edición no 18
September 2016 „Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein.“ Jakobus 1:22
Beim Hausbau
Marias neues Haus
Danas selbstgemaltes Bild
Jugendliche übernehmen Verantwortung bei evangel. Programmen
Dank treuer Missionsfreunde, die für die vom Erdbeben Betroffenen gespendet haben, können wir Hilfseinsätze in der Katastrophenregion durchführen. Seit meinem letzten Bericht war ich bereits zwei Mal bei einem Hilfseinsatz in der verwüsteten Küstenstadt Pedernales dabei. Bevor es losging nahm ich an einer zweitägigen Schulung zum Thema „Wie man Betroffene bei der Bewältigung ihrer Trauer unterstützen kann?“ teil. Im Stadtzentrum Pedernales standen bis vor kurzem noch drei- bis sechsstöckige Hotels und heute ist an diesen Stellen nur noch Trümmerfelder zu sehen. Wir besuchten die Menschen in ihren Häusern, hörten ihnen zu, verschenkten Kleidung, Spielzeuge und beteten für sie. Viele Familien waren offen für das Evangelium und nahmen Jesus als ihren persönlichen Herrn und Retter an. Vor drei Wochen, gleich nach unserem Jugendcamp in Lita, fuhren wir mit 23 Personen auf´s „Alcanza Ecuador“ (Erreiche Ecuador), ein Missionseinsatz in Pedernales. Hier waren die Jugendlichen dazu herausgefordert, das auf dem Camp Gehörte und Gelernte, im eigenen Leben umzusetzen und weiterzugeben. Wir schliefen sechs Tage lang in Zelten in der Allianzgemeinde und teilten uns eine Toilette und eine Dusche. Für die gesamte Woche gab es zwei große Wassertanks. Wir mussten gut haushalten. Die Regel war, zwei Eimer Wasser pro Person fürs Duschen. Jeden Morgen um 6 Uhr kauften wir frischen Fisch fürs Mittagessen von den Fischern. Im Gymnasium und in den Parks teilten wir die Gute Nachricht in Theaterstücken und mit Tafelzeichnung und bauten zwei Häuser die komplett eingestürzt waren vom Erdbeben. Maria und ihre Familie haben Gottes Schutz erlebt, als die Erde am 16. April zu beben begann und ihr Haus über ihnen zusammenstürzte. Von draußen hörten sie Schreie und das Krachen einstürzender Häuser. Sie konnten sich nicht bewegen, da sie unter den Trümmern eingeklemmt waren. Sie überlebten und wohnten seit dem in einem Haus aus Plastikfolie mit der ständigen Angst um Einbrecher. Maria fing an zu weinen, als sie das fertige Haus sah. Gott hatte ihr Gebet erhört und sie gesegnet. Zwei ihrer drei Kinder sind taubstumm. Die Kleinste, Dana, hatte seit dem Erdbeben nur noch Trümmer und Steine gemalt, erzählte uns Maria. Bei unserer Verabschiedung überreichte uns Dana mit einem verschmitzten Lächeln ein selbstgemaltes Bild mit dem fertigen Haus. Nieves und ihre Familie haben ebenso ihr Haus im Erdbeben verloren. Gott sei Dank waren sie bei dem Einsturz nicht drin. Währendessen ihr Haus in Schutt und Asche lag und es nach einer Aufräumaktion schrie, halfen sie wochenlang als Familie beim Verteilen von täglich drei Mahlzeiten an über 300 Personen auf der anderen Seite der Stadt. Sie dachten zunächst an ihren Nächsten. Nieves konnte es kaum fassen und war überaus dankbar, dass Gott ihr Helfer schickte, um ihr Haus wieder aufzubauen. Unser erstes Quichua-Teen-Camp Im August haben wir unser erstes Quichua-Teen-Camp in Cotacachi durchgeführt. Die Quichuas lassen ihre Kinder und erst recht ihre Töchter äußerst selten außerhalb des Hauses übernachten, was es schwierig macht die Teens einzuladen. Mit 8 Teenagern aus vier verschiedenen QuichuaDörfern verbrachten wir vier gesegnete Tage mit Spielen, Essen, Workshops, Andachten und Anbetungsmusik.
Wir forderten die Teens dazu heraus ihren Lebensstil zu überdenken, eine Beziehung mit Gott zu beginnen und nach Seinem Willen zu leben. Am letzten Abend am Lagerfeuer sagte ein Jugendlicher, der sich noch vor einem Jahr ständig die Arme ritzte, dass er sein altes Leben hinter sich lassen und mit Gott leben möchte. Jugendcamp in Lita Die Herausforderung für die Jugendlichen war, über ihre persönlichen Zweifel, vorgetäuschte Scheinheiligkeit und ständigen Entschuldigungen gegenüber Gott und ihren Mitmenschen zu reflektieren. Es war sehr bewegend zu sehen, dass ein Mädchen, was aus Neugier ab dem zweiten Tag aus der Nachbarschaft zum Camp dazustieß, Gottes Vergebungsangebot für unsere Sünden annahm. Am letzten Tag gab sie öffentlich vor allen Campteilnehmern Zeugnis über ihr altes Leben und ihren bisher respektlosen Umgang mit ihren Eltern und ihren Geschwistern. Kinderbibeltage „Wer bin ich? Meine Identität in Cristus“ war das Motto unserer Kinderbibeltage, die wir in der Gemeinde in Cotacachi mit über 100 Kindern aus verschiedenen Quichua-Dörfern und Cotacachi durchführten. Statt „verstoßen“ dürfen wir uns „von Gott geliebt“ wissen und statt „Scham & Schuld“ dürfen wir die „Vergebung“ Gottes erfahren. Die gleichen Kinderbibeltage führten wir auch im Quichua-Dorf Calera durch. Vom Bürgermeister bekamen wir die Erlaubnis, in der Grundschule zu übernachten und zu kochen. Mit einem 5-köpfigen Team aus Kanada, die zu einem zweiwöchigen Missionseinsatz nach Ecuador kamen, organisierten wir Englisch-, Gitarren- und Tanzunterricht. In der Küche halfen uns Quichua-Frauen vom Hauskreis beim Kochen. Über 100 Kinder nahmen beim Spielen, Singen, Basteln, Bibelverslernen und biblische Geschichte hören teil. Wir luden auch zu Frauen-, Männer- und Jugendabenden ein, doch die Teilnahme war eher zaghaft. Der katholische Glaube ist bei den Quichuas sehr stark verwurzelt und sie haben Angst ihr Gesicht vor den anderen Dorfbewohnern zu verlieren.
Quichua-Teen-Camp
Kinderbibeltage in Calera
Im letzten Rundbrief erzählte ich euch von Mercedes, einer Quichua-Frau aus dem Dorf Calera. Sie brachte ein krankes Kind zur Welt. Das kleine Mädchen ist nach einem 2-wöchigen Krankenhausaufenthalt leider gestorben. Sie machte sich auch Sorgen über das schlechte Verhalten ihres Sohnes Malqui. Mercedes ist im Juni nach Cotacachi gezogen. Sie sagt, dass sich ihr Familienleben seitdem um einiges verbessert hat und dass Malqui sich viel besser benimmt und auch wieder zur Schule geht. Danke für eure Gebete für die 19-jährige Quichua-Frau Marlene. Vor 9 Monaten wurde sie ungewollt schwanger, was sie in eine tiefe Trauer versetzte. Marlene redete mit keinem mehr. Vor drei Wochen rief sie mich an und bat mich, sie ins Krankenhaus zu fahren, da die Wehen eingesetzt hatten. Sie bekam ein kleines Mädchen, was sie mir letzte Woche ganz stolz und präsentierte. Sie sagte, dass durch die Kleine nun endlich Leben in ihr Zuhause rein kommt. „Inti Raymi“ – Sonnenfest Immer am 24. Juni, der Wintersonnenwende, wird in Ecuador das InkaFest „Inti Raymi“ gefeiert, das sogenannte Sonnenfest. Dieses traditionelle Fest beruht auf dem alten Inkabrauch, bei dem die Gottheit „Pacha Mama“ (Erde) um Fruchtbarkeit und gute Ernten gebeten wird. Der Ursprung dieser Festlichkeiten liegt im Jahr 1430, als die Inkas in Cuzco zur Ehre der Sonne diese Feiern abhielten. Von dort aus breitete sich dieser Kult im Norden des heutigen Ecuadors aus. Damals fanden tagelang Zeremonien statt wie Opfergaben, rituelle Tänze und auch das Schlachten von Tieren. Die spanischen Eroberer verbaten diese heidnischen Bräuche, die nicht mit
Gitarrenunterricht
Inti Raymi – Sonnenfest
dem christlichen Glauben zu vereinbaren waren und erst im 20. Jahrhundert erwachten dieses Feste zu neuem Leben. Für sechs Tage lang trafen sich die Quichuas aus über 40 Quichua-Dörfer zum Tanzen und Feiern auf dem großen Platz in Cotacachi. Viele meiner Freunde luden mich zum „kukapi“ (Essen in Gemeinschaft) ein. Jeder schüttet sein mitgebrachtes Essen über ein großes Bettlacken aus und teilt es mit den anderen. Beim Weitersagen der Guten Nachricht Was war und was kommt? Die Zeit vergeht super schnell und das Jahr mit Daniela ist schon wieder zuende. Seit Ende Juli ist Daniela bei mir ausgezogen und wohnt nun wieder in Ibarra. Wir haben viele schöne Erlebnisse miteinander geteilt und auch Gottes Wunder und Gebetserhörungen in unserem persönlichen Leben sowie in den Quichua-Dörfern erlebt. Danke Gott, dass ich eine wundervolle Freundin fürs Leben gewinnen durfte! Im August wohnte Carina, welche dieses Jahr für das Impact-Team In traditioneller Quichua-Tracht verantwortlich ist, bei mir. Und ab nächste Woche wird Emilia, 25 Jahre alt, für ein Jahr bei mir einziehen. Sie ist ursprünglich Gebet aus dem Dschungel, wohnt aber schon seit einigen Jahren, wegen ihrer Arbeit in Ibarra. Sie lernte dort Danke für Jesus als ihren Herrn und Retter kennen. Emilia hat die Hilfseinsätze an der Küste einen Ruf in den vollzeitlichen Dienst. Wir werden das erste Quichua-Teen-Camp gemeinsam in den Quichua-Dörfern arbeiten. Danke die Kinderbibeltage Gott, denn du sorgst bis ins kleinste Detail für mich! das Übernachten in der Calera die positive Veränderung in Malquis Verhalten gegenüber seiner Mutter das gesunde Baby von Marlene das friedliche Sonnenfest in Cotacachi die Wohngemeinschaft mit Daniela
Bitte für die betroffenen Familien an der Küste, November 2016 planen wir einen weiteren Hilfseinsatz in Pedernales den Wachstum der Kinder- und Teenagerarbeit in den Quichua-Dörfern den geistlichen Wachstum der ersten Gläubigen Frauen & Kinder in Calera für den Jüngerschaftskurse und das Schulen der Mitarbeiter in Calera ein gutes Zusammenleben mit meiner neuen Mitbewohnerin Emilia Weisheit und Kraft beim Unterrichten des Dogmatikkurses im CCB meinen persönl. geistlichen Wachstum, Gottes Weisheit & Kraft, ein Leben aus der tägl. Hinwendung zu Ihm zu leben
Freut mich, wenn du dich meldest. Ramona Rudolph Casilla 10-01-284 Ibarra Ecuador ramona.rudolph1@hotmail.com Mein eigener Blog: www.bananenomass.wordpress.com Skype: ramona_r5
Nächste Woche geht im Hochland Ecuadors die Schule wieder los und somit auch unsere Kids-Clubs, Jugend- und Hauskreise. Mit den gläubigen Frauen und Teenagern der Calera möchte ich in den kommenden Monaten Jüngerschaftsprogramme durchführen und sie noch mehr in die Arbeit mit Kindern und Frauen einbeziehen. Der Unterricht am CCB, unserer Laienbibelschule in Ibarra beginnt am 8. September. In diesem Semester werde ich das Fach Dogmatik unterrichten. Ich freue mich riesig, dass Fam. Erndwein wieder im Lande ist und wir ab jetzt wieder gemeinsam in den QuichuaDörfern unterwegs sein dürfen. VIELEN DANK für eure Treue im Gebet sowie eure finanzielle Unterstützung. Gott segne euch!
Eure Ramoniku
(Das wird Ramonigu ausgesprochen und ist die Verniedlichungsform in Quichua)
Finanzielle Unterstützung: Spendenkonto: Liebenzeller Mission gGmbH Sparkasse Pforzheim Calw IBAN: DE27 6665 0085 0003 3002 34 Swift-BIC: PZHSDE 66 (bei Überweisungen vom Ausland) Vermerk: „Arbeit Ramona Rudolph“ BLZ: 666 500 85 Kto-Nr. 33 00 234
Rundbriefversand: Jörg Bachmann Mittelstr. 20 04617 Kriebitzsch 03448 4390616 pfarrerb@pfarrerb.de
Die Arbeit der Liebenzeller Mission (LM) finanziert sich ausschließlich aus Spenden. Die LM ist ein sogenanntes „Glaubenswerk“ und lebt im Vertrauen auf Gott und von der fürbittenden und finanziellen Unterstützung motivierter Christen weltweit. Vielen Dank für alle Unterstützung!