FH Darmstadt, Prof. Dr. Franz Josef Röll
Visionen des Engagements
Berlin, 14.04.2011
Prof. Dr. Franz Josef Röll, Hochschule Darmstadt
Visionen des Engagements „Nur wenn, was ist, sich ändern lässt, lässt ist das, was ist, nicht alles“ Adorno
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Bedürfnisse von Jugendlichen Elementare Bedürfnisse: • nach sozialer Anerkennung
• Erlebnis und Anregung
• Selbstbestimmung
• Sicherheit und Solidarität
• Erkenntnis und Orientierung
Bedürfnisse von Jugendlichen Elementare Bedürfnisse: • etwas bewirken zu können • befriedigende Partnerbeziehungen und Sexualität • Bedürfnis nach Erholung und Entspannung / physischem h i h und d psychischem hi h W Wohlbefinden hlb fi d • Bedürfnis nach motorischem Erleben
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Circuits of Cool (MTV, Microsoft 2008)
Wertewandel
Selbst-Kontrolle
Quelle: Barz u.a.: Neue Werte, neue Wünsche, Regensburg 2001
Selbst-Verwirklichung
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Wertewandel
Selbst-Management
Fluide Gesellschaft Grenzen geraten in den Fluss, Konstanten werden zu Variablen
Entgrenzung
Globalisierung, grenzenloser virtueller Raum, Kultur/Natur (Gentechnik)
Durchlässigkeit
Öffentlichkeit/Privat, Lebensphasen (Junge/Alte), Größere Unmittelbarkeit, Sicherheit
Fusion
Arbeit und Freizeit (mobiles Arbeiten), Hochkultur und Popularkultur, Hybridformate, Medienkonvergenz
Wechselnde Konfigurationen
Flexible Arbeitsorganisation, Patchwork-Familien Modular Konzepte, Sampling
Ego-Taktiker / Gesellschaftliches Engagement Aufmerksam wird die soziale Umwelt beobachtet, um mögliche Chancen aufzugreifen und Risiken zu vermindern.
Dreiviertel der Jugendlichen sind in ihrem sozialen Umfeld sozial und gesellschaftlich aktiv
35 % regelmäßig, 41% gelegentlich, 24 % tun nichts für ihre soziale Umgebung
Shell-Jugendstudien 2003/2010
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Ego-Taktiker / Gesellschaftliches Engagement
Orientierung an konkreten praktischen Fragestellungen. Der persönliche Nutzen und die eigenen Chancen werden mit bedacht.
Ego-Taktiker / Gesellschaftliches Engagement Vereine, Gruppen und Familie spielen weiterhin eine Rolle
Selbstorganisierte Gruppe • Bürgerinitiativen, Hilfsorganisationen (Greenpeace) , Parteien und Gewerkschaften haben weniger Zuspruch im Vergleich zu Vereinen und selbstorganisierte Gruppe
Weibliche Jugendliche • Weibliche Jugendliche g sind stärker im ökologischen und sozialen Bereich aktiv. Männliche Jugendliche sind mehr eher an einem besseren Zusammenleben im nahen Bereich interessiert.
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Ego-Taktiker / Gesellschaftliches Engagement
selbstbewusste Macher • Einfl Einfluss ss und nd gesellschaftliches Vorankommen, Vorankommen die persönliche Leistung ist wichtig
pragmatische Idealisten • Orientierung an den ideellen Aspekten des Lebens, Abk h von Ideologien Abkehr Id l i . Engagement E t für fü andere d Menschen und die Umwelt (bildungsbürgerliche Schichten, 60 % weibliche Jugendliche)
Ego-Taktiker / Gesellschaftliches Engagement
zögerliche Unauffällige • Skepsis gegenüber der eigenen Zukunft, Zukunft geringe Erfolge im traditionellen Bildungssystem und im Arbeitsleben – Resignation und Apathie
robuste Materialisten • Skepsis p g gegenüber g der eigenen g Zukunft,, g geringe g Erfolge im traditionellen Bildungssystem und im Arbeitsleben – Kraft und Stärke. Bewusste Übertretung gesellschaftlicher Regeln
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Ego-Taktiker / Grammatik der Lebensökonomie
Pragmatismus g Orientierung Kreativität, an konkreten Ideologiefreie Toleranz und Fragen und Einstellung Genuss Problemen.
Sie gehen davon aus, dass Erwachsene ihre Probleme nicht wirklich verstehen
Ego-Taktiker / politische Einstellung
Pragmatismus
Politikern und Parteien werden kein Vertrauen und/oder Kompetenzen zugeschrieben geschrieben.
Nach traditionellem Verständnis haben Jugendliche kaum Interesse an Politik (nur 34 % bezeichnen sich als politisch interessiert).
Gefühl der Vernachlässigung
Das Vertrauen in die Regierung, Kirchen und Gewerkschaften ist mäßig.
Parteiunabhängige staatliche Organisationen , wie Justiz, Polizei, aber auch Menschenrechtsorganisationen und Umweltschutzgruppen werden als besonders vertrauenswürdig eingeschätzt.
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Ego-Taktiker / Eventkultur
„
Interesse für Rituale
„Inszenierungen“ ihres Lebens
Soziale Events
„Erlebnis-Kicks“
Orientierung an der Konsumkultur
Nutzen der neuen Kommunikationsmedien
Kommunikation ist in vielfältige soziale Beziehungen eingebunden.
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• gemeinsame Intention
Netzwerke
• Personenorientierung • Freiwilligkeit der Teilnahme
• auf dem Tauschprinzip beruhende Beziehung
Personenbezogenes Beziehungsgeflecht, das ein gemeinsames Basisinteresse hat, das bei aktuellen Anlässen aktiviert wird.
Weblogs http://www.schockwellenreiter.de/
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Re:publica
Blogger- und Internetkonferenz
http://re-publica.de/11/
Digitale Gesellschaft http://www.digitale-gesellschaft.de/
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E-Partizipation
Formelle Beteiligungsverfahren g g zu Planungsprozesses g
Mitspracherecht p bei Bauvorhaben Diskussion von Gesetzesvorhaben Diskussionen 端ber den Haushalt einer Kommune ("B端rgerhaushalt") Internetgest端tzte Befragungen zu Planungsvorhaben
http://www.hannover.de/de/umwelt_bauen/raumordnung/bauleit/bebauungsplaene/
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http://direkte-demokratie.de/tabelle/foren.htm#Diskussion
Mobiles Internet Mit jedem neuen Handy kann man heute ins Netz gehen, aber nur 14 % nutzen es.
15.000 Programme: Währungsumrechner Fahrplanauskünfte Nachrichtendienste, … Windows Mobile plant 20.000 Anwendungen für ihr Handy-Betriebssystem
Digitaler Gemischtwarenladen
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Kinder- und Jugend-Redaktion Potsdam
http://www.kijuredaktion-potsdam.de/
Tauschen
www.flickr.de
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Tauschen – Community Eine Community bei der die Nutzer kostenlos sowohl Videos als auch Photos hochladen können
http://zeec.de/
Flimmern 2.0
„Broadcast yourself“
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Eigene Community erstellen
Beteiligen
http://www.jugendserver-niedersachsen.de/
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Beteiligen
http://www.jugendserver-niedersachsen.de/index.php?id=3218
Beteiligen
Projektplattform Jugendgruppen, Vereine oder Initiativen, kรถnnen Teil der JugendserverCommunity werden und die Plattform gemeinsam mit den anderen g Mitgliedern nutzen.
http://www.jugendserver-niedersachsen.de/index.php?id=3219
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Social Network Sites Die User erzeugen zugleich Inhalte und tauschen sie untereinander aus
Pinnwand – Nachrichten – Gruscheln – Plauderkasten – Fotoalben – Freundeskreise Netzwerkgröße – Gruppenzugehörigkeit – Profilerstellung Selbstdarstellung
Social Network Sites
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Open Source-Anwendungen Unfertigkeit bzw. Vorläufigkeit Formung und Entwicklung durch eine wachsende Communitie
Die Nutzer (ProdUser) werden zu Co-Entwicklern der Plattformen und partizipieren an der Umgebung.
Lernende Texte
Es entstehen lebende bzw. „lernende Texte“, die den gegenwärtigen Stand eines Bearbeitungsprozesses abbilden.
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Kollektive Intelligenz
Abseits der virtuellen Welt des Web 2.0 gilt weiterhin die Überzeugung, dass viele Köche den Brei verderben. Durch die Nutzbarmachung der kollektiven Intelligenz zeigt uns das Web 2.0 dabei neue Wege Das Ergebnis ist eine Potenz und nicht nur die Summe seiner Teile (vgl. O’REILLY 2005).
offene Tagung, deren Ablauf und Inhalte von den Teilnehmern im Tagungsverlauf selber entwickelt werden
http://educamp.mixxt.de/
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Flashmops
Massenauflauf bei dem alle Teilnehmer ihre Handys in den Himmel recken. 2000 Aktionen fanden in 88 Ländern statt. Mit Telefonanrufen Entscheidungsträger in aller Welt zum Handeln für das Weltklima aufrufen.
„Blitzauflauf“
Kurhaus Bad Homburg. Globaler Klima-Weckruf um 18:12 Uhr am 21.09.09
Flashmops Wildfremde Menschen verabreden per Internet Zeit und Ort für ihre Spaß-Demos. Häufig geht es um sinnfreie Aktionen wie Kissenschlachten, gemeinsames öffentliches Zähneputzen oder eben "Yeah-Yeah"-Rufen.
Bundeskanzlerin Merkel wurde bei Ihren Wahlreden mit "Yeah, Yeah"- Rufen gestört.
Die Gewerkschaft Verdi rief während eines Streiks im Einzelhandel dazu auf, Läden, in denen Streikbrecher arbeiten, durch den massenhaften Kauf von Pfennigartikeln lahmzulegen.
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