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Zu Besuch bei der Kleiner Bäckerei Konditorei
from Aroma 03/21
by Pistor AG
Kleiner Bäckerei- Konditorei
8048 Zürich kleiner-baeckerei.ch
Frisch auf die Hand
Die Grossbäckerei Kleiner in Zürich-Altstetten produziert für Betriebe mit einem schmalen Sortiment. Reduzieren und sich den Bedürfnissen der Take-away-Kunden anpassen, so lautet die Devise. Andreas Hopp, Geschäftsführer der Kleiner Bäckerei, schafft diesen Spagat mit einem Frischesortiment und Zürcher Produzenten sowie Lieferanten, ganz im Sinne von «Tsüri für Tsüri». Und deshalb schliesst er gar eine Filiale.
Text: Erich Büchler Bilder: Jürg Waldmeier
Die Kleiner BäckereiKonditorei, gegründet im Jahr 1920, gehört seit 2006 zu den ZFVUnternehmungen und ist seither der Frischelieferant für Hotels, Restaurants, Mensas und Personalrestaurants. Die Backstube steht mitten im Industriequartier von ZürichAltstetten. Nur die Aussenfarbe des braunen Gebäudes erinnert an Backwaren. In der Produktion arbeiten vierzig Mitarbeitende im Schichtbetrieb. Rund um die Uhr wird vorbereitet,
Bäcker backen knusprige Brote, flinke
Hände bestreichen Sandwiches oder richten grammgenau Salate an.
Drei unterschiedliche Köpfe
Zwei Köche und ein BäckerKonditor ziehen im Hintergrund die Fäden für die Produktpalette der sechs Filialen und des
Cafés Schurter in der Innenstadt sowie für etliche Lieferungen an den Detailhandel und die Betriebe der ZFVUnternehmungen. «Der gelernte Koch Gottfried Keller ist unser kreativer Kopf und immer gut für neue Ideen. Oftmals auch zum Leidwesen des Produktionsleiters und BäckerKonditors Stefan Urech. Denn Stefan muss die ‹KellerIdeen› in den Produktionsprozess einplanen. Dies bereitet dem Backprofi oft Kopfzerbrechen. Doch wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg», erklärt der zweite Koch und Geschäftsführer, Andreas Hopp. «Beide sind hervorragende Fachleute. Hier in ZürichAltstetten bauen wir ein Kompetenzzentrum im Bereich mobile Verpflegung nicht nur für unsere KleinerFilialen auf, sondern auch für die weiteren Betriebe der ZFVUnternehmungen.
Das Take-away-Frischeangebot
Die Produktion der Kleiner Bäckerei ist auf Frische ausgerichtet. Nur zwei Produkte – Gipfeli (nach eigenem Rezept produziert) und Toastbrot – werden zugekauft und kommen vom Tiefkühler in den Ofen. Alle anderen weit über 500 Produkte stellt die Crew in ZürichAltstetten selbst her. «Sämtliche Brotteige verarbeiten unsere Bäcker von Grund auf. Um den Aufwand geringer zu halten, verwenden wir dieselben Grundteige für verschiedene Brotgrössen und sorten. Salate und Füllmassen für die Sandwiches produziert unser Team täglich nach eigens entwickelten Rezepturen. Unsere TakeawayProdukte sind keine Massenware. Mit unseren frischen Produkten heben wir uns von den Mitbewerbern ab», erklärt der Geschäftsführer und ergänzt: «Zudem haben wir nicht die räumlichen Möglichkeiten, um aus dem Tiefkühler zu produzieren.» Der Arbeitsplan in der Produktion zeigt die unterschiedlichen Arbeiten während knapp 24 Stunden auf: Ab 18 Uhr bereitet das Produktionsteam Füllungen vor oder
Andreas Hopp baut auf Altbewährtem auf und entwickelt mit seinen Ideen das Unternehmen Kleiner stetig weiter.
Teamwork beim Abfüllen der Salate.
Grammgenau abgemessen kommen die kreativen Salate frühmorgens in die Filialen. Hier kommen nur frische Zutaten drauf.
Info
Der ZFV heute
Die ZFV-Unternehmungen blicken auf eine über 125-jährige Erfolgsgeschichte zurück. 1894 von visionären Zürcher Bürgersfrauen gegründet, zählt das Unternehmen heute zu den führenden und vielfältigsten Hotellerie-, Gastronomie- und Bäckereiunternehmen der Schweiz. Als Genossenschaft ist sich der ZFV seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst, behält die Werte seiner Gründerinnen stets vor Augen und beweist, dass sich unternehmerisches Denken und verantwortungsvolles Wirtschaften nicht ausschliessen. Mit rund 2000 Mitarbeitenden sowie rund 200 Betrieben ist der ZFV in allen vier Landesteilen tätig und lebt tagtäglich Gastfreundschaft mit Passion.
zfv.ch
grilliert das Gemüse für vegane Sandwiches und Salate. Vor Mitternacht starten die Mitarbeitenden mit dem Befüllen der unmittelbar vorher gebackenen Kleinbrote. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der geplanten Arbeiten. Anschliessend wird kommissioniert, und morgens um sechs Uhr haben sämtliche TakeawayBetriebe ihre Produkte. Bereits am Vormittag stehen Vorbereitungsarbeiten mit einem kleineren Team für den Abend auf dem Plan.
Das Zürcher Angebot
«Für unsere Kunden bieten wir in den Verkaufsstellen nebst Frischeprodukten auserlesene Spezialitäten von Zürcher Produzenten an. Da gibt es den Zürcher Bienenhonig, den Suter Tirggel mit liebenswerten Botschaften, die LebkuchenPralinés oder Zürcher Leckerli von Schurter. Aber auch bei den Getränken setzen wir auf Zürcher, wie zum Beispiel mit dem Focus Water, dem Vivi Kola, dem hausgemachten Eistee oder mit den Kaffeebohnen der kleinen, aber feinen Rösterei Henauer», erzählt Andreas Hopp. Die Kleiner Bäckerei fokussiert stark auf das Stadtgebiet und die Produkte rund um und in Zürich. Sämtliche Filialen sollen schnell erreichbar sein. Vor kurzem wurde aus diesem Grund die Filiale in Uster aufgegeben. «Unser Ziel sind Standorte in urbanen Wohn und Arbeitsgebieten, die durch den öffentlichen Verkehr gut erschlossen sind», so Hopp.
Seri, der Baguette-Künstler
Die Baguettes von Seri Wada sind Kult. Die Kleiner Bäckerei geht gerne Kooperationen mit innovativen Partnern ein. Daher hat sie die Chance gepackt, im Bahnhof Zürich während des Umbaus der Halle einen Containerplatz bis ins Jahr 2023 zu mieten. An dieser stark frequentierten Lage verkauft Kleiner Salate, Menüs, Sandwiches und das SeriSortiment. «Am Morgen, Mittag und Abend erzielen wir an dieser Lage Spitzenumsätze», erklärt der Geschäftsführer. Seri Wada, der Zürcher Autodidakt, arbeitete zuvor in der Finanzbranche und tüftelte jahrelang am perfekten Baguette herum. Selten bleibt eines dieser knusprigen, spitzen Gebäcke im Regal liegen. Auch an diesem Nachmittag sind alle ausverkauft. Weitere Gebäcke sind das üppig geformte Croissant oder die gesalzenen Quiches mit saisonalem Gemüse – von Seri entwickelt und von Kleiner produziert. «Seri ist ein Backkünstler mit grosser Leidenschaft für Produkte aus dem Backofen. Durch die enge Zusammenarbeit entstehen neue Produkte, für beide Seiten eine WinwinSituation», erzählt Andreas Hopp.
Ideale Kombination: Weise Sprüche mit Süssem.
Aleyna Seven und Scirocco Maria Cristina kennen das Seri-Angebot und beraten die Kunden im Hauptbahnhof Zürich gerne.
Kaum abgekühlt, werden die Baguettes aufgeschnitten, belegt und verpackt.
«Das Sortiment wird ‹Kleiner›.»
Kleiner in der Auswahl
Andreas Hopp führt das Unternehmen seit 2019. Einiges passte er an: So wurden Menüs in das TakeawaySortiment aufgenommen, produziert von der Küche des ToniAreals, ebenfalls ein Betrieb der ZFVUnternehmungen. Das Gehackte mit Hörnli ist der Spitzenreiter. «Das Rezept stammt aus dem Militärkochbuch der Schweizer Armee. Ohne dieses Gericht gerechnet, kommen unsere Umsätze zur Hälfte aus vegetarischen und zur anderen Hälfte aus Fleischprodukten zusammen», erklärt Hopp. «Der Name Kleiner ist mehr und mehr auch Programm. Wir reduzieren in den Filialen das Angebot auf das Wesentlichste», erklärt der Verkaufsleiter Filialen & Business Development Manager Gottfried Keller. «Je nach Grösse der Filiale reduzieren wir das Sortiment stark. In der SeriFiliale am Hauptbahnhof bieten wir nur noch fünfzig Produkte an. Das bringt uns mehr Umsatz pro Produkt und weniger Reste.»
Und was übrigbleibt
«Wir produzieren in der Nacht und liefern grundsätzlich nur einmal pro Tag in die Filialen. Das macht die Planung anspruchsvoll. In den Filialen und der Produktion arbeiten langjährige Mitarbeitende, die ihre Erfahrung einfliessen lassen und die Menge oft im Gefühl haben. Neu arbeiten wir mit einem Warenbewirtschaftungsprogramm, um die Produktionsmengen noch genauer zu evaluieren. Im Moment können wir vier bis fünf Prozent der Produkte nicht verkaufen», erklärt Stefan Urech. Übriggebliebenes bekomme die Bahnhofmission, die «Ässbar» oder werde im «To Good To Go» angeboten. Die Produkte sind zu gut, um weggeworfen zu werden. ▪
www.Beyeler-AG.ch
Flachgelegt
Einen Ofen, eine Auflaufform oder ein Backblech, frische Zutaten und etwas Zeit – das ist alles, was es für eine warme Mahlzeit braucht. Gebraten, geschmort oder grilliert, Blech-Menüs lassen sich hervorragend vorbereiten. Ab in den Ofen damit – und Sie können sich getrost anderen Tagesgeschäften widmen.
Fish and Chips im Backofen Pollo alla Puttanesca
Concassé-Tomaten, grob gehackte Kalamata-Oliven, gehackte Zwiebeln und Knoblauch mit Kapern und Olivenöl mischen, salzen und pfeffern. Im Backofen bei 175°C während 35 Minuten schmoren. In Streifen geschnittene Pouletbrust dazugeben und 10 Minuten weiterschmoren. Kurz vor dem Servieren mit frischem Spinat garnieren. Leicht und bekömmlich, das mediterrane Mittagsmenü.
Dünn geschnittene Kartoffelscheiben mit Rosmarin und Olivenöl mischen, salzen und pfeffern. Im Ofen während 20Minuten bei 200°C braten. Frische Kabeljaufilets in 2 bis 3 cm dicke Stücke schneiden und panieren. Die Kartoffeln wenden und die Fischstücke dazugeben. Mit Olivenöl beträufeln und ca. 15Minuten weiterbraten.
Die «schlankere» Alternative zum frittierten Klassiker.
Grillierte Vegi-Variante
Geschnittene Krautstiele, Rispentomatenscheiben, Frühlingszwiebelringe und Knoblauchscheiben mit Olivenöl auf dem Backblech vermischen. Halloumi-Käsescheiben verteilen, mit Olivenöl beträufeln, salzen und pfeffern. Bei 200°C im Backofen während 15 Minuten garen. Kurz vor dem Servieren 1 bis 2 Minuten grillieren, damit der Käse goldbraun wird. Versuchen Sie diese Variante mit saisonalem Gemüse.
Tipp
Servieren Sie das Menü direkt in der Auflaufform oder im MehrwegGeschirr als Take-away. Die passende Verpackung sowie alles rund um Takeaway finden Sie unter: