edición no 17
Mai 2016 Hallo ihr Lieben, Vielen Dank für euer Nachfragen, eure Gebete und finanzielle Unterstützung in den letzten Wochen nach dem Erdbeben hier in Ecuador. Am Samstagabend, 16. April, gab es gegen 19 Uhr ein schweres Erdbeben von 7,8 auf der Richterskala. Am Schwersten traf es die Küstenregion Esmeraldas und Manabí (ungefähr 6 h entfernt). Es war das stärkste Erdbeben in Ecuador seit 1979. Ich selber war zu diesem Moment gar nicht in Ecuador, da ich bei einer Konferenz am Theologischen Seminar Seteca in Guatemala war. Es gibt über 650 Tote, 130 Menschen werden noch vermisst, 113 wurden seit dem Bebem lebend aus den Trümmern gerettet und 10.000 Gebäude wurden beschädigt. Es ist bemerkenswert, wie Ecuador als Nation zusammensteht und sich solidarisch zeigt. In jeder Einrichtung wurden Sammelaktionen gestratet und Versorgungspakete mit Wasser, Medizin, Lebensmitteln, Kleidung und Moskitonetzen geschickt. Aus unseren Gemeinden haben bereits vier Gruppen vor Ort geholfen, um Menschen zu bergen, obdachlosen Familien Hütten zu bauen und Versorgungspakete zu bringen. Die Menschen in den betroffenen Regionen leiden derzeit an schweren Durchfallerkrankungen und es gibt immer wieder Nachbeben. In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Allianz und den lokalen Gemeinden sehen wir die Notwendigkeit, eine langanhaltende Hilfe durch regelmässige Einsatzgruppen anzubieten. Ich werde im Juni mit einem Team ins Krisengebiet fahren, um beim Wiederaufbau und bei der Krisen-Seelsorge zu helfen. Die Liebenzeller Mission bittet um Spenden für die betroffenen Menschen in Ecuador und hat dafür ein Sonderspendenkonto eingerichtet:
DE41 6665 0085 0000 0111 00 Sparkasse Pforzheim Calw Verwendungszweck: Nothilfe Ecuador Gott hat unser Gebet erhört! Seit 10. April haben wir nun einen vollzeitlichen Pastor, Geovanny mit seiner Frau Pamela und ihrer 3-jährigen Tochter Neus in der Gemeinde „Amigos en Cristo“ (Freunde in Christus) in Cotacachi. Die beiden sind von der Küste (ungefähr 6 h entfernt) und bereits wichtige und super gute Freunde für mich. Was passiert so im Quichua-Dorf Calera? Mercedes, 27 Jahre alt, hat vor 2 Wochen ihr viertes Kind bekommen. Die Geburt verlief mit Komplikationen, so dass das Mädchen wegen einem Herzfehler und Atemproblemen derzeit noch in einer Spezialklinik in Quito ist. Mercedes muss sich täglich vielen Herausforderungen stellen. Ihr Ehemann geht ihr ständig fremd. Ihre 2-jährige Tochter ist chronisch krank. Ihre Nachbarn sind homosexuell und machen ihr das Leben schwer. Einer von den beiden sass vor zwei Jahren wegem sexuellen Missbrauchen und Mord im Gefängnis. Ihr 10-jähriger Sohn Malqui behandelt seine Mutter schlecht. Er beschimpft sie, schlägt sie, gehorcht nicht und geht seit 8 Wochen nicht mehr zur Schule. Die Nachbarn haben einen schlechten Einfluss auf Malqui. Wir wissen nicht, ob er von den Nachbarn missbraucht wurde. Im Juni werden sie nach Cotacachi ziehen.
Hauskreis im Quichua-Dorf Calera Jeden Mittwoch treffen wir uns, Daniela und Ich mit 8 Frauen zum Bibellesen in Calera. Es ist schön zu sehen, wie ihr Vertrauen zu Gott wächst und sie anfangen selber zu beten. In unserer Freizeit treffen wir uns ab und zu mit ihnen. Die Frauen haben uns bereits beigebracht, wie man Armbänder knüpft und Brot bäckt und wir haben ihnen gezeigt wie man Kekse und Kuchen bäckt. In unserem wöchentlichen Bibellesetreff kämpfen wir oft mit der Zuverlässigkeit der Frauen. Häufig kommen ungeplante Sachen in ihrem Alltag dazwischen, so dass sich fünf Minuten vor dem Treffen alles ändern kann und einige Frauen spontan absagen. Die Mütter leiden häufig unter dem Teenageralter ihrer Kinder. Ungehorsamkeit gegenüber den Eltern, Lügen, das Abhängen in Gangs, Alkohol- und Drogenkonsum sowie frühe Beziehungen machen das Zusammenleben schwer. Die schlechte wirtschaftliche Situation in Ecuador bringt hohe Arbeitslosenzahlen mit sich und somit Krisen in der Familie. Kids-Club im Quichua-Dorf Calera Jeden Freitag haben wir über 50 begeisterte Kinder im Kids-Club. Es ist schön zu sehen, dass die wöchentlichen Andachten im Leben der Kinder Frucht tragen. Sie klauen kaum noch Stifte und Scheren, streiten weniger, helfen uns Stühle zu stellen und Material zu tragen sowie Müll aufzuheben. Eine wöchentliche Herausforderung ist jedoch der Ort unseres Treffpunkts. Das Gemeindehaus in dem wir den Kids-Club machen, ist oftmals spontan mit anderen Sitzungen belegt, so dass wir unser Programm bei Wind und Wetter im Freien durchführen müssen. Wir suchen gerade nach Alternativen und hoffen, dass uns das Dorf zukünftig einen Raum in der leerstehenden Schule zur Verfügung stellt. So schnell kann sich alles ändern! Zwei meiner treuen Quichua-Mitarbeiter, Alicia und Alejandro, die wir drei Jahre lang geistlich intensiv begleitet haben, haben Anfang diesen Jahres aus eigener Entscheidung heraus die Gemeinde gewechselt. Diese Nachricht war ziemlich schwer für mich, doch das was zählt, ist, dass sie Jesus als ihren Herrn und Retter im Herzen haben. Geistlicher Wachstum der Jugendlichen Die Jugendarbeit ist meine grosse Leidenschaft. Zwei geniale Jugendcamps liegen hinter mir und ich kann bezeugen, dass Gott innere Heilung, und Versöhnung schenkt sowie einem ziellosen Leben neue Richtung gibt. Viele Jugendliche, auch im Jugendkreis in Cotacachi, stellen sich die Frage: Was ist der Sinn meines Lebens? Was möchte Gott aus meinem Leben machen? In den letzten Monaten vertrauen sich mir immer mehr Jugendliche an und suchen nach Ratschlag. Probleme, wie Stress im Elternhaus, körperlicher und sexueller Missbrauch, ungewollte Schwangerschaft, Drogen- und Alkoholprobleme, Freundschaft und Beziehungen, schlechte schulische Leistungen und Zweifel an Gottes Allmacht stehen auf der Tagesordnung. Oftmals haben sie keine wahren Freunde, denen sie ihren Kummer anvertrauen können und die ihnen ernsthaft zuhören und sie unterstützen. Mittwochstreff Da wir im Gymnasium während des Stundenplanes keinen Werteunterricht mehr geben dürfen, treffen wir uns seit einem halben Jahr mittwochs nach der Schule zum Mittagessen und Freizeitaktivitäten bei mir zu Hause. Was machen wir da so? Traditionelle Folkloretänze und evangelistische Dramas einstudieren, Basketballspielen, Kartenspielen, etc. Es ist auch ein Ort, wo Jugendliche ihre Sorgen und Probleme loswerden können. Einmal im Monat machen wir ein After-School-Programm mit verrückten Spielen und evangelistischer Botschaft im Gymnasium.
Jugendkreis Cotacachi Mittagessen bei Ramona
Quichua-Unterricht Ich nehme immer noch einmal wöchentlich Quichua-Unterricht. Die Grammatik der Sprache bringt meinen Kopf oft zum Qualmen, doch ich bin echt dankbar für die einfachen Dialoge die ich mittlerweile sprechen kann. Es ist allein Gottes Gnade, dass einige Familienmitglieder meines Quichualehreres begonnen haben in unseren wöchentlichen Bibelhauskreis und auch Kinderkreis in Calera zu gehen, um Gottes Wort besser kennenzulernen.
Danke für meine Gesundheit den Bibelhauskreis in Calera den vollzeitlichen Pastor in Cotacachi die Jugendcamps und der geistliche Wachstum der Jugendlichen die Kinder im Kids-Club in Calera das After-School-Programm im Gymnasium
Bitte für die betroffenen Familien an der Küste, weise Entscheidungen der Regierung und Hilfsorganisationen sowie emotionale Stärke der Helfer und Betreuer vor Ort, gute Koordination der Hilfsgüter, das die Situation der Menschen sie zu Gott treibt die Kinder- und Hauskreisarbeit in Calera - Gemeindegründung Weisheit in der Begleitung von Mitarbeitern sowie seelsorgerliche Begleitung von Jugendlichen die Heilung und Sicherheit von Paulina und ihren zwei Schwestern Zeiten zum Erholen und Abschalten von den vielen dragischen Lebensschicksalen die ich täglich höre 05.06. Anbetungsnachmittag, Cotacachi 12.06. Evangellistischer Einsatz mit Konzert im Park in Ibarra 16.06. Gymnasium-Einsatz 19.06. Missionsfest in Ibarra 21.06.-01.07. ein friedliches „Inti Raymi“ (Sonnenfest) der Quichuas in Cotacachi
Freut mich, wenn du dich meldest. Ramona Rudolph Casilla 10-01-284 Ibarra Ecuador ramona.rudolph1@hotmail.com Mein eigener Blog: www.bananenomass.wordpress.com Skype: ramona_r5
Gott ist die Quelle unserer Sicherheit Das Erdbeben in Ecuador ist der Beweis dafür, dass das Leben sich von einem Moment auf den anderen verändern kann. Wir wissen nicht, was morgen kommt, aber wir können das Leben aus der Hand dessen leben, der ALLES weiss und der die Kontrolle über ALLES hat. Denn wenn wir Gott in unserem Leben haben, können wir sicher sein. So schreibt es auch David im Psalm 4:8: „Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, Herr, hilfst mir, daß ich sicher wohne.“
Paulina (rechts)
Gebet
Unvergesslicher Schmerz eines Mädchens Paulina, ein 18-jähriges Mädchen aus dem Quichua-Dorf Tunibamba erzählte mir vor Kurzem, dass sie und zwei ihrer jüngeren Schwestern sexuell von ihrem Cousin missbraucht werden. Die Weide, von der sie täglich die Tiere reintreibt, ist so fern abgelegen, dass keiner ihr Schreien um Hilfe wahrnimmt. Ihre Eltern leugnen alles was sie sagt und bezeichnen sie als Lügnerin. Diese Geschichte bricht mir das Herz. Ich habe den drei Mädchen geholfen, eine Anzeige zu machen, professionelle Hilfe von einer Psychologin sowie ärztliche Untersuchung zu bekommen. Ihr Cousin ist aus Angst vorübergehend untergetaucht.
Geburtstagsfeier Vielen Dank für eure treue Unterstützung im Gebet und auch finanzielle. Danke für eure lieben Briefe, E-Mails und Päckchen. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Möge Gott euch reich segnen und täglich bewahren!
Eure Ramona Finanzielle Unterstützung: Spendenkonto: Liebenzeller Mission gGmbH Sparkasse Pforzheim Calw IBAN: DE27 6665 0085 0003 3002 34 Swift-BIC: PZHSDE 66 (bei Überweisungen vom Ausland) Vermerk: „Arbeit Ramona Rudolph“ BLZ: 666 500 85 Kto-Nr. 33 00 234
Rundbriefversand: Jörg Bachmann Mittelstr. 20 04617Kriebitzsch 03448 4390616 pfarrerb@pfarrerb.de
Die Arbeit der Liebenzeller Mission (LM) finanziert sich ausschließlich aus Spenden. Die LM ist ein sogenanntes „Glaubenswerk“ und lebt im Vertrauen auf Gott und von der fürbittenden und finanziellen Unterstützung motivierter Christen weltweit. Vielen Dank für alle Unterstützung!