schamanen, „..den ganzen Tag kratzt er mit seiner Feder auf dem Papyrus herum und wenn er sich aus der Hütte traut, jagt er Guhlorens. Und das immer zum höchsten Sonnenstand. Er istbesessen!“
Mormbuk sıeht den neidischen Blick und nickt leidvoll, „Einer der Blassen aus Bakanasan, ich weiß nicht, wieso unser Schamane ihn nicht wie ein Mann getötet hat. Was will er mit dem Idioten? Außerdem, nenn’ mich nicht immer Söhnchen! Du neidest mir nur meinen Vater, weil Du Deinen nicht kennst, Martul!“
„Und wie dürr der ist, eine Beleidigung der Götter!“ läßt sich Grudar wieder vernehmen, was ıhm diesmal einen Rippenstoß einhandelt.
Leider trifft Mormbuk mit seinem Ellenbogen den Schwertknauf von Grudars kurzem, aber recht breitem Schwert, welches dieser nicht links sondern rechts trägt, obwohl er es wie die anderen rechts zu führen pflegt.
„Ahhhh! Du Idiot, warum kannst du Dein Schwert nicht links tragen, wie jeder Vernünftige?“ heult Mormbuk.
Mit der Rechten schnappt er nach seinem linken Ellenbogen, wobei er seinen Speer ein- fach in der Luft stehen läßt. Als er seinen Fehler bemerkt ist es zu spät, der Speer kippt, fällt auf den Boden, die Spitze aus schwerem Metall zuerst. Infolgedessen schlägt das andere Ende der Speerstange vom Boden nach oben und trifft in einem Bogen zwischen die Beine Morm- buks.
„Uuuahhhrrrrg,“
Mormbuk krümmt sich, sehr zur Freude Grudars, der sich endlich einmal nicht benach- teiligt fühlt. Die Wachen vor der größeren Hütte krümmen sich auch, wenngleich ihre Schmerzen anderer Natur sind.
„Mmmmbhhhhhheennnn, was lacht ihr so dämlich, wartet...!“
‚Sein Stein verfehlt die fünf anderen Wachen, was deren Laune noch mehr steigert, trifft aber einen der großen gelben Vögel, der sich gerade erst niedergelassen hatte, um sich an den Essensresten der Soldaten gütlich zu tun. Sein erschrecktes, krächzendes Geschrei hat eine seltsame Wirkung, Martul beginnt noch leidvoller zu stöhnen, die fünf Wachen vor der größe- ren Hütte, werden stiller, aufmerksamer und rücken etwas von dem Vogel weg. Plötzlich stürmt aus der kleineren Hütte ein jüngerer, schmaler und auffallend blasser Weißer, stolpert über seine in Eisen geschlagenen Füße und purzelt über Mormbuks Speer. Als er sich endlich aufrappelt, sieht er gerade noch den Guhloren torkelnd davonfliegen. Enttäuscht kriecht er in > die Hütte zurück. Die Wachen vor beiden Hütten werfen sich bezeichnende Blicke zu. Morm- buk, Brambuks Sohn, bückt sich nach seinem Speer, wirft einen kopfschüttelnden Blick nach der Hütte, ächzt ob der Hitze und ist wieder etwas mit der Welt versöhnt. Dem da drinnen fehlt es wirklich an Verstand, denkt er sich noch, bevor er Grudar kurz in sein Hinterteil tritt.
„Heehh!, Du...! Was soll das?“
Martul denkt an seine Frau und das Abendessen, die halbe Wachgzeit hat er endlich hin- ter sıch, das wird ein Fressen... -
. und bei allem, was mir heilig ist (In solch einer Situation ist das wirklich einiges, wie Du mir sicherlich glauben wirst.), ich verfluche den Tag, da ich loszog, um meine Studien fremder Länder zu betreiben. Du mußt nicht glauben, daß ich Deine Eltern hasse, aber ich würde nicht sagen, daß ich sie liebe. Sicher hast Du recht, wenn Du behauptest, ich sei aus freien Stücken auf diese verteufelte Reise ge= gangen, doch hätten mich Deine feinen Eltern, ganz besonders Dein “# vater, dieser selbstgerechte Halbgott, möge Chnum verzeihen, hätten sie mich akzeptiert? Meine Eltern, rechtschaffene brave Bürger Bakanasans, waren leider nie gleichwertiger Umgang für Deine Eltern. Was blieb mir nun übrig, um bei Deinen Eltern um Deine Hand zu buhlen? Verstehe mich richtig, ich habe nichts gegen Deine Eltern, Jedoch wäre es gelogen, würde ich leugnen, daß ich Dich ohne sie lieber hätte. Welcher Irrsinn treibt mich? Du ohne Deine Eltern, wie sol das gehen? Ach, wenn ich doch nur einmal mit Dir... !
Adar, 414 n.P., Ophis-Karkanon
Die Orgien des Emobaron
Es war Nacht in Crisis. Alle Bürger der Stadt schliefen. Alle ? Nicht ganz ...
"Hei Alter, gib’ mal die Hühnerkeule rüber !"
Der dies sprach, war ein betrunkener (Wach”?)mann im Palaste Emobarons zu Crisis.
"Hol’ sie dir doch selber, beim ... Hicks!"
Der da antwortete, war ebenfalls ein (Wach?)mann im Palaste Emobarons zu Crisis. Und bei Artan, sie waren nicht die einzigen in dieser Nacht, von denen man sagen muss, daß sie sich nicht mehr ganz unter Kontrolle hatten. Seltsam muß der Anblick gewesen sein für einen Fremden, der dieses Bild zu Gesicht bekäme. Der Palast war fast gänzlich erleuchtet.
Fakeln brannten an jedem Torbogen, an jeder Tür. Fässer voll Wein, köstliche Speisen, wılde Musik und Weibsvolk, alles für jeden Geschmack waren so reichlich vorhanden, daß für die einige hundert Mann zählende Meute von Emobarons treuesten Untergebenen nie die Gefahr bestand, an Genüssen, welcher Art auch immer, Mangel zu leiden. Für die rechtschaffenen Bewohner des Landes war es schon lange nichts ungewöhnliches mehr, wenn sich von solchen (bunten ?) Treiben Kunde verbreitete.
"Hüte deine Zunge, oder ich erzähle deiner Frau von deinen 'Liebschaften‘ mit der jungen Magd, du weißt schon ...."
Oh welche Schande für den einst so tiefgläubigen Emobaron ! Sein Ruf als Verfechter der Freiheit der Religion, seines Volkes, der Menschlichkeit an sich, hatte er je existiert Was war aus dem ‘Manifest von Crisis’ geworden, wo waren seine kühnen Gedanken geblieben ? Alles schien längst vergessen, beim Anblick dicker, dicker Schenkel - den von llühnern und von Frauen.
"Dann erzähl ihr doch davon, ich weiß genau, daß du es schon seit einem halben Jahr mit ıhr treibst!"
Beide schauten sich einen Moment lang verdutzt an. Dann brachen sie in brüllendes Gelächter aus.
Nur in einer Ecke des Palastes war es dunkel. Hier lagen die Gemächer Emobarons, der schon lange nicht mehr an seinen Orgien teilnahm. Er beschränkte sich darauf, Wein, Weib und Gesang für die herbeischaffen zu lassen, welche solche Güter seiner Meinung nach verdient hatten. Und eines ist gewiss: In ihren nüchteren Zeiten dankten sie es Emobaron mit fester, unzerstörbarer Treue.
"Hei, schau mal, was da an uns vorüber zieht. Da lacht das Herz eines jeden komm’ doch her, mein Täubchen, her zu mir."
Die Aufmerksamkeit der beiden Wachmänner war abgelenkt worden, von den Schenkeln, die man sich in den Mund steckte, zu denen, die Männer ihres Schlages vor die Beine bekommen wollen. Und das Objekt ihrer Begierde war sehr, sehr ansehnlich, zwar noch etwas jung, doch hier hatte man sich bei so etwas nicht sonderlich. Das Mädchen schien müde, abgekämpft, wie von einer langen Reise. Es hatte sich seinen langen, staubigen Mantel abgestreift. Darunter kamen die Umrisse eines Körpers zum Vorschein, welche viele Herzen höher schlagen lassen konnte. Doch ihr Gesicht, so schön es auch sein mochte, passte nicht auf diese Art von Gelage. Sie schien mit ihren Gedanken bei etwas anderem zu sein als dem Vergnügen. Und die beiden Männer, die schon den ‘Braten gerochen hatte, hätten daran gut getan, ihren Gelüsten nicht derart blind zu folgen, wie sıe es schließlich taten.
So lass’ uns mal schauen, ob dieses schöne Täubchen schneller fliegen kann als wir rennen. Auf geht's!"
Und sie bahnten sich ihren Weg, wenigstens darauf bedacht, nicht den überall auf dem Boden liegenden Kameraden ins Gesicht zu treten. Noch hatte das Mädchen sie nicht bemerkt, zumindest ihre Absichten. Es schlenderte so dahin, keinen Blick auf die ihren Lüsten ergebenen Geschöpfe um sie herum werfend, scheinbar alle Zeit der Welt habend, doch mit einem Ziel.
Dieses lag im dunklen Teil des Palastes, dort, wo Emobaron jetzt wohl schlief. Sie war fast angekommen, da zischte es hinter ıhr: "Pack ste!"
Ein Schrei entfuhr ihr, sie war sichtlich überrascht worden. Der eine nahm sie bei den Händen, der andere bei den Füßen. Plötzlich hatte einer von beiden ein paar Schnüre herbeigezaubert, wie für solche Gelegenheiten geschaffen. Und ım nächsten Augenblick waren sie auch schon um die zarten, wild zuckenden Glieder gebunden. Sie wand sich mit einer Kraft, welche die Angreifer einen Moment lang vor Verwunderung zurückschrecken ließ. Das hatten sie nicht von einem Opfer dieser Statur erwartet. Doch gegen Garde des Emobaron, selbst, wenn sie betrunken war, konnten selbst starke Männer nichts ausrichten. Und so dauerte der Kampf nicht lang, und dte Männer zauderten nur kurz. In wenigen Minuten hatten sie die obersten Schichten ihrer Kleidung fortgerissen. Das Ziel ihrer Wünsche lag unmittelbar vor ihnen, da wurde eine Tür aufgerissen, und ein Trupp schwer bewaffneter Soldaten stürtzte hinaus. Sie packten die beiden Trunkenbolde, denen nicht bewußt wurde, wie ihnen geschah, da waren sie schon hinter der Tür verschwunden und diese wieder verschlossen. Keiner hatte etwas mitbekommen, alle waren zu sehr beschäftigt mit ihrem eigenen "Treiben'.
Das Mädchen aber hatte rasch seine Sachen gepackt und war zu einer anderen Tür gerannt, die sich ebenfalls geöffnet hatte, doch nur einen Spalt. Dahinter hatte ein alter Mann gewartet, der sie nun schützend empfing.
"Tritt ein, hier bist du sicher, und wirst es immer sein." Es war Emobaron, der da sprach.
Am nächsten Morgen, die Meute war gerade am erwachen und litt unter ihren dicken Köpfen, Ertönte ein Schrei. Er verbreitete ein Entsetzen, welches gar nicht zu der ausgelassenen Stimmung der letzten Nacht passen wollte. Er stammte von einer Magd, die etwas grauenhaftes entdeckt hatte.
Vor ihr lagen zwei menschliche Leiber. Ihnen fehlten die Köpfe. Diese rollten über den biutverschmierten Boden. Und aufden Gesichtern stand ein Schrecken geschrieben, der seines gleichen suchte.
Was war geschehen ? Hatte jemand im Rausch diese schändliche Tat vollbracht ? Noch Tage danach kursierten die wildesten Gerüchte, eines von der Wahrheit weiter entfernt als das andere. Die beiden waren zu weit gegangen, ohne es zu wissen. Und dafür hatten sie bezahlen müssen, im Namen Emobarons.