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Sensationeller SAISONSTART
from momentum 01/23
Einen Auftakt nach Maß erwischte das TAG
Heuer Porsche Team in der Formel-E-WM. Das Debüt des neuen LMDh-Prototyp 963 von Porsche Penske Motorsport zeigte aber, wie schwierig das neue Hybridzeitalter auf der Langstrecke in den USA (IMSA-Serie) und der WM (WEC) werden wird.
Die insgesamt durchwachsene Saison 2022 für Porsche in der Formel-E-WM spornte die Mannschaft um Projektleiter Florian Modlinger derart an, dass in den ersten drei Rennen der Saison 2023 alles gewonnen wurde – zumal mit Avalanche Andretti das Kundenteam mit dem Porsche Antrieb als einziges auf Augenhöhe mithält.
So gewann Jake Dennis aus dem Andretti Team den Start in Mexiko City mit schnellster Rennrunde vor Pascal Wehrlein, während die weiteren Piloten André Lotterer (Andretti) als Vierter und Porsches Neuzugang, Ex-Weltmeister António Félix da Costa, als Siebenter fast eine maximale Ausbeute sicherstellten.
Getauscht wurde dann beim Doppel in Diriyah (Saudi-Arabien). Der deutsche Ex-F1-Pilot Wehrlein steuerte den 99X Electric zu zwei eindrucksvollen Siegen, jeweils vor dem Briten Dennis. Damit halten Wehrlein (68 Punkte) und Dennis (62) eine deutliche Führung in der WM, während in der Teamwertung Andretti knapp vor Porsche (76:74) liegt.
Kein Wunder, dass nach den beiden Nachtrennen in der Wüste bei Porsche beste Stimmung herrschte: „Ein sensationelles Wochenende für Porsche mit zwei Siegen des Porsche 99X Electric Gen3. Wir können stolz sein auf die Entwicklungsmannschaft in Weissach und auf unser Team an der Rennstrecke, das auch heute wieder unsere Strategie perfekt umgesetzt hat“, befand Modlinger.
Nach drei weiteren Rennen in Übersee (an den neuen FE-Schauplätzen Hyderabad, Kapstadt und São Paulo) bietet sich für heimische Fans des Elektrorennsports in Berlin (22. und 23. April) die nächstgelegene Chance, das Porsche Team live zu erleben.
Langstrecke: Es wird aufwärts gehen
Wie hart ein 24-Stunden-Rennen sein kann, erfuhren das Porsche Penske Team und die Porsche GT-Piloten in der 61. Auflage des Klassikers in Daytona. Bei den Prototypen (in der IMSA „GTP“, im
WEC „LMDh“ – Le Mans Daytona hybrid) zeigten die beiden neuen 963 in den Anfangsstunden, dass sie vom Speed her mit der amerikanischen Konkurrenz mithalten können. Nick Tandy, Dane Cameron und Mathieu Jaminet konnten im 963 #6 sogar phasenweise die Führung behaupten. Dann aber warf ein Dreher von Tandy das Team in der 15. Stunde drei Runden zurück, ehe ein Getriebeschaden die Aufholjagd beendete. Der 963 #7 von Felipe Nasr, Michael Christensen und Matt Campbell verlor durch Probleme mit dem Hybridsystem
34 Runden auf die Spitze, kam aber auf Platz sieben der GTP-Autos ins Ziel. So musste auch Motorsport-Leiter
Thomas Laudenbach zugeben: „Wir hatten einige Probleme, konnten gleichzeitig aber viel lernen. Wir wissen, wo wir ansetzen und woran wir arbeiten müssen. Wir bereiten uns nun konsequent auf das nächste Rennen in Sebring im März vor.“
← „Der Einstieg in die Formel E war die beste Entscheidung meines Lebens", freut sich António Félix da Costa. Der erste Rennsieg mit Porsche ließ danach nicht lange auf sich warten.
↓ Kämpferherz: Platz fünf für Klaus Bachler in der GTD-Pro-Wertung.
Dass es für die sieben Porsche Teams in den beiden GT-Klassen mit den neuen 911 GT3 R aufgrund der misslungenen Einstufung (Leistungsausgleich durch Balance of Performance) der IMSA ganz schwierig werden würde, wusste man schon vor dem Start. Im bestplatzierten 911er (Platz fünf GTD Pro) bewies aber der Steirer Klaus Bachler ein Kämpferherz: „Hätte uns vor dem Rennen jemand gesagt, dass wir trotz der Einstufung auf den fünften Platz der GTD-Pro-Klasse fahren würden, hätte ich das sehr cool gefunden. So gesehen können wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein. Ich bin mir sicher, dass wir in Sebring Mitte März wieder um einen Klassensieg kämpfen können.“