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Ostern, ein hoher Feiertag und der Osterhase

An Ostern feiern Christen die Auferstehung von Jesus – ob katholische, protestantische, armenische, koptische oder griechisch-orthodoxe Christen. Verschieden sind jedoch die Riten und der Zeitpunkt des Osterfestes.

WIE KAM ES ZU DER GESCHICHTE MIT DEM OSTERHASEN?

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Der Osterhase wurde erfunden, um zu erklären, wie die Eier in die Nester gekommen waren: Hasen hoppeln so flink, dass man sie nicht gut sehen kann. Nicht überall war der Osterhase immer bekannt: In einigen Gegenden brachten auch Hahn, Kuckuck, Storch oder Fuchs Ostereier.

WANN IST DER OSTERHASE ENTSTANDEN?

WANN IST OSTERN?

Ostern ist ein beweglicher Feiertag, jedes Jahr fällt der Termin auf ein anderes Datum. Auf dem Konzil von Nicaea, 325 nach Christus, wurde das Osterfest vermutlich von Erzbischof Athanasius auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond festgelegt. Insofern bewegt sich das Osterdatum zwischen dem 22. März und dem 25. April. Die Berechnung des Ostertermins folgt dem Mond- und nicht dem Sonnenkalender und steht damit in der semitischen Tradition des jüdischen Pessachfestes. Das ägyptische Festjahr dagegen orientierte sich am Sonnenkalender.

DER OSTERHASE

Hasen galten in heidnischer Zeit als Boten der Frühlingsgöttin Ostara. Wer noch an den Weihnachtsmann glaubt, vermutet den Osterhasen hinter den bunten Eiern. Der Hase ist seit Jahrhunderten ein Fruchtbarkeitssymbol, denn er ist eines der ersten Tiere, die im Frühling Nachwuchs bekommen.

WIESO BRINGT DER OSTERHASE DIE EIER?

Historiker vermuten, dass der Hase als Symbol mit der Fruchtbarkeitsgöttin Eostre verbunden ist. Begründet wird diese Theorie mit der sich schnell vermehrenden Population des Tieres: Da Hasen im Frühjahr ausserordentlich fortpflanzungsfreudig sind, werden sie mit Ostern verknüpft.

WAS HAT DER HASE MIT OSTERN ZU TUN?

Hasen galten als Boten der germanischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara. Möglicherweise leitet sich von ihrem Namen der Begriff Ostern für das Auferstehungsfest Christi ab. Zudem galt der Hase zu der Zeit, als Byzanz das zweite christliche Zentrum der Welt war (565 bis 1453), als Symbol für Christus.

Die Bedeutung Des Ostereis

Im Christentum wurde das Ei zum Symbol für die Auferstehung Jesu Christi. Von aussen wirkt es kalt und tot, doch aus seinem Inneren erwächst neues Leben. Somit stand das Ei symbolisch für das Grab in Jerusalem, aus dem Jesus Christus am Ostermorgen von den Toten auferstanden ist.

So wurde der Osterhase erfunden, der die Eier bunt anmalte und sie für die Kinder versteckte. Zum ersten Mal richtig erwähnt wurde der Osterhase von Medizinprofessor Georg Franck von Franckenau im Jahr 1682 in seiner Dissertation «De ovis paschalibus – von Oster-Eyern».

IST DER OSTERHASE WIRKLICH EIN HASE UND EIN ER?

Und alle Jahre wieder wundert man sich, dass der Osterhase in der Werbung ein Kaninchen ist und eben kein Hase. Feldhasen sind gross und stämmig, haben lange kräftige Hinterläufe. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich beim Osterhasen um eine Hasendame handelt, ist relativ hoch.

WER

HAT DAS OSTERFEST ERFUNDEN?

In der Alten Kirche, bis zum vierten Jahrhundert, wurde Ostern im Römischen Reich zunächst unter den Griechen begangen, und zwar in der Osternacht, der Nacht vor dem Ostersonntag, als Einheit von Leiden und Auferstehung.

WO KOMMT DER NAME OSTERN HER?

Der Name Ostern ist etymologisch vermutlich mit der Himmelsrichtungsbezeichung Osten verwandt und geht wie diese auf die indogermanische Wurzel *ausos in der Bedeutung «Morgenröte» zurück. Mit der Hinwendung zur aufgehenden Sonne verbindet das Christentum symbolisch die Auferstehung Jesu Christi.

WARUM

GIBT ES AN OSTERN SCHOKOLADE?

Laut Hotel Chocolat entstand die moderne europäische Tradition, Schoko-Ostereier zu verschenken, im 19. Jahrhundert in Frankreich und Deutschland. Die ersten Eier waren klein und fest und bestanden aus bitterer, dunkler Schokolade. Der Grund für den kräftigen Aufschwung, ist nach Auffassung der Kulturwissenschaft in der industriellen Herstellung von billigem Rübenzucker zu finden, wodurch die Produktion von erschwinglichen Schokoladenhasen und -eiern erst möglich wurde.

DER OSTERHASE – EIN MISSLUNGENES OSTERGEBÄCK?

Über die Herkunft des Osterhasen kursieren verschiedene Geschichten. In einer davon wird behauptet, dass der Osterhase wohl ein misslungenes Ostergebäck sei. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der Osterhase, der die Eier färbt und versteckt, ein protestantischer Brauch ist, der sich im 18. Jahrhundert vor allem in städtischen Regionen durchsetzte.

WER BRINGT WO DIE OSTEREIER?

Während es in der katholischen Kirche lange Zeit üblich war, gefärbte Ostereier zu weihen, geriet diese Tradition in evangelischen Gegenden in Verruf. Evangelische Schriften prangern die Eierweihe als «Auswüchse des Osterglaubens» an.

ANDERE OSTEREIER-ÜBERBRINGER

In einigen Teilen der Schweiz, etwa im Emmental, war noch im 19. Jahrhundert der Kuckuck der Eierlieferant, in Teilen von Westfalen war es der Osterfuchs, in Thüringen brachte der Storch und in Böhmen der Hahn die Eier zum Osterfest. Weiterhin gab es die Vorstellung, dass die Kirchenglocken, die am Gründonnerstag nach Rom fliegen, die Ostereier bei ihrer Rückkehr in der Osternacht von dort mitbringen. In Australien wird seit den 1970er-Jahren dem «Easter Bunny» ein «Easter Bilby» zur Seite gestellt. Damit soll auf die – nicht zuletzt durch die Ausbreitung der europäischen Kaninchen – bedrohte Tierart «Grosser Kaninchennasenbeutler» («Bilby») hingewiesen und durch Verkauf von Schokoladenbilbies Geldmittel für einen Erhaltungsfonds gesammelt werden.

•• text: planet-wissen, bild: kaja-reichardt-unsplash

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