kinderSPIELgarten Bewegungs- und Gesundheitskindergarten Spremberg
Projektbeschreibung Das Seminar kinderSPIELgarten wurde gemeinsam von den Lehrstühlen Plastisches Gestalten, Prof. Achermann und Landschaftsplanung/Freiraumgestaltung, Prof. Daldrop-Weidmann durchgeführt. Teilnehmer des Seminars waren Architektur- und Stadtplanungsstudenten im Hauptstudium. Aufgabe war die Neugestaltung der Außenspielanlage der neu gebauten Kindertagesstätte. Ausgangspunkt des Seminars war ein Forschungsauftrag der Spremberger Krankenhausgesellschaft mbH mit der BTU Cottbus, vertreten durch den verantwortlichen Lehrstuhl Plastisches Gestalten von Prof. Jo Achermann, der die Neugestaltung des Außenraums vom Kindergarten zum Gegenstand hatte. Träger und Bauherr des Gesundheits- und Bewegungskindergartens mit flexiblen Öffnungszeiten und gesundheitsfördernden Betreuungsangeboten ist die Spremberger Krankenhausgesellschaft mbH. Der Kindergarten wurde im Rahmen der Initiative für mehr Familien- und Mitarbeiterfreundlichkeit im Februar 2007 durch das Krankenhaus eröffnet. Insbesondere soll durch dieses neue Angebot den Eltern der Wiedereinstieg in die Berufstätigkeit erleichtert werden. Neben den durchführenden Lehrstühlen wurde das Seminar intensiv von Vertretern der Spremberger Krankenhausgesellschaft, Erziehern und Vertretern der Elternschaft des Kindergartens begleitet. Komplettiert wurde das Team durch einen unabhängigen TÜV-Sicherheitsexperten, der die Sicherheit der Spielgeräte im gesamten Verlauf des Seminars und letztlich bis zur Ausführung garantiert. Die intensive Begleitung aller Beteiligten hat zu einem praxisnahen, informativen und interessanten Seminar geführt. Darüber hinaus führt die kooperative Zusammenarbeit mit der Spremberger Krankenhausgesellschaft dazu, dass ein Ergebnis realisiert werden kann. Für das Vertrauen, das uns die Spremberger Krankenhausgesellschaft bei der Umsetzung der Ergebnisse entgegen gebracht hat, möchten wir uns hiermit bedanken.
Planung und Realisierung Das gewählte studentische Konzept 'Wolkenstein' wurde im Juli / August 2007 vom Planungsteam in Kooperation mit dem Bauherrn und in Rücksprache mit dem Kinderspiel-Sicherheitsexperten hinsichtlich der Realisierbarkeit in Form, Gestalt und Material konkretisiert und überarbeitet. Anschließend erfolgte die Ausführungsplanung für die einzelnen Gewerke. Im September 2007 wurden die Landschaftsbauarbeiten ausgeschrieben und im Oktober mit der Vergabe abgeschlossen. Die Realisierung der Außenanlagen des Kindergartens erfolgt in zwei Bauabschnitten. Eröffnet wurde der kinderSPIELgarten Spremberg im Juli 2008.
kinderSPIELgarten Bewegungs- und Gesundheitskindergarten
Spremberg
Berlin
Cottbus Spremberg
Sandkasten
Kletterbaum Schaukel
Rutsche
kinderSPIELgarten
Die zu bespielende Außenanlage gehört zum Betriebskindergarten des Krankenhauses in Spremberg.
99.88 99.76 100.52 100.78 OK 101.72 101.72 UK 101.57 OK 101.55 UK 101.34 101.46 101.57 OK UK 101.32 D 101.25 D 101.76 101.23
99.49
100.47 100.82
OK 101.48 UK 101.32 101.77
100.58
100.88 OK Bord 101.60
100.96
100.66 100.47 100.53 100.83
100.77
101.46
99.25 99.62
101.51
99.65
100.91
99.55
101.36 102.40
99.29
101.42 101.10
100.77
101.23
99.45
D 101.26 101.37
99.97 101.25
101.41
101.13
100.98
99.35
99.12
101.41 101.45
100.84 101.26 101.27
101.31 101.43
99.00
100.98 100.60 100.90
101.29 101.38
100.69
99.38
99.08
Das 800 qm große Grundstück besteht aus zwei Bereichen, wobei der Großteil der Fläche auf dem Niveau der angrenzenden Bebauung, KiTa- Gebäude und Garage, liegt. Im Südosten des Grundstücks befindet sich ein Binnenraum, etwa 1,5 m unter Straßenniveau, der über eine Böschung begehbar ist. Des Weiteren gibt es einen Obsbaumbestand, der unberührt geblieben ist. Angrenzend an das Grundstück verläuft im Norden eine beruhigte Quartierserschließungsstraße, die allerdings nur geringfügig vom Grundstück aus wahrgenommen wird. Westlich schließt sich der KiTa- Parkplatz und südlich ein Wohngebiet an. Östlich befindet sich ein privates Gartengrundstück, das weitestgehend einsehbar bleiben sollte. Erreichbar ist das Grundstück sowohl über das KiTaGebäude als auch über ein Tor im Südwesten.
kinderSPIELgarten Bewegungs- und Gesundheitskindergarten
Konzept
klettern | hangeln | springen schaukeln buddeln | schippen | formen rutschen planschen | erfrischen | matschen pflanzen | g채rtnern steigen | balancieren rollern | rodeln sitzen | ausruhen essen malen | basteln | werkeln verstecken | zur체ckziehen kriechen | krabbeln rennen | laufen
Das Raumprogramm sieht drei Nutzungsbereiche vor, wobei zwei dieser Bereiche Aktivitäten wie Klettern, Schaukeln, Plantschen und Matschen, aber auch Verstecken und Zurückziehen gewährleisten sollen. Der dritte Bereich dient der Ruhe beim essen, malen und basteln. Ziel war es, einen Kontrast zu den natürlich gewachsenen Formen, Materialien und Farben des gewohnten Umfeldes der Kinder zu kreieren und somit auf optischer und haptischer Ebene das pädagogische Konzept der KiTa zu ergänzen. Der Kreis stellt die Grundform im Entwurf dar. In seiner perfekten Symmetrie impliziert er die gewünschte Künstlichkeit. Diese wird außerdem in der Wahl der Materialien, Acrylglas, Gummi, Stahl und Beton, unterstützt. Des Weiteren fiel die Farbwahl, auf Wunsch des Bauherrn auf die Primärfarben Blau, Gelb und Rot.
kinderSPIELgarten Bewegungs- und Gesundheitskindergarten
Entwurf
03 05
09 01 02
04
08 12 11
06
10
07
In Anbetracht der fünf maßgeblichen Gesichtspunkte zur Formfindung und unter Einbeziehung zulässiger Fallhöhen und Fallschutzflächen mit Sicherheitsradien und –abständen nach DINVorgaben stellt sich der Grundlagenplan wie folgt dar: einen Hauptbestandteil der Planung bildet eine blaue Hügellandschaft mit Stahlbäumen und einer großzügigen Fläche mit Spielsand. Außerdem prägen eine rote Höhle und ein gelbes Kletternest, sowie eine Hügelpiste und eine Holzterrasse die neue Landschaft. Die Böschung zum Binnenraum wird sowohl durch eine Rutsche, als auch durch eingelassenen Trittstufen überwunden. Die Grenze zum westlich angrenzenden Grundstück wird durch eine Hecke und durch einen Staketenzaun definiert.
kinderSPIELgarten Bewegungs- und Gesundheitskindergarten
H체gel und Stahlb채ume
Schaukel
Wasserbaum
Kletterbaum
40 cm 60 cm 10 cm 10 mm EPDM- Deckschicht 65 mm Gummifasergranulat 250 mm Schottertragschicht
150 mm x 4 mm Stahlband, gebogen mit Rückenstütze C 15 +0,30
0,50
0,80
0,0
120 cm x 120 cm x 80 cm Betonfundament 36 cm x 36 cm x 50 cm Köcher
Stahlrohr mit 3/8“ Gewindebohrung Schlauchverschraubung 3/8“ AG / 1/4“ IG
Schlauch 6 / 8 mm
Nebeldüse 1/4“ AG
1. Schlauch verschrauben
m Spielsand m x 40 cm x 8 cm Rasengitterstein Beton m Tragschicht aus Kies 10 mm EPDM- Deckschicht 30 mm Gummifasergranulat 250 mm Schottertragschicht
Achtung! Schläuche dürfen währende der Montage am anderen Ende nicht verschraubt sein. Gefahr von Verdrillen!
2. Schlauchverschraubung in Stahlrohr schrauben
Gabelverschraubung mit Anschluss an DN 15 Revisionsklappe
3. Nebeldüse in Reduzierstück schrauben
Achtung! Schläuche erst nach Montage der Schlauchverschraubungen für die Düsen im Verteiler einschrauben. Gefahr von Verdrillen! NV - Taster
PE-Wasserrohr DN 15 Steuereinheit (s. 01.07-34)
0,0
+0,75
100 mm x 4 mm Stahlband, gebogen mit Rückenstütze C 15
Anschluss durch Absperrventil mit Auslauf und Filter an TWL kalt (Waschbecken WC im KG)
Sickerpackung Kontrollschacht Auslaufventil Rohrunterbrecher
Magnetventil NV - Fernsteuerleitung
Die drei Bäume erfüllen in ihren unterschiedlichen Ausführungen jeweils eine andere Funktion. So dient einer dem Klettern, ein weiterer dem Schaukeln. Ein dritter ist an den Ästen mit Düsen ausgestattet, die durch einen Taster bedient werden und einen feinen Wassernebel versprühen. Die drei Bäume sind aus konischen Laternenmasten geschnitten und geschweißt, pulverlackbeschichtet und hohlraumversiegelt. An den Ästen befinden sich Blätter aus Acrylglas, die über eine Aluminiumkonstruktion befestigt sind. Vorschriftsmäßig ist die Oberfläche der Hügel mit Fallschutzgranulat versehen. Die Höhen der drei Hügel variieren und entsprechen in ihrer Ausdehnung den Fallschutzradien entsprechend der jeweiligen Funktion.
kinderSPIELgarten Bewegungs- und Gesundheitskindergarten
Hรถhle
max 0,5m
min 0,75m
min 1,5m
2,
1
m
max 0,5m
3,2 m
1,5 m
4,5
m
max 1,5m
2,5
m
(2,0m)
Die Tragkonstruktion der Höhle besteht aus Winkelsteinen mit Betondecke, als Basis für eine armierte Stahlkonstruktion. Die Oberfläche bildet grob verarbeiteter Spritzbeton. Sowohl Innen- als auch Außenmaße sind in Abhängigkeit von zulässigen Fallhöhen und Sicherheitsabständen definiert. Im Eingangsbereich der Höhle kommt Fallschutzkies im Fallschutzradius zum Einsatz. Dieser bildet ebenso den Fußbodenbelag im Inneren. Die Oberflächen der Innenwände sind mit phosphoreszierender Farbe behandelt, die durch die Kinder mit einer Taschenlampe aktiviert und so temporär „bemalt“ werden können.
kinderSPIELgarten Bewegungs- und Gesundheitskindergarten
Kletterbox
400 mm
>35°
250 mm
2280 mm
100 mm
1200 mm
1010 mm
600 mm
1100 mm
2500 mm
80 mm
1040 mm
80 mm
Die, auf der Idee eines Vogelnests beruhende Kletterbox dient ebenso als Kletterobjekt, als auch als Rückzugsort. So befindet sich im Inneren eine zweite Plattform etwa einen Meter über dem Boden. Die ausgesparten Kreise in den Wänden der Box sind maßgeblich durch entsprechende Fallschutzkriterien bestimmt, wie auch die Klettergriffe an der Rückseite. Auch hier bildet wieder Kies den vorgeschriebenen Fallschutzbelag in notwendiger Ausdehnung. Die Kletterbox ist als massive StahlBeton- Konstruktion ausgeführt, wobei die Oberfläche glattgezogen und lackiert ist.
kinderSPIELgarten Bewegungs- und Gesundheitskindergarten
Impressum Brandenburgische Technische Universität Cottbus Lehrstuhl Plastisches Gestalten, Professor Jo Achermann Lehrstuhl Landschaftsplanung und Freiraumgestaltung, Professor Daldrop-Weidmann Projektdaten Bauherr: Spremberger Krankenhausgesellschaft mbH Auftragnehmer: BTU Cottbus, Lehrstuhl Plastisches Gestalten, Professor Jo Achermann Planungsteam: Linda Bley (Entwurf), Stefan Schreck (Entwurf), Dipl.-Ing. Karsten Meyer (Bauleitung), Gert Bendel (Künstlerische Leitung) Planungs- und Realisierungszeitraum: April 2007- Juli 2008 Dokumentation Layout: Linda Bley Zeichnungen / Visualisierungen: Linda Bley, Stefan Schreck Fotos: Linda Bley, Stefan Schreck, Gregor Blisse Wir bedanken uns bei allen Partnern & Sponsoren die uns bei der Realisierung unseres Projektes unterstützt haben: Krankenhaus Spremberg, Förderverein Krankenhaus Spremberg e.V., Klinik-VerpflegungsService Gesellschaft, Isoft Deutschland GmbH, Mengel &Partner GbR, ERGO-life, Wäscherei Spremberg, Gesellschaft für Medizinische Datenverarbeitung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses Spremberg, Potsdam Medizintechnik, Hönisch GmbH &Co.KG, Praxis Frau Dr. Weiß, Hoffmann GmbH, Sparkasse Spree-Neisse, Königsee Implantate GmbH, Vermessungsbüro Rosnau, Gebel GbR
Š Lehrstuhl Plastisches Gestalten