FRANKFURTER

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DEZEMBER 2014 WEIHNACHTEN


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DESIGN

In der dunklen Jahreszeit könnte es auch mal hell und warm sein. Warum also kein Feuer im Haus? Schön, wenn es dann auch noch sauber brennt und ganz ohne Schornstein auskommt. Von Peter-Philipp Schmitt ELIPSE CASE ist Feuerstelle und Couchtisch zugleich. Der

BIO-O! nennt sich das Unternehmen aus Sint-Gillis-Waas, einer kleinen

Ofen, der mit Bioethanol betrieben wird, hat verchromte Seitenblenden und wiegt gut 40 Kilogramm. Er stammt von Spartherm aus Melle im Kreis Osnabrück. Das Feuer züngelt sicher hinter zwei niedrigen Glaspaneelen. Sie schützen zudem vor Zugluft und reflektieren die Flammen unzählige Male.

belgischen Gemeinde in der Region Flandern. Sein Bioethanol-Ofen lässt sich in eine Wand einbauen, so wirkt er wie ein offener Kamin. Da er nicht mit Holz befeuert wird, kommt er ohne Schornstein aus. Die Feuerstelle ist aber nicht nur „chimneyfree“, ihre Flammen können auch per Knopfdruck und sogar per Fernbedienung entzündet werden.

STIX wurde von dem in Barcelona lebenden japanischen Designer Hiroshi Tsunoda gestaltet. Sein Entwurf erinnert an ein Lagerfeuer. Die Scheite aber sind aus Stahl und machen sich auch gut im Wohnzimmer. Im Inneren befindet sich ein Zweieinhalb-Liter-Brenner, der mit Bioethanol gefüllt wird. Mit ihren etwa 20 Kilogramm lässt sich die elegante Feuerstelle des amerikanischen Herstellers Ecosmart zu jedem Picknick mitnehmen.

CUBE wird von Ecosmart auch in dieser

schlichten Version angeboten – in Schwarz und Weiß. Die gläserne Blende ist in der Edelstahlaußenkante des inneren Kastens verankert. Die Brenner gibt es in verschiedenen Größen: von zwei über drei bis zu fünf Litern Füllmenge mit dann 14 Megajoule Temperaturausstoß in der Stunde.

ELIPSE Z besteht aus schwarzem Stahl und Chrom. Der Gegensatz

wirkt anziehend und gibt dem Ofen genügend Gewicht (knapp 45 Kilogramm), damit er nur ja nicht umkippt. An Standkamine (dieser stammt von Spartherm) werden hohe Ansprüche gestellt, wenn es um die Sicherheit geht. Besonders, wenn sie frei im Raum stehen können und zudem eine lange Brennrinne haben – wie hier von 50 Zentimetern. ZEN GARDEN lädt zur Meditation ein. Hinter dem kurvigen Entwurf

stecken aber nicht etwa buddhistische Mönche aus China, sondern das polnische Unternehmen Planika. Der Ofen von immerhin 1,10 Meter Länge ist auch nicht aus Porzellan, er wird aus einem glasfaserverstärkten Polyester-Laminat hergestellt. Der Edelstahl-Brenner im Inneren fasst zehn Liter Bioethanol, das Feuer kann bis zu acht Stunden brennen.

CUBE passt sich auch in kleine Räume ein. Den kompakten Stahlkasten, der an der Wand fast wie ein herkömmlicher Kamin wirkt, hat Paul Cohen entworfen. Cube wird mit Bioethanol betrieben, der umweltfreundlichen, erneuerbaren Energiequelle. Die Feuerstelle (Ecosmart) lässt sich in Marmor oder auch nur wie hier in MDF verkleiden. Auf ihr können sogar florale Muster ranken.

COFFEE FIRE macht seinem Namen alle Ehre. Im kleinen Kaffeetisch brennt ein Bioethanol-Ofen. Der Entwurf von Planika ist in erster Linie Tisch, das Feuer dient vor allem der Dekoration. Doch das vermeintliche Windlicht wärmt auch gut. Unter den Flammen in ihrem Glaszylinder verbirgt sich eine Brennkammer mit einem Fassungsvermögen von einem Liter. Das lässt sie bis zu dreieinhalb Stunden züngeln.


DESIGN FIREPLACE nennt sich diese Feuerstelle des finnischen Designers Ilkka

Suppanen. Für das traditionsreiche Unternehmen Iittala, berühmt vor allem für Gläser und Geschirr von Alvar Aalto und Tapio Wirkkala, war ein Ofen als Produkt etwas ganz Neues. Suppanen wollte seinem Entwurf die Anmutung eines gebändigten Lagerfeuers geben. Und so züngeln die durchaus noch mächtigen Flammen hinter feuerfestem Glas.

CYL kommt wie ein Teelicht

daher, ist aber eine mehr als 50 Zentimeter große Licht- und Wärmequelle. Entworfen hat sie Marc Veenendaal für Ecosmart. Im Stahlkern steckt ein Brenner, in den 2,5 Liter passen, auf ihm und drei stählernen Füßen ruht ein Kristallglaszylinder. Die Flamme wird einfach mit einem Deckel gelöscht, so wie man es von einem Rechaud kennt.

CUBE lässt sich stapeln. Dafür hat Designer Jan des Bouvrie Module

aus Naturstein geschaffen, mit denen man seine Feuerstelle nach oben hin erweitern und zur Säule machen kann. Der Korpus aus Naturstein ist weiß oder schwarz lackiert. Die Flamme brennt bis zu zehn Stunden, auch wenn der Brenner nur zwei Liter Bioethanol fasst. Der Name des Entwurfs ist naheliegend, in diesem Fall wird er von Safretti produziert. ZETA trägt eine Haut aus Leder. John Dimopoulos, Australier mit unverkennbar griechischen Wurzeln, hat den Korpus seines Ofens aus hochfrequenzerhitztem Aluminium in eine perfekte Halbmondform gießen und mit Tierhaut beziehen lassen. Die Feuerstelle (Ecosmart) besitzt trotz aller eleganten Raffinesse genügend Standfestigkeit: Sie wiegt immerhin fast 70 Kilogramm.

RIVIERA ist vor allem Wanddekoration. Und doch wärmt auch dieser Ethanolofen, wenngleich er eine Heizung nicht ersetzen kann. Schädliche Gase entstehen bei dieser Art Feuer zwar nicht, doch es verbraucht Sauerstoff. Darum gilt es stets eine Mindestraumgröße zu beachten. Der niederländische Designer Jort Mercuur arbeitet auch sonst viel mit Aluminium. Dies ist sein erstes Produkt für den Kaminhersteller Safretti. TRAVELMATE ist sehr mobil.

DIAMOND hat viele dunkle Facetten. Doch der vermeintlich geschliffene Stein besteht aus pulverlackiertem anthrazitfarbenem Aluminium. Betrieben wird auch diese nur 30 Zentimeter hohe Feuerstelle (von Safretti) mit Bioethanol. Der Entwurf, der von Hugo de Ruiter und seinem Designstudio in Eindhoven stammt, wiegt gerade einmal 3,5 Kilogramm.

An seinem Griff lässt sich der rauchfreie Entwurf des Hallenser Studios Vertijet mitnehmen. Das war die Idee von Kirsten Hoppert und Steffen Kroll – sie wollten Feuer von einem festen Standort in der Wohnung lösen. Allerdings wiegt ihr reisender Ofenkoffer 25 Kilogramm und überschreitet damit die erlaubte Freigepäckmenge an Bord eines Flugzeugs.

FOTOS HERSTELLER

ROLL FIRE rollt tatsächlich. Der erstaunliche Entwurf des Hamburger

Designers Peter Maly wird von Conmoto in Münster hergestellt. Das Feuer im Inneren rotiert dank seines kugelgelagerten Edelstahl-Tanks mit. Der Ring besteht aus pulverbeschichtetem Stahl, die Glasscheiben an den Seiten werden von Magneten gehalten. Für die bewegliche Feuerstelle gibt es auch einen Wandhalter. So kann sie nicht ungewollt davonrollen.

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