Monats-SchülerZeitung der freien Waldorfschule Uhlandshöhe #6/2011
SZ
Es bläht ein schiff die segel...
Inhalt
Editorial ......................................................................................................................... 3 Was Musik mit uns macht ......................................................................................... 4 Scheiße! Gegen was rebellier ich jetzt?! .................................................................. 7 Der Schulhof zum Thema .......................................................................................... 10 Interview mit drei Erstklässlern ............................................................................... 12 Wer steckt hinter den neu gestrichenen Toiletten? ............................................... 14 Berenike und die Harfe .............................................................................................. 16 Poetry-Slam ................................................................................................................... 18 Lehrersprüche .............................................................................................................. 19
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Impressum SZ – monatliche Zeitung von und für Schüler; Organisation: Tamalone, 12b; Leonora, 12b; Lea, 12b; Sophie, 10b; Pauline, 12a; Artikel und Fotos von Schülern der Freien Waldorfschule Uhlandshöhe; gestaltet von Pauline, 12a; Maja, 10a; Marian, 10a Druck und Heftung: mühl am Eugensplatz www.muehl-am-eugensplatz.de; Diese Ausgabe wird gesponsert von der GLS Bank; V.i.S.d.P.: Pauline Franz c/o Freie Waldorfschule Uhlandshöhe Haußmannstr. 44; 70188 Stuttgart e-mail: sz@of-uhlandshoehe.de
Editorial Et voilà, die erste SZ im neuen Schuljahr ist da!
Draußen fallen die Blätter und der Regen ist kalt und nass aber wir wollen Euch mit unserer blühenden Frühlingsmotivation anstecken! Denn mit unserer großen Anzahl neuer Redakteure scheint bei der SZ die Sonne! Auch das Titelthema dieser SZ macht Lebensfreude: Musik! An unserer Schule wird Musik sehr ernst genommen. Wie die Schüler das sehen, dazu Seite 10. Unsere Lehrer sind sich sicher, dass Musik gut für die Entwicklung ist. Macht sie uns auch schlauer? Siehe Seite 4. Und was kann man mit Musik erreichen? Übers rebellieren auf Seite 7. Auch in der Rubrik Persönlich findet Ihr diesmal etwas zum Thema Musik: Berenike erzählt über ihr Vorstudium an der Musikhochschule. Die Tage werden wieder kürzer, wir verbringen mehr Zeit im Haus…gute Gelegenheit gemütlich etwas zu lesen und natürlich für die SZ zu schreiben. Wir brauchen Euch alle und warten auf euch! Frühlingshafte Herbstgrüße, eure Redaktion.
E-mail: sz@of-uhlandshoehe.de Auf der Homepage des Oberstufenforums: www.of-uhlandshoehe.de könnt ihr die Zeitung auch als PDF herunterladen und uns eure Meinung in Form von Kommentaren schreiben! 3
Was Musik mit uns macht
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Strahlend blauer Himmel über der Uhlandshöhe. Es ist ein warmer Sommernachmittag, überall stehen die Fenster offen. Aus der Heileurythmie-Baracke schwingt sich ein Geigchen vorsichtig eine Tonleiter hinauf und aus dem Klassenzimmer gegenüber versucht sich eine rhythmische Trompete an einer Jazznummer. Von hoch oben tönt der Refrain „Über den Wolken“ mit einem leidenschaftlich gespielten Klavier. Darüber tönt ein beeindruckender Bass und nicht zu vergessen: die sanfte Begleitung einer Schulklasse im Hintergrund. Ich bin mir sicher, jedes Ohr kann hier etwas für seinen Geschmack finden! Ganz klar, für uns ist Musik etwas, das wir durch das Ohr aufnehmen. Oft vergessen wir, dass Musik auch eine Berührung am ganzen Körper ist. Wenn wir das Vibrieren von einem Bass im Bauch fühlen und sich sogar unsere Kleidung ein wenig zitternd zur Musik bewegt, erinnern wir uns, dass Musik aus Schwingungen besteht. Meistens jedoch nehmen wir diese nicht bewusst wahr. Gehörlose hingegen nehmen nur so Musik auf. Sie spüren die Musik mit Händen, Füßen und Bauch. Ich kann mir das kaum vorstellen, sie müssen Musik dann doch alles ganz anders empfin-
den. Doch genauso wie für uns, ist auch für sie Musik wohltuend für die Seele. Tatsächlich ist es sogar so, dass bei Gehörlosen beim „Hören“ von Musik dieselbe Region im Gehirn aktiviert wird wie bei hörenden Menschen, der auditive Cortex. Daraus kann man schließen, dass für sie Musik eine ähnliche Wirkung haben muss. Komm, gehen wir doch die Treppe hinauf und setzten uns zu den anderen ins Musikklassenzimmer, einer der Räume dieser Schule die nicht nach zäher Grammatik und labyrinthartigen Denkvorgängen riechen. Schon Schiller wusste: „Es schwinden jedes Kummers Falten, So lang des Liedes Zauber walten.“ Wir alle kennen das Phänomen: Musik macht gute Laune und kann uns zum Tanzen anregen! (Auch wenn wir das im Eurhythmieunterricht wahrscheinlich zu selten an den Tag legen.) Aber Musik bewirkt weitaus mehr in unserem Körper: Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, Muskelspannung und Atmung werden beeinflusst…und das alles ohne unser aktives Tun. Sogar Komapatienten sollen auf Klänge und Töne mit verändertem Atem -und Herzfrequenzen reagieren.
Foto: Thomas Franz Die Art der Musik hat Auswirkung auf unsere Stimmung. Temperamentvolle, schnelle Musik wie vielleicht ein „I will survive“ von Gloria Gaynor bewirkt eine Erhöhung von Adrenalin. Der Herzschlag nimmt zu, plötzlich knistert die Luft vor Tatendrang, Moritz denkt an eine glänzende Zukunft im Fußballverein, während Sofie sich ihren Frust über einen Kommentar einer Mitschülerin von der Seele singt. Für abends würde ich eher ein ruhiges „Yesterday“ von den Beatles vorschlagen, denn so erhöht sich der Serotoninspiegel, was wiederum das Ausschütten von Stresshormonen dämpft. Was Musik angeht, sind wir Wal-
dorfschüler klar im Vorteil: Von singenden Kindergärtnerinnen bis hin zum letzten „Es bläht ein Schiff die Segel“ haben wir wohl schon jede Menge Musik gehört, gesungen und gespielt. Doch es geht früher los, schon Ungeborene reagieren wir auf Musik mit Bewegungen und schnelleren oder langsameren Herzschlag. Insbesondere für kleine Kinder ist Singen in vielerlei Hinsicht förderlich. Die Universität Münster hat wissenschaftlich belegt, dass Kinder, die täglich eine halbe Stunde singen, schneller schulreif sind. Sie erzielen bessere Ergebnisse bei den Einschulungstests
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als die Kinder, die seltener singen. 500 Kinder wurden auf ihre Schulreife hin getestet – mit verblüffend eindeutigen Ergebnissen: 88 Prozent der „viel singenden Kinder“ wurden als schulreif eingestuft aber nur 44 Prozent derer, die nicht sangen. Auch Kinder aus bildungsfernen Schichten waren einbezogen, die besseren Ergebnisse können also keine Folge einer „bürgerlichen Erziehung“ sein. Singen hat bei Kindern einen großen Einfluss auf ihre gesamte Entwicklung. Die „Sänger“ unter den Kindern können sich besser ausdrücken, sich besser in andere hineinversetzten und sind körperlich und seelisch gesünder, weniger gestresst und aggressiv. Auch der Musikpädagoge Hans Günther Bastian belegte mit seiner „Bastian Studie“, dass musikbetonter Unterricht zu besseren sozialen und emotionalen Kompetenzen führt. Da man beim gemeinsamen Singen lernen muss, Rücksicht auf die anderen zu nehmen und sich selbst zu integrieren, nimmt die Zahl der ausgegrenzten und abgelehnten Kinder deutlich ab. Außerdem steigt die Konzentrationsfähigkeit. Singende Kinder verfügen nach Bastians Aussagen über eine höhere Intelligenz, größere Flexibilität und
Ausdauer. Aber aufgepasst ihr drei hübschen in der hinteren Reihe, das gilt nur für das aktive Musizieren. Allein den anderen beim Mozart Singen zu zuhören, macht bedauerlicherweise noch nicht schlau! Selbst wenn durch Musizieren die kognitive Leistung steigt, worüber die Wissenschaftler noch streiten, reicht das trotzdem nicht als angenehme Nachhilfe in anderen Fächern….z.B. Mathe. Werfen wir einen Blick in das Gehirn eines Singenden: Singen macht glücklich, jetzt sehen wir endlich wieso: Es wird ein Gemisch aus Neurotransmittern ausgeschüttet. Zum einen sind das Glücksbotenstoffe für ein kurzfristiges Glücksgefühl, außerdem Oxytocin, ein Hormon das für Bindung und tiefen Gefühlen wie Liebe und Treue zuständig ist. Zudem hat Musik Einfluss auf den Melatonin Stoffwechsel der wiederum unsere Tag- Nachtrhytmik steuert Nach allem was ich in dem Artikel erwähnt habe wissen wir jetzt endlich, wieso Herr Luz immer so voller guter Laune ist. von Tamalone, 12b
scheiSSe! gegen was rebellier ich jetzt?! Musik begleitet mich schon mein ganzes Leben lang, ob es jetzt Musik hören oder Musik selber machen ist. Die Musik die ich höre und selber mache hat sich weit entwickelt. Ich war ständig umgeben von Instrumenten von meinem Vater, der den Tick hat Instrumente aus aller Welt zu sammeln. Ich habe mit fünf Jahren angefangen mit meinen Kumpels auf der Straße zu jammen. Aber nachdem ich eine Macke in die Lieblings E-Gitarre gemacht habe...ihr könnt euch schon vorstellen. Wenn gerade Musik lief oder ich meine Gitarre nicht in der Hand hatte, habe ich entweder gepfiffen oder auf allem was grad so in meiner Reichweite war rumgetrommelt. In der Grundschule kriegten meine Eltern von den Lehrern Anrufe, die sich beschwerten, „Pascal macht ständig Krach im Unterricht!“. Meine Eltern habe ich aber auch schon oft so auf die Palme gebracht (immer noch). Vor allem als ich HIPHOP für mich entdeckte und ich dachte: Hey, ist ja Beatboxing!...cool! Als ich aufs Gymnasium kam war ich elf Jahre alt, da fing ich an Rhymes zu schreiben und zu rappen. Schule war für mich stressig, ich sag da nur G8 und der Druck der auf mir lastete
wurde immer mehr. Kreative Köpfe wie mich wurden kaum gefördert. Man wird nicht als ein Individuum angesehen, sondern man muss in eine bestimmte Schablone passen. Ich habe da angefangen zu rebellieren, gegen das System und die Lehrer. Das habe ich alles in meinen Texten verarbeitet. Meine Jeans rutschten immer tiefer, ich war mit schweren Ketten bewaffnet, die ich mir selber zusammen gebastelt habe, weil ich kein Geld für echte hatte. Baseballlcaps, Bandanas und Hoodies auf meinem Kopf waren für mich nicht wegzudenken. Ich glaube, die Leute wussten nicht welche Haarfarbe ich hatte. Damals war ich einer der Kleinsten in der Klasse aber ich bin sehr aufgefallen. Die Kids, die ein paar Klassen über mir waren, nannten mich Lil‘Eminem, manche riefen mir: „YO 50!“ hinterher. Das hat mich genervt. Ab und zu kamen „die großen“ Jungs und sagten: „Hey! Rap mal was!“ So in dem „du tust doch nur so als ob“ – Stil. Ich habe dann solange gerappt bis sie nichts mehr sagen konnten und ich Respekt gekriegt hab. In meiner alten Schule standen die Schüler in den Pausen alle dicht an dicht, so das wenn etwas passiert ist, viele es mitgekriegt haben.
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Für mich war es wie eine Bühne, auf der ich mich austoben konnte. Ich habe sehr viele Beats gemacht, fast jeden Tag, mehr als das ich Texte geschrieben habe. Für mich war es zwar wichtig zu schreiben, weil ich mich dadurch ausdrücken konnte aber mit dem komponieren konnte ich mehr experimentieren. Ich habe viel gelernt von den an-
deren Rappern, die alle damals in der Oberstufe waren. Die haben sich im Jugendhaus mit anderen Leuten aus der Szene getroffen, geübt, gebattled und haben Hiphopkonzerte veranstaltet. Ich war unter ihnen der jüngste und hab zu meinen Vorbildern dort aufgeschaut. Dann kam was neues für mich, das in der HIPHOP–Kultur ebenso
eine wichtige Rolle spielt: Graffiti. Ich rappte zwar noch aber steckte immer mehr Zeit ins malen. Ich merkte, mit dem Malen konnte ich entspannen und mich von dem ganzen Schulstress befreien. Mein Ruf hat dazu geführt, dass ich bei einem Schulfest vor zwei Jahren aufgetreten bin. Die Lehrer haben sich wahrscheinlich nicht gedacht, dass ich so was vor so vielen Leuten auf die Bühne bringen konnte. Ich stand ein bisschen unter Zeitdruck und hatte an einem Punkt keinen Bock mehr. Fast hätte ich die Performance abgeblasen aber dann habe ich mich doch gerafft. Es musste sein. Naja, ich habe dann drei Stunden vor meinen Auftritt erst angefangen den Text überhaupt zu schreiben. Ich hatte dann schließlich fünf Seiten. Doch dann merkte ich: „Shit, das kann ich jetzt nicht alles auswendig lernen!“ Also habe ich mein Papier mit auf die Bühne genommen und nach jeder Seite, die ich durch hatte, knüllte ich das Papier zusammen, warf es auf den Boden und machte mit dem nächsten Vers weiter. Ich habe gezeigt, dass der Lil‘Eminem gar nicht mehr so klein war. Ich habe den Applaus genossen weil es für mich eine Zustimmung war.
Danach habe ich mich intensiv ins Malen gehängt und fing auch noch an zu tanzen. In der Zeit habe ich viel Neues für mich entdeckt und neue Leute kennengelernt. Es ist viel passiert. Ich merke, ich bin älter geworden, ich bin kein Kind mehr aber auch kein Erwachsener. Ich sehe Sachen aus einer ganz andern Sicht als früher, denk viel mehr über Sachen nach, über Sachen die ich auch im normalen Alltag erlebe. Ich habe vor einen halben Jahr die Schule gewechselt. Hier an der Waldorfschule gibt es keinen Stress wie ich es von meiner alten Schule gewohnt war. Alles ist entspannt und locker. Ich kann hier kreativ sein. Mein Kopf hat mehr Platz für andere, neue Dinge. Ich bin ständig inspiriert und fang seit neuem an wieder Texte zu schreiben und im Studio aufzunehmen. Es entstehen viel sinnvollere, durchdachtere Texte als früher. Ich habe mehr Freiheit. Seitdem ich hier auf der Schule bin, geht mir ein Gedanke nicht aus dem Kopf: „...Scheiße! Gegen was rebellier ich jetzt?“ von Pascal, 10a Foto: Janosch, 10a
Der schulhof zum thema Interviews: Julia, 7a Foto: Oliver, 11a
Musik darüber habe ich eine Umfrage gemacht. Musik kann gute Laune machen! In der Bahn kann sie aber auch stören, wenn sie zu laut ist. Sie kann aber auch sehr wichtig im Leben sein. Julia, 7a Ich könnte nicht ohne Musik leben. Lea, 12b Wie findest du den Musikunterricht? Es kommt drauf an, wie die Kinder sich benehmen. Ich höre gerne Musik. Ganz unterschiedlich, je nach dem, worauf ich Lust habe. Ich spiele Klavier. Aber eher langsame Lieder, denn ich liebe langsame Stücke. Ilyas, 5b Ich frage mich, warum an unserer Schule, an der Musik so ernst genommen wird und für die unsere Schule doch auch bekannt ist, Musik nur als Nebenfach im Abi gemacht werden kann! Tabea 12a Ich höre am liebsten Popmusik. Annkatrin, 10b Die Musik ist etwas ganz spezielles, weil man es nicht anfassen kann, sie birgt sehr viele Geheimnisse. Deshalb ist das einfach ein interessantes Medium, dass es sonst irgendwie, eigentlich in dem Maß, auf der Welt nicht gibt. Herr Luz Ich mag Musik und ich höre und mag auch alle Musikarten Ich spiele Cello. Musikunterricht mag ich nicht. Janis, 4a
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Schulisch
Interview mit Coco, Felix und Luana aus der ersten Klasse
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Einmal im Jahr findet an allen Schulen ein eigenartiger „Wechsel“ statt. Ein Phänomen, das jedem bekannt ist, das man einfach so hinnimmt, jahrelang beiläufig, aber genau zweimal mit besonderer Hingebung: Wenn man selbst zu denen dazu gehört, die die Schule nach Jahren wieder verlassen oder zu denen, die kurz darauf neu dazukommen. Drei Wochen nach den Sommerferien habe ich mich mit dreien von ihnen getroffen. Felix, Coco und Luana aus der 1B haben mir von ihrem Schulanfang erzählt. Alle drei sind sich einig, dass es ihnen in unserer Schule gefällt – inzwischen, denn sicher waren sie sich dessen vorher nicht unbedingt. Luana war eher ein bisschen ängstlich, da ihr alles noch so unbekannt und neu erschien, sie wusste nicht, was auf sie zukommt. Sorgen hat sie sich unter anderem darum gemacht, dass sie zu spät kommen könnte. Wie sie war auch Felix sehr glücklich im Kindergarten, bei ihm schwankten die Gedanken an die bevorstehende Einschulung jedoch immer zwischen Bedenken und großer Freude. Coco hingegen konnte es kaum erwarten:
„Ich hab mich ganz arg gefreut, weil ich wusste, dass Schule schön ist. Der Niko, mein Zwillingsbruder, nicht, weil er noch gar nichts konnte. Aber das muss man ja auch nicht, das lernt man ja alles hier.“ Auf die Frage, was ihnen in der Schule am besten gefällt, wussten alle drei sofort eine Antwort: Für Felix sind es eindeutig die vielen Geschichten, die er hier täglich erzählt bekommt. Darauf hat er sich schon lange gefreut, er hört für sein Leben gern zu, wenn ihm jemand aus einem Buch vorließt oder sich die Zeit nimmt, ihm eine Geschichte zu erzählen. Luana findet alles schön, Coco gefällt besonders das Malen. Bilder und Formen „richtig schön malen“, so die beiden Mädchen, sei es auch, was sie bisher vor allem gelernt hätten. Die Pausen und die Zeit in der Kernzeit verbringen die drei am liebsten draußen. Dort können sie mit ihren Freunden spielen oder sich auf dem Spielplatz austoben. Auch basteln können sie in der Kernzeit. Doch wenn Felix mal keine Lust auf all das hat, übernimmt er gerne anstehende Schulaufräumarbeiten wie Tafelwischen oder kehren. „Macht mir halt Spaß, so mit dem Feger durch die Gegend zu rasen. Das find ich ‚s Größte.“
Luana, Coco und Felix haben wie alle Kinder auch Zukunftsträumereien. Sie wagen einen Ausblick auf das Ende ihrer Schulzeit, die ihnen zwar noch lang, aber ebenso wunderschön erscheint. Felix ist sich dabei noch nicht ganz sicher, vielleicht möchte er Rallyefahrer werden. Den Mädchen hingegen ist dies schon ganz klar. Reiten, Ballett und Turnen sind schon jetzt ihre Leidenschaft und sollen es auch nach der Schule beruflich werden. Lesen können die drei Erstklässler
noch nicht selbst. Dennoch freuen sie sich schon, in die Zeitung zu kommen. „Später denk ich vielleicht mal, wenn ich dann mein Bild in der Zeitung seh, Schulzeitung, oh cool, da bin ich ja!“, meint Felix lachend. Ich hoffe, dass es euch drei „Neulingen“ der Schule hier weiterhin so gut gefallen wird und wünsche euch alles Gute für euren Weg durch die 13 Jahre Waldorfschule! von Leonora, 12b Foto: Carla, 12b
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Engagiert Die 8b hat die Toiletten gestrichen!
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Wie die meisten von euch wissen haben wir (8b) die Toiletten bei uns auf der Schule gestrichen. Hier will ich euch erzählen wie es dazu kam: Eines Tages in der Eurythmiestunde kam unser Klavierspieler nicht und Herr Weiß redete mit uns über eine alte Klasse, die sich über den Zustand der Schule beschwerte. Sie fanden, dass alles so nach einer Schule aussah, die nur von Lehrern und Eltern gestaltet wäre. Sie wollten mehr Mitspracherecht aber nicht nur das sondern auch Mitmachrecht. Dies beeindruckte uns sehr und es entstand eine Diskussion bis man auf die Idee kam, dass das was uns zu diesem Zeitpunkt am meisten störte, der Zustand der Toiletten war. Am nächsten Tag präsentierten wir unserem Lehrer, Herrn Schirrmeister die Idee. Auch er war begeistert. Während Herr Weiß die Hausmeister informierte, diskutierten wir über die Farbauswahl der Jungs - und Mädchentoiletten. Wir hatten Vorschläge von neongrün bis lila, schließlich mussten wir uns durch eine Abstimmung entscheiden. Die Koalition gelb –grün gewann bei den Jungs und bei den Mädchen setzte sich grün-pink durch. Um der Schule die Umkosten zu sparen, versuchte wir bei Baumärkten und Maler
geschäften Sponsoren zu finden. Dies blieb leider erfolglos. Trotzdem übernahm die Schule die Materialkosten. Nun konnte jeder der mitmachen wollte, sich in eine Liste eintragen, die wir in der Klasse verteilt hatten. Eigentlich trugen sich alle dort ein. Die Streichaktion ging von einem Freitag bis zu Sonntag, man konnte sich aussuchen an welchen Tag man kommen wollte und ob man Verpflegung mitbringen könnte. Nun sollte es losgehen, wir alle gingen mit großer Zuversicht hinein. Am ersten Tag wurde alles abgeschliffen. Am zweiten Tag mit weißer Farbe zum ersten Mal gestrichen und am dritten Tag sollte die Farbe zu ihrem Einsatz komen. Auch wurden neue Spiegel eingesetzt, genauso wie die Türknäufe. An dieser Stelle möchte ich mich sehr gern bei den Eltern, Lehrern und Hausmeistern für die tolle Unterstützung bedanken, aber auch bei euch Schülern, denn bisher ist noch nichts in den neuen Toiletten bekritzelt worden! von Theo, 8b Collage: Maja und Marian, 10a
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Personlich Vorstudium an der Musikhochschule
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„Du machst eine Art Studium neben der Schule?“... „Geht das denn überhaupt?!... Dies oder ähnliches wurde ich schon öfters auf dem Schulhof gefragt. Die Antwort ist einfach: ja das geht. An Musikhochschulen wird extra für begabte Schüler, die das Ziel haben Musik bzw. ihr Instrument zu studieren, ein Vorstudium angeboten. Dieses Vorstudium kann jeder machen, theoretisch auch wenn er nicht nach der Schule Musik studieren will. Man muss eine Aufnahmeprüfung mit dem Hauptinstrument machen, die von der Schwierigkeit her der normalen Aufnahmeprüfung für ein Musikstudium entspricht. Als Vorstudent hat man dann einmal pro Woche eine Stunde Unterricht im Hauptinstrument, sowie eine halbe Stunde Klavierunterricht. Außerdem kann man an vier bis sechs Samstagen pro Semester an einem Musiktheorie und Gehörbildungsunterricht teilnehmen. Direkt ans Vollstudium angerechnet wird dieses Vorstudium nicht. Aber
man lernt so das Hochschulleben gut kennen, hat Unterricht bei Hochschulprofessoren etc. Dieses Vorstudium mache ich nun seit Beginn des Sommersemesters im April 2011. Meine Entscheidung, ein solches Vorstudium zu absolvieren, führte mich vor gut einem Jahr hierher nach Stuttgart. Ebenso wichtig aber auch die Tatsache, dass ich, als Landkind an einer „Zwergschule“ (die gerade mal so viele Schüler hat, wie hier drei Klassen), um Abitur machen zu können, in jedem Fall auf eine größere Schule wechseln musste. „Wie kommt man denn ausgerechnet darauf Harfe zu spielen?“... Weil ich die Harfe liebe, weil es ein tolles Instrument ist… Eine befriedigende Antwort auf diese Frage ist schwer zu geben. Ich wollte schon, als ich noch im Kindergarten war Harfe spielen. Wie genau ich auf diese Idee gekommen bin kann ich nicht sagen; ich wusste einfach, dass das mein Instrument ist und habe es auch nie bereut mit dem Harfespiel
begonnen zu haben. Mittlerweile spiele ich über acht Jahre Harfe und hab schon in etlichen regionalen und internationalen Orchestern (z.B. England und Polen) spielen dürfen, sowie an solistischen- und kammermusikalischen Konzerten und Wettbewerben teilnehmen können. Bis heute gehen viele davon aus, dass die Harfe ein zartes „engelhaftes“
Fraueninstrument sei. Dieses Klischee ist für die Harfe und uns Harfenisten wohl schwer loszuwerden. Allerdings ist dem sicher nicht so! Es gibt einige, auch berühmte Männer, die Harfe spielen. Außerdem kann auch auf der Harfe jegliche Art von Musik gespielt werden, von Klassik über Volksmusik bis Rock, es gibt sogar E-Harfen. von Berenike Birth, 13b
Freizeit
Poetry Slam von Lea, 12b, entstanden bei den Projekttagen Fakt ist: Die Online– Community facebook hatte 2010 den größten Zuwachs aller sozialen Gemeinschaften im Internet. Weltweit nutzen über 580 Millionen Menschen facebook. GESICHTSBUCH- GESCHICHTSBUCH - GERICHTSBUCH ? Bilder, Namen, Messages, Events ... und „happy birthday - Grüße“ selbst von friends die du nicht kennst. Adden, taggen, poke und posten sind Begriffe, so bekannt wie Riffe, Schiffe, Pfiffe und Kiffe. Hobbys, Lieblingszitate und auch Daten, sind Infos in denen wir täglich waten. Was ist das für eine – visuelle Welt? Der man verfällt, alles scheinbar ohne Geld, in einem riesigem Konsumzelt? Was ist das für eine – visuelle Macht? Die in so vielen eine Begierde entfacht und sie in der Nacht wach macht? Was ist das für eine – social media Zeit? Tausend Freunde weit und breit, dumm oder gescheit, Freundlichkeit, Verlässlichkeit? - Unendlichkeit – Megaweit! Online- Communitys (wie facebook) lassen uns verbinden, und größere Abstände überwinden, Kontakte knüpfen, sie hegen und pflegen, echte Freundschaft? Von wegen! Über sie bilden sich Organisationen, Aufstände, Demos und Revolutionen... Fakt ist: Jeden Tag rufen 50% der aktiven Nutzer ihre Seite auf und verbringen durchschnittlicheine knappe Stunde auf facebook. 18
GESICHTSBUCH - GESCHICHTBUCH – GERICHTSBUCH – VERZICHTBUCH?
Lehrersprüche: Herr Oppolzer zu Schüler der Musik hört: „Jetzt nimm endlich diese kleinen Gehirnteufelchen aus den Ohren“.
Herr Ostermai über Goethe und Schiller: „ Wie hat Goethe gearbeitet?“ Schüler: „Ohne faule Äpfel.“
Herr Ostermai: „Ostern, wissen Sie ja...“ (keine Reaktion) „....das mit dem Osterhasen und so...“
Herr Schad: „Ich male ihnen hier ein X hin, da können sie hinschauen und damit es nicht langweilig wird, mal ich ihnen hier noch ein O hin, da können sie auch hinschauen.“
Herr Bartoniczek über die Germanen: „Die waren nicht lieb und nett. Es war besser sich die Köpfe einzuschlagen... Oh, das klang jetzt aber sehr primitiv.“ Herr Ostermai: „Weinachten. Das Fest der Liebe. So dann sind wir wieder beim Thema Todesstrafe.“ Herr Bartoniczek: „Caeser hat Gallien unterworfen. Ganz Gallien!!! Nicht so wie in gewissen Comics geschildert wird.“ Herr Elbracht über seine aufgespießte Birne: „Was soll ich mit einer aufgespießten Birne denn machen?“ Schüler: „Bratbirne.“ Herr Elbracht: „Meine Birne ist für mich so wie Apple für sie. Nicht irgend so eine Billigbirne...“
Frau Lyschkowskaja im Geometrie Unterricht: „Wir setzten uns jetzt alle in einen Stuhlkreis.“ Schüler: „Wieso machen wir keine Stuhl-Elypse?“ Herr Lutz: „Es-Dur ist wie ein weicher, großer, runder, sonniger Bommel.“ Herr Bartoniczek zu einem Schüler: „XY, Sie nerven!!“ Gesammelt von Raffaela, 10a
Herr Bartoniczek: „Merken Sie das Problem?“ Schüler: „Nö.“ “ Herr Bartoniczek: „Und genau das ist das Problem.“ 19
Was macht Ihr Geld in erneuerbaren Energien? Sinn. Die GLS Bank wurde 1974 als erste sozial-ökologische Universalbank der Welt mit einer klaren Aufgabe gegründet: Geld soll für die Menschen da sein. Deshalb fließt es bei uns ausschließlich in sozial, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Vorhaben. Als erste Bank haben wir dazu transparent gemacht, wo und was wir finanzieren. Vom Girokonto bis zur Vermögensanlage – informieren Sie sich noch heute über unsere zukunftsweisenden Angebote unter www.gls.de
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