Naturzeit im Münsterland - Nr. 5

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-281 ISSN 1613

2006 g a b e 0 1/ s u A | g n 3 . Ja h rg a

| Nr. 5

im Münsterland!

Natur Natur entdecken: entdecken: eine eine Gradwanderung Gradwanderung SERENGETI SERENGETI an an der der Ems Ems NABU NABU unterwegs: unterwegs: Gemeinsames Gemeinsames Naturerleben Naturerleben mit Freude und mit Freude und Gewinn Gewinn Der Der Uhu Uhu als als Brutvogel Brutvogel im Grenzgebiet im Grenzgebiet MünsterlandMünsterlandNiederlande Niederlande Libellen Libellen beobachten: beobachten: In In der der Stadt Stadt am am Kleingarten-Teich Kleingarten-Teich Na-Tour-Denkmal Na-Tour-Denkmal Erster Erster Steinfurter Steinfurter Umwelt-Erlebnis-Tag Umwelt-Erlebnis-Tag 2005 2005 Lebendige Lebendige Werse: Werse: Natur Natur entwickeln entwickeln und und erleben erleben Ein Ein Picknick Picknick in in der der Heide Heide Fit Fit durch durch Naturschutz Naturschutz Der Der Kleiber: Kleiber: Vogel Vogel des des Jahres Jahres 2006 2006 n,

Natur erleben im Münsterland

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Das NABU-Magazin für die Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt, Warendorf und die Stadt Münster


EDITORIAL

Lieber Leser, liebe Leserin, sich Zeit nehmen für Natur ist nicht nur das Motto unserer NATURZEIT im Münsterland, sondern auch Schwerpunktthema des vor Ihnen liegenden Heftes. Der Naturschutz kommt auf allen Ebenen immer stärker unter Druck und verkommt in den Sonntagsreden vieler Politiker nicht mal mehr zur inhaltlosen Worthülse. Im Naturschutz fällt es offenbar auch besonders leicht zu sparen, obwohl dahinter doch so oft ein riesiges ehrenamtliches

Edmund Bischoff

Engagement steckt. Aber warum ist das so? Natur scheint den Verantwortlichen nicht viel wert zu sein und bestenfalls ein Verbrauchsgut für Straßen oder Bau- und Gewerbegebiete. Dabei ist die Wahrnehmung der Bürger oft doch eine ganz andere. Am Beispiel der Auszeichnung Münsters als Lebenswerteste Stadt der Welt ist doch deutlich geworden, dass Umweltengagement, attraktives Grün, erlebnisreiche Naturund Vogelschutzgebiete einen hohen Stellenwert genießen. Damit stellt ein qualitativ hochwertiges und lebenswertes Umfeld der Städte und Gemeinden einen Standortvorteil bei der Anlockung von Spitzenunternehmen, Wissenschaftlern und Topmanagern da, der nicht leichtfertig verspielt werden

Martin Glöckner

darf. Bewusst wird dies den Bürgern oft erst, wenn es vor der eigenen Haustüre brennt und es aufgrund langfristiger Gebietsentwicklungs- und Bebauungspläne oft schon zu spät ist, noch etwas zu erreichen. Daher möchten wir, die NABU-Untergliederungen im Münsterland, dazu beitragen, das Bewusstsein für die Naturschätze durch Hilfestellungen zum aktiven Erleben unserer Natur zu schärfen. Oft gilt es aber auch erst mal Angebote zum Natur erleben zu entwickeln, um die Naturschätze für das Münsterland zu heben und in Wert zu setzen eine Gradwanderung wie ein Beitrag in diesem Heft zeigt. Wir möchten aber auch Sie, liebe Leser und Leserinnen, darum bitten, in ihrem Umfeld für eine

Elmar Meier

Bewusstseinsschärfung zu werben. Unterstützen sie uns dabei, die Naturwerte in der Diskussion um die Weiterentwicklung unserer Heimat, des Münsterlandes, in die Waagschale zu werfen. Der NABU ist ein starker Mitgliederverband aber noch nicht stark genug, um das Gehör zu finden, dass unser Anliegen verdient. Mitgliedschaften sind für uns ein kaum hoch genug einzuschätzender Wert. Daher bedanken wir uns für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit. Geben Sie uns auch weiterhin Ihre Stimme und fragen Sie doch mal in ihrem Bekanntenkreis herum, ob auch dort Interesse an einer Mitgliedschaft besteht. Viel Freude an dieser Ausgabe wünscht

Dr. Gerhard Bülter

Ihr NABU im Münsterland! Edmund Bischoff NABU Kreisverband Steinfurt e. V. Martin Glöckner NABU Stadtverband Münster e. V. Klaus Reinke

Elmar Meier NABU Kreisverband Coesfeld e. V. Dr. Gerhard Bülter NABU-Naturschutzstation Münsterland e. V. Klaus Reinke NABU Kreisverband Warendorf e. V.

Rudolf Souilljee

2 NATURZEIT.org

Rudolf Souilljee NABU Kreisverband Borken e. V.


INHALT Vorwort Inhalt

SERENGETI an der Ems

[4]

4

Natur entdecken eine Gradwanderung

5

SERENGETI an der Ems

NABU Kreis Borken 8

NABU unterwegs Gemeinsames Naturerleben mit Freude und Gewinn

9

Dachbruten der Austernfischer im Raum Rhede/Bocholt

10 Der Uhu als Brutvogel im Grenzgebiet Münsterland-Niederlande

NABU unterwegs

[8]

Gemeinsames Naturerleben mit Freude und Gewinn

12 Umweltpreis der Stadt Rhede für NABU-Gruppe NABU Kreis Coesfeld 13 Weidehütte für Rinder und Eulen 14 Libellen beobachten In der Stadt am Kleingarten-Teich NABU Münster 18 Nationalpark Kellerwald und Edersee 19 Rohrweihe im Regenrückhaltebecken Wolbeck 20 Na-Tour-Denkmal

Libellen beobachten

In der Stadt am Kleingarten-Teich

Der Kleiber

Vogel des Jahres 2006

[14]

NABU Steinfurt 21 Vor dem Mauern kommt das Rudern 22 Zurück zur Natur 23 Natur erleben

[32]

24 Kinder-Apfeltag 25 Erster Steinfurter Umwelt-Erlebnis-Tag 2005 NABU Warendof 26 Lebendige Werse Natur entwickeln und erleben 27 Ein Picknick in der Heide 28 Neues aus dem Raketenlager NABU Naturschutzstation 29 SchülerInnen-Tagung Ems 30 Fit durch Naturschutz

Nationalpark Bialowieza

30 Tierpaten gesucht

[33]

Magazin 31 Kurzmitteilungen 32 Der Kleiber Vogel des Jahres 2006 33 Nationalpark Bialowieza 36 Kontakte, Webseiten 37 Veranstaltungen, Exkursionen, Vorträge

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Natur entdecken eine Gradwanderung

Natur zu genießen, zu erleben und zu entdecken ist in der heu­ tigen Zeit schwierig geworden. In Naturschutzgebieten ist abseits der Wege das Betreten verboten, in Waldgebieten wird man von Jägern und Förstern ermahnt das Wild nicht zu stören und von der ehemals artenreichen Kulturlandschaft ist außerhalb der Schutzgebiete häufig nicht mehr viel übrig, was sich zu entdecken lohnt von genießen ganz zu schweigen. Bleiben fast nur noch Gärten und Parks, die nicht selten ebenfalls durch Artenarmut glänzen. Kinder, die ihrem angeborenen Forscherdrang nachge­ hen wollen, und NaturfreundInnen, die Tiere und Pflanzen nicht nur aus der Ferne betrachten wollen, sind heute schon zu bedau­ ern. Aber muss das so sein?

T

atsächlich wurde der Druck auf un­ sere Landschaft in den zurück lie­ genden Jahrzehnten mit dem geänderten Freizeitverhalten immer größer. Auch störungsempfindliche Säugetier- und Vogelarten haben es heute schwer, sind doch kaum noch ruhige Rückzugsräume ver­ blieben. Schutzgebiete als Reservate einst häufiger Arten sind dabei aufgrund ihrer Viel­ falt, ihrer schönen und harmonischen Land­ schaft und der von ihnen ausgehenden, so wohltuenden Ruhe besonders begehrte Zie­ le von SpaziergängerInnen und RadfahrerIn­ nen. So geht in manchen Gebieten - vor al­ lem in kleinflächigen Feuchtgebieten - von Erholungssuchen eine reelle, das Überleben bedrohter Arten in Frage stellende Gefahr aus: Sicher einer der wesentlichen Gründe dafür, dass in der Öffentlichkeit auf die Schätze unserer Naturschutzgebiete nur in wenigen Fällen aufmerksam gemacht wird. Immer besteht die Sorge, es könnte eine Völkerwanderung einsetzen und ein weite­ res Refugium gefährdeter Arten ruiniert wer­ den.

Der Rotmilan ist einer der beeindru­ ckendsten Greifvögel unserer Kultur­ landschaft. Foto: NABU-Archiv

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Doch können wir uns das im Naturschutz, kann es sich die Gesellschaft auf Dauer leis­ ten, die Menschen und vor allem die, die in kommenden Generationen die Kostbarkeiten der Natur erhalten sollen, aus den Natur­ schutzgebieten auszusperren? Wären wir nicht gut beraten, die Naturschätze unserer Heimat der Gesellschaft anzubieten und zu präsentieren ähnlich wie den Kulturschatz Kölner Dom? Ist die Ausarbeitung von Kon­ zepten zur Besucherlenkung, die die Erleb­ barkeit von Schutzgebieten verbessern ohne Vorkommen störungsempfindlicher Arten zu

Die Uferschnepfe - ein Charaktervogel für Feuchtwiesengebiete - ist in den letzten Jahren sehr selten geworden. Foto: M. Steven

gefährden, nicht eine Chance, um die ge­ sellschaftliche Akzeptanz für Naturschutz und die Bereitschaft dafür Geld auszugeben zu verbessern? All zu oft ist die Öffnung der Naturgebiete eine Gradwanderung zwischen Verramschen des Naturerbes und dem An­ bieten einer Möglichkeit zur Wertschöpfung für die Gesellschaft. Zu oft sind die Schutz­ gebiete auch noch in einem zu schlechten Zustand, als dass eine stärkere Nutzung akzeptabel wäre. Es bedarf daher der gründlichen Sanierung der Schutzgebiete, viel Fingerspitzengefühl und guter Kenntnis­ se der jeweils vorhandenen Kostbarkeiten. Das Münsterland ist dabei mit den vielen Fachleuten aus den NABU-Gruppen und seinen Biologischen Stationen gut dafür gerüstet, das große Potenzial zur Verbesse­ rung der Naturerlebnismöglichkeiten gemein­ sam mit den Landschaftsbehörden verant­ wortungsvoll zu nutzen. Ein Anfang ist ja schon gemacht. £ Michael Steven


SERENGETI

an der Ems

Naturerlebnis in der Emsaue Großtiere, die wie in der Afrikanischen Savanne durch die mitteleuropäische Landschaft ziehen, gehören in Europa seit vielen tausend Jahren der Vergangenheit an. Dennoch drängt sich angesichts der aus Auerochsen und Wildpferden bestehenden Weidetierherden des NABU in den Emsauen bei Westbevern nicht selten der Vergleich mit der afrikanischen Wildnis auf, die nicht erst seit Grzimeks Serengeti darf nicht sterben die Menschen in ihren Bann zieht. Obwohl die von der NABU-Naturschutzstation betreuten Weidegebiete mit bislang zusammen etwa 80 ha vergleichsweise klein sind, kann man sich beim Durchstreifen der abwechslungsreichen und dadurch weitläufig wirkenden Weidelandschaft ihrem Charme kaum entziehen. Entdeckt man dann auf den Wanderungen auf einer von alten Eichen, Weiden und Erlen umgebenen und mit Was­ serstellen durchsetzten Waldlichtung die teilweise sehr scheu gewordenen Aueroch­ sen, fühlt man sich in die Zeit unserer stein­ zeitlichen Vorfahren zurückversetzt. Ganzjährig leben die Weidetiere hier mit Ausnahme von Extremwitterungslagen ohne Zufütterung unter Nutzung der Ihnen hier zur Verfügung stehenden Nahrungs­ ressourcen. Ihre Vorlieben für bestimmte Oben: Auerochsen-Herde in der Em­ saue Pöhlen. Foto: M. Steven Links: Auch das fliegende Juwel , der Eisvogel ist in den Emsauen zu beobachten. Foto: Th. Israel

Gräser und Kräuter, die Wasserstellen und Salzlecken bestimmen ihren von weiträumigen Wanderungen geprägten Tages­ ablauf und lassen ein Mosaik unterschiedlich entwickelter Flächen entstehen. Die besten Beobachtungsmöglichkeiten der Auerochsen und Wildpferde gibt es für Be­ sucherInnen natürlich bei Führungen der NABU-Naturschutzstation auf die Weideflächen, deren Betreten wegen der Gefahren durch Kälber führende Kühe und leicht Reiz­ bare Jungbullen nicht erlaubt werden kann. Bei den Führungen durch erfahrene Exkur­ sionsleiter wird unter Beachtung selbst auf­ erlegter Vorsichtsmaßnahmen die unmittel­ bare Begegnung mit den Pferden und - aus sicherer Distanz - zu den langhörnigen und immer ein wenig unberechenbaren Aueroch­ sen möglich: Ein bereits für mehr als tausend BesucherInnen unvergessliches Erlebnis. Aber auch die vom Kreis Warendorf an den Weideflächen und entlang des Emsauenwe­ ges errichteten Aussichtstürme gewähren schöne Einblicke in die von den Tieren ge­

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staltete Auenlandschaft, die renaturierte Ems, den sich unvergleichlich durch das Naturschutzgebiet Haus Langen winden­ den Unterlauf der Bever oder auf die von zahlreichen Wasservögeln genutzten Altarme und Wasserflächen. Sowohl für RadfahrerInnen als auch für Wan­ dererInnen kann der Emsauenweg als Möglichkeit zur Erkundung des naturnahesten Abschnittes der Emsauen für eine Tagestour empfohlen werden. Abseits der offiziell aus­ gewiesenen Wege ist das Betreten verboten. Leider wird dieses Betretungsverbot auf den zahlreichen inoffiziellen Feldwegen sowie dem ehemaligen Treidelpfad entlang der Ems vielfach von Spaziergängern und Rei­ tern missachtet, noch dazu häufig mit nicht angeleinten Hunden. Ignoriert wird hierbei die nicht zu unterschätzende Störung durch BesucherInnen vor allem in der Nähe der Wasserflächen der Flüsse und Stillgewässer. Wasservögel sind besonders störungsempfindlich und ergreifen beim Herannahen von Menschen frühzeitig und häufig unbe­ merkt die Flucht. So manches sehr gut als Brutrevier für die gefährdeten Knäk- oder

Der Zwergatucher nutzt die Altarme als Brut- und Jagdrevier. Foto: NABU-Archiv

Löffelenten geeignete Feuchtbiotop wird of­ fenbar vor allem aus diesem Grunde nicht genutzt, obwohl im Frühjahr zunächst brutverdächtiges Verhalten festzustellen ist. Da­ her bittet der NABU alle NaturfreundInnen, sich vor allem während der Brut- und Zugzeit auf die offiziellen Wege zu beschränken. Ein sehr schönes Naturerlebnis kann auch die Nutzung der Ems für eine Kanutour sein. Allerdings stellt der bislang betriebene Ka­ nubetrieb trotz der von der Bezirksregierung mit den Kanuverbänden vereinbarten 100Boote-Regelung (Begrenzung der täglich zugelassenen Boote pro Flussabschnitt) eine Belastung für störungsempfindliche Vogelar­ ten (z.B. Enten, Flussuferläufer, durchzie­ hende Watvögel, Haubentaucher) sowie auf­ grund des häufig festgestellten, unzulässigen Betretens für die Lebensgemeinschaften der Sandbänke (insbesondere zahlreiche gefährdete Käferarten) dar. Vor allem während

Renaturierte Emsaue mit Sandbank. Foto: M. Steven

der Hauptbrutzeit (15.3.-15.7.) sollte auf Ka­ nutouren auf der Ems ganz verzichtet wer­ den. Zumindest darf von jedem Kanufahrer und Kanufahrerin erwartet werden, dass die nebenstehenden Verhaltensregeln beachtet werden, um die negativen Einflüsse zu mini­ mieren. Hinweise zu Bus- und Bahnverbindungen, weitere Informationen, Fotos und Karten sind auf der Homepage der NABU-Naturschutzstation zu finden. Führungen können von Gruppen gegen Spenden für zwei Emsaktien gebucht werden. Ansonsten können sich Interessierte für Führungen in der Geschäftsstelle vormerken lassen (Tel. 02519879953). £ Michael Steven

Wilde Koniks in der Emsaue Vadrup. Foto: M. Steven Blindschleiche. Foto: M. Harborg

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1 Auerochsen- und Wildpferdeweide Emsaue Vadrup . 2 Auerochsen- und Wildpferdeweide Emsaue Lauheide . 3 Auerochsen- und Wildpferdeweide Emsaue Pöhlen .

Weitere Informationen zu den Emsauen fin­ den Sie auf der Internetseite der NABUNaturschutzstation Münsterland: ü www.nabu-station.de

4 Aussichtsturm Pöhlen Nord mit gutem Blick in die Weidelandschaft und Beobachtungsmöglichkeiten von Wasservögeln und Rebhühnern. An milden Frühlingsabenden Froschkonzert. 5 Aussichtspunkt mit Blick in die Auenlandschaft der Bever. Beobachtungsmöglichkeiten von Eisvogel, Kormoran, Wasservögeln, Grünspecht und Kleinspecht,. 6 Denkmalgeschützter Gutshof Haus Langen . 7 Wassermühle und Blick in die naturnahe Auenlandschaft der Bever. 8 Aussichtspunkt von der Terrassenkante in die Aue mit dem wieder angebundenen Emsaltarm Ringemanns Hals . Beobachtungsmöglichkeiten von Eisvogel, Nachtigall, Graugänsen, Kormoran und Fischreiher. 9 Neu angelegtes Feuchtbiotop für den Laubfrosch. Beobachtungsmöglichkeiten für Wasservögel. 10 Aussichtsturm an Embrücke Vadrup:

NaturfreundInnen beachten beim Kanufahren:

§

Nutzung der offiziellen Ein- und Ausstiegsstellen.

§

Nicht an Sandbänken und sandigen Uferbereichen anlanden und diese nicht betreten.

§

Keine längeren Aufenthalte vor Uferabbrüchen (Nistplätze!).

§

Bei Annäherung an Wasservögel auf andere Uferseite wechseln.

§

Die Störung kann deutlich reduziert werden, wenn man mit anderen Ka­ nus in Pulks zusammen fährt.

Blick in die Weidelandschaft und auf die Ems. Beobachtungsmöglichkeiten von Gebirgsstelze, Eisvogel, Uferschwalbe und Nachtigall. 11 Blütenreiche Magerwiesen auf Waldfriedhof Lauheide. 12 Im Mai/Juni bunt blühende Feuchtwiese auf Waldfriedhof Lauheide. 13 Heide im Bereich der Kriegsgräbergedenkstätte auf Waldfriedhof Lauheide. 14 Wacholderheide im Dünengebiet der Klatenberge.

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NABU Kreis Borken

NABU unterwegs Gemeinsames Naturerleben mit Freude und Gewinn Im Jahresprogramm des NABU Rhede haben Naturreisen, die für die Aktiven und weitere Interessierte angeboten werden, einen festen Platz. Die TeilnehmerInnen gewinnen neue Kenntnisse und tanken Kraft für den oft anstrengenden Einsatz im Naturschutz. Darüber hinaus fördern diese Fahrten den Zusammenhalt der NABU-Gruppe und vor allem bringen sie eins: sehr viel Spaß und Freude. Da! Eine Sumpfohreule! Wie elektrisiert reagieren die ExkursionsteilnehmerInnen auf diesen Ausruf. Ferngläser werden hoch gerissen, Spektive ausgerichtet, und nach einigem Suchen und Erklären hat sie jeder gefunden: Tatsächlich, dort auf dem Zaun­ pfahl sitzt in schönstem Beobachtungslicht eine schlafende Sumpfohreule. Die Begeis­ terung der BeobachterInnen wird noch ge­ steigert, als eine zweite - wohl von einem Spaziergänger aufgescheucht - über die Dünen heransegelt und sich schließlich in der Nähe der anderen niederlässt. Genau in diesem Moment tauchen zwei Regenbrachvögel auf, die durch ihre markanten Rufe auf sich aufmerksam machen. Sie flie­ gen einige Runden, bevor sie dann langsam verschwinden. Die 16 TeilnehmerInnen der Exkursion, die den NABU Rhede diesmal nach Helgoland geführt hat, sind restlos begeistert. Solche gemeinsamen Naturerlebnisse haben sie sich gewünscht. Ihnen geht es nicht um das schnelle Abhaken von Vogelarten, sondern das geruhsame, intensive und genaue Beo­ bachten und Erleben steht im Vordergrund. Und dabei lernen alle voneinander: Hier wird noch einmal der Unterschied zwischen dem Regenbrachvogel und dem Großen Brach­ vogel erläutert. Dort diskutieren andere, wie die Mittelmeermöwe auf der Dünenspitze zu bestimmen ist. Dann kommt das Gespräch auf die Besucherlenkung, die auf der Insel praktiziert wird. Was kann man daraus für die Schutzgebiete zu Hause lernen? Welche Maßnahmen sind übertragbar? So tauscht man sich über Artenkenntnisse, ökologische

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Zusammenhänge und praktisches Natur­ schutzwissen aus, und alle profitieren davon. Aber im Vordergrund steht immer wieder der Naturgenuss. So auch am Nachmittag auf dem Helgoländer Oberland mit Deutschlands einzigem Vogelfelsen: Da schweben Basstölpel in majestätischem Flug fast unmittelbar am Betrachter vorbei, stürzen kurz darauf raketenartig ins Meer, um sich dann mit ele­ gantem Flügelschlag erneut in die Luft zu erheben. Andere sitzen schon auf ihren Eiern - so nah, dass das Spektiv nur noch Teilan­ sichten zeigt. Tausende von Dreizehenmöwen und Trottellummen, Dutzende Eissturmvögel und Tordalke liefern gemeinsam mit den Basstölpeln wunderbare Bilder und eine einmalige Geräusch- und Geruchsku­ lisse. In solchen Augenblicken geht das Herz des Naturfreundes auf. Aus diesen Erlebnissen kann er die Kraft sammeln, um mit neuem Schwung die Naturschutzarbeit zu Hause fortzusetzen; denn diese ist oft anstrengend und löst manchmal - bei Misserfolgen - auch Frust aus. Ein Motivationsschub durch schöne Naturbegegnungen ist da immer wieder hilfreich. Wichtig für eine erfolgreiche Naturschutzar­ beit ist aber auch der Zusammenhalt der NABU-Gruppe, und der wird wiederum durch solche Fahrten gefördert. Das gemeinsame Erleben, die gemeinsame Freude und das humorvolle Miteinander schweißen zusam­ men. Und dabei sind auch die Abende wich­ tig, wenn - wie auf Helgoland - bei Hambur­ ger Pannfisch und kühlem Bier das

Gesehene noch einmal nacherlebt wird. Und im kommenden Winter rufen Diavorträge über die Reise die Erinnerung wach und be­ wahren die Eindrücke. Wegen ihrer Bedeutung bietet der NABU Rhede schon seit 13 Jahren Naturreisen für seine Aktiven und für weitere Interessierte an. In jedem Jahr findet zu Christi Himmel­ fahrt eine viertägige Exkursion statt, zusätzliche Angebote gibt es manchmal für den Sommer oder Herbst. Und es muss nicht immer Helgoland sein: Das Havelland mit dem Gülper See, die Elbtalauen bei LüchowDannenberg, der Schalsee, das Katinger Watt, der Dollart und Texel waren z. B. wei­ tere Ziele. Aufgrund des großen Zuspruchs und der positiven Rückmeldungen wird die Gruppe das Angebot auch beibehalten. Die Fahrt für Christi Himmelfahrt 2006 ist schon geplant: Dann geht es nach Franken, zu den Wasser­ rallen und Blaukehlchen am Altmühlsee, zu Zwergdommeln und Drosselrohrsängern an den Moorhofweihern und zu Spechten und Halsbandschnäppern in den Streuobstwie­ sen rund um Burgbernheim. £ Ralf Volmer Weitere Informationen übder die Exkursio­ nen mit dem NABU finden Sie bei uns im Internet: ü www.nabu-borken.de

Mitglieder der NABU Gruppe Rhede bei einer Kanu-Tour in NordostUngarn. Foto: M. Harborg


im Raum Rhede/Bocholt

Der Austernfischer ist mit seiner schwarzen Ober- und weißen Unterseite, seinem langen roten Schnabel, den roten Beinen und lauten Rufen ein auffälliger Vogel. Er findet sich bei uns Anfang März ein und bleibt bis in den Spätsommer. Eigentlich ist der Austernfischer ein Küstenvogel. An der Nordsee ist er ein häufiger Brutvogel und außerhalb der Brutzeit dort in großen Trupps zu finden. er Austernfischer hat sich aber in den letzten Jahrzehnten in den Bereich der Norddeutschen Tiefebene immer weiter ausgebreitet. Im Gebiet Rhede / Bocholt wurden 1950 die ersten beobachtet. 1953 kam es zur ersten Brut in der Bocholter Mosse. 1988 schätzte man das Vorkommen auf 10 Paare, heute kann man von mehr als 20 Paaren ausgehen. Die ersten Paare brüteten auf Grünland, dann wurden fast ausschließlich Maisäcker bevorzugt. 1995 trat eine neue Entwicklung ein, erstmals wur­ de eine Brut auf dem Dach einer Firma an der Robert-Bosch-Straße im Gewerbegebiet Bocholt beobachtet. Seitdem konnten immer mehr Dachbruten festgestellt werden. Ge­ nutzt werden Flachdächer, die mit Kies be­ deckt sind. Einige Beispiele möchte ich anführen: Fachhochschule Bocholt Seit 1998 brütet in jedem Jahr 1 Paar auf dem Dach. 2003 wurden 3 Junge beobach­ tet, 2004 ein Gelege mit 4 Eiern gefunden. Im Jahr 2005 fand der Hausmeister ein Ge­ lege mit 3 Eiern. 2 noch nicht flügge Junge wurden Mitte Mai gesehen, eins wurde auf dem Dach gefüttert, eins auf dem Boden. Beide hielten sich ausgewachsen noch im Juli auf dem Gelände der Fachhochschule auf. Schulzentrum Rhede Erstmals brütete ein Paar im Jahr 2004. Am 4.6.2004 konnte ich 3 Junge beobachten. Im Jahr 2005 fand ich am 5.5. ein Gelege mit 4 Eiern. Leider kam es nicht zum Bruter­ folg.

Gebäude an der Regenaufbereitungs­ anlage, Rhede, Krommerter Weg Im Jahr 2004 wurde auf dem Dach 1 Paar bei der Brut gesehen. 2005 konnte beobach­ tet werden, wie 2 Junge vom Dach spran­ gen. Was mag die Austernfischer veranlasst ha­ ben, Dächer als Brutplätze anzunehmen? Einmal haben Kiesdächer sicher eine Ähnlichkeit zu Brutplätzen an der Küste. Sie bieten aber auch Vorteile gegenüber Maisäckern. So sind Austernfischer hier si­ cher vor Fuchs und Hermelin, außerdem ungestört vor Maschinen und Menschen. Allerdings haben die Dächer auch Nachteile. Die Jungen können kaum Nahrung finden, Schatten gibt es nicht, auch Versteckmöglichkeiten vor Angriffen aus der Luft sind rar und bei Trockenperioden herrscht Was­ sermangel. Die Dachbruten sind aber zum größten Teil erfolgreich. Interessant ist noch die Verweildauer der Jungen auf dem Dach. Das hängt nach meinen Beobachtungen von der Höhe der Dachkante ab. Ist sie nur we­ nige Zentimeter hoch, fallen noch nicht flügge Austernfischer schon einmal herunter, oder sie werden von den Eltern zum Ab­ sprung verleitet. Das kann dann bei großen Dachhöhen auch tödlich enden. Das Dach des Schulzentrums ist etwa 10 m hoch und der Rand hat eine Höhe von 5-10 cm. Am 8.6.2004 waren die 3 noch nicht flüggen Jun­

gen herunter gesprungen. Eins wurde tot von Schülern gefunden, die beiden anderen konnte ich unversehrt auf dem benachbarten Rasenplatz mit den Eltern Futter suchen sehen. Auch an der Fachhochschule (Dachhöhe 15 m, Randhöhe 15 cm) fand der Hausmeister 2003 ein totes noch nicht flügges Küken. Die Chance, den Sprung zu überleben hängt sicher davon ab, ob die Jungen auf Rasen oder Pflaster fallen. Das Dach der Firma Roessing hat dagegen einen etwa 70 cm hohen Rand, den die Jungen erst überwinden können, wenn sie flügge sind. Bis dahin müssen die Eltern viel Nah­ rung anschleppen. Sie besteht zum größten Teil aus Regenwürmern.

NABU Kreis Borken

Dachbruten der Austernfischer

Die Zahl der Dachbruten hat im Raum Rhe­ de/Bocholt vielleicht die Brutpaare auf Mais­ feldern schon übertroffen. Wird der Küstenvogel Austernfischer ein Kulturfolger? Es wird interessant sein, diese neue Entwick­ lung weiter zu beobachten und offene Fra­ gen zu klären. Interessante Beobachtungen dazu können mir gemailt werden:

ü

koehler@nabu-borken.de £ Lothar Köhler

Textilausrüstung Roessing, Rhede Auf dem Kiesdach wurde die erste Brut im Jahr 2003 entdeckt. 2 Junge wurden groß, ebenfalls im Jahr 2004. Auch 2005 wurden wieder 2 Junge beobachtet. Schilderfabrik Adco, Rhede Hier brütet seit 2000 in jedem Jahr ein Paar. 2004 und 2005 wurden jeweils 2 Junge ge­ sehen. Brutplatz des Austernfischer auf ei­ nem Flachdach am Schulzentrum Rhede. Foto: R. Döring

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NABU Kreis Borken

Der Uhu als Brutvogel im Grenzgebiet Münsterland-Niederlande Die weltweit größte Eule, der Uhu (Bubo Bubo), ist zugleich mächtig, majestätisch und mystisch. Einerseits König der Nacht , wurde der Uhu früher auch Vogel des Teufels oder Totenvogel genannt. Auffällig sind die großen Federohren am Kopf und die orange­ gelben ( Feuer sprühenden ) Augen. Nur wenige Menschen im Münsterland haben ihn schon zu Gesicht bekommen, doch inzwischen kommt er auch bei uns wieder vor. Gejo Wassink und Walter Hingmann be­ richten von der Bestandsentwicklung im deutschniederländischen Grenzgebiet und bitten um Mithilfe. 1927 schrieb Floericke: Das felsenlose und baumarme Holland bietet dem Uhu keine geeignete Stätte . Heute wissen wir, dass es anders ist! Erst im Jahr 1997 fand in den Niederlanden die erste gut dokumentierte Brut statt. Während einer Radiosendung hörten Ornithologen ein rufendes Männchen, das auf einem Fernsehmast saß. Später wur­ den in der ENCI-Grube eine große Abgra­ bung nahe bei Maastricht - 4 Jungvögel ent­ deckt. Bis zum Jahr 2004 stieg die Anzahl der Territorien auf 6 an. Seit 2002 fand im an den Kreis Borken angrenzenden Achter­ hoek (Gelderland) alljährlich eine Baumbrut statt.

besiedelt der Uhu nun, nach seiner Ausbrei­ tung in NW-Deutschland, auch mehr und mehr das Flachland. Im Flachland können vor allem Landschaften mit kleineren Höhen und Tiefen (am besten in Kombination) be­ siedelt werden, zum Beispiel Sand-, Ton-, und Kiesgruben, Müllberge, Schutt- und Ber­ gehalden, Höhenzüge und Terassenkanten. Der Uhu brütet aber inzwischen auch wieder in Wäldern (in Greifvogelhorsten und Hoch­ sitzen) und an Bauwerken.

Entwicklung in Deutschland und NRW

Nach der Avifauna von Westfalen (1979) und dem 2002 erschienenen Buch Die Vögel Westfalens , gibt es keine Hinweise auf Bruten im Münsterland. Mit ziemlicher Sicherkeit hat aber in 1976 (und 1981?) ein Uhupaar in einem Hochsitz bei Vreden (Kreis Borken, nahe der Grenze zu den Niederlan­ den) gebrütet. Angeblich sind Junge geschlüpft, die später verschwanden. In 1999 haben wir von einer Brut im Bereich Schöppinger Berg erfahren. Seit etwa 1992 brütet der Uhu im Bereich Coesfeld/Münster* (W. Rusch). In 2004 und 2005 hat je ein Uhu­ paar erfolgreich bei Wesel* nahe dem Münsterland gebrütet. Bei Haltern* bestätigten M. Jöbges u.a. eine Uhubrut in einem Wald im Jahre 2005. Seit 2002 brütet alljährlich ein Paar in der grenznahen Landschaft Achterhoek * in der Provinz Gelderland (NL). Außer diesen Brut­ nachweisen haben wir eine Anzahl von ge­ sicherten und ungesicherten Beobachtun­ gen, zum Beispiel § ca. 1993/1994 Isselburg-Vehlingen (Krs. Borken): 1 totes Ex. unter Stromleitung. § ca. 1996/1997 Grenze Hamminkeln (Krs. Wesel) und Rees (Krs. Kleve) 1 Todfund

Der Uhu war in historischen Zeiten ein weit verbreiteter Brutvogel. Doch 1927 befürchtete Floericke das völlige Aussterben der Art durch menschliche Verfolgung. 1965 gab es in Deutschland nur noch etwa 50 Brutpaare. Schutzmaßnahmen, Aufklärung, Zucht und Auswilderung hatten jedoch Erfolg. Der Vo­ gel des Jahres 2005 hat jetzt einen Bestand von etwa 1000 Brutpaaren in der Bundesre­ publik Deutschland. In NRW war die Entwicklung ähnlich: Um 1850 gab es in Westfalen noch etwa 20 be­ setzte Brutplätze im Sauerland, Siegerland und Eggegebirge. In NRW waren es 1975 nur noch 2 Brutpaare, 1995 dann etwa 80 Brutpaare und im Jahr 2004 immerhin schon 140 Brutpaare. Die Besiedlungsschwerpunk­ te in NRW sind heute die Eifel, das Sauer­ land und der Teutoburger Wald bzw. das Tecklenburger Land. Während früher die starke Bindung an felsige Landschaftsstrukturen herausgestellt wurde,

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Bestandsentwicklung im Grenzgebiet

Uhus im deutsch-niederländischen Grenzgebiet. Foto: G. Heisterkamp (mit Ring) unter einer Stromleitung. § 2002 bis 2004 wurden 1 bis 2 Exemplare in einem Deutsch-Niederländischen Venngebiet im Krs. Borken gesehen. Weitere noch zu prüfende Meldungen kom­ men aus dem NSG Zwillbrocker Venn , Re­ ken, Militärgebiet Borkenberge und bei La­ vesum. Wer kann hierzu Informationen ge­ ben? Für uns steht fest: Es gibt im Grenzgebiet NL/Münsterland gute Brutmöglichkeiten. *) Keine genauen Ortsangaben aus Schutzgründen.

Woher/Wohin? Die vorgenannten Uhubruten und Sichtbeo­ bachtungen liegen relativ isoliert und weit weg von den Hauptvorkommen. Uhus sind zwar Standvögel, aber sie (besonders die Jungvögel) können 40 und mehr Kilometer verstreichen . Woher kommen also diese Brutvögel und wo verbleiben die Jungvögel? Gibt es unentdeckte Bruten und spielen Aus­ setzungen von Züchtern und Haltern eine Rolle? Wir bitten um Mithilfe!

Wovon lebt der Uhu bei uns? Die Nahrung des Uhus spiegelt immer die Tierwelt seines Lebensraums wider, da er wenig spezialisiert ist. Seine Beutetiere können anhand der Beutereste und Gewölle ermittelt werden. Nach unseren mehrjährigen Untersuchungen in verschiedenen Brutge­ bieten scheinen Tauben die Hauptbeute dar­ zustellen (60%). Blesshuhn, Igel und Krähen stehen auch oben auf der Beuteliste. Aber


50

200

250

300

350 312

Brieftaube Bleßhuhn

55

Igel

52

Krähe

37 30

Hinweise zur Beobachtung

Kaninchen

28

Dohle

26

Uhus werden erfahrungsgemäß oft nicht ent­ deckt . Am Tage ruhen sie versteckt; oft an einen Baumstamm gelehnt . Sie wollen nicht beachtet werden, da sonst Rabenkrähen und Eichelhäher Alarm geben. Rupfungen umfassen nur Teile der Beute (nicht komplett wie beim Habicht). Igelreste deuten sehr auf den Uhu hin! Der Schmelz (weißer Kot) ist groß und sehr auffällig. Schmelz und Gewölle finden sich am besten an Ruhe- und Ansitzplätzen, zum Beispiel an freistehenden Bäumen mit trockenen Ästen. Die Balzrufe sind am besten in den Monaten November, Januar bis März, und zwar in der Zeit von einer halben Stunde vor bis eine Stunde nach Sonnenuntergang, zu hören.

Teichhuhn

25

Drossel

23

Früher war der Uhu durch direkte menschli­ che Verfolgung bedroht, heute sind es To­ desfallen wie Stromleitungen, Straßenverkehr, Stacheldraht und Windkraftanlagen. Auch Freizeitaktivitäten (Kletter- und Motor­ sport) können Opfer bringen (oft gibt der Uhu bei Störung die Brut auf). Sehr bedenklich sind aktuelle Meldungen aus der Jagdpres­ se: Was das Niederwild betrifft, gibt es in vielen Revieren bereits zu viele Uhus . (Jäger; 6/2005, S.35) oder Brauchen wir eine Jagdzeit für den Uhu? (Jäger; 9/2005, S.16/17). Was Sand-, Kies- und Tonabgrabungen betrifft, so ergeht von uns an Politik und Verwaltung der Aufruf zum Umdenken! Die bisherige Praxis der Rekultivierung und Aufforstung nimmt dem Uhu und vielen an­ deren Arten den Lebensraum. Helfen kann

150

326

Feldmaus

Schutz

100

Ringeltaube

Wanderratte

22

Wühlratte

17

Eulen

17

Stockente

15

Fasan

13

Lachmöwe

10

Türkentaube

9

Zwergtaucher

6

Eichelhäher

6

Waldmaus

5

Greifvögel

5

Kiebitz

5

Elster

5

Hohltaube

5

Bisamratte

5

Sonstige

Tabelle. 1: Beutereste aus drei verschiedenen Uhurevieren im Grenzgebiet MünsterlandNiederlande. Zwischen den 3 genannten Gebieten in der Tabelle 1 gibt es Unterschiede. Dass die Ringeltaube oben auf der Liste steht, liegt am Weseler Uhu. Im Achterhoek (NL) ist die Brieftaube die Hauptbeute.

NABU Kreis Borken

0

auch viele andere Vögel und Säuger stehen auf dem Speiseplan (Tabelle 1.). Eine Be­ sonderheit sind Igel, Eulen und Greifvögel als Nahrung. Gelegentlich wird der Uhu auch Aas nehmen.

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man dem Uhu in Waldgebieten durch das Anbringen von Kunsthorsten oder Bruthilfen.

Dank Unsere Forschungen und Schutzbemühungen wurden vor allem unterstützt durch Wilhelm Bergerhausen, Lutz Dalbeck, Martin Lindner, Gisbert Lütke. In den Niederlanden haben vor allem Paul Voskamp, Huub Don und Hans Hasper Unterstützung geliefert. Außerdem haben wir viele Helfer gehabt, vor allem: M. Busse, T. Flinks, G. Heister­ kamp, U. Holtschneider, H.J. Kottmann, H. Papenfuß, P. Pavlovic, W. Rusch, H. Schäpers, Dr. M. Schleinzer, R. Weißenborn. Weitere Namen von Niederländern sind erwähnt in einem Jahresbericht. £

ü www.uilen.org

Gejo Wassink, Walter Hingmann.

Koordination/Mitarbeit

Die Vogelschutzwarte (LÖBF) will die Uhuarbeit in NRW koodinieren. In den Niederlanden gibt es eine Internetgruppe Oehoenews .

!

Wir freuen uns auf Informationen der Leserschaft (Beobachtungsdaten, Literaturhinweise, Zeitungsberichte, Standorte von Präparaten u. a.). Bitte melden an: Gejo Wassink, Europaweg 40A, NL - 7137HN Lievelde. Tel. 0031/544-467034;

e-mail: ü gejowassink@hetnet.nl

oder Walter Hingmann, Bellinghovener Str. 2, 46459 Rees. Tel. 02857/7845.

Sandabrgabungen bieten dem Uhu gute Möglichkeiten. Foto: G. Heisterkamp

NATURZEIT.org 11


NABU Kreis Borken

Umweltpreis der Stadt Rhede für NABU-Gruppe Die NABU-Gruppe Rhede hat im November 2005 den Umweltpreis der Stadt Rhede erhalten. Er wurde zum dritten Mal als Anerkennung für besondere Verdienste im Schutz von Natur und Umwelt im Stadtgebiet verliehen.

Mitmachen: "Frühlingsboten in Rhede" Aktion der NABU Gruppe Rhede

Wann singt die erste Amsel? Wann blüht das erste Scharbockskraut? Wann erscheint der erste Mauersegler am Frühlingshimmel? Der NABU Rhede macht in Frühling 2006 einen kleinen Wettbewerb: Alle, die mitmachen, halten im Raum Rhede Ausschau nach ausgewählten Frühlingsboten und tragen das Datum ihrer Erstbeobachtung in die vor­ gefertigte Liste ein. Für die Teilnahme reichen Sie bitte bis zum 15. Juni 2006 den Bogen bei Lothar Köhler, Weberstr. 56, 46414 Rhede ein. Unter AL­ LEN Teilnehmern wird ein Buchpreis verlost. Den Teilnahmebogen mit der Liste der Frühlingsboten können Sie sich auf unserer Internetseite herunterladen. £

ü www.nabu-borken.de

Martin Steverding

Einladung

Der NABU blickt in Rhede auf mehr als 27 Jahre aktive Naturschutzarbeit zurück: Bereits 1978 wurde eine Ortsgruppe gegründet, die sich aber einige Jahre später wieder auflöste. Aber auch ohne eine eigenständige Ortsgruppe war der NABU in den 1980er-Jahren in Rhede sehr aktiv, insbesondere im Amphibienschutz. 1990 erfolgte dann die Gründung der heute exis­ tierenden Ortsgruppe. Die Aktivitäten des NABU Rhede sind viel­ seitig. Sie reichen von alljährlichen Arbeitseinsätzen in der Biotop- oder Baumpflege bis hin zu langjährigen Schutzprojekten. Ei­ nige Beispiele:

§

§

Ein Abgrabungsgewässer wurde vom NABU erworben und gezielt für den Na­ turschutz gestaltet, es wird bald als NSG ausgewiesen. Dort befindet sich der einzige Brutplatz der Flussseeschwalbe im Münsterland mit 9 Brutpaaren im Jahr 2005. Es werden mehrere Winterquartiere von Fledermäusen hergerichtet und betreut. Der NABU betreibt in Rhede umfangrei­ che Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Fledermäuse und berät bei Problemen etwa durch Fledermauskolonien an Wohngebäuden.

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Stellvertretend für die NABU Gruppe Rhede bekommt Marianne Harborg die Urkunde durch Bürgermeister Lothar Mittag überreicht. Fotos: giese.tv

§

§

Der Steinkauz und die Schleiereule wer­ den gezielt und in guter Zusammenar­ beit mit den Hofbesitzern gefördert. Bei zahlreichen Eulenexkursionen in Zusam­ menarbeit mit der Biologischen Station Zwillbrock wird Begeisterung für die heimlichen Nachtvögel geweckt. Die zwei Kindergruppen lernen bei ihren wöchentlichen Treffen die heimische Natur spielerisch und beobachtend ken­ nen und packen auch bei den Arbeitseinsätzen fleißig an.

Im Zuge der Preisverleihung stellte die NA­ BU-Gruppe ihre Arbeit anhand eines Diavortrages und einer Ausstellung im Rathausfoyer vor. £ Martin Steverding

zur Jahreshauptversammlung des Naturschutzbund Deutschland - Kreisverband Borken e. V. Die Versammlung findet am Samstag, den 04. März 2006 um 17:00 Uhr in der Gaststätte Matschke, Ewaldstr. 1 in Bocholt statt.

Tagesordnung: § Begrüßung der Mitglieder und Gäste § Tätigkeitsbericht des Vorstandes § Kassenbericht § Bericht der Kassenprüfer § Entlastung des Vorstandes § Wahl der Delegierten zur LVV § Neuwahl eines Kassenprüfers § Verschiedenes Anschließend ein Vortrag von Christoph Paffrath zum Thema Wasser Wir bitten um zahlreiches Erscheinen. Gäste sind selbstverständlich herzlich willkommen! Mit freundlichen Grüßen Rudolf Souilljee (Vorsitzender)


für Rinder und Eulen

Nördlich von Coesfeld, unweit der Großen Kapelle , betreut der NABU, unterstützt von der Naturförderstation Coesfeld, eine ehemalige Tongrube, die von der NRW-Stiftung Natur­ schutz, Heimat, Kulturpflege erworben wurde.

ie zahlreichen Kleingewässer auf der Fläche bieten Lebensraum unter an­ derem für eine große Zahl von Laubfröschen und Kammmolchen. Mit etwas Geduld kann man auch Waldeidechsen und Blindschleichen beobachten. Das Pflegekonzept sieht eine extensive Beweidung ohne Düngung vor. Zur Zeit hal­ ten zehn Rinder den Aufwuchs kurz und ver­ hindern, dass die Gewässerufer verbuschen. Wir vom NABU haben an drei Seiten der Fläche Sitzbänke für die zahlreichen Rad­ wanderer aufgestellt, wobei die Resonanz der Leute, mit denen wir sprechen, recht positiv ist. Man schaut teilweise von oben auf Gewässer sowie einzelne Gehölze und Gebüsche. Ein Teil der Fläche wirkte allerdings recht kahl, so dass der Gedanke geboren wurde, hier eine Weidehütte in traditionellem Stil zu errichten. Weidehütten sind Elemente unse­ rer Kulturlandschaft, die langsam zu ver­

NABU Kreis Coesfeld

W eidehütte

Foto: H. Garritzmann schwinden drohen. Dabei bieten sie etlichen Tieren Lebensraum. Um möglichst viele au­ thentische Materialien zu bekommen, haben wir eine alte abrißbedrohte Holz-Hütte bei Burgsteinfurt abgebaut, die dort rund 100 Jahre gestanden hatte und wegen Umbruchs der Weide nicht mehr gebraucht wurde. Beim Abbau fanden wir alte Spuren von mar­ derartigen Raubtieren, von Fledermäusen und Eulen. Dies zeigt deutlich, welch inter­ essanter und wertvoller Lebensraum ein solch kleines Bauwerk für viele Tierarten sein können. Eine andere interessante Be­ obachtung war, dass die während der Bau­ phase zwischengelagerten Holzstapel Wald­ eidechsen ungemein anzogen. Wir hoffen, dass auch die fertige Hütte mit ihren zahlrei­ chen Rissen und Spalten Lebensraum für diese Tiere bietet. Die an der Hütte äußerlich sichtbaren Materialien sind alte Feldbrandsteine vom Denkmalhof in Burgsteinfurt, Hohlziegel und

alte Eichenbalken, die von außen einen hinfälligen Eindruck machen, aber von innen recht kernig sind. Innen wurde ein Schleiereulenkasten angebracht, der sehr schnell angenommen wurde. Aber auch sonst halten sich hier manchmal Eulen auf, wie unser Mitglied Heinz Kramer erfahren musste. Er war für die Maurerarbeiten zuständig und hatte leichtsinnigerweise eine alte Jacke in der Hütte zurückgelassen, die hinterher einen großen, auffälligen weißen Fleck aufwies. Geplant wurde die Hütte von Klaus Lütke-Sunderhaus, der an zahlreichen Aben­ den und Wochenenden die Holzarbeiten er­ ledigte. Von ihm stammen auch die drei Bänke sowie der Heckbaum am Eingang der Fläche. Finanziell unterstützt wurde der Bau sowohl von der Naturförderstation des Krei­ ses Coesfeld als auch vom hiesigen Heimat­ verein. £ Rudolf Averkamp

Einweihung der Viehhütte 9.10.2005: NABU-Aktive, Sponsoren und Nachbarn trafen sich am Vormittag, um ge­ meinsam zu diskutieren, zu staunen und sich an Bio-Köstlichkeiten zu laben. Die Rindvie­ cher hielten gebührend Abstand und waren erst am späten Nachmittag wieder die Platz­ herren . Rudolf Averkamp, einer der Ideen­ geber des Hüttenbaus, fand den richtigen Ton zur Begrüßung der Gäste, indem er mit launigen Worten die Entstehungsgeschichte der Aktion erzählte. Die Bedeutung einer Viehhütte mag manchem der Zuhörer danach erst aufgegangen sein. Das AHA! in vielen Gesichtern war jedenfalls nicht zu übersehen. £ Rainer Gildhuis Foto: C. Rechs

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NABU Kreis Coesfeld

Libellen In der Stadt am

Libellen sind Flugjäger mit spannendem Fortpflanzungs-Verhalten. Sie sind artenreich auch an sonnigen Kleingewässern vertreten. Für die Beobachtung mit passender Optik und Fotodokumentation sind kleine Fertigteiche selbst in Stadt-Kleingärten hervorragend geeignet. An die zehn Arten sind im Jahreslauf mit Sicherheit anzutreffen, hier bequem und hautnah zugänglich. Eberhard Schmidt gibt daher im Münsterland gewonnene Hinweise zur Arterkennung, Biologie und Ökologie, um dem Naturfreund die Libellen zu erschließen.

Referenz-Libellenteich in einem Rei­ henhaus-Kleingarten (gut 100 m²) mit artenreichen, grenzüberschreitenden Staudenfluren, gestaffeltem, vormit­ tags besonnten Gehölzhintergrund (Ruhe- und Jagdbereich von Libel­ len), strukturiert durch ein Rasen­ band (unten). Oben der handelsübliche nierenförmige glasfaserverstärkte Kunst­ stoffteich (GVK; 1x2 m) mit schmaler Riedzone, zwei Röhrichtpflanzen (im Topf versenkt), Seerose und Glänzendem Laichkraut im freien Wasser (Fortpflanzungbereich der Libellen). An diesem Kleinteich am Stadtrand von Dülmen wurden im letzten Jahr­ zehnt insgesamt 16 Libellenarten nachgewiesen, 12 davon waren zumindest gelegentlich, 7 davon sind beständig bodenständig und in der Flugsaison regelmäßig anzutreffen.

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Dass Libellen nicht stechen, weiß heute je­ des Kind. Das wurde aber den Menschen bei der Christianisierung eingeredet. Libellen wurden von den Missionaren verteufelt und mit Namen wie Drachenfliegen, Schillebolde oder Teufelsnadeln belegt. Libellen waren nämlich den heidnischen Germanen als Symbol der Göttin Freia (Freyja, Frigg) heilig. Sie war die Göttin der Liebe und Fruchtbar­ keit und damit auch zuständig für sauberes Wasser und somit für die intakten Quellen und Fließgewässer: Für diese wiederum wa­ ren die blauflügeligen Prachtlibellen ein Sym­ bol. Der heute übliche Name Libelle leitet sich ab von Libellula als Oberbegriff für alle Libellen bei Linnè (1758). Libellula ist eine Verkleinerungsform von Libella, einem alten römischen Namen für den Hammerhai. Dahinter steht die Analogie in der Kopfform bei Kleinlibellen: Ihr Kopf ist walzenförmig, steht quer zum Körper und trägt halbkugelförmige, seitlich vorstehende Fa­ cettenaugen an den Enden. Damit haben die Libellen Rundumsicht. Das gilt auch für die Großlibellen, bei denen die Facettenau­ gen typisch oben zusammenstoßen und den größten Teil des halbkugelförmigen Kopfes ausfüllen. Libellen kann man am besten an Sonnenta­ gen von Mai bis Oktober entdecken. Wenn man sich ruhig an das Ufer stellt, kann sich dann sogar eine Libelle an helle Kleidung setzen. Hilfreich ist ein handliches Fernglas (z.B. 8x26) mit Nahpunkt bei 2 m oder weni­ ger. Noch besser ist ein monokulares ( ein­

rohriges ) Fernglas, das Scharfeinstellung bis auf ½ m erlaubt. Fotobelege vertiefen das Gesehene ohne Eingriff in die Natur. Damit bleibt die Libellenbeobachtung auch konform mit dem strengen Artenschutz aller einheimischen Libellen, der wie bei Amphi­ bien oder Faltern auch für den Gartenteich gilt. Vom Gartenstuhl aus lassen sich nun die Libellen bequem beobachten. Libellenreich sind allerdings nur fischfreie Kleinteiche. Als weitaus überlegene Nahrungskonkurrenten dünnen selbst Friedfische die Dichte der Beutetiere der Libellenlarven (wie Wasserflöhe oder Mückenlarven) zu stark aus. Das trifft gleichermaßen Molchlarven und Laubfrosch-Kaulquappen. Als Einführung in Libellen können die gängigen Foto-Feldführer (wie der Kosmos-

Plattbauchlibelle vor der Eiablage. Fotos: E. Schmidt


Kleingarten-Teich Libellenführer oder das Naturbuch Libellen von Bellmann) empfohlen werden. Allerdings werden hierin die Erkennungsmerkmale der Arten bei Fernglas-Beobachtung weniger gut herausgestellt. Dafür ist auf die Exkursi­ onsfauna von Deutschland ( Stresemann ) zu verweisen. Im folgenden werden der Ein­ fachheit halber Unterscheidungsmerkmale und biologische Besonderheiten auf zehn gängige Gartenteicharten beschränkt. Bei Zweifelsfragen ist der Autor bereit, Libellen­ fotos (mit Angabe von Datum und Aufnahme­ ort) nachzubestimmen. Am Wasser sehen wir häufiger Männchen in Erwartung von paarungsgestimmten Weib­ chen. Die Frühjahrslibellen setzen sich dabei gern zwischen Flügen an die Ufervegetation. Kleinlibellen legen die Flügel in der Ruhelage über dem Rücken zusammen, Großlibellen halten sie ausgebreitet. Die netzförmig gea­ derten, langen Flügel können unabhängig von einander bewegt werden und erlauben einen raschen Vorwärtsflug, hohe Wendigkeit und das Rütteln. Der oft langgestreckte Hin­ terleib stabilisiert die Fluglage beim Vorwärtsflug. Kleinlibellen fliegen vorzugsweise dicht über dem Wasser und setzen sich nahe der Wasseroberfläche, Großlibellen bevorzugen 1-2 m Flughöhe und setzten sich (bei den Frühjahrsarten) gern auf Warten in dieser Höhe.

Eiablage der Mosaikjungfern oberhalb vom Wasserspiegel, Blaugrüne Mosaikjungfer sticht die Eier in feuchtes Moos ein

Am Gartenteich mit bewachsenem Ufer ist der Vierfleck oft die einzige Großlibelle im Frühjahr. Sein Körper ist braun gefärbt, ein­ zigartig ist der dunkle Fleck mitten am Vor­ derrand aller Flügel. Bei der Eiablage rüttelt das Weibchen 2-3 dm über dem Wasser, tupft dann mit der Hinterleibsspitze auf die Wasseroberfläche und streift dabei ein Eipa­ ket ab. Die Eier treiben im Wasser auseinander und sinken auf die UnterwasserVegetation. Ähnlich in der Gestalt, aber mit stark verbreitertem, beim Männchen leuchtend hellblau bereiften, beim Weibchen braun/gelbem Hinterleib ist der Plattbauch. Er stellt sich beim frisch eingerichteten, noch vegetationsarmen Gartenteich ein und wird mit Etablierung der Ufervegetation vom Vier­ fleck abgelöst. Die Eier werden jedoch punkt­ genau auf an der Wasseroberfläche treiben­ des Pflanzenmaterial gelegt, so dass dort ein größeres Gelege entsteht. Es ist gut der Sonne ausgesetzt. Damit kann diese wärmebedürftige Art auch in unserem atlan­ tischen Klima die Embryonal-Entwicklung rasch (bei gutem Sonnenschein schon in 12 Wochen) abschließen. Der Plattbauch ist ein perfekter Segelflieger. Kleingärten mit Staudenfluren und sonnigen GebüschNischen werden besonders von den Weib­ chen gern zum Sonnen und Jagen aufge­ sucht. Im Frühjahr und Frühsommer bestimmen zwei Kleinlibellenarten das Bild am Garten­ teich. Die auffallend blauen Männchen der Hufeisen-Azurjungfer und die Große Pech­ libelle mit schwarzem Hinterleib und blauem Schlusslicht kurz vor dem Hinterleibsende (auf Segment 8). Die Weibchen dieser Art gleichen den Männchen, es kann aber auch bei brauner Grundfarbe das Schlusslicht verdüstert sein, junge Weibchen fallen durch orange oder violette Grundfärbung auf. Bei der Azurjungfer sind die Weibchen dagegen durchgehend dunkel auf dem Hinterleib. Eine dritte Frühjahrsart fällt durch die rote

NABU Kreis Coesfeld

beobachten

Paarung und Eiablage bei Kleinlibel­ len. Oben Paarungs- Herz bei der Adonislibelle. Unten Füllen des Kopu­ lationsorgans des Männchen nach dem Ergreifen des Weibchen bei der Azur­ jungfer.

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NABU Kreis Coesfeld

Grundfarbe des Körpers auf, die Adonislibel­ le. Ihre Augen sind rötlich/gelblich mit einem horizontalen Doppelstreif, nicht bläulichgrünlich mit schwarzer Kappe wie bei den beiden andern Arten. Die Adonislibelle sonnt sich gern an am Gebüsch und jagt dort nach Fliegen oder Mücken. Hat ein Kleinlibellen-Männchen ein Weib­ chen erspäht, so ergreift es das Weibchen mit den Beinen und versucht, sein Zangen­ paar am Hinterleibs-Ende beim Weibchen an dessen Vorderbrust zu befestigen. Von dort fliegen sie zu einem Sitzplatz und bilden das für Libellen spezifische Paarungsrad. Pechlibellen sind besonders oft im Rad zu sehen. Nach der Copula fliegen die Partner bei der Adonislibelle und der Azurjungfer im Tandem zum Eiablageplatz, typischerweise zu schwimmenden Pflanzenteilen. Das Weib­ chen setzt sich auf das Substrat und sticht die Eier mit dem Legeapparat ein. Die Männchen stehen dabei schräg nach oben in der Luft, bei der Azurjungfer oft vertikal. Mit diesem Verhalten blockiert das Männchen den Zugriff anderer Männchen auf das Eier legende Weibchen. Schutz vor den Störungen der Eiablage durch paarungslustige Männchen ist bei der Pechlibelle anders gelöst: Die Paare bleiben als Rad so lange verbunden, bis die Aktivität der Männchen zum späten Nachmittag hin nachlässt. Die Weibchen suchen erst dann die Eiablageplätze, typisch ebenfalls schwim­ mende Pflanzenteile, auf und legen die Eier allein ab. Die lange Zeit im Paarungsrad ist so als Sicherung des Paarungserfolges des letzten Partners zu verstehen. Der Sommer ist die Zeit der Mosaikjungfern, Ausdauerflieger, die zu unseren größten Li­ bellen und Insekten überhaupt gehören. Ver­ breitet ist die Blaugrüne Mosaikjungfer. Sie ist an der seitlich grünen Brust zu erkennen, die Hinterleibsflecken sind beim Männchen vorne blau, hinten grün, beim Weibchen durchgehend grün. Die Weibchen stechen ihre Eier gern in feuchte Moosrasen oberhalb vom Wasserspiegel ein. Etwas kleiner ist die Herbst-Mosaikjungfer. Bei ihr ist die Brust braun mit zwei hellen Seitenstreifen, die Fle­ cken des Hinterleibs sind beim Männchen überwiegend leuchtend blau, beim Weibchen unscheinbar bräunlich/gelblich. Im Kleingar­ ten können sich mehrere Tiere zur Jagd auf schwärmende Rasenameisen einstellen. Die

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Eier werden vornehmlich in UferpflanzenStängel oberhalb vom Wasser eingestochen. Notwendig für diese beiden Arten ist somit ein Riedufer bzw. Ufergehölz. Die typischen Kleinlibellen des Sommers sind Teichjungfern. Sie sind an dem metal­ lisch grün/bronzenen Körper, beim Männchen mit hellblauer Bereifung an Basis und Spitze des Hinterleibs, zu erkennen. Die Ei­ ablage erfolgt im Tandem, typisch an verti­ kalen Pflanzenteilen, sowohl über dem Was­ ser als auch untertauchend. Sie sind als Larve auf ein gutes Angebot an Wasserflöhen angewiesen und fallen bei Fischbe­ satz garantiert aus. Ebenfalls metallisch grün, jedoch ohne Bereifung und mit hellem Flügelmal ist die Weidenjungfer. Diese Art sticht die Eier immer in die Rinde von über das Gewässer hängende Zweige von Ufergehölzen ein. Bis in den November fliegen kleinere Großlibellen, deren Männchen einen auffal­ lend roten Hinterleib (braun bei den Weib­ chen) haben, die Heidelibellen. Am häufigsten ist bei uns im Münsterland am Gartenteich die Große Heidelibelle (mit hell gestreiften Beinen und hellen Seitenstreifen an der Brust). Heidelibellen sonnen sich gern auf Steinen oder Holz. Spannend ist die Beobachtung des Schlüpfaktes bei den Libellen, also die direk­ te Umwandlung der Wasserlarve in den Flugjäger mit völlig anderen Proportionen. Der Vierfleck bietet Ende April/Anfang Mai, die Blaugrüne Mosaikjunger Ende Juni bis Anfang August ein fantastisches Schauspiel. Zurück bleibt die leere Larvenhaut, die Exu­ vie.

Die Blaugrüne Mosaikjungfer rüttelt über dem Wasser.

Bei dieser Großen Heidelibelle sind die Seitenstreifen der Brust deutlich zu erkennen.

Gemeine Binsenjungfer.

Selbst kleinste Gartenteiche sind so nicht nur Naturoasen in Stadtgärten, sie bieten auch Naturerlebnisse pur mit Großinsekten wie den Libellen. Man muss sie nur wahr­ nehmen! £ Eberhard Schmidt

Bestimmungsliteratur: Bellmann, H. (1993): Libellen beobachten, bestimmen. Naturbuch, Augsburg. Jurzitza, G. (2000): Der Kosmos Libellenführer. 2. Auflage. Franckh/Kosmos, Stuttgart. Stresemann, E. (Begründer), H.J. Hannemann, B. Klausnitzer & K. Senglaub (2005): Exkursionsfauna von Deutschland. Band 2 Insekten. 10. Auflage Elsevier, Heidelberg.

Porträt der Binsenjungfer und ihre Eiablage an Binsenstengel oberhalb der Wasseroberfläche.


NABU Kreis Coesfeld

Erfassung der Laubfrösche im Kreis Coesfeld NABU sucht Hinweise auf den Frosch-König Anfang Mai, wenn sich an den ersten war­ men Abenden der Frühling vollends entfaltet hat , erzählt Rudolf Averkamp, NABU-Aktiver und Laubfroschkenner aus Coesfeld geht es hier wieder richtig los. Dann sind rund um Coesfeld und Rosendahl kilometerweit die lautstarken Konzerte des Laubfrosches zu hören. Das war nicht immer so, denn erst mit den einsetzenden Schutzmaßnahmen zum Ende der 1980er Jahre konnte der freie Fall des Laubfrosches im Kreis Coesfeld aufgehalten werden. Heute nimmt mit der Optimierung und Anlage neuer Gewässer das Angebot geeigneter Laichgewässer wieder zu. Damit kann sich auch der Bestand des Laubfro­ sches wieder entwickeln.

Zu ermitteln, wo noch oder wieder Vorkom­ men des Laubfrosches im Kreis Coesfeld anzutreffen sind, ist das Ziel einer Bestand­ serfassung, die sich der NABU Coesfeld und die NABU-Naturschutzstation gemeinsam auf die Fahnen geschrieben haben. So sol­ len im Jahre 2006 möglichst viele der im Kreis Coesfeld vorhandenen Laubfroschvor­ kommen erfasst werden. Wer Interesse hat, an der Erfassung mitzu­ arbeiten, ist herzlich eingeladen. Hinweise nehmen der NABU Coesfeld oder die NABUNaturschutzstation Münsterland unter (0251) 9 87 99 53 oder laubfrosch@nabu-station.de entgegen. £ Christian Göcking

Man muß schon genau hinsehen um den Laubfrosch zu entdecken. Foto: giese.tv

Der Kreisverband NABU-Infostand beim Bürgertreff feiert Jubiläum Jährlich findet auf dem Dülmener Marktplatz am 3. Oktober der Bürgertreff statt, ein Stadtfest, auf dem sich alle örtlichen Vereine präsentieren können. In diesem Jahr war erstmalig auch der NABU dabei! Auf Initiative von Mitglied Carsten Rech wurde ein Info­ stand vorbereitet, um die Bürger über Natur­ schutzthemen zu informieren und als Verein in der Öffentlichkeit Präsenz zu zeigen. Um 8 Uhr begann dann der Aufbau des Standes: Diana Gevers vom NABU Münster hatte ei­ nen Pavillon organisiert, und auf einigen Klapptischen wurde das reichhaltige Material ausgelegt. Neben verschiedensten Broschüren und Flyern stellte der NABU auch Nisthilfen sowie Sachbücher der Stadtbücherei Dülmen aus. Schwerpunktthemen waren Fledermäuse, Singvögel und Nistkästen sowie naturnahe Gärten. Das Wetter spielte zum Glück mit und so besuchten viele interessierte Bürger im Laufe des Tages den NABU. Sehr beliebt waren die NaturzeitHefte, da sie aktuelle Veranstaltungen und die örtlichen Ansprechpartner enthalten, aber ebenso NABU-Broschüren wie Vögel im Garten . Auch wurden oft Baupläne für Vogelnistkästen nachgefragt, während die Kinder sich eher für die FledermausBastelbögen interessierten. Es entstand so manches Gespräch, z.B. über die eigene Fledermaus, die zuhause einen

Gebäudespalt bewohnt und abends regelmäßig beobachtet wird oder ein hofeigenes Steinkauzbrutpaar. So ergaben sich für den NABU einige neue Kontakte und Bekannt­ schaften. Insgesamt haben die Aktiven Franz Rolf, Carsten Rech, Klaus Lütke-Sunderhaus und Diana Gevers feststellen können, dass in der Bevölkerung breite Akzeptanz z.B. gegenüber Fledermäusen herrscht und auch naturnahes Gärtnern von etlichen Leuten praktiziert wird. Der NABU beendete um 18 Uhr diese InfoAktion mit einem positiven Ergebnis und be­ dankt sich bei allen beteiligten Helfern und Helferinnen recht herzlich. Die Öffentlichkeitsarbeit ist aber auch in Zukunft weiterhin wichtig, z.B. um den NABU als Ansprech­ partner bekannt(er) zu machen und das Na­ turschutzbewusstsein wach zu halten.£ Carsten Rech

Vor bald 25 Jahren, am 20. Juli 1981, scharten Walter Vest und Winfried Rusch einige Gleichgesinnte um sich und gründeten den NABU Kreisver­ band Coesfeld. Eine umfassende Würdigung dieses Viertel­ jahrhunderts Vereinsgeschichte erfolgt in der nächsten Ausgabe der Naturzeit. Im Festjahr 2006 werden wir uns und unsere Projekte in vielen Aktionen, Vorträgen und Exkursio­ nen den naturinteressierten Bürgern vorstel­ len. Zu den Programmhöhepunkten dürften die Exkursion am 11. Juni 2006 mit anschließender Grillparty und die Ausrich­ tung der Delegiertenversammlung am 21. und 22. Oktober 2006 in Dülmen zählen. Unser gesamtes Programm finden Sie wie immer in der jeweiligen Ausgabe dieser Zeitschrift sowie unter

ü

www.nabu-coesfeld.de £

Das NABU-Team am Stand: Diana Gevers, Klaus Lütke-Sunderhaus, Carsten Rech, Franz Rolf Foto: C. Rech

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NABU Münster

Jahresausflug 2005 der AG Botanik des NABU Münster

Nationalpark Kellerwald und Edersee Einmal im Jahr lädt die AG Bota­ nik des NABU Münster zu einer mehrtägigen Exkursion in eine weiter entfernte, attraktive Landschaft ein. An jeweils einem Wochenende im Sommer fahren wir gemeinsam los, um ein inte­ ressantes Gebiet mit seiner Flora und Vegetation zu erkunden, das Bestimmungsbuch unter dem Arm.

Die Jahresfahrt im Juni 2005 führte uns an den Edersee und in den Nationalpark Keller­ wald in Nordhessen. Insgesamt 15 Teilneh­ merInnen nutzten die Gelegenheit, sich mit geführten Wanderungen über das geschlos­ sene Buchenwaldgebiet südlich des Eder­ sees zu informieren. Wir bemühen uns jeweils um eine möglichst preiswerte Unterkunft und Verpflegung sowie um eine umweltfreundliche Anreise. Unter­ gebracht waren wir in Ederseenähe in einem Heuhotel, das preiswert naturnahe Erlebnis­ se bot - einschließlich Wecken vom Hahn des Hofes in aller Herrgottsfrühe. Zum Rundumservice des Heuhotels Höhle in Edertal Hemfurth-Edersee gehörte neben Frühstück und warmen Abendessen ein Lun­ chpaket für unsere Exkursionen. Der Kellerwald ist ein geschlossenes, 57 km² großes Waldgebiet ohne Siedlungen oder Straßen direkt südlich des Edersees. Mar­ kenzeichen des Naturraumes Kellerwald sind große Laubmischwälder. Das ehemalige Hofjagdrevíer der Waldecker Fürsten be­ sticht durch seinen nahezu geschlossenen Buchen- und Eichenaltholzbestand, von de­ nen einige sogar als Urwälder bezeichnet werden können, da sie nie genutzt worden sind. Auch andere Waldformen wie wärmeliebende Traubeneichen-Trockenwälder, orchideen- und blaugrasreiche Bu­ chen-Trockenwälder und ahorn-, linde-, eschenreiche Hang und Blockschuttwälder sowie Sumpfwälder sind im Naturraum an­ zutreffen. Zu den Besonderheiten des Gebietes zählt der einzigartige Hutewald Halloh" mit seinen bis zu 400 Jahre alten, skurril geformten, nur bis zu 5 Meter hohen Buchen. Krüppelwuchs und alte Stockausschläge an diesen Rotbuchen sind Ausdruck Jahrhun­ derte langer Viehweide und der Brennholz­ gewinnung. Auch die flechtenreichen Krüppelwälder an den Steilhängen nördlich des Edersees ha­ ben uns sehr beeindruckt . Die extremen

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Oben: Moospolster im lichten Wald. Mitte: Pfingstnelke. Unten: Die Exkursionsgruppe im Kellerwald. Rechts: Der Kellerwald bietet uralte Baumriesen Fotos: W. Schürmann

Temperaturunterschiede in Verbindung mit den nährstoffarmen Böden schaffen im lich­ ten Eichenwald tolle Polsterteppiche des Weißmooses. Als botanische Kostbarkeit kann insbesondere die Pfingstnelke (Dianthus gratiano­ politanus) gelten, die an sonnenexponierten Felswänden wächst und passend zu unse­ rem Besuch in voller Blüte stand. Daher ist der Nationalpark Kellerwald Heimat einer Vielzahl seltener und gefährdeter Tierund Pflanzenarten. Zu der abwechslungs­ reichen Tierwelt tragen seit den 40er Jahren auch Mufflons, eine Wildschafart und Waschbären bei. Für Luchs und Wildkatze werden BeobachterInnen allerdings sehr viel Geduld mitbringen müssen. 13 Fledermausarten sind im Nationalparkgebiet beheimatet. Bei den Vögeln sind als Brutvögel der Schwarz­ storch, der stark gefährdete Schwarze Milan, die Waldschnepfe, Neuntöter und Raubwürger hervorzuheben. In der enormen Zahl der Totholzkäfer findet man auch den für Buchenaltwälder typischen Hirschkäfer. Eine außerordentlich lehrreiche und interes­ sante Führung durch den örtlichen NABUVertreter Wolfgang Lübcke, der auch in der Nationalpark-Verwaltung arbeitet, gab einen tiefen und eindrucksvollen Einblick in das Gebiet, aber auch in die Hintergründe des jahrelangen Kampfes um den Schutz dieses Gebietes. Der NABU Münster bedankt sich an dieser Stelle nochmals herzlich für die hilfreiche Unterstützung durch den NABU Edertal! £ Wolfgang Schürmann Surftipps:

ü www.nabu-edertal.de ü www.nabu-muenster.de ü www.heuhotel-edersee.de


im Regenrückhaltebecken Wolbeck Dienen Regenrückhaltebecken als technische Anlagen hauptsächlich dem Hochwasserschutz, können sie sich bei guter Planung auch zu wertvollen Rückzugsräumen für gefährdete Tierund Pflanzenarten entwickeln. Ein Beispiel aus Münster ist das Mitte der 1990er Jahre in Wolbeck am Alten Postweg gebaute Becken. Kaum beachtet, hat sich hier in den Flachwasserbereichen seitdem großflächig ein Schilfröhricht entwickelt. Im Frühjahr 2005 wurden hier ornithologische Beobachtungen gemacht, die den inzwischen bemerkenswerten Wert des Feuchtgebietes für gefährdete Vogelarten

verdeutlichen. Neben einem Brutpaar des Teichrohrsängers wurde auch eine Brut der Rohrweihe nachgewiesen, die ihr Nest in einem versteckt gelegenen Schilfbereich angelegt hatte. Die Rohrweihe zählt aufgrund ihres Verbreitungsschwerpunktes zu den Arten, für deren Erhalt die Europäische Uni­ on eine besonders hohe Verantwortung hat. Besonders zahlreich kommt die Rohrweihe in den Kreisen Soest und Warendorf vor. Aber auch im Raum Münster können in den Rieselfeldern sowie in den Emsauen und ihren Randbereichen regelmäßig Bruten fest­ gestellt werden. Umso betrüblicher ist es, dass diese Neuansiedlung möglicherweise schon bald wieder verloren geht: Die Planer

der vom NABU abgelehnten Umgehungsstraße Wolbeck haben die Mündung der Straße auf die Wolbecker Straße mitten durch das neu entstandene Feuchtgebiet geplant. Die vorgesehenen Ausgleichsmaßnahmen dürften schon deshalb nicht ausrei­ chen, weil zur Zeit ihrer Planung der künftige ökologische Wert des Regenrückhaltebecken noch nicht erkennbar war und somit auch kein Ersatzbrutplatz für die Rohrweihe zu erwarten ist. Bleibt zu hoffen, dass das Geld zum Bau der Straße auch weiterhin fehlt. £ Michael Steven

EINLADUNG

EINLADUNG

zur Mitgliederversammlung des Naturschutzbundes Münster e. V.

Liebe Jugendliche und Junggebliebenen im NABU Münster, hiermit laden wir Euch ein zur

Freitag, den

05.05.2006, um 18.00 Uhr in der Vereinsgaststätte Münster 08, Manfred-von-Richthofen-Str. 48 ( Öffentliche Gaststätte , Nähe Kanal, erreichbar mit Buslinie 14 ab Hbf.). Tagesordnung: 1. Eröffnung und Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit 2. Feststellung der Tagesordnung 3. Bericht des Vorstandes 4. Berichte der Arbeitsgruppen und der NABU-Naturschutzstation 5. Kassenbericht 6. Bericht der KassenprüferInnen 7. Aussprache zu den Berichten 3 bis 6 8. Entlastung des Vorstandes 9. Wahl des Vorstandes 10. Wahl der KassenprüferInnen 11. Wahl der Delegierten zur Landesdelegiertenversammlung 2006 12. Verschiedenes Anschließend: Voraussichtlich ein spannender Vortrag über das NABU-Projekt: Willkommen Wolf (Referent stand bei Redaktionsschluss noch nicht endgültig fest). Anträge zur Ergänzung der Tagesordnung sowie satzungsändernde Anträge sind bis spätestens zwei Wochen vor der Jahreshauptversammlung, also bis zum 20.04.2006, schriftlich bei Martin Glöckner, Dorotheenstr. 4, 48145 Münster einzureichen. Ich freue mich auf eine rege Teilnahme, mit den besten Wünschen

NABU Münster

Rohrweihe

Mitgliederversammlung der Naturschutzjugend (NAJU) Münster am Freitag, den

21. April 2006 um 19.00 im Umwelthaus (Zumsandestr. 15) Tagesordnung: 1. Eröffnung und Feststellung der Tagesordnung 2. Tätigkeitsberichte 3. Entlastung des Vorstandes 4. Wahlen 5. Planungen und Ideen für 2006 6. Verschiedenes 7. Gemütlicher Ausklang Anträge zur Ergänzung der Tagesord­ nung sowie Anträge zur Änderung der Jugendordnung können bis spätestens zwei Wochen vor der Mitgliederver­ sammlung schriftlich bei Thorsten Pio­ trowsky, Magdalenenstr. 22, 48143 Münster eingereicht werden. Mit vielen Grüßen Für den Jugendvorstand Thorsten Piotrowsky

Martin Glöckner, 1. Vorsitzender

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NABU Münster

Na-Tour-Denkmal Kerngedanke von Na-Tour-Denkmal ist, die unmittelbare Umgebung um den eigenen Wohnsitz unter dem besonderen Aspekt alte Bäume und Naturschönheiten per Fahrrad zu erleben und im Wechsel der Jahreszeiten zu beobachten. Es fing damit an, dass ich vor 25 Jahren, von Berufs wegen, intensiv mit der Unter­ schutzstellung von Bäumen als Naturdenk­ male zu tun hatte. Dabei lernte ich die Na­ turvielfalt der Heimatstadt mit dem naturbelassenen Werseufer, Vorbergshügel sowie das Waldgebiet Davert kennen und nicht zuletzt die Blutbuche auf dem Gelände der Boniburg in Münster-Handorf. Die ausgeprägte Wuchsform und die beson­ dere Lage der dicksten Buche der Stadt Münster brachten mich Jahre später auf díe Idee, eine Fahrradtour zum Thema Bäume als Na-tour-Denkmal zu organisieren. Dann brauchte ich nur noch weitere alte Bäume in der Naturdenkmalsatzung und den einzelnen Landschaftsplänen zu finden, die Wege abzufahren, mit den jeweiligen Grundeigentümer wegen der Zutrittrechte zu den Grundstücken zu sprechen und fast fertig war die Route. Da aber die Geschichte des jeweiligen Bau­ mes zumeist eng verbunden ist mit der Um­ gebung, in der er groß und alt wurde, sind geschichtliche Hintergrundinformationen aus den Archiven sehr hilfreich. Denn so ist auch wenn überhaupt - die zumeist bei den Ex­ kursionen gestellte Frage zu beantworten, wie alt der Baum sei. Immer wieder stelle ich bei den Exkursionen fest, dass die Naturdenkmale auch der je­ weiligen Bevölkerung der Stadtteile unbe­ kannt sind. Zu den über 300 Naturdenkma­ len gehören unter anderem § Die Gallitzineiche in Angelmodde als vermutlich ältester Baum der Stadt. § Die älteste Linde der Promenade im Neutor mit fast 250 Jahren, auch wenn der Zerfall schon deutlich sichtbar ist. Zum Unterstützung des angegriffenen Stammes wurde noch in diesem Jahr die Krone zurückgeschnitten. § Die angesprochene Blutbuche im aktuell neu gestalteten Park der ehemaligen Boniburg mit 6,60 cm Stammumfang, gemessen in Brusthöhe. § Die Nordmark in Kinderhaus als Al­ lee mit insgesamt 124 Stieleichen. Überwiegend sind ortsübliche Laubbäume geschützt, aber auch Nadelbäume; erst im Zusammenhang mit der Erforschung des außereuropäischen Raumes nach Deutsch­ land gebrachte Baumarten zieren die Anla­

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gen um Promenade, Parks und Privatgärten Die Eibe im Garten des Drostenhofes mit 280 cm Stammumfang spielt hier schon in der Liga der dicksten seiner Art in Deutsch­ land mit. Der Ginkgo im Schlossgarten zählt zu den ersten in Deutschland nach der Entdeckung im Jahre 1726 in Asien durch den Botaniker Kaempfer gepflanzten seiner Art. Platanengruppen sind überall über die Stadt verteilt. Die Markanteste der Art mit einem 5,60 cm dicken Stamm ziert den eher durch die Großkreuzung auffallenden Platz am Mauritztor. Eine über 120 Jahre alte Magnolie blüht im April jedes Jahr vor der Kulisse des Vorse­ hungsklosters. Eine 3er Gruppe von Rosskastanien am Hörsterplatz trotzt dem Befall der Kastanien­ miniermotte und blüht im Mai in den Stadt­ farben gelb/weiß/rot jeden Jahres. Ein knorriges, altes Exemplar eines Trompe­ tenbaumes am Hörstertor zeigt jeden Frühsommer im Juni seine fantastische Blütenpracht. Der Urweltmammutbaum hat seit seiner sen­ sationellen Entdeckung im Jahre 1941 einen Siegeszug als markanter Baum um die Welt angetreten und schmückt neben der Statue des Gründers der städtischen Uni den Fürstenbergplatz. So manche Anekdoten könnten die Bäume erzählen. Eine Hainbuche an der Gräfte der Tuckesburg als Wohnsitz des Zoogründers Professor Landois war am Ende des 19. Jahrhundert schon Zeitzeugin. Sie würde sicherlich von den abendlichen Trinkgelagen des Professors und seines Affen Lehmann auf der Veranda der Tuckesburg berichten können. Der Park des ehe­ maligen Gutes Sent­ maring ist in Verges­ senheit geraten, was für Bäume nicht un­ bedingt von Nachteil ist. Die öffentlichen Mittel fehlen, um den Park neu unter Berücksichtigung der reichhaltigen alten Baumsubstanz zu gestalten: Gibt es dort doch eine Rotbuche mit einem über der

Erde verlaufenden Wurzelabsenker, aus der wiederum drei stattliche Bäume wachsen. Das wissen wahrscheinlich nur die Hunde und deren Halter, die dort gelegentlich vor­ beischauen. Allein schon eine Rundtour in der über 4 Kilometer langen Promenade mit der Lin­ den-Doppelallee aus über 3000 Bäumen wird zum Erlebnis. Betrachtet man dann auf dieser Route noch speziell die verschieden­ artigen Bäume wie Blut- und Rotbuche, Roteiche, Pyramideneiche, Hainbuche, Silber­ weide, Ilex, Zürgelbaum, Flügelnuss, Silberahorn und Bergahorn, ihre ökologische Bedeutung und die Geschichten, die um sie ranken, dann hat man einen guten Überblick über das vielfältige urbane Grün. Die Radausflüge unter dem Thema NaTour-Denkmal sollen Anregungen geben für die naturnahe Erholung. Geplant sind für das Jahr 2006 Touren in den Ortsteilen von Münster, wie zum Beispiel Roxel und Hiltrup. In Vorbereitung sind auch Ganz- und Mehr­ tagestouren in den benachbarte Kreisgebie­ ten und eine Radtour zu alten Bäumen und Parks in Südengland. Ich plane die Touren auch auf der im Entste­ hen begriffenen eigenen Webseite zu veröffentlichen. £ Wolfgang Schürmann

Oben: Eine über 120 Jahre alte Mag­ nolie blüht im April jedes Jahr vor der Kulisse des Vorsehungsklosters. Unten: Blutbuche im neu gestalteten Park der ehemaligen Boniburg mit 6,60 m Stammumfang. Fotos: W. Schürmann


Fledermausstollen auf der Bagno-Insel in Steinfurt mit neuem Gewölbe

noch so klein, kann nicht zum Einsatz kom­ men. Zum einen ist auf der dicht bewachse­ nen Insel kaum Platz. Zum anderen stellt der See ein unüberwindbares Hindernis dar. Alle Baumaterialien Zement, Nägel, Bau­ holz müssen genauso mit dem Ruderboot herübergeschafft werden, wie das Werkzeug von der Schubkarre bis zum Schrauben­ dreher. Ingo Stahr ist sich sicher: Wenn das hier

18 Meter lang ist der brusthohe Stollen, den

fertig ist, kann da auch ein Panzer drüber

die NABU-Helfer auf der Insel wieder auf­

fahren. Das hält auf jeden Fall. Derartigen

bauen. Dabei wird nach dem Abbruch des

Belastungsproben wird sein unterirdisches

alten Gemäuers von unten eine Holzkon­

Bauwerk garantiert nicht ausgesetzt. Ein

struktion eingeschoben, um die Ingo Stahr

Panzer kommt da nämlich gar nicht hin. Der

von oben drum herum mauert. Meter für Me­

EINLADUNG zur Mitgliederversammlung vom Naturschutzbund Deutsch­ land - NABU Kreisverband Steinfurt e. V. Die Mitgliederversammlung 2006 findet am Sonntag, 02. April 2006 ab 16:00 Uhr in 48485 Neuenkirchen, Alphons-Hecking-Platz 11, "Altdeutsche Gaststätte Lorenbeck" statt. TAGESORDNUNG § § §

§ §

ehrenamtliche Mitarbeiter des Naturschutz­ bundes mauert nämlich auf der Ruineninsel mitten im Bagno-See. Mit tatkräftiger Unter-

§ § §

stützung weiterer NABU-Helfer renoviert er den dortigen Fledermausstollen. Wobei re­ novieren deutlich untertrieben ist. Eigentlich baut die NABU-Truppe den fliegenden Insektenjägern ein ganz neues Winterquar­ tier. Damit den Dauerschläfern nicht bei nächster Gelegenheit die Decke auf den

ter. Eine wochenlange harte Arbeit für alle

Kopf fällt.

Beteiligten.

Die Gefahr hat bestanden. Die letzte Sanie­

Der Stollen im Schatten der Bagno-Ruine

rung ist über 30 Jahre her , weiß Kurt Pick,

ist nur einer von vielen, der von den Natur-

Geschäftsführer des NABU-Kreisverbandes

schützern in Steinfurt und Umgebung betreut

Steinfurt, der offiziell von der Unteren Landschaftsbehörde mit der Aufgabe betraut ist. So waren die damals eingezogenen Stützen aus Eichenholz schon völlig verwittert , ergänzt Max Lohmeyer. Durch den Druck von oben sei außerdem das alte Gewölbe verschoben worden. Kurt Pick: Das sah aus wie eine Eierpflaume. Und so werden die alten Mauern Stück für Stück eingerissen, ehe sie in mühevoller Handarbeit von Ingo Stahr wieder zusammengefügt werden. Handarbeit ist auf der Baustelle mitten im Wasser sowieso Trumpf. Geschaufelt wird mit Schippe und Spaten, ein Bagger, auch

§ §

wird. Gemauert hat Ingo Stahr in allen. Zwei, den einen am Borghorster NABU-Hof, den anderen in der Nähe der Ausgewöhnungsstation von Max Lohmeyer, hat der pensio­ nierte Hauptschullehrer komplett selbst ge­ baut. Das große Gewölbe im Bagno war für diese Saison das letzte Renovierungsprojekt, das der NABU-Kreisverband im Dienste der Fledermäuse abwickelt. Es wurde termingerecht abgewickelt, damit die Zimmersuche nicht gestört wird und die kleinen Jäger der Lüfte im Winter beruhigt schlafen können...£

NABU Steinfurt

Vor dem Mauern kommt das Rudern

§

§

Grußworte Protokoll der Mitgliederversammlung vom 22.04.05 als Tischvorlage Rechenschaftsberichte des Vorstan­ des, Multimedialer- Rechen­ schaftsbericht mit Aktionsfotos Vorsitzender Jugendreferentin Kassenbericht als Tischvorlage Bericht der Kassenprüfer Aussprache zu den Rechenschaftsbe­ richten Entlastung des Vorstandes Wahl eines neuen Kassenprüfers Neuwahlen - Vorstand Vorsitzender Jugendreferentin Schriftführer Artenschutzbeauftragte (Vorstandsmitglied) Wahl der Artenschutzbeauftragten und Verbandsausschuss-Mitglieder Wahl der Delegierten für die Landes­ vertreterversammlung NABU NRW Neue Satzung NABU Kreisverband Steinfurt e. V. als Tischvorlage hier: Bestätigung durch die Mitglieder­ versammlung Verschiedenes

Änderungs- oder Ergänzungsanträge zur Tagesordnung sind dem Vorstand bis spätestens 15.03.2006 schriftlich zuzulei­ ten. Eine zusätzliche schriftliche Einladung der Mitglieder erfolgt nicht. Gäste sind herzlich willkommen. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme und den anschließenden gemütlichen Ausklang. Der Vorstand Edmund Bischoff - Vorsitzender -

Axel Roll.

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NABU Steinfurt

Zurück zur Natur

Das Projekt Salzquelle in Wettringen-Rothenberge Unsere Landschaft im Wandel der letzten 150 Jahre In Zeiten zunehmender Naturentfremdung haben vor allem jüngere Zeitgenossen keine Vorstellung mehr, wie unsere Landschaft vor gut 150 Jahren ausgesehen hat. Werfen wir daher einen Blick auf die preußische Kartenaufnahme von 1842. Wie Inseln lagen Siedlungen und Gehöfte mit ihren überschaubaren Gärten, Wiesen und Äckern in einer noch weitgehend ungestörten, wenig genutzten Auen-, Heide-und Moorlandschaft. Da es noch keine Draina­ gen, keine künstlichen Vorfluter und keine begradigten Bäche gab, lag der Grundwas­ serstand um einiges höher als heute. Frucht­ bare Wiesen und Äcker hatten Seltenheits­ wert. Die riesigen, unerschlossenen Freiflächen im Umfeld der Siedlungen und die wenigen Waldungen, die nach der mittel­ alterlichen Übernutzung übrig geblieben wa­ ren, dienten als Weide für das behütete Vieh der Dorfgemeinschaft. Weil ein Übermaß an Weidevieh die natürliche Waldverjüngung nahezu vollständig unterband, bildeten sich große baumarme Heidegebiete aus. Die Fruchtbarkeit der Ackerböden versuchte man durch ständiges Aufbringen von Plag­ gen (das sind schaufelgroße Oberboden­ schollen) zu steigern, mit der Folge, dass

diese relativ kleinen Äcker allmählich in die Höhe wuchsen. Es entstanden die soge­ nannten Plaggenesche . Dagegen verharr­ ten die feuchten Weideflächen auf sauren, moorigen Untergründen. Auf trockenen Standorten zeichneten sich die Huteweiden durch extrem dünne Humusschichten aus. Alle Nutzflächen wiesen eine für die moderne Landwirtschaft unvorstellbare Magerkeit auf. Aber gerade diese Nährstoffarmut bildete die Grundlage für den erstaunlichen Arten­ reichtum jener Tage. Schließlich musste die Natur seit undenklichen Zeiten mit solch ma­ geren Verhältnissen auskommen. Wie sieht es heute aus? Allein der Düngeeintrag durch die Luft, ge­ speist vom allgegenwärtigen Kfz-Verkehr, übertrifft die Düngemenge in den 30er Jah­ ren des vorigen Jahrhunderts. Nicht zu ver­ gessen die gewaltigen, mittlerweile grundwasserschädigenden Güllemengen aus der Massentierhaltung. Dieser Nährstoffüberfluss hat zu einem vehementen Vegetationszu­ wachs geführt, so dass nährstoffarme Freiflächen auf extrem trockenen oder feuch­ ten Standorten eine absolute Kostbarkeit geworden sind. Kein Wunder, dass das Ar­ tensterben unvermindert anhält, bis auf we­ nige Arten, die von dieser unnatürlichen Feistigkeit profitieren.

Baumaschinen helfen bei der Wiederherstellung magerer Verhältnisse Foto: K. Kuhnen

Beispiel Salzquelle in Wettringen-Rothenberge Als der NABU-Kreisverband Steinfurt das Angebot bekam, die Salzquelle nebst an­ grenzender Feuchtwiese, einer kleinen Esch­ parzelle, einer Wallhecke und einer ebenso kleinen Magerweide mit einer Förderung des Landes im Rahmen des Laubfroschschutz­ projektes Ein König sucht sein Reich anzu­ kaufen, eröffnete sich die Möglichkeit, die maschinengerechte Kulturlandschaft mit Hilfe von Bagger und Vorderradlader in ein Stück Urlandschaft zurückzuverwandeln. Im ersten Arbeitsschritt entstanden zwei be­ sonnte Flachwasserteiche, die dem bedroh­ ten Laubfrosch einen Lebensraum bieten. Eine verschlammte Wasserkuhle ( Schlatt ), die unsere Vorfahren einmal als Viehtränke ausgekoffert hatten, wurde vor der endgültigen Verlandung bewahrt. Christian Göcking von der für das Laub­ froschschutzprojekt zuständigen NABUNaturschutzstation Münsterland e.V. betreute diese Maßnahmen. Der NABU-Kreisverband Steinfurt stellte in einem zweiten Schritt den Verbund zwischen

Der Kiebitz ist Brutvogel auf den Flächen an der Salzquelle in Wettringen-Rothenberge. Foto: K. Kuhnen

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NABU Steinfurt

Trocken- und Feuchtwiese her. Hierzu muss­ te auf dem höher liegenden, ehemaligen Plaggenesch-Acker der Mutterboden abge­ tragen werden. Ein Teil der östlich angren­ zenden Wallhecke wurde umgesetzt. Dies war erforderlich, um das neue, abgesenkte Gelände nicht zu fett werden zu lassen. Der Boden wurde auf dem Nachbaracker verteilt. Der tief eingeschnittene Grenzgra­ ben, der die Südgrenze bildete, wurde auf NABU-Seite von der steilen Böschung befreit und zu einer nährstoffarmen Blänke aufge­ weitet. Der frei werdende sandige Unterbo­ den stand nun für eine dünenartige Aufschüttung auf der Nordseite des Grundstücks zur Verfügung. Die Bäume und Sträucher aus der beseitigten Wallhecke wurden samt Wurzelwerk auf den Nordhang der neu geschaffenen Kuppe verfrachtet. Sie dienen als Ersatzpflanzung und schotten den neu geschaffenen Biotop bestens zur nördlichen Bebauung ab. Man darf gespannt sein, wie sich die in die Vergangenheit zurückversetzte Fläche ent­ wickeln wird. £ Kurt Kuhnen

Der Pfeil zeigt auf die heutige NABU-Fläche. Nördlich der Straße Haddorf ( Haddrup ) Ochtrup (der heutigen K 57) erstreckten sich 1842 riesige, unbesiedelte Flächen mit einer unvorstellbaren Artenfülle.

Natur erleben

Natur genießen im NABU-Natur-Erlebnis-Camp Darf ich im nächsten Jahr wieder mitma­ chen?", lautete die Frage vieler Kinder als Edmund Bischoff, Vorsitzender vom NABU Kreisverband Steinfurt, und ich auf dem idyl­ lischen Camp-Platz in Lienen eintrafen, um bei Kaffee und Kuchen den letzten Tag im Natur-Erlebnis-Camp 2005 ausklingen zu lassen und dabei den vielen ehrenamtlichen HelferInnen Danke zu sagen. Die erst neunjährige Paulin - die noch kurz vor Be­ ginn der 10-tägigen Aktion meinte: Ich will da aber doch gar nicht hin" - war so begeis­ tert, dass sie sich mit ihrem Bruder Jonathan gleich wieder für das nächste Jahr anmelden wollte. Dass auch dieses Natur-Erlebnis-Camp ein toller Erfolg war, hat nicht nur am sommerli­ chen Wetter und der herrlichen Umgebung von Lienen gelegen. Camp-Leiter Gisbert Lütke, hatte wieder einmal ein tolles Dreh­ buch geschrieben und hervorragend Regie geführt , wie Bischoff in seiner kurzen An­ sprache - in der er diese wichtige Umweltbildungsmaßnahme mit dem 'Dreh für einen Abenteuerfilm' verglich - ausführte. Aber auch seiner Regieassistentin Katrin Hufnagel gebühre Anerkennung. Und was wäre so eine Aktion ohne die vielen jugend­ lichen Helfer am Set ? Alle haben ihren Job

als Security und Gruppenbetreuer hervorra­ gend gemacht - und das alles ehrenamtlich", so Bischoff. Ein besonderes Lob galt dem Catering der Damen Meggi Dütz und Dr. Jutta JansenClaessens. Sie waren für Frühstück, Abend­ essen, Getränke und Süßigkeiten sowie die dazugehörige Logistik verantwortlich. Die Hauptdarsteller waren jedoch die 53 Kinder im Alter von 9 - 13 Jahren aus dem gesamten Kreisgebiet. Die Kinder hatten in dem Camp nicht nur viel Spaß beim Spielen und Baden im angrenzenden Bach, sondern erlebten auf ihren Radtouren die Natur mit allen Sinnen. Dabei haben sie eine Menge über die heimische Flora und Fauna gelernt. Galt es doch an der Bever, einem kleinen Bach, der durch das Münsterland fließt, den Spuren der Graureiher zu folgen und vieles über das Leben von Libellen, die zu den schönsten und größten heimischen Insekten zählen, zu erfahren und Amphibien wie Lur­ che, Frösche und Kröten zu erforschen. Der Besuch des Barfußparkes in Lienen stand ebenso auf dem Programm, wie 'Orientie­ rung im Gelände' und der Besuch eines Lehrbienenstandes beim Imker, der von den Geheimnissen aus dem Reich der Bienen berichtete - Honigverkostung inklusive. Nist­

hilfen für Vögel und Wildbienen zu basteln ist schon ein fester Bestandteil beim NaturErlebnis-Camp - ebenso wie eine spannende Nachtwanderung. Der Besuch eines Bioho­ fes in der Nachbarschaft und eine Waldex­ kursion mit Förster Wieting mit interessanten Tierbeobachtungen nicht zu vergessen. Mit Christian Göcking, Mitarbeiter der NABUNaturschutzstation Münsterland, ging es zu einer versteckten Quelle im Teutoburger Wald, um die Wasserqualität im Quellbereich und im weiteren Umfeld zu untersuchen so­ wie die kleinsten Wasserlebewesen aufzuspüren. Ganz unerwartet entdeckten die Kinder dabei auch noch einige Feuersa­ lamander. Spannende Erlebnisse, die am abendlichen Lagerfeuer noch einmal Revue passieren durften, bevor es für einige Stunden in die Zelte zum Schlafen ging. Klar, dass die El­ tern am Ende zwar müde, aber glückliche Kinder abholen durften - die zu Hause sicherlich noch viel zu erzählen hatten. £ Christiane de Jong Das NABU-Natur-Erlebnis-Camp 2006 findet in der Zeit vom 30.06.06 09.07.06 statt.

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NABU Steinfurt

Kinder-Apfeltag der Emsdettener Umweltverbände NABU und BUND Kein Apfel ist wie der andere - und manche Äpfel sind etwas Besonderes! Mit viel Eifer und Spaß sammelten die Kinder zuerst auf einer Streuobstwiese Äpfel. Danach wurde daraus die stolze Menge von 25 Liter Apfelsaft gepresst. Selbstgepresster Apfelsaft schmeckt viel besser als gekaufter, da waren sich die Kinder einig. Den jungen NaturschützerInnen wurde natürlich auch erklärt, dass die starkwüchsigen, hochstämmigen Obstbäume mit ihren ausladen­ den Kronen und darunter das als Wiese oder Weide genutzte Grünland ein wertvoller Le­ bensraum für viele Tierarten sind - insbesondere für Vögel wie zum Beispiel Steinkauz, Grünspecht, Star und Gartenrot­ schwanz. Auch Käfer, Ohrwürmer, Spinnen, Schmetterlinge und Kleinsäuger profitieren von dem reichhaltigen Angebot an Höhlen, Blüten und herabfallenden Früchten. Am Apfeltag standen aber noch andere Ak­ tionen auf dem Plan: Die Gruppe pflanzte einen jungen Pflaumenbaum, worüber sich der Eigentümer der Streuobstwiese sehr freute. Um die sehr nützlichen Ohrwürmer ( Ohrenkneifer ) anzusiedeln, wurde in Blumentöpfe Holzwolle gestopft und kopfüber an langen Schnüren in die Obstbäume gehängt. In diesen Höhlen verstecken sich die Ohrwürmer tagsüber gerne. Nachts gehen sie dann an Ort und Stelle auf Jagd nach Schädlingen. Wichtig ist dabei, dass der Topf direkt den Baum oder Ast berührt, damit die Insekten auch hineingelangen können. Die

Kinder lernten schnell, dass die Ohrwürmer zu unrecht in dem Ruf stehen, in Menschen­ ohren zu krabbeln und dort mit ihren Kneif­ werkzeugen Unheil anzurichten. Besonders interessant war es, unter dem Mikroskop die Zangen am Hinterleib eines gefundenen Tie­ res noch genauer zu betrachten und den Unterschied zwischen Weibchen und Männchen herauszufinden. Besonders gut kam die Apfel-Hitliste an. Dabei ging es darum, den Geschmack von Äpfeln zu testen. Schnell erkannten die Kin­ der, dass nicht alle Früchte, die gut ausse­ hen, auch gut schmecken - und umgekehrt. Bei der Apfelprobe galt es herauszufinden, welcher Apfel allen am besten geschmeckt und welcher gar keinen Liebhaber gefunden hat? Kein Apfel ist wie der andere - und man­ che Äpfel sind etwas Besonderes, stellten die Kinder mit Bewunderung fest. Birgit Bringemeier, Karen Ludwig und Chris­ tiane de Jong organisierten diesen gelunge­ nen Nachmittag, an dem alle stolz mit einer Flasche selbst gepressten Apfelsaft im Arm nach Hause ging. £ Christiane de Jong

Fleißige Kinder beim Kinder-Apfeltag . Fotos: Christiane de Jong

Dr. Hermann-Klingler-Jugendpreis 2005 geht an den NABU Kreisverband Steinfurt e. V.

Seit dem Jahr 1995 wird das Engage­ ment junger Menschen für Natur und Umwelt vom NABU Landesverband NRW mit dem Dr. Hermann-KlinglerJugendpreis belohnt.

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Preisträger 2005 des mit 500 Euro dotierten Preises ist der NABU Kreisverband Steinfurt. Die beiden eingereichten und von Renate Waltermann geleiteten Kinder- und Jugend­ gruppen-Projekte: Marionetten-Theater (Indianer / Dr. Albert Schweitzer) und ÖkoLehmdorf über beide Projekte haben wir in der NATURZEIT im Münsterland bereits berichtet wurden von der Jury als ein Pro­

jekt betrachtet und gemeinsam ausgezeich­ net. Als besonderes und verbindendes Ele­ ment wurde die Tatsache gewürdigt, dass der spielerische Ansatz und das Bemühen, den Wert allen Lebens zu vermitteln, im Mit­ telpunkt aller Aktivitäten steht. Das und die Vielfalt der Ideen hat den Ausschlag für die Preisvergabe gegeben. £ Edmund Bischof


Das Öko-Lehmdorf in Steinfurt-Borghorst im Belagerungszustand Am 12.06.2005 fand auf dem NABU-Hof Kuhlmann in Steinfurt-Borghorst der erste Steinfurter Umwelt-Erlebnis-Tag statt. Am Ende dieses ereignisreichen Tages waren sich alle einig: Die vielen Stunden der Planung und Vorbereitung sowie der unermüdliche Einsatz aller Beteiligten haben sich gelohnt. Eine harmonische und informative Veranstaltung

NABU Steinfurt

Erster Steinfurter Umwelt-Erlebnis-Tag 2005

hat dazu beigetragen, den Naturschutzbund Deutschland - NABU Kreisverband Steinfurt e. V. und seine örtlichen NABUGruppen bekannter zu machen.

Viele Attraktionen wie eine Stroh-Hüpfburg zum Austoben, ein kleiner Streichelzoo und ein Natur-Glücksrad warteten an diesem Tag auf die kleinen BesucherInnen. Für die größeren gab es Aktionen wie WildbienenNisthilfen basteln, Lernspiele, Rate- und Quizspiele - und Wolle filzen. Aber auch für jugendliche BesucherInnen und Erwachsene wurde ein interessantes PräsentationsProgramm geboten: Eine Fotoausstellung Natur heiter gesehen , traditionelle WeidenFlechtkunst, Einblick in die alte Kunst der Lehmbauweise, Bienenkörbe flechten und ein gläserner Bienenstock sowie eine Wild­ blumen-Pflanzenausstellung. Der neu erstell­ te Fledermausstollen konnte an diesem Tag ebenfalls besichtigt werden. Bei der Vorstellung der Artenschutzprogram­ me für unsere Tag- und Nachtgreifvögel stand natürlich der Uhu Vogel des Jahres 2005 im Mittelpunkt. Außerdem wurde das neue NABU-Projekt: Willkommen Wolf" vor­

gestellt. Aber auch an Informationen zum Thema Fairer Handel mit der Ökumenischen Eine-Welt-Gruppe und zum Thema Energie der Zukunft wurde mit der Vorstellung eines Erdgasautos und Solar­ technologien gedacht. Für das leibliche Wohl der über 1.500 Besu­ cherInnen, darunter auch viele PolitikerInnen aus der Region, war bestens gesorgt. Es gab leckere, selbstgemachte Pizzabrötchen aus dem Lehmofen, Naturkost vom Natur­ land- und Archehof Büning, Kaffee und Ku­ chen von der Vollkornbäckerei Cibaria und natürlich kühle Getränke. Die musikalische Unterhaltung übernahm das Duo Volker Leiß & Hans-Ralf Waterkamp aus Steinfurt. Selbstverständlich war auch Diana Gevers vom NABU-Beraterteam mit einem NABUInfostand vertreten. Paul Mertens vom Al­ bert-Schweitzer-Zentrum in Frankfurt war nicht nur an einem eigenen Stand vertreten, sondern hielt auch einen sehr interessanten

Die Vokal- und Gitarrengruppe EMMAUS unterstütze Pfarrer Wernsmann und Pastor Erdmann beim ökumenischen Wortgottesdienst Ehrfurcht vor dem Leben . Vortrag zum Thema: Albert Schweitzer und die Erd-Charta. Während der NABU-Landesvorsitzende NRW, Josef Tumbrinck, in seiner Ansprache auf das neue Konzept der Regionalstellen einging und die große Bedeutung der Mit­ glieder- und Aktivenwerbung herausstellte, ging der NABU-Kreisversitzende, Edmund Bischoff, auf das weltweite Problem des Ar­ tensterbens sowie die Bedeutung des regi­ onalen Naturschutzes für die Bewahrung der Schöpfung ein und natürlich auch auf die Erfolge in der ehrenamtlichen Natur­ schutzarbeit und die gute Betreuung der Kin­ der- und Jugendgruppen im NABU Kreisver­ band Steinfurt. £ Christiane De Jong

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NABU Warendorf

Lebendige Werse Natur entwickeln und erleben Lebendige Werse Unter diesem Motto bemüht sich die Stadt Beckum bereits seit einigen Jahren, die massiv ausge­ baute Werse naturnah zu entwickeln, aktiven Hochwasserschutz zu betreiben und gleichzeitig naturnahe Erlebnisräume zu schaffen. Nach mehrjähriger Planungsphase began­ nen im Januar 2001 die ersten Bauarbeiten im Innenstadtbereich, unmittelbar südlich des historischen Markplatzes und der St. Stephanuskirche. Bis heute sind im Innen­ bereich sechs Bauabschnitte mit einer Gewässerlänge von 2,2 km realisiert, dank finanzieller Unterstützung des Landes NRW, das das Projekt (Kosten ca. 1,4 Mio. ) mit 80% aus Mitteln der Abwasserabgabe fördert. Die Werse wurde im Rahmen der räumlichen Möglichkeiten aufgeweitet, Befestigungen, Hindernisse und Wehranlagen wurden ent­ fernt bzw. naturverträglich und durchgängig umgebaut. Quellbereiche wurden saniert, ehemalige Werseverläufe neu reaktiviert oder geschaffen. Dadurch entstand auch ein bei Hochwasser zusätzlich aktives Rückhaltevolumen von etwa 15.000 m³, wel­ ches zugleich vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten für die Natur bietet. Innerhalb dieser Flächen gestaltet sich die Werse nun weitgehend selbst, schafft Steilufer, Sand-, Kies- und Schwemmselbänke. Es entwickelt sich eine vielfältige Wasserfau­ na und -flora. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Gewässergüte sich bessert, die Natur sich die neuen / alten Lebensräume erobert. Zum Beispiel können jetzt wieder Eisvogel,

Gebirgsstelze und Reiherente beobachtet werden. Ein wesentliche Kriterium der Umgestaltung war, den begleitenden Fuß-/Radweg zu er­ halten, um das Naturerleben zu fördern. Stellenweise wurde der Weg verlegt, um Entwicklungsflächen für die Werse zu schaffen, insgesamt aber profitieren jetzt alle Beckumer Bürgerinnen und Bürger von der neuen naturnahen Werse. Die Wege wer­ den von zahlreichen Spaziergängern und Radfahreren regelmäßig genutzt. An der Werse wurde in Zusammenarbeit mit dem Albertus-Magnus-Gymnasium und dem Hei­ mat- und Geschichtsverein mit Unterstützung der Regionale 2004 zudem ein Grünes Klassenzimmer errichtet. Dort findet jetzt verstärkt Freilandunterricht statt. Vor dem Hintergrund des Hochwasserereig­ nisses vom 3. Mai 2001 in Ahlen wurde pa­ rallel auch der Werseabschnitt im Außenbereich zwischen Beckum und Ahlen überplant. Auf einer Länge von gut 7,5 km soll hier eine naturnahe Bachlandschaft in einer (tiefer gelegten) Sekundäraue entste­ hen, um im Hochwasserfall Ahlen durch Rückhaltung von etwa 400.000 m³ Wasser zu schützen. Gleichzeitig soll mit den Werseflächen und dem Rand ein Biotopver­ bundkomplex von etwa 40-50 ha geschaffen werden. Dieses Projekt wird beispielhaft in Kooperation mit dem Kreis Warendorf und den Städten Ahlen und Beckum umgesetzt. Im ersten Bauabschnitt zwischen dem Orts­ ausgang Beckum und der Autobahn wurden in diesem Sommer etwa 35.000 m³ Boden entfernt und auf einer Länge von etwa 1,5 km eine naturnahe, bis zu 80 m breite Sekundäraue mit vielfältigen Bach-, Wasserund Sukzessionsflächen angelegt. Diese Flächen stehen bereits bei kleineren Rege­ nereignissen unter Wasser und dämpfen so nachhaltig den Wasserabfluss. Hier soll durch natürliche Entwicklung langfristig ein natürlicher Auwald entstehen. In den Rand­ bereichen entstehen zunächst Wiesen- und Sukzessionsflächen, die mittelfristig durch Beweidung in eine halboffene extensive Landschaft entwickelt werden sollen. Sie stellen zusammen mit den Werseflächen einen Biotopverbund von mehr als neun ha

Foto: H.-J. Heuckmann Foto: H.-J. Heuckmann

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Naturnah entwickelter Bereich der Werse in Beckum. Foto: H.-J. Heuckmann

Fläche dar. Nach diesem Muster soll die Werse in den nächsten Jahren bis Ahlen naturnah entwickelt werden. Die Gesamtkos­ ten werden derzeit mit etwa 10 Mio. geschätzt. Das Amt für Umweltschutz bietet regelmäßig Baustellenführungen, Spaziergänge und Ex­ kursionen an, die überaus gut angenommen werden. Das Interesse an dem anderen, nachhaltigen Umgang mit dem Wasser, an dem hier praktizierten aktiven Naturschutz, der vielfältige Voraussetzungen schafft, aber der Natur ausreichend Freiräume zu Selbst­ entwicklung bietet, ist vorhanden. Insgesamt zeigen die bisher realisierten Maßnahmen eine zunehmend hohe Akzeptanz in der Bevölkerung, die darauf brennt, auch die weiteren Entwicklungen zu beobachten. Die Werse in Beckum ist wieder lebendig gewor­ den positiv für Natur und Mensch. £ Heinz Josef Heuckmann


Genuss pur versprachen die NABU-Naturschutzstation und der NABU Warendorf bei einer Exkursion der besonderen Art durch die Wacholderheide in den Klatenbergen bei Telgte. Und das Versprechen wurde gehalten!, meint Andreas Beulting. Ein Picknick in der Heide - das war früher ein beliebter Sonntagsausflug für die Telgter Bürgerinnen und Bürger. Und was liegt näher, als diese Tradition wieder aufleben zu lassen und Gaumen- und Naturgenuss miteinander zu verbinden? Also: Genuss im Doppelpack für alle, die der Einladung des NABU im August letzten Jahres folgten. Bei herrlichem Sonnenschein und umgeben von einer im Kreis Warendorf einmaligen Kulisse aus alten, markanten Wachholdersträuchern und blühender Heide wartete auf etwa 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst eine festlich gedeckte Kaffeetafel mit selbst gebackenem Kuchen, duftendem Kaffee und natürlich original NA­ BU-Streuobstwiesensaft. Nach der Qual der (Kuchen-)Wahl (die bei der großen Zahl ver­ schiedener Köstlichkeiten durchaus schwer fiel) begann für die Gäste des NABU eine zwar nicht sehr weite, doch höchst interes­ sante und erlebnisreiche Wanderung durch das etwa 3,5 ha große offene Dünengebiet. Und die Bewohner dieser einmaligen Land­ schaft ließen es sich nicht nehmen, sich den großen und kleinen Naturforschern zu präsentieren. Als erste fielen natürlich sofort die farbenfrohen Schmetterlinge ins Auge. Zum Beispiel der Kleine Feuerfalter, der während der Heideblüte das üppige Nah­ rungsangebot zur Stärkung nutzt, um vielleicht anschließend seine Eier auf dem Kleinen Sauerampfer, einem typischen Kraut der Sandmagerrasen, abzulegen.

Nach der Durchwanderung der Heide ging es weiter über offene Sandtrockenrasenflächen. Ungezählte kleine Höhleneingänge markierten hier den Weg der Gäste. Zunächst großes Rätselraten, doch nach einer kleinen Geduldsprobe wurde das Geheimnis dieser seltsamen Erscheinungen gelüftet: Schwer mit Pollen beladen ver­ schwand eine Wildbiene durch einen der Eingänge ins Erdreich, um dort die eigene Brut zu versorgen. Gleiches tat kurz darauf eine stattliche Sandwespe doch statt mit Blütenpollen beladen trug sie mit größter Anstrengung eine gelähmte Raupe zu ihrem unterirdischen Nest. Daran können sich ihre Larven nun einige Zeit laben. Schnell wurde allen klar: Hier ist was los! Auch wenn die zur Entwicklung von Sand­ trockenrasen und Heide angeschobenen Flächen dieses zunächst nicht vermuten las­ sen. Aber: Die Wüste lebt ließe sich trefflich sagen. Und gerade viele seltene, wärmelebende Insektenarten nutzen die sich langsam mit Sandsegge, Silbergras und Hei­ de wieder begrünenden Pionierflächen. Je­ der Schritt über die Fläche lässt Dutzende von Sandlaufkäfern auffliegen und die gut getarnten Tiere erst jetzt sichtbar werden. Gleich zwei der räuberisch lebenden Arten bevölkern die Klatenberge. Die kostenlose Begleitmusik auf unserer Entdeckungsreise durch eine Landschaft, wie sie früher allgegenwärtig war im Sandmünsterland, lieferten unzählige Heuschrecken. Für Keu­ lenschrecke und Nachtigall-Grashüpfer ist im August Hochsaison. Alle paar Meter eine

NABU Warendorf

Ein Picknick in der Heide

Exkursionsteilnehmer beim Picknick in der Heide . Foto: A. Beulting neue Entdeckung. Und die meisten Besu­ cherinnen und Besucher waren überrascht über die Vielfalt an Tieren und die Vielzahl unterschiedlicher Anpassungsstrategien an diesen kargen Lebensraum. Zurück zum Ausgangspunkt - jener auf einer Anhöhe gelegenen Sitzgruppe, von der man eine besonders schöne Aussicht über das Gelände genießt - konnte noch mal richtig bei Kaffe und Kuchen zugelangt werden. Und um eine tolle Naturerfahrung reicher machten sich die Gäste schließlich auf den Heimweg. Dass wir heute noch (oder besser: wieder!) die Dünenlandschaft der Klatenberge erle­ ben dürfen, ist keine Selbstverständlichkeit! Wären nicht schon seit Jahren der Kreis Wa­ rendorf, die Stadt Telgte und der NABU bemüht, Maßnahmen zur Erhaltung und Weiterentwicklung dieser einmaligen Dünenlandschaft umzusetzen, existierte die­ se Kleinod heute wohl nicht mehr. Mit vielen naturbegeisterten Helferinnen und Helfer sorgt der NABU dafür, dass Keulenschrecke, Silbergras und Sandlaufkäfer auch in Zukunft eine Heimat und die Menschen in und um Telgte ein tolles Naturerlebnisgebiet behalten werden. Möglichkeiten, uns zu unterstützen gib es zahlreiche. Wer diese nutzen möchte, kann sich bei Andreas Beulting von der NA­ BU-Naturschutzstation Münsterland, Tel. (0251) 9879953, informieren. £ Andreas Beulting Wacholderheidefläche Klatenberge. Foto: M. Steven

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NABU Warendorf

Neues aus dem Raketenlager Eine unendliche Geschichte scheint nun doch noch zu einem guten Ende gekommen zu sein. Schon sei vielen Jahren hat sich der NABU für die Sicherung der seltenen Lebensräume und Arten auf dem Gelände des ehemaligen Raketenlagers der NATO in der Schirlheide bei Ostbevern eingesetzt - zusammen mit anderen engagierten Bürgerinnen und Bürgern zum Beispiel aus der Lokalen Agenda in Ostbevern.

Neu in Warendorf

Kinder- und Jugendgruppe Kinder und Jugendliche im Alter von 10-16 Jahren, die mit uns die Natur erkunden und schützen möchten, sind herzlich eingeladen eine Gruppe der Naturschutzjugend (NAJU) zu gründen. Das Treffen findet am Sonntag, den 05. Febr. 2006 um 17 Uhr in der alten Backstube der Familie Schwartze, Oststraße 38 in Warendorf statt. Falls du an diesem Termin nicht kommen kannst und trotzdem mitarbeiten möchtest, kannst du dich an fol­ gende Personen wenden: Christel Johanterwage, Tel: (02581) 62722 oder Annette Lensing, Tel: (02581) 6911. £

Einladung zur Mitgliederversammlung des Naturschutzbundes Deutschland im Kreis Warendorf e.V.

Lange war die Zukunft der ehemaligen Bun­ desliegenschaft mehr als unklar: Sollten dort, wo jetzt einmalig schöne, ausgedehnte Sandtrockenrasen und Heidebestände wachsen, wo sich Zauneidechse und Heide­ lerche Gute Nacht sagen, womöglich Trab­ rennpferde ihre Runden drehen oder in ei­ nem geplanten neuen Freizeitpark Spaß und Party regieren? Diese und andere zwischenzeitlich diskutierten Folgenutzungen mit katastrophalen Folgen für den Natur­ schutz sind jetzt zum Glück! endgültig vom Tisch. Das ehemalige Raketenlager hat einen neu­ en Eigentümer. Und ist - so hoffen wir - in

Ausgedehnte Sandtrockenrasen und Heidebestände mit Zauneidechse und Heidelerche. Foto: A. Beulting gute Hände gekommen. Unsere intensiven Bemühungen um eine naturverträgliche Nut­ zung des Geländes scheinen sich gelohnt zu haben. Denn der neue Eigentümer ist sehr stark am Naturschutz und an der Zu­ sammenarbeit mit dem NABU interessiert. Erste gemeinsame Biotoppflegeaktionen wurden bereits umgesetzt. Nun kann es wirk­ lich heißen: Rote Liste statt Raketen! £ Andreas Beulting

Apfelsaftaktion Im Oktober 2005 wurde wieder die jährliche Annahme von Äpfeln aus Streuobstwiesenbeständen im Kreisge­ biet vom NABU Warendorf, NAJU Ah­ len und BUND Ostbevern durchgeführt. Die NAJU in Ahlen pflückte die Äpfel selbst und in Oelde und Ostbevern konnten Land­ wirte ihre Äpfel abliefern. Trotz der schlech­ ten Ertragslage kamen so etwa 9 Tonnen Äpfel zusammen. Aus diesen Äpfeln wurden

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in der Fruchtgut und Obstsaftkelterei Sonnenau, Lippstadt ungefähr 7200 Fla­ schen naturtrüber, wohlschmeckender Ap­ felsaft hergestellt. Der Apfelsaft kann in vielen Verkaufsstellen im Kreis Warendorf erworben werden. Die Adressen sind im Internet unter zu finden. Mit dem Genuss des Apfelsaftes kann so jeder indirekt seinen Beitrag zum Erhalt der Streuobstwiesen im Kreis Waren­ dorf leisten. £

ü www.nabu-waf.de

Die Versammlung findet am Donnerstag, den 6. April 2006 im Gasthof Badde in Westkirchen statt: Beginn 19:30 Uhr. Der Kleiber, Vogel des Jahres 2006 Ein Diavortrag zum Vogel des Jahres Tagesordnung: 1. Eröffnung, Feststellen der Tagesord­ nung und der Beschlußfähigkeit. 2. Tätigkeitsbericht des Vorstandes. 3. Tätigkeitsberichte der Kinder- und Ju­ gendgruppen. 4. Bericht über die NABU Naturschutz­ station Münsterland. 5. Bericht des Kassenwartes und der KassenprüferInnen. 6. Entlastung des Vorstandes. 7. Wahl der Delegierten für die Landesvertreterversammlung. 8. Verschiedenes. Änderungs- oder Ergänzungsanträge zur Tagesordnung sind dem Vorstand spätestens bis zum 20. März 2006 einzu­ reichen. Eine zusätzliche schriftliche Ein­ ladung der Vereinsmitglieder erfolgt nicht. Für den Vorstand Klaus Reinke 1. Vorsitzender


Netzwerk Lebendige Ems fördert Austausch

FroschKonzert

im Rathausfestsaal zu Münster ein voller Erfolg Ein begeistertes Publikum, volles Haus und zufriedene Akteure: Mit diesen Stichworten lässt sich das erste FroschKonzert der Jungen Kammerphilhar­ monie, des Amtes für Grünflächen und Umweltschutz und der NABUNaturschutzstation Münsterland e.V. am 25. September 2005 im Rathaus­ festsaal in Münster beschreiben. Foto: C. Göcking Das hat aber Spaß gemacht , Super, ich habe einen Fisch gefangen oder Iiihhh, ein riesiger Wurm - So oder ähnlich lauten die Kommentare und Ausrufe von Schülerinnen und Schülern, die die Gewässer entlang der Ems zusammen mit der NABU-Naturschutzstation Münsterland erkundeten. Die Naturerfahrung und das tatsächliche Fangen und Bestimmen der Tiere stehen im Vordergrund so Henning Steiner und Nor­ bert Menke, beide mit der Betreuung von Schulklassen an der Ems im Einsatz. Viele Kinder und Jugendliche kommen heute nicht mehr nach draußen und können eigene Un­ tersuchungen durchführen , so Menke da­ her wird unser Angebot begeistert angenom­ men. Auch die Lehrerinnen und Lehrer sind dankbar, wenn wir ihnen bei der Bestimmung der doch recht kleinen Insektenlarven oder Krebstiere zur Hand gehen. Ziel der Untersuchungen ist es, Naturerfah­ rungen zu sammeln und die Schulklassen dazu anzuregen, eigene Untersuchungen vorzunehmen. Dann entsteht ein lebendiges Netz entlang der Ems. Ergebnisse und Er­ fahrungen können ausgetauscht werden und

Mit 4.000 Euro Spenden kann die NABUNaturschutzstation Münsterland wieder eine ganze Reihe von Gewässern anlegen und somit dem Laubfrosch im Münsterland das Überleben sichern.

Kinder identifizieren sich noch mehr mit dem Lebensraum vor ihrer Haustür. Damit der Austausch auch über persönliche Kontakte möglich ist, wird der NABU in die­ sem Jahr eine SchülerInnen-Tagung durchführen, bei der Kinder und Jugendliche die Ergebnisse von Gewässeruntersuchungen sowie von fächerübergreifender Projektarbeit vorstellen. Diese wird voraussichtlich im Sommer 2006 in der Nähe von Münster stattfinden, ein ge­ nauer Ort steht allerdings noch nicht fest. Interessierte Schulen und Schulklassen können sich (an)melden bei der NABUNaturschutzstation Münsterland, Tel. (0251) 987 99 53 oder ü schulnetzwerk@nabustation.de. £ Christian Göcking

1 Euro Arbeitsgelegenheiten Seit Dezember 2004 nutzt die NABUNaturschutzstation die Möglichkeit, 1-EuroArbeitsgelegenheiten einzurichten. Der NA­ BU sorgt für eine sinnvolle Einbindung in die Naturschutzarbeit. Auf diese Weise wurden von den zeitgleich bis zu fünf MitarbeiterIn­ nen Datenbanken unter anderem zu Vor­

NABU-Naturschutzstation

SchülerInnen-Tagung Ems

kommen gefährdeter Arten aufgebaut, Infor­ mationstafeln gebaut, die Öffentlichkeitsarbeit unterstützt und praktische Natur­ schutzarbeiten durchgeführt, die sonst nicht hätten umgesetzt werden können. Für den NABU also eine gute Sache! £ Michael Steven

Foto: M. Steven Mit Werken von Schubert, Haydn, Genzmer und Beethoven hatte das offizielle Jugendor­ chester des Landes Nordrhein-Westfalen aufgespielt und sein Publikum in den Bann gezogen. Drei Zugaben folgten, dann waren alle Zuhörer restlos begeistert. Zwischendurch hatten das Ambiente des Rathauses und Informationen rund um den Schutz des Laubfrosches für den entspre­ chenden Rahmen gesorgt. Durch die Verbin­ dung von kulturellen Glanzlichtern mit den Anliegen des Naturschutzes möchte die NA­ BU-Naturschutzstation noch mehr Menschen ansprechen. Eingeladen sind übrigens alle Konzertbesu­ cher und Interessierten, einem Live-Konzert beizuwohnen. Im Frühjahr diesen Jahres, wenn die Laubfrösche im Münsterland wieder aus der Winterruhe erwacht sind, lädt die NABU-Naturschutzstation zu einer ent­ sprechende Führung ein. Weitere Informati­ onen gibt es unter: ü www.nabu-station.de oder Tel. (0251) 9879953. £ Christian Göcking

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NABU-Naturschutzstation

Fit durch Naturschutz Praktischer Naturschutz zum Mitmachen für alle! Der NABU lädt ein zu echter Basisarbeit. Lebensräume für gefährdete Arten zu erhal­ ten und gleichzeitig die eigene Fitness zu stärken: Diese Möglichkeiten bieten die Fitdurch-Naturschutz-Aktionen der NABUNaturschutzstation und natürlich auch die Biotppflegeeinsätze der anderen NABUGruppen. Schon viele Jahre im Pogramm haben sie sich mittlerweile zu echten Klassi­ kern entwickelt. Ein bisschen Spaß muss sein! Der kommt zwar von alleine, wenn wir mit Gleichgesinnten in der Natur sind, gemein­ sam anpacken und auch mal dreckig wer­ den, seltene Tiere und Pflanzen in ihren Lebensräumen kennen lernen und erfahren, warum sie unsere Unterstützung benötigen, doch ein reichhaltiges Picknick oder ein

heißer Erbseneintopf bei winterlichen Tem­ peraturen tun der guten Stimmung sicherlich keinen Abbruch. Die leckere Verköstigung ist für uns ein kleines aber herzliches Dankeschön an unsere ehrenamtlichen Helferinen und Helfer. Ohne deren Unterstützung wäre es schlecht bestellt um Kleingewässer, Magerrasen und Wacholderhei­ den im Münsterland und viele Arten hätten ihre Lebensräume schon längst verloren. Gutes tun und darüber reden! Es ist schön, sich die Erfolge der Naturschutzmaßnahmen später anzuschauen und anderen zu zeigen: Zum Beispiel. den Laub­ frosch, der wieder am von Gehölzen befrei­ ten Gewässer ruft, die Orchideen, die nun wieder in der gemähten Wiesenbrache

blühen oder das bunte Treiben von Heu­ schrecken, Wildbienen und Sandlaufkäfern auf entkusselten Sandmagerrasen. Gerade auch unsere zahlreichen Exkursionen zu den gepflegten Gebieten nutzen wir als Möglichkeit, die Maßnahmen zur Erhaltung von Lebensräumen zu erläutern. Es gibt immer was zu tun! Wer den NABU bei seiner praktischen Na­ turschutzarbeit unterstützen möchte, der kann sich an die NABU-Naturschutzstation oder an die jeweiligen Kreisverbände wen­ den. Die Adressen und Telefonnummern ste­ hen hinten im Heft. £ Andreas Beulting

Tierpaten gesucht NABU-Naturschutzstation sucht Unterstützung für vierbeinige Landschaftspfleger Leise ertönt ein zögerliches Mäh-Mäh aus der Heide. Hinter den mannshohen Wacholderbüschen tauchen zuerst die Köpfe auf und bald zeigt sich die ganze Herde: Schafe als lebende Landschaftspfleger. So jedenfalls stellen sich Kristian Mantel und Andreas Beulting, beide Mitarbeiter der NA­ BU-Naturschutzstation Münsterland, die zukünftige Pflege und Entwicklung von wert­ vollen Heideflächen in Münster, Telgte oder Ostbevern vor. Die Flächen sind sehr klein, liegen weit auseinander und bringen nur minderwertigen Aufwuchs. Für den Erhalt der Heiden und Magerrasen ist aber eine sehr extensive Beweidung genau das Rich­ tige. , so Andreas Beulting, Projektleiter und zuständig für von der Naturschutzststion betreute Heiden und trockene Lebensräume im Münsterland. Daher hat sich die NABU-Naturschutzstation entschlossen, mit der Anschaffung einer klei­ nen und mobilen Herde robuster Landschafe

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nicht nur die Pflege und Optimierung in die Hand zu nehmen, sondern auch einen Bei­ trag zum Erhalt alter Haustierrassen zu leis­ ten: Die Beweidung mit Schafen entspricht der Herkunft der Flächen, denn Heiden und Magerrasen sind eine alte und traditionelle Nutzungsform im Münsterland. Auch sind sie Lebensraum für viele heute seltene Pflan­ zen und Tierarten wie Heidenelke oder Zaun­ eidechse. , so Andreas Beulting. Der Kauf und die Pflege der Schafe aber kostet Geld. Zäune müssen gekauft, und in Stand gesetzt werden, die Tiere betreut und mit Wasser versorgt sowie im Winter auch einmal zugefüttert werden. Daher bietet die NABU-Naturschutzstation an, Patenschaften für die Pflege der Tiere zu übernehmen. Damit haben die Paten oder Patinnen die Möglichkeit, einen direkten Beitrag zur Hal­ tung und Pflege ihres Patentieres oder ihres Wunschgebietes zu leisten. Die Patenschaf­ ten dauern mindestens ein Jahr, können aber auch für einen längeren Zeitraum ge­

Euch Esel sollen in das Team aufge­ nommen werden. Foto: M. Steven bucht werden. Alle Paten werden namentlich erwähnt, eine Urkunde gibt es für die Tierpa­ ten selbstverständlich auch. Einmal im Jahr veranstaltet die NABU-Naturschutzstation Münsterland dann einen "Patenschaftstag". Genauere Informationen gibt die NABUNaturschutzstation Münsterland unter

ü www.nabu-station.de

oder unter (0251) 987 99 53 £ Christian Göcking


Pestizid Roundup Ein Problem für Amphibien?

Weltweit gibt es seit Jahren einen drama­ tischen Rückgang der Amphibienzahlen. Über die Ursachen wird in alle möglichen Richtungen spekuliert. Neben klima­ tischen Ursachen fällt der Verdacht auch auf Pilzinfektionen und den Einsatz von Pestiziden. Der Wissenschaftler Rick Re­ lyea von der Universität Pittsburgh ist in seinen Untersuchungen letzteren auf den Grund gegangen und hat die Wirkung un­ terschiedlicher Herbizide auf Amphibien und deren Larven untersucht. Er kommt zu dem erschreckenden Ergebnis, dass vor allem das weltweit am häufigsten ein­ gesetzte Unkrautvernichtungsmittel Roundup nicht nur für Pflanzen extrem tödlich ist. Ziel der Untersuchung war ursprünglich die Frage, ob Roundup durch Abtöten der Algen eine indirekte Auswirkung durch Zerstörung der Nahrungsgrundlage der Kaulquappen hat. Relyea fand raus, dass schon bei einem Drittel der maximal empfohlenen Anwen­ dungsmenge von Roundup 71 Prozent der Kaulquappen selbst abgestorben sind. Für Amphibien problematisch ist allerdings nicht der für Pflanzen tödliche Wirkstoff Glyphosat, sondern die Kompo­ nente Tallowamin, die dafür sorgt, dass das Herbizid in die Blätter der Pflanzen eindringt. Unter den untersuchten Froscharten be­ fand sich unter anderem auch der mit un­ serem Laubfrosch (Hyla arborea) ver­ wandte Farbwechselnde Laubfrosch (Hyla versicolor). Eine ähnliche Wirkung auf die heimischen Amphibien ist nahelie­ gend oder zumindest nicht auszuschließen. Mit der Zulassung und dem Anbau von gentechnisch verändertem Mais wird auch der Einsatz von Roundup bei uns zukünftig weiter zunehmen. Auch bei der Bekämpfung von Problempflanzen im Münsterland wie dem Riesenbärenklau wird der Einsatz neuerdings wieder dis­ kutiert. Die damit verbundenen Aus­ wirkungen auf Amphibien sind wenn überhaupt nur schwer absehbar. Das erschreckendste Ergebnis der Un­ tersuchungen war, dass eine Chemikalie, die entwickelt wurde, um Pflanzen abzutöten, innerhalb von drei Wochen 98% aller Kaulquappen und innerhalb von einem Tag 79% aller Frösche tötete so Relyea. Angesichts der auch bei sachge­ rechter Anwendung nicht auszuschließenden Umweltgefahren kann dies nach An­ sicht des NABU nur bedeuten, dass der Einsatz dieses unberechenbaren Giftes abzulehnen ist.

ü www.pitt.edu/~relyea/ ü www.roundup.de

Ausgleichsmaßnahmen Flurbereinigung Westbevern In der Emsaue bei Westbevern wird zur Um­ setzung des Emsauenschutzkonzeptes vom Amt für Agrarordnung das Flurbereinigungs­ verfahren Emsaue Westbevern-Brüskenheide betrieben. Als Zugeständnisse an die örtliche Landwirtschaft wurden dabei Wege befestigt sowie Hecken und Baumreihen beseitigt. Als Ausgleichsmaßnahmen für die Eingriffe wurden innerhalb des letzten Jahres unter anderem sechs Stillgewässer neu an­ gelegt. Michael Steven

BaggerfahrerIn gesucht Zur Anlage und Sanierung verschiedener Typen von Biotopen wird immer wieder der Einsatz eines Baggers erforderlich. Da für die Anlage der Biotope aber zugleich immer weniger Geld zur Verfügung steht, versucht die NABU-Naturschutzstation Kosten für die Bauarbeiten zu sparen. Daher suchen wir NaturfreundInnen, die entweder bereits Bagger fahren können oder Interesse hätte, dies zu lernen und Biotope mit einem vom NABU bereit gestellten Bagger anlegen. Kontakt: Michael Steven, Tel.: (0251) 9879953.

Sandwege

Würdigung durch Agrarordnung? Eine besondere Wüdigung hat ein von zahl­ reichen Grabwespen- und Wildbienenarten zur Nestanlage genutzter Sandweg in den Emsauen bei Westbevern erfahren. Das Amt für Agrarordnung sah sich im Zuge des Flur­ bereinigungsverfahrens Emsaue-Westbevern gezwungen, den Weg als großmaschinentaugliche Zuwegung zu einer Ackerfläche in der Aue auszubauen. Die Ar­ gumente des NABU zur Erhaltung des Sand­ weges fanden zwar Beachtung, wurden je­ doch in einer zweifelhaften Kompromisslösung umgesetzt: So wurde der Weg ge­ schottert, der Schotter im mittleren Teil aufwändig wieder entnommen und mit Sand aufgefüllt. Der Schotter wurde schließlich ebenfalls mit Sand überdeckt. Die Hoffnung, dass die Wildbienen und Grabwespen den mittleren, sandige Teil des Weges zur Nest­ anlage nutzen mögen, wird sich nur begrenzt erfüllen. Schließlich nutzen die Insekten vor allem die vegetationslosen bis vegetations­ armen Fahrspuren auf Sandwegen als Nist­ habitat. Der ungenutzte Sandbereich in der Mitte des Weges wird hingegen kaum befah­ ren werden und daher mit einer dichten Ve­ getationsdecke zuwachsen. Michael Steven

Neuerscheinung

Die Fransenfledermaus in der Westfälischen Bucht In Nordrhein-Westfalen ist das Münsterland ein Ver­ breitungsschwerpunkt der Fransenfledermaus, Myotis nattereri. Sie hat hier nicht nur Sommerquartiere in Wäldern und Gebäuden, sondern auch ein Massen­ winterquartier in einem alten Brunnen in den Baum­ bergen. Mehrjährige Untersuchungen in diesem Quartier und anderen Lebensräumen führten zu neuen Ein­ sichten in die Aktivitäten und Strategien der Fransen­ fledermaus. Bei unzähligen nächtlichen Beobachtungen und Netzfängen, durch telemetrische Verfolgung von Tieren, automatische Lichtschranken an Quartieröffnungen und Beringungen kristallisierten sich im Jahreslauf vier Hauptaktivitätsphasen der Population heraus: das Verlassen des Winterquartiers, die Frühsommer- und Spätsommerschwärmphase sowie der Einflug ins Winterquartier. Die Fransenfledermäuse erwiesen sich zudem als Traditio­ nalisten, die regelmäßig in die einmal gewählten Quartiere zurückkehren. Aus den Ergeb­ nissen der umfassenden Populationsstudie leiten sich Anforderungen für Maßnahmen zur Erhaltung dieser Fledermausart ab. Besondere Aufmerksamkeit muss dabei den unterirdi­ schen Quartieren gewidmet werden, zu denen Fransenfledermäuse aus einem weiten Einzugsgebiet zum Schwärmen und Überwintern kommen. November 2005, 120 S. mit zahlr. Abb. und Tab., ISBN 3-93306t6-25-5

Kristian Mantel

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Der Kleiber Vogel des Jahres 2006

Holzhacker, Baumpicker, Baumrutscher oder Blauspecht wurde er in früheren Zeiten genannt, auch Maispecht, Gottler oder Tottler, aber der treffendste Name für den munteren Klettervogel ist wohl Spechtmeise . Bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts hatte er diesen seine Lebensweise charakterisierenden Spitz­ namen nicht nur vom Volksmund, sondern auch von den Ornithologen erhalten. Berechtigt! Denn klettern an Bäumen kann er wie die Spechte oder sogar besser. Sein sonstiges Verhalten erinnert dagegen stark an die echten Meisen der Gattung Parus. Dass sich im Laufe der Zeit der Begriff Kleiber durchgesetzt hat, ist wohl der Fähigkeit zu verdanken, zu große Eingänge der potenziellen Bruthöhle bis auf die eigene Körpergröße zuzukleben Kleiber = Kleber!

Kleiber haben mit Ausnahme Irlands und Islands ganz Europa ero­ bert. Im Südosten unseres Kontinents leben nahe verwandte Arten; in Griechenland und Bulgarien der Felsenkleiber, noch weiter östlich der Türkenkleiber, dazu kommt eine endemische Art auf Korsika der Korsenkleiber. Unser mitteleuropäischer Sitta europaea, so sein wissenschaftlicher Name, ist knapp spatzengroß, wirkt durch den kurzen Schwanz gedrungen, besitzt einen relativ langen spitzen Schnabel und für einen Singvogel seiner Größe überdimensionierte Füße. Die Oberseite seines Gefieders wirkt blaugrau, die Unterseite rotbraun, charakteristisch ein schwarzer Strich vom Hinterkopf durch das Auge zur Schnabelwurzel.

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Kleiber sind ruffreudig, ständig ist der Anwesenheitslaut sit oder tit zu hören, der bei Ankunft eines Artgenossen zu einem ti ti tirr gesteigert wird. Häufig kann man den Revieranzeigeruf, der sich wie tuit tuit tuit anhört, vernehmen. Eine erstaunliche Eigenschaft haben die Kleiber entwickelt: Sie können an Bäumen (oder Felsen) nicht nur hoch, sondern ebenso geschickt herabklettern. Während Spechte (und Baumläufer) am Stamm empor hüpfen, laufen Kleiber in einer Schräglinie herauf wie kopfüber hinab. Verantwortlich für diese Fähigkeit sind allein die Füße mit der stark vergrößerten hinteren Zehe.


Der Bestand in Deutschland und auch im Münsterland ist nicht gefährdet. Laubwaldränder, Parks mit altem Baumbestand, Friedhöfe mit großem Altholzanteil sind besiedelt. In der Regel nur in lichteren, strukturreichen, mit Waldinnenrändern ausgestatteten Bereichen sind sie auch im Inneren großer geschlossener Wälder zu finden. Spechtreiche Altholzbestände sind aufgrund des Höhlenangebotes dort besonders geeignet. Eine besonders hohe Revierdichte ist beispielsweise in den Waldgebieten an der Werse zwischen Wol­ becker Str. und Pleistermühle in Münster festzustellen. Spechtmeisen sind standorttreu und halten am einmal gewählten Revier fest. Ihre Fähigkeit tierische und vegetarische Nahrungsquel­ len zu nutzen, ermöglicht ihnen auf einen risikoreichen und Kraft raubenden Zug in südliche Gefilde zu verzichten. Im Sommerhalbjahr und während der Jungenaufzucht dienen Kerbtiere, Spinnen und deren Entwicklungsstadien als Nahrung, in der kalten Jahreszeit stellen sich die Vögel auf Sämereien um. Neben Haselnüssen und Eicheln wurden auch Samen von Rotbuche, Ahorn, Linde und Ulme sowie der Zapfeninhalt der Nadelbäume Tanne, Kiefer und Fichte als Spechtmeisenmenü festgestellt. Am winterlichen Futterhaus sind Stücke von Walnüssen besonders begehrt neben den üblichen Sonnenblumenkernen. Bei Nahrungsüberschuss - und der ist an Futterplätzen gewöhnlich die Regel gehen die Tiere dazu über in Spalten unter der Baumrinde, in Samenträgern diverser Pflanzen, sogar im weichen Erdboden Verstecke für jeweils einzelne Samenkörner anzulegen, die dann bei Mangel wohl eher zufällig wiedergefunden werden. Ende Februar beginnt die Fortpflanzungsperiode der Spechtmeisen. Ein besetztes Revier erkennt man am Balzruf des Männchens. Laute klangschöne tüh tüh oder wie wihe wihe klingende Äußerungen beleben dann den Lebensraum der Kleiber. An sonnigen Tagen im März beginnt dann das Herrichten der Bruthöhle und zwar ausschließlich durch das Weibchen. Da die Vögel auch außerhalb der Fortpflanzungsperiode in Baumhöhlen nächtigen, wird eine dieser Höhlen, meist die des Weibchens, zur zukünftigen Brutstätte ausgebaut. Eine zu große Einflugöffnung wird innerhalb von 2 bis 3 Wochen auf die Körperstärke der Vögel reduziert. Dazu verwendet das Weibchen Lehm oder tonige Erde, vermischt das Material mit

Speichel und verdichtet es durch kurze Schnabelhiebe zu einer Wand. Sinn dieser Maßnahme ist es, Nistplatzkonkurrenten wie Stare oder Wendehälse, aber auch Nesträuber wie Eichhörnchen oder Marder abzuwehren. Anders als die Meisen tragen Kleiber kein Moos, sondern Rindenstücke zur Auspolsterung des Nestes ein. Besonders beliebt ist Spiegelrinde von Kiefern, in Ermangelung dieser tut es auch Laub, zum Beispiel von Buchen. Mitte April liegen dann die 6 bis 8 weißen Eier mit rostroten Flecken, die sich am stumpfen Pol verdichten, im Nest. Das Weibchen brütet allein, wird aber regelmäßig vom ansonsten Wache haltenden Männchen gefüttert. Die Brutdauer von 16 bis 18 Tagen dauert länger als bei vielen anderen Singvögeln. Auch die Nestlingszeit von 24 bis 26 Tagen fällt aus dem Rahmen. Die Jungen werden von beiden Eltern gefüttert und verhalten sich recht still im Nest. Sie verlassen dieses erst nach Erreichen der Flugfähigkeit und werden danach noch wochenlang von den Alten geführt und auch gefüttert. Anders als Spechte bearbeiten Kleiber ein Beutestück, welches sie in die Baumrinde klemmen, stets von oben. Jungkleiber erwerben diese Fähigkeit erst nach Wochen und sind dann wohl erst für ein Leben als Spechtmeise gewappnet. Solch ein Leben birgt natürlich auch Gefahren. Während Marder und Hauskatzen als Feinde zu vernachlässigen sind, stellen Greifvögel und Eulen dem kleinen Kletterkünstler nach. Unter ihnen steht der Sperber an erster Stelle. Otto Uttendörfer veröffentlichte 1939 sein berühmtes Standardwerk: Die Ernährung der deutschen Raubvögel und Eulen und ihre Bedeutung in der heimischen Natur . Er und seine Mitarbeiter ermittelten zwischen 1930 und 1938 lediglich 322 Spechtmeisen als Beutetiere, von denen 215 dem Sperber zum Opfer fielen. Mit großem Abstand folgt der Waldkauz mit 29 erbeu­ teten Kleibern. Stellt man die oft im gleichen Lebensraum anzutref­ fende Amsel gegenüber, die 1840 mal als Sperberbeute auftrat, kann man konstatieren: Sitta europaea passt in die Welt! Für das Jahr 2006 haben der Naturschutzbund Deutschland und der Bayerische Landesverband für Vogelschutz diesen sympathi­ schen Zeitgenossen zum Vogel des Jahres gekürt eine gute Wahl! £ Peter Hlubek

Fotos: T. Israel

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Nationalpark Bialowieza Das Land von Muschelblümchen, Schelladler und Wisent.

Für wenige Tage beeindruckt uns dieses Land mit seiner Ruhe und Weite. Natürlichkeit ist ein Merkmal dieser noch vergessenen Region. Natur besitzt hier eine Frische und Kraft, deren Erlebnistiefe wehmütig werden lässt.

28.04.05 - ich bin pünktlich in Hamm aber mein Nachtzug nach Warszawa Centralna (Warschau Hbf.) hat über 2,5 Std. Verspätung! Uwe aus Emden, mit dem ich letztes Jahr in Ungarn war, ist mit seinen NABU-Freunden auch an Bord. Birdingtours-Reiseleiter Dr. Jörg Kretschmar ist schon über unsere verspätete Ankunft informiert und nimmt uns mit Piotr, dem Local Guide, in Empfang. Die Gruppe 14 TeilnehmerInnen von Emden bis zur Schweiz ist, wie unter Ornis üblich, schnell beim vertrauten Du . Jeder schildert im Bus seine Erwartungen an diese 7tägige Birdingtour. Das Amazonien von Ostpolen Die Straßen entsprechen (noch) keinesfalls europäischem Standart und alle sind erst einmal froh nach der langen Anreise ihre Zimmer in Wiszna beziehen zu können. Die Gruppe ist weitestgehend in Privatquartieren untergebracht, nur die Junggesellen oder Stroh­ witwer beziehen ein kleines Hotel, das fast im Stil einer spanischen Hazienda neu erbaut so gar nicht in die übliche Bebauung dieser sehr, sehr armen Gegend passt. Weil Piotr noch eine weitere deutsche Reisegruppe betreut, wird sein Freund Henri uns führen ein Orni, der jeden Vogelruf imitieren kann. Ein unvergessliches Stimmungsbild am ersten Abend an den Sumpfwiesen der Narew: Heerscharen an Kampfläufern, etliche Uferschnepfen, Rotschenkel und über einem Horizont aus Sumpf­ dotterblumen der Tanz der Weißflügelseeschwalben dazu der anhaltende melancholische Ruf der Unken. Fehlen nur noch Adler . Auf einer Tour, die uns bei tollem Wetter überwiegend zu Fuß durch die unverbaute und abwechslungsreiche Landschaft führt, stehen neben den üblichen Beobachtungen diverser Singvögel Adler auf dem Programm. Das Warten auf einer Lichtung bei Zajki lohnt sich: Zur Mittagszeit ein Schreiadler. Ganz nah kommt er heran und fliegt direkt über uns eine tolle Performance . Spektiv überflüssig ein super Erlebnis!

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Dann geht s nach Czartoria, zu einer Allmende im Narewtal mit Sanddünen und Wacholdern. Es ist sehr warm. Zur Begrüßung die Heidelerche. Den Wiedehopf-Brutplatz sehen natürlich auch alle selber lässt sich der Hausherr nur kurz sehen. Was bleibt, ist sein einprägsamer Ruf Hup-Hup-Hup". In den folgenden Tagen hören und sehen wir diesen tollen Vogel noch häufig. Dann ein WendehalsPaar in einer Kiefer, gut von allen im Spektiv zu beobachten. Für mich ein so genannter Lifer" eine erstmalige Beobachtung. Der Wodka heute Abend ist uns sicher. Tolle, ausgiebige Beobachtung von Raubwürgern. Bei Czartoria auch der einzige Schwarzmilan. Auf der Rückfahrt mit Vorankündigung von Henri meine erste Ortolan-Beobachtung. Es sollte aber nicht der letzte sein. Noch ein Wodka. Vorher aber noch zu einem Ausblick in ein beeindruckendes Auengebiet dem Zusammenfluss von Narew und Bierbrza. Ähnliches Stimmungsbild, wie am ersten Abend, nur noch imposanter durch die unendliche Weite. Highlight: vier große Elche waten durch das Wasser und kauen gelassen dabei. Auf einem Deich geht es die Flutwiesen entlang. Neben etlichen Entenarten, Höckerschwänen und Limikolen immer wieder der Ruf der Kraniche und natürlich Seeadler. Bei Gora Streikowa entdeckt Henri zwei Schelladler allerdings aufgrund der großen Entfernung von uns nur schwer zu bestimmen. Von Wiszna aus unternehmen wir abends eine Kajaktour, um Fluss, Trauer-, Zwerg- und Weißflügelseeschwalbe hautnah zu erleben. Die Weißbartseeschwalbe fehlt an diesem Abend auf der Liste. Aber wir hören wiederholt Uhu und Rohrdommel. Die Biber, an der un­ verbauten Narew eigentlich sehr häufig anzutreffen, machen sich diesmal rar. Nur zwei stattliche Exemplare lassen sich sehen. Ein zünftiges Picknick beschließt den Tag.


Der Bialo -Urwald und sein König wartet auf uns Auf der Fahrt in den Bialo den Urwald Nationalpark Bialowieza machen wir einen Zwischenaufenthalt an den Fischteichen von Bialostok. Hier auch die ersten Weißbartseeschwalben, Schwarz­ halstaucher, ein brütender Rothalstaucher und gerade angekom­ men Mauersegler. Letzter Zwischenstopp am Narew-Stausee. Highlights: massenhaft Limikolen und bis auf die Weißbartseeschwalbe alle Seeschwalbenarten. Vor uns die weißrussische Grenze. Weiterfahrt durch verträumte Holzdörfer. Wir erreichen Gruszki und beziehen die Zimmer. Direkt vor unserer Unterkunft beobachten wir in einer Mispel Kernbeißer beim Nestbau. Eine absolute Besonderheit. Piotr hat frische Spuren vom König des Bialo -Urwaldes entdeckt dem Wisent. Kurz die Verhaltensregeln erklärt und auf in den sumpfigen Wirtschaftswald . Ein echtes Abendteuer. Piotr legt ein höllisches Tempo vor. Jörg bleibt mit einem Teil unserer Gruppe kurz hinter ihm. Schon bald müssen alle, die keine hohen Gummi­ stiefel anhaben, aufgeben. Genau dieser Gruppe werden vier Wi­ sente in die Arme getrieben . Den Wechsel der mächtigen Tiere sieht aber nur die Spitzengruppe. Hansueli und Bernadette aus der Schweiz sind mit dabei und überglücklich. Der Rest dieser Gruppe, zu dem ich auch gehöre, ist weiter entfernt und wird zudem durch ein Haubenmeisen-Pärchen vom wichtigen Geschehen" abgelenkt. Morgen heißt es früh aufstehen. Wir fahren zu einem BirkhuhnBalzplatz. Im Morgennebel werden die Spektive aufgebaut. Kaum ist die Objektivabdeckung entfernt schon der erste Birkhahn bal­ zend in der Arena . Es bleibt der einzige die Hennen sind wohl schon alle gut versorgt. Für mich aber ein Lifer , also Wodka am Abend. Die herrliche Morgenstimmung wird untermalt vom melodi­ schen Gesang der Sprosser. Der weitere Tag steht im Zeichen der Spechte. Eines vorweggenom­ men: Bis auf den Grünspecht haben wir alle in Polen vorkommende Spechtarten gesehen und das in hervorragender Beobachtungsqualität. Beeindruckend die Spechtschmieden der Buntspechte ganz in der Nähe unserer Unterkunft. Das Quäken der Wendehälse ist der Weckruf von Gruszki. Die Grauspechte lassen sich noch regelmäßig anlocken. Highlights auf der Exkursion durch die Hainbuchenwälder: Tolle Mehrfachbeobachtung vom Dreizehenspecht, der sich durch die Tonaufnahmen anlocken lässt

und ein Weißrückenspecht in Performance an seiner zufällig entdeckten Bruthöhle. Drei­ zehenspecht und Kleinspecht waren für mich zwei weitere Lifer . Mit meiner Blutspecht-Beobachtung in Ungarn habe ich jetzt alle europäischen Spechte abgehakt . Nachmittags treffen wir Nationalparkführer Arek, der uns durch den Bialowieza-Urwald führt. Kon­ versation auf Englisch. Kurz vor dem Eingang ein ornithologisches High­ light: Nicht ganz 100 m von uns entfernt sitzt vom starken Regen richtig zerzaust ein Schreiadler. Leider fliegt er auf, als Jörg endlich seine Digicam vor sein Spektiv bauen kann. Der Nationalpark beeindruckt alle TeilnehmerInnen mit seinen gewaltigen Eichen und Linden und seiner Ursprünglichkeit und Unaufgeräumtheit. Er ist seinem Urzustand relativ nah und zählt als natürlichster Wald des mitteleuropäischen Tieflandes zum Weltkulturerbe. (Siehe Bericht in der NATURZEIT 01/2005). Beeindruckend auch die Population der Halsbandschnäpper. Aktuelle Brutdichte im NP Bialo = 28 BP/qkm! Am letzten Abend geht es noch einmal hinaus auf die Lichtung in der Nähe unserer Unterkunft in Gruski. Sehr schöne Beobachtung von Waldschnepfen und im Hintergrund wiederholt der Ruf vom Uhu, der hier als Bodenbrüter vorkommt. Jörg und Piotr müssen schon nach dem Frühstück abreisen. Vater­ tag. Mit Arek machen wir an diesem verregneten Morgen noch eine Exkursion, um Haselhuhn, Raufuß-, und Sperlingskauz zu suchen. Aber selbst der Ruf des Raufußkauzes bleibt diesmal aus. Am Ende der Reise stehen 158 Vogelarten auf der Beobachtungsliste. Alles hat einmal ein Ende. Gegen Mittag heißt es Koffer packen und per Bus nach Warschau. Auf Wiedersehen bis zum nächsten Mal. £ Edmund Bischoff

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AnsprechpartnerInnen, Kontakte, Webseiten

NABU Kreisverband Borken Geschäftsstelle An der Königsmühle 3, 46395 Bocholt, ( 02871-183654, info@nabu-borken.de, www.nabu-borken.de 1. Vorsitzender Rudolf Souilljee, Mittelheggenstr.24, 46395 Bocholt, ( 02871-183654, bocholt@nabu-borken.de Geschäftsführer Wolfgang Schwarz, Moltkestr. 61,46397 Bocholt, ( 02871-5002 Fledermausschutz Christian Giese, Am Holzplatz 5, 46414 Rhede, ( 02872-981688, giese@fledermausschutz.de, www.fledermausschutz.de Eulenschutz Dr. Martin Steverding, Am Forsthaus 61, 46414 Rhede, ( 02872-3524, steverding@nabu-borken.de

NABU Naturschutzstation Münsterland Gruppe Borken-Burlo-Weseke Siegfried Denker, Mühlenweg 14, 46325 Borken, ( 02862-1213, borken@nabu-borken.de Gruppe Gescher Holger Beeke, Borkener Damm 105, 48712 Gescher, ( 02542-916865, gescher@nabu-borken.de Gruppe Isselburg / Anholt Ludger Tegeder, Im Wiesengrund 8, 46419 Isselburg, ( 02874-3133, isselburg@nabu-borken.de Gruppe Rhede Lothar Köhler, Weberstr.56, 46414 Rhede, ( 02872-3845, rhede@nabu-borken.de Marianne Harborg, Am Bach 15, 46414 Rhede, ( 02872-4417, harborg@nabu-borken.de Gruppe Vreden Johannes Thesing, Zwillbrockerstr.18, 48691 Vreden, ( 02564-4083

NABU Kreisverband Coesfeld Geschäftsstelle c/o Rainer Gildhuis, Buddenkamp 98, 48653 Coesfeld, ( 02541-83974, rainer.gildhuis@online.de, nabucoesfeld.de 1. Vorsitzender Elmar Meier, Wybbert 12, 48301 Nottuln, ( 02502-1677, cuora.meier@t-online.de 2. Vorsitzender Christian Prost, Kastanienweg 23, 48653 Coesfeld, ( 02541-81120, christian.prost@web.de 3. Vorsitzender Reinhard Trautmann, Fichtenweg 14, 48249 Dülmen ( 02594-83334, reinh.trautmann-duelmen@t-online.de Amphibien- und Reptilienschutz Rudolf Averkamp, Sirksfeld 21, 48653 Coesfeld, ( 0254183583, rudolf_averkamp@web.de AG Botanik Erich Hirsch, Telgengarten 15, 59348 Lüdinghausen, ( 02591-70364

AG Eulen Winfried Rusch, Lindenstr. 6, 48727 Billerbeck, ( 02543-4584 Feuchtwiesen- & Limikolenschutz Christian Prost, Kastanienweg 23, 48653 Coesfeld, ( 02541-81120 Klaus Lütke-Sunderhaus, Ottoweg 11, 48653 Coesfeld, ( 02541-6188 Fledermausschutz Heinz Kramer, Forellenweg 20, 48653 Coesfeld, ( 02541-82814 Reinhard Loewert, Wiesengrund 26, 59348 Lüdinghausen, ( 02591-1848 r.loewert@web.de Libellen Prof. Dr. Eberhard G. Schmidt, Coesfelder Str. 230, 48249 Dülmen, ( 02594-80588 Naturnahe Gärten Rainer Gildhuis, Buddenkamp 98, 48653 Coesfeld, ( 02541-83974 NSG Rieselfelder Nottuln-Appelhülsen Volker Giehr, Fasanenring 52, 48329 Havixbeck, ( 02507-7516

NABU Kreisverband Warendorf Geschäftsstelle Am Elsawäldchen 8, 59320 Ennigerloh, ( 02525-4952, info@nabu-waf.de, www.nabu-waf.de 1. Vorsitzender Klaus Reinke, Am Elsawäldchen 8, 59320 Ennigerloh, ( 02525-4952, klaus.reinke@t-online.de 2. Vorsitzender Frank Böning, Carl-Leopold-Str. 68, 48231 Warendorf, ( 02581-62716, frankboening@t-online.de Naturschutz allgemein, § 29 und § 31 Stellungnahmen, Amphibienschutz Alexander Och, Im Rousendorp 31, 59302 Oelde, ( 02529-948793, belinda.och@freenet.de

Fledermausschutz Theo Röper, Buddenbaum 17, 48231 Warendorf ( 02585-353, roeperastroserv@web.de Ortsgruppe Warendorf Michael Schwartze, Oststr. 38, 48231 Warendorf, ( 02581-927338, MichaSchwartze@aol.com Naturschutzjugend Ahlen Claudia Westhues, Differdinger Str. 35, 59227 Ahlen ( 02382 804080 E-Mail: Holger.Westhues@DeTeline.de

Webseiten

ü www.nabu-borken.de ü www.fledermausschutz.de ü www.nabu-coesfeld.de ü www.hornissenschutz.de ü www.nabu-muenster.de ü www.tagfaltermonitoring.de

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ü www.lebendige-ems.de ü www.nabu-waf.de ü www.naturinfo-online.net ü www.naturzeit.org ü www.nabu-station.de

Geschäftsstelle Zumsandestraße 15, 48145 Münster, ( 0251-9879953, nabustat@muenster.de 1. Vorsitzender Dr. Gerhard Bülter, ( 02538-1333, Dr.G.Buelter@nabu-station.de Stellvertretender Vorsitzender Frank Böning, ( 02581-62716, frankboening@t-online.de Stellvertretender Vorsitzender Dr. Christoph Sudfeldt, ( 0251-143543, c.sudfeldt@nabu-station.de Kassenwartin Kerstin Arnold, ( 0251-1338903, arnold_kerstin@gmx.de Beisitzer Hubert Garritzmann, ( 02502-6276, h.garritzmann@freenet.de Beisitzerin Lilmor Strumann, ( 0251-379219, lstrumann@yahoo.de

Wissenschaftliche Mitarbeiter Andreas Beulting, ( 0174-2634306, A.Beulting@nabu-station.de Christian Göcking, ( 0251-3904945, c.goecking@nabu-station.de Kristian Mantel, (0541-6688789, 017624522207, K.Mantel@nabu-station.de Geschäftsführer Michael Steven, ( 04264-836684, 0174-1790240, m.steven@nabu-station.de Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliederbetreuung Münsterland Diana Gevers, ( 0251-53959359, 01633345239, D.Gevers@nabu-station.de Bankverbindung: NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V. Sparkasse Münsterland Ost BLZ 400 501 50 Konto-Nr. 26 00 52 15

NABU Kreisverband Steinfurt Geschäftsstelle Pommernweg 12, 48565 Steinfurt, ( 02552-1773 Vorsitzender Edmund Bischoff, ( 05973-3146, Edmund.Bischoff@t-online.de Geschäftsführer Kurt Pick, ( 02552-1773, KurtPick@t-online.de, Jugendreferentin Christiane De Jong, ( 02572-952353, cc-dejong@t-online.de Amphibien und Fische Karl Riddering, ( 02572-920749, Botanik Winfried Grenzheuser, ( 05971-83452, grenzhm@gmx.de Eulen Heinz Fröhlich, ( 05973-2467,

hkfroehlich@t-online.de Fledermäuse Dieter Beßmann, ( 05971-83212, Dieter.Bessmann@t-online.de Greifvögel Max Lohmeyer, ( 02552-4433 Hornissen, Wespen und Wildbienen Bernhard Hölscher, ( 02557-1698, BernHoe@t-online.de Ornithologie, Fauna und Flora Ulrich Antons, ( 05973-855, carlniehues@t-online.de Reptilien Heiko Jürgens, ( 0171 354 8174 agamarx@hotmail.com NABU Wolfsprojekt Heiko Jürgens, ( 0171 354 8174 agamarx@hotmail.com

NABU Stadtverband Münster Geschäftsstelle NABU-Stadtverband Münster, Zumsandestraße 15 (Umwelthaus), 48145 Münster, ( 0251-13600-07, Fax:-08, Öffnungszeit: Do. 16 - 18 Uhr buero@nabu-muenster.de 1. Vorsitzender Martin Glöckner, ( 0170 / 722 11 82, martin.gloeckner@nabu-beraterteam.de 2. Vorsitzender Helmut Fleck, ( 0251-7132607 3. Vorsitzender Wolfgang Schürmann, ( 02534-7925, woelfie@muenster.de Geschäftsführerin Karin Rietman, ( 0251/13 60 07, 01759593314, rietman@nabu-muenster.de Kassenwart Stefan Eisold, ( 0251-1446993, seisold@web.de AG Botanik Thomas Hövelmann, ( 0251-379219, hoevelmann_thomas@yahoo.de, www.muenster.org/flora AG Eulenschutz Rudolf Poets, ( 0251-214717, eulenrudolf@gmx.de AG Feuchtbiotope Michael Steven, ( 04264-836684, M.Steven@nabu-station.de AG Fledertierschutz Carsten Trappmann, ( 0251-88145, trappmann@fledermausschutz.de, AG Obstwiesenschutz Sabine Washof, ( 0251-4843847 AG Hornissenschutz

Karin Rietman, ( 0251-136007, Konrad Schmidt, ( 0251-868419 AG Libellenschutz Christian Göcking, ( 0251-3904945, gockinc@uni-muenster.de Norbert Menke, ( 0251-3829277, menkems@aol.com AG Medien und Öffentlichkeitsarbeit Martin Glöckner, ( 0170-7221182, martin.gloeckner@uni-muenster.de AG Pilze Birte Bublitz, ( 02533-3642, birte_bublitz@yahoo.de AG Schmetterlinge Martin Glöckner, ( 0170-7221182, martin.gloeckner@uni-muenster.de AG Vogelschutz Peter Hlubek, ( 0251-665232 Hans Günter Kloth, ( 0 25 06-1433 Orni-Treff Daniel Doer, ( 0251-897820, doer@uni-muenster.de Projekt Streuobstwiesenschutz Karin Rietman, ( 0251-136007, rietman@nabu-munester.de Götz Huwald, ( 0251-1496236, huwaldgoetz@hotmail.com Naturschutzjugend naju Nadja Kapschefsky, ( 0178-7273953, kapschy@gmx.de Anne Wormland, ( 0173-8413817, anne.wormland@t-online.de Bankverbindung NABU Stadtverband Münster Postbank Dortmund BLZ 440 100 46, Konto 115 948 466


11.03.2006 Der Kleiber Vogel des Jahres 2006 Mit dem Kleiber als Vogel des Jahres 2006 wurde eine relativ häufige, gut zu beob­ achtende und vor allem bezüglich ihres Verhaltens besonders interessante Vo­ gelart gewählt. In der Biolo­ gischen Station Zwillbrock ist geplant, eine Kamera in einem von Kleibern besetz­ ten Nistkasten zu installieren, so dass das Innenleben des Kastens auf einem Fernseh­ bildschirm in der Station zu sehen sein wird. Am 11. März ist Kleibertag in der Biologischen Station. Es gibt Informationen und Spiele rund um den Jahresvogel. Wir werden auch die rund um die Station lebenden Klei­ ber einbeziehen und ihre Ge­ schicklichkeit beim Ergattern von Leckereien wie Nüssen auf die Probe stellen. Lei­ tung: Dr. Martin Steverding. Treffpunkt: Biologische Sta­ tion Zwillbrock, 14 Uhr. An­ meldung: Biologische Stati­ on Zwillbrock, Tel.: 02564/98600 16.03.2006 Blühende Paradiese im Münsterland Diesen viel sagenden Titel hat Frau Dr. Paus ihrem Vor­ trag über besonders sehensund besuchenswerte Gärten unserer Region gegeben. Der Vortrag findet im Pfarr­ heim St. Gudula, Gudulastr. In Rhede statt. Beginn ist 20 Uhr; Kostenbeitrag 3 .

KREIS Coesfeld ne Enten, Steinkauz und Schwarzkehlchen können auf dieser Rundwanderung durch das bedeutende Schutzgebiet angetroffen werden. Leitung: Dr. Martin Steverding. Treffpunkt: 17 Uhr Klausenhof Hammin­ keln-Dingden. Anmeldung: Biologische Station Zwillbrock, Tel.: 02564/98600 08.04., 22.04., 06.05. und 20.05.2006 Vogelkunde: Beobach­ tung und Bestimmung In einer Reihe aus vier Ein­ zelveranstaltungen werden Vögel in verschiedenen Lebensräumen beobachtet und ihre Bestimmung geübt. Dabei steht jeweils ein ande­ rer Lebensraum im Mittel­ punkt. Mit zunehmender Unübersichtlichkeit des beo­ bachteten Lebensraumes nimmt die Schwierigkeit der Beobachtung vom ersten zum vierten Termin stetig zu. Leitung: Dr. Martin Stever­ ding. Treffpunkt: jeweils 8 Uhr Biologische Station Zwillbrock. Anmeldung: Bi­ ologische Station Zwillbrock, Tel.: 02564/98600

28.04.2006 Froschkönigs Abendkonzert In den zahlreichen Kleingewässern der Dingdener Hei­ de leben mehrere 100 Laubfrösche, die an den ersten warmen Frühlingsabenden ein lautes Rufkonzert anstim­ men. Wir erleben einen stim­ mungsvollen Abend und be­ obachten unter anderem 24.03.2006 Brachvögel, Schwarzkehl­ Steinkauzbalz chen, Steinkäuze und mit In einem typischen Stein­ etwas Glück auch die lautlos kauzlebensraum mit Vieh­ nach Mäusen jagenden weiden und Kopfbäumen Waldohreulen. Leitung: Dr. werden die kleinen Eulen in Martin Steverding. Treff­ der Abenddämmerung beo­ punkt: 20 Uhr Klausenhof bachtet und gehört. Der Hamminkeln-Dingden. An­ Abend beginnt mit einer meldung: Biologische Stati­ Einführung zum Lebensraum on Zwillbrock, Tel.: und zum Schutz dieser be­ 02564/98600 drohten Art. Leitung: Dr. Martin Steverding. Treff­ 29.04.2006 punkt: 18 Uhr (in den Vogelstimmen im Tier­ Räumen des NABU Rhede). garten Raesfeld Anmeldung: Biologische Auf einer Morgenexkursion Station Zwillbrock, Tel.: durch den Tiergarten Raes­ 02564/98600 feld erleben wir ein vielstim­ miges Vogelkonzert. Neben 25.03.2006 den häufigen Singvogelarten Im Reich des Bibers können mit etwas Glück neue Wildnis in der Mil­ auch Eisvogel, Grünspecht, lingerwaard Hohltaube und Waldkauz an­ In der niederländischen Mil­ getroffen werden. Die Veran­ lingerwaard, kann sich wilde staltung beginnt mit einer Flussauenlandschaft wieder kurzen Einführung im Info­ frei entfalten. Der hier wieder zentrum am Schloss. Lei­ heimische Biber, sowie frei tung: Dr. Martin Steverding. laufende Pferde und Rinder Treffpunkt: 7 Uhr Infozent­ tragen zu einem vielfältigen rum am Schloss Raesfeld. Mosaik der verschiedensten Anmeldung: Biologische Lebensräume bei. Die Rund­ Station Zwillbrock, Tel.: wanderung von etwa 6 km 02564/98600 Länge führt durch Auenwälder, entlang verschilfter 13.05.2006 Nebenarme, über Flugsand- Giftschlangen auf der dünen und an den unverbau­ Spur Vielfalt im ten Sandstrand des Rheins. Haaksberger Veen Es können zahlreiche Vogel­ Im niederländischen Haaks­ arten, darunter Störche und berger Veen, direkt an der Silberreiher angetroffen wer­ Grenze gelegen, befindet den, und an vielen Stellen sich ein großer Bestand der sehen wir das Werk des Bi­ Kreuzotter, unserer einzigen bers. Leitung: Dr. Martin heimischen Giftschlange. Wir Steverding. Treffpunkt: 10 versuchen, das heimliche Uhr Busbahnhof Vreden. Reptil in seinem natürlichen Anmeldung: Biologische Lebensraum zu sehen und Station Zwillbrock, Tel.: beobachten weitere Moorbe­ 02564/98600 wohner wie die seltene Nor­ dische Moosjungfer und Vo­ 07.04.2006 gelarten wie Baumfalke, Vennetüten Schwarzkehlchen und Pirol. Frühlingsabend in der Leitung: Dr. Martin Stever­ Dingdener Heide ding. Treffpunkt: 9 Uhr Der auch als Vennetüte be­ Grenzübergang Oldenkott kannte Große Brachvogel (bei Vreden-Ammeloe). An­ und viele weitere Arten wie meldung: Biologische Stati­ Uferschnepfen, verschiede­ on Zwillbrock, 02564/98600

19.05.2006 Heimliche Nachtjäger Fledermäuse und Eu­ len im Tiergarten Raes­ feld Der alte Waldbestand im Tiergarten Raesfeld mit zahl­ reichen Gewässern und die alten Gemäuer des Schlos­ ses bieten ideale Bedingun­ gen für Fledermäuse und Eulen. Auf einer abendlichen Exkursion spüren wir Fledermäusen mit Hilfe des Fledermausdetektors auf und versuchen, Waldkäuze im Wald und Schleiereulen am Schloss zu hören und zu beobachten. Leitung: Dr. Martin Steverding. Treff­ punkt: 21 Uhr Infozentrum am Schloss Raesfeld. An­ meldung: Biologische Stati­ on Zwillbrock, Tel.: 02564/98600

03.03.2006, 14.30 bis 18.00 Vögelkästen selbstgemacht In diesem Bastelkurs mit Vor­ trag werden Kästen für Nischenbrüter hergestellt. Jeder Teilnehmer erhält außerdem umfangreiches In­ fomaterial. Anmeldung erfor­ derlich. Teilnahmegebühr u Materialkosten 11 . Lei­ tung: Reinhard Löwert Treff­ punkt: Biologisches Zen­ trum, Rohrkamp 29, Lüdinghausen. Tel. 025914921.

07.03.2006, 20.00 bis 22.00 Der Kleiber im Urwald von Bialowieza Der Kleiber ist der Vogel des Jahres 2006. Der Referent hat intensiv die Lebensweise dieser Art im ursprünglichen Lebensraum, dem Urwald von Bialowieza, erforscht 09.06.2006 und darüber seine Diplomar­ Nachtwanderung im beit geschrieben. Seine Er­ Dämmerwald gebnisse wird er heute Ein besonderes Naturerleb­ vorstellen. Leitung: NABU nis ist der Wald bei Nacht. Coesfeld Treffpunkt: Hotel In der Dunkelheit nimmt man Zum Wildpferd , die Geräusche der Tiere Münsterstraße 52, Dülmen. ganz anders wahr als am Tag. Bei Sonnenuntergang 17.03.2006, 14.30 bis 18.00 brechen wir zu einer Wande­ Fledermauskästen rung in den Dämmerwald selbstgemacht auf. Wir hören und beobach­ In diesem Bastelkurs mit Vor­ ten Fledermäuse, Eulen, trag werden Kästen für Waldschnepfen und mit Fledermäuse hergestellt. Je­ Glück auch Rothirsche und der Teilnehmer erhält außererleben die Stille des dem umfangreiches Infoma­ nächtlichen Waldes. Die Ver­ terial. Anmeldung erforderanstaltung beginnt mit einer lich. Teilnahmegebühr u. Ma­ Einführung in den Lebens­ terialkosten 11 . Leitung: raum Wald im Informations­ Reinhard Löwert Treffpunkt: zentrum am Schloss Raes­ Biologisches Zentrum, Rohr­ feld. Leitung: Dr. Martin kamp 29, Lüdinghausen. Tel. Steverding. Treffpunkt: 21 02591-4921. Uhr Infozentrum am Schloss Raesfeld. Anmeldung: Bio­ Ende März/Anfang April logische Station Zwillbrock, 2006, 11.00 bis 12.30 Tel.: 02564/98600 Ausflug zu den Kröten Beobachtungen von Gras­ 30.06.2006 frosch und Erdkröte an ihren Steinkäuze auf Famili­ Laichgewässern in der Stein­ enausflug bachaue. Der genaue Termin Im Juni verlassen die jungen wird in der Presse bekannt Steinkäuze die Bruthöhle gegeben. Leitung: Rudolf und werden danach noch Averkamp Treffpunkt: Sirks­ längere Zeit von ihren Eltern felder Schule, Coesfeldversorgt. Wir beobachten ei­ Sirksfeld. ne Steinkauzfamilie und se­ hen zu, wie die Jungen neu­ 04.04.2006, 19.30 bis 22.00 gierig die Welt rund um den Interner Stammtisch Brutplatz erkunden. Die El­ nur für Mitglieder Leitung: tern lassen den Nachwuchs Treffpunkt: Landgasthaus kaum aus den Augen und Egbering, Nottuln-Darup. warnen mit schrillen Rufen, wenn sich die Jungen zu nah 23.04.2006, 10.00 bis 15.00 an die Beobachter heranwa­ Fahrradexkursion in gen. Leitung: Dr. Martin Ste­ das NSG Heubach verding. Treffpunkt: 21 Uhr, Zu Besuch bei Brachvogel, Ort steht noch nicht fest. An­ Kiebitz und Co. Fahrstrecke meldung: Biologische Stati­ ca. 35 km, Verpflegung und on Zwillbrock, Tel.: Ferngläser sind mitzubringen 02564/98600 Leitung: Klaus LütkeSunderhaus u. Christian 15.07. und 22.07.2006 Prost Treffpunkt: Parkplatz Radtour durch Haaks­ Freilichtbühne Coesfeldberger Veen und Buurs­ Flamschen. erzand Großflächige Heidegebiete Mai 2006, 21.00 bis 23.00 und vielseitige Moorland­ Stimmen der Nacht schaften erstrecken sich in Exkursionen in das Reich der deutschvon Laubfrosch, Nachtigall niederländischen Grenzregi­ und Co. Aufgrund der star­ on zwischen Haaksbergen ken Wetterabhängigkeit Ter­ und Vreden. Bei einer etwa mine nur nach Absprache 25 km langen Pättkesfahrt mit Reinhard Trautmann (Tel. durch zwei bedeutende 02594-83334), Rudolf Aver­ Schutzgebiete können viele kamp (Tel. 02541-83583) seltene Tier- und Pflanzen­ oder Elmar Meier (Tel. arten wie Kreuzotter, Baum­ 02502-1677) Leitung: Elmar falke, Pirol, Moorlilie oder Meier Treffpunkt: Große Ka­ Sonnentau angetroffen wer­ pelle, B 474, Coesfeld-Brink. den. Leitung: Dr. Martin Ste­ verding. Treffpunkt: jeweils 05.05.2006, 17.00 bis 20.00 14 Uhr an der Haarmühle Ein König sucht sein bei Ahaus-Alstätte. Anmel­ Reich, Fahrradexkurs. dung: Biologische Station Eine abwechslungsreiche Zwillbrock, Tel.: Fahrradtour durch die Coes­ 02564/98600. felder Parklandschaft zu den Amphibiengewässern in Steinbachaue und Berkelaue sowie am Brink. Die Option

für ein Laubfroschkonzert besteht. Leitung: Christian Göcking, NABU-Naturschutzstation Münsterland und Rudolf Averkamp, NABU Coesfeld Treffpunkt: Ar­ beitsamt Coesfeld, Holtwi­ cker Straße.

enauge aber auch viele un­ bekannte Arten wie Kaisermantel, Kleine Eisvogel und mit etwas Glück den Schil­ lerfalter. Kinder sind bei der Wanderung besonders will­ kommen. Leitung: Andres Beulting, NABU-Naturschutzstation Münsterland 09.05.2006, 20.00 bis 22.00 Treffpunkt: Treffpunkt & Zeit Vortrag: Die Natur­ werden noch bekannt gege­ schutzgebiete des Krei­ ben: ein Samstag Nachmit­ ses Coesfeld tag im Juli, Dauer. ca. 3 Stun­ Leitung: Thomas Zimmer­ den. mann, Leiter der Naturförderstation im Kreis Coesfeld 01.08.2006, 15.30 bis 17.30 Treffpunkt: Gaststätte Familien entdecken ein Schulze-Osthoff, Coesfelder Königreich für Frösche Berg, Coesfeld. Mit dem Kescher wollen wir den zahlreichen Bewohnern 02.06.2006, 19.00 bis 21.00 eines Wiesentümpels auf die Exkursion zu den Eulen Spur kommen. Dies ist ein Winfried Rusch führt Interes­ besonderes Angebot an Fa­ sierte durch die Obstwiesen milien mit Kindern! Es ist ei­ bei Billerbeck in den Lebens­ ne Anmeldung bei der Naturraum des Steinkauzes. Vor förderstation (Tel.: 02541Ort werden junge Steinkäuze 952530) erforderlich. Der beringt. Leitung: Winfried Treffpunkt wird bei der An­ Rusch Treffpunkt: Biller­ meldung bekannt gegeben. beck, Busbahnhof, Johanni­ Ein Teilnehmerbeitrag wird kirche. nicht erhoben. Bitte Gummi­ stiefel und soweit vorhanden 17.06.2006, 14.00 bis 17.30 Kescher mitbringen! Lei­ Naturparadies Davert tung: Rudolf Averkamp u. Mit dem Rad auf Entde­ Thomas Zimmermann, Leiter ckungsreise durch eine ein­ der Naturförderstation im zigartige Waldlandschaft im Kreis Coesfeld. Münsterland. Bekannt ist die Davert wegen ihrer artenrei­ 13.08.2006, 14.00 chen Vogelwelt und als Wanderung durch "Schmetterlingswald". Lei­ das NSG Brink tung: Andreas Beulting, NA­ Wir feiern unser 25-jähriges BU-Naturschutzstation Bestehen. Anschließend Münsterland Treffpunkt: stärken wir uns bei Bier und Gaststätte "Zur Davert", Grillwurst. Alle Mitglieder des Mühlendamm 27, Davens­ BUND Coesfeld sind herzlich berg 3 ; für NABU-Miteingeladen. Verbindliche An­ glieder kostenlos 1 ; für NA­ meldungen bitte bis zum BU-Mitglieder kostenlos. 01.08.06 bei Elmar Meier (Tel. 02502-1677) und Rudolf 25.06.2006, 10.00 bis 12.00 Averkamp (Tel. 02541Exkursion ins 83583). Treffpunkt: Große Plümer Feld Kapelle, B 474, CoesfeldOrchideen und Laubfrosch Brink. haben hier ein Stelldichein. Leitung: Erich Hirsch Treff­ 26.08.2006, 18:00 bis 22:00 punkt: Parkplatz Cam­ Fledermausabend ping/Gaststätte Peters, Am in Lüdinghausen Kanal 18, LüdinghausenIm Biologischen Zentrum Seppenrade. Lüdinghausen veranstaltet der NABU, AG Fledermaus­ 28.06.2006, 17.00 bis 19.00 schutz, einen sehenswerten Exkursion in das König- und informativen Abend mit reich der Frösche Besichtigung des Flederm­ Die Naturförderstation im auswinterquartiers, Basar, Kreis Coesfeld und der NA­ Bühnenstück, Vortrag und BU Kreisverband Coesfeld Erkundungsgang am Kluten­ e.V. laden zu einer natur­ see. Geeignet für Kinder ab kundlichen Exkursion in ein 8 Jahre. Kostenbeitrag: 1 , kleines Naturschutzgebiet Kinder unter 14 J. 50 Cent. vor den Toren der Stadt Co­ Leitung: Reinhard Löwert esfeld ein. Hier ist es mög- Treffpunkt: Biologisches lich, einheimische Tier- und Zentrum, Rohrkamp 29, Pflanzenarten sowie Rinder Lüdinghausen. Tel. 02591als Biotoppfleger hautnah zu 4921. erleben! Wir stellen Ihnen ein erfolgreiches Konzept 26.08.2006, 20:00 bis 22:00 und Zukunftsperspektiven für Europäische ein Naturschutzgebiet aus Fledermausnacht zweiter Hand vor. Für die In einem Vortrag mit anWanderung ist eine Anmel­ schließender Exkursion er­ dung bei der Naturförderfahren Sie einiges über das station (Tel.: 02541-952530) Leben der geheimnisvollen erforderlich. Der Treffpunkt Fledermäuse. Mit einem Batwird bei der Anmeldung be­ Detektor können sie den Tie­ kannt gegeben. Ein Teilneh­ ren nachspüren. Leitung: merbeitrag wird nicht erho­ Heinz Kramer Treffpunkt: ben. Bitte Gummistiefel und Coesfeld, Bergwiese. Fernglas mitbringen! Lei­ tung: Rudolf Averkamp u. 27.08.2006, 20:00 bis 22:00 Thomas Zimmermann, Leiter Europäische der Naturförderstation im Fledermausnacht Kreis Coesfeld. Leitung: Heinz Kramer Treffpunkt: Dülmen, Ein­ Sommerferien 2006 gang Wildpark. Unterwegs im Schmetterlingswald Unsere Entdeckungsreise durch die Waldlandschaft der Davert führt uns hinein ins Reich der Schmetterlinge. Im Juli ist das bunte Treiben der Gaukler der Lüfte besonders rege. Wir treffen alte Bekannte wie den Zitro­ nenfalter und das Tagpfau­

Veranstaltungen, Exkursionen, Vorträge

KREIS BORKEN

NATURZEIT.org 37


KREIS Warendorf

Veranstaltungen, Exkursionen, Vorträge

02.03.2006, 19:30 Sucht der König noch sein Reich? Vortrag über das Laubfroschprojekt des NABU "Ein König sucht sein Reich" und das Ergebnis der kreisweiten Zählung der Laubfrösche im Frühjahr 2005 im Kreis Warendorf. Leitung: Christi­ an Göcking, NABU-Naturschutzstation Münsterland Treffpunkt: Gasthof Badde, Westkirchen 02.04.2006, 9:00 Kleiber und Spechte im Geisterholz bei Oelde Leitung: Belinda Och und Christopher Husband Treff­ punkt: Gaststätte Zum Geis­ terholz, Oelde. 06.04.2006, 19:30 Mitgliederversamm­ lung (gesonderte Einla­ dung im Heft) Mitgliederversammlung mit Kurzvortrag zum Kleiber, Vo­ gel des Jahres 2006. Lei­ tung: Klaus Reinke, NABU Warendorf Treffpunkt: Gast­ hof Badde, Westkirchen.

STADT Münster 28.05.2006, 15:00 bis 17:00 Zwei Jahre Aueroch­ sen- und Wildpferde­ weide - was hat sich geändert? Wanderung auf die Ganzjah­ resweiden in der Emsaue Leitung: Kristian Mantel, NABU-Naturschutzstation Münsterland Treffpunkt: Emsbrücke nördlich des Emshofes an der Straße Verth, Anfahrtsskizze unter www.nabu-station.de.

09.03.2006, 16:00 bis 18:00 Ansiedlung von Vogel­ arten im Garten Beratungsangebot zur Förderung der Ansiedlung von Vögeln im heimischen Garten durch spezielle Nistund Nahrungsangebote. Leitung: Michael Steven, NABU-Naturschutzstation Münsterland Treffpunkt: Umwelthaus, Zumsandestraße 15.

12.03.2006, 14:00 Botanisch-historische Fahrradtour Die Landschaft um Roxel hat Leben und Werk der Annette von Droste Hülshoff maßgeblich beeinflusst. Der bo­ tanische Spaziergang folgt alten Wegen, die Annette von Droste Hülshoff vor fast zweihundert Jahren häufig 18.06.2006, 9:15 benutzt hat. Leitung: Dr. Morgendliche Wande­ Thomas Hövelmann (NABU rung in der Emsaue bei Münster) Treffpunkt: Haus Haus Langen Rüschhaus (RüschhausLeitung: Kristian Mantel, weg), mit Fahrrädern 3,- Eu­ NABU-Naturschutzstation ro, NABU-Mitglieder 1,- Eu­ Münsterland Treffpunkt: ro. Gaststätte OsthuesBrandhove, Telgte an der 09.04.2006, 15:00 Kreuzung B51 / L 811. Botanischer Spazier­ gang an der Werse 24.06.2006, 15:00 bis Im Frühling präsentieren sich Wildpferde hautnah die Wälder in der Werseaue Führung auf die Auerochsen- in ihrer schönsten Pracht. und Wildpferdeweide in der Der botanische Spaziergang Emsaue Pöhlen Leitung: entlang der Werse bringt die Michael Steven, NABUArten und die Ökologie eines Naturschutzstation Münst- Auwaldes näher. Leitung: erland Treffpunkt: Westbe­ Dr. Thomas Hövelmann (NA­ vern, Aussichtsturm "Pöhlen BU Münster) Treffpunkt: Nord" (vgl. www.nabu3,- Euro, NABU-Mitglieder station.de). 1,- Euro. 01.06.2006, 19:00 Orchideen und andere kalkliebende Pflanzen am Mackenberg bei Be­ ckum Leitung: Burkhard Strat­ mann und Ursula Jörgens, VNU Treffpunkt: an der Bril­ lenfabrik Flair, B 61.

20.04.2006, 20:30 bis 22:30 Froschkonzert in der Parklandschaft Abendliches Naturerlebnis in der Telgter Bauernschaft Schwienhorst mit der Möglichkeit die heimischen Arten der Molche, Frösche und Kröten kennenzulernen. Lei­ tung: Michael Steven, NA­ BU-Naturschutzstation Münsterland. Treffpunkt: Parkplatz Gaststätte Osthu­ es-Brandhove, Telgte an der Kreuzung B51 / L 811; Bil­ 27.08.2006, 15.00 bis 17.30 dung von Fahrgemeinschaf­ Picknick in der Heide ten. Wanderung durch die Wa­ cholderheide der Kaltenber­ 04.05.2006, 19:00 ge mit anschließendem Pick­ Brachvögel und Nachti­ nick. Eine faszinierende alte gallen im NSG Holtrup- Kulturlandschaft entdecken, Vohrener Mark die Natur bestaunen und Leitung: Belinda und Ale­ anschließend Kaffee und Ku­ xander Och Treffpunkt: chen genießen. Leitung: An­ Parkplatz an der Kirche in dreas Beulting, NABUWestkirchen. Naturschutzstation Münsterland Treffpunkt: Parkstrei­ 10.05.2006, 17:00 bis 19:00 fen an der L 81 (Westbever­ Frühlingserwachen in ner Str.) zw. Telgte u. West­ der Emsaue bevern in Höhe der KlatenAbendliche Exkursion über berge. die Weidefläche Vadrup (Nachtigallenwanderung) Leitung: Kristian Mantel, NABU-Naturschutzstation Münsterland Treffpunkt: Re­ gionale Turm an der Fahrrademsbrücke bei Westbe­ vern Vadrup. Anfahrtsskizze unter www.nabu-station.de.

Stunde der Gartenvögel Eine tolle, vor allem mit Kindern viel Spaß ma­ chende Aktion ist die Stunde der Gartenvögel des NABU-Bundesverbandes. Beteiligen werden sich auch die NABU-Gruppen im Münsterland an der bundesweit am 5. bis 7. Mai stattfindenden Veranstal­ tung. Nur eine Stunde Zeit nehmen, die höchste gleichzeitig beobachtete Individuenzahl der jeweils gesehenen Arten notieren und dem NABU melden. Es winken tolle Preise und langfristig können die Daten für eine Auswertung der Veränderung von Vogelbeständen genutzt werden. Der RSPB in Großbritannien hat ähnliche Zählungen über lange Zeit mit viel Erfolg durchgeführt. In Deutschland or­ ganisiert der NABU nun zum zweiten Mal die Zählung. Die NABU-Naturschutzstation bietet am Freitag, den 5. Mai um 19 Uhr eine Schulung mit Schnellkurs zur Erkennung von Vogelarten im Wienburgpark der Stadt Münster an. Kontakt: Diana Gevers, Tel. 02519879953.

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05.05.2006, 18:00 Mitgliederversamm­ lung des Naturschutz­ bundes Münster e. V. (gesonderte Einladung in diesem Heft) Leitung: Treff­ punkt: Vereinsgaststätte Münster 08, Manfred-vonRichthofen-Str. 48 ( Öffentliche Gaststätte , Nähe Ka­ nal, erreichbar mit Buslinie 14 ab Hbf.).

21.05.2006, 14.30 Falterführung So langsam fliegen sie wieder: Die Schmetterlinge. Während eines Spazier­ gangs wird der Schmetter­ lingskundler Martin Glöckner etwas über das Leben und die verschiedenen Arten der Schmetterlinge erzählen. Die Veranstaltung findet nur bei Sonnenschein statt! Lei­ tung: Martin Glöckner, Tel.: 06.05.2006, 10.00 0170 / 722 11 82 Treffpunkt: Na-Tour-Denkmal Alte Gaststätte Wittler Baum, Eine Radtour zu Naturdenk- Davertstr. bei Amelsbüren mälern im Stadtgebiet 3,- Euro, NABU-Mitglieder Münsters. Sehenswerte 1,- Euro. Bäume, zurzeit in frischem Grün stehen im Mittelpunkt. 21.05.2006, 11:00 bis 13:30 Die Kastanienblüte ist in vol­ Libellenexkursion ler Pracht zu bewundern. Ei­ Venner Moor ne ca. 3-stündige Radtour Das Venner Moor ist in sei­ über max. 25 km Leitung: nem Zentrum durch einige Wolfgang Schürmann (NA­ große, wassergefüllte Torfsti­ BU Münster) Treffpunkt: che geprägt. Hier finden sich Hindenburgplatz vor dem noch hochmoortypische Li­ Haupteingang des Schlos­ bellenarten wie die Nordi­ ses 3,- Euro, NABUsche Moosjungfer, aber auch Mitglieder 1,- Euro. häufigere Arten wie der Vier­ fleck oder die Große Königs06.05.2006, 19.00 libelle. Wir wollen den Führung an der Lebensraum Hochmoor und Haskenau seine Libellen besser kennen Vogelstimmenwanderung in lernen. Die Exkursion findet der Haskenau Leitung: Pe­ nur bei gutem Wetter statt. ter Hlubek (NABU Münster) Leitung: Naturschutzbund Treffpunkt: FußgängerMünster (Norbert Menke), brücke über der Werse Naturförderstation im Kreis östlich von MS-Gelmer 3,- Coesfeld (Matthias Olthoff) Euro, NABU-Mitglieder 1,- Treffpunkt: Treffpunkt: Park­ Euro. platz Venner Moor. 13.05.2006, 9.00 Vogelkundliche Führung an der Pleister Mühle Bei der Führung wird u.a. der Vogel des Jahres beob­ achtet, den man wohl auch beim Füttern der Jungen se­ hen kann Leitung: Peter Hlubek (NABU Münster) Treffpunkt: Am Hotel Pleis­ ter Mühle 3,- Euro, NABUMitglieder 1,- Euro.

14.04.2006, 20:30 bis 22:30 Molchen, Fröschen und anderen Wassertieren auf der Spur Abendliche Exkursion für Kinder mit ihren Angehörigen. Anmeldung erfor­ derlich. Leitung: AG Feucht­ biotope Treffpunkt: wird nach Anmeldung mitgeteilt. 17.05.2006, 19:30 0251-9879953 Reise in die Welt der Fledermäuse 21.04.2006, 19:00 Diavortrag und Exkursion (ab Mitgliederversamm­ 20:30) mit dem Bat-Detektor lung der Naturschutzju­ entlang des Gievenbaches. gend (NAJU) Münster Leitung: Frauke Meier, AG (gesonderte Einladung in Fledertierschutz Treffpunkt: diesem Heft) Leitung: Treff­ Stadtteilcafe Fachwerk Gie­ punkt: Umwelthaus, Zum­ venbeck, Arnheimweg 40/42. sandestr. 15. 20.05.2006, 17.00 bis 19.30 23.04.2006, 15.00 Die Hiltruper Philhar­ Botanischer Spazier­ moniker laden ein! gang in Mecklenbeck Zum Feldgrillenkonzert in die Nach Ostern steht der Laub­ Hohe Ward. Bei kühler Wit­ wald in voller Blüte. Ein bo­ terung treten unsere Musiker tanischer Streifzug durch die nicht auf, und es findet eine Wälder bei Mecklenbeck mit interessante naturkundliche vielen interessanten und Wanderung statt. Leitung: spannenden Geschichten Andreas Beulting, NABUrund um die Frühlingsflora Naturschutzstation Münsterim Wald Leitung: Dr. Tho­ land Treffpunkt: Parkplatz mas Hövelmann (NABU Hohe, Ward Nähe B 54/ Münster) Treffpunkt: Ecke Westfalenstraße, MünsterWaldweg/Heroldstraße 3,- Hiltrup 3 ; für NABU-MitglieEuro, NABU-Mitglieder 1,- der kostenlos 1 ; für NABUEuro. Mitglieder kostenlos.

11.06.2006, 15.00 Klatschmohn, Kamille und Konsorten Ackerwildkräuter auf öklogisch und konventionell be­ wirtschafteten Äckern.Ein botanischer Spaziergang entlang von ökologisch und konventionell bewirtschafte­ ten Äckern zeigt die Arten und die Unterschiede. Lei­ tung: Dr. Thomas Hövelmann (NABU Münster) Treff­ punkt: Bioladen "Die Schoppe", Gasselstiege 3,Euro, NABU-Mitglieder frei 1,- Euro. 23.06.2006, 21:00 Nacht der Schmetter­ linge und Fledermäuse Erlebnisabend nicht nur für Familien mit Kindern; mit tol­ len Beobachtungsmöglichkeiten angelockter Nacht­ schmetterlinge und die sie jagenden Fledermäuse im naturnahen Teil der AaseeUfer. Leitung: Robert Bocz­ ky, Frauke Meier Treffpunkt: Haus Kump, Aa-Mündung in Aasee.

station Münsterland Treff­ punkt: Eingang Botanischer Garten im Schlosspark. 01.07.2006, 15.00 bis 17.30 Manche mögens heiß! Die faszinierende Tierund Pflanzenwelt der Sandtrockenrasen Besuch der Sandtrockenra­ sen an der Umgehungs­ bahn, wo der NABU in den letzten Jahren auf seiner ei­ genen 6,5 ha großen Fläche ein Naturparadies für Zaun­ eidechsen,Silbergras & Co geschaffen hat. Leitung: An­ dreas Beulting Treffpunkt: Parkplatz Holz- u. Baumarkt Lignum, Lütkenbecker Weg 6-10 3 ; für NABU-Mitglieder kostenlos 1 ; für NABUMitglieder kostenlos. 08.07.2006, 9:00 Obstbaumschnitt, the­ oretisch und praktisch Wissenswertes rund um den Obstbaum mit praktischer Anleitung zum richtigen Sommerschnitt und Informa­ tionen zum biologischmechanischen Pflanzen­ schutz. Maximal 15 Perso­ nen. Wetterfeste Kleidung, wenn vorhanden Sägen und Scheren mitbringen Leitung: Götz Huwald und Karin Riet­ man, Tel: 0251/13 60 07 Treffpunkt: Wird bei Anmel­ dung bekannt gegeben. 20, pro Person. 23.07.2006, 15.00 Botanischer Spazier­ gang durch den Wien­ burgpark Die Vegetation in und um die Gewässer im schönen Wien­ burgpark steht im Hochsom­ mer in voller Blüte. Bestim­ mungsbuch nützlich. Leitung: Dr. Thomas Hövelmann (NABU Münster) Treff­ punkt: Parkplatz Gaststätte La Pachanga, Kanalstr. 151 3,- Euro, NABU-Mitglieder 1,- Euro 1x im Monat 15:00 Treffen der Naturschutzjugend Münster (NAJU) Spiel, Spaß und Spaten - in Wiese, Feld und Garten Lei­ tung: Nadja Kapschefsky, Tel.: 0178/7273953 Treff­ punkt: Umwelthaus, Zum­ sandestr. 15 oder NAJUGarten im Wienburgpark.

jeden letzten Di. im Monat, 19:30 NABU-Treff NABU-Aktive stellen Ihre ak­ 24.06.2006, 11:00 bis 13:00 tuellen Projekte vor, so dass Wildbienenparadies auch Neu(gierig)e einen gu­ Botanischer Garten ten Einblick und Lust zum Exkursion in den an Wildbie­ mitmachen bekommen. Lei­ nen und Solitärwespen ar­ tung: Martin Glöckner, Tel.: tenreichsten Garten 0170 / 722 11 82 Treffpunkt: Münsters. Mit Tipps zum Umwelthaus, Zumsandestr. Kennenlernen und Ansiedeln 15. der Arten. Findet nur bei son­ nigem Wetter statt!!! Wenn vorhanden, Insekten-Kescher und Marmeladenglas mitbringen. Leitung: Michael Steven, NABU-Naturschutz-

KREIS Steinfurt 31.03.2006, 15:00 bis 17:00 Von Vogel- und Oster­ nestern Für viele Vögel steht nun der Bau der Kinderstuben auf dem Programm. Dabei ge­ hen sie sehr unterschiedlich zu Werke. Wir schauen ih­ nen dabei zu und versuchen uns selbst in der Kunst des Nestbaues. Eingeladen sind Kinder von 08 - 12 Jahren

mit oder ohne ihre Eltern. Anmeldungen bitte bis zum 17.03.2006 unter Telefon 02572-952353. Leitung: Christiane de Jong und Birgit Bringemeier Treffpunkt: "Stroetmanns-Fabrik", Ems­ detten, Friedrichstraße 2. 02.04.2006, 6:30 bis 8:00 Dem Großen Brachvo­ gel auf der Spur

Am Rande des Emsdettener Venns gibt es einen Feuchtwiesengürtel, der zu dieser Jahreszeit in besonderer Weise interessant ist. Der Große Brachvogel, der schon vor Wochen den Frühling eingeläutet hat - hier kann man ihn hautnah erle­ ben. Sein flötender Ruf ist unvergesslich. Mit in das Konzert stimmen ein, die

Uferschnepfen, Kiebitze, Drosseln, Finken, Stare... Festes Schuhwerk ist erfor­ derlich. Ferngläser bitte nicht vergessen! Leitung: Heinz Rinsche Treffpunkt: Wan­ derpilz an der Neuenkirche­ ner Straße. 08.04.2006, 13:30 bis 18:30 Erlebnisexkursion mit Besuch "Barfusspark


27.-28.06.2006, ganztägig Aufbau von Beweidungsprojekten als nachhaltige Strategie zur Pflege und Entwicklung von Schutzgebieten und Kompensationsflächen in perte in Emsdetten - leitet ihre Eltern. Anmeldungen bit­ Theorie und Praxis. Lienen" Der Naturschützer und Eu­ diese Veranstaltung der VHS te bis zum 28.05.2006 unter lenfachmann, Gisbert Lütke und führt die naturbegeister­ Telefon 02572-952353. Lei­ Fortbildung und Schulung für Planer, Naturschützer und Behörden zur Entwicklung von aus Ibbenbüren, zeigt uns ten Besucher an die Ems bei tung: Christiane de Jong Beweidungsprojekten im Münsterland in Kooperation mit der NUA, der ABU im Kreis die Schönheiten der Land­ Hembergen. Leitung: Heinz und Birgit Bringemeier mit Soest, der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Emsland, dem NABUschaft und einige interessan­ Rinsche Treffpunkt: Ems- der Försterin Mechthild Bundesarbeitskreis Natürliche Weidelandschaften. Leitung: Michael Steven, Kristian Gretzmann. Treffpunkt: te Biotope im Umkreis von brücke bei Hembergen. Deitmars Brook Lauftreff. Lienen. Zum Abschluss der Mantel, NABU-Naturschutzstation Münsterland. Treffpunkt: Theorie und Exkursion. Exkursionen gönnen wir uns 03.05.2006, 20:00 bis 22:00 und unseren müden Füssen NABU-Treffen Steinfurt 15.06.2006 - 18.06.2006 NABU-Tour 2006 das Erlebnis "Barfusspark in Treffen aller Naturfreunde Lienen". Leitung: Ulrich An­ aus Steinfurt. Aktuelle Natur­ NABU Neuenkirchen / tons und Gisbert Lütke Treff­ schutzthemen vor Ort bzw. Wettringen im Kreis Steinfurt stehen im Die Aktiven vom NABU Neu­ punkt: NABU Geschäftsstelle Neuenkirchen (Haus Vordergrund. Leitung: Re­ enkirchen/Wettringen ver­ In der nächsten NATURZEIT: nate Waltermann Treff­ bringen mit ihren Kindern Janning) Ecke Mesumer punkt: NABU-Geschäftseinige Tage in Nettersheim Straße/Künhok stelle in Steinfurt-Borghorst, und erkunden von dort aus die interessante Flora und 22.04.2006, 14:30 bis 16:30 Gantenstraße 19. Die Moor- und Heidelandschaften Fauna der Kalkeifel und den Frühling im Venn Im Emsdettener Venn gibt 12.05.2006, 14:30 bis 18:00 Nationalpark Eifel, dem ers­ des Münsterlandes "La dolce vita" - "Das ten Nationalpark in NRW. es einen neuen Lehrpfad, drei mal so lang wie bisher. süsse Leben" der Ho­ Leitung: Hildegard Engel Das Emsdettener Venn und Edmund Bischoff Treff­ Jetzt kann man so richtig ein nigbiene vom Sanierungsfall zum Kleinod Stück Moorlandschaft erle­ Zu Besuch beim Imker und punkt: Individuelle Anreise in Autofahrgemeinschaften. ben. Vorbei an Torfstichen, Wildbienen-Spezialisten Moor und Heide wo Sonnentau - eine fleisch­ Heinz Wilpert in Metelen. Der Titel entspricht nicht ganz 30.06.2006 - 09.07.2006, fressende Pflanze - und Ein Stück Natur- und Kulturgeschichte der Wirklichkeit, denn das NABU-NATURWollgras wachsen. In den Leben einer Honigbiene ist ERLEBNIS-CAMP 2006 Feuchtwiesen flötet der Warum der Moorschutz lohnt ... Brachvogel. Der Frühling ist eher anstrengend als süß. Auch in diesem Jahr dürfen da. Eingeladen sind Kinder Mit Schutzanzügen ausge- 45 naturbegeisterte MädDas Venner Moor von 08 - 12 Jahren mit oder rüstet, können die Kinder aus chen und Jungen im Alter ohne ihre Eltern. Leitung: nächster Nähe die faszinie­ von 10 - 12 Jahren aus dem Baumschutz kontra Moorregeneration? rende Organisation eines gesamten Kreis Steinfurt im Heinz Rinsche und Birgit Bienenvolkes beobachten Rahmen eines Zeltlagers die Bringemeier Treffpunkt: Wanderpilz an der Neuenkir­ und etwas über die vielfäl- Natur mit allen Sinnen erle­ Bitte beachten: tigen Aufgaben eines Imkers ben. Schöne Radtouren, in­ chener Straße. erfahren. Eingeladen sind teressante Exkursionen und Redaktionsschluss für die Ausgabe II 2006 23.04.2006, 10:00 bis 12:00 Kinder von 08 - 12 Jahren Aktionen - und natürlich Spiel mit oder ohne ihre Eltern. und Spaß für alle - mit einem Frühling im Venn ist der 15. März 2006! Die Teilnehmer lernen den Anmeldungen bitte bis zum professionellen Betreuer­ team. Leitung: Gisbert Lütke neuen Lehrpfad Im Emsdet­ 19.04.2006 unter Telefon und sein Betreuerteam. tener Venn kennen. Auf ihm 02572-952353. Leitung: Treffpunkt: individuelle An­ kann man jetzt so richtig ein Christiane de Jong und Stück Moorlandschaft erle­ Heinz Wilpert. Treffpunkt: reise nach Heitel, im Ems­ Impressum ben. Vorbei an Torfstichen, "Stroetmanns-Fabrik", Ems­ land. wo Sonnentau - eine fleisch­ detten, Friedrichstraße 2. Fahrt in Fahrgemeinschaf­ 05.07.2006, 20:00 bis 22:00 fressende Pflanze - und NATURZEIT im Münsterland - ISSN 1613-2815 ten. NABU-Treffen Steinfurt Wollgras wachsen. In den Treffen aller Naturfreunde angrenzenden Feuchtwie­ 21.05.2006, 13:30 bis 17:00 aus Steinfurt. Aktuelle Natur­ sen flötet der Brachvogel. Herausgeber Exkursion in den schutzthemen vor Ort bzw. Der Frühling ist da. Eine NABU (Naturschutzbund Deutschland), Kreisverbände im Münsterland sicherlich interessante VHS- Schmetterlingswald - im Kreis Steinfurt stehen im c/o NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V. Davert Vordergrund. Leitung: Re­ Veranstaltung. Leitung: Heinz Rinsche Treffpunkt: Gemeinsam mit anderen Na­ nate Waltermann Treff­ Zumsandestraße 15, 48145 Münster punkt: NABU-GeschäftsWanderpilz an der Neuenkir­ turliebhabern geht es mit Tel. 0 25 1-9 87 99 53, Fax 0 25 1-13 60 08 dem Schmetterlingsexper­ stelle in Steinfurt-Borghorst, chener Straße. E-Mail: info@naturzeit.org, www.naturzeit.org ten, Martin Glöckner vom Gantenstraße 19. 29.04.2006, 14:00 bis 16:00 NABU Münster, in die Da­ NSG Emsdettener Venn vert, dem größten naturna­ 1. Donnerstag im Monat, Redaktion 19:30 bis 22:00 Heinz Rinsche leitet diese hen Waldgebiet des MünMichael Steven (verantwortlich), Edmund Bischoff, Frank Böning, sterlandes. Leitung: Ulrich NABU-Treff Emsdetten Exkursion für den WNV Christian Giese, Martin Glöckner, Kurt Kuhnen, Rainer Guildhuis, Lisa Quiter Münster in eines der letzten Antons und Martin Glöckner Treffen aller Naturfreunde Treffpunkt: NABU aus Emsdetten. Aktuelle Na­ Hochmoore, dass zu den turschutzthemen vor Ort wertvollsten Naturschutzge­ Geschäftsstelle Neuenkir­ Ständige Mitarbeiter chen (Haus Janning) Ecke bzw. im Kreis Steinfurt ste­ bieten im Kreis Steinfurt Andreas Beulting, Christian Göcking, Elmar Meier, hen im Vordergrund. Lei­ zählt. Leitung: Heinz Rin­ Mesumer Straße/Künhok. tung: Christiane de Jong sche Treffpunkt: Wanderpilz Klaus Reinke, Martin Steverding 02.06.2006, 15:00 bis 18:00 Treffpunkt: "Stroetmannsan der Neuenkirchener Waldabendteuer Fabrik", Emsdetten, Straße. Erscheinungsweise 2x jährlich Mit den Augen einer Maus Friedrichstraße 2. 30.04.2006, 7:30 bis 12:30 oder der Nase eines Igels Vogelkundliche Exkur­ die Natur im Wald beobach­ 1. So im Monat, 9:00 bis Die Redaktion behält sich vor, Artikel zu kürzen und zu überarbeiten. sion in das "Europare­ ten und bestaunen: Blätter 11:00 Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung fühlen und riechen, krabbeln­ Sonntagsspaziergang servat Rieselfelder" der Redaktion oder des NABU wieder. de Käfer finden und den Bei diesen Exkursionen, die Münster Vögeln zuhören. Eingeladen besonders für Familien mit Die ausgedehnten Flach­ wasser und Schlickflächen sind Kinder im Alter von 08 Kindern gedacht ist, steht Gestaltung und Satz die Besichtigung der Eigen­ im "Europareservat Riesel­ - 12 Jahren mit oder ohne PIXTURA Werbeagentur e. K. felder" in Münster sind Jahr ihre Eltern. Anmeldungen bit­ tums- Pacht- und te bis zum 19.05.2006 unter Pflegeflächen sowie Projekte für Jahr in den FrühlingsChristian Giese, wochen Anziehungspunkt für Telefon 02572-952353. Lei­ des NABU im Vordergrund. Bahnhofstr. 8, 46414 Rhede Leitung: Ulrich Antons Treff­ Tausende durchziehender tung: Christiane de Jong Tel. 0 28 72 / 94 85 25 und Birgit Bringemeier Treff­ punkt: NABU Limikolen (Watvögel). Sie www.pixtura.de punkt: "Lintels Kotten" Ems- Geschäftsstelle Neuenkir­ finden hier - wie an keiner anderen Stelle - ein reiches detten, Nordwalder Straße. chen (Haus Janning) Ecke Mesumer Straße/Künhok Nahrungsangebot, dass für Druck 09.06.2006, 15:00 bis 16:30 Autofahrgemeinschaften. sie auf ihrer langen Reise Auflage 10.300 Stück von den afrikanischen und Mit einer richtigen 2. Dienstag im Monat, südeuropäischen Überwin- Försterin unterwegs Druckerei Demming terungsplätzen in ihre nord- Was benötigen Bäume zum 19:30 bis 22:00 Holtkamp 17, 46414 Rhede europäischen und arktischen Leben? Welche Helfer ha­ NABU-Stammtisch Brutgebiete überlebenswich- ben Sie? Wie groß können Treffen aller Naturfreunde tig ist. Leitung: Ulrich Antons Bäume werden? Mechthild aus Neuenkirchen und Wett­ Erfüllungsort und Gerichtsstand Gretzmann ist eine richtige ringen. Aktuelle Natur­ Treffpunkt: NABU GeMünster schäftsstelle Neuenkirchen Försterin und zeigt euch bei schutzthemen vor Ort bzw. (Haus Janning) Ecke Mesu­ einem tollen Waldspazier­ im Kreis Steinfurt stehen Bankverbindung mer Straße/Künhok. gang, wie ihr den Geheim­ neben einer Radtour oder nissen des Waldes auf die einem Diavortrag - im Vor­ Sparkasse Münsterland Ost Titelbild: Michael Steven 30.04.2006, 10:00 bis 12:00 Spur kommt. Eingeladen dergrund. Treffpunkt: NABU BLZ 400 501 50, Konto-Nr. 26 00 52 15 Frühling an der Ems sind Kinder im Alter von 08 Geschäftsstelle Neuenkir­ Heinz Rinsche - der Emsex­ - 12 Jahren mit oder ohne chen (Haus Janning).

KREIS Steinfurt (Fortsetzung)

Vorschau §

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Veranstaltungen, Impressum

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NATURZEIT.org 39


NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V., Zumsandestraße 15, 48145 Münster

Gemeinsam sind wir stark! Der NABU wird im Münsterland von über 5.000 Menschen durch eine Mitgliedschaft unterstützt. Wir stellen Ihnen Menschen und ihre Beweggründe vor, warum sie sich dem NABU verbunden fühlen:

Ich bin NABU Mitglied weil... ...weil ich hier so viele en­ gagierte Naturschützer ge­ troffen habe, mit denen ich aktiv für die Erhaltung einer gesunden Tier- und Pflanzenwelt zusammen­ arbeiten kann, um unseren Kindern und Enkeln trotz allem noch eine intakte Umwelt zu hinterlassen.

Hans Haufe, Coesfeld Pensionär

Reinhold Hemker Abgeordneter im Bundestag ...ich damit die Arbeit des NABU unterstützen möch­ te, die Menschen auf die wertvollen Schätze der Na­ tur aufmerksam zu ma­ chen und sie auch für die zukünftigen Generationen zu erhalten.

Dr. Angelica Schwall-Düren Abgeordnete im Bundestag

...ich die Natur, ihre Lebe­ wesen und Ressourcen als absolut schützenswert und unersetzlich für unser menschliches Dasein halte.

Möchten nicht auch Sie den NABU unterstützen? Kennen Sie jemanden, der am NABU Interesse hat? Rufen Sie uns an oder schrei­ ben Sie uns eine E-Mail: Diana Gevers, Tel. 0251-53 959 359, d.gevers@nabu-station.de.

Eine Beitrittskarte

finden Sie in diesem Heft.


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