PlusPunkt KULTUR - Junges, kulturelles Engagement.

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Fachtagung PlusPunkt KULTUR

Alles 2.0!? Junges Engagement im neuen Jahrzehnt 14. April 2011 .HBC Berlin

Matthias Riesterer


Junges, kulturelles Engagement Ergebnisse und Erfahrungen aus drei Jahren PlusPunkt KULTUR Matthias Riesterer


Ziele des PlusPunkt KULTUR - Anerkennung und nachhaltige Förderung des jungen, kulturellen Engagements - Persönliche und fachliche Förderung junger Freiwilliger - Sensibilisierung von Einrichtungen für das Potential des jungen, kulturellen Engagements - Identifikation von positiven Rahmen- und Motivationsbedingungen Matthias Riesterer


Maßnahmen/Bestandteile -

Preisgeld Kreativwerkstätten Projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit Partizipative Elemente BKJ-Netzwerk Qualitätssicherung (Evaluation, eigene Auswertung) Matthias Riesterer


Wen haben wir erreicht? - „ältere“ junge Menschen zwischen 19 und 20 Jahren - überwiegend Abiturienten, Studenten - 50 % männliche und weibliche BewerberInnen - 23 % der Freiwilligen hatten einen Migrationshintergrund (Definition des Statistischen Bundesamtes) Matthias Riesterer


Orte des freiwilligen, kulturellen Engagements - Einrichtungen (77 %) - Bandbreite der beteiligten Einrichtungen und Organisationen ist groĂ&#x; • Erreicht wurden vornehmlich Einrichtungen der Kulturellen Bildung und reine Kultureinrichtungen

Matthias Riesterer


Motivation zum Engagement - Freiwillige Junge Menschen engagieren sich nicht aus reinem Altruismus. Sie verfolgen eigene Interessen. Die Ziele der Projekte sind jedoch konstruktiv auf andere, die Umwelt hin orientiert.

Matthias Riesterer


Motivation der Einrichtungen - Förderung des freiwilligen Engagements im Allgemeinen und der Freiwilligen im Konkreten - Mehr Öffentlichkeit für das Projekt und die Einrichtung - Rekrutierung des eigenen Nachwuchs - Gewinn neuer Ziel- und Besuchergruppen - Entwicklung neuer Formate durch Freiwillige Matthias Riesterer


Welche Themen bearbeiten junge Menschen?

Matthias Riesterer


Welche Themen bearbeiten junge Menschen? Vier Themenschwerpunkte waren beim PlusPunkt KULTUR vorgegeben. Einen davon sollten die BewerberInnen in ihren Projekten aufgreifen. Themenschwerpunkte: • • • •

InterKultur Mehr Kultur an Schule Kultur von Jung und Alt Kultur im Brennpunkt

Ab dem zweiten Wettbewerbsdurchgang wurden diese vier um den sog. PartizipationsThemenschwerpunkt ergänzt. D.h. die PPK-Preisträger waren aufgefordert eigene Themen vorzuschlagen, über die alle Bewerberinnen und Bewerber abstimmen konnten. Beim zweiten Wettbewerbsdurchgang lautet der fünfte Themenschwerpunkt • Kultur und globale Verantwortung Beim dritten Wettbewerbsdurchgang • Kultur und Neue Medien/Social Media

Matthias Riesterer


Welche Themen bearbeiten junge Menschen?

Interessant ist die Unterscheidung nach Projekten, die •

mit Einrichtungen oder

•

ohne institutionelle Anbindung

von jungen Menschen beim PlusPunkt KULTUR eingereicht wurden.

>>> folgende Folien

Matthias Riesterer


Themen Alle Bewerber in % nach Thema PPK 2-3 mit Anbindung an Einrichtungen 25

KaS 20

IK 15

B 10

JA 5

PZ-Thema 0

Matthias Riesterer


Alle Bewerber in % nach Thema PPK 2-3 ohne Anbindung an Einrichtungen 30

25

20

15

10

5

0

KaS

IK

B Matthias Riesterer

JA

Partizipation


Welche Themen bearbeiten junge Menschen? Ergebnis: Für junge Menschen, die unabhängig sind von Einrichtungen und deren Interessen/ Zwängen/ Förderprogrammen, sind andere Themen wichtig (insbesondere jene, die von jungen Menschen vorgeschlagen und bestimmt wurden > Partizipationsthema). Junge ungebundene Menschen setzen eine eigene Themenagenda. Eine mögliche These: Einrichtungen sollten junge Menschen stärker an der Programm- oder auch Themenentwicklung beteiligen – wenn sie attraktive und von jungen Menschen akzeptierte Projekte anbieten wollen.

Matthias Riesterer


Inhaltliche Auswertung – Zentrale Aussagen – A. Bestimmte Kunstsparten sind für bestimmte Themenschwerpunkte und Anliegen interessant

Matthias Riesterer


zu A. •

Die darstellenden Künste Theater und Tanz werden häufig für die Förderung des interkulturellen Dialogs – auch im Brennpunkt – und in Verbindung mit Musik für generationsübergreifende Begegnungen genutzt

Die Spielarten Tanz und Musik spielen insbesondere in jugendkulturellen Bereichen eine herausgehobene Rolle.

Bildende Kunst spielt besonders in den brennpunktbzw. stadtteilbezogenen und urbanen Projekten eine Rolle Matthias Riesterer


Inhaltliche Auswertung – Zentrale Aussagen – B. In der Kultur engagierte sind „am Ort aktiv“ und erobern/gestalten urbane Räume mit Kunst und Kultur

Matthias Riesterer


zu B. •

Freiwilligen erschließen sich durch Kunst und Kultur das eigene Lebensumfeld

Beziehen Position, gestalten Stadt, wecken auf

Hierzu zählen Projekte wie:

„Zwergenaufstand“: Eine Invasion von 500 Gartenzwergen und begleitende Stadtteilkonzerten wird von SchülerInnen begleitet und soll ein Bremerhavener Viertel kulturell aufwecken. „Industriebrachenumgestaltung (IBUg)“: In Sachsen werden von einer Gruppe junger KünstlerInnen alte Industriebrachen zu neuem Leben erweckt und neu genutzt. Über Kunst im Kontext von Architektur werden Fragen zur sinnvollen Nutzung von Brachflächen aufgeworfen und beantwortet. Matthias Riesterer


Matthias Riesterer


Matthias Riesterer


Inhaltliche Auswertung – Zentrale Aussagen – C. (Neue) Medien sind für Freiwillige für den Bereich Schule und Jugendkultur/ Jugendarbeit besonders attraktiv

Matthias Riesterer


Inhaltliche Auswertung – Zentrale Aussagen – D. Junge Menschen greifen persönliche Themen auf und setzen sie in Bezug zur Gesellschaft

Matthias Riesterer


zu D. •

Dies scheint vor allem für generationsübergreifende – in Teilen auch für globale – Projekte attraktiv zu sein bzw. zu gelten

Wichtige Themen stellen Bezug her zu: Heimat, Identität, Lebenswelt

Immer häufiger werden Themen wie Klima/Umweltschutz, schrumpfende Strukturen und Medienkompetenz …gewählt Matthias Riesterer


Matthias Riesterer


Matthias Riesterer


Matthias Riesterer


Matthias Riesterer


Inhaltliche Auswertung – Zentrale Aussagen – E. Junges, kulturelles Engagement ist politisch

Matthias Riesterer


zu E. • • •

D.h. Freiwilligen positionieren sich mit ihren Projekten, mischen sich ein, und werfen grundsätzliche Demokratie-Fragen auf. Sehr populär ist das Thema „gegen Rechtsradikalismus“ Weitere „politische“ Themen • Konfliktort Schule > Mobbing, Ausgrenzung • Thema: Integration/ Verständigung/ Toleranz mit Bezug zu meist größeren Kulturkreisen

Matthias Riesterer


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Matthias Riesterer


Inhaltliche Auswertung – Zentrale Aussagen – F. Kulturengagement fßr die Schule entsteht zumeist aus Schule heraus

Matthias Riesterer


zu F. •

• •

D.h. aktuelle oder ehemalige Schüler/innen versuchen in ihrer Schule aktiv weitere (Mit-Schüler) für ein Engagement zu gewinnen und dieses dann als Projekt an der eigenen Schule verortet ist. Beim dritten Wettbewerbsdurchgang war eine Tendenz zu außerschulischen Kooperationsprojekten festzustellen. Engagementprojekte mit Schulen sind anspruchsvoll. Einige PlusPunkt KULTUR-Projekte haben von dem ursprünglichen Ziel abgesehen, an Schulen ihr Projekt umzusetzen.

Matthias Riesterer


Zentrale Aspekte – Inhaltliche Auswertung A. Bestimmte Kunstsparten sind für bestimmte Themenschwerpunkte und Anliegen interessant B. In der Kultur engagierte sind „am Ort aktiv“ und erobern/gestalten urbane Räume mit Kunst und Kultur C. (Neue) Medien sind für Freiwillige für den Bereich Schule und Jugendkultur/Jugendarbeit besonders attraktiv D. Junge Menschen greifen persönliche Themen auf und setzen sie in Bezug zur Gesellschaft E. Junges, kulturelles Engagement ist politisch F. Kulturengagement für die Schule entsteht zumeist aus Schule heraus - mit der Tendenz zu außerschulischen Kooperationsprojekten Matthias Riesterer


Organisation und Struktur des jungen Engagements

Matthias Riesterer


Organisation und Struktur des jungen Engagements A. Peer-to-Peer und Multiplikation sind wichtige Leitprinzipen des jungen Engagements

Matthias Riesterer


zu A. •

Verweis auf das Web 2.0 ist wichtig: Denn hier erleben die jungen Menschen selbstwirksam wichtige Prinzipien wie Kooperation, Partizipation, Vernetzung, Offenheit und hierarchiearme Strukturen. Viele Freiwillige haben ein großes Interesse daran über Ihre Projekte Kompetenzen weitergeben, Multiplikatoren „auszubilden“ - und das auf Augenhöhe mit ihrer Peergroup. Bei vielen Multiplikationsprojekten war der Einsatz von neuen Medien/ Medien wichtig Matthias Riesterer


Organisation und Struktur des jungen Engagements B. Junges Engagement ist auf Vernetzung ausgerichtet - real und virtuell

Matthias Riesterer


zu B. •

Unter den Freiwilligen findet sich ein ausgeprägtes Interesse an Vernetzung. Austausch und Vernetzung wird bei der Organisation des PPK eingefordert. • Virtuelle Vernetzung: Erfahrungen zeigen, dass es realen Kontakt braucht. Ist die persönliche Ebene hergestellt, glühen die Netzwerke. • Die Kreativwerkstätten des PPK haben Großartiges geleistet. Neue Netzwerke und Engagement ist aus dem Austausch der Freiwilligen entstanden.

Matthias Riesterer


Organisation und Struktur des jungen Engagements C. Freiwillige nutzen den Eventcharakter von Kultur und bringen junge Kunst in die Ă–ffentlichkeit

Matthias Riesterer


zu C. • Viele Projekte sind auf ein breites Publikumsspektrum ausgerichtet, wie etwa Events, Konzerte und Festivals. • Dies entspricht der Motivation und den Projektzielen der Freiwilligen • Intensiv und sehr geschickt werden soziale Medien genutzt. • Öffentlichkeit ist Anerkennung

Matthias Riesterer


Organisation und Struktur des jungen Engagements A. Peer-to-Peer und Multiplikation sind wichtige Leitprinzipen des jungen Engagements B. Junges Engagement ist auf Vernetzung ausgerichtet - real und virtuell C. Freiwillige nutzen den Eventcharakter von Kultur und bringen junge Kunst in die Ă–ffentlichkeit Matthias Riesterer


Was hat das junge Engagement beim PlusPunkt KULTUR gebracht?

Matthias Riesterer


Einrichtungen: -

Neue Besucher- und Zielgruppen Mehr Öffentlichkeit Positive Außenwahrnehmung Erweiterung des eigenen Angebotsspektrums Höhere Attraktivität und Anerkennung vor Ort PlusPunkt KULTUR war Türöffner in die Verwaltung und für neue Kontakte/Kooperationspartner - Einrichtungen/Personal hat von Know-How und Innovationskraft der Freiwilligen profitiert Matthias Riesterer


Freiwillige: - Unterstützung durch die Einrichtungen (KnowHow, Infrastruktur, Logistik, Beratung, Netzwerk) - Anerkennung und Förderung durch den PlusPunkt KULTUR (Kombination Preisgeld, Qualifizierung, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerk) - Vielseitiger persönlicher und fachlicher Erfahrungs- und Kompetenzgewinn Matthias Riesterer


Gesellschaft:

Das Engagement geht weiter!

Matthias Riesterer


Was sind positive Rahmenbedingungen für junges Engagement? -

-

Einrichtungen Persönliche Begleitung von Freiwilligen/ Engagement Auszeichnungen/Preise in der Kombination: Preisgeld, Qualifizierung, Vernetzung, unterstützende Öffentlichkeitsarbeit, Beratung Vernetzung Öffentlichkeitsarbeit/ zeitgemäße Kommunikation Matthias Riesterer


Ausblick – Empfehlungen -

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Vernetzungs- und Austauschangebote unter den Freiwilligen stärken und fördern >> Innovation + Verstetigung Unterstützung der Unterstützer (bspw. Personal in Einrichtungen) >> Wichtige Bereiche: Netzwerkkompetenz, Freiwilligenmanagement, Medienkompetenz Kurzfristige Engagementmöglichkeiten sind sinnvoll und in Zeiten flexibler Engagementwünsche notwendig. Geldgeber wie Einrichtungen sind hierfür zu gewinnen. !!! Aber: Innovationen brauchen Struktur und umgekehrt !!! (Neue/Soziale) Medien nutzen, in ihrer Bedeutung verstehen und im Sinne einer Querschnittsaufgabe in Programme, Konzepte, Projekte etc. integrieren Mehr Partizipation fördern und zulassen und junge Menschen als Partner in einem Gestaltungsprozess anerkennen Ein neues Rollenverständnis wird notwendig sein: Die traditionelle Anbieterseite sollte sich nicht mehr als Macher, sondern stärker als Ermöglicher und Vermittler verstehen. Matthias Riesterer


Staat und Zivilgesellschaft m체ssen sich

gemeinsam f체r mehr R채ume der Freiheit und der Verantwortung durch

Freiwilligkeit und Selbstorganisation einsetzen

!!! Matthias Riesterer


Kontakt: Matthias Riesterer Projektleitung PlusPunkt KULTUR Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. M端hlendamm 3 10178 Berlin Fon 030 32 52 96 29 /// Fax 030 24 78 11 13 Email: riesterer@bkj.de matthias.riesterer@gmx.de www.plus-punkt-kultur.de /// www.twitter.com/PlusPunkt /// www.bkj.de Matthias Riesterer


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Im Rahmen der

Matthias Riesterer


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