Editorial Diese Mappe zeigt Arbeiten aus dem Kurs TypograďŹ e im 2. Semester bei Frau Prof. v. GĂśtz an der HS Mannheim.
Index 1› Referat: Typotrends in Polen – 4 2› Type-announcements: Typo-Flyer – 8 Französische Renaissance-Antiqua – 10 Computerschriften – 12 Serifenbetonte Linear-Antiqua – 14 Serifenlose Linear-Antiqua – 16 Gebrochene Schrift – 18 Schreibschrift – 20 Experimentelle Schrift – 22 3› My Darling: Meine Lieblingsschrift – 24 4› Alles in Butter?: Design einer Butterverpackung – 28 Butter-Booklet – 30 Verpackungsdesign – 32 5› Meine Muse: Womit küsst sie, womit beißt sie? – 34 6› Gestaltungsraster: Konzeption dieser Mappe – 38
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Das Referat mit dem Arbeitstitel „Trends in Type” über POLEN ermöglichte einen kleinen Einblick in die neue Generation der Designszene unseres Nachbarlandes. Zu zweit recherchierten wir via Internet nach den angesagtesten Typografen und Designern. Polen ist im Kommen; so wie sein aufstrebender Nachbar Tschechien auch, stehen die osteuropäischen Länder, Deutschland in innovativen Gestaltungslösungen in nichts nach…
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Website des bekannten polnischen Typografen Lukasz Dziedzic
Alpabety Dziedzica/ £ukasz Dziedzic
LA4, 2004
Blockersi, 2003
Pitu, 2003=2005
Philip Brückner & Ina Uhrig | Typotrends Poland | 29.10.07
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Das Fazit unseres Referats war, dass vor allem die junge Generation polnischer Gestalter innovative und neuartige Gestaltungsansätze mit sich bringen und mit provokativen Mitteln den Betrachter in ihren Bann ziehen. Durch betonte Vielfarbigkeit vieler Internetauftritte kommt Fröhlichkeit und Frische zum Ausdruck. Selbst offizielle Stellen wie die Stadt Lodz oder Universitäten und Hochschulen spielen bewusst mit einer
breiten Palette an Farben. Besonders beeindruckend waren die Arbeiten des Typografie-Studios der Akademie der Künste in Poznan. In zahlreichen Arbeiten von Studenten der Hochschule bestätigt sich die ausgelassene Experimentierfreudigkeit der polnischen Designszene.
Farbenprächtige Beispiele für Webseiten von Designakademien
WorldWideWeb
Design-Hochschulen
Philip Brückner & Ina Uhrig | Typotrends Poland | 29.10.07
Franciszek Starowieyski
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FontArte
• Magda und Artur Frankowski • Gemeinsame Leidenschaft zum Schriften entwerfen
geb. 1930 Studierte in Krakau und Warschau Plakat- und Printdesigner Mehrere Preise für Plakate
Philip Brückner & Ina Uhrig | Typotrends Poland | 29.10.0
Philip Brückner & Ina Uhrig | Typotrends Poland | 29.10.07
Das polnische Alphabet inklusive
Die polnischen Plakatkkünstler der 30er Jahre
Zahlreiche Seiten polnischer Schriftdesigner
diakritischer Zeichen
wahren bahnbrechend
schmücken das Internet
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Ein type-announcement ist ein Flyer für eine Schriftart, bei dem die Charakteristika und Besonderheiten der jeweiligen Schrift hervorgehoben werden. Die Gestaltung sollte sowohl informativ als auch werblich sein und ansprechende Spannungsverhältnisse beinhalten, um beim Betrachter einen Bezug zu der entsprechenden Schriftart zu erzeugen.
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Die Typo-Flyer auf den folgenden Seiten richten sich weitestgehend nach der DIN-Klassifikation 16518 : › französische Renaissance Antiqua › Computer- oder Pixelschrift › Serifenlose Linearantiqua › Serifenbetonte Linearantiqua › Gebrochene Schrift › Schreibschrift › Experimentelle Schrift
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Französische Renaissance-Antiqua
Die französische Renaissance Antiqua entstand im 16. Jahrhundert. Charakteristisch sind die geringen Unterschiede bei den Strichstärken, die nach links geneigte Achse, zum Beispiel bei den Buchstaben „o” und „e” und ausgerundete Serifen. Sie ist sehr gut lesbar durch die ruhige Zeilenführung. Die Oberlängen der Minuskeln sind meist etwas länger als die Höhe der Versalien. Eine der wohl populärsten Schriftarten dieser Gruppe ist die „Garamond”, die ursprünglich um das Jahr 1500 von Claude Garamond (1480–1561) geschaffen wurde.
lesefreundlich vielfältig zeitlos
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Die Sabon, eine beliebte Buchschrift von Jan Tschichold
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Palatino, eine franz. Renaissance Antiqua von Hermann Zapf
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Computerschriften
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Die Computerschriften, sind Schriftarten, die speziell für den Gebrauch am Bildschirm, sowie digitale Sichtund Benutzeroberflächen entwickelt wurden. Auch als Bildschirmschriften oder Screen Fonts bezeichnet, sind sie in kleinen Schriftgraden auf digitalen Sicht- und Benutzeroberflächen spürbar besser lesbar als Druckschriften, eignen sich aber keinesfalls als Druckschriften.
Vertreter dieser Schrifarten sind beispielsweise die „Verdana” und „Georgia” von Matthew Carter, sowie die „Chicago”, die 1983 von Susan Kare für das damalige Apple Betriebssystem entwickelt wurde.
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Serifenbetonte Linear-Antiqua
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Die serifenbetonten Linear-Antiquas, auch Egyptienne-Schriften, entstanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts in England. Sie wurden im Zuge der rasanten Industrialisierung für Anzeigen- und Reklameschriften aus der Klassizistischen Antiqua entwickelt. Der allerfrüheste dieser Schriftschnitte mit den charakteristischen und plakativ wirkenden Serifen stammte aus der Hand des Londoner Schriftschneiders Vincent Figgins (1766–1844), der sich von
den klassizistischen Druckschrifttypen Firmin Didots (1764–1836) inspirieren lies. 1817 wurde diese erste Egyptienne in einem Schriftmusterbuch von 1815 als Akzidenzschrift publiziert. In den folgenden Jahren entwarf Figgins zahlreiche Varianten zu dieser Aufmerksamkeit erregenden und darum höchst werbewirksamen Schrift. Die bekanntesten Vertreter dieser Klasse sind die “Rockwell”, die “Clarendon” und die „Lubalin Graph“.
Die „Rockwell“ – ein moderner Klassiker
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Serifenlose Linear-Antiqua
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Die serifenlose Linear-Antiqua, auch als Grotesk bekannt, entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Optisch sind ihre Strichstärken größtenteils einheitlich. Heute umfasst diese Gruppe sehr viele verschiedene Schriften, die eine Unterklassifizierung erfordert. So basiert die sogenannte statische Grotesk auf der Klassizistischen Antiqua (Bsp.: Akzidenz Grotesk, Univers)und andere auf der Renaissance-Antiqua (Bsp.: Lucida Sans, Syntax), die hu-
manistische oder dynamische Grotesk. Die dritte Untergruppe basiert auf einem streng geometrischen Konstruktionsprinzip (Bsp.: Futura, AvantGarde). Parallel entstand in den USA die sog. Amerikanische Grotesk (Bsp.: Franklin Gothic).
Die Futura ist als Schriftart, der Teil einer Familie von „geometrischen“ oder „konstruierten“ serifenlosen Linear-Antiquas. Sie wurde 1927 von Paul Renner entworfen und war stark durch die Bauhaus-Bewegung inspiriert. Im Vergleich zu früheren serifenlosen Antiquas sind die Strichstärken sehr gleichmäßig und die Form der Buchstaben ausgesprochen geometrisch, was am deutlichsten in den fast kreisförmigen Rundungen sichtbar wird.
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Gebrochene Schrift
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Gebrochene Schrift ist eine Sammelbezeichnung für eine Reihe lateinischer Schriftarten, bei denen die Bögen, aus denen die Buchstaben zusammengesetzt sind, ganz oder teilweise gebrochen sind. Das heißt, die Bögen der Buchstaben entstehen aus einer Schreibbewegung, in der ein oder mehrere erkennbare, abrupte Richtungswechsel in der Strichführung einen sichtbaren Knick in den Buchstaben hinterlassen. Im Gegensatz dazu stehen die
runden, nicht gebrochenen Schriftarten wie die Antiqua, bei denen die Bögen beim Schreiben aus einer gleichmäßig geschwungenen Bewegung entstehen.
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Schreibschriften
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Die Schreibschriften in digitaler Form gibt erst seit einiger Zeit. Solange der Buchdruck die einzige Möglichkeit der wirtschaftlichen Vervielfältigung von Text war, bemühte man sich um werkgerechte Schriften. Die Erfindung der Lithografie aber, ermöglichte Schriften in bis dahin ungekannter freier Form zu drucken, wobei sich vor allem durch die Technik der Steingravur „englische“ Schreibschriften besonders elegant wiedergeben ließen.
Dieser Einfluss, verbunden mit neuen Bemühungen der Schriftgießer, haben dann eben solche Buchdruckschriften entstehen lassen. Einzelne Formen gehen auch auf Schul- und Kanzleischriften zurück und das benutzte Schreibwerkzeug wie Breit-, Rund- und Spitzfeder oder Pinsel ist ihnen anzusehen. Gelegentlich spiegelt sich auch das Temperament des Schreibers in diesen Schriften wider.
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Experimentelle Schriften
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Experimentelle Schriften haben im digitalen Zeitalter Hochkonjunktur. Auf unzähligen Seiten im Internet hat man die Möglichkeit, sich eine Vielzahl von Schriftarten runterzuladen, deren Klassifikationsmerkmale nicht eindeutig zuordenbar sind. Diese schmückenden Trendschriften stellen zwar keine innovative Bereicherung im Sinne der Lesbarkeit dar, dienen aber dazu den graphischen Entwurf aufzulockern und ein individuellen Charak-
ter zu verleihen. Dennoch eignen sich experimentelle Schriften nicht für den Lesetext, da ihre ungwöhnlichen Formgebungen von den allgemeinen Sehgewohnheiten stark abweichen. Sie werden dehalb überwiegend in großen Schriftgraden als Headlines, bzw. als Gestaltungselement verwendet.
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My Darling - welche ist meine allerliebste Schriftart? Genau genommen lässt sich das garnicht so schnell beantworten. Jedenfalls hängt das davon ab unter welchen Gesichtspunkten man das betrachtet. Unter dem Gesichtspunkt der Funktionalität oder unter ausschließlich ästhetischen Gesichtspunkten? Tatsache ist, dass ein Kommunikationsdesigner mit Typografie eine Botschaft vermittelt und eben dazu eine Schriftart wählen sollte, die den Zweck der Sache erfüllt. Dieser Zweck kann auch sein, den Betrach-
ter durch ungewohnte und fremdartig anmutende Typografie zu provozieren. Doch ganz egal was man auch gestaltet, sollte die Frage besser früher als später lauten: Welche Schrift ist die Richtige? Interessant an dieser Frage ist aber nicht die Antwort – denn auf die Frage, welche Schrift die richtige ist, wird es nie nur eine einzige Antwort geben – interessant ist allein die Tatsache, dass diese Frage so wichtig ist. Oftmals wenn ich mir diese Frage stellte, hieß die Antwort: Frutiger!
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Drei Adjektive, die diese einzigartige Schriftart charakterisieren
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Geschichte Charakteristika Anwendung
Anwendung
Charakteristika
Geschichte
Frutiger: das Original!
Die Frutiger im Vergleich zu anderen beliebten serifenlosen Linear-Antiquas
Geschichte Charakteristika Anwendung
Beschilderung am Flughafen „Charles de Gaulle“ in Paris: Geburtsstätte der Frutiger
Geschichte Charakteristika Anwendung
Anwendung
Charakteristika
Geschichte
Vergleich zwischen der Frutiger und der Frutiger „Next”, die im Jahr 2000 erschienen ist
Frutiger in Aktion
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Alles in Butter? Man achte mal auf heutiges Design von Butterverpackungen im Kühlregal – und tatsächlich: Die Butterverpackung ist durch das engmaschige Netz der Verpackungsdesigner hindurch gerutscht. Also eines der wenigen Produkte, die noch nicht durch neue Ideen und Verkaufsstrategien in ein neues Licht gerückt wurden. Dies ist übrigens bei vielen traditionsverbundenen Lebensmitteln der Fall. Ein Grund mehr, den Versuch zu starten, dem verkalkten Butter-Image einen neuen Charakter zu verleihen.
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4 Butter-Booklet
Um ein Gefühl für die Menschen zu bekommen, die täglich Butter in Lebensmittelläden einkaufen, war es wichtig, Verbraucherstudien durchzuführen. Diese wurde im Bekannten- und Freundeskreis und auch unmittelbar vor dem Kühlregal im Supermarkt durchgeführt. Zudem machte man sich über Historie, Statistik und Besonderheiten zum Thema schlau. Die Ergebnisse dieser Studie wurden in einem handlichen Booklet präsentiert.
Inhaltsverzeichnis
Käufermeinungen
Geschichte der Butter Buttersorten Beispielprodukte Käufermeinungen
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Nach Auswertung der Kundeninterviews und Erfassung der allgemeinen Stimmungslage, kann man feststellen, dass es in den meisten Fällen nicht auf die Gestaltung der Butterverpackung ankommt, welche Butter gekauft wird. Einige Befragte sagten jedoch, dass sie einem neuartigen Verpackungsmodell gegenüber, durchaus aufgeschlossen wären. Als Hauptkriterium für die Kaufentscheidung wird der Preis genannt. An zweiter Stelle steht die Steichfähigkeit. Die meisten Konsumenten können, was den Geschmack angeht, keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Buttermarken feststellen. Eine Ausnahme macht hier die irische Butter, die von einigen Befragten als besonders natürlich und wohlschmeckend empfunden wird. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Gestaltung der Butterverpackung die Kaufentscheidung, wenn überhaupt nur unterbewusst beinflusst. Wichtig bei der Gestaltung von Butter ist eine Assoziation mit etwas natürlichem, wenn dann noch der Preis stimmt, könnte es für einen innovativen Gestaltungsansatz mit Sicherheit eine Markt geben. Auf der folgenden Seite ist ein Auszug meiner Recherchen im Supermarkt und im Freundeskreis.
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Booklet zur Präsentation der neuen Butterverpackung
Konzept
Die ButterPyramide
Jeder der schon mal Butter gekauft hat, kennt das Problem: Ab dem Zeitpunkt des Kaufes, verbleibt die Butter in ihrer unansehnlichen Verpackung und es wird von Tag zu Tag mehr zu einer Herausforderung, mit den schwindenden Überresten der zerrissenen Folie zurecht zu kommen. Nicht aber mit der ButterPyramide, die praktische Verpackung und ästhetisches Designobjekt zugleich ist. Durch die neuartige Form und zwei innovativen Klappflügeln ist eine ansprechende Präsentation auf dem Frühstückstisch garantiert. Zudem besteht eine 100–prozentige Wiederverschließbarkeit mit Hilfe der patentierten Magnetlaschen, die in die Seitenkanten der Klappflügel eingearbeitet sind. Auf den folgenden Seiten möchten wir, die Käserei Philip&Partner dieses Verpackungsmodell kurz vorstellen.
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Layout
Aufrisszeichnung Gesamtbild: Minimalistische Ästhetik, durch Reduzierung auf abstrahierte Formen.
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Schriftwahl: Univers Ultra Thin Condensed (»Butter«) Durch die Wahl eines extrem schmalen Schriftschnitts, wird der Schriftzug dem Butterimage als Fettmacher nicht gerecht und lässt den Käufer so mit besserem Gefühl zur Butter greifen. Farbwahl: Die Farben resultieren daraus, was man am ehes-ten mit einer guten Butter verbindet: Natürlichkeit durch die Verbundenheit zur Natur. Deshalb ist ein Hügelpanorama angedeutet, mit einer butterfarbenen Sonne. Besonderheiten: ›Die Verpackung der Butterpyramide verfügt über einen ausgeklügelten Verschlussmechanismus. Durch die patentierten Magnetlaschen (in den Abbildungen mit Halbkreisen dargestellt) ist die Butterverpackung permanent wiederverschließbar.
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›Die in zwei Grüntönen illustrierte »Hügellandschaft« wird von Kante zu Kante weitergeführt, was bei Draufsicht in Verbindung mit der Sonne zu einem interessanten Bild führt.
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Im Hauptteil dieser Aufgabe ging es um die Gestaltung einer neuartigen Butterverpackung. Die Leitworte hierbei sollten sein: Klarheit, Plakativität und Originalität. Neben dem Hauptthema, der typografischen Umsetzung (z.B. Schriftwahl), ging es auch darum eine Verpackung zu gestalten, die sich von den allgemein gültigen Assoziationen mit Butter abhebt bzw. mit ihnen bricht. Zwecks Präsentation des fertigen Produkts, wurde ein
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weiteres Booklet erstellt, welches eine Erklärung zu Konzept und Layout und eine Aufrisszeichnugn des Objekts enthalten sollte.
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Der Begriff Muse geht auf die Musen in der griechischen Mythologie zurück. In der antiken Mythologie sind die Musen neun Schwestern, die vom griechischen Vatergott Zeus mit der Quellgöttin Mnemosyne (Göttin der Erinnerung) gezeugt wurden. Die Musen gesellen sich um Apoll, den Gott der schönen Künste, der sie dirigiert und mit ihnen auf dem griechischen Berg Helikon dem Zeus huldigt. In der Neuzeit ist der Begriff der
Muse in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Umgangssprachlich sagt man, dass einen die Muse „beißt“, wenn man ideenlos und unkreativ ist. Im Gegensatz dazu kann man von der Muse auch „geküsst“ werden. Als Muse können heute nicht mehr nur Personen, sondern auch Gegenstände, Gefühlszustände oder auch Handlungen bezeichnet werden, die einem zu besonderer Kreativität verhelfen.
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Produktivität heißt nicht nur Erschaffen sondern
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auch Verwerfen!
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In der konzeptionellen Phase für diese Aufgabe hatte ich unzählige Ideen und Vorstellungen, was meine Kreativität anregt und woraus meine gestalterischen Ideen entspringen. Doch irgendwann wurde mir klar, dass es niemals ein einziges Patentrezept geben kann, um besonders produktiv zu arbeiten. Geschweige denn, man möchte das überhaupt. Und so hatte ich die Idee, schlicht anhand dieser Aufgabe zu dokumentieren, welche Dinge mir einen besonderen Anreiz geben kreativ zu sein und welche eben nicht. Das heißt die komplette Umsetzung dieser Arbeit richtet sich nach den Dingen, die einen im Arbeitsablauf förden bzw. hemmen. Doch dies ist nur eine Seite der Medaille, denn jede gute Eigenschaft kann sich auch ins schlechte Wandeln und umgekehrt. Nach reiflicher Überlegung hielt ich vier Eigenschaften fest, die meinen „Workflow“ nachhaltig beeinflus-
sen: Faulheit und Ablenkung, zwei scheinbar negative Eigenschaften und Ehrgeiz und Produktivität, zwei scheinbar positive Eigenschaften. Die Grundaussage meiner Ausarbeitung sollte einerseits sein, dass diese Eigenschaften gleichbedeutend mit dem Gegenteil sein können und dass man sich früh genug von den Ideen verabschieden sollte, die nicht greifbar erscheinen.
Vier Eigenschaften, die
Die Faulheit Man sitzt zu Hause und verfällt mal wieder dem Verlust der Tatkraft. Mitgenommen von den ewig laufenden Mühlen der Leistungsgesellschaft, fragt man sich, ob es überhaupt noch einen Sinn hat einen Finger zu rühren. Und das Schlimmste: Je länger man sich Zeit lässt, die Sachen anzugehen, die man zu tun hat, desto mehr plagt einen das schlechte Gewissen, faul in der Ecke rumzusitzen. Die einzige Lösung ist, tätig zu werden, aber wie soll man das Anstellen, wenn einen die wieder Aufatmen ! n ja gnadenlosen Schergen der Faulheit erst einmal gepackt hama n n ben? Ein scheinbar unlösbares Dilemma! Aber: wer schon a k , lt mal faul rumsaß, weiß dass einem dann mitunter die besten de wan Ideen kommen. Denn wenn sich die Faulheit zu produk tivem Nichtst u n
sich sowohl positiv als auch negativ auswirken können: < Faulheit > Ablenkung > Produktivität > Ehrgeiz
Protokoll > 10.12.07, 18.00 Uhr vor dem Fernseher aber keine Lust auf Typo machen > 21.12.07, 15.00 Uhr Nach drei Stunden Nichtstun endlich die zündende Idee > 21.12.07, 15.00 Uhr Nach drei Stunden Nichtstun endlich die zündende Idee
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Das Gestaltungsraster dieser Mappe besteht im wesentlichen aus neun Rechtecken die nach meinen persönlichen ästhetischen Gesichtspunkten auf der Seite plaziert sind. An diesen Rechtecken werden alle Objekte ausgerichtet. Jedes dieser neun Rechtecke hat eine Höhe von 140 pt was wiederum vierzehn Zeilen des Grundlinienrasters entsprechen. Als Schriftart habe ich die Schriftart „TheSans“, aus der großen Schriftsippe „Thesis“ von Luc de Groot gewählt. Diese Schrift strahlt Ruhe und Klarheit und Dynamik und Modernität zugleich aus. Für den Fließtext wird eine Schriftgröße von 8 pt und für die Bilduntertitel, den Rubrikteil und die Paginierung eine Schriftgröße von 6 pt verwendet. Jede Rubrik in dieser wird durch eine Doppelseite angeführt, die auf der linken Seite einen einleitenden Text zum jeweiligen Thema enthält und auf der rechten Seite eine Illustration.
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Bereits auf dem Cover mach sich der spielerische Umgang mit Buchstaben bemerkbar, der in den Illustrationen auf den Rubrikseiten fortgeführt wird. Diese unruhigen und wilden Buchstabenhaufen bilden einen gelungenen Gegensatz zur sonst eher klaren und sterilen Gestaltung. Die Mappe ist bewusst auf so wenig Farben wie möglich reduziert, um nicht vom Inhalt abzulenken und die klare Struktur zu unterstreichen.
Kommentar zum Bild, der etwas l채nger ist
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