September / Oktober 2021
Das Sternentheater U N D
M E H R
A U S
D E M
P L A N E T A R I U M
Foto: Archiv Marionneau
S P I E L P L A N
25
Nr.
H A M B U R G
Unsere Stars
Kosmischer Sound, Licht und Laser – Live! Soundpilot Marionneau und DJs back in Space
E
ndlich können sie wieder auftreten – und sie kommen ins Planetarium Hamburg! Die DJs mit ihren Mischpulten schaffen eine Atmosphäre zum Chillen und „Abtauchen“ - in die Weiten des Alls und in fantastische Licht- und Laserlandschaften. Nach der langen Zwangspause gehen gleich vier verschiedene DJEvents ab September wieder im Planetarium Hamburg an den Start – und wir feiern gleich zwei Jubiläen: 25 Jahre Kontor Records und 20 Jahre „le voyage abstrait“ mit Raphaël Marionneau. Seit 1996 legte Marionneau einmal im Monat im Mojo Club in Hamburg „le café abstrait“ auf. Rieke Weber, zuständig für Popularmusik in der Kulturbehörde, machte Thomas Kraupe 2001 auf den gebürti-
gen Franzosen aufmerksam, der sofort mit ihm die Idee einer musikalisch-abstrakten Reise in den Kosmos ersann.
Auftritte mit „old school“-Technik Ende Juni 2001 war es soweit – erstmals „le voyage abstrait“ im Planetarium Hamburg. Ein DJ im Planetarium und dazu völlig improvisierte Visuals – ein absolutes Novum und ein voller Erfolg! „Damals war die gesamte Technik des Planetariums im Vergleich zu den heutigen Möglichkeiten echt ´old school´: Diaprojektoren warfen einfache Grafiken an die Kuppel, umrahmt von dem drehenden Sternenhimmel – mit erstaunlichem Erfolg. So plante man, „le voyage abstrait“ nach der Moder-
nisierung ab 2003 alle drei Monate stattfinden zu lassen. Aber das Publikum spielte nicht mit. Monate im Voraus waren die Veranstaltungen schon ausverkauft. Und auch der Wechsel auf monatliche Veranstaltungen konnte daran nichts ändern: 12 Jahre lang war die Show des „Soundpiloten“ jeden Monat ausverkauft.
Träumen mit geöffneten Augen Ein derartiger Aufritt im Planetarium kennt keinen Vergleich. „Wenn ich zum Beispiel in einem Beach Club auflege, dann tanzen die Leute oder trinken und unterhalten sich. Im Planetarium hingegen sind die Zuhörer 120 Minuten lang konzentriert dabei. Sie lassen sich treiben und träumen mit ge-
öffneten Augen“. Raphaël Marionneau regt mit seiner exquisiten Musikzusammenstellung, die jedes Mal überraschend und anders ist, seine beiden Partner, die „VJs“ des Planetariums, zu immer neuen visuellen Kosmos-Impressionen an – quasi als audiovisuelles Gesamtkunstwerk. Jedes Mal neu entsteht dabei eine Reise in den Kosmos um uns und in uns, die ruhig beginnt, sich allmählich steigert und kurz vor der Pause einen ersten Höhepunkt erreicht, der dann nach der Pause weiterentwickelt wird. Gegen Ende der Show, wenn die Reise wieder zur Erde zurückführt, beruhigen sich Musik und Bildwelten und das Publikum versink fast in einer meditativen Atmosphäre. Auf den ersten Auftritt nach 18 Monaten (am 1.9.2021) freut sich Marionneau sehr. Ob es ihm gelingt, die Zuschauer wieder emotional zu packen, zu verzaubern und am Ende des Abends tiefenentspannt zurückzulassen, „liegt in den Sternen“. In 20 Jahren le voyage abstrait hat Raphaël Marionneau viel erlebt. In der „de luxe“ Version der Show konnte er viele außergewöhnliche Gäste im Planetarium begrüßen – von den Disco Boys über Schiller und Mousse T. bis Simone Young. Natürlich gab es auch herausfor-
Foto: Archiv Marionneau
300 Gäste in der Sternenkuppel und mehr als doppelt so viele noch draußen vor der Tür. „Völlig verrückt“, sagt Marionneau jetzt, 20 Jahre später, über seinen ersten Auftritt im Planetarium
Sind oft im Planetarium in der DeLuxe-Version aufgetreten: Mousse T., Marionneau und Schiller
dernde Momente und Technik-Abstürze, aber dies gehört alles zu einer Live-Show, die bis heute über 200 mal durchgeführt wurde und stets riesige digitale Datenmengen in Echtzeit verarbeitet.
Tolles Team Immer großartig war die Zusammenarbeit mit dem Team des Planetariums: Thomas Kraupe, der für die Visualisierungen verantwortlich zeichnet, und der viel zu früh verstorbene Simon Böttcher und jetzt Mirko Schinke mit ihren Licht- und Laser-Effekten arbeiten immer auf den Punkt. Und zwar ab dem Moment, in dem der erste Ton erklingt. Fortsetzung auf Seite 2
+++ Norwegen, Finnland, Schweden, Litauen: Nordic Fulldome Nights Ende Oktober +++ Im Planetarium von den Nordlichtern bis tief in den Ozean +++ Wie wäre es danach mit Lübeck? 63. Nordische Filmtage! +++ Der Mensch ist das größte Raubtier +++ Vortrag Prof. Dr. Glaubrecht und die Show "Habitat Erde" - dabei sein lohnt sich +++ Wir sind Sterne in 3D wieder im Programm +++ Die Zeitreise startet beim Urknall +++ Und außerdem: Jede Menge Musik +++
#backtolive #soundofspace